Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: SW:ToR: RP - Jedi Orden. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

41

Samstag, 25. Juni 2016, 14:33

Kria
Der Jesto Facepalm, damit du weißt wann du die Macht erschütterst.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

Lunah Dane

Fortgeschrittener

Beiträge: 249

Beruf: Tennistrainer / Schriftsteller

  • Nachricht senden

42

Samstag, 25. Juni 2016, 18:51

Es ist überhaupt nicht absehbar, ob das ein wirtschaftliches Fiasko ist. Bisher ist nur klar, dass es ein politisches Fiasko ist. Zuviel Zeit ist in die Pampa gegangen und die Warnsignale, dass die Menschen sich von der Politik ignoriert sehen, wurden in den Wind geblasen. Die Liberalisierung und "Gleichschaltung" der Märkte haben zu Lohndruck, Lohndumping und zum Ruin der nicht wohlhabenden Menschen geführt. Die armen britischen Stände hatten dann irgendwann die Nase voll. Die Franzosen und die BeNeLux Länder werden als nächstes aussteigen, weil sie sich von Deutschland unter Druck gesetzt fühlen. Nicht weil wir so viel besser sind, sondern weil wir in Deutschland die niedrigsten sozialen Standards, die niedrigsten Löhne und die schlechtesten Arbeitsbedingungen haben. Dadurch sind wir in der bequemen Lage, dass die Firmen aus der EU alle nach Deutschland ziehen, weil hier die niedrigsten Löhne möglich sind. Andere Länder wie Frankreich und BeNeLux wollen diese Arbeitsmarktreformen eben nicht umsetzen. Das alles war bereits vor 1990 klar, dass es so kommen wird. Man konnte das auch in konservativen wissenschaftlichen Publikationen nachlesen.

Gleichwohl, jetzt auf die älteren Briten einzuschlagen und sie für die Verantwortlichen zu halten, ist grundverkehrt. Das britische Volk hat über die Zugehörigkeit zur EU abgestimmt. Über 51 % haben mit "Ja, raus aus dem Lobbyisten Scheißhaus" gestimmt. Die soziale Wirklichkeit sieht meistens völlig anders aus. Statistik sagt überhaupt nichts darüber aus. Deswegen wäre ich vorsichtig, überhaupt jemanden zum Sündenbock zu machen. Meistens trifft es eh den Falschen.
Kleider machen Leute...... auch nicht klüger

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

43

Samstag, 25. Juni 2016, 19:02

Zitat von »Lunah Dane«

Gleichwohl, jetzt auf die älteren Briten einzuschlagen und sie für die Verantwortlichen zu halten, ist grundverkehrt...
Meinst du mich damit, Lunah? Das habe ich auch nicht getan, sondern die frustrierten jüngeren britischen Wähler erwähnt, die es tun. Und die kritisiert, die dämlicherweise "Wahlzettel" mit "Denkzettel" verwechselt haben, was wohl durch alle Altersgruppen ging. Ich bin deiner Meinung, dass die "Schuld" keinesfalls eine einzelne Gruppe trifft, sondern dass sehr viele Faktoren mitgespielt haben, wie Unwissen und Wutbürgertum, das für populistische Zwecke eingespannt wird, aber auch die Selbstherrlichkeit etablierter Institutionen und Parteien, auch auf der europäischen Ebene, die so ein Einspannen überhaupt erst ermöglichen.
"In diesem Kurs geht es um Fakten. Wenn ihr an der Wahrheit interessiert seid, Meister Aldes Vorlesung befindet sich am Ende des Ganges." -- Norru Balnam

Es haben sich bereits 12 Gäste bedankt.

Lunah Dane

Fortgeschrittener

Beiträge: 249

Beruf: Tennistrainer / Schriftsteller

  • Nachricht senden

44

Samstag, 25. Juni 2016, 19:22

Ne, ich wollte Dich damit nicht ansprechen. Sorry, liest sich in der Tat so.

Ich wollte damit nur ansprechen, dass jetzt sehr häufig zu lesen ist, dass bspw an den Börsen bereits 5 Billionen Euro vernichtet wurden. Das stimmt so nicht. Mittlerweile bestimmt den Kurs einer Aktie die Psychologie der Anleger. Dadurch ist der Wert eines Unternehmens nur noch Schall und Rauch. Kommt es zu einer Korrektur am Markt, dann wird insgesamt nur überprüft, ob der Wert eines Unternehmens auch annähernd zu dem Börsenwert paßt.
Kleider machen Leute...... auch nicht klüger

Es haben sich bereits 1 registrierter Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Jestocost (25.06.2016)

45

Samstag, 25. Juni 2016, 19:30


Ich wollte damit nur ansprechen, dass jetzt sehr häufig zu lesen ist, dass bspw an den Börsen bereits 5 Billionen Euro vernichtet wurden. Das stimmt so nicht. Mittlerweile bestimmt den Kurs einer Aktie die Psychologie der Anleger. Dadurch ist der Wert eines Unternehmens nur noch Schall und Rauch. Kommt es zu einer Korrektur am Markt, dann wird insgesamt nur überprüft, ob der Wert eines Unternehmens auch annähernd zu dem Börsenwert paßt.


