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Runagate

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Samstag, 6. Mai 2017, 10:08

Verirrt

Einen Machtnutzer hatte sie im Raumhafen von Coronet bisher nicht entdecken können, aber sie hatte solchen Hunger, dass das Knurren ihres Magens sogar im lauten Durcheinander hier zu hören war. Eine Frau mit sorgfältig gelegten schwarzen Haaren drehte sich nach ihr um und runzelte die Stirn. Athi zog eine Schnute. „Haben Sie vielleicht ein paar credits über, meine Dame? Ich habe seit vorgestern Abend nichts mehr gegessen!“

Mit einem entrüsteten Schnalzen drehte sich die Angesprochene wieder um und ging hastig weiter. Athi konnte ihre Abscheu spüren, als läge sie wie ein kalter Film auf ihrer Haut. 'Wäre ich fünf Jahre alt und unschuldig, hätte Pausbäckchen und niedliche blonde Löckchen, dann würde sie mich vermutlich abküssen und adoptieren wollen.' Aber sie war fünfzehn Jahre alt, trug dreckige und abgerissene Kleidung und hatte kurzes, struppiges Haar, das noch dazu feuerrot war. Unschuldig war sie auch nicht; ganz sicher nicht. „'Du vergisst alles, was uns ausmacht, Athi'“, hörte sie Taki wieder sagen. „'Wir sind Jedi, keine Schmuggler und Diebe!'“ Es tat weh, dass er nicht mehr, wie so lange, in ihrer Nähe war, ganz egal, wie sehr er sie mit seinen moralischen Appellen genervt hatte. 'Aber wir sind lebendig', erwiderte sie wieder einmal, diesmal in ihren Gedanken. 'Ich will nicht sterben, Taki.' Sie hoffte so sehr, dass er an diesem Tag auf Rishi nicht gestorben war. 'Bitte.'

Wieder knurrte Athis Magen. Müde lehnte sie sich an eine Wand und beobachtete die Vorübergehenden. Ein alter Mann, dünne, einfache Klamotten. 'Nein.' Ein Paar, das sich gegenseitig mit Blicken verschlang. 'Bloß nicht.' Eine junge Frau, die aussah, als sei sie nicht arm; aber sie winkte jemandem zu. 'Zu schwierig.'

Ein Mann weiter hinten zog ihren Blick auf sich: Er war groß, kompakt und hatte sehr kurz geschnittenes Haar. Im Gesicht sah sie eine Narbe; sie wusste instinktiv, dass dies nur eine von vielen war. 'Militär', schätzte sie, auch, wenn er zivile Kleidung trug. Der Mann stand vor einer Holowerbung, so, als betrachte er sie, wirkte aber, als sei er vollkommen woanders. Mit undeutbarer Miene starrte er auf die in grellem Pink tanzende Twilek, aber Athi war sich seltsam sicher, dass das, was ihn beschäftigte, nichts mit Tanzen oder erotischen Reizen zu tun hatte.

In seiner Hand hielt der Kämpfer einen Beutel. Athis Augen wurden groß: Der Beutel stammte von dem Händler am Raumhafen, der Brote mit Salznussbutter-Aufstrich anbot. Als sie gestern dort vorbei gegangen war, war ihr bei dem Geruch das Wasser im Mund zusammen gelaufen.

In diesem Moment war die Entscheidung getroffen. Ohne auch nur einen Moment nachzudenken, schlenderte Athi auf den Mann zu. Aus Gewohnheit bewegte sie ihre Rechte, um den Mann, wie sie es in all den Jahren auf Rishi so oft hatte tun müssen, mit Hilfe der Macht abzulenken. Ihre Linke war bereits ausgestreckt, um den Beutel zu greifen. Auf ihren flinken Füßen würde sie blitzschnell weg sein, bevor der Mann richtig gemerkt hatte, was geschah.

Doch nicht nur ihre Linke griff zu. Seine schloss sich beinahe im selben Augenblick wie eine eiserne Schelle um ihren Oberarm. „Was soll das denn werden?“, fragte der Kerl. Als sie so dicht neben ihm stand, fiel ihr unangenehm auf, wie groß und muskulös er war. „Hast du gerade einen Machttrick versucht oder spinne ich?“

„Einen Trick? Ich habe gar nichts...“ Der Geruch der Salznussbutter machte, dass ihr schwindelig wurde. Sie hatte weiche Knie. „Bitte, ich hab nur Hunger. Sie werden doch eine mittellose Waise nicht bestrafen, weil sie vor Hunger bereit ist, zu stehlen?“ Sie sah in das Gesicht des Mannes hoch, der sie festhielt. Immer noch war dessen Ausdruck undeutbar.

