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Norru

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Mittwoch, 23. Juli 2014, 01:49

Operation 'Brass Knuckles'

Republikanischer Flottenverband
Tanaab System
An Bord einer leichten Corvette der Defender-Klasse
20.01.14 NVC, 0314 CST

Die Trägheitsdämpfer sprangen an, der blaue Wirbel des Hyperraums wandelte sich zu langen, weissen Linien die sich schlussendlich wieder zu Sternen formten und die dröhnenden Sublichtaggregate übernahmen wieder den Dienst vom Hyperantrieb. Das Schiff befand sich noch keine Minute im Echtraum als über die Comm-Anlage eine Nachricht eintraf. "Jedi-Corvette der Defender-Klasse, hier spricht das republikanische Flaggschiff 'Balmorras Sway'. Identifizieren Sie sich und nennen Sie Zweck und Autorisierung Ihrer Anwesenheit." Die Corvette steuerte mit reduzierter Geschwindigkeit durch einen Bereich zwischen zwei Thrantas auf die Valor-Klasse zu. Der Pilot der Defender, ein junger Mann in einem Overall und mit einem Zopf hinter dem Ohr, beantwortete die Aufforderung: "Republikanische Kennung Jenth-Osk-Dorn sieben, vier, zwo. Starte Identifikationsprozess." Er drückte ein paar Knöpfe und tippte auf einem Display zu seiner Linken um sich zu verifizieren. "Ein Trupp Jedi-Ritter zur Unterstützung republikanischer Truppen unter General Donovans Kommando bei der Operation "Brass Knuckles" nach Anfrage an den Rat der Jedi." "Bleiben Sie auf Empfang, wir verifizieren." Zwei Patrouillenjäger näherten sich dem roten Schiff und flankierten es. Nach einigen Minuten des langsamen Flugs erfolgte die Antwort: Jenth-Osk-Dorn sieben, vier, zwo, hier Balmorras Sway. Freigabe erteilt, sie werden zu Hangar acht geleitet. Balmorras Sway, Ende." "Verstanden, Jenth-Osk-Dorn sieben, vier, zwo, Ende", quittierte der Padawan den Funkspruch und folgte dem Leitsignal des Flaggschiffs. Ihr Kurs führte sie dicht an einem der Kreuzer vorbei. So dicht, dass er das Treiben auf der Brücke der Thranta erkennen konnte. Nach einem kurzen Lächeln aktivierte er das Comm-System des Schiffes. "Wir sind in ein paar Minuten an Bord des Trägerschiffes, Ihr solltet Euch vorbereiten, Meister."

An Bord der Defender setzten sich zehn Jedi in Bewegung. Es waren alles Machtanwender die bereits Kampferfahrung hatten und schon seit einigen Jahren in den Stand des Ritters oder darüber hinaus erhoben wurden. Der Raum, der normalerweise für den Diplomaten den grosszügigen Rückzugsort bildete, war umgebaut worden, so dass sechs Doppelkojen montiert werden konnten. Die Jedi betraten den Raum und entnahmen ihre Reisetaschen einem Fach am Kopfende der Betten. Es handelte sich bei ihnen vorwiegend um Menschen unterschiedlicher Herkunft, aber auch ein Kel Dor, ein Twi'lek und ein Mon Calamari waren darunter. Ihnen allen stand der Ernst ins Gesicht geschrieben und sie hatten sich die Taschen am Riemen über die Schulter gehängt. Sie stellten sich auf beiden Seiten des Aufgangs der Zugangsrampe auf um bei Ankunft das Schiff direkt verlassen zu können. Als die Defender auf wenige hundert Meter an die 'Balmorras Sway' herangekommen waren drehten die beiden Geleitjäger ab und sie durchdrang kurz darauf den Schild des Hangars. Die mächtigen Triebwerke des Schiffes begannen sich zu beruhigen und es setzte mit den grossen Landestützen auf dem Hangarboden auf. Der Pilot deaktivierte die Systeme, die Luke öffnete sich unter dem charakteristischen Zischen der Pneumatik und der junge Mann verliess das Cockpit um sich in die Kette der Jedi einzugliedern. In einer Zweierreihe verliessen die Männer und Frauen in den braunen Gewändern das Schiff.

