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Donnerstag, 10. Mai 2012, 15:31

Marlinah war erleichtert, als Jason sich anbot, den Fehler zu reparieren. Sie hatte schon damit gerechnet, wieder eine überteuerten Ingeneur damit zu beauftragen.
Sie ging in den Aufenthaltsraum und durchsuchte die Lebensmittel. Fiel war nicht mehr da. Aber für einen Snack würde es später reichen. Der Sullustaner schien gutes Essen zu mögen.
Als Adeam mit ihr sprach, war sie irritiert. Wenn was schief ging ? Und wie würde sie davon Wind bekommen ?
Am besten nicht weiter drüber nachdenken.
Sie beobachtete wie Adeam wieder verschwand und ging dann nachsehen, was Jason trieb.

182

Freitag, 11. Mai 2012, 08:43

Rutala konzentrierte sich auf das Gebiet vor sich. Doch aufgrund der Ruinen und der Überwucherung des Waldes konnte sie fast nichts erkennen. Sie wusste, dass sie sich auf ganz bestimmte Merkmale konzentrieren musste. In der richtigen Gegend waren sie, doch den Rest konnte sie wohl nur vom Boden aus erkennen. Der Sith hatte den Piloten schon angewiesen, die Geschwindigkeit zu verringern. Er drehte sich zu Rutala und packte sie an den Haaren, um ihre Gesicht zu sich zu drehen. "Ich weiß ganz genau, dass du den Weg kennst. Also hör auf damit, alles zu verzögern, Kind!" zischte er und blickte sie aus seinen rotgoldenen Augen an. Rutala wollte mit dem Kopf schütteln, doch sein Griff ließ keine Bewegung zu. Also antwortete sie mit dünner Stimme: "Wir sind am richtigen Tal, aber ich kann durch die Bäume den Ort nicht erkennen, wir müssen landen..." Der Sith blickte sie weiter an, strich ihr dabei beinahe zärtlich über die verletzte Wange. "Du sagst besser die Wahrheit. Denke nicht, dass ich dich gehen lasse oder du Erlösung im Tod finden kannst. Das wirst du niemals bekommen." Er verkrampfte die Finger seiner Hand und kratzte ihr die inzwischen verkrustete Wange wieder auf. Die Padawan schrie erschrocken auf, am liebsten hätte sie sofort eine Hand auf die wieder aufgerissene Wunde gepresst, doch das war ihr nicht möglich. Sie bemühte sich das Brennen zu ignorieren. Der Reinblüter ließ sie los und nickte dem Piloten zu, auf einem kleinem Plateau zu landen.

Dultrek war schon abgesprungen, bevor der Gleiter komplett gelandet war und sicherte die Umgebung. Der Pilot blieb nach einem kaum erkennbarem Nicken des Sith im Gleiter, während Rutala unsanft hinausgestossen wurde. Mühsam rappelte sie sich auf. Sie ließ ihren Blick einige Zeit kreisen, ehe sie eine natürliche Schneise entdeckte, die genau wie auf dem Relief aussah. Dennoch wartete sie ab, was der Sith machte. Sie wollte ihn nicht dorthin führen, aber töten würde er sie wohl auch nicht und sie war sich nicht sicher, was er noch alles mit ihr anstellen würde, wenn sie sich weigerte, ihm den Weg zu zeigen. Sie versuchte ihre Arme möglichst so zu halten, damit die Fesseln nicht weiter einschnitten, doch durch das ganze Geschubse hatten sich die Metalldrähte schon in die Haut geschnitten und verursachten ein schmerzhaftes Brennen. Plötzlich spürte sie auf dem Rücken etwas, dass sich wie ein furchtbares Brennen anfühlte und sich dann wie Blitze schmerzhaft nach außen verzweigte. Rutala kniff die Augen zusammen und keuchte vor Schmerzen. Sie verstand nicht gleich, was passiert war und erst nach einigen Augenblicken erkannte sie, dass sie auf dem Boden kniete. Der Sith stand nun vor ihr, eine Hand erhoben. Um die Hand spielten noch kleinere Blitze und der Padawan wurde klar, was sie eben erlebt hatte. "Du wirst nun zielgerichtet zur Oase gehen, nicht stehen bleiben und meinen Befehlen ohne Verzögerzungen Folge leisten. Das hier war noch gar nichts." Er blickte zum Gleiter. "Für jede Verfehlung wirst du im Anschluss mehr aus dieser Box zu sehen bekommen. Nicht nur ihre Haare." Rutala schluckte schwer. Sie wollte gar nicht daran denken, ob der Sith wirklich Athaleas Leichnahm in der Box hatte, oder ob er nur das Haar abgeschnitten hatte. Allerdings war die Box groß genug. Die Padawan schüttelte sich, sie wollte nicht daran denken, ob er ihr nur Angst machen wollte, oder wirklich die Wahrheit sagte. Vermutlich war genau das der Plan, sie mit dieser Ungewissheit mürbe zu machen. Letztendlich nickte sie. "Ja..." brachte sie kaum hörbar heraus. Der Sith verschränkte die Arme. "Ach ja. Noch etwas. Ich bin Darth Avarth. Ab jetzt hast du 'Mein Lord' oder 'Meister' zu sagen. Und nicht geflüstert mit dieser Kinderstimme da. Verstanden?" Die Padawan hatte keine Lust, einen weiteren Sithblitz ausgesetzt zu werden, weshalb sie nun mit fester Stimme, zumindest so fest wie möglich, antwortete. "Ja, mein Lord." Es fühlte sich an, als müsste sie die Worte und dessen Bedeutung heraus würgen. Aber Avarth schien soweit zufrieden zu sein und nickte zur Seite, was Rutala dazu veranlasste, den Pfad, der die Gruppe zu ihrem Zielort führen würde, einzuschlagen.

Rutala fühte Darth Avarth den verschlungenen Pfad entlang. Es gab viele Abzweigungen. Scheinbar war er als eine Art Labyrinth angelegt, um ein zufälliges Entdecken zu verhindern. An vielen Stellen war er überwuchert oder abgebrochene Baumstämme darüber gefallen, doch mit dem Bild des Reliefs im Hinterkopf gelang es Rutala, den Weg zu finden, auch wenn sie ab und zu fast den falschen Pfad eingeschlagen wäre. Jedes Mal, wenn sie sich umdrehte, und ihren Fehler erklären musste, erwartete sie eine Strafe ihres Peinigers, doch da dieser keine weiteren Verzögerungen wollte, schien er es dabei zu belassen, Rutala anzuschreien oder einen gefährlich ruhigen Satz zu bringen. Letzteres verunsicherte die Padawan viel mehr als wenn er brüllte. Dultrek sicherte ihren Weg nach hinten. Obwohl Rutala sein Gesicht nicht sehen konnte, weil er einen Helm trug, so war sie sich sicher, dass er sie immer wieder finster anstarrte. Darth Avrath hatte den Kopfgeldjäger angewiesen, nach dem Echani Ausschau zu halten, er war sich sicher, daß dieser versuchen würde, ihnen zu folgen. Rutala fühlte sich ausgelaugt und erschöpft, als sie auf einen gepflasterten Pfad trafen.

