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Samstag, 17. Mai 2014, 16:28

Wie man einen Angriff überlebt - Das Leben der gewöhnlichen Padawan Skaja Bergland

Die aufweckende Wirkung von Adrenalin ist hinlänglich bekannt und der Satz "Aufregung macht wach!" hätte auch Skaja Bergland kaum überrascht, hätte man ihn im Rahmen eines ruhigen Gesprächs zwischen zwei Meditationen im Tempel fallen gelassen. Nein, dieser Satz war gänzlich nachvollziehbar und hätte - mit einem zustimmenden Nicken quittiert - kaum eine längere Diskussion nach sich gezogen. Wie in vielen Dingen gibt es auch hier eine Lücke zwischen Theorie und Praxis. In Skajas Fall drückte sich diese Lücke lautstark in einem abstürzenden Raumschiff der Valor-Klasse aus, das mit ohrenbetäubenden Dröhnen die Höhlendecke über ihr beinahe zum Einsturz brachte und drohte, den - wenn man es recht bedachte - doch eher überschaubaren Körper der Padawan unter mehreren Tonnen Fels und weit mehr Tonnen Panzerstahl lethal zu begraben.

Doch von Anfang an.

"Wrooooooom!" ahmte die sechsjährige Skaja das ohrenbetäubende Dröhnen eines Raumschiffs der Valor-Klasse nach. "Wrooooooooom!" fuhr sie fort, während ihr Vater leicht angespannt aus dem Fenster des Gleiters auf Coruscant hinab sah und mit den Fingern der rechten Hand auf sein Knie trommelte. "Wir werden schon rechtzeitig sein, Kars." bemerkte Hana ruhig und ignorierte das töchterliche Triebwerksgeräusch ebenfalls geflissentlich. Skaja war bereits seit dem morgen, nein, seit Tagen aufgedreht gewesen wie sonst etwas. Vorgestern hatte sie gegen unsichtbare Gegner gekämpft, gestern war sie Wissenschaftlerin gewesen und hatte die Zusammensetzung des Mittagessens tabellarisch aufgeführt (mit Trinkbechern als improvisierten Reagenzgläsern sowie einem Messer als Diktiergerät) und heute war sie als Kommandantin eines Großraumschiffs auf dem Weg durch die Galaxis.

Los gegangen war es an jenem schicksalhaften Tag, als ein völlig Fremder auf der Schwelle der bescheidenen Wohnung der Berglands gestanden und in enervierend ruhigem Tonfall um Einlass gebeten hatte. Er wolle mit der Tochter der Familie sprechen. Für sich genommen eine sehr beunruhigende Anfrage, freilich, aber angesichts der Robe des ungebetenen Gastes und des markanten Metallzylinders am Gürtel brauchte die Familie nicht lang, um sich die besondere Bedeutung auszurechnen: Hier stand ein Jedi auf der Suche, nach einem neuen Jedi.

Danach brauchte es nicht lang. Es hatte zwar formal eine Absprache mit den Eltern und Bedenkzeit gegeben, aber Skaja war von Beginn an Feuer und Flamme gewesen und beide - Kars und Hana - wollten der Tochter die Gelegenheit nicht nehmen. Trotzdem ging es jetzt schnell. Wirklich entsetzlich schnell. In dreißig Minuten würde ihre Tochter in ein abseits gelegenes Terminal verschwinden und einen Sonderflug auf der (mehr oder minder) geheimen Route nach Tython unternehmen. Dieser Abschied war vielleicht kein Abschied für immer, aber zumindest für sehr, sehr lange Zeit.

Der sechzehnjährigen Skaja fiel das Wort "Abschied" (oder etwas ähnliches) auch ein in diesem Moment der nachgebenden Statik eines felsenfest geglaubten Felses. Felsenfest. Interessantes Wort. Skaja blinzelte - und befand sich wieder im Präsens der Dinge. Raus aus der Höhle! diktierte ihr Überlebensinstinkt und ihre Vernunft stimmte nach nicht allzu langer Überlegung zu. Wir müssen hier raus!
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Charakter: Jedi-Padawan Skaja Bergland "... zufälligerweise!"