Vernichtet wird an der Börse kein Geld, das gehört nur wem anderen jetzt. Wen wundert es das viele Hedgefondmanager pro Brexit waren.
Kria
Der Jesto Facepalm, damit du weißt wann du die Macht erschütterst.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

Tunlay

Fortgeschrittener

Beiträge: 350

Wohnort: Baden-Württemberg

  • Nachricht senden

46

Samstag, 25. Juni 2016, 19:40

Jeder haut immer auf Europa drauf. "Die Bonzen in Europa sind schuld an allem.. bla.." ich kanns ehrlich gesagt nicht mehr hören, oder lesen.

Nach der aktuellen Lage wird Europa zerfallen und die Institution selbst aufgelöst werden, weil nach und nach immer mehr Einzelstaaten auf Egotrip versuchen sich einen schlanken Fuß zu machen. Oder aber Großbritannien platzt wie ein Luftballon damit Nordirland und Schottland weiterhin Teil Europas sein dürfen.

Wären die Bürger Europas nur halb so aufgeklärte Demokraten wie sie selbst immer denken dass sie sind, dann würden sie vor einem solchen Referendum nachsehen was die beiden Alternativen für sie bedeuten und nicht erst danach so wie es jetzt in GB ist. Wird aber glaube ich so in allen anderen Ländern der EU auch passieren wenn sie ein solches Referendum durchbekommen.

Denn klar die in Brüssel sind ja schließlich schuld an allem was fehl läuft...
Viel zu oft wird hierbei vergessen dass es etliche Entscheidungen Brüssels gibt die erst auf Druck der Mitgliedsstaaten zusammen kamen eben weil diese evt zu unbequem für die Bevölkerung hätte sein können. Dieses Schwarze Peter Spiel wird seid Ewigkeiten betrieben bis zum Exzess!

Oder aber es taugt ein Politiker nicht mehr für das eigenen Land, dann wird er Schrottverwertet ins Europaparlament... ganz großes Kino.

Aber ist ja logo, die Nationalpolitiker haben in den letzten Jahren ohnehin immer mehr das Interesse an einer europäischen Vision verloren, wenn überhaupt geht es nur noch um Wirtschaftsfragen, nicht aber um sinnstiftendes oder visionäres.
Gut sein heißt mit sich selber im Einklang sein. - Oscar Wilde



Geht immer wieder! :D

 Spoiler


Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

47

Samstag, 25. Juni 2016, 20:38

Gutes Beispiel für hirnloses EU-Bashing sind die Ölkännchen die die EU angeblich verbieten will, wollte sie gar nicht das waren Länder mit starker Olivenölproduktion.
Kria
Der Jesto Facepalm, damit du weißt wann du die Macht erschütterst.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

48

Sonntag, 26. Juni 2016, 01:46

Kria
Der Jesto Facepalm, damit du weißt wann du die Macht erschütterst.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

49

Sonntag, 26. Juni 2016, 05:54

Trotzdem gibt es in der EU Dinge die einfach völlig schief laufen und auch undemokratisch sind. Es hört sich zum Beispiel toll an das jedes Land das gleiche Stimmrecht hat. Praktisch heißt das aber das Malta und Luxenburg gewichtet werden wie Deutschland oder Frankreich . Das ist eindeutig undemokratisch.

Bei Geschichten wie Griechenland kocht mir jedes mal erneut das Blut wenn von Griechenlandrettung gesprochen wird , die Menschen dort aber völlig im Stich gelassen werden . Gerettet werden Investorenkapitaleinlagen und die Milliarden der Oligarchie.
Das Gesundheitswesen in Griechenland kann da ruhig zusammen brechen. Wenn kümmert es schon ob sich Krebskranke noch ihre Medikamente leisten können und das die Kindersterblichkeit merklich zugenommen hat ?

EU Schiffe ernten die Meere vor der afrikanischen Küste ab und entziehen damit den Fischern und allen anderen Küstenbewohnern die Lebensgrundlage , während das berühmte EU Industriehühnchen im afrikanischen Supermarkt billiger angeboten wird als das afrikanische selbst.
Das Produziert Not und Elend , aber wenn als logische Folge von solchen Entwicklungen Millionen von Menschen sich auf den Weg machen um ein besseres Leben zu führen klappt garnix mehr.
EU Grenzen werden nicht geschützt , einige Länder übernehmen Verantwortung andere machen sich nen schlanken Fuß .

Außenpolitik allgemein. Ein Peinliches Thema seit Anbeginn , denn die hat es bis heute nie wirklich gegeben.