Rutala blieb stehen und musterte die nähere Umgebung genau. Der gepflasterte Pfad führte auf einen kleinen Platz, in dessen Mitte eine Art Sonnenuhr stand. Allerdings hatte die Sonne keine Gelegenheit, irgendwelche Schatten zu werfen, da die Bäume dies verhinderten. Der Sith stieß Rutala ruppig weiter und so ging sie bis zu dem Gebilde. Es war eine auf einem Sockel befindliche Steinscheibe auf mehreren Ringen, die sich scheinbar bewegen ließen. Oben befand sich im Zentrum eine metallene Stange. Auf dem oberen Stein waren Planeren, auf den Seiten der Ringe darunter verschiedene Symbole. Alles wirkte irgendwie vertraut. "Ist das der Schlüssel zur Oase? Ich kann hier nichts besonderes erkennen, weder visuell noch in der Macht. Ich hoffe, du weißt, was du zu tun hast." Darth Avrath legte eine Hand auf Rutalas Schulter. Die Mirialanerin zuckte zusammen, als sie mit einem Nicken antworten wollte. In der Tat kam ihr das Ganze bekannt vor, doch noch immer wollte sie nicht, dass der Sith die Oase fand. Sie spürte seine dunkle Energie, sie war sich sicher, dass er sie bewußt spüren ließ, und berührte ganz bestimmte Planeten. Sie begann mit Taris, dann Toola, führte ihre Finger gen Er'kit, nur um wieder taris zu berühren. Etwas im Inneren des Gebildes schein einzurasten. Die unteren beiden Ringe sackten ein Stück ab, der obere blieb an seinen Platz, dann war es ruhig. "Ich muss den oberen Ring drehen, aber so geht das schlecht." erklärte sie und zuckte zur Verdeutlichung mit ihrem Schultern. Der Sith zog ein Vibromesser aus seiner Robe und schnitt ihr die Fesseln durch. Im ersten Augenblick spürte sie nichts, doch als der Blutfluss wieder freier war, fingen ihre Hände zu kribbeln und zu schmerzen an. Sie legte sie ungelenk an den Stein und zog scharf die Luft dabei ein, als sie sah, wie wund und blutig ihre Handgelenke waren. Dennoch konnte sie sich nun nicht davon ablenken lassen. Sie schob den Schmerz in eine dunkle Ecke ihres Verstandes und drehte den Ring soweit, bis sich die Symbole, die sie auch an den anderen Orten erkannt hatte, übereinander standen. Ein weiteres Klacken ertönte im Inneren. Die Metallstange wurde nach oben gedrückt und kippte auf eine Seite. Sie wies in das Dickicht, kein Pfad war in der Nähe. "Ich denke, dort irgendwo liegt die Oase..." Rutala war sich nicht sicher, aber irgendetwas auf den Symbolen und der Planetendarstellung verwirrte sie. Irgendwie glaubte sie fast, dass sie hier etwas anderes finden würden. Vielleicht einen letzten Hinweis. Doch sicher war sie sich nicht. "Um deinetwillen hoffe ich, dass du Recht hast." Er stieß sie weiter vor und machte sich nicht die Mühe, sie wieder zu fesseln, sie würde ihm ohnehin nicht entkommen.

Rutala konnte am Blick des Sith deutlich erkennen, dass er ungeduldig war und endlich das Ziel ins Auge fassen wollte. Einerseits hatte sie den Eindruck, dass ihn das Nachsichtig machte, andererseits hatte sie stets das Gefühl, dass seine Aufmerksamkeit und Gedanken überall waren. Sie spürte zumindest deutlich, dass er sich ihr und ihrem Verhalten sehr wohl gewahr war und jeden Schritt, von dem er annahm, dass sie ihn auf eine Flucht tun wollte, schnitt er ihr ab. Er hatte sein Lichtschwert aktiviert und schlug mit der blutroten Klinge das umliegende Gestrüpp und Dickicht kurz und klein. Wenn ihnen nun einer folgen würde, hatte er wohl kein Problem damit. Rutala erklärte sich das damit, dass es dem Sith schlicht egal war. Kurz darauf tat sich eine weite Schlucht vor ihnen auf. Von oben war sie vermutlich kaum bis gar nicht erkennbar, die Bäume ragten so tief hinein, dass sie diese von oben fast unsichtbar machte. Auch an den Steilwänden war alles überwuchert. Unten konnte Rutala etwas erkennen. Es war eine riesige Ruine. Im Zentrum der Ruine befand sich etwas, dass sie von hier oben kaum erkennen konnte, aber sie hatte das Gefühl, dass sie dorthin musste, um die Oase wirklich finden zu können. Der Sith packte sie am Arm und zog sie einen engen Pfand entlang, er wollte schnell dorthin. Dultrek folgte ihnen, sicherte nach hinten ab.

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Adeam

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183

Sonntag, 20. Mai 2012, 11:01

Adeam zog das den Jäger auf 500 Meter hoch, blieb dann im Schwebeflug und überlegte wie er seine kleine Freundin jetzt am schnellsten finden konnte.
Er überschlug die Zeit die von Rutalas Entführung bis jetzt ungefähr vergangen sein musste. Alles in allem konnte es nicht länger als 30 Minuten her sein.
Auch musste man davon ausgehen das sich die Kleine nicht einfach so widerstandslos mitnehmen lassen würde. Ihre Entführer musste sie also auch möglichst ungesehen durch die Straßen bringen, was für ein geschlossenes Fahrzeug oder einen Gleiter sprach. Und das brachte ihn auf eine Idee.
Er ließ den Computer nach Strahlungssignaturen scannen.
Jedes Fahrzeug oder Speederbike hinterließ so etwas und diese Signaturen zerfielen erst nach einer Weile.
Es war nicht viel, aber das beste was Adeam in dem Moment hatte. Die ersten Scans fielen negativ aus.
Weder in Östlich, Westlich oder Südlicher Richtung gab es es etwas brauchbares, maximal Spuren die zu Speederbikes passten.

