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Donnerstag, 3. November 2011, 20:07

Akinto Salis - Der alte Nichtsnutz.

Name: Akinto Salis
Alter: 53
Geschlecht: Männlich
Rasse: noch nicht festgelegt, wahrscheinlich Mensch.
Besondere Merkmale: Sein Körper ist gezeichnet von mehreren alten Blasterwunden
Rang: Letzter Rang - Padawan, jetzt - Rumtreiber
Verhalten: Einzelgänger, kann trotzdem ziemlich redselig sein, vor allem wenn er was getrunken hat. Neigt zu schnellen Wutausbrüchen, die aber genauso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind.
Herkunft: noch nicht festgelegt
Jetziger Wohnort: Kein festes Zuhause, in Zukunft wohl Tython (wenn er angenommen wird).
Beruf: Jede Arbeit die verfügbar ist und getan werden muss.
Familie: Zur Zeit keine.

Story:

„Fear leads to anger, anger leads to hate… hate leads to suffering.“

- Unbekannte Welt im Outer Rim, vor 37 Jahren

Es war kalt. Es schneite. Akinto Salis fühlte sich miserabel. Er und seine Meisterin, eine kleine, muskulöse Bothanerin namens Irithui waren auf dem Weg zu einem Stützpunkt von Freiheitskämpfern, um eine Übereinkunft im Namen der lokalen Regierung mit ihnen zu erzielen. Sie wurden dabei von einem Offiziellen (Akinto bezeichnete ihn lieber als Gangster. Wenn nur diese Gangster nicht mit der Republik verbündet wären) dieser Regierung begleitet. Er hatte sich schon ausgiebig bei Irithui darüber beklagt, aber diese hatte ihm nur in ihrer üblichen, ruhigen Art geantwortet:

„Akinto, diese ‚Gangster‘, wie Du sie bezeichnest, bieten der Republik eine stabile Regierung, und die Mehrheit ihres Volkes steht hinter ihnen. Die Rebellen, so sehr uns ihr Schicksal auch rühren mag, können der Republik dies nicht bieten. Deswegen müssen wir uns zur Zeit an die legitime Regierung dieser Welt halten, auch wenn uns das nicht passen mag. Unser Ziel ist es, die Rebellen zu einer Zusammenarbeit mit der Regierung und der Republik zu bewegen. Im Gegenzug ist die Regierung zu Konzessionen an die Rebellen bereit. Meinst Du nicht, dass dies besser ist, als einen langen, blutigen Bürgerkrieg zu unterstützen, bei dem viele Unschuldige sterben würden?“

Akinto hatte dem nichts entgegenzusetzen, was ihn nicht daran hinderte, während der langsamen Reise, die er gezwungenermassen auf einem der örtlichen Reittiere verbrachte, weiterhin vor sich hin zu grummeln. Er war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt und seine Hormone meinten es nicht immer gut mit ihm.

Nach langer Zeit erreichten sie endlich den Stützpunkt der Freiheitskämpfer. Einfache, schnell und hastig errichtete Bunker aus Plasteel-Platten. Ungeheizt und klapprig. Sie sahen aus, als ob sie beim erstbesten Wintersturm in sich zusammenfallen würden. Kleine Kinder, dreckig und mager rannten umher, während die Erwachsenen die Abgesandten argwöhnisch beobachteten.

Akinto konnte nicht anders. Sein Herz war bei den Rebellen.

- Tython, Raumhafen, heutige Zeit

Er hat nicht hierher kommen wollen. Nein. 36 Jahre hat er der Versuchung ohne Probleme widerstanden. Nicht, dass er nicht manchmal von seinen Erinnerungen eingeholt worden war.

Erinnerungen an den Jedi-Tempel auf Coruscant. Seine Meisterin. Die Kameraden, die seinen Weg vom Jüngling zum Padawan begleitet hatten. Die meisten davon waren wohl beim Angriff der Sith auf den Tempel gestorben. Kümmert ihn ihr Schicksal? Das musste es, sonst wäre er jetzt nicht hier. Aber erst nach fast 12 Jahren?

