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Sonntag, 4. Mai 2014, 11:04

Halbwahrheiten

Inhaltsverzeichnis
1. Kapitel: Lügen haben lange Beine
2. Kapitel: Feuertaufe
3. Kapitel: Dem Zweck dienlich
4. Kapitel: Betriebsabläufe
5. Kapitel: Gefährliches Vertrauen
6. Kapitel: Zu viel der Ehre?
7. Kapitel: Ein Sith im Netz
8. Kapitel: Kampfbeförderungen
9. Kapitel: Heureka!
10. Kapitel: Meister des Verrats
11. Kapitel: Von Angesicht zu Angesicht
12. Kapitel: Halbwahrheiten

(Kapitelnamen und -nummern können sich ändern, aber es dient mir auch als groben Anhalt :))
Ritterin Salai Res| Ritter Jorus Sol
Wie geht's, sagte ein Blinde zu dem Lahmen. Wie Sie sehen, antwortete der Lahme.
Georg Christoph Lichtenberg

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Salai« (25. Mai 2014, 17:46)


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Sonntag, 4. Mai 2014, 11:09

1. Kapitel: Lügen haben lange Beine

„Wenn wir jemanden sympathisch finden, gehen wir immer davon aus, dass wir der Person trauen können. Wir halten sie für besonders intelligent und kompetent. Dabei wissen wir oft nicht, woher dieses grundlose Vertrauen kommt. Meistens ist es so, dass wir denen Sympathien entgegen bringen, die uns optisch ansprechen oder nützlich erscheinen. Wir beginnen dann zu übersehen, dass sie eventuell eigene Pläne haben. Da wir in der stillen Hoffnung sind, dass wir dieselben Pläne haben und diese nicht kollidieren. Das kann gut gehen, jedoch sollten wir uns irren kann es zu fatalen Folgen kommen. Dann fragen wir uns selbst, wie wir so leichtsinnig sein konnten so simpel zu vertrauen. Wir beginnen alles auf den Prüfstand zu bringen, was uns wichtig war und ziehen in Betracht niemandem mehr zu vertrauen.“ – Ritter Jorus Sol

Er war der Neue, also hatte er alles das zu erledigen, wofür sich die Alten zu fein waren. "Schön, du kannst dich Prügeln, du kannst jemanden bescheißen und bist flink. Aber ich sage dir eins Frischling: Ich habe drei Gewehre und wenn du meiner Schwester das Herz brichst, lernst du sie alle drei sehr nahe kennen, verstanden?", polterte Edward Allsen, den man allgemein auch nur den "Bulldozer" nannte, da er Sprengstoffexperte war. Im Hintergrund hörte man das entnervte Seufzen einer jungen Dame. Bulldozers Schwester Tamina kannte diese Begrüßung schon und die junge Frau war nicht sonderlich begeistert davon, dass ihr Bruder ihr schon wieder ein mögliches Date verjagte. So schlecht sah dieser Frischling mit seinem Grübchen Grinsen und den braunen Strubbelhaaren gar nicht aus. "Klar und deutlich verstanden, Chef", entgegnete der Frischling. "Wohin geht's als erstes? Und willst du denn gar nichts weiter wissen?" Der Chef beugte sich über den kleinen Tisch in der Bar und starrte dem "Frischling" in die Augen. Sein Blick war durchdringend und hatte wohl so manchen Neuling dazu gebracht unruhig auf dem Stuhl herum zu rutschen. Der Frischling hier aber grinste nur zurück und schien auf die angsteinflößende Masche des Bulldozers nicht einzusteigen. "Ich frag' dich Anfänger erst nach deinem Namen, wenn du 'n paar Imps den Hintern versohlt hast“, zischte er dann und wandte sich abrupt ab. "Du gehst mit Wumme mit und kommst erst wieder, wenn ich's dir sage." Der Frischling drehte sich um zu dem bulligen Typen hinter ihm. Wumme oder Wuchtbrumme, wie er ihn in Gedanken nannte, war ein Typ, der sich mit allerlei Waffen auskannte. Mit einem kleinen Seitenblick konnte er einem sagen, ob es sich bei der Waffe, die man ihm anschleppte, um ein imperiales, republikanisches oder huttisches Fabrikat handelte und warum sie nicht schoss, wie sie schießen könnte ... und wie sie im Normalfall schießen sollte. Deswegen war Wumme auch der Mann wenn es ums Gröbere ging. Bulldozer natürlich auch, aber dann wurde es nicht nur grob, sondern auch groß. "Jetzt verzieht euch verdammt nochmal!", fauchte Bulldozer und machte eine wegwerfende Handbewegung.

