Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: SW:ToR: RP - Jedi Orden. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Freitag, 25. März 2016, 17:11

[Iliash Darren] Brücken bauen

1. Prolog


I. Die Suche nach dem Ich
>>Jedienklave Telos IV, 7 VVC<<

Er sammelte seine verwirrten Gedanken und ließ die Umgebung auf sich wirken. Die ihm bekannten warmen Archive mit ihren turmartigen Speicherzentren an Wissen, die kalten kargen Durastahltischen an welchen winzige Einkerbungen von vergangenen Besuchern zu erkennen waren und das rauschend dumpfe Geflüster der Besucher welche sich von den Archivaren die gewünschten Informationen auf ihre Datapads laden ließen, fühlten sich vertraut an. Frontal vor ihm konnte er einen Rutianer Twi’lek erkennen welcher sich gedämpft mit einer Archivarin unterhielt. Er kannte sie recht gut, mit ihren warmen grauen Augen stets von Weisheit erfüllt und den rissigen schmalen verbissenen Lippen, wie auch das dünne blonde Haar welches sie stets offen über die schlicht berobten Schultern fallen ließ. Meisterin Edenne war stets darauf bedacht die Ruhe in dem Hort des Wissens dieser Enklave zu wahren. Iliash, welcher über einer Ansammlung von Worten auf seinem Datapad brütete fragte sich wie lange sie bereits in den Archiven arbeitete. Lange starrte der Knabe von gerade einmal elf Standardlebensjahren die strenggesichtige Mittfünzigerin an. Fragen über Fragen stauten sich in seinem Kopf, wie es ihm so oft passierte. Was machte ein Twi’lek-Jedi-Ritter auf dieser abgelegenen Enklave auf Telos IV? Femdweltler gab es in dieser Enklave selten, auch wenn sein Orden zu einem großen Teil aus verschiedenen sehr faszinierenden Spezies bestand. Nicht, dass es hier keine anderen Spezies gab, doch traf man diese neben den Menschen nur selten an. Wie gerne würde er mit den weisen und geheimnisvollen Kel’dor über ihre Kultur sprechen oder sich mit dem Kollektiv der Arconischen Gesellschaft befassen. Plötzlich ermahnte ihn ein Funke eines Gedankens sich wieder auf seine Studien zu fokussieren. >>Lasse deine Gedanken nicht schweifen.<< Mit diesem Selbsttadel richtete sich Iliashs gesamter Fokus auf etwas, was den inneren Frieden in Wissen wiederspiegelte, zumindest in seiner noch recht kindlichen Ansichtsweise.

Iliash selbst war ein untersetzter bleicher Junge in einer braunen schlichten Anwärterrobe. Das Haar des Jungen in einem orangekupferroten Farbton fast zu einer Glatze geschoren, praktisch und gleichermaßen ein Missstand aufgrund der Tatsache, dass es ihn wie einen befremdlichen Geist erscheinen ließ, mit seinen eingefallenen Wangen und den durchscheinenden Blutgefäßen unter bleicher Haut, die ihm gespenstische Augenringe verliehen. Iliash war ganz und gar nicht krank oder unterernährt, das Gegenteil war sogar der Fall, sein Hunger war regelrecht unersättlich. Häufig bekam er von anderen Anwärtern deren Reste zugeschoben, auch wenn dies nicht gerne gesehen wurde. Nun war es an der Zeit endlich diesen elaboriert schwierigen Text zu entwirren. Er las ein Fachwerk eines Jedimeisters welcher vor etwa 300 Jahren lebte, genau genommen eine sehr schwere Abhandlung über Episteme, Wahrnehmung und Praxisanwendung im Zusammenhang mit der Xenoarchäologischen Befunderstattung. Ein sehr verwirrendes Werk für einen jungen Anwärter, vollgestopft mit Fachwissen, welches für den Verstand eines Erwachsenen bereits eine große Herausforderung darstellte. Es war ein Ritual des geisterhaften Jungen stets nach neuen Wissen in den Archiven zu suchen, ehe er zu seiner reflektierenden letzten Meditation überging. Er wusste, dass es wichtiger für ihn war sein Dulon zu trainieren, weswegen er auch öfter als früher auf dem Trainingsgelände zu finden war, dennoch zog es ihn immer wieder an diesen von blinkenden Datenbanken gefüllten Ort. Er konnte bereits die ermahnenden Worte seiner Meister in Gedanken hören, während er jeweils die missverständlichen Fremdworte in dem, vor ihm liegenden, Machwerk nachschlagen musste. Dinge wie: >>Wissen ist ein wichtiger Bestandteil der Macht, dennoch ist die Disziplin im Lichtschwertkampf ebenso wichtig.<< Nie ließ sich Iliash von solchen Tadeln beunruhigen, er wusste um seinen Mangel an Engagement im Lichtschwertkampf, etwas was sich ändern sollte. Bald!

