Die Defender glitt ruhig durch den Hyperraum. In langen Fäden zogen die verzerrten Sterne an ihr vorbei, aus dem Cockpit heraus hatte der Anblick etwas konstantes, beruhigendes. Aliera hatte sich vor einigen Minuten wieder in ihren Sitz begeben, um einen Blick auf den Autopiloten zu werfen. Dieser zeigte ihr auf, dass sie bald in den Normalraum übertreten würden. Alieras Blick ging zur Seite, wo ihre Padawan in freudiger Erwartung zur Frontscheibe hinaus blickte.
"Wir werden bald in den Normalraum übertreten, von da aus ist es nur noch einen Katzensprung zum verlassenen Mond Kaldresh. Wenn du also noch etwas zusammen packen musst, dann solltest du das besser bald erledigen. Wir haben ja nun lange genug in den Schiffssitzen verbracht, da wird uns etwas Bewegung gut tun. Also geht's gleich nach der Landung los, Jedora."
Just als sie ihre Ansage beendet hatte, legte Aliera den Regler für den Austritt aus dem Hyperraum um, die zu langen Fäden gezogenen Sterne zogen sich zu ihren typischen Punkten zusammen, ein kaum merklicher Ruck ging durch das Schiff. Aliera hörte Jedoras Schritte, als diese das Cockpit verließ. Aliera schwenkte die Defender nach etwa zehn Minuten Flug in den Orbit des Mondes Kaldresh. Der Planet, den der Trabant umkreiste, war ein atmosphärenloser Fels namens Kald ohne jedes Leben. Obwohl Kaldresh nur wenige grüne Flecken zu besitzen schien, so hatte er ihren Informationen nach eine interessante Ansammlung verschiedener Lebensformen aufzuweisen. Die Jedi fragte sich einen Moment, wie es dazu gekommen war, dass Kald keine Atmosphäre hatte, der Mond aber. Vielleicht würde sie das Planetenarchiv dazu konsultieren, doch im Moment war das nicht das Ziel der beiden Jedi. Sie machte sich an den Sinkflug, auf den Rand eines der grünen Flecken zu.
Wenige Minuten nach der Landung verließen die beiden das Schiff. Aliera hatte Jedora zuvor mit den Schiffssystem eine Umweltüberprüfung machen lassen. Die Luft war etwas dünn, dafür unbelastet. Es wehte ein beständiger Wind, der phasenweise leicht anschwoll und wieder abschwächte. Sie befanden sich auf einem niedrigen Felsplateau, das spärlich mit Gras und Büschen bewachsen war. Aliera hatte das Plateau gewählt, da es sich zum einen nahe an ihrem Ziel befand, und zum anderen eine gute Aussicht auf die Umgebung bot. Rings um das Plateau gab es viele, langgezogene, vielleicht ein bis zwei Meter hohe Steinwände, die immer wieder unterbrochen waren. Bei manchen konnte man aber noch erkennen, dass sie wohl kreisförmig angelegt sein mussten, manche von ihnen besaßen Gebäude artige Ruinen in ihrem Zentrum, bei anderen war der Boden etwas in sich zusammengesunken. Überall hatte sich Gestrüpp breitgemacht, einige Mauern und Steingebilde wiesen moosigen Bewuchs auf. Die dazwischen wachsenden Gräser wiegten sanft im Wind, während ringsum alles schwach in der Macht waberte. Es wirkte, als gäbe es nichts und doch mehr als das. Aliera blickte zu Jedora, abwartend.
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