In nördlicher Richtung aber meldete der Computer eine starke Spur, die von einem wesentlich größeren Fahrzeug als einem Bike stammen musste. Adeam beschloss dieser Spur zu folgen. Er steuerte den Jäger in die entsprechende Richtung und nach ein paar Minuten Flug meldete der Computer das Ende der Signatur.
Offensichtlich hatte das Fahrzeug gestoppt, das allerdings wohl erst vor ein paar Minuten. Durch die dichte Vegetation war nichts zu erkennen und ein Scan brachte nicht wirklich was, da es für den Computer nicht möglich war, zwischen Trümmern der Ruinen und einem Fahrzeug zu unterscheiden.
Dafür gab es da unten zuviel Metall. Aber ein Scan nach Lebensformen ging sehr wohl und es brauchte auch nicht lange bis der Bordcomputer entsprechende Ergebnisse lieferte. Er zeigte vier Lebensformen an, eine quasi direkt unter ihm, wo auch die Strahlungssignatur aufhörte und drei weitere in einiger Entfernung, die sich dazu auch noch von ihm wegbewegten. Adeam flog weiter um den Eindruck eines ganz normalen Überflugs zu erwecken.
In einer Entfernung von gut 5 Kilometern zu seinen Zielen, suchte er sich einen geeigneten Landeplatz und setzte den Jäger in einer kleinen Lichtung auf.
Er stieg aus und machte sich auf den Weg. Adeam lief so schnell er konnte und es die Vegetation zuließ. Trotzdem brauchte er eine gefühlte Ewigkeit für die Strecke. Am Ziel angekommen sah er einen Gleiter, groß genug um darin eine kleine Jedi zu verstecken. Aber es war natürlich kein Beweis, sondern maximal ein Indiz, das Rutala tatsächlich hier war. Ein Mann stand gelangweilt, mit verschränkten Armen an das Fahrzeug gelehnt und schaute missmutig in die Gegend.
Wohl der Fahrer, dachte Adeam. Ja, Chauffeur zu sein war mitunter ein Scheißjob.

Adeam blickte in die Richtung in die der Computer vorhin die anderen drei Lebenszeichen angezeigt hatte. Er konnte einen Pfad erkennen, ziemlich überwuchert, aber es war nicht zu übersehen das dort kürzlich erst jemand entlang gelaufen war. Der Echani umging den Gleiter und den Fahrer und folgte dem Pfad. Der Pfad hatte immer wieder Abzweigungen, aber die Spur der Leute, die vorher hier lang gegangen waren, war deutlich auszumachen, so das Adeam keine Probleme hatte den richtigen Weg zu finden. Während des ganzen Weges nagte ein dumpfes Gefühl in ihm. Was wenn die drei da vorne nicht die waren, die er suchte. Dann hatte er viel Zeit und vermutlich auch Rutala verloren und das für immer. Er versuchte immer wieder diesen Gedanken abzuschütteln, aber das nagende Gefühl der Ungewissheit blieb.
Nach einer Weile mündete der Pfad auf einen kleinen Platz, auf dem so etwas wie eine Sonnenuhr stand. Er ging einmal um das Gebilde herum und betrachtete es genauer. Irgendwie schien die ganze Sache ein Mechanismus zu sein, der aktiviert wurde und in eine bestimmt Richtung deutete. Adeam sah in die entsprechende Richtung und musste Lächeln. Irgendwer hatte das Gestrüpp in dieser Richtung kurz und klein gehauen. Und es war deutlich zu erkennen das dazu ein Lichtschwert benutzt wurde. Vielleicht war ja doch auf der richtigen Spur und es war noch nicht zu spät.
Er folgte den Pfad und erreichte nach kurzer Zeit eine weite Schlucht. In dieser Schlucht war eine riesige Ruine zu sehen. Und auf diese Ruine liefen im Gänsemarsch drei Gestalten zu. Ganz hinten ein Typ in Rüstung, vor ihm, unverkennbar, ein rothäutiger Kleiderschrank und davor... Rutala!

Als Adeam sie sah musste er sich einen kurzen Moment hinknien, als die Anspannung der letzten Stunden mit einem Schlag aus ihm wich und er wusste das er seine kleine Freundin immer noch retten konnte. Und diesmal war es ihm egal was er dafür tun musste.

Er stand auf und folgte der Gruppe dann lautlos.
"Welche der Geschichten, die Sie mir erzählt haben, waren wirklich wahr und welche waren gelogen?"
"Mein guter Doktor, sie sind alle wahr..."
"Auch die Lügen?"
"Ganz besonders die Lügen."

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Sonntag, 20. Mai 2012, 12:31

Rutala führte ihre beiden Häscher über die verwitterten Steinplatten der Ruinen. Sie hatten mehreren Hindernissen aus dem Weg gehen oder darüber klettern müssen. Bei jeder kleinen Verzögerung konnte die Padawan den Zorn des Sith hinter sich spüren, so als würde dort ein extrem heißes, unbändiges Feuer wüten und ihre Rückseite verbrennen. Mehr als einmal stieß er sie unanft weiter. Sie erreichten eine Art Plateau, zu beiden Seiten sah man die Überreste in sich verfallener Türme. Der Platz, auf dem sie sich befanden, schien einmal eine hohe, aber einstöckige Halle gewesen zu sein. Allerdings war von der Dachkonstruktion wenig übrig geblieben. Mehrere umgestürzte Säulen verlangsamten ihre weiteren Schritte etwas, doch Rutala beeilte sich so gut sie konnte. Sie erreichten das Ende der Halle, die Wand war noch zum Zeil vorhanden, neben vielen Rissen gab es auch einige zum Teil sehr große Löcher darin. Davor befand sich eine Art Podest. Dort blieb Rutala stehen,

Das Podest war rund und etwa einen Meter hoch. Im Gegensatz zum Rest der Ruinen, die so gut wie nur aus Stein und Marmor bestanden, war dieses Gebilde aus verschiedenen Metallen gebaut. Im Zentrum befand sich ein primitiver Mechanismus. Rutala streckte ihre Hand aus und zögerte, doch dann drückte sich der Sith an ihr vorbei und aktivierte diesen. Das Zentrum des Podest öffnete sich und es wurde eine weitere, kleine Plattform angehoben. Darauf befand sich eine kleine, geschnitzte Szenerie, geschmückt mit Symbolen, die Rutala irgendwie bekannt vor kamen. In den Sockel war ein einzelener Satz eingraviert.