„Mittellose Waise?“ Ein Schnauben. „Kommt wohl drauf an, um welche Mittel es geht, oder? Warum musst du klauen? Hast du kein Zuhause?“

Fieberhaft überlegte Athi, was sie ihm sagen solle. Sie wusste zu wenig darüber, wie die Lage der Jedi zurzeit war, um blindlings zuzugeben, dass sie zum Orden gehörte. Zum Orden gehört hatte, besser gesagt. „Ich bin hier gestrandet“, sagte sie und versuchte, ihren Arm etwas aus seinem schmerzhaften Griff zu lösen. „Ich komme hier nicht weg.“ Dass sie ihr Vibromesser nicht von Rishi hatte mitnehmen können! Plötzlich fühlte sie sich unendlich verloren. „Ich wüsste auch nicht wohin.“

Nachdenklich sah der Mann auf sie hinab. Mit dem Kinn wies er dann auf den Beutel hin, den sie immer noch mit ihrer Hand umklammerte. „Iss.“

Es war Athi völlig egal, dass er sie immer noch festhielt. Hungrig schlang sie die beiden Brote hinunter, die er gekauft hatte. Beinahe hatte sie Tränen in den Augen, so gut schmeckten sie.

Der Mann beobachtete sie eine Weile stumm. Schließlich sagte er: „Ich bin Cadorr. Wie heißt du?“

Sie sagte ihm ihren Namen und wischte sich mit dem Ärmel ihrer Tunika den Mund ab.

„Du kommst jetzt mit zu mir“, sagte Cadorr. Sie zuckte zurück und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Er grunzte. „Keine Sorge. Ich will nichts von dir. Aber es könnte sein, dass ich weiß, wo du hin gehörst.“
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Runagate

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Mittwoch, 10. Mai 2017, 12:59

Sie träumte wieder von Rishi. Hörte wieder die plötzlichen Blastersalven, das Krachen der Eingangstür, die Rufe, die Schreie. Im Traum saß sie wieder hinter Phreys schmuddeligem Tresen, den Rücken an der Wand, ihre weite Hose unter der Ecke des umgefallenen schweren Metallregals eingeklemmt. Sie konnte sich nicht befreien! Panik überflutete sie, auch im Traum.

Wieder stand dieser Mann vor ihr, sein Gesicht verzerrt, die Vibroklinge in der Hand weit ausgeholt. Regungslos saß sie da, sah ihn an. Die geplatzte Ader in seinem linken Auge glänzte im Traum wie eine Holo-Reklame; der Riss in seiner Weste war viel größer. Wie sie es an diesem Tag getan hatte, erstarrte sie auch im Traum: Alles an und alles in ihr in begann, in ein dunkles Loch zu kriechen, weit fort von Phreys Hütte, von Rishi, unendlich weit fort aus der Galaxis.

Plötzlich jaulte der Mann auf und Athi kehrte zurück. Die Klinge fiel aus seiner Hand, die er mit Schmerz verzerrtem Gesicht umklammerte. "Verschwinde“, sagte eine dunkle, raue Stimme. „Diese hier ist nicht Bestandteil des Vertrags.“ Die Frau, die neben dem sich krümmenden Kerl aufgetaucht war, ließ ihre Rechte wieder sinken. Der Kerl verzog sich eilig.

Das Haar der Unbekannten war im Traum noch greller weiß, als es in Wirklichkeit gewesen war – es schien im Nebel, der Phreys Hütte füllte, unheimlich zu leuchten. In dicken Strähnen fiel es über ihren Kopf, doch sie war nicht alt, höchstens vierzig. Ihre Haut war dunkel und der Blick ihrer blaugrauen Augen so intensiv und so kalt, dass Athi heftiges Kribbeln durchzog. 'Pures Eis.' Kybernetik stützte den Kiefer der Fremden auf der rechten Seite des Kopfs, auch über dem Auge auf dieser Seite saß eine Prothese. Sie trug eine einfache dunkelrote Rüstung. Am Gürtel sah Athi den Griff eines Lichtschwertes. Nein. Zwei Griffe. 'Aber sie ist keine Jedi.'

