Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: SW:ToR: RP - Jedi Orden. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Mittwoch, 15. Januar 2014, 14:41

Homecoming

>>Wir werden den Tempel der Jedi in wenigen Minuten erreichen, Ma’am<<, ertönte es aus der Gegensprechanlage des Transportshuttles, welches Ritterin Arale Ti’en von Tythons Orbitalstation zur Oberfläche brachte.

Mit einer gewissen Neugier und folglich freudiger Erwartung war die Rattataki dem Rat ihres früheren Meisters und engem Vertrauten gefolgt und hatte sich auf den Weg zu der neuen Heimat des Jedi-Ordens gemacht. Als jemand, der im Outer Rim geboren wurde, brachte man sie als Kind in die verhältnismäßig nahe gelegene Enklave des Ordens auf Mustafar, nachdem ihre Sensitivität bemerkt wurde.
Man könnte meinen, die lebensfeindliche Umgebung wäre für die Ausbildung der Jedi eher hinderlich, doch ist es streng genommen irrelevant. Ein Jedi bezieht seine Kraft, seine Ruhe durch die Macht, die ihn umgibt und lässt sich nicht von äußerlichen Einflüssen beeinträchtigen. Zugegeben: Als Jüngling war es Arale nicht immer leicht gefallen, die Hitze, die seismischen Aktivitäten und ähnliche Vorkommnisse zu ignorieren, doch mit der Zeit hatte sie sich an all dies gewöhnt und der Lärm war in gewisser Weise zu ihrer Ruhe geworden.
Tython hatte die junge Jedi erst einmal besucht, damals, kurz nach der Plünderung von Coruscant, als sich die Jedi auf Tython versammelt hatten. Sie war gespannt inwiefern der Ort sich in dem letzten Jahrzehnt veränderte.

>>Wir setzen zur Landung an, Ma’am<<, ertönte die verzerrte Stimme aus der Anlage und Arale erhob sich langsam, als sie das Aufsetzen des Shuttles spürte. Mit einigen Handbewegungen strich sie ihre rötliche, schlicht gehaltene Robe glatt und ging zur Rampe des Shuttles, welche sich mit mehrfachem Zischen der Hydraulik öffnete. Am Fuße der Rampe blieb Arale einige Momente stehen, ließ ihren Blick über den Hangar schweifen. Schließlich durchmaß sie selbigen mit gemäßigten, aber großen Schritten und fand sich kurz darauf in der ersten Etage der Haupthalle wieder, von wo aus sie das schwebende Gebilde aus Holocronen betrachtete. Sie konnte nicht umhin angesichts dieses Anblickes zu lächeln. Padawane, Anwärter und Jedi passierten die Halle und gingen ihren Pflichten in geordneten, doch zügigen Treiben nach. Jene, die an ihr vorbei liefen, grüßte sie durch höfliches Nicken. Großartig Notiz nahm niemand von ihr und das war ihr für den Moment auch sehr recht.

Hätte man sie gefragt, so hätte sie nicht sagen können, wie viel Zeit verging bevor sie ihren Weg fortsetzte und den geschlungenen Weg nach unten nahm. Sachte, fast behutsam, strich sie mit ihrer Linken über den Stein des Geländers, sodass ihre alabaster-farbige Haut einen Kontrast zu eben jenem Stein bildete. Die dreieckigen Ohrringe, von denen sie wie gewöhnlich zwei in jedem Ohr trug, klackerten leise aneinander, als sie hinab und hinaus schritt, den Tempel bis zum Fuße der Treppe verlassend. Erneut blieb sie stehen, schloss ihre Augen, atmete bewusst aus und ein und konzentrierte sich auf die Macht. Ein tiefes Gefühl von Friedfertigkeit und Ausgeglichenheit brach wie eine seichte Welle über sie hinein. In gewisser Weise fühlte sie sich an Ihre Ankunft auf Mustafar erinnert. Als die Macht für sie noch nicht mehr als ein Wort, ein Mythos gewesen war, fragte sie einen der Jedi, der die Anwärter einwies, wie er sie denn definiere.

>>Die Macht ist der Anfang und das Ende allen Lebens. Sie ist der Ursprung und der unvermeidliche Ausgang. Sie durchdringt alle Lebewesen überall in der Galaxis und alle Lebewesen sind durch sie verbunden. Jede Aktion, jede seichte Berührung, die kleinste Bewegung sendet Echos durch die Macht und sorgt für Konsequenzen. Vergesst nie, dass jede Eurer Taten mehr Auswirkungen hat, als Ihr erfassen könntet<<
Arale war anfangs fasziniert von dieser Erklärung gewesen, der Vorstellung, dass die Milliarden und Aber Milliarden Wesen verbunden waren. Dass die Jedi dies nutzten, um Gutes zu vollbringen und das Leid der Bewohner zu mindern. Die anfängliche Idealisierung war im Lauf der Jahre Pragmatismus gewichen, als sie nach und nach die weniger angenehmen der Macht gesehen und erlebt hatte. Nicht nur die dunkle Seite, sondern auch der Umstand, dass Machtanwender Gesellschaften polarisieren, dass alles vermeidlich Gute, was man tut nichtsdestoweniger negative Folgen haben konnte und das ein Ende der Arbeit nie gegeben sein würde.