Rutalas Augen weiteten sich, als sie erkannte, auf was die Szenerie andeutete. Schnell fegte sie das Modell mit einem Machtstoß vom Sockel. Darth Avrath ergriff ihren Arm noch in der Bewegung, konnte aber das Herunterfallen nicht mehr verhindern. "Das wird dir noch Leid tun, Kind!" knurrte er und zog sie ruckartig an sich. "Ich weiß, dass du das Wissen verstanden hast, und du wirst mir al..." weiter kam er nicht, denn er drehte sich überrascht um. Vermutlich hatte er das selbe Aufblitzen in der Macht verspürt wie sie. Fast im selben Moment flog Dultrek, der Kopfgeldjäger an ihnen vorbei. Sein Flug wurde aprupt von einem in der Nähe liegendem Säulenstück gebremst. Schabend und keuchend rutschte er zu Boden und versuchte Luft in seine Lungen zu bekommen. Rutala, noch immer im festen Griff des Sith blickte in die Richtung, aus der Dultrek geflogen kam und hielt den Atem an.

Mit wehendem Mantel näherte und zerzaustem Haar näherte sich Adeam, in seiner rechten Hand ein aktiviertes Lichtschwert mit weißer Klinge. Sein Blick zeigte wilde Entschlossenheit, während er sich näherte.


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Adeam

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185

Dienstag, 22. Mai 2012, 22:25

Adeam schaffte es sich bis auf 10 Metern der Gruppe zu nähern und ging dann hinter dem Rest einer Säule in Deckung. Dultrek's Aufmerksamkeit war nicht die beste, immer wieder schaute er zu Rutala und dem Sith und so konnte sich Adeam erstmal einen kurzen Überblick verschaffen. Überall lagen umgestürzte Säulen und andere Trümmerreste herum. Trotzdem ließ der Rest, der von der Architektur noch vorhanden war, darauf schließen, das, was immer diese Ruine mal war, etwas besonderes gewesen sein musste. Adeam nahm sein Lichtschwert vom Gürtel und überlegte wie er wohl am besten erst Dultrek unbemerkt ausschalten konnte um es nicht mit zwei Gegnern aufeinmal zu tun zu haben, als Rutala mit einer Handbewegung etwas von dem Podest, vor dem sie stand, hinunter warf. Der Sith riss Rutala wütend an sich und Adeam wusste das keine Zeit mehr zum überlegen blieb. Er trat hinter Säule hervor und marschierte auf die drei zu.
Blockade lösen, sich mit der Macht verbinden und das Lichtschwert zünden alles passierte nahezu gleichzeitig. Dultreks Kopf ruckte herum als er das Zischen des Lichtschwertes vernahm, griff mit einer Hand nach seinem Blaster und wurde im selben Moment durch einen Machtschub von Adeam nach hinten geschleudert. Krachend prallte er gegen eine Säule. Gurgelnd rutschte er zu Boden und war Augenblicklich bewusstlos. Adeam lief weiter und sein Blick richtete sich wieder nach vorn.
Sowohl der Sith als auch Rutala starrten ihn an, beide mit der selben Überraschung im Gesicht.
Adeam blieb 3 Meter vor beiden stehen und hob sein Schwert mit ausgestrecktem Arm, so das die Spitze auf die Brust des Sith zeigte. Das weiße Licht der Klinge ließen Adeam's Gesicht und seine silbergrauen Haare leuchten.
Der Sith streifte seine Überraschung ab und ließ Rutala einfach auf den Boden fallen. Die nutze die Gelegenheit und krabbelte sofort ein paar Schritte von ihm weg. Dann zündete der Lord sein Lichtschwert ebenfalls und ahmte die Bewegung von Adeam nach. Das rote Licht seiner Klinge ließ sein Gesicht ebenfalls leuchten und noch diabolischer wirken, seine gelben Augen verengten sich zu rotglühenden Schlitzen. Rutala schaute atemlos zwischen den beiden Männern hin und her.
Hell und Dunkel, dachte sie.

„Echani... JEDI!“ Der Sith spuckte die Worte geradezu aus.
„Es endet hier.“, antwortete Adeam ruhig.
„Ja, du endest hier. Getötet durch die Hand von Darth Avarth!“
Die Überheblickeit und der Stolz in seiner Stimme waren nicht zu überhören.
Ein feines Lächeln umspielte Adeam's Lippen.
„Is recht Lord Rotbacke, dann leg mal los.“
Mit einem Brüllen stürzte sich der Sith auf Adeam und ihre Klingen trafen krachend aufeinander und innerhalb eines Augenblicks befanden sich beide in ihrem finalen Kampf, an dem es am Ende nur einen Sieger geben würde.
Ohne Unterlass griffen sich die beiden immer wieder an, parierten, täuschten und führten echte Schläge in einem wilden, gnaden- und regellosen Kampf. Wie auch schon in ihrem ersten Kampf, damals in der Gasse, war der Sith schnell und kraftvoll, immer wieder drängte er sich Adeam mit großem Geschick entgegen und ließ sein Lichtschwert immer wieder auf ihn zuzucken.
Rutala war nicht in der Lage sich zu bewegen, sie starrte zu dem Kampf und musste feststellen das der Sith auch mit dem Schwert ein sehr fähiger Kämpfer war und vielleicht sogar geschickter als Adeam. Und obwohl sie wusste das es besser war jetzt weg zulaufen konnte sie nicht einen Finger rühren. Sie war förmlich paralysiert.
Auch Adeam musste erkennen das der Sith ihm absolut ebenbürtig war und dazu noch ein paar Jahre jünger. Ein Krieger auf dem Höhepunkt seiner Kraft. Und darüber hinaus wurde er von seinem abgrundtiefen Hass und seiner Verachtung für die Jedi getrieben. Auch Adeam wurde von etwas getrieben, von dem Wunsch und dem absoluten Willen seine kleine Freundin endlich nach Hause zu bringen. Zurück nach Tython. Und zwar Lebend.