Links und rechts der Defender säumten Reihen von Liberator-Jägern die Hangarwände um die sich gerade Mechaniker, Astromech-Droiden und das Hangarpersonal kümmerten. Einige Piloten diskutierten mit ihren Mechanikern, manche von ihnen gestikulierten dabei wild. Die Jäger wurden gereinigt, betankt und die Bewaffnung geprüft, angepasst oder aufgestockt. Die Jedi durchquerten den Hangar zügig und näherten sich den Zugangstüren an denen sie bereits von einem Lieutenant erwartet wurden. Der Mensch salutierte: "Lieutenant Aquzash, Sirs. Ich bin hier um Sie in die Unterkünfte zu bringen. Folgen Sie mir bitte." Die Ritter und Meister neigten etwas die Oberkörper und folgten dem Lieutenant auf dem Fusse, der sich umdrehte und voran ging. "Sie werden Morgen um 0700 CST auf der Brücke erwartet. Colonel Ennis möchte Sie in die Operation einweisen und Sie Ihren Truppenverbänden zuweisen. Sie werden weitere Informationen Morgen auf einem Datapad erhalten." Die Jedi betraten mit dem Lieutenant einen Turbolift der sie in die Truppenunterkünfte bringen würde. "Wir sind gut belegt, etwas überbelegt sogar. Wir werden sie bei den normalen Truppen unterbringen, Meister Jedi." Der Kel Dor nickte und beruhigte den Lieutenant: "Nur keine Sorge, Lieutenant. Das ist völlig ausreichend." Als die Elf den Massenschlag betraten herrschte bereits seit geraumer Zeit Nachtruhe und nur die Geräusche der schlafenden Soldaten störte die Stille. Wortlos teilten sie sich auf die freien Betten auf legten sich nach einem kurzen Salut des Lieutenants hinein um die letzten Stunden noch zu schlafen.


Republikanischer Flottenverband
Tanaab System
Vor der Brücke der Balmorras Sway
20.01.14 NVC, 0832 CST

Pünktlich anderthalb Stunden nach Beginn des Briefings hatte Colonel Ennis den Jedi ihre Truppenzuteilung mitgeteilt und sie mit einem Datapad entlassen. Doch bis zum Start der Operation, dauerte es noch einige Zeit. Diese Zeit nutzen die Jedi, um sich in ihre neu zugewiesenen Truppen einzugliedern und die Mannschaft kennen zu lernen. Sie suchten die ihnen zugeteilten Captains, welche die Aufgabe hatten sie in die Struktur einzufügen.

 Briefing

You know the way that I feel
If you're with me you better hold on tighter
I'm only keeping it real
That's who I am, I'm just a non-stop fighter
- Judas Priest - "No Surrender"

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Norru« (3. September 2014, 13:20)


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Norru

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Dienstag, 9. September 2014, 09:51

Republikanischer Flottenverband
Hyperraum
Im Hangar der Balmorras Sway
22.01.14 NVC, 0655 CST

"Alle Einheiten auf ihre Posten. Verlassen des Hyperraums in T minus fünf Minuten. Alle Einheiten auf ihre Posten", schallte es im Befehlston wiederholt aus der Sprechanlage des Flaggschiffes, begleitet von rotierenden Warnleuchten. Die Einheiten bewegten sich im Laufschritt durch die Hangars der Balmorras Sway auf ihre Transportschiffe zu. Unter den Soldaten in ihren weissen Panzerungen mit farblicher Kennzeichnung waren die braunen Roben der Jedi die sie begleiteten gut zu erkennen. Das Boarding der Transporter war in den vergangenen Tagen immer wieder geübt worden um einen möglichst effizienten Ablauf im Ernstfall sicherstellen zu können. Piloten aller Schiffsgattungen setzten sich in die Cockpits ihrer Schiffe und starteten die Maschinen. Die Truppen nahmen ihre Plätze ein und sicherten sich für den Landeflug. Alle Luken schlossen sich und bis auf das Brummen der Maschinen legte sich eine merkwürdige Stille über den ganzen Hangar.