Wumme brachte den Frischling durch so viele Gassen und Seitenstraßen, dass er sich sicher war, dass der Typ sich nicht erinnern könnte, wo genau eines der Lager- und Planungsorte war, zu dem er ihn nun führte. Nach ein paar Mal hin und her vielleicht, aber für den Anfang bestimmt nicht. Vor allem bei der Geschwindigkeit nicht. Der Frischling hatte auch einige Mühe zu folgen. So eine Geschwindigkeit hätte er dem massigen Kerl nicht zugetraut. Wumme blieb so abrupt stehen, dass er fast ihn hineingerannt wäre. Sie standen vor einem Eingang an dessen Schloss Wumme sich zu schaffen machte. "Schlösser knack'n bring' ich dir noch bei. Musste lernen, gibt keine Schlüssel, gibt nur Schlösser." Wumme schien zwar intelligent, aber mit Basic tat er es sich schwer. Der Frischling tippte insgeheim auf Huttese. Ehe er sich versah, war das Schloss geknackt und Wumme führte den Neuen herein. "Wir geh'n 'n Lagerhaus der Imps ausmisten. Die ham so viel Zeuch, dass die doch nicht wiss'n, was die damit anfang'n soll'n. Wir könn'n 's gebrauch'n", erklärte Wumme dann den ungefähren Plan. "Kommt aber morgen alles dran. Bald beginnt bei den'n die Schicht und wir könn'n nich' rein." Damit schob er den Frischling auf eine Leiter zu die zu einem Zwischengeschoss mit so niedriger Decke führte, dass der Frischling auf allen Vieren krabbeln musste. Links und rechts konnte er in dem schemenhaften Licht Bettrollen ausmachen. "Leg'dich einfach penn'n. Die an'nern find'n schon was."

Irgendjemand hämmerte gegen die Unterseite. Der Frischling wurde davon wach. "Aufsteh'n. Gibt Arbeit zu tun." Die Stimme gehörte zu Wumme, denn das unsaubere Basic war unverkennbar. "Da is' 'n Unterschlupf der Imps, der ausg'nomm'n werd'n muss." Der Frischling rollte sich aus der Schlafstätte und stieß dabei ausverstehens gegen einen anderen. Dieser hob jedoch nur kurz den Kopf, sah zu ihm und senkte seinen Kopf dann wieder. Der Frischling murmelte eine Entschuldigung und kletterte die Leiter wieder runter. Wumme schraubte gerade an einem großen Rohr herum. "An 'er Seite is' was zum Piss'n, falls du musst", meinte Wumme dann und deutete auf einen kleinen Gang. "Dann kommst wieder un' ich zeig's dir."
Als der Frischling zurückkam ruhte das Rohr bereits auf einem Beistelltisch und sah bereits mehr nach einer Waffe aus mit dem Abzug, der daran befestigt wurde. Wumme hatte eine Karte herausgeholt und sie mit verschiedenen Gegenständen beschwert. Es war eine Flimsikarte, was den Frischling doch stark verwunderte. "Die ham 'n verdammt gut'n Hacker... Als ob der in 'en Computern drin is'," entgegnete Wumme auf den fragenden Blick gen der Karte. "Ich zeig' dir nu alles." Der Frischling ging näher an die Karte heran und betrachtete sie. Auf ihr war alles in Huttese geschrieben und der Frischling zog die Stirn kraus. "Kannst kein Huttese, eh?" Der Frischling erwiderte nichts. "Is' gut so... Ich zeig' dir alles", meinte Wumme dann und zeigte mit seinen Wurstfingern auf einen Punkt. "Da müss'n wir hin. Is' 'n großes Lagerhaus. Du komms' mit rein und hilfst tragen... und schieß'n. Du bekomms' 'ne Wumme un' gehst mit 'n an'ern. Halt dich imm'r an Imir... der is' auch 'n Träger", erklärte Wumme dann und holte eine Waffe aus einer Kiste. Der Frischling sah sich noch etwas die Karte an, ob er irgendwas erkennen konnte. Als Wumme sich jedoch umdrehte, zuckte er mit den Schultern und frage: "Können wir dann? Ich möchte ein paar Imps einkürzen." Wumme grinste breit und drückte ihm ein Blastergewehr in die Hand. "Schieß' ja nieman'n in 'en Rück'n, ja?", meinte Wumme noch. "Glasklar", entgegnete der Frischling und ging mit ihm nach draußen, nachdem Wumme einen Rucksack gefüllt mit Blastergewehren aufgenommen hatte.