Akinto Salis schüttelt seinen ergrauten Kopf und blickt auf. Graue Wolken hängen tief über dem Tal und entledigen sich ihrer Wasserlast. Akinto Salis ist gross und langgliedrig. Er überragt die meisten menschenähnlichen Rassen. In seiner Jugend war er eher drahtig als muskulös. Jetzt, im Alter von 53 Jahren ist sein Körper schlaff geworden und den Rettungsring um seine Hüften kann er nicht mehr verstecken. Zusätzlich ärgern ihn die kleinen Gemeinheiten, die das Alter so mit sich bringt: Kurzsichtigkeit, es zwickt ihn hier und dort, und der Schlaf stellt sich auch nicht mehr so ein wie früher. Seufzend geht er vorsichtig die vom Regen etwas schlüpfrigen Stufen der Landeplattform hinunter. Einige Dockarbeiter gehen ihrer Arbeit nach, einer davon bekommt gerade Anweisungen von einer Verwaltungsangestellten. Keine Jedi. Er ist sich nicht sicher, ob er sich ihnen schon stellen kann. Ihrer kühlen Höflichkeit, ihrer mitfühlenden Art. Oh ja, diese mitfühlende Art, so verstehend, so einnehmend…

Er fühlt heißen Zorn in sich aufsteigen. Knurrend stapft er über den alten, brüchigen Permacrete in Richtung eines Gebäudes, welches nur eine Cantina sein kann. Wasser spritzt auf seinen verschlissenen Wettermantel als seine Stiefel durch die allgegenwärtigen Pfützen stapfen. Er braucht jetzt erst mal was zu trinken. Etwas starkes.

Die Neonanzeige der Cantina hat schon bessere Tage gesehen, viele Segmente sind ausgefallen. Akinto reißt die Tür auf und bleibt kurz im Eingang stehen, um seine Augen an das hellere Licht zu gewöhnen. Im Gegensatz zum schäbigen Äusseren ist die Cantina innen sauber, wenn auch etwas rustikal eingerichtet. Nur wenige Gäste sitzen an den Tischen. Kein Wunder für die Tageszeit, es ist früher Vormittag. Akinto erntet ein paar kurze, desinteressierte Blicke, während er zur Theke geht.

„Ein Corellianisches Bier, bitte.“

Der Wirt nickt schweigend, greift sich ein Glas und hängt es an den Zapfhahn. Akinto sieht sich suchend um und entdeckt einen Tisch in einer der wenigen dunklen Ecken. Glücklicherweise ist er um diese Zeit noch nicht belegt. Gerade als Akinto sich mit einem unfreiwilligen Seufzer hinsetzt, öffnet sich die Tür der Cantina erneut und eine kleine, zierliche Gestalt betritt den Raum. Nichts an der Frau sieht aussergewöhnlich aus, aber ihre Haltung und ihr Gang sind sehr geschmeidig und fliessend. Sie erweckt Akintos Interesse. Sie erinnerte ihn an eine Tänzerin, oder eine athletische Turnerin, oder… an eine Jedi.

- Unbekannte Welt im Outer Rim, vor 37 Jahren

Akinto hatte eine klare Aufgabe. Der Abgesandte der lokalen Regierung musste auf alle Fälle beschützt werden. Er hasste seinen Job. Aber war ein Jedi, wenn auch nur ein Padawan. Er würde seine Aufgabe erfüllen.

Die Verhandlungen liefen nicht gut. Der Offizielle war arrogant, und hatte dem Anschein nach überhaupt kein diplomatisches Geschick. Akinto sah heimlich zu Irithui, die ihre Ohren immer mehr anlegte. Er kannte sie lange genug, um zu wissen, dass die Bothanerin besorgt war. Der Offizielle stellte immer absurdere Forderungen, bis der Anführer der Rebellen offensichtlich die Nase voll hatte.