Im Truppentransporter sass Norru direkt neben der Luke. "Austritt aus dem Hyperraum in zehn..." Ein Murmeln ging durch die Soldaten, Motivation, Glückwünsche... "... Fünf..." Die Rüstungen klapperten, als einige Männer und Frauen ihre Haltung korrigierten. Aufregung,... "Austritt aus dem Hyperraum. Möge die Macht mit uns sein." Diese Ansage war wie der Ring-Gong. Anspannung. Die Kriegsschiffe der Republik fielen aus dem Hyperraum und begannen sofort mit dem Beschuss auf die Imperiale Flotte. Die Jagdgeschwader verliessen ihre Trägerschiffe und verwickelten ihre Feinde in Dogfights. Das Schiff in dem er, Captain Davis und dessen Männer sassen machte einen Ruck, als es sich in Bewegung setzte und sich daran machte den Hangar zu verlassen. Zwei Jäger begleiteten sie. Diese Jäger würden neben der Panzerung und den Schilden das einzige sein, was die Fracht bis zur Landung am Leben erhalten würde. Norru hatte keine Sicht nach draussen. Aber das brauchte er auch nicht, um zu wissen, dass die Trägheitsdämpfer, die Schilde und die Piloten auf Hochtouren arbeiteten. Das Schiff schlug einen möglichst direkten Weg zum Hauptkontinent des Planeten ein. Die Soldaten um ihn herum klammerten sich an ihren Sitzen fest. Unruhe. Nach kurzer Zeit machte sich in Norrus Magen für einen Moment ein mulmiges Gefühl breit, als der Pilot das Schiff urplötzlich nach unten tauchen liess. Die Trägheitsdämpfer waren gut, aber auch sie konnten eben nicht alles abfangen. Dumpfe Hammerschläge, der Transporter wurde von Jägersalven getroffen. Der Nebenmann des Jedi sog laut die Luft ein. Draussen taten die Jäger ihr Möglichstes um diesen Korb voller Eier zu schützen.

Während dieses Dreiergespann nur eines von vielen war, das auf den Planeten zu flog, vollführten die Flotten ihre Manöver. Die Träger hielten sich zurück und wehrten von den eigenen Jägern verfolgte Feinde mit ihren Turbo- und Quadlaser-Geschützen ab. Indes nahmen die Geleitschiffe Aufstellung und wurden von leichten Korvetten, Gunships und weiteren Jägern unterstützt. Schwere Lasergeschütze, Protonentorpedos und Erschütterungsraketen sowie Ionenbeschuss flogen in atemberaubender Frequenz zwischen den Schiffen hin und her. Eine Thranta-Klasse musste sämtliche ihrer leichten Geschütze dazu verwenden, die Punktverteidigung gegen feindliche Sprengköpfe aufrechtzuerhalten. Die Imperialen Jagdmaschinen hatten dadurch die Oberhand über ihre republikanischen Gegenstücke bekommen. Sowohl die Geschwader als auch die Thranta-Klasse mussten heftig einstecken. Die Gunships der Republik erhöhten den Druck gegenüber den imperialen Geschwadern. Sie stiessen mit verstärkten Frontschilden durch die feindlichen Abfangjäger und entfesselten die Feuerkraft ihrer Werferanlagen um einem imperialen Zerstörer unter fokussiertem Feuer, unterstützt durch Ionenbeschuss, massive Schäden zuzufügen. Nach zwei erfolgreichen Manövern dieser Art und einigen Verlusten bei den Jägern zwang der Beschuss den Zerstörer in die Knie. Die Triebwerke des Feindschiffes explodierten und rissen einen beträchtlichen Teil von ihm in Stücke. Die Thranta musste sich zurückziehen, in einen Bereich hinter der direkten Kampflinie um dort Notfallreparaturen vornehmen zu können und zu verhindern, dass sie manövrierunfähig im All trieb.

Die Shuttles betraten die Planetenatmosphäre. Die Flak- und FlaRak-Stellungen der Planetenverteidigung eröffneten umgehend das Feuer, sobald die ersten republikanischen Einheiten in Reichweite waren. Gegenmassnahmen der Angreifer wurden gezündet um den imperialen SAMs zu entgehen die zu Hauf durch den Himmel schossen. Der Flug war holprig, da die Shuttlecrew den idealen Eintrittswinkel knapp verpasst hatte. Die noch halbwegs funktionierenden Schilde und die Panzerung des Schiffes verhinderte jedoch, dass sie verglühten. Eine Staffel PT-7 Jagdbomber stürzte sich auf eine feindliche Luftabwehrstellung und startete ein Teppichbombardement. Während des Angriffflugs verlor die Staffel zwei Maschinen, was die Effizienz ihres Angriffs aber nur unmassgeblich abschwächte. Der Transporter mit Captain Davis Trupp an Bord war nur noch einige hundert Meter über der Planetenoberfläche, so wie andere Transporter. Plötzlich wurde dem Shuttle von rechts ein heftiger Schlag gegen das Heck versetzt. Einer der Geleitjäger war von gegnerischem Luftabwehrfeuer getroffen und durch den Schaden und die Manövrierunfähigkeit gegen den Transporter getrieben. Der Shuttlepilot versuchte zu retten was zu retten war, doch es gelang ihm nicht, eine Kollision zu verhindern. Panik machte sich unter den Passagieren breit. Auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollten, konnte Norru ihre Todesangst spüren. Einige Männer standen kurz davor zu hyperventilieren, andere klammerten sich noch fester an ihre Sitze oder murmelten gar Stossgebete an wen auch immer sie glaubten. "Festhalten! Das wird eine ruppige Landung", meldete sich der Pilot über die Sprechanlage.
You know the way that I feel
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Jestocost (10.09.2014)