Die beiden Kämpfer bewegten sich mit blitzenden Lichtschwertern hin und her, vor und zurück. Dabei setzen sie alles ein was im Lauf von vielen Jahren gelernt hatten. Der Sith drehte sich, wirbelte, sprang und schlug Saltos mit erstaunlicher Leichtigkeit. Seine Wendig- und Geschicklichkeit erlaubte es ihm, Adeam in Schach zu halten, immer wieder selbst anzugreifen, während er gleichzeitig parierte und erbarmungslos nach einer Lücke in der Verteidigung seines Gegners suchte. Aber er fand keine. Dieser Jedi schien nur in Ansätzen die üblichen Techniken des Ordens zu benutzen. Aber ansonsten war ihm die Technik die der Echani verwendete völlig fremd. Adeam hatte irgendwann im Laufe der Jahre seines Umherziehens in seinem Training angefangen, die einzelnen Grundlagen der Jedi Schwertstile zu mischen. Das ganze hatte er dann aber mit Echani Kampftechniken kombiniert und verfeinert, die er von klein auf gelernt hatte und auch während seiner Ausbildung im Tempel immer weiter trainiert hatte, bis heute. Heraus gekommen war ein Schwertstil den man wohl nur als „persönlich“ bezeichnen konnte und der wohl jeden Jedi Schwertmeister die Hände über den Kopf zusammen schlagen lassen würde, wenn er diesen Stil mal zu Gesicht bekäme. In diesem Kampf aber brachte es Adeam kleinen Vorteil.
Nämlich den des Unbekannten.
Er bedrängte den Sith immer wieder hart, weil er spürte wie gefährlich dieser Mann trotzdem war und er den Kampf so schnell wie möglich beenden musste. Mit wehenden Mantel griff er immer wieder entschlossen an aber auch ihm gelang kein erfolgreicher Schlag, mit dem er das Ganze hätte beenden können. Und so wogte der Kampf hin und her, die Klingen trafen aufeinander, immer wieder und ihr energetisches Summen erfüllte die Luft.
Rutala saß immer noch auf der selben Stelle, hatte sich aber etwas aus ihrer Schockstarre befreien können. Auch wurden ihre Gedanken etwas klarer und sie wusste das sie Adeam helfen musste. Sie schaute sich um, nach irgendetwas was sie als Waffe verwenden konnte. Ihr Blick fiel auf den bewusstlosen Dultrek und es durchzuckte sie wie ein Blitz. Sein Blaster! Sie krabbelte auf allen vieren auf den Bountyhunter zu, der bäuchlings auf dem Bden lag und versuchte an seine Waffe zu kommen. Unglücklicherweise hatte er diese unter sich begraben und so sehr sich Rutala auch bemühte ihn umzudrehen, sie schaffte es nicht. In seiner Rüstung war er einfach zu schwer. Vor lauter Anstrengung stiegen ihr die Tränen in die Augen. Immer wieder versuchte sie es, aber ohne Erfolg. Schließlich gab sie auf. Sie setzte sich neben Dultrek und mit Tränen verschleierten Blick sah sie wieder rüber zu Adeam und dem Sith Lord.

Schlag um Schlag kämpften sich die beiden durch die Ruine, verstrickt in einen Zweikampf der auf ewig so hätte weiter gehen können. Aber dann ging alles blitzschnell. Der Sith parierte einen Abwärtsschlag , wirbelte nach links und schlug mit dem Rücken zu Adeam blind zu. Diese Aktion brachte die Entscheidung. Adeam erkannte die Gefahr gerade noch rechtzeitig, wich dem Schlag aus und schlug dann seinerseits zu. Mit einem matschenden Geräusch trennte er die rechte Hand des Sith sauber über der Handwurzel ab. Hand und Lichtschwert seines Gegners flogen im hohen Bogen durch eine der großen Lücken in der Mauer nach draußen in die dichte Vegetation. Der Sith ging mit einem schmerzerfüllten Brüllen in die Knie, mit seiner linken Hand den Stumpf umfassend wo eben noch seine Schwerthand war.
Schock, Wut und Ungläubikeit lagen in seinem Blick, als er den Echani anstarrte und auf das unvermeidliche wartete. Adeam atmete schwer und brauchte einen Moment um sich zu sammeln. Dann sah er den Sith an.
„Sie sind geschlagen... mein Lord.“, sagte er spitz. Er hob seine Klinge als wolle er den finalen Schlag ansetzen, verharrte dann aber in der Bewegung. Dann deutet er in die Richtung wo Rutala irgendwo sein muss.
„Ich schwöre, wenn sie dieser Jedi jemals wieder zu nahe kommen, werde ich dafür Sorgen, das aus ihnen, Lord Avarth, eine Lady Avarth wird.“
Bei diesen Worten senkte er sein Schwert, so das die Spitze zwischen die Beine des Roten zeigte.
„Und nun verschwinden sie, bevor mir ganz plötzlich entfällt was ich mal im Kodex gelesen habe.“
Adeam trat einen Schritt zurück, die Klinge immer noch auf Lord Avarth gerichtet. Der erhob sich langsam mit schmerzverzerrten Gesicht.
„Deswegen werdet ihr Jedi niemals gewinnen, weil ihr nie bereit sein den letzten Schritt zu tun, ihr seid einfach schwach.“
Er bellte diese Worte förmlich heraus. Dann drehte er sich um, sprang aus der Ruine und rannte davon.

Adeam schaltete sein Lichtschwert ab und sah dem Sith nach, wie er in der Vegetation verschwand. Für ein paar Minuten stand er einfach nur da und war so in Gedanken das er die leise Stimme hinter ihm erst gar nicht wahr nahm. Erst als Rutala das zweite mal seinen Namen rief, wirbelte er herum. Er rannte auf sie zu, rutschte den letzten Meter auf den Knien, da sie immer noch auf dem Boden hockte. Sie warf sich ihm entgegen, drückt ihr Gesicht gegen seinen Brustpanzer und schluchzte nur noch. Adeam streichelte ihr beruhigend über den Kopf, sagte aber sonst nichts. Es dauert etwa ein halbe Stunde bis sich Rutala wieder etwas gefangen hatte. Adeam half ihr hoch und schaute ihr ins Gesicht, wo ihre Tränen deutliche Spuren in ihrem schmutzigen und von der ganzen Anspannung gezeichneten Gesicht hinterlassen hatten. Sie schaute auf sein Lichtschwert, streichelte kurz mit den Fingern darüber und Adeam drückte es ihr dann einfach in die Hand.
„Tut mir leid kleine Lady, ich hätte es dir sagen sollen, ich weiß.“, flüsterte er leise.
Rutala schniefte kurz und brachte aber immer noch kein Wort heraus. Die kurze Bewegung von Dultrek nahmen beide nicht wahr.
„Gehts wieder? Wenn ja dann...“
Weiter kam Adeam nicht, den sein Satz wird durch ein feines „Pling, Pling“ Geräusch unterbrochen, das von einer aktivierten Thermalgranate stammte die von Dultrek aus, auf sie zugerollt kam. Für einen Moment schien die Zeit still zu stehen und Adeam wusste das nur eine Möglichkeit gab. Er reagierte instinktiv und befördert Rutala mit einem weiteren Machtschub hinter eine große, umgestürzte Säule.
Eine Sekunde später detonierte die Granate in einer blendend weißen Explosion und zerfetzte alles im Umkreis von 2 Metern. Mauerreste stürzen ein und eine riesige Staubwolke wälzte sich durch die Ruine. Als diese sich gelegt hatte, schaut Rutala hinter der Säule hervor. Sie zittert am ganzen Körper und war von oben bis unten mit Staub bedeckt, aber ansonsten unverletzt.
„Adeam!“, rief sie laut. Keine Antwort. An der Stelle wo beide eben noch gestanden hatten war nur noch ein großer Trichter im Boden zu sehen.
Von Adeam und Dultrek fehlte jede Spur.
„ADEAM!“
Ihr Schrei schien durch das ganze Universum zu hallen. Und dann traf sie die Erkenntnis wie ein Keulenschlag...