„Was soll das? Ihr wisst genau, das wir nicht willens und in der Lage sind eure Forderungen zu erfüllen. Wollt ihr die Verhandlungen zum Scheitern bringen?“

Der Offizielle sagte nichts, und zuckte nur vielsagend grinsend mit den Schultern.

Akinto konnte sich später nicht mehr erinnern, welcher der Rebellen den ersten Schuss abgegeben hatte. Adrenalin schoss durch seinen Körper und er überliess sich ganz der Macht, auf sie und sein Training vertrauend. Sein Lichtschwert zuckte vor ihm hin und her, Energieblitze abwehrend. Dann wurde alles noch schlimmer. Plötzlich heulten Turbinen über ihnen auf, und Tod begann auf sie herabzuregnen. Sie waren missbraucht und verraten worden. Akinto war jetzt klar, dass die Regierung des Planeten nie die Absicht hatte, mit den Rebellen eine Übereinkunft zu erzielen. Die Anwesenheit der Jedi war ausgenutzt worden, um den Stützpunkt der Rebellen ausfindig und unschädlich zu machen.

Akinto konnte Irithui nur einen kurzen Blick zuwerfen, bevor er wieder um sein Leben kämpfen musste. Die Bothanerin war von dem Verrat sichtlich erschüttert. Von dem Offiziellen fehlte jede Spur. Akinto versuchte Irithui am Oberarm zu ergreifen um ihre Aufmerksamkeit zu erreichen. Die Bothanerin wandte sich ihm blitzschnell zu. Sie knurrte. Akinto deutete auf eine Lücke zwischen den Hütten. Irithui nickte knapp und beide rannten, die Macht benutzend, schnell zwischen den Hütten hindurch.

- Tython, Raumhafen, heutige Zeit

Eine Jedi. Nun, deswegen ist er hierher gekommen. Seine Augen verfolgen die Frau, welche zum Wirt geht und sich kurz mit ihm unterhält. Beide lachen. Sie will sich schon abwenden, als ihr Blick auf Akinto fällt. Dieser sieht sie dümmlich an und verflucht sich innerlich, da er nicht weiss, was er sagen soll. Die Jedi kommt auf ihn zu und spricht ihn an.

„Darf ich?“

Sie deutet auf einen Stuhl ihm gegenüber. Akinto nickt stumm. Die Jedi setzt sich und sieht ihn neugierig an. Akinto kaut auf seinen Lippen herum. Ihr offenkundiges Interesse ist im unangenehm.

„Hallo, Sie scheinen neu hier zu sein.“

Sie streckt die Hand über den Tisch. Jetzt, wo Akinto sie aus der Nähe sieht, erkennt er, das sie Mirialanerin sein muss. Ihre Hautfarbe ist ein sanftes Olivgrün, ihr Gesicht zeigt die für diese Rasse typischen Tätowierungen. Akinto blinzelt vor Überraschung.

„Mein Name ist Kalapani Nuree.“

Sie sieht in fragend an.

„Akinto Salis. Eh… freut mich Sie kennenzulernen.“

Seine Hand schlägt in ihre schmale Hand ein und schüttelt sie. Die Frau lächelt kurz.

„Sie reden nicht viel, nicht wahr?“
„Nein, nein, es ist nur…“

Akinto atmet tief ein. Kalapani sieht ihn aufmerksam an.

„Ich habe schon lange nicht mehr mit den Jedi zu tun gehabt.“

- Unbekannte Welt im Outer Rim, vor 37 Jahren

Flucht. Das war der vorherrschende Gedanke in Akintos Kopf. Sie mussten hier raus, ohne noch mehr in den Kampf zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen zu geraten. Irithui tippte ihn stumm auf die Schulter und deutete schnell in die Richtung des schmalen Pfades zwischen den Hütten hindurch. Sie setzten sich sofort in Bewegung. Mit Hilfe der Macht versuchten beide Jedi so wenig wie möglich aufzufallen. Sie kamen bis an das Ende des Pfades, der sich zu einem kleinen Platz erweiterte. Was sie dort sahen, sollte Akinto sein Leben lang nicht mehr vergessen.