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Jestocost (17.05.2014), Ashanea (17.05.2014), Zerria (17.05.2014), Teriso (17.05.2014), Fera (19.05.2014), Salai (20.05.2014), Ivadin (24.05.2014), Frell Orden (25.05.2014)

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Samstag, 17. Mai 2014, 20:14

"Es gibt keine Gefühle, es gibt nur Friede." murmelte Skaja mantra-artig in sich hinein. Die Worte selbst beruhigten sie nicht recht, aber die gleichmäßige Arbeit des Rucksack-Packens hatte etwas für sich. Rucksäcke. dachte sie sich. Hätte nie gedacht, dass Rucksäcke mal so wichtig in meinem Leben sein würden. Für den Moment waren sie noch in der Höhle gefangen. Draußen sollte ein imperialer Trupp vorbeiziehen, dem man nicht im Kampf begegnen sollte. Skaja war das Recht: Hätte man gegen die Soldaten gekämpft, wäre es sicher wenigstens einem gelungen, die Position der Jedi durchzugeben. Verstecken war besser - selbst in einer statisch instabilen Höhle.

Galen - ein langjähriger Jedi des Service-Korps - war noch so dramatisch gewesen, eine Du-bist-noch-so-jung-und-hast-dein-Leben-vor-dir-wenn-du-fliehen-musst-lass-mich-zurück-Rede zu halten. Für einen Moment hatte Skaja die Versuchung verspürt, mit Sarkasmus zu antworten, doch die immer noch herabfallenden Steine beim Beinahe-Einsturz der Höhle hatten sie eines besseren belehrt und sie schluckte sowohl "Wenn ich euch hier nicht mehr rausbekomme schaffe ich es wohl auch nicht selbst, zufälligerweise." als auch "Also dürfen wir Alte einfach so umbringen, wenn wir damit Junge retten? Das ist ja ein supertolles Gesellschaftsmodell. Seid ihr nur zufällig beim Service-Korps oder hat das mit eurer politischen Kompetenz zu tun?" herunter. Jetzt war es Zeit ...

" ... sich um wichtigeres zu kümmern, Skaja." sagte der Jedi ruhig und lächelte der sechsjährigen Anwärterin zu. Skaja stemmte die Hände in die Hüften, legte den Kopf zur Seite und sah den ergrauten Mann unverwandt an. "Wichtiger?" fragte sie regelrecht empört. "Aber ich will die Galaxis retten!" Der Jedi schmunzelte. "Kannst du das allein?" fragte er ruhig zurück. "Naja, nicht alleine ..." Ihr gegenüber klopfte ihr lächelnd auf die Schulter. "Große Ambitionen führen zuweilen zu großen Enttäuschungen. Konzentriere dich auf das Jetzt, Skaja, auf deine Ausbildung, auf deine Fähigkeiten. Wir retten die Galaxis, Jüngling, du hast Recht. Aber meist tun wir das nicht mit dem Schwert, sondern wohl gewählten Worten und klugen Gedanken. Du wirst dies alles lernen, zu seiner Zeit." Skaja antwortete nicht und sah sich um, in dieser wundervollen neuen Zauberwelt mit so viel Grün und so viel ... Himmel.

"Komm." sprach ihr Fährmann in die Zauberwelt und deutete auf das Tor des Jedi-Tempels von Tython. "Ich stelle dich den Meistern vor."
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Jestocost (17.05.2014), Zerria (17.05.2014), Deikan (18.05.2014), Fera (19.05.2014), Salai (20.05.2014), Ivadin (24.05.2014)

3

Montag, 19. Mai 2014, 22:56

Der Beginn der Evakuierung war gleichzeitig erstaunlich koordiniert und erstaunlich chaotisch gewesen. Koordiniert deshalb, weil es sorgfältige Ansagen gegeben hatte, an die alle sich hielten. Chaotisch deshalb, weil bereits wenige Momente nach diesen Durchsagen nicht mehr ganz klar warte, was passierte und was überhaupt passieren sollte. Das überforderte Skaja ein wenig: Sie war ziemlich gut darin, sich auszudenken, was die beste Handlung in einer gegebenen Situation und sogar exzellent (mit Sternchen!) darin, andere auf den Unterschied zwischen Ist- und Soll-Zustand aufmerksam zu machen. Dass einmal beides unklar sein könnte war für die nebenberufliche Besserwisserin (immerhin: Als Hauptberuf hätte sie in jedem Fall "Jedi" angegeben und das meinte sie auch so) ein schwerer Schlag.