EZB Politik. Hier werden gerade ruinöse Staatsfinanzen von Ländern am Tropf gehalten die niemals in die Währungsunion rein gehört hätten. Bezahlen tut das der kleine Sparer. Nicht nur in Deutschland aber hauptsächlich.
Wir hatten durch diese Politik zum ersten mal einen Negativzins auf deutsche Staatsanleihen. Man zahlte also Geld um dem Staat etwas leihen zu dürfen.
Das wird wohl zukünftig Niemand mehr machen bei dem das Uhrwerk noch richtig läuft. Die Folge wird sein das Wolle Schäuble jetzt schon weiß das sein Nachfolger ein riesen Problem hat , aber hey wen störts ? Er ist ja der Onkel mit den schwarzen Koffern...Pardon , Zahlen.

Nein in der EU laufen wirklich viele viele Dinge falsch . Sie ist eine edle und wichtige Idee unsere EU. Sie hat Frieden und Wohlstand gebracht , aber wir verlieren sie an die Hochfinanz und die Menschen spüren das. Deswegen muß jetzt etwas passieren was die Sache wieder ins rechte Lot bringt und ohne die Entscheidung der Briten hätten wir nur ein : weiter so ! gehabt

Es sind nicht nur fremdenfeindliche Nationalisten mit Hass auf alles was sie nicht kennen. Dieser Mythos funktioniert einfach nicht mehr. Weder in Deutschland noch woanders.
Es sind auch nicht nur ungebildete Schichten die am besten gar nicht wählen dürften weil sie einer solchen Verantwortung mit ihrem begrenzten Intellekt gar nicht gerecht werden können (Ironie)
Es hat auch nichts mit Angst zu tun wen man etwas nicht will.
Was sich hier gespiegelt hat war ein klassisches : jetzt isses aber mal gut !

Die Briten zahlen dafür den Preis. Ob es ein völliges Fiasko wird oder nicht werden wir sehen. Ich glaube der kleine englische Arbeiter wird bitter bluten müssen und aus GB wird ein England in den frühmittelalterichen Grenzen.
Ich glaube auch das die EU versuchen wird hier ein Exempel zu statuieren das es anderen vermiest an Austritt zu denken. Es sollte mich sehr wundern wenn man das so einfach geschehen lässt.
Auch das Klima untereinander wird erstmal rauher werden. Andere Länder wie Polen werden versuchen sich Machtpositionen zu sichern die nun frei werden.

Am Ende ist Deutschland wieder an allem Schuld . Zumindest darauf können sich die Europäer ja meistens einigen.
42.

Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer und 12 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Jestocost (26.06.2016), Talasha (26.06.2016)

50

Sonntag, 26. Juni 2016, 06:47

Zitat von »Nadila«

Es hat auch nichts mit Angst zu tun wen man etwas nicht will. Was sich hier gespiegelt hat war ein klassisches : jetzt isses aber mal gut !
Jein - d. h. ja, aber ich glaube, genauso diffus und plakativ wie dieser Satz und nicht bezogen auf die meisten Punkte und Hintergründe, die du nennst. Die waren in GB auch gar nicht groß Wahlkampfthema. Das allgegenwärtige Thema der Brexit-Kampagne war ein vordergründiges, national-egoistisches "Wir wollen unser Land und unser Geld selbst behalten, statt es Fremden in den Rachen zu werfen". Das Ergebnis hat aber vielleicht (hoffentlich) dieselben Auswirkungen, als wäre es eine informierte und idealistische Entscheidung gewesen, und Europa riskiert mal einen genaueren Blick in den Spiegel, statt dass man sich nur auf die Schulter klopft und sich gegenseitig bestätigt, dass Britannien ja eh nie richtig dabei war. Das stimmt zwar irgendwie auch, aber lenkt von Europas Problemen ab und von der Chance, dass es vom Spielplatz für Finanzjongleure wieder zur friedensichernden Staatengemeinschaft wird.
"In diesem Kurs geht es um Fakten. Wenn ihr an der Wahrheit interessiert seid, Meister Aldes Vorlesung befindet sich am Ende des Ganges." -- Norru Balnam

Es haben sich bereits 1 registrierter Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Nadila (26.06.2016)

51

Sonntag, 26. Juni 2016, 09:06

Schön zu sehen das ich nicht alleine auch am Wochenende früh aus den Federn hüpfe . :D

Es ist per se nichts schlechtes daran seine eigenen Ressourcen zu verteidigen und die eigenen Interessen mit Zähnen und Klauen zu verteidigen. So hat uns Mutter Natur programmiert. Es ist ein Sicherungsprogramm um den Fortbestand der eigenen Gruppe und somit um ins Kleinste zu gehen den eigenen Gen-Code weiter geben zu können.
Wenn man das aufgibt hat man ein Selbstzerstörungsprogramm aktiviert.

Was hier halt wirklich verloren gegangen ist ist das wir die EU haben um gemeinsam weiter zu kommen , und nicht um uns gegenseitig das Blut auszusaugen.
Großes Kapital (damit meine ich nicht die kleinen Multimillionäre mit 80 bis 100 Millionen auf dem Konto ) fördert Frieden nur solange er Profite abwirft. Ab einem bestimmten sozialen Stand bist du frei von Ethik und Moral sonst kommst du gar nicht an Spitze.

