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Sonntag, 19. Mai 2013, 17:39

Hanaa- Es gibt keinen Tod...nur die Macht


OOC: das war ihr hier lest, ist tatsächlich der Orginaltext, das Chatlog des Spiels. Nur wenige Details wurden von mir zum besseren Verständnis für Außenstehende ergänzt. Wenn Rollenspiel zum Roman wird, dann kommen solche epischen Texte zustande.

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An Bord der Dark Inspiration, niederer Orbit über Dromund Kaas

Als Hanaa zu sich kam, befand sich in einem kleinen Raum, welcher in dem typisch Imperialen Stil gehalten war – kalt und metallen. Die einzigen Möbel darin waren zwei Pritschen, eine Schalldusche und ein Waschbecken. Die Tür des Raums war mit einem Energiefeld gesichert, welches ein monotones und nerviges Rauschen von sich gab.
Die Padawan war auf eine dieser Pritschen gefesselt – an Fußgelenken, Beinen, Bauch und Hals, um ihr so wenig Spielraum wie möglich zu lassen. An Handgelenken und Hals befanden sich Machtfesseln.
Ihre Gedanken rasten und ihre Atmung konnte und ließ sich nicht beruhigen. Wie sagte man ihr: Selbstüberschätzung würde sie eines Tages zu Fall bringen. Irgendwie hatten die Jedi recht und allein diese Tatsache quälte sie, ebenso wie die Gewissheit, dass sie einen alten Freund in Gefahr gebracht hatte - und ihr Kind.
Warum war sie auf dieses verdammte Schiff gefolgt? Sie versuchte den Raum mit dem an Macht zu erfassen, was ihr noch geblieben war, doch mit den ihr verbleibenden Sinnen konnte sie nur eine bedrückende Kälte und Leere spüren. Sie scheint ganz alleine zu sein.
Hanaa versuchte sich in eine Meditation zu flüchten, sie wollte nicht die Würde verlieren. Der Weg der Jedi hatte sie bisher nicht zum Frieden geführt, immer wieder war sie über Lügen und Heuchelei gestoßen und immer wieder war sie an der letzten Prüfung zum Ritter gescheitetert: Der Prüfung des Geistes, in der sie all ihren Hass überwinden musste um wahrhaft Frieden zu finden. Sie biss die Zähne zusammen. Die Meditation schien nicht zu gelingen. Zu sehr lärmte das Kraftfeld und die Unterdrückung der Macht riss sie immer wieder aus dem Fluss der Gedanken.

Aus einiger Entfernung erklang plötzlich ein Geräusch... eine Panzertür? Zu spüren war in der Umgebung dennoch nichts und auch keine Schritte waren zu vernehmen.
Hanaa würde gerne den Kopf heben um zu sehen, was vor sich ging. Vor ihrem geistigen Auge sah sie immer noch Javyn, wie er sich verabschiedete, als wüsste er, dass das letzte Treffen wirklich das letzte war. Diese Erinnerung formte einen Kloß in ihrem Hals. Jetzt galt es Stärke und Würde zu zeigen. Wenn man schon nicht leben konnte wie ein Jedi... vielleicht konnte man wie einer sterben. Und vielleicht war es ihre letzte Tat den Freund, den Ritter Scaratur, vor seinem größenwahnsinnigen Bruder zu retten.

Ohne ersichtlichen Grund lösten sich die Fesseln um Hanaas Körper und erlaubten es ihr damit sich zu bewegen. Lediglich die Machtfesseln, welche ihre Hände zusammenhalten und das Machthalsband verbleiben.
Hanaa hob den Kopf und den Oberkörper leicht an, sah zum Kraftfeld, richtete sich dann gänzlich in eine sitzende Position auf und schob die Füße über den Rand der Pritsche.
Durch das rote Schimmern des Kraftfeldes konnte sie einen wesentlich größeren Raum erspähen, der sich dahinter erstreckte. Auch dieser Raum war typisch imperial gehalten, jedoch konnte sie aus ihrem Sichtwinkel ein paar Podeste in den Ecken erkennen. Auf diesen standen größtenteils altertümliche Gegenstände und die Wände sind in unregelmäßigen Abständen mit Gemälden von Schlachten behangen. Leise seufzte sie und wieder schossen ihr 1000 Fragen durch den Kopf. Wohin flog dieses Schiff? Hatte man Scaratur bereits im Visier? Wo verdammt befand sie sich gerade und... war das in Anbetracht der Tatsache, dass sie auf einem imperialen Schiff war, wichtig?
Mit einem erneuten Blick versuchte Hanaa die Gegenstände auf den Podesten genauer zu erfassen. Sie trat dabei näher an das Kraftfeld heran. Waren es Sammlerstücke? War sie nun auch ein Teil dieser Sammlung? Gescheiterter Jedi? Betrogener Sith-Lord?
„Eine... Trophäe?“, hört sie sich ungläubig und fassunglos sagen.