Doch auch um darüber hinlänglich zu meditieren blieb keine Zeit. Nun begann zwar kein Ansturm des Feindes, aber ein Ansturm der Ereignisse. Anweisungen (zum Teil widersprüchlich), die wild durcheinander gesprochen wurden, rennen, Rucksäcke packen, Rucksäcke transportieren, rennen, aufstellen, aufteilen, Befehle, Befehle, Durchsage - war da noch eine Durchsage gewesen? - gehen, laufen, gehen, klettern, ... die genaue Abfolge geriet in ihrem Kopf etwas durcheinander. Es war nicht so, dass sie dem nicht gewachsen wäre. Sie funktionierte nur anders, wenn alles so schnell ging. Wahrscheinlich ist es bei jedem so: Wenn zu viel auf einmal kommt, filtert das eigene Gehirn unbewusst mehr hinaus. Manches bekommt man gar nicht mehr mit, obwohl man darauf reagiert. Man setzt einen Fuß vor den anderen, tut einen Griff nach dem anderen, reagiert immer mehr, statt zu agieren, und das Gehirn sagt dem eigenen Bewusstsein:

"Ganz ruhig. Es ist normal, so zu reagieren. Schlaf jetzt." sagte die der Betreuer beruhigend. Die siebenjährige Skaja war im Schlafsaal ihres Clans, lag auf dem Bett, starrte an die Decke und schniefte, ärgerte sich aber gleich darüber. Sie wollte ja nicht weinen. Weinen war dumm. Und sie war nicht dumm. Sie war schlau und stark und würde irgendwann die Galaxis retten ... oder sowas ähnliches zumindest. Nur, dass eben gerade ihre Eltern nicht mehr da waren, um sie darin zu bestärken. Und das fehlte. Wie sehr das fehlte verwirrte sie massiv, aber es war halt so. Sie hatte kein Heimweh im eigentlichen Sinn. Sie vermisste nicht das Haus, nicht die Wohnung, bloß die Augen und die Gesichter ihrer Eltern und die Bestätigung für ihre Weltrettungspläne - wenn auch meist vermischt mit Belustigung, aber das überhörte Skaja geflissentlich. Hier war das anders. Hier waren nur die anderen Jünglinge, mit denen sie nichts zu tun haben wollte und die Betreuer, die eben nicht ihre Eltern waren. Was machte eigentlich die eigenen Eltern zu den eigenen Eltern?
Die große Philosophin Skaja würde dieses Geheimnis an diesem Tag nicht ergründen. Zehn Minuten später war sie - wenn auch leicht unruhig - eingeschlafen und noch ein Jahr später würde sie nur noch manchmal - wenn sie Geburtstag hatte zum Beispiel - an ihre Eltern denken. Wie das Gehirn eben so ist, wenn ganz viel ganz schnell passiert.
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Deikan (20.05.2014), Salai (20.05.2014), Jestocost (20.05.2014), Zerria (20.05.2014), Ivadin (24.05.2014)

4

Samstag, 24. Mai 2014, 15:13

Als sie die Höhle verließen, um einen sichereren Ort aufzusuchen, sah Skaja nach oben. Unbewusst hatte sie gehofft, die Sterne zu sehen, aber die waren von Wolken verdeckt und überstrahlt von dem Raumkampf, der über ihnen tobte. Ihr Blick richtete sich wieder nach vorn und sie konzentrierte ich auf den Marsch, den Rucksack auf ihrem Rücken, einen anderen Jedi vor sich. Der hauptsächliche Trick bei langen Märschen war es, in den Trott hineinzukommen: Nicht mehr bewusst einen Fuß nach dem nächsten zu setzen, sondern höchstens noch vage den Rhythmus zu fühlen von Atmung, Herzschlag und Schritt. Nach einer Weile vergaß man das Gewicht auf dem Rücken, die Schmerzen an den Füßen und in den Seiten, der Blick wurde glasig und es hatte beinahe etwas von einer Meditation. Das eigene Körpergefühl verschwamm ein wenig.

