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Donnerstag, 4. April 2013, 14:41

Yeranas Storys

Yeranas Wüstenkristall:
(02.04.2013)

In der Nacht noch bricht Yerana auf, denn ab dem Hyperraumsprung kann sie schließlich auch auf dem Schiff etwas schlafen bis sie da ist, wozu also ausgeschlafen starten. Sie schläft tief und träumt viel:

Yerana steht inmitten einer Sumpflandschaft. Hat sie sich vertan? Ist Halm nicht ihr Ziel sondern dieser Planet? War sie schon jemals in einem Sumpf? Sie kann sich irgendwie nicht erinnern. Es fühlt sich alles so dumpf an. Gleichzeitig sieht oder fühlt sie eher den Kristall, irgendwo da vorne. Sie muss dem Gefühl nur folgen. Kaum ein paar Schritte getan versumpft ihr linkes Bein bis zum Knie.

Als sie es wieder herausziehen will sieht sie erst Mal perplex dass sie nun mit dem Bein in einer Felsspalte steckt und auf einem Dschungelplaneten ist. Irgendwie kennt sie ihn,,, oh ja, jetzt weiß sie es: Veral V. Sie sieht ein paar alte Bilder wie auf einer Leinwand um sie herum und lächelt kurz schief. Ja ihr erstes Erlebnis für längere Zeit in einem Kriegsgebiet war schon etwas happig, aber sie kam noch knapp zurecht, mit der Hilfe anderer.

Der Sumpf erscheint wieder und sie kriegt ihr Bein wieder hinaus, geht weiter. Ein paar halbwegs sichere Wege weiter, sackt sie wieder ein, stolpert leicht so dass ihre Arme teils mit im Schlamm landen. Nicht schon wieder...

Eine Zelle, ein viereckiges Energiefeld. Nein, muss das sein... sie kann nicht ausstehen wenn sie darüber träumt auch wenn sie es bisher nur sehr selten getan hat, interessanterweise. Sie fühlt geradezu das Echo des Schmerzes von damals, in Gefangenschaft der Sith, ihre verdrehten chaotischen Gedanken. Aber dann sieht sie auch Tython, wie sich ihr Meister um sie gekümmert hat und auch die anderen und lächelt sacht.

Sie rappelt sich wieder aus dem Sumpf auf und geht weiter. Ein Weile geht sie wieder auf trocknen Pfaden und erinnert sich an Waath Ritterprüfung und wie er sie bestand, wie er zum Ritter geschlagen wurde Obwohl sie ihn nur das letzte Stück begleitet hat, ein wenig zurechtgebogen hat was sein alter Meister in seinem Straucheln verkehrt gemacht hat, ist da doch ein wenig stolz, dass er es geschafft hat.

Jetzt enden die trockenen Sumpfpfade wieder und sie sackt immer mit den Füßen ein wenig ein und sie weiß genau wieso. Immer wieder sieht sie in ihrem Datapad einen Brief vor Augen und jedes Mal wenn sie aufsieht, sieht sie einen ganz bestimmten Soldaten im aufgekommenen Nebel, etwas transparent. Sie sollte sich nächtens nicht mehr Herr Bantus komische Gruselgeschichten anhören, immerhin weiß sie dass er noch lebt. Das hier ist jetzt wirklich lächerlich. Dennoch geht ihr hierbei ein Gedanke nicht aus dem Kopf und ein Gefühl nicht aus ihrem Herz.

Immerhin hat sie inzwischen ihr Gleichgewicht wieder gefunden und gefestigt. Kein Herzschmerz mehr, kein Bereuen den Weg eines Jedi weiter zu gehen. Bedauern? Ein wenig, aber auch fast nur wegen ihm, nicht wegen sich selbst. Ein Jedi zu sein ist einfach das was sie schon immer wollte und will, alles andere ist Ablenkung. Ein Grund ihn am besten nie wiederzusehen, wie er es wollte mit seinem Lebe wohl. Aus den Augen aus dem Sinn. Wenn man in einen stillen See nicht dauernd Steine hinein wirft, schlägt er auch keine Wellen. Der Stein ist so oder so ein Teil des Erfahrungsschatzes des See's, immerhin liegt er dort drinnen.

Sie geht weiter und weiter, ihre Schritte sind nicht leicht aber machbar, sackt sie doch noch immer ein wenig ein. Endlich kommt sie aber wieder auf sichereres Land. Sieht sie da nicht ein schimmern in der Ferne? Und hört sie da nicht eine Stimme?


Yerana schlägt die Augen auf, der Boardcomputer meldet dass sie in vier Minuten aus dem Hyperraum austreten. Hat sie die erste Ansage-Minute etwa verpasst? Scheint ganz so. Nun denn auf ans Werk. Sie führt noch eine kleine zwei Minuten Meditation durch ehe sie sich ins Cockpit begibt und dort wartet bis sie aus dem Hyperraum springt. Wäre wirklich praktisch wieder einen Padawan zu haben der fliegen kann, fliegen ist einfach nicht ihr Gebiet und sie tut es nur wo sie es muss.