Und so schlich sich ein leichtes Lächeln auf die Lippen der Rattataki, als sie die Augen wieder öffnete und den Blick erneut über den Eingangsbereich des Tempels schweifen ließ. Die Arbeit würde zwar nie enden, doch solange immer neue, junge und enthusiastische Jedi die Fahne hoch halten und für die Freiheit und Demokratie streiten würden, gab es zumindest Hoffnung.

2

Sonntag, 19. Januar 2014, 15:04

Arale befand sich im Besprechungsraum ihrer Defender und saß alleine an dem großen Tisch. Nicht, dass sie überhaupt oft Besuch auf dem Schiff hatte. Für gewöhnlich reiste sie mit ihrem Schiffsdroiden allein. Sie hatte darüber nachgedacht eines der freien Quartiere im Tempel zu beziehen, aber die Abgeschiedenheit ihres Schiffes war ihr lieber gewesen. Vor ihr lagen diverse Werkteile von Droiden, an denen sie rumgeschraubt hatte, sowie ein Datapad. Seit einigen Minuten saß sie vor besagtem Pad, auf dem sie ein leeres Textdokument geöffnet hatte und starrte auf den blickenden Strich. Es vergingen noch ein paar Minuten, bevor ihre dünnen, bleichen Finger endlich über die virtuellen Tasten huschten.

„Holotagebuch Eintrag 739:

Ich bin jetzt schon ein paar Wochen auf Tython. Wie immer fallen die Reaktionen auf meine Herkunft sehr unterschiedlich aus und reichen von Misstrauen bis Neugier. Es ist auffällig, dass die Padawane und Anwärter weniger Probleme damit zu haben scheinen, als die Ritter, die ich bisher traf. Es mag daran liegen, dass sie schon zu viele Rattataki in anderen Umfeldern gesehen haben. Dennoch waren meine bisherigen Begegnungen durchweg interessant. Es ist faszinierend zu beobachten, wie unterschiedlich die Padawane mit diversen Situationen und Gegebenheiten umgehen. Von Unsicherheit hervorgerufen durch einen Drang nach Perfektion und einem möglicherweise geringem Selbstwertgefühl, über eine sehr klare innere Ruhe und Strebsamkeit, bis hin zu Zorn und Trauer über Verluste.

Gerade heute Abend hatte ich eine Unterhaltung mit einer Padawan, die anmerkte Gefühle wären unter Jedi immer wieder ein Streitthema. Wir kamen recht schnell zu der Übereinkunft, dass der Kodex nicht immer einfach zu verstehen ist. „Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden“ heißt nicht, dass Gefühle nicht existent sind oder Jedi keine hätten. Es bedeutet nur, dass Jedi sich nicht von ihnen leiten und übermannen lassen. Das Leben eines Jedi beinhaltet nicht seine Gefühle zu unterdrücken oder gar zu leugnen, es geht darum sie zu akzeptieren und im Einklang mit ihnen zu leben, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen. Nur wenn wir dies lernen, können wir inneren Frieden finden. Denn Frieden kommt immer von innen, nie von außen. Ob wir die Höhen und Tiefen des Lebens aushalten, hängt nicht davon ab, was oder wie viel uns widerfährt, sondern wie wir damit umgehen.

Weder unsere Fähigkeiten , noch unsere Herkunft definieren wer wir sind. Es sind unsere Entscheidungen.

Eintrag Ende.“

3

Montag, 20. Januar 2014, 14:39

Als sie sich dieses Mal an die Niederschrift ihrer Gedanken machte, saß Arale im Co-Piloten-Stuhl ihres Schiffes, die Füße auf die Ablage gelegt. Sie schaute in das Dunkel des Weltalls, welches von Milliarden Sternen gesäumt war.

„Holotagebuch Eintrag 740
Mit einer gewissen Sorge, aber auch Verständnis habe ich die jüngsten Berichte um die hiesige Padawan Basila Jaade gelesen, welche wohl sehr emotional in einem Gespräch mit Ritterin Deikan reagiert hat. Ihr Bruder ist in Gewalt einer Sith, sie selbst verdankt ihre Kybernetik dieser Sith, sie will die Prüfungen absolvieren und Rache suchen … zumindest, wenn ich den Kontext richtig gedeutet habe. Ihre eigene Version würde mich ebenfalls interessieren, doch für den Moment ist es sicherlich sinnvoller, wenn sie unter Obhut und Aufsicht der Heiler bleibt. Gegebenenfalls wäre eine höhere Priorisierung dieser Padawan bei der Suche nach einem neuen Meister anzuraten, da ihr die persönliche Bindung noch auf eine andere Form helfen kann als nur die theoretische. Aber wie gesagt: Für eine abschließende eigene Meinung, müsste ich sie selbst unter vier Augen sprechen.
Erfreulicher war da die Begegnung mit der Anwärterin Xjisay, einer Rattataki, die erst wenige Tage im Tempel ist und auch noch dementsprechend redet. Sie schien sehr erfreut, wenn auch anfänglich zurückhaltend, als sie mich sah. Momentan ist sie noch in dem Status, in dem alles neu, bunt und aufregend ist, doch sie scheint motiviert. Ich werde ihren Werdegang mit Interesse verfolgen.
Der Schnee hier ist ungewohnt, aber eine gelungene Abwechslung zur eigenen Abhärtung. Beim morgendlichen Training im Freien stellte ich fest, dass auch ich zu bequem geworden bin, mich zu sehr an die dauernde Hitze Mustafars gewöhnt habe. Vielleicht sollte ich den Rat bei künftigen Missionen mal bewusst um Aufenthalte auf kalten Planeten bitten. Doch ich spüre, dass meine Aufgabe hier auf Tython gerade erst begonnen hat…