Soldaten der Regierungstruppen schossen auf alles was sich bewegte. Frauen, Kinder, egal welchen Alters. Akinto spürte, wie der Zorn in ihm hochschoss. Er wollte schon auf die Soldaten losstürmen, als plötzlich mehrere Rebellen vor ihnen auftauchten und die Soldaten sowie die Jedi unterschiedslos angriffen. Ein Blasterschuss streifte Akintos Rippen. Der plötzliche Schmerz und sein Hass auf die Regierungssoldaten liessen ihn alles um sich herum vergessen. Sein Blickfeld wurde eng und rot.

Sein Lichtschwert begann den Todesreigen zu tanzen.

Unterschiedslos hieb er sich durch Rebellen und Regierungssoldaten. Er merkte nicht, das ihn weitere Schüsse trafen. Die Macht durchfloss ihn und er liess sie durch sich wirken. Der Hass schien ihn immer mehr zu beflügeln. Plötzlich sah er sich Irithuis Schnauze gegenüber. Sie öffnete und schloss sich, aber er hörte nichts ausser dem Rauschen von Blut in seinem Ohren. Sie griff ihn bei den Schultern und schüttelte ihn durch, was bei ihrer kleinen Grösse keine leichte Aufgabe war. Akintos Wutrausch verschwand so schnell wie er gekommen war. Er setzte einen dümmlichen Gesichtsaufdruck auf.

„Akinto! Bist Du wahnsinnig geworden? Hast Du alles vergessen, was ich Dich über die dunkle Seite gelehrt habe?“

Akinto schluckte und sah, was er angerichtet hatte. Auf dem ganzen Platz verstreut lagen Leichen. Rebellen, Soldaten, er hatte sie alle getötet. Mit dieser Erkenntnis kehrte auch sein Schmerzempfinden zurück. Er sackte auf die Knie. Er hatte am ganzen Körper Blasterwunden, und nur seiner ausgezeichneten Kondition und der Verbindung zur Macht verdankte er es, das er keinen Schock erlitt und in Ohnmacht viel. Irithui zog ihn mit Hilfe der Macht empor. Stolpernd erreichten sie beide die Grenze des Lagers, wo sie in der beginnenden Dunkelheit verschwanden…

- Tython, Raumhafen, heutige Zeit

Akinto erinnert sich nur ungern an die Ereignisse vor 37 Jahren. Aber die Anwesenheit der Jedi bringt alles wieder zu Tage. Er schlägt die Hände vor das Gesicht und versinkt in Selbstmitleid. Kalapani sieht ihn fragend an. Nach einer Weile streckt sich Akinto und legt die Hände gerade auf den schäbigen, aber sauberen Plasteel-Tisch. Der Wirt nähert sich und stellt das Bier auf den Tisch.

„Macht’n Credit fuffzich.“

Akinto fummelt ungeschickt in seinen Taschen herum, dann legt er eine Zwei-Credit-Münze auf den Tisch.

„Stimmt so…“

Der Wirt klaubt mit einem Grunzer die Münze auf und entfernt sich mit einem sardonischen Grinsen. Akinto sieht ihm verwundert nach. Ein Lächeln huscht über Kalapanis Gesicht. Akinto hat immer mehr das Gefühl, das Opfer eines nur ihm verborgenen Witzes zu sein. Als er wieder Kalapani ansieht, senkt diese, immer noch verschmitzt lächelnd, ihren Blick und reibt verlegen mit einer Hand über den verkratzten Tisch.

„Gut, ich gebe auf. Was ist so witzig?“

Kalapani schüttelt den Kopf. Ihr Gesichtsausdruck wird ernst.

„Eigentlich nichts. Nur, Sie bemühen sich so offenkundig, ein normaler Bürger zu sein, dass es schon auffällig ist.“

Sie hebt schnell die Hand, als Akinto überrascht aufsieht.