„Komm hier heraus“, befahl die Unbekannte. Mit einer nachlässigen Handbewegung ließ sie das Regal zur Seite rutschen und zog Athi an ihrem Arm hoch. „Los.“ Mehr stolpernd als gehend, folgte Athi ihr vorbei an Männern und Frauen, die mit gezogenen Blastern oder Klingen in die obere Etage stürmten. Es roch nach Rauch; in der Küche schien ein Brand ausgebrochen zu sein. Beinahe wäre Athi über Sanhyas Leiche gestolpert. Die Augen von Phreys Freundin standen weit offen und das glänzende Grün ihrer Lieblingsweste verschwand unter einem großen Fleck, der sich ausbreitete.

Erst, als sie schon draußen waren, fiel Athi ihr Kamerad ein. „Halt!“, rief sie. „Taki ist noch da drin! Mein Freund! Er ist auch ein... Wir müssen ihn-“

Mit eisernem Griff packte die Frau sie am Oberarm. „Nein.“ Ohne Rücksicht zerrte sie Athi hinter sich her, immer weiter, fort von dem Blutbad und dem Chaos.

„Er wird sterben!“, brüllte Athi. „Sie gehören... Sie gehören doch zu denen. Sagen Sie ihnen, sie dürfen ihn nicht töten!“ Die Frau antwortete nicht, sondern zerrte sie weiter. Schließlich bestieg sie mit ihr vor sich einen Gleiter und brauste in Schwindel erregender Geschwindigkeit davon. Verzweifelt versuchte Athi immer wieder, sich aus ihrem Griff zu befreien, vom Gleiter herunter zu gelangen, doch die Machtanwenderin hielt sie mühelos mit der Linken fest, während sie mit der anderen Hand lenkte.

„Taki ist reich!“, rief Athi plötzlich. Der Fahrtwind riss ihre Worte mit sich, aber sicher waren sie trotzdem zu hören. „Seine Eltern haben viele Credits. Sie würden Sie gut bezahlen!“

Keine Reaktion.

Im Traum erreichten sie den Raumhafen sofort. Es kostete die Unbekannte keine Mühe, einen Fährenticket für Athi zu bekommen. Die nächste ging nach Corellia. Persönlich setzte die Frau mit den weißen Haaren Athi in das Schiff und wies die Crew an, diesen Passagier unter keinen Umständen aussteigen zu lassen, bevor Corellia erreicht sei.

Dann wandte sie sich noch einmal an Athi, die erschöpft in den Sitz gesunken war. „Wenn du noch einmal so etwas machst, wie vorhin, solltest du wissen, dass du vielleicht nicht zurückkehren kannst“, erklärte sie ihr beiläufig. „Du kannst vielleicht mit Hilfe der Macht fliehen, aber wenn du sie nicht beherrschst, wirst du kaum einen Rückweg finden.“ Sie betrachtete Athi für einen Moment mit ausdruckslosem Gesicht. „Du gehörst nicht zu den Leuten hier auf Rishi“, fuhr sie dann fort. „Du gehörst zu den Jedi. Von ihnen getrennt zu sein, wird dich töten. Den Menschen, der du bist.“

„Wer seid Ihr?“, fragte Athi. Auch im Traum hatte sie das Gefühl, dass die Präsenz dieser Frau sie in den Sitz drückte und dort festhielt.

Die Unbekannte drehte sich noch einmal zu Athi um. „Ich habe auch einmal so an einer Wand gesessen. Ganz genau so wie du“, sagte sie. „Ich weiß, was geschehen kann.“ Dann war sie fort. Anders als es in Wirklichkeit gewesen war, verschwand sie im Traum einfach – so, als könne sie sich in Luft auflösen.

Als Athi erwachte, war sie schweißgebadet. In dem kleinen Zimmer in Cadorrs Wohnung, das er ihr zur Verfügung gestellt hatte, war es dunkel. 'Heute kommt der Mann, von dem er gesprochen hat', fiel ihr sofort ein. 'Heute ist der Tag.' Rasch stand sie auf. Sie fröstelte. 'Ich habe Angst', wurde ihr klar. Unschlüssig blieb sie in der Mitte des dunklen Raums stehen, die Arme um ihren Körper geschlungen. 'Vielleicht kann ich auch diesen Rückweg nicht mehr finden!'