Eintrag Ende“

4

Dienstag, 21. Januar 2014, 17:27

Nachdenklich begutachtete Arale ihr Lichtschwert, welches vor ihr auf dem Boden lag. Sie saß in meditativer Haltung in der Schlafkammer ihres Schiffes. Wie so oft in letzter Zeit lag das blinkende Datapad bereits neben ihr.

„Holotagebuch Eintrag 741:
Vor ein paar Stunden habe ich an der Gesprächsrunde im Tempel teilgenommen. Es war die erste dieser Art für mich, ein durchaus interessantes Konzept, welches ich meinen Kollegen auf Mustafar als Anregung übermitteln werde.
Thematisiert wurde der persönliche Besitz und warum Jedi sich auferlegen diesem zu entsagen. Das Gespräch kam irgendwann auch auf Lichtschwerter und ich warf die Frage ein, weshalb der persönliche Besitz von diesen gerechtfertigt sei, wenn es in anderen Belangen unerwünscht ist. Als Argumente wurden genannt, die Schwerter wären ein Symbol, unsere Primärwaffe und ein Teil von uns.
Das alles mag stimmen, doch es beantwortet nicht die Frage, die ich im Grunde stellte, um die anderen Teilnehmer zum Nachdenken anzuregen. Wenn man nach einem Grundsatz lebt, gibt es von diesem keine Ausnahme. Entweder man befolgt ihn oder man tut es nicht. Dementsprechend sind auch unsere Lichtschwertert – so wertvoll sie für uns sein mögen – nicht als persönlichen Besitz ansehen, sondern als Werkzeug, dass die Macht uns zur Verfügung stellt. Ähnlich wie wir unsere Schiffe und Kleidung vom Orden gestellt bekommen, damit wir unsere Arbeit verrichten können. Ich hoffe dieser Unterschied ist trotz allem deutlich geworden, es war mir leider nicht möglich bis zum Ende der Sitzung anwesend zu sein, habe mir aber bereits vorgenommen diese Termine erneut aufzusuchen.
Eintrag Ende“

5

Mittwoch, 22. Januar 2014, 20:39

Tief in der Nacht, als der Rest des Tempels sich bereits zur Ruhe gelegt hatte, saß Arale Ti’en noch im Archiv und schwankte zwischen nachdenken und meditieren. Sie hatte die Gelegenheit ihrer Anwesenheit genutzt, um nach den Details der Geschichten aus der Vergangenheit zu suchen. Dinge, die sie auf Mustafar nicht finden konnte. In dieser Nacht hatte sie sich mit der sogenannten Exilantin Meetra Surik beschäftigt.
Stunden vergingen, nachdem sie ihre Recherchen beendet hatte, ehe sie nach ihrem Datapad griff.

„Holotagebuch Eintrag 742:
Ich habe das gesammelte Wissen des Archives auf Tython genutzt und mich näher mit der Geschichte der Exilantin beschäftigt.
Der Krieg, in dem wir heute stecken, ist ein grausamer, gnadenloser, zweifelsohne. Doch die Zeit, in der die Exilantin lebte, muss auf eine ganz eigene Art erdrückend gewesen sein. Wenn man den Überlieferungen Glauben schenken darf, gab es nur noch eine Hand voll Jedi, die zudem über die Galaxis verstreut waren. Der Jedi-Orden als solches war zerstört und die Galaxis wurde systematisch von einem sogenannten „Sith Triumvirat“ nach überlebenden Jedi durchsucht.Meetra Surik, die ihre Verbindung zur Macht eins verlor, entdeckte diese nach und nach wieder, scharte Gefolgsleute um sich und fand die letzten Jedi. Sie besiegte das Triumvirat und verschwand in die unbekannten Regionen um – erneut – Revan zu folgen, wie sie es bereits während der mandaloreanischen Kriege getan hatte.

Während ich diese Dinge las, kam mir immer wieder der Gedanke, welch überwältigende Leere in der Macht gewesen sein muss. Wie trostlos die Welt geschienen haben muss, wie dunkel. Und es zeigt, dass wir die größten Gefahren nicht sehen können. Ein Krieger wie Darth Malgus war und ist schrecklich, die Bedrohung durch ihn unbestritten, aber dennoch: Die Sith, die in der Dunkelheit lauern, statt uns auf dem Schlachtfeld gegenüber zu treten, sind die wahre Bedrohung.
Das Triumvirat hat eine Art Assassinen-Armee ausgebildet. Männer und Frauen, die die Macht zwar spüren und insofern nutzen konnten, als das sie eine Art „Jadg-Instinkt“ für andere Machtnutzer entwickelt hatten, doch sie waren keine Sith, nicht einmal dunkle Jedi. Sie agierten im Verborgenen, suchten die Jedi, stellten ihnen nach und überwältigten sie meist in Überzahl. Die Sith-Lords des Triumvirates indes säten und schürten Zweifel. Die Bevölkerung verlor den Glauben an die Jedi, gaben ihnen die Schuld für die beiden Kriege, vor allem für den Jedi-Bürgerkrieg und viele hofften, sie würden gänzlich verschollen bleiben.