Sie spürt in etwa wo sie auf Halm hin muss, fliegt den Ort an und scannt dann auch die Oberfläche, wo sie die Defender landen kann. Immerhin will sie nicht dass diese langsam im Wüstensand versinkt. Es dauert ein wenig aber dann findet sie eine Stelle und landet die Defender im Schneckentempo. Waath wäre sicher amüsiert als Pilotenass. Dumm nur dass die Stelle etwas weiter weg ist. Yerana wird wohl noch ein ganzes Stück gehen müssen, ehe sie dort hin kommt wohin ihr Gefühl sie trägt. Sie packt sich deshalb noch eine zweite Feldflasche an den Gürtel ehe sie die Defender sichert und aussteigt.

Hitze empfängt sie, aber sie war schließlich schon auf Tatooine, da geht das hier auch. Ihre Robe schützt sie vor der glühenden Sonne und luftig genug ist sie auch. Dennoch ist es hier ziemlich heiß also sollte sie nicht in der Gegend rumstehen sondern losgehen. Gedacht und getan. Ihre Schritte sind schwerer, sackt sie doch teils in den Sand ein, da hilft auch nicht immer gute Stiefel zu haben und da und dort bröselt ein fieses Sandkörnchen über den Rand in ihre Schuhe. Sie ignoriert es weitgehend, denn wenn sie deshalb jedes Mal ihre Stiefel neu anziehen würde, würde sie gar nicht mehr voran kommen. Es reicht wenn sie das ab und an macht damit ihre Füße nicht wund oder gar blutig gerieben werden.

Sie weiß nicht wie lange sie unterwegs ist, als sie merkt dass ein Sandsturm in Anmarsch ist und sie lieber noch einige Schlucke trinkt. Würde sie im Sturm trinken wäre ihr Wasser hinterher nur sandig. Es dauert nicht lang bis ihre Vorahnung sich bestätigt und der Sturm kommt. Einen Teil der Kapuze hat sie vor das Gesicht gelegt und befestigt, so dass nur noch ihre Augenpartien wirklich vom Sand etwas abbekommen. Das spürt sie auch ziemlich schnell während sie sich teils gegen den Sturm stemmen oder lehnen muss.
Yerana weiß auch nicht wie lange sie im Sturm umhergeht, ehe sie ihre Augen schließt und die Machtsicht verwendet weil ihre Augen zu sehr brennen. Der Unterschied ist nicht groß, sie kann die Machtsicht nicht sonderlich gut, aber sie sieht halbwegs wo es rauf und runter geht und kann noch die ein oder andere Lebensform auf ihren Weg ausmachen, vermutlich größere Käfer, tiefer im Sand vergraben, was sie nur durch ein schwaches Flackern in der Machtsicht vom Sand unterscheiden kann der ihr hier schließlich auch noch um die Ohren fliegt.

Das Zeitgefühl hat sie schon lange verloren als sie endlich etwas entdeckt und ein Gefühl ihr sagt dass sie da ist: Eine tiefer liegende Höhle, halb vom Sand verschüttet, man erkennt es nur an einem Loch das nicht vom Sand zugedeckt wurde. Das ist aber nicht unbedingt der sicherste Einstieg zu einer Höhle. Dennoch geht sie vorsichtig dorthin und schlüpft nach einem Blick hinein schließlich mit den Füßen voran in die Höhle, den Sandberg so heruntersteigend bis sie etwas felsigeren Boden fühlt. Als sie sich umdreht erkennt sie leicht die Umrisse der Höhle aber fühlt gleichzeitig eine bleierne Müdigkeit die sie geradezu herunterzieht. Einen Augenblick überlegt sie, aber dann setzt sie sich an die Felswand und lehnt sich etwas an. Es drängt sie nichts, ein wenig schlafen wird gut tun, immerhin muss sie ihren Kristall erst noch finden und dann auch wieder den ganzen Weg zurück, da kann sie etwas Kraft gebrauchen.

Yerana öffnet die Augen und sieht dass das Land das gerade noch Sumpf ab den eben betretenen Trockenpunkt sich in eine kalte Wüste wandelt, vielleicht auch eher eine Tundra, spürt sie die Kälte doch schon am Wind. Kein schöner Umschwung, sind ihre Sachen doch teils nass von dem Sumpf. Dennoch geht sie weiter, fühlt sie doch dass sie dort lang muss um ihren Kristall zu finden.