Sie sah Taki vor sich: In der weiten Hose und der Weste hatte er immer ausgesehen, als stecke ein kleiner Junge in der Kleidung eines Manns. Immer hatte er Ausschau gehalten: nach einer Möglichkeit, zu fliehen. Nach anderen Jedi.

'Ich will nicht sterben, Taki.'
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Runagate« (10. Mai 2017, 13:05)


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Samstag, 13. Mai 2017, 17:16

Als der Mann in der Cantina des Raumhafens auftauchte, glaubte Athi, Cadorr habe sie angelogen. 'Der soll etwas über Jedi wissen? Er sieht aus wie ein Söldner.' Lässig wirkte der Mirialaner. So, als habe er mehr erlebt, als er erzählen könne - und wolle. Auf seinem Rücken hing ein Gewehr, im Gürtel steckte ein Messer.

Cadorr und er begrüßten sich auf kumpelhafte Weise, so, wie es auch viele der Leute getan hatten, die in Phreys Hütte gekommen waren. „Ich hatte fast die Befürchtung, die letzten fünf Jahre hätten dich stärker mitgenommen“, sagte Cadorr.

„Man schlägt sich so durch, auch, wenn die Auftragslage nicht so gut war die letzten Jahre“, erwiderte der Mirialaner, den Cadorr Ezzim nannte. Als er Athi anblickte, spürte sie etwas – so, als wäre die Luft um ihn herum anders als sonst im Raum. „Und wer ist das? Deine Tochter?“

„Ich?“, fragte Athi und lachte. „Nein!“

„Nein, sie ist ein Straßengör, ich hab sie erwischt, als sie mich bestehlen wollte“, antwortete Cadorr. „Ich glaube, sie könnte dich interessieren“, fügte er halblaut hinzu.

Sie gingen in eine stille, unbeobachtete Ecke. Unliebsame Erinnerungen stiegen in Athi hoch. Phrey hatte nicht nur Waren verschoben. Doch dies war anders. Der Mirialaner holte eine Glaskugel aus der Tasche, hielt sie Athi hin und sagte: „Halt mal.“

„Warum?“, fragte sie, von Misstrauen erfüllt. Konnte dieser Mann wirklich ein Jedi sein?

„Weil ich dich testen will.“

Angst schoss ihr vom Kopf in den Körper und hielt sie in eisernem Griff. Durch ihr Hirn tobten Gedanken wie wilde Gundarks. 'Ich habe verlernt, eine Jedi zu sein. Ich werde es nicht schaffen. Darf ich diesem Mann wirklich trauen?' Die Kugel flackerte ein wenig, mehr nicht.

„Kannst du dich noch besser konzentrieren?“, fragte der Mirialaner.

„Nein, ich kann das nicht“, sagte sie. Ihre Hände waren feucht und zitterten. Aber sie konnte es doch. Nach einer Weile begann die Kugel, sanft zu pulsieren. Ezzim schien zufrieden zu sein. Ehe Athi sich versah, verabschiedete sie sich von Cadorr und stieg mit dem Mirialaner in sein Raumschiff.

Es stellte sich heraus, dass sie nicht in ihre ehemalige Enklave flogen.

„Was ist aus Tython geworden? Aus den Leuten?“, fragte Athi.

„Es gab sehr viele Tote. Sehr viele. Es war ein schwarzer Tag.“

„Ich weiß“, sagte Athi leise. Nach einer Weile stellte sich Ezzim ihr richtig vor: Er sei Ritter Voccas Andall, teilte er ihr mit, und er werde mit ihr zu einem kleinen Planeten in den Nördlichen Kolonien fliegen: Teya IV. Er wollte, dass sie ihm ihre Geschichte erzählte, also sprach sie von dem Überfall, vom Absturz der Fähre, der Flucht mit Taki in die Rettungskapsel, vom Schiff des Kopfgeldjägers. „Der hat uns auf Rishi an seinen Kumpel vertickt.“

Als der Ritter fragte, was aus Taki geworden sei, sagte sie ihm beinahe die Wahrheit. Die Machtanwenderin erwähnte sie nicht. 'Die Sith.' Es musste eine Sith gewesen sein. Mit der Hand fasste sie nach dem kleinen Gegenstand, den sie ihr entwendet hatte.

