Telos IV, 17 NVC
Telos IV. Mittlerweile zum Touristenplaneten des Outer Rim geworden war für Skyran nur interessant, ob die Enklave in der Polarregion des Planeten noch stand und ob in dieser geheimen Enklave so die Macht mit ihm war sogar Überlebende zu finden waren.
Skyran landete auf dem Hochplateau nahe des Zugangsfahrstuhls im Schnee und gab an der Konsole neben der Tür den Zugangscode ein. Zu seiner Freude ertönte eine Stimme, wenn sie auch ängstlich war: “Telos Bewässerungssysteme, guten Tag? Wer sind sie und warum sind sie hier?” Skyran lachte auf. Natürlich. Die Akademie war damals in einem verlassenen Bewässerungssystem aufgebaut worden. Er antwortete: “Jedi-Meister Skyran Vandorack. Kennzeichen 277892. Ich würde gerne reinkommen, hier oben ist es bitterkalt.” Nach einer kurzen Pause erwiderte ihm eine andere gefestigtere Stimme: “Natürlich, Meister Vandorack. Die Polarenklave steht euch offen. Bitte landet im Ost-Hangar.” Skyran folgte der Bitte und stieg aus der Defender aus. Ein gutes Dutzend Männer und Frauen empfing ihn, hieß ihn willkommen und bedeutete ihn weiter ins Innere zu kommen.
Sie gingen in die Küche und setzten sich um den langen Tisch in der Cafeteria. Skyran fing an: “Wie viele haben wir hier, Jedi, Soldaten, Zivilisten? Wie oft habt ihr den Zakuul die Stirn geboten?” Er wollte noch weitere Fragen stellen, doch die greifbare Stille und die hinunterhängenden Köpfe brachten ihn zum Schweigen. Ein Jedi antwortete: “Ich bin Ritter Pharmi Gage. Wir sind zwei Jedi, euch nicht eingeschlossen, zweiunddreißig Soldaten und knapp hundert Zivilisten?” Beim letzten Teil blickte er fragend in die Runde. Ein paar nickten und der Ritter erzählte weiter: “Wir konnten es uns nicht leisten aggressiv zu sein, wir hatten außerdem weder eine Nachricht vom Jedi-Rat oder dem republikanischen Militär. Mit so wenig Mann wäre es ein Himmelfahrtskommando ohne die Hilfe der Republik oder des Ordens alleine gegen die Zakuul zu stehen. Neben einzelnen Nachrichten von entfernten Planeten haben wir keine Informationen über andere Gruppierungen die sich den Zakuul nicht beugen wollen. Wir haben nicht genug Mittel, keine Schiffe, keine Panzer um uns zu wehren. Vor allem haben wir hier so wenig Credits, dass wir gerade so überleben.”
Skyran überlegte. Er hatte gehofft, dass die Situation besser war, dass zumindest hier jemand vom Rat gehört hätte oder weiterkämpfte. “Ich verstehe, Ritter Gage, dass ihr die Zivilisten nicht riskieren wollt und möchte das auch nicht. Ihr habt wundervolle Arbeit geleistet und solltet stolz auf all die Leben sein, die ihr retten konntet. Ohne eure Hilfe währen sie sicher in schlechten Umständen oder bereits in die Macht eingegangen. Doch ich bitte euch mir zu helfen und mit mir zu kämpfen, ihr seid Jedi.” Skyran schaut vom Ritter zu den Soldaten: “Und ihr Soldaten der Republik. Betretet die Defender und schaut den beiden getöteten Jedi, den beiden Mirialanern in die Augen, schaut ihren leblosen Körpern, von Kopfgeldjägern hingerichtet, in die Augen und sagt mir, dass ihr nicht kämpfen wollt. Kämpfen gegen Invasoren die unsere Republik und unsere Völker unterwerfen wollen, unsere Brüder und Schwestern hinrichten, ob Jedi oder Soldat und die Demokratie zerstören. Schließt euch mir an und wir werden ihnen zeigen, dass die Republik ihren Biss noch nicht verloren hat und wir werden, wie wir uns heute hier auf Telos gefunden haben, noch viele weitere finden die sich uns anschließen.” Die Soldaten schauten einander an und zuckten mit den Schultern. Ein recht bulliger Soldat, der Kerl, der Skyran in den Hangar einlud, meldete sich zu Wort: "Das ist schön und gut, Meister, doch was können ein paar Dutzend Soldaten und drei Jedi ausmachen, wenn sich das Militär zurückhält und ihr die einzigen... lebendigen Jedi seid, die wir seit Monaten gesehen haben. Jeder Widerstand wurde niedergeschlagen, jedwede Art