Sie gingen wieder durch Gassen und Seitenstraßen so lange, bis Wumme dachte, dass der Frischling jedwede Orientierung verloren hätte. Dann änderten sie ihren Weg und gingen relativ schnurstracks an Biegungen und Ecken vorbei. Sie wechselten die Ebene und kamen weiter oben raus. Mittlerweile hatte es in Strömen angefangen zu regnen und nach einer kurzen Zeit waren beide bis auf die Knocken nass. Ihre Kleidung klebte regelrecht an ihrer Haut und ließ Wumme nur umso massiger erscheinen, währen der Frischling jetzt daneben nur noch dünner erschien. Sie kamen nach einer Weile auf einem Dach zum stehen, von dem sie aus eine große schwerer bewachte Lagerhalle sahen. Einige der Soldaten standen im Regen, als wäre schönster Sonnenschein, während sich andere irgendwo untergestellt hatten. Die interessanteste Gruppe jedoch stand direkt vor dem Gebäude und unterhielt sich. Wumme fluchte laut neben dem Frischlig. "Sith!", spie er dann wütend aus. Die rote Haut des Sith konnte man selbst auf die Entfernung gut sehen, zu mal er sich von einigen Sklaven vor dem Regen abschirmen ließ. Ein Mann in einer Uniform unterhielt sich mit dem Sith oder viel mehr, er schien auf den Sith einzureden, während der Sith den Uniformierten nicht einmal wahrnehmen zu schien. Ein Shuttle flog vor und verdeckte die Gruppe. Als das Shuttle wegflog, sah man zwei Soldaten den Uniformieren wegschleifen. Wumme und der Frischling atmeten unisono auf... nur um hastig sich im nächsten Moment umzudrehen, als sie hinter sich Schritte hörten. Die anderen der Guerillakrieger für diesen Einsatz waren eingetroffen. Erneut atmeten beide unisono auf. "Woah, habt ihr uns einen Schrecken eingejagt...", meinte der Frischling dann. Wumme indessen verteilte die Waffen. Der Frischling wandte sich dann wieder dem Lagerhaus zu und behielt es im Auge. "Sie scheinen sich gerade neu zu formieren oder irgendwas zu machen. Wir sollten noch einen Moment lang abwarten", schlug er dann vor. Dann wandte er sich mit einem Grinsen an die restlichen Anwesenden. "Nass bis auf die Knochen sind wir eh."
Ritterin Salai Res| Ritter Jorus Sol
Wie geht's, sagte ein Blinde zu dem Lahmen. Wie Sie sehen, antwortete der Lahme.
Georg Christoph Lichtenberg

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Sonntag, 25. Mai 2014, 17:37

2. Kapitel: Feuertaufe

Mutproben sind immer auch Vertrauensproben. "Iss’ den Käfer!", sagten wir früher als Kinder zu dem Neuling, der zu unserer Gruppe dazu gehören wollte. Jeder kennt das. Wir haben alle schon mal den Käfer gegessen. Man zeigt mit derlei Mutproben, dass man den anderen folgt und dass man wirklich dazu gehören will, selbst wenn man den Käfer noch so widerlich findet.
Fast immer bestehen die Mutproben darin, ob das neue zu dem Alten dazu passt und überprüft, ob es vertrauenswürdig ist. Je nach Misstrauensgrad variiert die Mutprobe.
Dann wird aus dem Käfer schon mal Mord...
- Ritter Jorus Sol