Ritter Andall war an jenem Tag auch auf Tython gewesen. Damals. Er hatte versucht, Jünglinge und Padawane in Sicherheit zu bringen, in die Wälder.

„Habt Ihr es geschafft?“

„Es haben nicht alle überlebt. Es waren zu viele Droiden.“ Auf Teya IV gebe es ein Praxeum, erzählte er, sogar einen Jünglingsclan. Für einen Moment begann Athis Herz, freudig zu klopfen. „Einen Clan? Sauser?“

„Der Clan auf Teya IV heißt Tauntaunclan.“ Auch sie werde ausgebildet und eine Jedi werden, versicherte er ihr. Die Unsicherheit kehrte wieder zurück zu ihr und sie blieb, bis sie das Gelände des Praxeums auf Teya erreichten. „Lasst uns hinein gehen“, sagte Voccas Andall. Athi straffte sich und versuchte, sich nichts von ihrer Unruhe anmerken zu lassen.

Als erstes trafen sie auf zwei dunkelhaarige Frauen. „Ich bin Aliera Eryada, und das ist meine Padawan Morwena Aquae“, stellte die eine vor. Gemeinsam gingen sie weiter ins Gelände hinein. Die Padawan irritierte Athi: Sie trug keinen Zopf. 'Vielleicht ist alles anders, mittlerweile.'

„Was kannst du uns über deine Zeit auf Tython berichten, Athi?“, fragte Aliera Eryada, nachdem Voccas über ihr Zusammentreffen gesprochen hatte.

„Öh, ich war im Sauser-Clan“, plapperte Athi das erste, was ihr durch den Kopf ging. „Aber das wolltet ihr gar nicht wissen, oder?“

„Ach, es gehört genauso dazu“, erwiderte Aliera Eryada schmunzelnd. „Also warst du Anwärterin?“

„Ja, ich war Anwärterin“, antwortete Athi. „Ich war neun, als der Überfall stattfand.“

Als die Meisterin – denn eine solche war sie, da war sich Athi sicher – erfahren hatte, wo Athi in den vergangenen Jahren gewesen war, bekundete sie, dass Rishi kein einfaches Pflaster sei, um zurecht zu kommen.

„Nö“, sagte Athi. „Es war irgendwie bunt. Aber wir haben's geschafft.“ 'Das war das Einzige, worauf es ankam. Dass wir es schaffen.'

Sie fragten nach Taki, und ob er Ordensmitglied gewesen sei. Athi fiel sein Nachname erst ein, als sie eine Weile überlegt hatte, und selbst dann war sie nicht sicher: War er wirklich Arallio gewesen?

Ritter Voccas zog sich zurück, dann kam jemand anderes zu der Gruppe hinzu: Jedi Patangaroa. „Ein neues Gesicht?“, fragte sie. Athi fand, sie
wirkte nett. „Was mache ich denn nun?“, fragte Athi die Leute. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, was eine Anwärterin tat. Was sie einmal getan hatte. Alles, was sie erinnerte, waren die Tätigkeiten auf Rishi.

„Lass dir ein Zelt zuweisen, iss etwas, trink etwas und dann sehen wir weiter, wie wir helfen können“, antwortete die Padawan. Morwena Aquae.

„Hunger hätt ich schon“, sagte Athi und sah die Padawan dankbar an.

Gemeinsam gingen sie zu einer Feuerstelle, an der es Verpflegung gab. Hungrig aß Athi einen Teller voll einfachen Essens. Es war deutlich weniger scharf als das, was es auf Rishi gegeben hatte. Während des Essens stellte sich heraus, dass Ritterin Patangaroa Clanlehrerin war; grundlegende Machttechniken und Biologie. Dass die Padawan, Morwena Aquae, auch auf Tython gewesen war, genau wie Athi. Eine andere Jedi kam hinzu, eine Twilek namens Neleena. 'Ritter? Padawan?' Sie hatte keine Ahnung. 'Es ist alles zu viel.' So bald sie konnte, entschuldigte sich Athi und suchte sich einen leeren Lagerplatz.

Auf der Matte lag sie lange wach. Die zu große Hose mit den ausgebeulten Taschen hatte sie abgelegt, aber das, was sie in einer dieser Taschen verborgen hatte, hielt sie in der Hand. Wieder sah sie die Augen der Fremden vor sich, die kalt wie Eis waren.

'Wer seid Ihr?'
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