Sie dachte an die Sterne. Sie dachte an die Worte Archivarin Kia'sayakis zwischen dem projizierten Himmel.

"Wenn ihr hinauf schaut in den Himmel in einer klaren Nacht." sagte die alte Jedi und ihre Stimme bekam einen verträumten Unterton. "So seht ihr - wenn ihr gute Augen habt - vielleicht 3000 Sterne. Manchmal weniger, manchmal mehr." Skaja rechnete im Kopf mit und überlegte sich, wie dicht die Sterne sitzen mussten, damit es insgesamt 3000 waren. Aber Kia'sayakis fuhr bereits fort: "Wenn ihr ein Fernglas zur Hand nehmt werden es vielleicht ein paar zehntausend. Und wenn ihr einen Satteliten hättet, einen guten Computer und einen Holoprojektor ..." Man merkte an dieser Stelle, dass die Archivarin diese Stelle ihrer Vorlesung besonders genoss und sich wahrscheinlich ein ganzes Jahr darauf freute, bis es wieder so weit war. Sie dehnte die dramatische Pause noch etwas und erst schien es, als geschehe gar nichts. Doch dann funkelten, einer nach dem anderen, neue Sterne in der Projektion auf und die alten wurden kleiner und rückten näher zusammen, wurden zu Haufen, dann schließlich zu den gewaltigen Armen der Galaxis. " ... dann seht ihr sie alle, eine Millionen mal eine Millionen Sterne. Und jeder einzelne von ihnen hat wieder Planeten und die Planeten Monde. Und irgendwo dort, in diesem gewaltigen Meer dort droben im Himmel, ... da sitzt ein Jüngling Bergland und kriegt den Mund nicht zu vor Staunen." Die Archivarin grinste vergnügt.

Eine Million mal eine Millionen Sterne. Skaja hatte einmal ausgerechnet, wie viele davon tatsächlich kartographiert und von bewohnten Planeten umgeben waren: Ein winziger Bruchteil. Man kannte ein paar hundert solcher Welten, ein paar Hundert von dieser Masse. Was wohl noch so alles zu finden war? Die Zeit der Entdecker, da war sich Skaja sicher, war noch lange nicht vorbei. Die Zeit der Wissenschaft war noch lange nicht vorbei. Aber wenn man etwas neues finden wollte musste man eben einen langen Atem haben und lang marschieren können.

So wie sie's jetzt wieder tat.
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Jestocost (24.05.2014), Zerria (26.05.2014)

5

Mittwoch, 4. Juni 2014, 12:05

Ein Luftangriff ist ein eigentümliches Phänomen. Vielleicht nicht, wenn man selbst angreift, aber sicherlich, wenn man angegriffen wird. Es ist eine Sache, wenn man sieht, wer vor einem steht und einen umbringen will. Es ist schon eine andere Sache, wenn die Person, die dich umbringen will, einige Meter, vielleicht hunderte Meter entfernt steht und nur abdrücken muss, damit du tot bist. Aber es ist ganz was andres, wenn die andere Person ein paar zehntausend Meter weg in einem Gehäuse aus Durastahl hockt und dich nur noch auf einem Bildschirm sieht.

Skaja dachte nicht an diese Kulturentwicklung, als sie rannte. Im Rückblick stellte sie fest, dass sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt an nicht sehr viel gedacht hatte. Die Höhle war erschüttert worden von den Bomben und das Dröhnen der Triebwerke der imperialen Angriffsstaffel hatte ihre Ohren betäubt. Eigentlich mochte sie dieses Triebwerksgeräusch. Aber nur, wenn sie drinnen saß.