Norru

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Mittwoch, 17. September 2014, 13:03

Planetenoberfläche von Ifrat
Prackla Sektor
An Bord des Transportshuttles
22.01.14 NVC, Zeit unbekannt


"Ich glaube er kommt zu sich, Sir." Diese Worte drangen dumpf an Norrus Bewusstsein. Sein Schädel dröhnte und als er die Augen öffnete, blendete ihn die flackernde Innenbeleuchtung des Shuttles. Als sich sein Blick scharfzustellen begann erkannte er, wie der Medic des Teams über ihn gebeugt war und offenbar ein paar Scans durchführte. Von der anderen Seite schob sich ein zweiter Kopf, oder besser der schwammige Fleck den er für einen Kopf hielt, an den Rand seines Sichtfelds. "Den Sternen sei Dank. Sorgen Sie dafür, dass er ASAP einsatzbereit ist." "Ja, Sir." Der Soldat führte einige letzte Scans durch, nachdem er Norru mit der sanften Gewalt eines Sanitäters vom Aufstehen ab- und auf dem Boden festhielt. Der Twi'lek griff sich mit Zeigefinger und Daumen an die Nasenwurzel und Kniff die Augen zusammen. "Was ist passiert?" "Bis auf Blutergüsse und Prellungen nicht viel, zumindest was Euch betrifft." "Und was ist mit den anderen?" Als die Checks abgeschlossen war, stand der Sani auf und reichte Norru die Hand um ihm aufzuhelfen. "Langsam... Wir sind mit einem Jäger kollidiert der abgeschossen wurde. Der Pilot hat getan was er konnte, aber wir haben bei der Bruchlandung sechs Männer verloren - darunter die Piloten - und viele Verletzte. Ihr hattet Glück, dass es bei Euch nichts weiter Wildes ist." Norru stützte sich an der Shuttlewand ab und fuhr sich mit der anderen Hand über die Stirn: "Wie lang war ich weggetreten?" "Etwa zwei Stunden. Ein paar andere sind mittlerweile wieder wach. Sie sind stabil und nur leicht verletzt." Der Jedi nickte und legte sich die Hand in den Nacken und begann diesen ein wenig zu reiben. Er liess seinen Kopf ein wenig kreisen und atmete tief durch, bevor er sich Captain Davis zuwandte.

"Wie ist der Stand?", erkundigte sich Norru ob der Kopfschmerzen zähneknirschend bei dem Soldaten. "Wir sind von den beiden anderen Platoons getrennt worden, wir wissen nicht ob und wo sie gelandet sind. Von den dreissig Mann die unser Platoon hier hatte sind noch sechsundzwanzig am Leben, weniger sind Einsatzbereit. Im Moment ist es draussen ruhig, zumindest hier ist es das einigermassen. Der Angriff ist noch in vollem Gang. Wir haben einige Transporter verloren, aber die meisten schienen bei unserem Anflug durchzukommen. Wie es jetzt ist weiss ich nicht. Wir haben ja auch gut was eingesteckt um den Bombern ein Ziel zu geben. Vor etwa zwanzig Minuten kam ein Trupp Imperialer hier vorbei, wohl um die Absturzstelle zu checken. Unsere Späher haben sie entdeckt und es gelang uns sie zu neutralisieren, aber es wird wohl nicht lange dauern, bis die nächsten kommen um zu sehen was aus der ersten Truppe geworden ist. Unsere Verletzten stellen uns aber vor ein Problem. Wir haben uns die Umgebung angesehen und es ist ein Albtraum." "Warum, wie sieht es da draussen aus?" "Wir sind durch den Absturz gut vom Kurs abgekommen. Anstatt einer dicht bewaldeten Hügellandschaft die reichlich Deckung böte, haben wir hier viel freie Fläche mit ein paar Hecken und Felsen, vielleicht ein paar Gräben." Norru ächzte, dieses Mal wohl eher wegen der Nachrichten als wegen der Schmerzen: "Mit anderen Worten wir sitzen in einer einzigen, grossen Schiessbude?" Davis nickte lediglich. "Das darf doch nicht wahr sein..." Captain Davis setzte sich im Schiff hin und klopfte mit der Faust einmal gegen die Schiffswand: "Solange kein Panzer oder Kampfläufer auf die Idee kommt uns hier mit dem Hauptgeschütz aufs Korn zu nehmen ist die Mühle momentan die wohl sicherste Deckung die wir haben. Die Systeme sind allerdings tot. Wir haben also weder schiffgestützte Langstreckenkommunikation, noch Schilde, noch sonstwas, das uns irgendwie helfen könnte, von der Hülle selber mal abgesehen." "Wir haben also keine Wahl als zu versuchen unsere Position festzustellen, in die richtige Richtung zu gehen und zu hoffen, dass wir auf eine verbündete Einheit treffen?" "Ohne dabei auf Imperiale zu stossen, richtig." Norru machte einige Schritte durchs Shuttle und sah dabei zum Medic. "Könnt Ihr mir etwas gegen die Kopfschmerzen geben?" "Sicher", antwortete dieser und kramte in seiner Ausrüstung. Er warf Norru eine Durchdrückpackung Tabletten zu, die noch zwei von zehn Tabletten enthielt und erntete dafür einen skeptischen Blick. "Hey, Ihr seid nicht der einzige der nach der Landung Kopfschmerzen hatte."