„Ich versichere Ihnen, es würde wohl niemanden ausser einem Jedi auffallen, der die Macht in Ihnen spürt.“

Akintos runzelt die Stirn, sein Blick verdunkelt sich.

„Ich bin kein Jedi!“

Er sagt es wohl mit mehr Nachdruck, als er es beabsichtigt hatte. Er steht auf, bleibt aber am Tisch stehen. Kalapani sieht ihn kühl an.

„Warum seid Ihr dann hier?“

‚Was für eine dumme Frage!‘ schiesst es durch Akintos Kopf, ohne wahrzunehmen, das die Frau die formelle Ansprache benutzt hat, die unter anderem bei den Jedi üblich ist. Aber die Frage war berechtigt. Warum ist er hier, wenn nicht, um sich den Jedi anzuschliessen? Warum lässt sie ihn nicht einfach in Ruhe? Er ist ihr keine Rechenschaft schuldig! Und warum verspürt er trotzdem den inneren Zwang ihr alles erzählen zu müssen? Akintos Kiefer mahlt, während er sich langsam wieder hinsetzt, sein schmerzendes Kreuz verfluchend.

„Kriff! Nun gut. Ihr habt Recht. Ich... Ich war vor langer Zeit ein Jedi… nun, nur ein Padawan.“

Die Mirialanerin sieht ihn abwartend mit grossen Augen an. Sie scheint ihn ermuntern zu wollen weiter zu machen. Obwohl er die Verbindung zur Macht verloren hat, hat er das unbestimmte Gefühl, dass sie sie benutzt, um ihn zum Reden zu bringen. Er schüttelt verärgert den Kopf. Nein, er muss sein langjähriges Misstrauen gegen die Jedi und die Macht endgültig aufgeben. Und wenn er nur dazu gut sein wird, die Klos zu putzen, er will seinen Teil dazu beitragen, dass die Republik nicht von den Sith überrannt werden wird. Akinto macht es sich auf seinem Stuhl bequem und greift nach seinem Bierglas. Er nimmt einen tiefen Schluck und sieht Kalapani an, die ihn immer noch mit ruhigem, beinahe kühlen, Blick fixiert. Das Bier fliesst kühl seine Speiseröhre hinab und bereitet ihm ein angenehmes Gefühl in seinem Magen. Er atmet tief ein und spricht:

„Ich werde Euch die Geschichte erzählen…“

- Unbekannte Welt im Outer Rim, vor 37 Jahren

Irithui und Akinto waren bis spät in die Nacht über unwegsames und vom Schnee trügerisch verhülltes Terrain geflohen. Irithui hatte zwischendurch kurz mit dem Kapitän ihres Schiffes in Kontakt aufgenommen. Sie war mit ihm übereingekommen, dass sie erst einige Distanz zwischen sich und dem verdammten Lager der Freiheitskämpfer bringen wollten, bevor ihr Schiff sie aufsammeln sollte. Glücklicherweise hatte die Planetenregierung nichts gegen das Schiff der Jedi unternommen. Offensichtlich wollten sie es sich nicht weiter mit der Republik verscherzen, aber es war besser kein Risiko einzugehen.

Nach über zwei Stunden wilder und teilweiser halsbrecherischer Flucht, erreichten die zwei Jedi ein von Schnee verhülltes Hochlandplateau, welches geeignet schien, dass ein Raumschiff darauf landen konnte. Akinto war an seine Grenzen gekommen. Wenn ihn Irithui nicht physisch und mit Hilfe der Macht gestützt hätte, wäre er nicht so weit gekommen. Irithui hatte sich während der Flucht nicht weiter zu seinem, wie er es empfand, Versagen in dem Lager geäussert und hatte Akinto ganz seinen eigenen Gedanken und Gefühlen überlassen. Jetzt half sie ihm, sich sanft auf dem Schnee niederzulassen, um danach ihr Raumschiff zu kontaktieren, damit es sie endlich abholen würde können.

