Peluss … Das Grauen hing über dem Dorf wie eine unheilvolle Wolke, die die Bewohner förmlich nieder drückte. Die Angst der Leute war beinahe greifbar…
Nivalis blickte sich suchend um, in der Hoffnung, dass nicht alle Bewohner des Dorfes in ihren Häusern verschwanden und sich so vor den Jedi verbargen. Tatsächlich entdeckte Nivalis nach einem Augenblick eine auf den ersten Blick wohl noch sehr junge Frau, die sich unsicher an einer Hüttenwand herumdrückte. Dennoch schien sie, im Gegensatz zu den anderen Bewohnern, nicht abgeneigt mit den Jedi zu sprechen. Nivalis nickte der älteren Jedi kurz zu, bevor sie auf die Frau zuging und diese dabei freundlich und, wie sie hoffte, beruhigend anlächelte.
Die junge Frau entpuppte sich als ein Mädchen an der Grenze zum Erwachsenenalter, das begann sich auf den Lippen herum zu kauen als Nivalis auf sie zu trat. „Ich weiß warum ihr da seid!“, platzte es aus ihr heraus noch bevor die Jedi auch nur ein Wort sagen konnte. „Ihr sucht die andere Jedi, stimmt’s?“
Nivalis nickte. „Ja, das stimmt. Wir suchen die verschwundene Jedi. Hast du sie gesehen?“
„Na ja… Meine Eltern haben gesagt, ich soll das niemanden erzählen… Aber jetzt seid Ihr hier und … ich glaube es ist besser, wenn ich es Euch erzähle. Ach so … ich bin Mari.“
„Freut mich dich kennen zu lernen Mari. Ich heiße Nivalis. Warum wollten deine Eltern nicht, dass du das weiter erzählst?“ Die Jedi lächelte dem Mädchen aufmunternd zu.
„Sie haben gesagt, es ist gefährlich darüber zu reden. Nicht das ich auch verschwinde wie die andere Jedi. Und ich soll nicht über den Ort reden, wo die andere Jedi hingegangen ist. Bringt Unglück.“ Mari sah schüchtern zu Nivalis auf, die sie beinahe einen halben Kopf überragte.
„Unglück…?“ Nivalis wählte nun ihre Worte mit Bedacht. „Du meinst, dort passieren seltsame, vielleicht auch schlimme Dinge?“
Mari nickte eifrig. „Ja, vor ein paar Monaten hat es angefangen. Also, dass die Wildtiere sich seltsam benehmen und es ist schlimmer geworden. Viele haben Angst dort hinzugehen, warum wissen wir nicht. Ich weiß nicht, aber mittlerweile ist es so schlimm geworden, dass kaum einer sich traut das Dorf zu verlassen. Ihr seid die ersten, die seit dem Verschwinden der Jedi wieder zu uns gekommen seid.“
„Du weißt also, wo die Jedi hin wollte?“
„J… Ja.“ Mari senkte die Stimme. „Ein paar Kilometer außerhalb von Peluss gibt es eine versteckte Anlage. Wir wissen nicht, wem sie gehört oder seit wann genau sie da ist, zwei unserer Jäger haben sie durch Zufall kurz bevor die andere Jedi kam entdeckt. Aber die Anlage … ist ziemlich wichtig, die Jäger sagten, dass dort Wachen herumlaufen. Und … na ja, die Jedi … wollte dort hin und sich umsehen.“
Eine versteckte und dazu noch bewachte Anlage? Das hörte sich nun wirklich äußerst verdächtigt an. Nivalis war klar, dass Geshrea und sie selbst Devons weiteren Weg würden folgen müssen, um deren Verschwinden zu klären und, wenn es der Wille der Macht war, auch den Verursacher der Vergiftungen zu finden.
Das Mädchen begann wieder auf ihrer Unterlippe herum zu kauen. „Ihr werdet doch nicht dahin gehen, oder?“
„Ich befürchte doch.“, antwortete Nivalis ernst. „Wir müssen herausfinden was mit Ritterin Devon geschehen ist. Vielleicht finden wir auch einen Grund, warum die Wildtiere in der Umgebung sich dermaßen … verändert haben. Wir sind dir sehr dankbar für deine Auskunft.“
Mari lächelte verlegen. „Schon in Ordnung, will nur helfen. Ich meine, ihr helft uns ja auch, wenn ihr heraus findet was da los ist.“
„Dafür sind wir hier, Mari. Möge die Macht mit dir und deinen Leuten sein.“
„Äh … Mit Euch auch. Und … viel Glück.“
„Ich danke dir.“Nivalis schenkte dem Mädchen ein Lächeln, bevor sie sich wieder umwandte, um Geshrea zu suchen und dieser von ihren Erkenntnissen zu berichten.
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