Verhör zu Lyris Tenor (Lyris Naverial Haleth):
Anwesende: Yerana Deikan und Za'eth Tanaar
Vorab die Einschätzung meines Padawans Za'eth Tanaar. Ich halte ihn durch sein diplomatisches Wissen für fähig seine eigene Meinung zu bilden, die durchaus ernst genommen werden kann, und genommen werden sollte:
Vorwort:
Im Vorfeld muss ich erwähnen, dass ich keinerlei Erfahrungen im Bezug auf Verhöre besitze, meine Herangehensweise, sowie Einschätzungen beruhen zum Teils nur auf Wissen, aus den diplomatischen Lehrgängen des Ordens und meiner praktischen Erfahrung im Umgang mit der Diplomatie.
Einschätzung:
Zu Beginn des Verhöres, und direkt nach den ersten Fragen meiner Meisterin, ist mir als Allererstes der Widerspruch ihrer Antworten aufgefallen. Frau Tenor mag es offensichtlich Finten zu legen und zu verwirren, indem sie Fragen mit Gegenfragen beantwortet und nur soviel von sich preisgibt, wie es ihr persönlich nutzt. Die meisten Antworten ihrerseits sind Quantitativ, aber von keinem sehr großen Informationsgehalt im Bezug auf die gestellten Fragen. Sie versucht eindeutig, mit viel „Gerede“, von der Frage abzulenken und so das Gespräch bewusst von sich umzulenken.
Im Gegenzug zu diesem, ist sie aber auch sehr „Ich“-Bezogen und redseelig, wenn es um ihre eigene Person geht, hier ist es aber wichtig zu erwähnen, dass der Wahrheitgehalt meist anzuzweifeln ist, da Frau Tenor ihre Meinung schnell und abrupt zu ändern vermag.
Im Bezug auf die Frage, wie sie sich beschreiben würde, erwähnte sie, dass sie sich persönlich in keine Rolle „fügen“ möchte und hält den Weg der dunklen, sowie der hellen Seite für falsch, sie würde eine Verbandlung beider Wege vorziehen und beide nutzen wollen.
Sie scheint im Verlauf, und auch nach dem Gespräch, untentschlossen zu sein, welchen Weg sie einschlagen möchte, eine Antwort auf die Frage, ob sie den Weg in den Orden wählt, beanwortete sie mit widersprüchlichen Aussagen und wollte einer verbindlichen Antwort wohl entgehen.
Etwas Erwähnenswertes, was ich mit diesem Bericht noch niederschreiben möchte, ist Folgendes. Frau Tenor spricht von sich selbst als Naverial Haleth, möchte aber nach ihrer Aussage, die Padawan Lyris Tenor „wiederfinden“. Ich habe mit meiner Meisterin über dieses Thema gesprochen, sie wird weitere Schritte in die Wege leiten.
Ende des Eintrages
Gez. Padawan Tanaar
In vielen Punkten stimme ich mit meinem Padawan überein, in ein paar anderen, bin ich unschlüssig oder anderer Meinung. Knappe zwei Stunden waren wenig Zeit für eine konkrete Einschätzung einer Sith und daher teilte ich Meister Virac Rah auch vor der Verlegung der Gefangenen mit, dass ich es nicht für unmöglich halte dass Lyris Tenor in der Tat konvertierbar ist.
Wie Padawan Tanaar bereits schilderte, waren ihre Aussagen teils von Widersprüchlichkeiten geprägt, die sie aber in der Masse von Worten kaschierte. Laut ihrer Aussage ist sie unfreiwillig bei den Sith gelandet und hat die Ausbildung allein deshalb überstanden, weil sie schon vor Ablauf eines Jahres eine verfrühte Abschlussprüfung erhielt, bei der Lord Vastor fleißig interveniert haben soll. Angeblich deshalb, weil er wohl ein paar Charakterzüge schätze, wie ein gewisses Querdenken und Inovation, dazu soll sie sogar noch eine Lord Praxona und ein Lord Draken, so wie drei andere Sith besiegt haben. Diese Aussagen sind anzuzweifeln, da der Machtpegel so wie die Intelligenz von Lords schon stark abgenommen haben müsste, damit ein ehemaliger Padawan mit einem Jahr Erfahrung auf Korriban dererlei bewerkstelligen kann.
Zu Lunox Reyes hat sie ihren Worten nach erst eine väterliche Beziehung gehabt, ehe es sich zu Liebe gewandelt haben soll. Er hätte Ehre hoch gehalten, angeblich würde auch ein Darth Belkar Ehrgefühl besitzen. Ihre Gefühle entwickelten sich bezüglich dem Sith Reyes wohl zu Liebe, doch dieser soll bereits verheiratet gewesen sein und ihr eine Lüge vorgemacht haben, ob diese Ansicht aus ihren Gefühlen entstand, sie von Anfang an nur etwas missinterpretierte oder wirklich so war, ist ungewiss. Bei einem Gespräch vor ihrer Zelle, dass Sith Reyes mithören konnte, kommentierte er eine Aussge, die darauf deutet dass er sie zumindest mit Freuden loswerden will.
Es gab einige Aussagen aus denen man sowohl viel als auch gar nichts schließen konnte, je nachdem wie viel Wahrheit man ihr beimessen mochte. Offenbar schauspielert sie gerne und versucht mit diversem Gerede auch selbst etwas über ihren Gegenüber herausfinden wollen, indem sie mit falschen Fährten aus der Reserve zu locken versucht. Was das Schauspielern angeht, bestätigte sie dies sogar selbst, da sie angab, dass sie viel Masken angenommen hätte und wohl selbst nicht mehr genau weiß, wer Lyris Tenor wäre. Sie möchte dies wieder herausfinden, laut ihrer Aussage. Dazu ziehe sie wohl auch die Freiheit innerhalb des Ordens vor und hob letzten Endes auch diesen Weg hervor, ob aus klareren Gedanken, Ausweg, oder Verwirrspiel ist ungewiss.
Zusammengefasst halte ich Lyris Tenor für eine ziemlich gespaltene und chaotische Persönlichkeit, die sich selbst vielleicht sogar durch Gerede mit anderen zu finden sucht und daher auch ihre eigenen Taten und Fähigkeit hervorhebt. Die andere Möglichkeit ist natürlich, dass sie statt zu schweigen ein Verwirrspiel durch Gerede vorzieht um von sich selbst abzulenken und ihre Geheimnisse zu wahren und uns gar auszutricksen. Das Chaos in ihr ist aber spürbar. Um Sicherheit über Intentionen und wahren Absichten zu erlangen empfehle ich eine längere Beobachtung und eingehende Gespräche mit einem erfahreneren Jedi oder Psychologen. Dies mag ihren Charakter und ihre Ansichten im angebrachten Maße erleuchten, so dass weitere Schritte getätigt werden können, die entweder in einen Prozess und Gefangenschaft, oder tatsächlich in die Hände des Ordens führen mögen.
Gezeichnet
Jedi Ritter
Yerana Deikan