Sie warteten noch eine Weile ab. Mittlerweile hatte der Regen sturzbachartige Züge angenommen und den Vorplatz vor der ehemaligen Markthalle und jetzigen Imperialen Lagerstätte in einen Morast verwandelt, in dem man locker bis zu den Knöcheln oder mehr versank. Selbst die Soldaten, die das miese Wetter von Dromund Kaas gewöhnt waren, hatten sich mittlerweile nach drinnen verzogen und nur noch die Droiden standen draußen Wache und starrten auf den Vorplatz. Die Dächer bildeten daher einen besseren Weg. Sie waren zwar rutschig, aber immerhin bestand nicht die Gefahr hemmungslos im Schlamm festzustecken. Der Frischling überblickte die Situation. "Jetzt oder nie", meinte er dann zu seinem Kameraden, der zustimmend nickte. Wumme kam zu ihnen hinüber und bewies durch seine Lautlosigkeit einmal mehr, dass man von seiner wuchtigen Gestalt nicht auf einen behäbigen Typen schließen konnte. "Geh'n wir", befahl Wumme und dann wurde der andere Späher voran geschoben. Der Frischling folgte mit den anderen Widerstandskämpfern.
Der Regen trommelte mittlerweile weniger stark auf die dünnen Dächer, auf denen man aufpassen musste, dass man richtig lief. In einer Art Schlidderpartie ging es über die Dachspreiten, die glücklicherweise recht breit waren. Es war dunkel geworden, was den Widerstandskämpfern nur zu gute kam, da sie schlechter entdeckt werden würden, wenn sie sich aus das Dach des Lagerhauses abseilten, von dem höheren Gebäude, auf das sie jetzt zu steuerten.
Neben dem festen Untergrund hatte das Dach noch einen Vorteil: Die Imps deckten ihr Dach gar nicht.

Wumme hämmerte gegen die Tür des Turms und ihm wurde kurz darauf geöffnet. Eine verhärmte Gestalt öffnete langsam und ließ die Widerstandskämpfer stumm passieren. Der Frischling nickte ihr zu, doch die alte Frau winkte nur ab. Drinnen hörte man das Trommeln des Regens nur noch mehr. Dem Frischling kam es auch so vor, als hätte der Regen zugenommen. Als er die Treppe hochstieg, musste er ziemlich aufpassen, da die ehemals trockene Treppe bereits einigen triefenden Mannen den Weg nach oben eröffnet hatte. Der Frischling kam oben an, als gerade Harpunen in die Seite des Lagerhauses geschossen wurden. Der Frischling erstarrte kurz und erwartete, dass ein Großalarm losging. Jedoch nichts dergleichen geschah. Er atmete auf und wurde kurz darauf zu den Seilen geschoben. "Bis dran", befahl Wumme ihm dann und drückte ihm einen Harken in die Hand. Der Frischling schulterte seinen Karabiner und harkte sich ein. In den nächsten paar Sekunden wünschte er sich etwas trockener zu sein.
Als er aufkaum, rollte er sich ab und suchte Imir. Der stand ein paar Meter weiter und machte sich gerade am Schloss des Dachaufgangs zu schaffen. Als die Tür offen war, nickte er dem Frischling zu und ging mit ihm nach unten. De Frischling nahm seine Waffe zur Hand und folgte.

