Aliera saß auf einem dicken Ast eines hochgewachsenen Baumes, wie es sie viele in Tythons Wäldern, die einen Großteil der Planetenfläche ausmachten, gab. Sie lehnte sich an den mächtigen Stamm und blicke in den blauen Himmel, wo kurz zuvor einder der beiden Monde Tythons aufgegangen war. Durch das Blätterdach fielen einige sanfte Strahlen der Nachmittagssonne. Selbst als sie noch eine Padawan gewesen war, hatte sie sich auf diesen Baum zurückgezogen, wenn sie für sich sein wollte. Aber auch Phyar, ihr gefiederte Gefährte schien diesen Ort besonders gerne zu mögen. Sie fragte sich, wo der Phoenixvogel gerade war, doch sein typisch singender Ruf echote irgendwo in der Nähe.
Kurz darauf sah sie das Tier unter ihren Sitzast hindurch fliegen. Er jagte einigen Libellen nach, das Schlagen seiner Schwingen durchbrach die sanfte, nur von raschelnden Blättern unterbrochene Stille. Die junge Jedi lehnte sich vor, um ihm nachzublicken, doch er war längst aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sie lehnte sich weiter vor und ließ sich vom Ast fallen. Nach einem elegantem Salto kam sie kniend auf dem Boden auf und lief ein paar Schritte in Phyars Richtung, der Vogel kam allerdings schon wieder in ihre Richtung zurückgeflogen. Er hob seinen Oberkörper etwas an, um mit einigen weiteren Flügelschlägen seinen Flug abzubremsen. Erst auf der Stelle schwebend, dann sinkend ließ er sich auf ihrer rechten Schulter nieder und drehte sich um, so das sein Kopf neben dem gesicht von Aliera auftauchte. Sie hob ihre linke Hand und strich ihm sanft mit dem Zeigefinger über die Brust.
"Na, mein Frechdachs?" sie kicherte während sich der Phoenixvogel brüskiert aufpluderte. Jemand, der sich von hinten an die Jedi näherte, hatte fast das Gefühl, sie hätte Flügel, als Phyar diese etwas streckte und ausbreitete. Das Tier war im vergleich zu den meisten Vogelwesen seiner Art ziemlich groß. Zuerst hatten die Jedi nicht gewollt, dass er bei Aliera blieb, denn seine Anwesenheit deckte sich nicht unbedingt immer mit dem, was sein sollte. Allerdings hatte Phyar scheinbar eine ganz andere Auffassung, was das betraf und wich der Jedi, seit sie ihn als Padawan gefunden hatte, nicht von der Seite. Schließlich hatten sich die meisten mit seiner Anwesenheit abgefunden und festgestellt, dass er weder störte noch ablenkte. Immer, wenn ein Training gewesen war, hatte er sich brav ferngehalten und er blieb, wenn auch wiederwillig auf Tython, wenn Aliera unterwegs war. Sein Futter hatte er sich immer selbst besorgt, wenn auch Aliera sich nicht nehmen ließ, ihm heimlich ein paar Leckerlies mitzubringen. Sie lächelte bei der Erinnerung.
Aliera grinste und setzte sich über ein paar Büsche hinweg. Dies brachte sie auf einen Pfad, der ihren Weg auf die Brücke vor dem Tempel führte. Fast ein wenig übermütig schlenderte sie auf die Brücke zu, als sie dort eine ältere Frau stehen sah. Aliera verlangsamte ihren Schritt und fragte sich, wer sie war, denn sie hatte sie noch nicht an diesem Ort gesehen, zumindest war sie sich im Augenblick nicht sicher, was das anging.