Dieses Detail ist erschreckend. Wie selbstverständlich dienen wir der Demokratie, der Freiheit und der Allgemeinheit. Auch wenn es derzeit an nicht wenigen Stellen Missmut gibt, so wage ich zu behaupten, dass die Mehrheit der Bewohner der Galaxis noch immer hinter uns stehen und es befürworten, dass wir sie verteidigen. Undenkbar, dass dies vor nur knapp 300 Jahren gänzlich anders gewesen sein soll.

Was also lehrt diese Geschichte? Die Wege der Macht sind unergründlich, die Echos unaufhaltsam und selbst ein einzelner Jedi, kann große Unterschiede bewirken. Wir mögen Coruscant verloren haben, doch wir haben nicht uns selbst verloren. Solange dies so bleibt, werden wir immer einen Weg finden, der Macht zu dienen.

Eintrag Ende“

6

Mittwoch, 29. Januar 2014, 15:23

Tief in der Nacht war Arale auf ihr Schiff zurückgekehrt und wurde sogleich von ihrem Protokolldroiden C2-H6 begrüßt:

>>Meisterin, Sie sehen ungewöhnlich fröhlich aus. Kann ich noch etwas tun, um diesen Status zu erhalten?<<, fragte er und Arale legte etwas den Kopf schief. >>Wie kommst du darauf, Six?<<
>>Die Parameter Ihrer Gesichtszüge weichen von der Normalform ab, was sich durch angehobene Mundwinkel zeigt, Ma'am<< Arale wurde ihr offenbar dauerhaftes Lächeln erst jetzt bewusst. >>Ach so ... ja, nein .. alles in Ordnung. Es hat sich ergeben, dass die junge Zabrak ab heute meine Padawan-Schülerin ist.<<

C2-H6 folgte der Rattataki in den Besprechungsraum, dessen Tisch wie so oft voll von Schrauben, Muttern, Werkzeug und dergleichen war.
>>Ihre Stimmlage impliziert, dass ein Glückwunsch angebracht ist, Meisterin.<<
Die Jedi lächelte. >>Danke, Six<<, antwortete sie.
>>Werden wir sie künftig beherbergen, Meisterin?<<, wollte der Droide wissen. >>Hin und wieder für Mission, sicherlich, ja.<<
C2-H6 schien einen Moment abwesend, ehe er wieder ansetzte: >>Ich bin nicht für den korrekten Umgang mit Padawanen programmiert, Meisterin. Sie müssen mir zuvor ein Systemupdate zur Verfügung stellen.<<

Die Rattataki winkte ab. >>Du kriegst das schon hin, sei einfach wie immer.<< Diese Ansicht schien der Protokolldroide keineswegs zu teilen.
>>Protest: Man erwartet angemessenes Verhalten von mir, welches ich ohne entsprechende Instruktionen nicht befolgen kann. Desweiteren ist "wie immer" keine zuverlässige Zeitangabe.<<
Arale zeigte sich unbeeindruckt und war schon wieder mit ihrem Datapad beschäftigt. Offenbar bereitete sie einen neuen Holotagebuch-Eintrag vor. >>Zur Kenntnis genommen und abgelehnt. Gute Nacht, Six<<
Es dauerte einige Momente, in denen der Droide wohl nach einer geeigneten Argumentation suchte, ehe er sich entschloss lieber einfach mit seiner Arbeit fortzufahren. Ein leichtes Grinsen legte sich über die Züge der jungen Frau.
>>Nereen wird noch ihren Spaß haben. Bei ihm bin ich mir nicht sicher<<, murmelte sie noch zu sich selbst.

7

Mittwoch, 29. Januar 2014, 21:40

Als C2-H6 gegangen war, nahm Arale ihr Datapad zur Hand und begann zu schreiben:

"Holotagebuch Eintrag 743:

Die letzten Tage als aufregend zu beschreiben wäre noch untertrieben. Ich werde mich daher auf das wesentliche beschränken: Vorgestern sprach mich Padawan Alesha an, als ich gerade auf dem Weg ins Archiv war. Es gäbe einen Notfall und man solle sich in der Eingangshalle sammeln. Ich schnappte mir Nereen, die ich im Archiv sitzen sah und ging mit ihr hinunter. Etwas mehr als ein Dutzend Jedi der unterschiedlichsten Ränge warteten bereits. Vier Techniker waren verschwunden und ob der momentanen Kälte auf Tython war Eile geboten.
Nach einer Weile fanden wir den ersten Techniker eingeschneit auf der Brücke und einen zweiten unter der Brücke. Zwischendurch wurde festgestellt, dass die übrigen zwei in einem nahe gelegenen Lager der Fleichschräuber gefangen gehalten wurden. Es fiel mir zu, die Rettung zu koordinieren.
Gemeinsam mit ein paar Gefährten ist dies letztlich auch gelungen. Um abzukürzen: Nereen war auch dabei und es wurde erforderlich, dass wir zusammen, Rücken an Rücken kämpften und als Team agierten. Das war ... ungewohnt, hat aber intuitiv reibungslos funktioniert. Es hat meine vorherigen Gedanken nur bestärkt...