Die moosgrünen Augen sogen die, in seinen Iri, blau reflektierenden Worte in Aruebesh verdrossen auf. Lange enträtselte er die schwierigen Worte ehe sein Verstand seiner Ermattung nachgab. Nichts hatte der Jedianwärter verstanden. Wie denn auch? Er wusste, dass sein Wissensstand und sein Verstand noch nicht bereit für diese Lektüre waren, dennoch hatte er es sich zum Ziel gemacht es zu verstehen. Morgen würde er Meisterin Edenne in ihrer Weisheit zu Rate ziehen. Langsam erhob sich der Junge von seinem Stuhl, so spürte er den angenehmen Schmerz welcher sich wie ein Blitz durch die Oberschenkel zog, er erinnerte ihn daran etwas getan zu haben. Der Junge hatte ganze drei Stunden immer wieder dieselbe Schrittfolge und Armhaltung geübt. Zu wenig für seine selbst eingeredeten Defizite, das wusste er. Vorbei an den Durastahltischen und den turmartigen Archiveinheiten stahl er sich wie ein Gespenst, welches er fast gänzlich perfekt verkörperte, aus den Archiven heraus.

Der Weg des Anwärters führte ihn durch einige verwinkelte Gänge, welche mit Hoztäfelungen mit klassisch harmonischen Intrasien seines Ordens und Holosbüsten gesäumt waren. Jedes einzelne Gesicht der gefallenen Jedi, welche sich dort über Jahrhunderte einen Platz verdienten, begleitete ihn wie stumme Beobachter. Gesichter von Männer und Frauen die bestimmt viel von ihrem Leben zu erzählen hatten. Mit diesem Gedanken schloss er die Augen um die angenehme Ruhe und die Macht um sich herum besser wahrnehmen zu können. Dabei ließ er sich vertrauensselig von dem lebendigen Gefühl um sich herum leiten, ähnlich wie er sein Übungsschwert von jener Macht leiten ließ, wenn er eine Übungsdrohne versuchte abzuwehren. Die Schritte des Jungen wiesen seinen Weg automatisiert an einigen Tuschelnden Schülern vorbei, sie unterhielten sich häufig über ihr Training oder über die Weisheiten der Meister. Manchmal kam es sogar aufgrund verschiedener Auffassungen einiger Weisheiten zu kleinen verbalen Disputen, selten aber zu impulsiven Schwingungen in der Macht. Ein beruhigender Gedanke. An seiner Türe angekommen öffnete er diese mit einem Knopfdruck und betrat einen Sonnenuntergangähnlich gedimmten sowie karg eingerichteten Raum worin sich drei Betten befanden. Er teilte sich seinen Rückzugsort mit zwei weiteren Anwärtern, einerseits fand er diesen Umstand erfrischend, andererseits war ihm die Tatsache bewusst, größere Ordensgebäude würden Einzelzimmer und mehr Ruhe gestatten.

