„Schließe die Augen, junger Xevian. Konzentriere dich auf dein innerstes, dein Wesen. Fühlst du die Macht? Das sanfte Pochen, ihren Bewegungsfluss? Lausche ihrer Stimme, ihrem Wesen.“
Vis’kar hielt kurz inne und konzentrierte sich selbst auf die Macht. Sanft spürte er den Fluss und ein zartes Pochen der Macht. Er ballte seine Fäuste und aus dem sanften Fluss wurde ein Rauschen, dass letztendlich zu einem Brausen wurde, bevor sich der Jedi entspannte und sich die Wogen der Macht beruhigten.
Als Jüngling war es ihm bereits früh gelungen, die Macht und die Verbindung zu seinen Gefühlen zu kontrollieren. Er hatte sogar ab und an riskiert, ein wenig Stolz auf seine Begabung für die Macht zu sein. Doch schnell wurde klar, dass jede Begabung auch ihre Schattenseiten hat und so musste er lernen, dass er anfälliger als andere war und den Schwertkampf nicht so talentiert beherrschte.
Und doch war es ihm vergönnt, einen Padawan auszubilden und sogar den Padawan eines anderen Meisters in den Lehren der Macht zu begleiten. Mit einem flüchtigen Blick auf Xevian sprach Vis’kar sanft, aber bestimmt weiter.
„Spüre die Knotenpunkte, die die Macht mit deinen Gedanken und Gefühlen eingeht. Erkenne die Verbindung von Allem mit der Macht. Lass nicht die Macht deine Gedanken oder Gefühle lenken, ebenso nicht umgekehrt. Sei es selbst, der diese Gedanken und Gefühle zulässt, ihnen freien Lauf gewährt oder nicht.“
Vis’kar dachte an seine Vergangenheit, an Miranda. Ihr war es nicht gelungen, diese Kontrolle zu behalten. Sie hatte der Macht erlaubt, sie vollständig zu lenken, ihren ganz eigenen Weg zu gehen. Es war damals nur knapp gelungen, die kleine Twi’lek zu retten. Trotz dieser Erinnerungen an die Grausamkeit Mirandas blieb der Geist Vis’kars ruhig und gelassen. Er selbst unterband es, diese Gefühle zuzulassen. Angst, Trauer, Wut, Zorn.... alles wären verständliche Gefühle und Regungen. Für normale Lebewesen wären sie es zumindest gewesen. Ein Jedi jedoch baute eine Brücke aus diesen Gefühlen... eine Brücke für und zur dunklen Seite der Macht.
“Und nun ertaste die Wogen der Macht. Fühl das Brausen in deinem Innern. Konzentriere dich darauf und spüre seinen Gang, seine Bewegungen. Geh mit Ihnen, sei im Einklang mit dem, was dich führt. Wenn du die volle Konzentration erlangt hast....sprich mit der Macht, mit deinen Emotionen.“
Er selbst hatte damals Mitgefühl geäußert und die Twi’lek gepflegt. Sein Meister hatte sich dazu nie geäußert, bis zu jemen Tage, als die junge Patientin erwachte. Von diesem Tag an ermahnte ihn sein Meister, sich zu sehr um die Twi’lek zu kümmern. Vis’kar war unbedacht dabei und pflegte sie dennoch, nur um zu erkennen, dass auch Mitgefühl dem Einem gegenüber zu Neid eines anderen führen konnte. Dies ward eine der Lektionen in seiner Zeit als Padawan, die ihn bis heute prägten. Jede Handlung, ob gut oder böse, musste durchdacht werden. Alles hatte seine Konsequenzen und wir waren gezwungen, sie zu tragen.
“Kannst du fühlen, wie sich deine Gefühle, deinen Emotionen legen? Konzentriere dich auf deinen Geist und sprich mit ihm. Es ist an dir, dich zu beherrschen. Weder die Macht noch jemand anderes sollte dies können. Doch bevor du lernen kannst, deinen Geist zu schützen, solltest du dich selbst kennen.“
Vis’kar löste seine Konzentration von seinem Geist und <erwachte> aus seiner Meditation. Lächelnd wand er sich Xevian zu und ertastete dessen Reaktionen. Es war viel, was er dem Padawan abverlangte, zumal er dessen Stand nicht einschätzen konnte. Ein ganzes Stück arbeit lag vor den beiden....