Die Briten haben noch ein durchaus patriotisches Gefühl was man uns Deutschen in weiten Teilen abgezüchtet hat. Aus diesem Verständnis heraus sehen sie sich als etwas Besonderes und wollen überhaupt nicht gleich gemacht werden.
Das gilt natürlich auch für weite Teile der Bevölkerungen in anderen europäischen Ländern.

Die europäischen Eliten haben in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr gefragt was die Menschen wollen . Ich für meinen Teil bin glühender Befürworter von Europa , aber in einer Form einer Republik der Republiken ,mit Binnenmarkt , Währung aber auch Schutz der einzelnen nationalen Identitäten , denn gerade das macht doch Europa aus.
Die tolle gemeinsame Kulturgeschichte der europäischen Völker geht verloren wenn man einen Mega-Zentralstaat erschaft. Und genau das ist der Weg der eingeschlagen wurde.

Dann gesellt sich die Anonymität des EU Parlaments dazu. Man hat Fernsehsender für allen möglichen Mist , aber es gibt keinen Sender in dem man sich eine Debatte dieser Menschen ansehen kann , wie auf Phönix den Bundestag.
Überhaupt stelle ich mir seit 20 Jahren die Frage warum andere Länder ihre Bevölkerung bei vielen Dingen besonders zum Thema EU fragen (z.B. Euroeunführung ) ob soe das wollen , die Deutschen aber nie.
Das ist doch nicht nur mit der Pisa-Studie zu erklären :D
42.

Es haben sich bereits 1 registrierter Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Jestocost (26.06.2016)

Tunlay

Fortgeschrittener

Beiträge: 350

Wohnort: Baden-Württemberg

  • Nachricht senden

52

Sonntag, 26. Juni 2016, 09:29

Wie ich bereits geschreibne habe, woran Europa in meinen Augen vor allem krankt ist der Mangel einer Zukunftsvision für alle Europäer. Es wird stattdessen nur nach wirtschaftlichen Aspekten gemessen. Nicht falsch verstehen, die Wirtschaft ist wichtig.

Bloß werden hier keine heißen Eisen angefasst weder von National, noch von Europapolitikern. Zum Beispiel die Frage welches Wirtschaftssystem auch in einer Zukunft mit immer mehr Menschen und immer weniger Ressourccen noch tragfähig sein kann.
Wohin soll sich Europa als Ganzes entwickeln? Und damit auch wohin sollen sich die Nationalstaaten in einem solchen Gebilde entwickeln?
Wie wird es für Europa machbar, dass es nicht nur eine Wirtschaftsmacht ist sondern eine friedenssichernde Macht in der Welt? Oder ist das überhaupt erstrebenswert?
Wieviel nationaler Egoismus ist dem gesamten Projekt überhaupt zuträglich und für die Sache selbst tragbar?
Wie können die Europäischen Institutionen umgebaut werden damit sie dort, wo sie es nicht sind, noch demokratischer werden?
Wie müssen künftig die Aufgaben verteilt sein zwischen Mitgliedsstaaten und EU?

Das sind alles Fragen die unglaublich wichtig sind um Europa weiter zu entwickeln!

Leider hört man da nur sehr wenig. Aber genau das sind die wichtigen Fragen die endlich mal einer demokratischen Klärung in den Parlamenten bedürfen.

Solange diese Fragen nicht geklärt sind, wird es weiterhin so "tolle Dinge" wir Griechenlandhilfe, Ausbeutung schwächerer Volkswirtschaften außerhalb der EU usw.
Einfach nur an den Problemen rumdoktorn das hilft ein einer EU der 27 nicht mehr, gemauschel zwischen einzelnen Staatsegoismen auch nicht mehr. Denn genau das fördert all die Probleme die die EU insgesamt gesehen aktuell hat.

Aktuell behandeln alle Nationalstaaten die EU wie einen Süßigkeitenladen in deren Eigentümer sie alle sind. Sie bedienen sich wo es nur geht und keifen und Biestern gegen "die Anderen" Teilhaber die sich genauso verhalten. ZUM KOTZEN!


Edit:
Ein Arbeitskollege von mir hat die EU vor kurzem als parasitär bezeichnet. Das sind tolle Aussichten -.-
Gut sein heißt mit sich selber im Einklang sein. - Oscar Wilde



Geht immer wieder! :D

 Spoiler


Es haben sich bereits 3 registrierte Benutzer und 12 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Jestocost (26.06.2016), Nadila (26.06.2016), Talasha (26.06.2016)