Adeam war tot.
"Welche der Geschichten, die Sie mir erzählt haben, waren wirklich wahr und welche waren gelogen?"
"Mein guter Doktor, sie sind alle wahr..."
"Auch die Lügen?"
"Ganz besonders die Lügen."

Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von »Adeam« (23. Mai 2012, 08:36)


186

Mittwoch, 23. Mai 2012, 08:32

Rutala wusste nicht mehr, wie lange sie so auf dem Boden gekauert hatte. Auf den Beinen sitzend hatte sie die Arme überkreuzt und ihren Kopf darin gebettet. Ihre Tränen waren inzwischen getrocknet. Sie war einfach nicht bereit für das alles gewesen. Sie hätte nie gedacht, dass die Mission ihrer Meisterin so viel abverlangen würde. Hätte sie darauf gehört, nach Tython zurückzugehen, wäre Adeam noch am Leben. Doch sie hatte darauf gepocht weiterzumachen, dem Sith die Gelegenheit, die Oase zu finden, nicht zu geben. Zumindest das war ihr gelungen... für den Moment. Langsam rappelte sich die Mirialanerin auf. Sie war über und über mit Staub bedeckt, ihre Blessuren verdreckt und irgendwie tat ihr alles weh. Dennoch war sie am Leben. Sie starrte auf das von der Granate gerissene Loch und umklammerte Adeams Lichtschwert fester. Und dieser Darth Avrath, der sie benutzen woltle, um die Oase zu finden, er war noch am Leben. Das war ungerecht. Davon abgesehen... war er noch eine reale Gefahr. Rutala hatte den letzten Hinweis auf die Oase zerstört, der Sith musste erkannt haben, dass sie wusste, wo das war. Ihr Kopf war voller Gedanken, sie konnte sich kaum auf einen davon konzentrieren.

Langsam stapfte sie los, kletterte und stolperte den Pfad zurück. Da sie nicht wusste, ob der Sith noch in der Nähe war, versuchte sie abseits der Wege gehen und orientierte sich an der Vegetation und auffälligen Landschaftsmerkmalen. Je näher sie der Stadt mit dem Raumhafen kam, desto mehr Gebäuderuinen querten ihren Weg. Rutala setzte ihren Weg eher mechanisch fort, ihr Geist war zu verwirrt und abgedriftet, als würde sie noch irgendetwas realisieren. Es dauerte den ganzen restlichen Tag und die Nacht, bis sie die Stadt erreicht hatte. Völlig am Ende ihrer Kräfte näherte sie sich Marlinahs Raumschiff. Ihr Kopf sagte ihr, dass es eigentlich nicht sein könnte, dass die Twi'lek doch sicher schon abgeflogen wäre, dennoch war sie da. In der schwachen Morgendämmerung erreichte sie das Schiff und brach davor erschöpft, immernoch Adeams Lichtschwert umklammert, zusammen.

187

Dienstag, 29. Mai 2012, 11:09

Jason verbrachte mehrere Stunden im Schiffsinnern mit der Reperatur. Ihm war unbegreiflich, dass das Schiff überhaupt noch flog. Auch wenn er es schon fast generalüberholt hatte, so fand er doch immer mehr Fehler. Das waren keine Techniker gewesen, die das Schiff bisher repariert hatten, sondern irgendwelche Pfuscher. Am besten wäre es, das Schiff einmal komplett auseinander zu nehmen. Aber das würde zu lange dauern.

Marlinah ging im Schiff hin und her. Was auch immer jetzt schon wieder defekt war, es musste wohl etwas ernsteres sein.
Sie ging zu Jason und gab ihm Bescheid, das sie das Schiff verlassen würde. Zumeist war sie eh immer nur im Raumhafen. Warum sich also nicht mal etwas mehr von Taris ansehen ? Soll ja einst genauso dicht bebaut gewesen sein, wie Coruscant, oder Corellia.
Mit langsamen Schritten ging sie die Rampe runter und sah sich um. In der Ferne erkannte sie die großen Wolkenkratzer, die teils verkrümmt, teils nur noch zur Hälfte standen. Wie viele Menschen wohl in ihren Häusern starben ? Ob sie wussten, warum sie starben ?
Hier und da fingen ein paar Vögel an zu zwitschern, der Sonnenaufgang verwandelte die verwüstete Landschaft in ein bizarres Bild der Zerstörung. Ein beklemmendes Gefühl legte sich auf Marlinahs Brust und sie wandte sich von dem Anblick ab. Bloß wieder zurück in das Schiff. Dann doch lieber einen Streifen im Holonet ansehen, oder ein gutes Buch lesen.

Von innen hörte sie, wie Jason irgendwo klopfte. Wenn er so weiter machen würde, wäre sicher bald ein Loch in der Aussenwand.
Marlinah seufzte. Er hatte die ganze Nacht irgendwo zusammen gepfercht gehockt und Leitungen neu isoliert. Sie hatte es geschafft, ihn immer wieder daran zu erinnern, das er mal eine Pause machen müsste. Eigentlich hatte er immer abgelehnt. Aber sie schaffte es dennoch, ihn zu einer Pause zu bewegen. Wenn das Essen nicht roch, so war es der starke Kaffee. Oder sie erzählte einfach von dem, was sie da zubereitet hatte. Und in Windeseile hatte er seine Werkzeuge bei Seite gelegt und stand neben ihr, grinste sie breit an und freute sich auf das gute Essen.