„Von eurem Peilsignal ausgehend, müssten wir in ungefähr 20 Minuten bei euch sein, Meisterin.“

Irithui nickte und steckte ihren Kommunikator wieder ein. Nun, da der Kapitän ihre Position sicher gespeichert hatte, bestand keine Notwendigkeit, den Transmittier weiter laufen zu lassen. Sie hoffte, dass die örtlichen Behörden ihren verschlüsselten Funkspruch nicht hatte abfangen können, und sie keine ungebetenen Besucher anlocken würden. Irithui wandte sich Akinto zu, der sichtlich verstört und unter Schock stehend auf dem Schnee vor ihr lag.

„Akinto…“

Akinto sah angespannt auf. Irithui wog ihre nächsten Worte ab. Sie sprach sanft, ohne jede Aggressivität.

„Akinto, Du weisst, dass Du einen Fehler gemacht hast.“

Irithui hob schnell ihre Hand, um Akintos Ausbruch zuvorzukommen.

„Aber ich kann verstehen, warum Du so gehandelt hast. Ich hätte dieses Massaker genauso verhindern wollen wie Du auch. Dein Fehler war, das Du dich deinem Zorn und Hass überlassen hast. Du warst in diesen Sekunden der Dunklen Seite sehr nahe. Du hast nicht die Unschuldigen beschützt - Du hast aus Zorn und Hass gemordet.“

Irithui sah Akinto besorgt an. Er kannte seine Meisterin lange genug, um ihre hundeähnlichen Gesichtsausdrücke gut deuten zu können. Akinto senkte den Blick.

„Ich… bin mir dessen bewusst, Meisterin.“

Irithui setzte sich neben Akinto und legte eine haarige Hand auf seine Schulter. Sie versuchte ihn mit Hilfe der Macht zu beruhigen. Sie ist keine Heilerin, aber zu mindestens kann sie versuchen ihm Trost zu spenden. Die Minuten zogen sich in die Länge, bis endlich das anschwellende Geräusch republikanischer Turbinen und Repulsorlifts die Ankunft ihres Raumschiffs ankündigte. Endlich konnten sie diesen Ort ihrer Niederlage verlassen.

- Tython, Raumhafen, heutige Zeit

Kalapani hat ihren Kopf auf ihre Hände gestützt und gespannt dem Bericht gelauscht. Akinto nimmt einen weiteren Schluck aus seinem mittlerweile wärmer gewordenen Bier. Vorsichtig setzt er den Krug ab und sieht ins Leere. Kalapani wartet eine kurze Zeit, dann fragt sie leise:

„Was geschah danach?“

Akinto sieht Kalapani an. Sein Gesicht ist voller Selbstzweifel und Unsicherheit.

„Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Ich habe den Orden verlassen.“

Akinto steht hastig auf und wendet sich der Tür der Cantina zu. Kalapani folgt ihm nicht, sie hebt nur ihren Blick um ihm ins Gesicht zu sehen.

„Ihr gabt dem Orden die Schuld, nicht Euch.“

Kalapani steht nun doch auf und greift nach seinem Arm. Akinto bleibt stehen und atmet tief ein.

„Ist es nicht so?“

Akinto sieht sie an. Dann nickt er schwach.

„Ja. Ich fühlte mich vom Order verraten. Aber noch mehr fühlte ich mich von der Macht verraten.“

Kalapani versucht Akinto sanft zu seinem Stuhl zu leiten. Er lässt es mit sich geschehen. Beide setzen sich wieder. Akinto sieht sich unsicher um, er will Kalapani nicht in die Augen schauen. Da ist es wieder. Dieses Verständnis, diese mitfühlende Art, die ihn so wütend macht. Er will kein Mitleid! Er schluckt und ballt die Faust. Nein, diesmal wird er sich nicht seinem Zorn und dem Hass ergeben. Diesmal nicht!