Das Trommeln des Regens hörte man auch hier deutlich stärker. Das Lagerhaus war recht groß und sehr offen geschnitten. Der Dachaufgang befand sich auf einer Galerie rings um den Hauptraum. Der Frischling trat hinter eine Säule und spähte nach unten. Da standen einige Container herum und einige deaktivierte Droiden. Die Imps schienen gerade unten etwas zu ver- oder entladen, weswegen er guten Einblick in die Container bekam. Waffen, Granaten, Bauteile, ... Die Imps wollten wohl wirklich ihre Position befestigen. Er lehnte sich weiter nach vorn um etwas zu entdecken, was vielleicht noch mehr von Interesse wäre.
Plötzlich wirbelte der Frischling herum und riss sein Blastergewehr nach oben. „Oh, hi, Imir... T'Schuldige“, stieß er dann jedoch überrascht aus und senkte es wieder. Imir grinste und die Zähne schienen, ob seiner braunen Haut und den schwarzen Haaren nur noch weißer. „Gute Reflexe... auch mit dem Erkennen. Kann man mit arbeiten“, meinte der andere und klopfte ihm auf die Schulter. „Wir gehen erst mal nach vorn mit. Wumme kommt nicht rüber. Wen wundert's.“ Der Frischling grinste und folgte Imir dann. Sie schlichen den Gang entlang. An der letzten Säule kauerten sich der Frischling und Imir um die Ecke. Zwei Imperiale Soldaten gingen gerade die Treppe hoch. Lässig hatten sie ihre Helme unter den Arm geklemmt und plauderten zwanglos über den Hintern einer Kameradin. Die beiden an der Säule sahen sich an und nickten sich dann zu. Zwei präzise und gedämpfte Schüsse später lagen die Imps am Boden und wurden bereits um ihre Rüstung erleichtert. Einer der beiden Soldaten hatte ein rotes Hemd unter der Rüstung, dass der Frischling in Streifen schnitt, damit sie ein Unterscheidungsmerkmal zu den anderen Imperialen hatten. Außerdem deckte die Rüstung besser vor Schüssen als die einfache Kleidung. Damit mussten der Frischling und Imir wohl immer vor gehen. Die Blastergewehre der Imps wurden sofort auch aufgesammelt und mitgenommen. Zunächst musste die obere Etage gesichert werden. Einige Gänge gingen von der obersten Galerie ab und die Widerstandskämpfer teilten sich auf um die Räume schneller zu durchsuchen. Die beiden falschen Imperialen blieben am oberen Treppenabsatz stehen um mögliche Feinde abzuwehren oder wieder fortzuschicken. Um die Maskerade aufrecht zu halten, unterhielten sich die beiden wieder über den Hintern einer „Kameradin“.
Die Räumungsaktion des ersten Stocks verlief eigentlich recht gut, wenngleich hier oben kaum etwas zu finden war. Die Räume waren fast alle leicht beschädigt oder leer. Ein Lager mit Medikamenten konnte jedoch gefunden werden. Der einsame Medi-Droide, der mit dort war wurde kurzer Hand vollkommen ausgeschaltet mit einigen Blasterschüssen. Der Frischling wusste aber, dass die Durchsuchung zu auffällig war und dass es lang nicht so gut weiter gehen konnte.