Damit kommen wir zum zweiten Teil: Vorhin war Ausbildungsabend. Meister Magejin berichtete über typische Techniken der Sith und wie man sich dagegen verteidigen kann. Wir sprachen über den Würgegriff, die Blitze und die Technik der Verführung. Ich gehe davon aus, dass dies einen ersten Überblick für die jüngeren bieten sollte. Interessant war es allemal und ich hoffe es kommt mehr in diese Richtung. Auf Sith kann man sich nicht gut genug vorbereiten.
Obwohl Nereen recht weit von mit entfernt saß, sah sie immer wieder zu mir. Nach dem Unterricht fragte ich sie nach einem Vier-Augen-Gespräch und sie willigte ein. Zunächst sprachen wir über den Einsatz am Vortag, dann über dies und jenes .. bis ich sie schließlich fragte, ob sie meine Padawan-Schülerin werden wolle. Ich kann meine Nervosität bei dieser Frage nicht leugnen. Sie ... willigte ein, sie freute sich. Es ehrt mich. Und ich freue mich ebenfalls sehr. Sie hatte schon andere Meister und ich hoffe ich kann den Ansprüchen genügen, doch ... die Macht hat gesprochen und sie wird ihren Grund haben.

Alles weitere folgt.

Eintrag Ende."

8

Freitag, 31. Januar 2014, 01:13

Ein weiteres Mal saß Arale an ihrem vermeidlich unordentlichen, von Metallteilen gesäumten Schreibtisch in ihrem Schiff.

"Holotagebuch Eintrag 744:

Ich habe mich eben endlich mal ausführlich mit Nereen unterhalten können .. und ihr mein Schiff gezeigt. Wie zu erwarten war, war Six überrumpelt, aber sie hat es gelassen genommen. Wir sprachen über die Macht, über ihren Willen und die Tatsache, dass dieser nicht immer leicht zu erkennen ist. Sie erzählte mir, dass Altus Sopor ihr bislang einige Schwierigkeiten bereitete und es ihr schwer falle, ihre Gedanken zum Schweigen zu bringen. Ich entschloss mich daher - hier, außerhalb des Tempels - mit ihr zu meditieren und ihr zumindest eine kurze Einführung zu geben, wie man sich an diese Technik herantastet.
Wir neigen alle dazu, etwas zu suchen, zu forcieren oder gar zu wollen. Gerade für Altus Sopor ist es wichtig, sich einfach treiben und die Macht wirken zu lassen. Sie liefert uns alles was wir wissen müssen von ganz allein. Also trug ich Nereen auf, sich auf den Fluss der Macht in ihrem Körper zu konzentrieren, dann auf meine Präsenz neben sich, schließlich auf immer mehr Details innerhalb des Schiffes, sodass sie ihre Sinne immer weiter strecken musste.
Hinterher fühlte sie sich entspannt und ich denke, sie hat das Prinzip auf Anhieb verinnerlicht. Um das Ganze zu vertiefen, soll sie es künftig täglich üben und ich werde mir in ein paar Tagen ein Bild davon machen, wie gut sie es umsetzen kann.
Letztlich ließ ich ihr die Wahl zum Tempel zurück zu gehen oder hier bei mir auf dem Schiff zu bleiben und beinahe ohne zögern entschied sie sich zu bleiben ... diese Details sind ungewohnt für mich, aber sie bringen mich immer wieder zum Lächeln. Ich bin sicher unsere Verbindung wird für mich nicht weniger lehrreich als für sie werden.
Ich kann sie fühlen .. in ihrem Zimmer, unten im Schiff. Normalerweise lege ich viel Wert auf die Ruhe und meine Abgeschiedenheit in "meinen vier Wänden" , aber interessanter Weise fühlt es sich nicht fremd oder gar störend an. Eher wie eine ... gelungene Ergänzung. Ich spüre, dass mir eine interessante Zeit bevor steht.

Eintrag Ende."

9

Sonntag, 9. Februar 2014, 10:26

Nachdem Arale den Kurs der Defender überprüft und geringfügig korrigiert hatte, übergab sie das Steuer erneut ihrem Droiden - Six - und machte sich auf den Weg in ihren Schlafraum. Als sie an der Treppe vorbei kam, hielt sie einen Moment inne und lauschte sowohl den akustischen als auch den spürbare Signalen, die von ihrer neuen Padawan Nereen ausgingen. Sie schien ihr Bett gerade fürs schlafen gehen vorzubereiten. Arale lächelte und setzte ihren Weg fort, warf den Mantel ihrer Robe, sowie den Gürtel mit ihrer Ausrüstung auf das Bett, setzte sich auf selbiges und aktivierte ihr Datapad:

"Holotagebuch Eintrag 745:

Wir haben Kurs auf Tatooine gesetzt. Früher als ich eigentlich geplant hatte, doch es schien mir eine gute Gelegenheit. In den letzten Tagen haben Nereen und ich über ihr Soresu geredet und es getestet. Sie ist sehr ehrgeizig, möchte alles richtig, wenn nicht sogar perfekt machen und das am besten im ersten Anlauf. Natürlich ist dieses Verhalten einerseits vorbildlich, weil es zeigt, dass sie ihre Aufgabe als Jedi und auch als Padawan sehr ernst nimmt. Aber es kann ebenso bremsen, denn Perfektion ist zum einen relativ und zum anderen nichts, was man in allen Bereichen nur mit Ehrgeiz erzwingen kann.

