Miras Lächeln wurde wärmer, und beruhigender, während sie der kleinen Veelari zuhörte.
"Das ist eine gute aber auch sehr schwer zu beantwortende Frage, Veelari.
Woher ich diese Gewissheit nehme, kann ich Dir nicht beantworten. Sie entsteht im Laufe der Zeit und zwar da."
Sie tippte der Kleinen auf die Brust.
"Und ja, es gibt eine Lehre, die uns helfen kann. Um unsere Schwächen zu bekämpfen, müssen wir sie erst erkennen.
Es gibt kein Unwissen, es gibt Wissen. Den Satz kennst du sicher. Er bezieht sich nicht nur auf das Wissen, welches in den Archiven und Geschichtsbücher schlummert, er bezieht sich auch auf das Wissen um uns selbst."
Sie sah das Mädchen kurz an, bevor sie weiter sprach.
"Du sagst, du hast viele Schwächen. Das zeigt doch, dass du den ersten Schritt bereits getan hast. Allein das Erkennen, hilft bereits, Schwächen zu bekämpfen. Viele werden einfach mit der Zeit verschwinden, andere durch deine Ausbildung ausgemerzt.
Wenige werden übrig bleiben, um die du dich aktiv kümmern musst.
Habe Geduld, vertraue auf deine Lehrer und deine Meister.
Vertraue auf den Kodex und vor allem vertraue auf dein Herz!
Unsere Schwächen definieren uns genauso, wie unsere Stärken. Es ist nicht klug, sich nur auf eines von beidem zu konzentrieren.
Sei dir deiner Schwächen UND deiner Stärken stets bewusst und du brauchst nicht zu fürchten, überrollt zu werden."
Nun sah Mira Veelari fragend an. Sie war sich nicht sicher, sich verständlich ausgedrückt zu haben. Ihr fehlte die Erfahrung im Umgang mit Kindern. So konnte sie nur hoffen, das Veelari verstanden hatte.
Aber sicher würde die Kleine nachfragen, wenn sie es nicht getan hatte.