Es wird immer kälter so weiter sie geht und sie hat langsam das Gefühl dass ihre Hände und Füße einfrieren. Als sie einen Stein mitten in dieser Einöde sieht, steuert sie auf ihn zu. Froh sich setzen zu können um in dessen Windschatten etwas ihre Hände und vor allem Füße wieder zu etwas mehr Blutzirkulation zu bewegen. Sie wird schon durch die Ödnis kommen. Sie sieht auf als sie eine Bewegung wahrnimmt.
Was macht Meisterin Derak, Meister Zykkar, Ritter Magejin und Vare... Sorentor hier? Die vergangenen Tage nach ihrem Rückruf schießen ihr durch den Kopf. Und was sagen sie? Sie soll jetzt hier bleiben? Aber sie wollte sich nur aufwärmen und dann weiter.. sie muss doch auch weiter, kann nicht einfach hier bleiben. Ihr blick geht zu Meisterin Derak die ihr eine Decke zuwirft. Ein wenig Wärme, immerhin etwas, aber Moment... was soll das?! Nacheinander schneiden alle mit dem Lichtschwert ein größeres Stück des Felsens weg der sie schützte, Meister Zykkar ausgenommen. Dieser reicht ihr eine weitere Decke ehe er mit den anderen geht. Die wird sie wohl brauchen, mit dem Fitzell was von ihrer Deckung übrig blieb... und sie darf nicht weg.

Einige Zeit sitzt sie dort frierend, verschiedene Jedi kommen da und dort vorbei und reden mit ihr, teils verständnisvoll und freundlich... ehe sie wieder weiter gehen. Das ist... einfach ungerecht. Sollte das der Orden sein dem sie immer dienen will? Was solle sie hier eigentlich tun? Erfrieren?! Aber dann kommen die Meister wieder und machen sie von der Kette los. Moment, seid wann war sie an einer Kette? Sie darf wieder gehen aber Meisterin Derak würde ein Auge auf sie haben. Ein paar Augenblicke steht sie noch perplex da, ehe die beiden Meister winken sieht... winken? Ihr Blick geht zu Kreyma der hinzutritt, hinter ihm noch jemand im Schatten der Nacht, Varelis vielleicht? Nein eher nicht. Kreyma schaut so gar nicht wie sonst aus, das freundliche Gesicht fehlt und er zieht ein rotes Lichtschwert. Ihre Augen weiten sich unwillkürlich. Ist das seine Rache? Er streckt die Hände im Himmel empor, scheint die Macht zu sammeln und dann schlagen ein paar Blitze in ihrer Nähe ein - ohne sie zu treffen. Dann lacht er und sie schaut nicht schlecht, das hörte sich fast normal an. Aber Moment hier stimmt etwas nicht. Ehe sie nachdenken kann bricht unter ihr die Erde weg und zum reagieren ist es auch zu spät. Sie fällt und fällt .. sieht einen Kristall und grabscht nach ihm, fällt mit ihm weiter und weiter und....angekommen.


Yerana schreckt hoch und atmet noch etwas schneller. Ein Alptraum, oder? Sie sieht kaum etwas. Es ist so dunkel. Dann fällt Ihr aber wieder ein dass sie mit der Machtsicht hier hinein ging, der Dunkelheit nichts ausmacht. Schade dass sie ihr Lichtschwert nicht hier hat, sonst hätte sie auch eine Lichtquelle. Ihr Kopf tut etwas weh und als sie kurz tastet weiß sie auch wieso: Eine kleine Beule. Vermutlich ist sie gerade einfach abgerutscht und hingeknallt - sie hätte sich eben doch direkt hinlegen sollen, oder lieber nur meditiert, denn so viel fitter fühlt sie sich jetzt auch nicht. Sie lauscht ein paar Augenblicke: Stille, der Sandsturm muss aufgehört haben. Yerana nutzt ihre Machtsicht und schaut sich um. Das Loch durch dass sie hier rein kommen ist noch da, also sah sie eben vermutlich deshalb nichts, weil es nachts ist. Das erklärt auch wieso ihr so eisig kalt ist, das typische Merkmahl bei Wüsten: Tagsüber kochend heiß, nachts frierend kalt. Bescheuerter Traum. Das kommt sicher davon dass sie mit Kreyma noch nicht geredet hat, seit dieser Sache. Das muss sie unbedingt bald nachholen. Aber jetzt muss sie erst Mal ihren Kristall finden.

Er muss hier irgendwo sein, sie weiß es, sie "spürt" es. Umso tiefer sie in die Höhle geht, umso mehr hat sie aber das Gefühl sie schon zu weit ist und so kehrt sie um. Ein wenig geht sie hin und her, aber es hilft wohl nichts. Sie wird darüber noch Mal meditieren müssen. Das dauert seine Zeit, vielleicht ist es sogar eine Stunde, aber so sicher ist sie da nicht. Dafür weiß sie dann genau wo sie hin muss. Sie geht noch ein paar Schritte weiter zurück ehe sie die mittelmäßig hohe Höhlendecke mal in Augenschein nimmt. Mit etwas normalen Licht und ihrer normalen Sicht hätte sie es vermutlich schon viel eher gesehen, aber mit der Machtsicht hebt sich der Kristall auch nur geringfügig vom Felsgestein für sie ab.

