Eine kleine Geschichte, über der ich jetzt ewig gebrütet habe, aber mich trotz widersprüchlicher Gedanken entschieden hab, sie euch auch zu lesen zu geben. Ganz zufrieden bin ich damit nicht, aber sie stellt - denke ich - ganz gut dar, wie es sich für eine (meine) Twi'lek anfühlen muss ihre Lekku tätowiert zu bekommen.
Wie immer bin ich um jedes
Feedback froh, tut euch um Kritik am Schreibstil, Formatierung, etc und pp keinen Zwang an. Der Inhalt an sich - naja, da ist Feedback auch gerne gesehen, nur ist das eben, wie gesagt, meine Vorstellung davon.
5 NVC – spät im Jahr – Nar Shaddaa
Gerade in diesem Moment würden Sonnenstrahlen durch das nicht vorhandene Fenster in dem Quartier, das sie sich mit ein paar anderen Twi’lek teilte, fallen. Falls sie noch auf Corellia wäre.
Semel’nia dachte oft daran, wie es wohl wäre, wenn sie noch zuhause sein könnte. Nicht entführt worden und niemals hier her geraten. Am Schlimmsten war es an Tagen wie heute, wenn sie wusste, dass diese nicht angenehm werden würden und wenn sie deshalb nicht mehr schlafen konnte.
Sie wälzte sich im Bett herum und blickte ins Halbdunkel des Raumes. Fünf andere Pritschen, insgesamt nur fünf kleine Rucksäcke, die normalerweise nur dürftige Hygieneartikel und etwas Kleidung enthielten. Die Twi‘lek wusste alles genau, sie hatte diesen Anblick mehr als oft gesehen und er hatte ihr nie gefallen. Ein paar Gedanken schossen ihr durch den Kopf, wie Aldan sie letztens an einem Lekku gepackt hatte, ein Bild ihrer Eltern blitzte auf und der kurze Blick, den sie auf einen ihrer Entführer erhaschen konnte bevor sie ohnmächtig geworden war.
Die junge Sklavin blinzelte mehrmals und drehte sich wieder herum, immerhin brachte sie die Gedanken weg und schaffte es noch ein wenig einzudösen.
Nur kurz später wurde sie allerdings bereits wieder geweckt. Semel’nia blickte auf und schaute direkt in die dunkelblauen Augen von Gaet’ana.
„Guten Morgen Selli. Gut geschlafen?“, meinte diese, mit einem vertraut sanften Lächeln im Gesicht.
„Morgen Ana. Gar nicht, ich hab kaum geschlafen.“ Die Ringe unter Sems Augen zeugten von dieser Aussage, sie wusste was ihr heute bevorstand. Sie sollte ihre Lekku tätowiert bekommen.
„Weil es scharf aussieht.“, hörte sie noch die Stimme des Clubbesitzers in ihrem Kopf. Oder zumindest würde es das vielleicht, wenn sie dann ganz ausgewachsen war. Sie hatte gehört, dass es furchtbar weh tun würde, dass manche dabei sogar ohnmächtig würden vor Schmerz – und Betäubungsmittel wollte man sich für die Sklavinnen nicht leisten.
„Du machst das heute schon, heute Mittag hast du schon alles hinter dir, ja?“ Gaet’ana lächelte weiterhin, sie blickte Semel’nia aufmunternd an.
„Und jetzt komm, es gibt etwas zu Essen, die anderen sind schon alle auf.“
Die junge Twi’lek stieg aus dem Bett, rieb sich die brennenden Augen und zog sich ihre dürftige Kleidung an, um schnell zur Dusche zwei Räume weiter zu tappsen. Eine Gemeinschaftsdusche, in der bereits zwei andere ihrer Artgenossinen duschten, aber sie hatte sich daran gewohnt, genauso wie daran, dass man es fast nicht an einer Hand abzählen konnte, wie oft irgendwelche Aufseher zur Tür hereinglotzten und dabei kaum ihre Zungen in den Mündern behalten konnten und das obwohl sie selbst noch nicht einmal erwachsen war.
Danach ging es zum Frühstück, immerhin das war angenehm, sie konnte sich mit den zwei Anderen unterhalten, die nur wenig älter waren als sie selbst und es stimmte sie zumindest ein wenig fröhlich.
Und kurz darauf kamen auch schon zwei breit gebaute Aufseher näher. Ein Trandoshaner und ein Mensch. Beide waren furchtbar groß, furchtbar muskulös und in ihren Augen furchtbar hässlich. Sie hatte noch nicht einmal ihre breiige Pampe aufgegessen als sie hart an der Schulter gepackt wurde. Die tiefe, raue Stimme des Menschen ertönte:
„Sklavin. Mitkommen.“ Semel’nia machte sich umgehend daran aufzustehen und den beiden zu folgen, jedoch wurde ihr nicht einmal dafür Zeit gelassen – sie wurde von der humanoiden Echse unsanft hochgehoben und vor den beiden von dieser wieder abgestellt. Die Namen der Beiden wusste sie nicht einmal, aber sie hasste es gehoben zu werden. Diese Hilflosigkeit. Ihre Laune sackte von einem Moment auf den anderen tiefer als die Schlundhöhlen auf Utapau jemals werden würden.