eines Aufstandes blutig zerstört. Wir haben keine Kontakte außerhalb des Telos Systems, die sich noch trauen auf die Straße zu gehen, geschweige aktiv gegen das neue Imperium vorzugehen. Wir müssen die Füße stillhalten und warten bis der Senat beginnt sich zu wehren oder wir haben gar keine Chance mehr die Republik erstarken zu sehen. Es wird wohl lange dauern, doch diese Enklave hat alles, was wir zum Überleben brauchen. Ihr könnt euch gerne anschließen, wir haben genug Platz, Meister Vandorack." Der Meister zögerte kurz, er hatte eine positivere Antwort erwartet, also musste er eine andere Taktik wählen: "Da habt ihr natürlich auch Recht, wir sind wenige Männer und Frauen, definitiv zu wenige um die Zakuul ganz alleine zu schlagen, doch jemand muss den Anfang machen, den Funken Hoffnung entzünden und sicherstellen, dass er am Leben bleibt. Wir werden uns nicht direkt gegen das Ewige Imperium stellen können, aber wir können ihre Arbeit behindern, ihnen Schwierigkeiten machen. Und wenn das nicht funktioniert, dann werden wir einen Rückzugsort benötigen und dort versuchen zu überleben, bis der Jedi-Orden wieder existiert oder die Republik sich wehrt. Ihr vierunddreißig habt die Kraft dazu, zu diesen Tapferen zu gehören, die sich den Tyrannen entgegenstellen. Aber denkt nicht, dass wir sterben werden, denn ich erinnere euch daran, dass kein Krieg gewonnen wurde, indem man für seine Seite stirbt, sondern indem man den dummen, armen Bastard für seine Seite sterben lässt. Die Zeit der Diplomatie ist leider endgültig vorüber." Eine Stille senkte sich über die Cafeteria, bis der Sergeant sich räusperte und in die Runde sprach: "Ich werde ihm folgen. Wartet, bevor ihr ebenfalls 'Ja' sagt, geht in euch, schlaft drüber, denn nicht jeder wird von dieser Mission wieder zurückkehren und Ruhm und Glorie erwartet niemanden von uns. Nur schwerste Zeiten, Verlust und Angst. Wenn ihr dazu bereit seid, meldet euch morgen beim Frühstück bei mir."
Sie benötigten einige Tage um sich vorzubereiten, brachten Vorräte in die Defender und die Thunderclap, mit der der Großteil der Soldaten hergekommen war und trainierten in der Zwischenzeit um sich auf die harte Zeit, die folgen würde, vorzubereiten. Die Zivilisten wurden in einigen Fuhren zur Hauptstadt gebracht und dort in Flüchtlingshäusern untergebracht, nachdem die beiden Jedi-Ritter einige Beamte per Geistestrick ‘überzeugt’ hatten das Richtige zu tun. Sie blieben nicht hier in der Polarenklave, da es zu gefährlich würde, falls einer der Soldaten oder Jedi gefangen genommen und verhört würde. Skyran trat kurz vor Aufbruch vor die fast drei Dutzend Männer und Frauen die sich nun unter sein Kommando geben würden und schaute in jedes einzelne Gesicht. Er hatte noch nicht genug Zeit gehabt um jeden Namen zu lernen, doch ihre Gesichter würde er nicht vergessen. Ehemalige Mitglieder der TSF und zwei Jedi die sich darauf vorbereiteten gegen ein Reich vorzugehen, dass die gesamte, bekannte Galaxis unterjocht hatte und sollten sie fallen, wegen ihm, Skyran, sterben würden. Er hielt sich in der Rede kurz: “Männer, Frauen: Wir werden uns unser ganzes Leben an diesen Tag erinnern, egal wie kurz oder lang es noch sein wird, doch dieser Moment symbolisiert unseren Aufstand, unsere Unfähigkeit uns zu beugen, bis die Ideale in der Galaxis wieder vertreten werden, für die wir unsere Leben bereit sind zu geben. Es ist mir eine Ehre mit euch wundervollen Männern und Frauen in den Kampf zu ziehen, jederzeit, überall.”
Sie waren bereits im Hyperraum, als Skyran die Squadleader und Jedi im Besprechungsraum der Defender zusammenrief und kurz auf dem Datapad rumtippte, bis auf dem Holo-Tisch eine Kugel auftauchte. Flackernd bildeten sich die topographischen Gegebenheiten bis der Planet leicht zu identifizieren war. “Coruscant?”, fragte Squadleader Lee ungläubig.
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