Etwa eine Viertelstunde später war der ganze Trupp zum Aufbruch bereit. Captain Davis hatte beschlossen, dass es ihnen nicht möglich war länger beim Shuttle zu bleiben. Sie wollten sich das schwache Licht der Abenddämmerung zu nutze machen um sich wenigstens der Blicke nicht-elektronischer Augen zu entziehen. Mit gebührendem Abstand ging einer hinter dem anderen her um im Notfall mögliche Verluste gering zu halten. Norru befand sich an zweiter Stelle direkt hinter dem Scout der Einheit um durch seine erweiterte Wahrnehmung mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen. Captain Davis bewegte sich in der Reihenfolge immer wieder durch den Trupp, um da zu sein, wo er gerade für kleiner Informationen oder Rücksprachen gebraucht wurde. Sie nutzten die hohen Hecken als Deckung. Diese waren so präzise ausgerichtet, dass die Vermutung nahe lag, dass sie künstlich angelegt waren und dazu dienten Felder oder schlicht Landbesitzt abzustecken. In manchen von den Hecken eingezäunten Bereichen waren in den Ackerfurchen noch Überreste der letzten Ernte zu erkennen die beim Umgraben unter die Erde gelangen. Je länger der Trupp unterwegs war und je dunkler es wurde, desto feuchter wurde die Luft und es begann nach nasser Erde und Gras zu riechen. Das dumpfe Grollen in der Ferne wurde leiser und die Lichtblitze die sie am Horizont erkennen konnten wurden seltener als die Nacht hereinbrach. Das Vogelgezwitscher wich zirpenden Insekten und einem Quaken das von einem Teich voller heiserer Frösche stammen musste. Sämtliche Lichtquellen von Displays und Warnleuchten waren entweder überklebt, von Kleidung abgedeckt oder mit dem entsprechenden Deckel zugeklappt worden um eine Sichtung zu vermeiden. Nur das leise Klappern der Panzerplatten ihrer Rüstungen verriet die Soldaten auf ihrem Weg durch die Hecken und Gräben.

Die Sonne war bereits seit anderthalb Stunden untergegangen, als der Trupp ein Gehölz erreichte. Der weiche Boden, ein Teppich aus welken, braunen Blättern auf einer dicken Schicht Humus, federte die Schritte der Soldaten und lies sie bis auf ein paar brechende Zweige hier und da quasi verstummen. Die Bäume zeigten keine Anzeichen von Kampfhandlungen und generell war der Tag verhältnismässig ruhig gewesen. Also beschloss der Captain, dass Sensoren und jeweils zwei Wachposten pro Schicht aufgestellt werden sollten um bei Gefahr frühzeitig gewarnt zu sein. Ein Sergeant und ein Trooper hatten die erste Wache und kümmerten sich um die Sensoren, während sich der Rest der Einheit für die Nacht bereit machte. Bodenwellen, umgestürzte Bäume und die Löcher die deren Entwurzelung hinterlassen hatten boten einigermassen gute Möglichkeiten sich einen Unterschlupf einzurichten. Norru lag auf dem Rücken, gepolstert in den Schutzanzug unter der Rüstung und in seinen Mantel eingewickelt, und blickte in den nachtblauen Himmel. Durch das schwarze Blätterdach waren vereinzelte Sterne zu erkennen. Er musste diese Nacht keine Wache halten und würde sie gut nutzen, denn so wie er es aus der Vergangenheit gelernt hatte, war das die letzte Nacht, in der er noch ruhig und hoffentlich gefahrlos schlafen konnte. Er atmete einmal tief durch, schloss die Augen und schlief bald ein.
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