Marlinah schüttelte den Kopf. Nein, an der Wand war kein Loch. Das Metall war ja auch dick genug.
Sie ging zurück zur Rampe, während ihr Gesicht auf einen leblosen Körper fiel. Im ersten Moment wollte sie zur Rampe rennen, hinein in das Schiff, wo es sicher war. Doch dann erkannte sie die Kleidung, die Haare, die grüne Hand, die ein Lichtschwert umklammerte ...
Moment mal ! Ja sicher, das war Rutala. Aber seit wann hatte sie ein Lichtschwert ? Na, egal.
Mit schnellen Schritten war sie bei dem jungen Mädchen und berührte sie vorsichtig. Ein leiser Laut kam als Antwort. Kein Zweifel, die Mini-Jedi lebte. Aber sie war bewusstlos.
Marlinah hob die kleine Mirialanerin auf ihre Arme und brachte sie in das Schiff. Sie rief nach Jason, der schon kurz darauf neben ihr stand. Er hatte sicher mit einer heißen Tasse Caf gerechnet, oder einem kleinen Imbiss. Nicht damit, dass Marlinah die bewusstlose Rutala ins Schiff brachte.
"Wo ist Adeam?", fragte Jason.
"Ich weiß es nicht. Ich sah nur die Kleine."
Jason rannte aus dem Schiff.

Marlinah beugte sich über Rutala und begutachtete deren Verletzungen, legte hier und da einen Verband an. Dann steckte sie das Mädchen in ihr Bett. Schlaf würde nun die beste Medizin sein.
Die Twi'Lek versuchte die Hand der Mini-Jedi zu öffnen, um ihr das Lichtschwert daraus zu nehmen. Nicht, dass sie in ihrer Bewusstlosigkeit noch Löcher ins Kissen brennen würde, damit. Aber die Hand unklammerte die Waffe so fest, das Marlinah befürchtete, die Kleine zu wecken, wenn sie es weiter versuchte.

Was jetzt ?
Marlinah ging zur Rampe und sah hier und da einen Schatten. Jason, der hin und her rannte und Adeam suchte.
Ihr wurde kalt, obwohl die wärmende Sonne immer höher kletterte. Gedanken verloren rieb sie sich die Arme. Was jetzt ?
Rutala hatte viel erlebt. Es ging nun erstmal um die Kleine. Alles andere musste hinten anstehen. Und das musste auch Jason verstehen.
Sie ging auf den Sullustaner zu und hielt ihn fest.
"Ich muss Adeam suchen.", sagte er, in der Hand ein Comlink. "Er meldet sich nicht."
Marlinah schüttelte den Kopf. "Wir müssen an Rutala denken. Wenn du auch so viel erlebt hättest, wie sie, dann würdest du auch nach Hause wollen, zu deiner Familie."
Jason wollte widersprechen, doch er wusste nicht, was er sagen sollte. "Aber ... Adeam ..."
"Adeam hätte es auch gewollt. Ihm liegt viel an der Kleinen."
Jason schien unschlüssig, doch dann schlurfte er mit hängendem Haupt zum Schiff.

Marlinah startete wenige Minuten später das Schiff.
Tython .. ihr Vater hatte auf Balmorra eine Waffenfabrik. Sie belieferten auch den Orden mit ein paar Einzelteilen, die die Jedi in ihre Lichtschwerter einbauten. Mikrotechnik, die ein Lichtschwert noch leistungsfähiger machten. Er war der einzige gewesen, der wusste, wo Tython lag. Und er hatte die Koordinaten mal seiner Tochter gegeben. "Meine Schwester ist auch da. Ich habe dich nach ihr benannt.", hatte er damals gesagt.
Marlinah verstand bis heute nicht, was er damit meinte. Aber das war auch unwichtig. Hauptsache, sie wusste die Koordinaten und konnte nun die Mini-Jedi zu ihresgleichen fliegen.

Stunden vergingen, in denen Marlinah immer mal wieder nach der Kleinen sah. Sie steckte Rutala unter die Dusche und gab ihr etwas zu essen. Dazu heiße Schokolade, in die sie etwas Schlafmittel gegeben hatte. Sie war nicht gut darin, mit anderen Leuten über Verluste zu reden, nicht über die, die sich tief ins Herz brennen.
Dann schickte sie Rutala wieder schlafen.

Jason hatte sich wieder verkrochen. Marlinah wusste nicht, ob er überhaupt noch etwas reparierte, oder auf seine Art mit dem Schmerz fertig wurde.
Sie erreichten Tython und Marlinah gab Rutala schweigend in die Obhut der Jedi. Keine große Verabschiedung. "Vielleicht sehen wir uns ja noch mal, Mini-Jedi.", sagte Marlinah und lächelte Rutala aufmunternd zu. Abschiede lagen ihr auch nicht so.
Nachdem sie wieder das Schiff betreten hatte, sah sie Jason im Cockpit. "Hör mal", sagte sie leise. "Ich kann dich wieder nach Taris bringen, wenn du willst. Aber ich hätte dich gerne mit an Bord. Als Techniker. Wenn ich den nächsten Auftrag annehme, dann könnten wir schauen, ob wir ein paar Ersatzteile für das Schiff kaufen. Oder auf ein Neues hinsparen. Ich weiß ja nicht, wann das hier entgültig auseinander fällt."
Jason blickte Marlinah eine Weile schweigsam an. "Lass bloß keinen Pfuscher mehr an dieses Schiff, sonst fällt es dir beim nächsten Hyperraumsprung auseinander."
Marlinah wurde bei der Vorstellung blass im Gesicht, was Jason ein schwaches Lächeln entlockte.
Nach ein paar weiteren Worten schüttelten beide die Hände. Er würde bei ihr bleiben, als Techniker, als Crewmitglied. 50% der Gewinne würden an ihn gehen. Doch er wusste jetzt schon, er würde seinen Gewinn in das Schiff investieren. Immerhin kaufte sie von ihrem Anteil das Essen. Und sie kochte unglaublich gut. Hoffentlich würde er nicht ansetzen, sonst wäre es schwer, in das ein oder andere Loch zu krabbeln, um etwas zu repatieren.

