Geshrea geht langsamen Schrittes über die Straßen und hat für die Harmonie zwischen Stadt und Natur gerade kein Auge übrig. Die Zeit verrinnt ihr nur so zwischen ihren Fingern und sie ist kaum einen Schritt näher an ihrem Ziel, als sie es bei ihrer Ankunft auf Kwenn war. Sie trägt einfache Sachen in schwarz-grüner Farbe die dem Kleidungsstil hier angepasst sind, damit sie nicht groß auffällt. „Groß“ ist dabei wohl das Stichwort, denn schon allein wegen ihrer untypischen Größe, die man wohl irgendwo zwischen 1.85 und 1.95 Meter ansiedeln würde, ragt sie einfach aus der Menge der Leute heraus.
Während sie ihren Gedanken nachgeht spürt sie aber plötzlich etwas Vertrautes, dass sie achtsamer werden lässt und sie merkt auch gleich warum es sich meldet: Da verfolgen sie ein paar Männer und sie sind schon recht nahe. Sie sollte wirklich besser aufpassen. Geshrea biegt in die nächste Seitenstraße ab und prompt nochmal in eine Seitengasse der Straße. Ein Blick in ihrer Umgebung verrät die Sackgasse und sie nickt zufrieden: Hier würde sie kein großes Publikum haben. Mit ernstem Gesichtsausdruck dreht sie sich um, ehe sie sich besinnt und ihrem Gesicht einem kecken Ausdruck zu geben versucht.
Dann stehen die Leute auch schon vor ihr: Fünf Männer, eindeutig kleine Gauner, so selbstgefällig und unvorsichtig wie sie auf sie zu gehen.
„Also Großmütterchen: gib uns mal diesen alten Zahnstocher und komm brav mit. Dann sind wir auch nicht zu grob mit dir“, sagt einer der Gestalten mit spottender Höflichkeit.
Geshrea sieht ihn einen Augenblick nichtssagend an, ehe sie sie möglichst lässig und locker erwidert: „Kehrt um und geht weiter Jungs, dann erspart ihr euch eine menge Ärger.“
„Überhebliche alte Greisin!“, fährt nun einer der Kerle auf, der wohl nichts für alte Leute übrig hat. Er will sie mit der Linken grob am Arm packen und holt schon mal mit der Rechten zum Schlag gegen ihr Gesicht aus. Es bleibt bei dem Versuch.
Sie lässt sich zwar von seiner Linken packen, dreht sich aber trotzdem von seinem Schlag weg, packt seinen ausholenden Arm und nutzt den Schwung um ihn in hohen Bogen in Richtung seiner Kameraden aus der Gasse zu werfen. Eins zu null für die alte Greisin.
Das nächste was passiert ist, dass alle Gauner ihre Waffen zur Hand nehmen und sich wie ein Rudel Wölfe auf sie stürzen wollen, jedoch ein Rudel ohne Leitwolf. Die Vibroklinge auf ihrem Rücken ist schnell gezogen und während sie dem ersten ausweicht, bringt sie den zweiten mit einem Tritt in die Kniekehle zum Sturz, der freundlicherweise Kamerad Nummer drei mitnimmt und wehrt den vierten gekonnt mit der Klinge ab. Der ausgewichene Gauner hat sich derweil schnell wieder gefangen, nur um jetzt den Knauf ihres Schwertes in den Magen gerammt zu bekommen. Dank ihrer eingesetzten Kraft schickt ihn das direkt ins Land der Träume, auch wenn sie dafür einen kleinen Treffer am Arm von dem kassiert, mit dem sie die Klingen kreuzte.
Etwas Weißes fällt im Zwielicht kurz in ihr Blickfeld und sie merkt noch am Rande, dass es das Haar einer Person ist. Da die Person sich aber scheinbar nicht bewegt hat und sie auch keine Gefahr von dort spürt, lenkt sie ihre volle Aufmerksamkiet wieder auf die drei.. nein, jetzt nach dem nächsten Schlag, zwei Gauner. Allerdings will ihr jetzt etwas gar nicht schmecken... es fehlt einer. Zwar hat sie zwei hier und zwei am Boden, aber sie hatte den Kerl den sie aus der Gasse schleuderte im Kampf wieder herkommen sehen. Jetzt kann sie ihn aber überhaupt nicht sehen, so sehr sie sich nebenbei auch umschaut. Ein ziemlich mieses Gefühl sagt ihr, dass das nicht gut für sie ist.
Hätte die alte Frau noch gute Ohren, hätte sie wohl trotz des Kampfes das Geräusch gehört, als der mysteriös Verschwundene seinen Tarngürtel aktivierte und nun seine Waffe zieht...
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Gesh« (29. Januar 2012, 17:42)