Es hatte einige Wochen gedauert, bis sie sich wirklich daran gewöhnt hatte. Sie war auf dem Forschungsschiff ihres Meisters herumgestreunt - am Anfang noch eher argwöhnisch von den Forschern beäugt und mehrfach darauf hingewiesen, sie möge bitte nichts kaputt machen - hatte die abgelegenen Winkel erkundet, war zwischen den Streben des Lagerraums hindurchgehuscht und an den Wänden hinauf geklettert und hatte langsam begonnen, den Puls des Schiffes zu spüren: Wie es klang, wenn es im Hyperraum flog und außerhalb desselben, wie es sich anfühlte, wenn es die Richtung änderte, alles auf dem Schiff eine leichte Beschleunigung erfuhr und die künstliche Gravitation einen kurzen Moment - im schlimmsten Fall vielleicht 1,4 Sekunden, sie hatte genau gezählt! - brauchte, um sich anzupassen. Wie das Schiff im Einzugsbereich der Schwerkraft eines Planeten oder einer Sonne seinen Pfad ausgleichen musste und wie es sich im gewaltigen, schwarzen Raum zwischen den Systemen bewegte. Im gewaltigen, schwarzen Weltraum.

Skaja hatte nie ganz vergessen, wie es gewesen war, als sie das erste mal aus der Beobachtungsgondel des Forschungsschiff wirklich hinaus ins All gesehen hatte.

Und es war eine bittere Ironie, dass genau solche Stahlpanzer, solche Raumschiffe nun Jagd auf ihr Leben machten.
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Teriso (04.06.2014), Jestocost (04.06.2014)

6

Samstag, 7. Juni 2014, 23:26

Den Absturz eines Valor-Klasse-Raumschiffs über ihrem Kopf hatte Skaja vor allem gespürt. Den Absturz der Harrower sah sie am Himmel. Und die Abfolge der Gefühle in ihr war ein eigener Mikrokosmos dieses Krieges.

Zuerst spürte sie Furcht und Resignation, als das Schiff seinen Rumpf bedrohlich senkte, langsam und dröhnend herabsank und das stetige Sperrfeuer der angreifenden republikanischen Schiffe abzuschütteln schien wie ein Bantha sein nasses Fell ausschüttelt; als der riesenhafte, durastählerne Keil wie ein Finger auf Tython deutete als wolle er gestisch ausdrücken: "Nun bist du an der Reihe! Dich zerstöre ich, und wenn es das letzte ist, was ich tue!"

Dann spürte sie Wut und Hoffnung, als erste Explosionen das Schlachtschiff erschütterten und sich der vermeintliche Angriffsflug in einen Absturz wandelte.

Triumph und Ehrfurcht, als die Harrower in einer gewaltigen Explosion aufschlug, Flora und Fauna in einem Flammenmeer verzehrte und die Erschütterung noch viele Kilometer weiter den Überlebenden in die Knochen fuhr.

Und schließlich der bittere Nachgeschmack, das flaue Gefühl im Magen, die große Müdigkeit eines schwer erkämpften Sieges.

Der Kampf war natürlich nicht wirklich vorbei. Noch nicht. Aber in diesem Moment war sich Skaja sicher, dass der imperiale Angriff scheitern würde; oder besser gesagt: Dass der imperiale Angriff die Jedi nicht noch schwerer treffen würde als ohnehin schon. Es war ein Symbol getroffen worden, der Tempel der Jedi auf Tython selbst. Die Beschützerorden der Galaxis hatte einen zweifelhaften Job darin geleistet, sich selbst zu beschützen. Skaja hatte die üble Vorahnung, dass sich diese Tage politisch noch bitter, bitter rächen würden.

Vor allem aber fühlte sie sich - wie die ganzen Tage zuvor bereits - ohnmächtig und schuldig, nicht selbst mehr beigetragen zu haben. Und dieses Gefühl sollte sich noch verstärken, als sie mit dem Evakuierungsshuttle abhob und in ein allzu angenehme Dusche und ein allzu bequemes Bett stieg. Diese Enttäuschung über sich selbst und den Orden saß. Es war keine starke Emotion, freilich, und würde Skaja nicht ernsthaft am Orden zweifeln lassen oder gar in Gefahr bringen, abzudriften zu dunkleren Gedanken, aber es war ein Stachel, der fest im Fleisch saß und noch einige Zeit bleiben würde.

So, jedenfalls, überlebt man einen Angriff als gewöhnliche Padawan. So jedenfalls überlebte diese gewöhnliche Padawan diesen Angriff.
Haus CalderisIBIS
Charakter: Jedi-Padawan Skaja Bergland "... zufälligerweise!"