Lunah Dane

Fortgeschrittener

Beiträge: 249

Beruf: Tennistrainer / Schriftsteller

  • Nachricht senden

53

Sonntag, 26. Juni 2016, 14:13

Die Wirtschaft ist in meinem Empfinden das Unwichtigste an der EU. Die EU wurde damals gegründet, um die unterschiedlichen Kulturen in Europa vor Kriegen zu bewahren und sich politisch als auch wirtschaftlich auf Augenhöhe zu begegnen. Krisen wie die letzte 2008 haben dann bewiesen, wer in der EU über Gesetz, Macht und Entscheidungsbefugnis hat. Es sind die Leute, die mit Geld auch Macht erlangt haben. Unter ihrer Ägide wurden Geld und Finanzströme liberalisiert, so dass Geld gegenüber Arbeit, Boden oder Bildung privilegiert ist. Mit Geld kann ich also machen, was ich möchte. Sofern ich Kapitalist ohne Geld bin, kann ich also meinen Produktionsfaktor Arbeit verkaufen. Und wie es am Markt üblich ist, suche ich mir einen Auftraggeber, der mir am meisten Geld dafür bietet. Im Geist der Sache kann ich natürlich auch ablehnen. Und hier ist die Krux der Sache: Mit den Arbeitsmarktreformen, die Deutschland fit gemacht hat für die Zukunft, wird dieses Recht aufgehoben. Ich muss mich danach an jeden verkaufen, der mir Arbeit anbietet. Dieses Arbeitsmarktkonzept sollte in Form des Franchising auch an GB, F, BeNeLux, Italien, Griechenland, Spanien und Portugal verkauft werden. Großbritannien möchte das aber nicht und hat sich deswegen in dem Referendum aus der EU verabschiedet.

Worüber hier entschieden wurde, ist nicht der Rechtspopulismus, Hinwendung zum alten England mit 1000 Kolonien in allen vier Himmelsrichtungen oder irgend welchen Hirngespinsten. Im Rahmen der EU Verträge wurden nationale Gesetzgebungskompetenzen in einigen Bereichen an die EU übertragen. Diese nationalistischen Bestrebungen fussen zumeist auf den Gedanken, dass in einem fernen Land über nationale Belange entschieden wird. Mit den EU Richtlinien werden verpflichtende Regularien an die nationalen Parlamente gegeben, die im Rahmen einer Umsetzungspflicht diese Richtlinien umsetzen müssen. Die Engländer möchten aber nicht, dass irgendwelche Bürokraten oder Lobbyisten über ihre Belange entscheiden. Deswegen haben sie sich gegen die EU entschieden. In Deutschland ist dieses Empfinden ähnlich. Wir kennen das im Rahmen von Föderalismus (und Förderalismusreform) und die Ländergesetzgebungskompetenz. Praktischerweise hat der Bund nicht grundsätzlich Gesetzgebungskompetenz sondern ausnahmsweise. In sehr vielen Belangen haben die Länder Gesetzgebungskompetenz. Mit der EU und der Richtlinienkompetenz in allen möglichen Bereichen wurde dieser Förderalismus in gewisser Weise aufgehoben, was juristisch sehr bedenklich ist. Technisch gesprochen kann ich nur Rechte übertragen, die ich selbst habe. Demnach kann der Bund also nur Gesetzgebungskompetenzen übertragen, die er selbst hat. De facto wurden die Ländergesetzgebungskompetenzen auch an die EU übertragen, was nach dem Grundgesetz so eigentlich nicht möglich ist. Auch in Deutschland gibt es ähnliche Bestrebungen wie in GB. Dies ist in seinen Grundfesten ein Zweifel an die Gesetzgebungskompetenz der EU.

Diese Sezessionsbewegung ist insgesamt kein Rückschritt in die Konfliktträchtigen Jahre. Es ist eine Eroberung der Gesetzgebungskompetenz von einer Supranationalen Behörde, die im Namen aller ihre eigenen Interessen verfolgt (so wie jeder Mensch stets seine eigenen Interessen verfolgt). Nicht umsonst üben sehr viele Lobbyisten in Brüssel und Straßburg Druck auf das Gesetzgebungsverfahren aus. Ähnliches begegnet man im übrigen in Deutschland, erfunden von Gerhard Schröder. Im Zuge der Sicherung von Fachkompetenz sollen Staatssekretäre und Mitarbeiter von Firmen zeitweilig ihren Arbeitsplatz tauschen, obwohl der richtige Arbeitgeber noch den Lohn weiter zahlt. Fatal, denn diese Firmenmitarbeiter verfolgen auch an ihrem neuen Arbeitsplatz weiterhin die Ziele ihrer Arbeitgeber, so dass Ziele und Wünsche der Arbeitgeber unmittelbar in die Gesetzesarbeit der Staatssekretäre finden. Landläufig wird dies Korruption oder freundlich Lobbyismus genannt. Weil die EU aber durch die Möglichkeit der Richtlinienkompetenz weitgehend Einfluss auf alle Staaten ausüben kann, finden sich an der EK besonders viele Lobbyisten aller möglichen Verbände.