Der Mensch griff sie wieder eisern an der Schulter und sie wurde durch den Gang hinaus, an Aldans privatem und beinahe immer abgesperrten Zimmer vorbei, durch den Hinterausgang des Clubs hinausgeführt. Als sie sich kurz umblickte wurde ihr ein weiteres Mal bewusst, wieso sie Nar Shaddaa nicht mochte. „Hier und da“ ein Obdachloser, Gedrängel auf den Straßen und ein Geruch nach Alkohol, den sie gar nicht mehr aus der Nase bekam drangen auf sie ein. Beharrlich wurde sie von den beiden Aufsehern die Straße hinunter, am Haupteingang des Clubs vorbei und in das Tätowierstudio „ihres Vertrauens“ hinein. Hier wurden die meisten der Twi’lek Frauen, die im Tales and Spirits arbeiteten und von Aldan als potentielle Tänzerinnen eingestuft wurden, tätowiert. Es war ein ziemlich heruntergekommener Schuppen, aber der Tätowierer war gut. Dieser, mit Tattoos übersäte Mensch namens Terro, begrüßte die kleine grüne Lekkuträgerin freundlich und deutete mit einem Blick auf die Aufseher, der deutlich von Missgunst geprägt war auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes.
„Nimm Platz, die Lekku über die Lehne, bitte“.
„Bitte, ein Wort das man hier ziemlich selten hört“, ging es Semel’nia durch den Kopf und sie tat wie angeschafft. Der Trandoshaner und ihr menschlicher Aufpasser platzierten sich neben den Türen, den Blick starr auf Semel’nia gerichtet.
An der Hinterseite der Lehne des Stuhls waren zwei Riemen angebracht, mit denen Terro ihre beiden Lekku fixierte, kurz darauf meinte er nur
„Das könnte jetzt gleich ein bisschen weh tun.“ Und hörte sich dabei nicht sonderlich überzeugend an, als die Tattoomaschine surrend zum Leben erwachte. Semel’nias Herz schlug sofort ein wenig schneller und als Terro das erste Mal ansetzte, war es als würde ihr ein Messer direkt ins Gehirn gerammt, nur dass es dann wenigstens gleich vorbei gewesen wäre. Sie zuckte zusammen, und spürte auch wie ihre Lekku sich wohl am liebsten kringeln würden, aber von den Riemen brav an Ort und Stelle gehalten wurden. Nach beinahe 5 Minuten, in denen ihr bereits eine Träne über die Wange gerollt war – die Finger bereits in die Armlehnen des Stuhls gekrallt – wurde ihr dann schwarz vor Augen. Der Tätowierer hatte den Kopfansatz an der Außenseite des einen Lekku erreicht. Ein leiser Schmerzenslaut entfuhrt der Kehle der jungen Twi’lek bevor sie dann eine angenehme Schwärze der Ohnmacht umfing.
Sie wusste nicht wie lange sie bewusstlos in dem Stuhl saß, aber als sie aufwachte fühlte es sich an, als hätte Terro ein Feuer unter ihren tchun-tchin gelegt, er selbst stand vor ihr und betrachtete scheinbar sein Werk. Der Menschliche ihrer Aufseher hatte sich nach draußen begeben um seiner Tabaksucht Genüge zu tun. Semel’nia fasste sich an den Ansatz ihrer Lekku, nur um auf der Stelle zusammenzufahren und Terro einen Blick zu zu werfen, der deutlich von ihren Schmerzen sprach.
„Wie lange hat das gedauert?“ –
„Knappe 3 Stunden“, erwiderte dieser.
„Is gut geworden, das Ganze.“, bestätigte er die ungestellte Frage nickend.
„Alden lässt sich den Spaß ja gut was kosten.“ Ihr wurde nur eine kurze Pause gegönnt bevor der Trandoshaner zu ihr kam, die Lederriemen löste und sie vom Stuhl wegzerrte.
„Arbeit geht weiter.“, meinte er nur, drückte dem Tätowierer einen Creditstick mit dem für die Arbeit üblichen Betrag in die Hand und brachte die grüne Twi’lek nach draußen.
Der Rückweg zum Club und der restliche Tag verliefen für Semel’nia eher wie durch einen dichten Schleier. Zu präsent war ihr Kopfschmerz. Als würde sich jedes Geräusch wie eine Schraube in ihren Kopf drehen. Geredet hatte sie nicht mehr viel und letztendlich fiel sie erschöpft in ihr Bett und rollte sich zusammen. Die unangenehm brennenden Lekku vor sich gelegt umfing sie ein unruhiger Schlaf.