Ki'ki schien voller Energie zu sein, schwer zu bändigen. Er hüpfte und huschte um Adeam herum, stellte ihm viele Fragen. Er beugte sich dabei immer wieder zu Adeam und blickte ihn aus großen Augen an. Scheinbar hatte der junge Er'kit noch nicht viel ausserhalb seiner Siedlung zu sehen bekommen. Er war wie ein kleiner, lebendiger Wirbelwind, den man trotz allem nur gerne haben konnte.
Rutala fand sich alleine in Dunkelheit wieder. Sie drehte sich um und befühlte die Wand, der Durchgang war wieder verschlossen. Sie blinzelte und konzentrierte sich. Sie wandte sich wieder von der Wand ab und tat vorsichtig ein paar Schritte, die Hand tastend vor sich. Dennoch konnte sie in der Macht spüren, ob sich etwas vor ihr befand oder nicht. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie schwache Konturen erkennen. Sie schien sich in einem größeren Raum mit unförmigen Säulen zu befinden. Von den Wänden konnte sie keine wirklich erkennen, die Säulen wirkten wie warnende Gestalten, die sich zu beiden Seiten aufgebaut hatten, im ihren Weg durch sie hindurch zu beobachten. Langsam tat sie einen Schritt nach dem anderen nach vorne. Sie ließ sich von der Macht leiten. Das Gefühl, beobachtet zu werden, intensivierte sich mit jedem Meter. Die Padawan bemühte sich darum, sich nicht von einer aufkeimenden Furcht beherrschen zu lassen und schärfte stattdessen ihre Sinne, um für den Fall bereit zu sein. Die Macht hatte entschieden, dass sie diesen Weg alleine gehen musste, und sie würde ihn gehen, so wie sie versprochen hatte, die Aufgabe ihrer Meisterin zu erfüllen.
Nach einer Minute erreichte sie eine weitere Wand. Ihre Hände befühlten kalten, mit Rissen durchzogenen Stein. Vorsichtig ließ sie ihre Finger über das Gestein gleiten. Erst jetzt erkannte sie, dass es ein in den Stein gehauenes Muster oder eine Schrift sein könnte. Nein, sie war sich sogar sicher, dass es das war. Sie konzentrierte sich auf die Macht, so wie Meisterin Athalea es ihr gezeigt hatte. Ohne ein bestimmtes Ziel beließ sie ihre Finger auf dem Stein, ging dann einen Schritt zur Seite, hob einen ihre Arme an, folgte dann den Linien, bis sie eine rundliche Einbuchtung entdeckte. Sie übte sachte Druck darauf aus. Sie schreckte fast zurück, als sie ein klickendes, dann surrendes Geräusch vernahm und sich der Raum langsam erhellte. Die Padawan drehte sich um, um sich noch einmal bei Licht umzusehen und schluckte, als die Gebilde, die sie für unförmige Säulen gehalten hatte, tatsächlich Statuen von verschiedenen Persönlichkeiten waren. Dennoch übernahmen diese die Funktion von Säulen, indem ihre Arme oder Köpfe die aus groben Gestein gehauene Decke stützten. Sie wirkten wie Pilger, die nach einem Ort des Friedens und der Sicherheit auf der Suche waren. Jede einzelne von ihnen schien Rutala anzublicken, sie um Weisung zu bitten. Oder blickten sie auf das, was sich hinter ihr befand? Die Padawan drehte sich wieder um. Die Linien und Symbole ließen die Wand wie eine Sternenkarte wirken, im Zentrum befand sich ein vergrößert abgebildeter Planet, dessen Zentrum der Schalter für das Licht gewesen war. Der Schalter hatte das Aussehen eines Planeten, der ihr ziemlich vertraut vorkam. Rutala grübelte lange Zeit darüber nach, woher er ihr bekannt vorkam, doch es wollte ihr nicht einfallen. Ringsum den Planeten befanden sich kleine, kaum erkennbare Zeichen. Rutala näherte sich diesen und versuchte sie zu erkennen. Zuerst fiel es ihr sehr schwer, etwas zu erkennen, doch noch und nach erkannte sie die einzelnen Buchstaben, geschrieben in einer alten Variante der heute genutzten Schrift.
"Dies ist der Ort, an dem das Tor zur Oase steht, unerreichbar in den Tiefen, dennoch vor den Augen aller."
Rutala wollte gerade die Stirn runzeln, als sie eine kurze Imperission vor ihrem Geistigen Auge wahrnahm, es hatte etwas von einem Slum, dann überlappte sich das Bild zu etwas überwuchertem, zerstörten. Der Padawan viel es wie Schuppen von den Augen, als sie erkannte, wohin sie mussten. Das Bild verblasste so aprubt, wie es gekommen war. Sie blinzelte und lief auf die Wand zu. Dort angekommen blieb sie einen Augenblick nachdenklich stehen und überlegte, was sie genau gemacht hatte, als diese in die Halle gelassen hatte. Es dauerte einen Moment, bis sie dies erkannte und sich darauf konzentrierte, wieder nach draussen zu gelangen.