Diese Probleme wurden bspw von "Die Linken" schon vor dem wirtschaftlichen Staat des Währungsraums mit dem EURO angesprochen. Wissenschaftler hatten dies auch bereits vorher nachgewiesen. Diese Warnungen wurden ignoriert. In Folge dessen gärte es, besonders in Großbritannien, weil diese ihre Souveränität in Gefahr sahen. Diese wurde nun von den Wählern zurück erobert. Das gefällt natürlich den Gewinnern der Europäisierung nicht so, deswegen wird nun auch versucht, die Wahl von Donnerstag zu wiederholen. Das wäre natürlich fatal, weil dann überhaupt keine Wahl mehr nötig wäre. Wenn so lange gewählt wird, bis einem das Ergebnis in den Kram paßt, dann braucht man letztlich überhaupt nicht mehr wählen. Im Rahmen eines Herrschafts-/Knechtschaftsverhältnisses könnte man dann gleich Meinung bestimmen. Deswegen denke ich, dass die normale Bevölkerung von dem EU Austritt wirklich profitieren wird. Hoffentlich werden wir das dann auch irgendwann merken, obwohl ich in Deutschland erwarte, dass wir sehr darunter leiden müssen. Schließlich bricht ein wichtiger Absatzmarkt für unseren billigen Mist weg.
Kleider machen Leute...... auch nicht klüger

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Lunah Dane« (26. Juni 2016, 19:30)


Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Nadila (26.06.2016), Jestocost (26.06.2016)

54

Sonntag, 26. Juni 2016, 16:43

Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“ Jean-Claude Juncker, Der Spiegel Nr. 52/1999

„Nichts sollte in der Öffentlichkeit geschehen. Wir sollten in der Euro-Gruppe im Geheimen diskutieren. (…) Die Dinge müssen geheim und im Dunkeln getan werden. Wenn es ernst wird, müssen wir lügen.” Jean-Claude Juncker, Focus 19/2011

„Wenn es ein JA ist, sagen wir ‚Weiter geht’s‘, und wenn es ein NEIN ist, sagen wir ‚Wir machen weiter‘. Jean-Claude Juncker über das französische Referendum zum Vertrag von Lissabon 2005

Dieses Gedankengut ist es was etwas schönes und edles pervertiert.

Übrigens ist es nicht ganz richtig das die Wirtschaft nur eine untergeordnete Rolle bei der Gründung gespielt hat. Die EU hieß vorher EG und war primär auf Wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgerichtet. Dahinter stand durchaus der Gedanke des Binnenmarktes und eines zusammen wachsen durch Wohlstand für alle.
Irgendwann ging dieser Gedanke verloren.
42.

Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Jestocost (26.06.2016), Talasha (26.06.2016)

Tunlay

Fortgeschrittener

Beiträge: 350

Wohnort: Baden-Württemberg

  • Nachricht senden

55

Sonntag, 26. Juni 2016, 20:38

Das allerwichtigste ist erst einmal dass das EU-Parlament wirkliche Gesetzgebungsbefugnisse erhält, sicherlich in einem eng abgesteckten Rahmen, damit klar ist wer welchen Kuchen zu backen hat.
Und nicht zuletzt sollte die Kommission (als Regierung) nicht mehr von Natrionalregierungen über die Köpfe des Parlaments und der Bürger hinweg eingesetzt werden sondern durch das EU-Parlament als verlängerter Arm des Volkes bestimmt werden. Dann könnte man von der EU als Demokratie sprechen. Das aktuelle Gebilde hingegen muss einfach immer mal wieder über die eigenen Beine stürzen.

Den es begünstigt einen Kuhhandel nach dem anderen, Beispiel: "Ach du willst gern den Kommissionspräsidenten stellen? Kein Problem dann setz dich dafür ein das die Subventinen für meine Landwirtschaft erhöht werden, dann unterstütze ich dich gerne."

:thumbdown:


Edit:

Weil etwas faktisch falsch ausgeschrieben war...
Gut sein heißt mit sich selber im Einklang sein. - Oscar Wilde



Geht immer wieder! :D

 Spoiler


Es haben sich bereits 1 registrierter Benutzer und 11 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Efroy (27.06.2016)