Aroval, der alte Sith, stand an der Wand neben Hanaas Zelle und starrte mit ausdrucksloser Miene in den Hauptraum seiner Gemächer. Allerdings befand er sich weit genug weg, so dass Hanaa ihn nicht sehen konnte.

„... ich bin kein Druckmittel... ich bin ein verdammtes... Ausstellungsstück!“ Resigniert ob dieser Erkenntnis ließ sie sich auf die Knie sinken.
„Für die Jedi warst du das wahrscheinlich. Nun jedoch nicht mehr.“ Entgegnete Aroval ruhig.
Hanaa hob den Kopf leicht an, versuchte zu erkennen, wessen Stimme dies war. Etwas in ihr schien die Stimme zu kennen, doch dies war nicht ihr vorrangiges Problem.
„Was... bin ich?“ Ihre Stimme klang nun fester, sie schien ihre Fassung wieder gefunden zu haben, hatte sich im Griff. Kein Zittern war zu hören, nur ein Hauch Wehmut „Was... ist das für ein Ort?“
„Mein Refugium. Der einzige Ort, der für mich sicher ist. Dasselbe gilt nun auch für dich.“, erhielt sie als Antwort.
„Eine Zelle zwischen all den Dingen, die hier ausgestellt werden, wirkt wie ein Käfig für einen seltenen Vogel.“
„Du bist selten, dies stimmt. Allerdings stelle ich im Normalfall keine Personen aus.“
„Keine... Personen,“ murmelte sie leise, „Warum bin ich dann hier und was mache ich in einem Refugium?“
„Du bist hier, weil du an anderen Orten nicht leben kannst. Sag mir, wann du das letzte Mal wirklich glücklich und geborgen warst.“
„Euch interessiert mein Glück?" Ihr Stimme begann zu beben, die Fassade der vollkommenen Fassung schien zu schwinden „...wer seid Ihr?“
Aroval starrte weiterhin in den Raum. Jedoch legt sich seine Stirn bei dieser Frage in Falten. Scheinbar dachte er wirklich darüber nach und antwortete nach langem Zögern: „Ich bin ein Freund... und du bist wahrscheinlich die einzige Person, die diese Bezeichnung von mir hört.“
Hanaa sah sich irritiert um. Die äußere Ruhe schien weiter zu schwinden.
„Freunde, die mich in Ketten halten,... solche Freunde habe ich nicht. Aber Freunde,... die nie da sind, wenn man sie... braucht.“ Sie brach den Satz an und ließ die Schultern hängen „... ich beginne zu verstehen.“
„Was beginnst du zu verstehen?“
„ Frieden gibt es nicht.“ Ihre Schneidezähne bissen auf ihre Unterlippe.
„Das kommt darauf an, wie du Frieden definierst. Vollkommener Frieden wird jemandem nur sehr selten vergönnt, doch es gibt ihn. Selbst ich habe ihn schon erlebt, obgleich er schnell verrinnt.“ Zum ersten Mal schient sich eine Emotion in die Stimme des Sith zu schleichen. Man könnte sie wohl am ehesten mit Sehnsucht beschreiben.
„Aroval... seid Ihr das?“
Aroval ließ die Frage eine Zeit lang im Raum stehen, ehe er mit einer beiläufigen Handbewegung das Kraftfeld deaktiviert.
„Wieder einmal begegnest du mir als Gefangene. Lässt du dir das zur Gewohnheit werden, Hanaa?“
„Nein... dieses Mal... wird das letzte Mal sein.“, antwortete sie leise und beschämt.
„ Davon gehe ich aus. Ich weiß nicht, wie häufig ich dich vor denjenigen beschützen kann, die nach dir trachten. Deshalb werde ich dafür sorgen, dass dies auch nicht mehr nötig sein wird.“
„Es wird... also enden.“ , erwiderte sie tonlos.
Der alte Sith gewann nur langsam seine Fassung wieder „Ja, es wird enden. Hanaa wird durch meine Hand sterben.“
Hanaa senkte den Kopf, hob ihn dann wieder an „Aroval...“ Ihre Lippen formten tonlos Worte, die sie nicht aussprach, sie suchte nach Worten, die passten, was ihr nicht gelang.

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OOC: Fortsetzung folgt

2

Montag, 27. Mai 2013, 09:15



Der alte Sith wandte den Kopf Richtung Hanaa, obwohl sie sich nicht gegenseitig sehen konnten. Dann wartete er ab und ließ seiner ehemaligen Schülerin etwas Zeit.
„Bitte... löst die Ketten. Hat Hanaa verdient ihr Ende wie eine Sklavin zu empfangen...?“ Die Stimme der Jedi wurde wieder fester. Dieser Hauch von Würde schwang mit – kein Jammern mehr. Es war vorbei.
„Nein, das hat sie nicht...“ Durch eine weitere Handbewegung des alten Mannes lösten sich die restlichen Fesseln und diesmal auch das Halsband.
Hanaa spürte wie ihre Knie zittern und wie der Boden unter ihren Füßen bebte. Wie an einem Faden gezogen hob sie eine Hand, während sie zu Boden sank und die eine Hand nach ihrem Meister ausstreckte, als könne nur er sie jetzt vom tiefen Fall retten.
„Werdet Ihr... da sein?“
Der Alte setzte sich schlussendlich in Bewegung und kniete sich vor Hanaa, um ihre Hand zu ergreifen. „Ich werde da sein, Hanaa. Das hast du verdient.“
Sie schloss ihre Finger fest um die Hand und zog sie an ihre Stirn, schwieg, während der Körper zitterte.