„Was stehen sie da oben eigentlich so herum?“ Der Frischling fragte sich bei dem beißenden und schneidenden Tonfall, ob es eine Voraussetzung für alle Offiziere war so zu sprechen, dass man sich automatisch fühlen sollte, als sei man der Depp des Jahrtausends. „Sie haben gefälligst unten mit anzupacken!“, fauchte der Offizier. „Naja, Sir, wir haben hier oben was gehört und dachten, wir sehen mal nach“, meinte Imir dann. Er konnte seinen Akzent aber nicht so gut verbergen. „Sie sollen nicht denken! Sie sollen Befehle ausführen, Soldat“, donnerte der Mann und seine Stimme überschlug sich regelrecht. „Oder haben Sie hier was gefunden?“ In der Zwischenzeit hatten die anderen Widerstandskämpfer das Stockwerk komplett eingenommen. Kaum hatte der Offizier seine Frage gestellt wurde sein Blick auch ziellos, als ein Blasterschuss ihn im Hinterkopf traf und er zusammensackte. Einer der anderen, die gerade dazukamen, hatte geschossen. „Na, großartig. Jetzt haben sie uns gehört“, fluchte Imir dann und bereitete seine Waffe vor. „Alle verteilen und bereit halten“, befahl er dann. Die Widerstandskämpfer gingen in Deckung und dies auch keine Sekunde zu spät, denn die Imperialen rückten vor und begannen mit dem Beschuss. Der Frischling und Imir gingen hinter einer Balustrade in Deckung von der aus sie gut auf das tiefere Geschoss schießen konnten. Der Frischling wartete die Salve ab, ehe er selbst für kurze Zeit über der Balustrade auf die Imps schoss. Nur knapp verfehlten ihn dabei die Imps. Irgendwas sauste an dem Frischling dann vorbei und er sah, wie die Stellung weiter unter ihm explodierte. Als er sich umdrehte, sah er Wumme neben sich mit einer Waffe mit einem sehr dicken Rohr in der Hand. Er lud gerade wieder durch. „Geh'n run'er jetz'“, meinte der massive Mann und ging vor. Der Frischling und Imir gaben ihm Geleitschutz. Die anderen Widerstandskämpfer sicherten den Weg ab und gingen wieder durch die Gänge. Man sammelte Waffen der Toten auf und gab sie weiter nach oben durch oder nahm sie mit. Die Imperialen zogen sich weiter nach unten zurück. Brüllend verfolgten die Widerstandskämpfer die Fliehenden und schossen weiter auf sie. Einer der Imperialen stürzte und wurde sofort von Blasterschüssen durchsiebt. Die Eindringlinge verschanzten sich dann hinter Säulen und Balustraden, während die anderen in die Gänge gingen und diese nach Material durchsuchten, dass sie mitnehmen konnten. Der Frischling gehörte jetzt dazu. Er ging voran und übertölpelte zwei Imperiale in dem er ihnen vorgaukelte ein verletzter Kamerad zu sein. Kaum waren sie nah genug dran, rammte er erst dem einen dann dem anderen den Kolben des Gewehrs in die Weichteile und dann in den Nacken, ehe sie sich wehren konnten. Dann brach er die Tür auf, vor der die Soldaten eben noch standen. Im Inneren des Raumes riss eine junge Frau ihre Waffe hoch und schoss auf den Frischling. Er konnte gerade noch so zur Seite hechten. Er spürte aber die Wärme eines Streifschusses auf seiner Rüstung. Hinter sich hörte er ein paar Blasterschüsse und dann sah er wie die Frau erschossen wurde. Der Frischling hielt kurz inne. Dann ging er ins Innere und sah die Güter durch, die hier gelagert wurden. Hauptsächlich Nahrungsmittel. „Essen hier“, gab er dann durch. Imir nickte dem Frischling zu. „Nimm' mit, was du tragen kannst“, befahl er dann und der Frischling nahm sich ein paar Kisten. Dann hörten sie von draußen schon Schüsse. „Tja, das war's wohl“, meinte der Frischling und Imir nickte grimmig. Er nahm sich auch eine Kiste. Dann verließen sie den Raum und schlossen sich den anderen an, die bereits den Rückzug antragen. Die Widerstandskämpfer an der Galerie hatten sich mittlerweile an dem Aufweg der Imperialen verschanzt, sodass kein Imperialer nach oben kam. Wumme hatte seine Waffe allerdings noch immer nicht abgeschossen. Imir sah kurz nach unten in die Große Halle fluchte. „Wir müssen den Rückzug antreten, Wumme. Die aktivieren ihre Droiden!“, berichtete er dann. Wumme fluchte irgendetwas unverständliches auf Huttese. „Da unten sind jedoch die Container“, fügte er dann hinzu. Wumme grinste wölfisch. „Rückzug!“ brüllte er dann über den Kampflärm hinweg. Die Widerstandskämpfer ließen sich eher widerstrebend zurück bringen, doch als sie die nachrückende Verstärkung der Imperialen sahen, ging es deutlich schneller. Sie ließen sich bis zu den Feuerleitern zurück treiben. Kurz bevor fast alle da waren, stoppte Wumme den Frischling und packte seine Hand. Dieser sah etwas verwirrt und überrascht zu Wumme. „Du macht's 'n Abschuss der Contain'r“, befahl Wumme dann in einem Ton der keine Widerrede duldete. „Wenn wir den Container aber explodieren lassen, wird nicht nur die Lagerhalle, sondern die Umgebung beschädigt oder zerstört!“, entgegnete der Frischling energisch. „Wir könnten gute Bürger töten!“ „Imperiale Un'erstütz'r.“ Damit schob er die Hand an den Abzug, während er selbst zielte. „Schieß'!“ Der Frischling sah zu Wumme und dann zu dem Container. Man hörte vermutete tausende von Stiefeln, die wie eine Einheit voranschritten und zu einem Donnern wurde, dass einem nur den Tod verhieß, der jede Sekunde des Zögerns näher und näher kam. Langsam und unausweichlich. Unerbittlich und alles zermalmend, dass sich ihm in den Weg stellte. Sekunde um Sekunde.
Er drückte ab.