Bei unserem Training wurde diese innere Blockade im ersten Sparring sehr deutlich. Der Kampf dauerte vielleicht eine Minute. Ich riet ihr hinterher sich mehr auf die Macht zu konzentrieren, sich mehr fallen zu lassen und den Bewegungen zu folgen, die die Macht ihr vorgeben würde. Sie nahm meinen Rat zu herzen und im zweiten Kampf war der unterschied schon signifikant.

Dennoch glaube ich, dass Geduld, dass erste ist was ich sie lehren muss. Ironischer Weise war dies auch das erste, dass mein Meister mir zeigen musste ... Ich fragte sie, wo oder wann sie sich am ausgeglichensten fühlt; wann sie am leichtesten in tiefe Meditation fallen kann. Sie antwortete, dass dies beim Klettern der Fall sei, da sie darüber nicht nachdenke, sondern ihr Körper einfach die Bewegungen vollführt. Und darum fliegen wir nun nach Tatooine. Ich werde mir das Ganze ansehen und anhand dieses Trainings ihre Geduld als solche schärfen.

Ich bin überzeugt, das wird für uns beide noch eine interessante Reise ...

Eintrag Ende."

10

Donnerstag, 20. Februar 2014, 21:29

Als sich die Defender in der Reise durch den Hyperraum befand und Nereen in ihrem Zimmer war, saß Arale wieder mit ihrem Datapad im Arbeitsraum und Six, der im Türrahmen stand, schien ein weiteres Mal versucht die Unordnung auf dem Tisch zu beseitigen.

"Meisterin, ich muss Euch darauf hinweisen, dass ihr mit einem klassischen Ordnungssystem mindestens um 23,6& effizienter arbeiten würdet."

"Du weißt, dass es für mich ordentlich ist. Gerade du müsstest die logische Anordnung doch erkennen."

"Ich erkenne die innere Konsistenz, ja, ich kann auch berechnen, wo Ihr vermutlich das nächste Teil ablegen werdet, aber ich muss es nicht gutheißen."

Arale lächelte nur und widmete sich wieder ihrem Datapad, Six bewusst ignorierend, sodass er nach einigen Momenten von dannen zog.

"Holotagebucheintrag 746:

Unsere Reise ist beendet, wir waren nun eine Woche auf Tatooine. Ich kann unverblümt sagen, dass meine gewünschte Wirkung noch übertroffen wurde. Anfangs schlenderten wir etwas durch Anchorhead, dann haben wir uns auf den Weg zu einem Außenposten in den Gebirgen gemacht, um mit dem Klettern zu beginnen.

Die Felsnadeln gibt es dort zu Hauf und um mir ein erstes Bild zu machen, bat ich Nereen mir ihre Kletterkünste zu demonstrieren. Sie war unglaublich schnell, verfiel fast augenblicklich in Bewegungsmeditation und obwohl ihre Augen verbunden hatte, wusste sie wohin sie greifen musste. Auch als ich sie mit einem Machtstoß und herumliegenden Steinen attackierte, konnte sie entsprechend ausweichen oder abweichen - scheinbar mühelos. Sie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Anschließend haben wir uns mit einem Seil verbunden und sind gemeinsam geklettert. Erst recht langsam und "normal", dann immer schneller, bis ich dazu übergegangen bin jeweils wenige Meter höher zu springen, um Nereen zu zwingen meine Bewegungen voraus zu ahnen und zu reagieren, bevor ich sie tatsächlich ausführe. Auch das hat erstaunlich gut geklappt und war für uns beide eine interessante und ... schöne Erfahrung. Wir haben diese Übung täglich morgens und abends wiederholt, sodass sich unsere Verbindung deutlich erweitert hat und wir und schon recht gut auf die Taten und Bewegungen des anderen verlassen können.

Es ist sehr angenehm für mich, dies aus der Rolle der Meisterin heraus zu erleben und zu erfahren, dass ich einiges von dem, was ich selbst als Padawan geschätzt habe nun weitergeben zu können.

Ich habe Nereen in ganz simpler Form die Sandlevitation gezeigt. Hintergrund war ihr zu erläutern, dass sie lernen muss, den Sand sowohl als Gesamtbild als auch als Einzelbilder - also einzelne Körner - wahrzunehmen. Als ich es sie versuchen ließ, stieß ihre Konzentration schnell an Grenzen, da es sehr ungewohnt für sie war, die Sandkörner einzeln zu betrachten und die schiere Anzahl sie überforderten. Ich wies sie an, auch diese Übung zu wiederholen und bin sicher, dass es zumindest ihr Bewusstsein für Kleinigkeiten geschärft hat.

Nun wird es Zeit zur Tagesordnung zurückzukehren. In den Jedi-Tempel, zu bekannten Gesichtern, ins Archiv und zum Soresu-Training ... ich bin gespannt, ob es ihr nun leichter fallen wird.

Eintrag Ende."