>>Iliash, warst du wieder in den Archiven verwachsen?<< entriss ihn eine knabenhafte Stimme in einem heiteren Tonfall aus seinem Sinnieren. So blickte er Rutash, einem Mitglied seines Clans, in die lebhaft braunen Augen ehe er einen Anflug von Vertrautheit verspürte. Rutash war etwa im gleichen Alter wie Iliash und das genaue Gegenteil von ihm. Er hatte ein sehr ausgeprägtes Temperament, welches er meist in seiner extrovertierten Art ausdrückte. Häufig hatten die Meister ihn wegen seinem Ungestüm getadelt, doch über die Jahre hinweg hatte er seine Leidenschaft von sich lösen können und entwickelte eine unermessliche Quelle an Energie, welche er in den Schwertkampf und die Lehren steckte. Manchmal erwischte sich Iliash sogar dabei den braun gelockten Jungen ein wenig zu neiden. Rutash war ohne Zweifel beliebt und wahrgenommen. Iliash hingegen wurde stets auf seine oberflächlichen Persönlichkeitsmerkmale beschränkt, als habe er garkeinen eigenen Charakter, als wäre er eine Ansammlung an oberflächlich zusammengewürfelten Charakteristika. Eine wandelnde Plattitüde. Zurückhaltend, freundlich, hilfsbereit, diszipliniert, wissbegierig, introvertiert, höflich und besonnen. Dinge die im Orden als höchst erstrebenswert galten, doch war Iliash das wirklich oder war das nur ein automatisiertes dahinsiechen einer leeren Hülle? Ältere Spätanwärter, jene die ein von den Lehren unberührtes Leben lebten ehe sie in den Orden kamen, hatten häufig Mitleid mit Iliash, aufgrund seines sehr versteiften unkindlichen Verhaltens. Eine Sache welche er nicht verstehen konnte. Nun aber kamen kurze Zweifel gegenüber seinem Freund auf, welcher durch seine Individualität glänzte. Individualität die Iliash fehlte und ebenfalls essentiell dafür war, eines Tages zu einem Jedi-Ritter aufzusteigen. Die Selbstbestimmtheit fehlte dem rothaarigen Jungen, er lebte nur für die Indoktrinierung des Ordens, welchen er seit er denken konnte bewohnte. Doch gehörte mehr dazu als Padawan aufzusteigen, es war die Selbstbestimmtheit die sein Freund hatte und ihm fehlte. War da etwa Missgunst in seinen Gedanken? Schnell schüttelte er den gefühlsleeren Gedanken ab bevor er, für sein Alter untypisch, distanziert antworte.
>>Ich habe in den Archiven sogar bereits einen festen Platz für mich reserviert, du kannst mich gerne besuchen.<< plötzlich musste er schmunzeln, dieses Gespräch führten die Beiden nahezu jeden Abend und wie jeden Abend wurde es auch mit den freudigen Worten Rutash’s >>Das würde nur sehr einseitig ablaufen. Du musst mir morgen von deinen Erkenntnissen erzählen!<< beendet. Iliash zog wie immer seine Stiefel aus, säuberte sie und stellte sie geordnet an das Fußende seines Bettes. Daraufhin setzte er sich für seine letzte Meditation im Lotussitz, mit seinen Fragen beschäftigt, auf die harte Matratze seines Bettes. Iliash kannte sein Ziel, er kannte seine Bestrebungen und seine Ideologien, doch die größte Frage die sich ihm stellte war: >>Wer bin ich überhaupt?<< Mit dieser großen Frage in seinem jungen Bewusstsein verlor er sich in eine gleichmütige Ruhe. Ruhe welche die Fragen in seinem Verstand ausbrannte und mit Gleichmut ausfüllte. Gleichmut welche die Macht durch ihn fließen ließ. Die Macht die ihm eines Tages vielleicht Antworten schenken würde.

Es haben sich bereits 3 registrierte Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Zhay (25.03.2016), Dexter (25.03.2016), Adeia (26.03.2016)

Ähnliche Themen