Kaum hatte das Geschoss das Rohr verlassen, riss Wumme ihn mit sich. Sie kletterten so schnell sie konnten die Leiter hoch. Die Imperialen unterdessen schossen wieder auf sie. Die Rakete aus Wummes Waffe trudelte langsam in die Richtung des Containers mit den Granaten. Die Droiden aktivierten sich. Wumme und der Frischling konnten dem Beschuss entkommen und erreichten die Seile zum Fliehen. Ein Droide nahm die Rakete zum Container wahr, die gerade in den Container flog, stufte sie jedoch nicht als direkte Bedrohung ein, da sie nicht auf ihn gerichtet war. Wumme und der Frischling seilten sich ab. Die Imperialen waren ihnen auf das Dach gefolgt um weiter auf sie anzulegen. Die Rakete schlug in dem Container ein.
Die Rakete detonierte und die Granaten explodierten. Die Lagerhalle entwickelte sich binnen Sekunden in ein Inferno. Die Decken und Wände barsten unter dem heftigen Druck der Explosion. Das Feuer verzehrte alle, die nicht schnell genug davon kamen. Durch die erste Explosion ereigneten sich weitere Folgeexplosionen die sich alle auf die weiteren Gebäude mit ausweiteten und diese entweder direkt hochjagten oder in Flammen setzten. Wumme und der Frischling wurden als sie fast auf dem Boden waren von der Druckwelle erfasst und wurden gegen ein Gebäude geschleudert. Nur wenige Zentimeter neben ihnen wurden Brocken des ehemaligen Lagerhauses gegen die Wand geschleudert. Die beiden fielen zu Boden und spürten wie ihre Knochen auf das äußerste angespannt wurden. Sie rollten sich ab und rannten geduckt weiter, da das Lagerhaus mehr und mehr in sich zusammensackte und weitere Explosionswellen aus dem Inneren hervor stießen. Das Haus neben ihnen bekam ebenfalls etwas ab und wurde beschädigt. Wumme zog unterdessen den Frischling weiter und führte ihn wieder um Ecken, Biegungen und Windungen.

Dann standen sie plötzlich wieder vor dem Pub, in dem sich der Frischling sich gestern hatte vorgestellt. Wumme schob ihn hinein und führte ihn zu einem Tisch. Tamina kam grinsend mit zwei Gläsern und einer Flasche mit bernsteinfarbener Flüssigkeit zu ihnen hinüber. „Na, und? Alles gut?“, fragte sie dann, während sie eingoss. „Der Frischli'g hat mich fast getöt't, aber 's gut. Er tau't wa'“, meinte Wumme dann und kam langsam wieder zu Atem. Der Frischling nahm seinen Helm ab und lehnte sich zurück. Imir kam dazu und grinste breit. „Gut gemacht, Junge. Die hatten es eh' nicht verdient zu leben. Verdammte Kollaborateure“, meinte er dann und klopfte dem Frischling auf die Schulter. Bulldozer kam dazu. „Willkommen zurück, Frischling. Jetzt frage ich dich nach deinem Namen“, meinte er dann und steckte sich ein Lho-Stäbchen an.

„Quint... Quint Bol“, entgegnete der Frischling, der eigentlich kein einfacher Bewohner war, der sich an den Imperialen rächen wollte, sondern ein Ritter des Jedi Ordens war und er hieß Jorus Sol.
Ritterin Salai Res| Ritter Jorus Sol
Wie geht's, sagte ein Blinde zu dem Lahmen. Wie Sie sehen, antwortete der Lahme.
Georg Christoph Lichtenberg

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