11

Dienstag, 27. Mai 2014, 15:50

Arale hatte sich gerade von Nereen verabschiedet und war in den Schlafraum ihrer Defender gegangen, als sie das Lichtschwert erneut betrachtete, welches sie einem der toten Sith abgenommen hatte. Sie verstaute es in einer Kiste und beschloss es als Erinnerung an die Plünderung von Tython zu behalten.

Obwohl sie vollkommen ausgelaugt warund die Tränensäcke einen tief violetten Farbton angenommen hatten, schaltete sie ihr Datapad ein und begann zu schreiben:

"Holotagebucheintrag 747:

Es ist Monate her, dass ich hier geschrieben habe. Aber es ist wieder Zeit. Nur vierzehn Jahre nach der Plünderung von Coruscant hat den Jedi-Orden jenes Schicksal nun auch auf Tython ereilt ... An einem vollkommen gewöhnlichen Abend erhielten wir den Notruf, Imperiale befänden sich im System und wir müssten Tython verteidigen. Nach einer kurzen Besprechung im Kartenraum machten sich die Piloten unter den Jedi auf im Raumkampf unterstützung zu leisten. Ein Kreuzer der Valor - Klasse opferter sich bereitwillig um den Bodentruppen Zeit zu verschaffen. Es wurden Evakuierungs- und Verteidigungs-Gruppen gebildet. Die Anwärter und auch viele Padawane waren nicht kampferfahren genug und brauchten einen geordneten Rückzug. Ich bin sehr froh, dass ich Nereen vorher nach Coruscant geschickt habe, um an der Universität zu lernen. So konnte ich mich Meister Magejins Verteidiger-Gruppe anschließen und mich vollends auf die Situation konzentrieren.

Wir bezogen in den Gnarls Stellung und sollten die Energiegeneratoren schützen. Als die Sith mit der Landung ihrer Truppen begannn, konnten wir auch einige Zeit Stand halten, mussten uns aber letzlich zurückziehen, weil wir zahlenmäßig unterlegen waren. Die Kommunikation war gestört und wir wussten nicht, wo sich die anderen Gruppen befanden. Wir zogen weiter in Richtung Ruinen und wurden dort abermals von Sith konfrontiert. Es waren nur vier, aber sie waren sehr fähig. Letzlich konnten wir sie durch Überzahl unsererseits bis auf einen erledigen. Der letzte schaffte die Flucht und wir verloren einen Meister. Ritterin Deikan hat es ziemlich erwischt, ich selbst habe glücklicherweise nur einen Machtblitz in die schulter abbekommen. Mein rechter Arm ist immer noch untauglich, aber das wird sich geben. Die Lichtschwerter haben wir an uns genommen und als Ersatzwaffen aufgeteilt. Ich fand ebenso Comlinks, die ich jedoch durch die Störsignale nicht nutzen konnte.

Wir setzten unseren Marsch um Stunden fort, wechselten immer wieder die Stellung, versorgten die zunehmende Zahl unserer Verwundeten. Irgendwann sind wir an einem der Störsender vorbeigekommen, der bereits aufgebrochen war. Glücklicherweise hatte Jedi Uniri ein Datapad dabei und ich konnte Scans vornehmen. Es gelang mir den Algorithmus aufzuzeichnen und so konnte ich mich bei der nächsten Rast gemeinsam mit Morwena darauf konzentrieren diesen zu entschlüsseln und ein Gegenstück zu programmieren. Nur mit einem Datapad ausgerüstet ist die Berechnung ein langwieriger Prozess und ich musste das Pad ein paar Stunden nebenher laufen lassen.

Unterdessen wanderten wir durch verbrannte Felder und gelangten zu einer Höhle, in der wir Unterschlupf vor imperialen Jägern suchten. Dort fanden wir eine der Evakuierungsgruppen, welche von der anderen Seite kam und uns direkt wieder zum Umkehren bewegen wollte. Es stellte sich heraus, dass beide Eingänge von Jägern unter Beschuss genommen worden waren, während ein Bomber zusätzliche Arbeit leistete, um uns lebendig zu begraben. Glücklicherweise hatte einer der anwesenden Soldaten Detonationspacks dabei, die Jedi Uniri und ich nutzen wollten, um diese auf einen der Jäger zu werfen und so einen Eingang frei zu machen. Mein Pack fand ihr Ziel, Saneeras explodierte kurz nach dem sie es geworfen hatte, weil der Jäger unser Vorhaben erkannte und blind um sich schoss. Die Detonation traf somit auch Saneera selbst, die daraufhin das Bewusstsein verlor. Fortan zählte sie mit Ritterin Deikan zu den am schwersten Verletzten in unserer Gruppe.

Während der Rückzug angeordnet wurde, stellte ich fest, dass das Pad die Berechnungen abgeschlossen hatte und sendete eine kurze Anleitung über eine offene Frequenz an alle übrigen Jedi, wie die Comlinks zu programmieren waren, um die Störsignale zu umgehen. Wir setzen unseren Weg fort und ich weiß nicht wie viel später, aber irgendwann erhielten wir Meldung, dass republikanische Unterstützung unterwegs sei. Es entbrannte ein zweiter Raumkampf, doch diesmal standen die Chancen zu unseren Gunsten. Wir sicherten ein provisorisches Lager und bereiteten uns auf die Evakuierung vor, immer wieder gestört von einer Horde Gizka ...