56

Donnerstag, 30. Juni 2016, 22:19

Ich hoffe, dass der Brexit eine Warnung für alle ist, die daran gezweifelt haben, dass Bürger etwas bewirken können. Sie können, und sie haben. Viel hat zum Brexit beigetragen; dazu gehört die Trägheit der relativ vielen jungen Leute, die nicht gewählt haben und sich nun bitter beschweren, dass die Älteren ihre Zukunft zerstört haben. Dazu gehört auch die Protestwahl derjenigen, die gar nicht mit diesem "Erfolg" gerechnet haben, sondern "denen da oben" eigentlich nur mal einen ordentlichen Denkzettel verpassen wollten. Es ist wirklich zu hoffen, dass dieses Fiasko auf lange Sicht zu mehr Verantwortungsbewusstsein führt, dass an die Stelle dumpfer Parolen wieder verstärkt der politische Diskurs tritt, der das Herzstück jeder Demokratie sein muss. Die kann nur dann funktionieren, wenn man sich nicht gegenseitig niederrüpelt, sondern andere Ansichten als Bereicherung der Perspektiven anerkennt und sich ernsthaft damit auseinandersetzt. Sonst zerbricht die Bürgerschaft in feindliche Lager, die das Gemeinwohl aus den Augen verlieren, und die Demokratie gerät zu ihrem Zerrbild, das schon Aristoteles benannte: der Ochlokratie, in der eine von Demagogen angeheizte Masse irrational über Wohl und Wehe des Staats entscheidet. (Das muss gar nicht Dauermodus sein, um verheerende Folgen zu haben: Athen führte, so aufgeputscht, in einer einzigen spektakulären Fehlentscheidung den eigenen politischen Untergang herbei.) Ich hoffe in diesem Sinne auch, dass man den sachlichen Anteil der Europa-Kritik aus den nationalpopulistischen Lagern ernst nimmt und sich wieder auf das besinnt, was die EU eigentlich sein wollte.
Um ehrlich zu sein, ich bin persönlich ja sehr für mehr direkte Demokratie weil ich mir ein derartiges politisches Klima, Positionen offen und schonungslos ohne überzogene Moralität, Sentimentalität und Panik zu diskutieren, sehr wünsche. Mir ist persönlich die sehr giftige Debattenkultur unserer Zeit schon zur Flüchtlingskrise aufgefallen und sie hat mich gestört. Ich hatte da tatsächlich dieses Gefühl das es nur zwei legitime Personen gab: Entweder du warst Jedi: "Huuuuurrraaaaaaaa, eine Millionen Flüchtlinge kommen! Das ist so toll und so genial, ich freue mich so sehr das ich mir gleich in die Hose mache!" Oder Sith: "NOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO, eine Millionen Flüchtlinge kommen! Sie werden unsere Ziegen vergewaltigen und unsere Frauen schächtern und unser Abendland islamisieren und machen das unsere Kinder wie Gandalf aussehen und bei Star Wars Battlefront Allah Akbar schreien während sie Raumschiffe in Darth Vader steuern!"

Eine vernünftige konstruktive Debatte und eine Lösungsfindung die darauf abzielt die eigenen Interessen und Gesetze zu wahren ohne die persönlichen Grundsätze zu ignorieren wäre weitaus konstruktiver und erfolgbringender für alle Seiten gewesen, statt auszutillen, die Grenzen zu öffnen dann nochmal auszutillen und sich Halsband und Hundeleine Erdogan anzubieten um den selben Effekt wie eine Grenzschließung zu erzielen. Ich denke ja eh das Deutschland größere Probleme hat als Rechtspopulismus, alles was wir an einem wirklich linken Spektrum im Bundestag haben ist eine Protestpartei die eh niemals über 10% kommen wird.

Den Brexit sehe ich persönlich als eine Chance an. Über allem sehe ich die EU mittlerweile als reines Gift für Europa als Gemeinschaft an, zumindest habe ich persönlich nie so viel Verachtung zwischen den einzelnen EU-Ländern beobachtet wie in den letzten Krisen.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

57

Freitag, 1. Juli 2016, 05:47

Ich glaube das die Medienkultur da schlimmer ist als die wirkliche Lage.

Klar ist unsere Zeit sehr schneellebig. Wir haben inzwischen jede Woche eine Katastrophe und es wird eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben.
Polik Talks sehen nur noch so aus , das ein Mensch zu einer kontroversen Position geladen wird und mindestens drei die eine vermeintliche Mainstream-Meinung zu vertreten haben um dann auf den einen ein zu hacken. Das demonstriert dann eindrucksvoll die Überlegenheit des Standpunktes der Leute die für dich das denken übernehmen.

Das man ganz anders diskutieren kann und das das auch vermutlich überwiegend passiert sieht man doch anhand der Flüchtlingsdebatte hier ganz super.
Jesto und ich haben beispielsweise zu dem Thema Grund verschiedene Aufassungen , dennoch findet hier ein friedlicher Austausch statt ohne das beleidigt wird oder man sich dem anderen verschließt.
Das ist es aber was unsere Politiker und Lobyisten viel mehr fürchten als Ausraster der Antifa oder Hogesa . Diese Hirnis kann man nämlich zusammen knüppeln und allen zeigen das die ja nur auf Krawall aus sind und keine Meinung haben (was wohl bei den meisten auch stimmt ) .

Wenn sich die Menschen aber austauschen und ihre grundsätzlichen politischen Positionen mal ignorieren um gemeinsame Ziele anzugehen , dann wird es für diese Herrschaften wirklich unangenehmen , siehe TTIP oder Ceta.

Trotz unserer Bildungspolitik , RTL und Springer Konzern ist der Grad an Verblödung noch nicht erreicht wo das Volk zur Wehrlosen Schafherde degeneriert. Vielleicht ist die Lage was das angeht nicht so schlecht wie sie scheint.

42.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (1. Juli 2016, 07:08)


Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

58

Freitag, 1. Juli 2016, 10:14

Was mich persönlich immer stört ist die Wortwahl bei der Berichterstattung. "Rentnerschwemme", "Flüchtlingskrise" und "Radikalislamisten" sind so Beispiele die mir gerade spontan einfallen, aber jedes Thema hat da wohl sein eigenes Unwort. Da wird bewusst ein Wort geschaffen um eine negative Assoziation auszulösen. Sofort soll man alle Renter, aller Flüchtlinge und alle an den Islam Glaubende für schlecht halten. Das Problem ist, dass dies über die breite Masse hinweg tadellos funktioniert. Ja, wenn man mal ehrlich zu sich ist, dann stellt man fest wie oft man selbst in diese Fallen tappt ohne es direkt zu merken. Meiner Meinung nach haben schon längst die Medien die Macht übernommen.

