17 Tage nach dem Ende der zweiten Schlacht um Tython. Leerraum nahe Druckenwell. Hangar des Schlachtschiffs „Freedom“, 2te republikanische Einsatzflotte.
Wie die anderen Piloten des Jagdgeschwader 42 sass Efroy in seiner Maschine und wartete auf das Zeichen, wartete dass die Zakuul endlich Druckenwell angriffen. Auf Druckenwell befand sich die letzte intakte Werftanlage auf dem Corellian Run und einige Waffenfabriken. Wenn die Welt fallen sollte würden Flottenoperationen in diesem und angrenzenden Sektoren weiter erschwert. Der Geheimdienst prognostizierte 92% für einen Angriff innerhalb von 5 Tagen, basierend auf den bisherigen Angriffen des Ewigen Imperium. Das Flottenkommando hatte also alles zusammen gezogen was einsatzfähig war und in der kurzen Zeit verfügbar war um einen Hinterhalt zu legen. Die planetare Verteidigung würde ein Signal schicken wenn die Zakuul-Streitkräfte im Schwerkraftbereich des Planeten waren und nicht fliehen konnten. Daraufhin würde sich die grösste republikanische Flotte seit der ersten Schlacht um Tython in Bewegung setzen um endlich einen Sieg gegen den bisher unbezwingbaren Feind zu erringen.
4 Tage. So lange warteten Sie, die meiste Zeit in den Cockpits und auf den Kampfstationen. Die Zeit zog sich subjektiv wie gammoreanischer Schleim.
Er spürte die Emotionen der Piloten und Soldaten auf der Freedom, Furcht gemischt mit Zorn, Vorfreude mit der reinen Angst um das eigene Leben, dazu noch eine gute Ladung Langeweile und Frustration wegen des Wartens. Er bemühte sich, ohne großen Erfolg, diese Gefühle auszublenden und sich auf den Kodex zu fokussieren.
Plötzlich blinkte eine Eilmeldung auf dem Hauptdisplay seiner Maschine auf. „Code Blau“.
Sie waren da.
Minuten später stürzten republikanische Schlachtschiffe, Kreuzer, Fregatten, Korvetten, Kanonenboote und Truppentransporter aus dem Hyperraum um Druckenwell. Überall starteten Jagdmaschinen, Bomber und Shuttles und strömten aus den Hangars um sich an ihren vorgegebenen Positionen zu formieren. Eingeklemmt zwischen dem Planeten und der republikanischen Flotte war eine Formation der charakteristischen Zakuul-Kampfschiffe zu sehen. Erste Turbolaser-Salven wurden bereits auf lange Entfernung zwischen den Flotten ausgetauscht. Zakuul-Jäger formierten sich um und begaben sich auf Abfangkurs. Über die Staffelkanäle wurden Kommandos gebellt und das JG 42 aka „Fighting Fortytwo“ aka „Boys of Kuat“ schwenkten ein um die Bomberformationen im Anflug auf das nächstgelegene Zakuul-Kampfschiff zu sichern.
Die Schlacht tobte seit Stunden. Nach anfänglichen Erfolgen durch die schiere Masse der 2ten Flotte zogen sich die technisch überlebenden Zakuul-Schiffe mit hoher Geschwindigkeit zurück, nutzen die Atmosphäre des Planeten teils als Deckung. Die langsameren republikanischen Schlachtschiffe setzen nach und den Jagdmaschinen fiel die Aufgabe zu einen Korridor für die Spirit of Veral V freizuräumen. Das Kampfschiff des Kommando Spezialkräfte sollte mit Enterkapseln eines der Schiffe angreifen um den Kommando die Chance zu geben es zu erobern und endlich mehr über den nahezu unbekannten Feind zu erfahren.
Während die Fortytwo eine Gruppe Zakuul-Jäger abwehrte beschlich Efroy ein extrem ungutes Gefühl. Er beobachtete die Scanner, die Feeds der anderen Schiffe in der Nähe und griff schliesslich mit der Macht hinaus. Keine bedeutende Gefahr in der Nähe. Er versuchte sich noch klar zu werden was vor sich ging als die Freedom eine Meldung über Signaturen im Hyperraum ausgab. Im Hintergrund der Übertragung waren die Annäherungsalarme auf dem Schlachtschiff zu hören und Sekunden später fielen die ersten Schiffe einer frischen Zakuul-Flotte in den Normalraum zurück. Aufgeregte, teils panische Stimmen meldeten sich auf allen Kanälen, dutzende neuer gegnerischer Schiffe sich in die gleiche Lage gebracht die Stunden zuvor die Republik eingenommen hatte. Es trafen bereits neue Befehle ein abzudrehen und sich der neuen Bedrohung in den Weg zu stellen. Allen war klar dass die die Schlacht grade eine dramatische Wendung genommen hatte.
Stunden später….
Von einer Schlacht zu reden war mittlerweile eine Übertreibung. Es war nun ein Massaker. Alleine in seinem Sichtfeld trieben 2 republikanische Kreuzer und mehrere kleine Schiffe im All, teils bereits zerstört, teils in den Letzen Zügen und Rettungskapseln ausspuckend. Die Reste der Fortytwo und einiger anderer Staffeln versuchten eine Gruppe von Schiffen um die Freedom und Spirit of Veral zu decken, die einen Durchbruch versuchten. Die Scanner meldeten erneute Wellen von Zakuul-Jägern im Anflug während um Efroy herum seine Kameraden und Freunde nach und nach der gegnerischen Übermacht zum Opfer fielen wie Kerzen im Sturm. Nach und nach verblassten die Auren seiner Kameraden und Freunde während er verzweifelte Manöver flog um den beinahe zahllosen gegnerischen Jägern nicht zum Opfer zu fallen. Übermannt von dem massiven Verlust von Leben, dem Schmerz und der Furcht um ihn herum bekam er kaum noch Luft zum atmen. Wie betäubt funktionierte er weiter, half irgendwie gegnerische Jäger abzuwehren während die letzten Republikaner immer weiter dezimiert wurden. Todesschreie hallten durch die Funkkanäle, verzweifelte Rufe um Hilfe aus aussichtsloser Position. Schliesslich kam die erlösende Meldung der Freedom „Landen“.
Efroy brachte seine Maschine grade noch schwer beschädigt in den Hangar, als bereits der Notsprung der Freedom erfolgte. Während vor dem Hangar der Hyperraum vorbei zog sah er sich um. Ratlos stand das Hangarpersonal der Freedom vor den Landeplätzen für 68 Maschinen. Lediglich 9 waren belegt. Aus dem Cockpit einer der Maschinen wurde grade der Pilot gezogen, der die Landung nicht überlebt hatte. Er kletterte steif vom langen Sitzen aus dem Cockpit. Am Fuss der Leiter ließ er sich einfach zu Boden rutschen, nahm den Helm ab und legte die Hände vors Gesicht.
Erst Tython, nun Druckenwell, er fühlte sich leer, verloren und machtlos. Irgendwann konnte er die Tränen nicht mehr zurück halten. Einige Techniker schauten betreten zu ihm herüber, sie hatten nichts zu tun, keinen Einfluss mehr auf irgendetwas. Wenn selbst ein Jedi nicht mehr konnte, was war noch zu erwarten? Er spürte wie bei der Besatzung Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit um sich griffen, war unfähig es abzublocken in seiner Verfassung.