Der alte Sith sah auf Hanaa hinab. Er schien jedes einzelne Detail von ihr zu betrachten. Dann zeichnete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ab, nicht kalt oder politisch berechnet wie sonst, sondern ehrlich und warm. Sie war einst sein Geschöpf und sie war immer noch stark in Geist und Willen, er hatte sich nicht in ihr getäuscht.
„Es wird gleich vorbei sein. Sei noch einmal stark, wie immer.“
Die Padawan hielt noch eine Weile seine Hand, dann lösten sich ihre Finger.
„Ich... bin... bereit.“ Auch wenn ihre Stimme brüchig klang, so lag doch Entschlossenheit darin.
Die Sithlord zog seine Hand zurück und stand auf. Langsam wankte er einige Schritte zurück und fixierte seine ehemalige Schülerin. Die linke Hand des Sith erhob sich und deutet auf Hanaa. Ein Knistern erklang, erst leise, dann immer lauter bis man dachte, ein Vogelschwarm würde durch den Raum schwirren. Grelles leuchten umschloss die Hand des Alten, als sich die Machtblitze manifestierten und sammelten.
Noch ein letztes Mal schenkte Aroval seiner Schülerin ein ehrliches Lächeln, dann verließen die violetten Energieladungen seine Hand und schnellten auf magere Jedi-Padawan zu, umschlossen sie, durchfuhren sie.
Hanaa zuckte zusammen, bäumte sich auf und versuchte einen Schrei zu unterdrücken, dann nahm die Wucht der Entladung sie einige Meter mit, tiefer in den Raum, schleuderte sie über eine der Pritschen und presste sie an die Wand, wo sich die Blitze in ihrem Körper entluden.
Der Sith ging ihr langsam nach. Immer noch floss die tödliche Energie aus seinem Arm, um Hanaa zu verschlingen. Er schien keine Freude dabei zu empfinden, doch lässt er sich nichts anmerken, es getan werden musste, musste getan werden.
Hanaa schien zäh zu sein. Der magere Körper kämpfte gegen die Vergessenheit, dann schien das Leben aus der zierlichen, androgynen Frau zu weichen, für die es in dieser Welt scheinbar auf keiner Seite einen Platz gab. Die Muskeln zuckten noch und ein kleines Rinnsal an Blut lief aus der Nase, verkochte jedoch sofort zu trockener Kruste. Der Körper kippte zur Seite, klatschte zu Boden und zurück blieb... Stille. Gab es den Tod oder gab es die Macht? Vielleicht würde sie es nun erfahren, vielleicht auch nicht und wieder eine weitere Lüge der Jedi würde aufgedeckt werden. Aber war das noch wichtig?
Der Lord ließ seine Hand sinken und betrachtete den rauchenden Körper vor sich. Ein leichter Schatten huschte über seine Züge, ehe er mit einer beiläufigen Geste den Leichnam mit der Macht in die Luft erhob. Darauf bedacht, dass der Körper nirgendwo anstieß, ging der alte Sith aus dem Raum hinaus und und betrat seine Privatgemächer und legte der Körper auf einer Bahre ab.

Wo eine Stufe endet, beginnt eine neue... das Rad des Lebens würde sich weiter drehen, auch ohne Hanaa Garrde.

Der alte Sith-Lord ließ sich auf seine Knie hinab und senkt seinen Kopf. Die Hände legten sich zusammen und formen ein Muster, dann schlossen sich die Augen des Mannes, welcher auf einmal sehr müde wirkte.
Leise stimmte er eine alte Inkantation in einer fremden Sprache, archaisch und wild. Die Dunkle Seite lebte auf und ebbte wieder ab... immer im Gleichklang, wie im Kreis.
Die Triebwerke der „Dunklen Inspiration“ begannen aufzuheulen, als der Sprung in den Hyperraum eingeleitet wurde und Hanaa und Aroval fortbringt von Dromund Kaas.


Hanaa hinterlässt der Welt so viel: eine Tochter, die einen Enkel gebären wird... und... in vielen Wesen die Hoffnung, dass die Dunkle Seite überwunden werden kann, denn was der Sith nicht wusste, aber vielleicht ahnte, war, dass sie im letzten Moment ihres Daseins den Hass und den letzten Zweifel überwand – die Prüfung des Geistes, ihre letzte Prüfung um ein Ritter zu werden, an der sie immer und immer wieder gescheitert war- war bestanden. Sie verließ diese Welt im Einklang mit der Macht.