Oder um es mal leicht abgewandelt zu sagen: "Bild [sagt] dir deine Meinung". Hinter dem weiß auf rot plakatierten Wort fehlte nämlich immer schon das Verb, damit daraus ein echter Satz wird... :P
"Wer frei von Tippfehlern ist, werfe den ersten Buchstaben!" oder "Warum habe ich heute schon wieder so dicke Finger beim Tippen?"

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

59

Freitag, 1. Juli 2016, 10:35

Ich denke es geht nichtmal darum grundlegende Positionen zu ignorieren. Es geht darum gesittet zu diskutieren und in der Lage zu sein jemanden mit einer anderen Meinung zu respektieren, solange der noch eine ansatzweise humane Attitüde hat. Ich bin locker konservativ und zugleich sozialistisch, das heißt ich bin in beiden Lagern meistens irgendwo anderer Meinung, trotzdem kann ich meine Gegenüber achten und ihre politischen Ansichten für voll nehmen, solange sie ansatzweise im Rahmen des möglichen und realistischen sind. Ich bin der Ansicht das wir für ne gute, demokratische Gesellschaft von allem etwas brauchen, Konservative, Progressive, Liberale, Soziale und so weiter. Irgendwo haben die alle einen Punkt und ein Konsens aus dem ganzen wäre etwas, was die Gesellschaft wirklich voranbringt und damit meine ich nicht diese unsägliche Mitte die die großen Parteien heutzutage alle vertreten wollen um die eierlegende Wollmilchsau zu sein und mit der sich am Ende echt keiner mehr identifizieren kann. Eine Parteienlandschaft in der die Grüne mit der CDU koaliert kann ist einfach nur fucking kaputt. Und um ehrlich zu sein denke ich das diese, meine, Generation ziemlich hart beschissen ist.

Beim Thema Radikalislamisten muss ich sagen, ich kapiere es echt nicht. Auf der einen Seite wird eine ziemliche Panik vor dem Islam begünstigt, auf der anderen Seite wird irgendwie hart unter den Teppich gekehrt das der Islam mehr noch als das Christentum derzeit global völlig kaputt ist und unbedingt eine Reform benötigt und in Europa dringend westlich gesinnte und moderne Prediger braucht.

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.

60

Freitag, 1. Juli 2016, 11:06

Zumindest gibt es eine durchaus ernst zu nehmende Personengruppe, die den selben Unsinn verzapfen wie die Kreuzritter. Sie führen ihren Glauben als Erklärung dafür an, dass sie gegen jegliche Werte ihres Glaubens verstoßen. Viel zu oft hat der Mensch Gott (oder Götter als man noch an mehrere glaubte) als Begründung für ihr Fehlverhalten herangezogen. Wer gibt schon gern zu, dass er aus eigenem Antrieb heraus mordlüstern agiert? Das Dumme ist nur, dass so ein geringer Anteil der Menschheit für Unruhe bei einem Großteil der Bevölkerung sorgen kann. Andererseits setzt langsam die Gewöhnung ein. Gestern im Radio hatte ich noch einen Beitrag gehört, der durchaus meine Meinung traf: weil man ständig von neuen Geschehnissen hört, reagiert man als natürlicher Schutzmechanismus nach und nach mit wachsendem Desinteresse.

Genau da liegt aber auch das Problem bei einer Demokratie: es geht derzeit allen gut, also entschließt man sich dieses Desinteresse auch bei der Politik anzusetzen. Ab und an flucht man, weil man wieder mal mehr Steuern für irgendwas bezahlt, aber man ist ja das willige Schäfchen, dass sich brav scheren lässt. Ab und zu taucht dann mal etwas auf das anders ist. Juhu, alle wollen mal anders sein! Und was hat man plötzlich davon? Man hat sich ein paar menschenverachtende Leute ins Boot gewählt. Huch, wie konnte das bloß passieren?

Ein wenig mehr Patriotismus fände ich für unser Volk auch mal ganz schön, und zwar ohne gleich von der Welt das Hakenkreuz auf die Stirn gebrannt zu bekommen. Jetzt gerade ist mal wieder EM und das merke ich immer daran, dass sich meine Kollegen mehr über Fußball als über wichtige Dinge unterhalten und die Autos gerne Flagge bekennen. Ab dem 11. Juli wird das wieder weg sein. Ab dann ist es wieder - Uuuuuh! - böse, wenn man sagt: ich bin gern ein Deutscher. Sagt mal den Satz laut und beobachtet euer Gefühl dabei. Kommt ihr euch dabei nicht automatisch vor als würdet ihr euch in die Braune Ecke stellen?
"Wer frei von Tippfehlern ist, werfe den ersten Buchstaben!" oder "Warum habe ich heute schon wieder so dicke Finger beim Tippen?"

Es haben sich bereits 11 Gäste bedankt.