„Ja, die Macht! Die Macht… sie ist eine Last für das Universum. Sie gibt Wesen, die damit nicht umgehen können, zuviel Gewalt über ihre Umgebung. Kriff! Ich war 16! Noch ein Kind! Man gibt einem 16-Jährigen keine Waffe in die Hand, die fast alles durchschneiden kann, oder noch schlimmer, die Macht ein Gott zu sein!“

Akinto lehnt sich über den Tisch, Kalapani entgegen. Sein Gesichtsausdruck ist voller Wut und Selbstzweifel.

„Die Macht ist die Ursache alles Bösen in der Galaxis!“

Sein Ausbruch scheint Akinto erschöpft zu haben. Er lehnt sich in seinen Stuhl zurück und greift nach seinem Bierglas. Er stürzt den letzten Schluck hinunter und knallt das leere Glas auf den Tisch.

„Nie wieder wollte ich ein Sklave der Macht sein. Ich reiste von Planet zu Planet, von Ort zu Ort. Was immer für Arbeiten anfielen, ich übernahm sie und zog weiter, wenn ich es nicht mehr aushielt. 36 Jahre lang. Immer auf der Flucht… vor der Macht. Das dachte ich jedenfalls.“

Akinto seufzt, legt sich nach vorne und stützt die Ellenbogen auf seine Beine.

„Dabei floh ich vor mir selbst.“

Akinto knurrt und richtet sich mit knackenden Wirbeln wieder auf. Er verzieht das Gesicht und hält sich den Rücken.

„Man kann seiner Bestimmung nicht entkommen. Ich… Ich will den Jedi helfen. Gegen die Sith. Irgendwie. Ich… habe mich von der Macht getrennt. Ich kann nichts mehr… gar nichts… Ich habe seit diesem Tag vor fast 37 Jahren kein Lichtschwert mehr angefasst, und ich glaube auch nicht, dass ich das jemals wieder tun werde.“

Akinto sieht Kalapani gefasst an.

„Wenn der Orden mich nicht mehr will, verstehe ich das natürlich. Ich dachte nur… Fragen kostet nichts.“


Er zuckt mit den Schultern.

„Ich weiss nicht mehr, wo ich noch hin soll.

Kalapani sieht Akinto lange an. Endlich lächelt sie.

„Ich glaube, da lässt sich was machen.“

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OOC-Infos:

Über 18: Ja... könnte man sagen. :D
Gilde: noch keine.
RP-Erfahrung: Vier Jahre WoW auf "Die Aldor". Hauptsächlich auf Seite der Horde, aber auch Allianz. Mitglied in verschiedenen Themengilden.
Besitzt du ein Headset: Ja. TS3-Client vorhanden.
Kontaktmöglichkeiten ausserhalb des Spiels: Skype, EMail


Sonstiges: Sonst gibt es nicht viel von mir zu berichten. Kalapani ist meine Frau.
:schmoll: Falls wir uns in eure Gemeinschaft einleben, werden wir auch noch mehr von uns preisgeben. ;)

2

Donnerstag, 3. November 2011, 21:31

Sooo... ich bin durch. *g*
Auch an dich ein "Willkommen im Forum."
Die Geschichte und die Figur selbst gefallen mir echt gut. Die hat tragisches Potential und sowas mag ich.
Aber ich habe so ein paar Bedenken.. dazu mehr in meiner PN an dich. ;)

Bis dann,

Silenas

3

Samstag, 5. November 2011, 14:36

Herzlich Willkommen Akinto.

Die Geschichte liest sich wirklich gut und gibt einen interessanten Charakter preis.
Da du die Bedenken wohl mit Silenas bereden wirst, sage ich einfach nurnoch:
Es wird sich zeigen, ob sich da etwas machen lässt. :)
Avatar Lineart by Hausschuh

4

Dienstag, 8. November 2011, 19:42

Nachdem nun die letzten Zweifel zerstreut sind, auch von mir noch ein herzliches Willkommen. :)

5

Freitag, 11. November 2011, 14:14

Keine Ahnung, ob ich mich noch mal melden muss um Zugang zum Inneren zu erhalten. Jedenfalls tue ich es hiermit. 8)


-E

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