Die Evakuierung verlief letzlich ohne Zwischenfälle und die Verwundeten wurden umgehend auf einem der Schiffe behandelt. Wir anderen kleideten uns neue ein und konnten eine Dusche nehmen. Meister Magejin hatte vorher schon klar gemacht, dass er so schnell wie möglich zurück wollte und ich schloss mich abermals an.

Wir sahen schließlich den Tempel, dessen Status wir die ganze Nacht nicht verfolgen konnten und es nahm mir die Luft aus den Lungen. Tython war in dieser Nacht zu einem Ort des Todes und des Schmerzen geworden, die Macht vibrierte förmlich vor all der Gewalt und all dem Zorn, dem Verlust. Dennoch hatte ich es mir nicht so ausgemalt. Weite Teile des Tempelvorhofes wiesen Krater auf, überall lagen Trümmer, die Statuen waren beschädigt oder umgefallen und im Inneren ergab sich kein besseres Bild. "Das Auge von Zallow" war abgestürzt und lag mit einigen Schäden auf dem Boden. Einige behelfsmäßige Barrikaden waren errichtet worden, man sah Sandsäcke, Trümmer , Blut und Leichen. Die Tür zur Ratskammer war aufgesprengt, die Kammer selbst verwüstet. Soweit ich weiß, war der Rat nicht anwesend, sodass die Sith immerhin keinen von ihnen töten konnten. Dieses propagandistische Exempel wäre das schlimmste Szenario gewesen.

Auch das Archiv wurde stark in Mitleidenschaft gezogen, die ganze linke Hälfte der Regale war umgestürzt und außer Betrieb. Holocrone fehlten, der restliche Bereich wurde durch Energiewände abgeschirmt. Nur der Kartenraum war vergleichsweise unbeschadet davon gekommen.

Ich habe Nereen vor dem Abflug nach unten eine Nachricht geschickt und sie gebeten zurückzukommen. Wir haben uns eben das Szenario erneut angesehen und es hat sie ebenfalls tief schockiert. Wenn ich geschlafen habe und wir bei den Aufräumarbeiten das nötigste geschafft haben, werde ich erneut mit ihr über diese Eindrücke reden.

Noch liegt mir keine Liste der Toten und Vermissten vor und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, ob ich eine haben will. Dieser Tag wird einer der dunkelsten in meinem Leben und auch in der Geschichte des Ordens bleiben ... Ich bin nur froh, dass wir einigermaßen erfolgreich waren und viele evakuieren konnten. Besonders die jüngeren sind wichtig, weil sie den Orden in künftigen Zeiten aufrecht erhalten müssen. Ich bin sicher es wird etwas dauern, aber jene die das hier gesehen und erlebt haben, werden jetzt nur noch entschlossener zu Felde ziehen. Wir werden nicht nachgeben und wir werden nicht aussterben. Solange auch nur ein Jedi lebt, haben die Sith nicht gewonnen. Und wir werden sie früher oder später wieder dahin treiben, wo sie hingehören. In die unbekannten Regionen!

Eintrag Ende."

Es hat sich bereits 1 registrierter Benutzer bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Deikan (27.05.2014)

12

Dienstag, 15. Juli 2014, 12:32

"Holotagebucheintrag 748:

Wieder liegt der letzte Eintrag weit zurück. Die Nachwirkungen des Angriffes waren und sind spürbar und meine Zeit war mit Mithilfe sinnvoller vergeben. Der Tempel ist in weiten Teilen wieder begehbar, das Archiv funktioniert und auch die Medi-Station inklusive Labor hat die Arbeit wieder aufgenommen. Für die jungen Mitglieder des Ordens ist es sicherlich wichtig, dass sie nun mehr in ihre Quartiere zurückkehren können. Es suggeriert Sicherheit durch die Wiederaufnahme gewohnter Dinge, Tagesabläufe und ähnliches.

Mit Traumata verhält es sich oft so, dass diese erst eine ganze Weile nach dem eigentlichen Ereignis auftreten. Ich hoffe, dass die meisten von uns den Angriff psychisch so gut verkraften, wie es den Anschein macht.

Nereen und ich haben unsere Trainings ebenfalls wieder aufgenommen und ausgeweitet. Von Makashi-Training bis hin zu Wahrnehmungsaufgaben. Hierzu habe ich Nereen aufgetragen, das Fließen des Wassers in den umliegenden kleinen Flüssen und Wasserfällen durch die Macht zu beobachten und so ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich dieser Strom verhält.

Ich habe einen Hang zu rhetorischen Fragen und Metaphern, daher diese Wahl. Die Macht ist in ständiger Bewegung, überall und doch bei jeder Betrachtung, in jedem Sekundenbruchteil anders. Mit Wasser verhält es sich ähnlich. Es fließt konstant in dem jeweiligen Strom und ist aus dieser Sicht immer gleich. Trotzdem befindet sich in jedem Sekundenbruchteil ein anderern Tropfen an einer neuen Stelle, ist das Wasser also nie so, wie in der Sekunde zuvor.

Meine Padawan soll durch diese Übung begreifen, dass Kontinuität und Veränderung nicht immer Dinge sein müssen, die sich gegenseitig ausschließen - unter anderem. Mal sehen welche Schlüsse sie sich in der nächsten Zeit erarbeiten kann.

Eintrag Ende."