188

Dienstag, 29. Mai 2012, 16:05

Rutala hatte, seit sie das Bewußtsein wieder erreicht hatte kaum ein Wort gesprochen. Sie bekam kaum mit, wie Marlinah sich um sie kümmerte. Irgendwo in ihrem Hinterkopf fühlte sie sich furchtbar undankbar, weil sie kein Wort herausbrachte. Zuviel war passiert, zuviel in ihrem Kopf, dass abgearbeitet werden musste. Sie realisierte, was geschehen war, aber sie verstand es nicht. Immer wieder dämmerte sie weg, merkte kaum, wie die Zeit verstrich. In der Zwischenzeit schrieb sie, als sie wach war an einem Bericht. Sie brauchte unglaublich lange, ihn zu schreiben. Immer wieder fühlte sie sich daran erinnert, wie schuldig sie sich fühlte. Irgendwie gelang es ihr, ihn zu beenden. Sie war sich nicht sicher, ob er ausreichen würde, doch das kümmerte sie im Augenblick wenig.

Auf Tython angekommen, schien es ihr schwer zu fallen, das Schiff zu verlassen. Jason blickte ihr aufmunternd zu, als er ihr ein zusammengefaltetes Schriftstück in die Hand drückte. Sie steckte es gedankenlos in die Tasche und drückte Jason. "Wirst mir fehlen." murmelte sie ein wenig heißer. "Du mir auch, Grüne." erwiederte der Sullustaner. Rutala blickte dem Schiff, mit dem die beiden wieder davon flogen eingige Augenblicke nach. Als sich der Jedi, der sie empfangen hatte, leise räusperte, drehte sie sich um und folte diesem. Unterwegs linste sie auf das Schriftstück, dass Jason ihr gegeben hatte. Sie schluckte und stolperte beinahe. Schnell stopfte sie es in die Tasche und zeriss es dort so gut es ging. Sie erreichten einen kleinen Besprechungsraum, wo auch schon Meister Medra'kar, der damals die Mission an Athalea Themrin vergeben hatte, auf sie wartete. Sie übergab ihren Bericht und wartete auf die Fragen, die sie wohl zu beantworten hatte.

Rutalas Bericht

Adeam

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189

Dienstag, 29. Mai 2012, 18:34

Epilog


Taris, einst Perle des Outerrim, ein strahlendes Licht in der Galaxie. Zerstört vor Jahrhunderten und nun nur noch gezeichnet von Ödnis und Tod.

Ein Rakghul kletterte durch die Ruine und suchte nach Nahrung. Hier hatte es vor ein paar Stunden einen großen Donner gegeben und der Rakghul erhoffte sich irgendeine Art von Beute. Er hob den Kopf und zog die Luft ein. Dann lief er weiter, auf der Suche nach irgendetwas fressbaren. An einem großen Loch im Boden blieb er stehen und nahm erneut Witterung auf. Er schnüffelte an den verbrannten Rändern und lief einmal um das Loch herum. Wieder nichts. Der Rakghul gab ein knurrendes Geräusch von sich. Der Wind blies durch das verfallene Gemäuer und wirbelte Staub auf. Und er trug einen Geruch zu dem Rakghul. Dieser reckte den Hals, versteifte ihn und zog die Luft ein. Blut! Es roch frisch und es schien von dem nicht ganz so verfallenen, mehrstöckigen Gebäude gegenüber zu kommen. Die Sinne des Rakghuls schärften sich Augenblicklich und er stürzte los. In großen Sätzen sprang er aus der Ruine heraus, überquerte ein Stück gepflasterten Weg und gelangte in das Haus aus dem der Blutduft kam. Er blieb kurz stehen um sich zu orientieren. Der Geruch schien irgendwie von einer der oberen Etagen zu kommen. Der Rakghul bahnte sich einen Weg nach oben. Je höher er kam um so intensiver und stärker wurde der Blutgeruch. An einer halb geöffneten Tür blieb er stehen. Kein Zweifel, der Geruch kam von hier. Wieder knurrte er. Vorsichtig lugte er mit seinem Kopf um die Ecke und sah sich seiner Beute gegenüber. Diese Beute war ein Mensch. Der lehnte, ungefähr vier Meter von ihm entfernt, an einer Wand direkt neben einem großen Loch in der Fassade des Gebäudes und blutete aus mehreren, kleinen Wunden. Der Mensch hatte seine Augen geschlossen und atmete flach. Und er war schwach, das spürte der Rakghul. Und so ließ er alle Vorsicht fahren und stürzte sich auf seine vermeintlich leichte Beute. Zwei Meter vor dem Mensch sprang der Rakghul ab. Genau in dem Moment öffnete sein Opfer die Augen. Der Mensch machte eine kurze Handbewegung und eine unsichtbare Kraft packte den Rakghul, veränderte seine Flugbahn so, das er, statt auf seiner Beute zu landen, durch das große Loch in der Wand nach draußen flog und drei Stockwerke nach unten stürzte. Der Aufprall tötete ihn auf der Stelle. Der Mensch ließ seine Hand wieder sinken. Seine grauen Augen suchten nach weiteren Angreifern, aber blieb allein. Er fasst sich an den Kopf, wo eine klaffende Wunde seine grauen Haare mit Blut verklebt hatten. Dann sah er sich um. Wo war er? Wie war er hierher gekommen und vor allem... wer war er?
Eins aber wusste er mit Bestimmtheit... er würde hier nicht sterben.
Langsam versuchte der Mensch aufzustehen, aber der Blutverlust machte sich sofort wieder bemerkbar und mit einem stöhnen sackte er wieder zusammen. Kurz bevor er erneut das Bewusstsein verlor, schoss ihm, scheinbar völlig unwillkürlich, ein letztes Wort durch den Kopf.

„Fehlfunktion.“

Ende

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Hier endet nun unsere „kleine“ Geschichte. Danke an alle unsere Leser die uns bis zum Schluss die Treue gehalten haben.
Ich hoffe das wir euch ein wenig unterhalten konnten.

Persönlich will ich mich noch bei Ria bedanken, die mich zu diesem Abenteuer Foren RP überhaupt erst überredet hat.
Danke Kleine, hat viel Spaß gemacht, auch wenn die Reise viel länger gedauert hat, als geplant. ;)

Und auch bei Marlinah möchte ich mich bedanken, deren Rolle ebenfalls viel größer wurde als ursprünglich angedacht war.
Danke das Du die Reise bis zum Schluss mitgemacht hast. :)
"Welche der Geschichten, die Sie mir erzählt haben, waren wirklich wahr und welche waren gelogen?"
"Mein guter Doktor, sie sind alle wahr..."
"Auch die Lügen?"
"Ganz besonders die Lügen."

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