Yerana stellt sich auf die Zehenspitzen, reicht nicht. Dann halt mit etwas Kletterhilfe. Sie holt sich einen Stein mit der Macht heran, wobei ihre Machtsicht durch die geteilte Konzentration leicht verschwimmt, ehe sie prüft ob der Felsen hält und hinaufsteigt. Gut jetzt kommt sie ran aber kaum hat sie die Hand an den Kristall gelegt hat sie ein ungutes Gefühl dass sie inne halten lässt. Ein Blick gleitet durch ihre Umgebung ehe sie dann ganz vorsichtig versucht ihn hinauszuziehen. Was ihr beim Versuch gleich entgegen bröselt macht recht klar was passieren könnte wenn sie den Kristall herauszieht und so lässt sie erst ein Mal ab. Da ist er also, ihr Machtkristall und eventueller Decken-Stabilisierer. Was nun?

Sie überlegt eine ganze Weile ehe ihr doch ein etwas absurder Gedanke kommt, aber irgendwie fühlt er sich nicht falsch an: Buddeln. Einfach versuchen von oben heranzukommen. Der Sandsturm ist aus und bei der Kälte derzeit ist solch eine Arbeit sicher warm haltend. Oder soll sie einfach versuchen vom Loch aus den Kristall zu angeln? Das ist etwas weit und schlimmstenfalls zerstört sie ihren neuen Lichtschwertkristall ehe er überhaupt in ihrem Lichtschwert ist. Dennoch die Aussicht auf langes Buddeln ist nicht viel besser mit möglichem unerfolgreichen Ausgang. Yerana klettert dann wieder aus der Höhle was sich durch den Sand ziemlich schwer gestaltet aber schließlich kommt sie durch das Loch auch wieder hinaus gekrabbelt.

Der Himmel ist nächtlich dunkel aber sternenklar und sie lächelt als sie die Machtsicht hier auch fallen lassen kann, zumindest für einen Moment um die Lage zu prüfen. Es ist nichts Auffälliges zu entdecken, aber es ist ein schönes Firnament ... aber dafür ist sie nicht hier. Yerana lugt dann wieder mit dem Kopf voran in das Loch und konzentriert sich um mit der Machtsicht weit genug in die Dunkelheit zu sehen um den Kristall mit der Macht erfassen zu können. Es klappt soweit auch aber kaum meint sie dass der Kristall sich etwas gelockert hat fällt der erste Gesteinsbrocken donnernd zu Boden und sie zieht den Kopf und Arm schnell aus dem Loch und bringt einen Sicherheitsabstand hinter sich, ehe sie wartet bis das Getöse dort aufgehört hat.

Nun ein Gutes hat das Ganze: Sie sieht anhand des Sandloches dort nun deutlich wo sie von oben ran muss. Mal sehen ob sie nun noch an den Kristall herankommt. Erst Mal macht sie sich daran des obersten Randes noch weiter auszudehnen ehe sie nach für nach immer weiter runtergeht. Das dauert seine Zeit und sie legt zwischendurch auch eine Pause ein. Aus ihren zwei vollen Feldflaschen ist inzwischen eine geworden und ihre erste Kapsel-Nahrung muss dran glauben. Nach endlos scheinenden Buddeln dass sie aber mit stoischer Ruhe und Geduld über sich ergehen lässt, fühlt sie aber den ersten Stein. Ab hier wird sich die Arbeit erleichtern, denn die Steine kann sie einfach mit der Macht herausheben und auch zum stabilisieren nutzen damit der Sand nicht irgendwo doch nachrutscht.

Der Morgen des nächsten Tages von Halm graut inzwischen. Wie viele Stunden Arbeit waren das wohl? Auch egal. Stück für Stück setzt sie ihren Plan in die Tat um und schwitzt ordentlich da die Morgensonne die Wüste wieder ihre berühmten Hitzeanstieg beschert. Dann endlich aber holt sie den Stein hervor, an dem der Kristall hängt. Einen Augenblick befürchtet sie doch dass alle Mühe vergebens war und der Kristall von anderen Steinen zerdeppert wurde, aber nein da ist er, heil und vollständig. Nun holt sie den Stein auch mit der Hand heraus und sieht ihn sich einige Augenblicke an. Ein dunkel gelber oder auch goldener Ton, den man mit etwas Fantasie vielleicht noch einen Stich Orange zuschreiben kann. Nun das kann man sicher angemessen auf ein dunkles Gelb münzen. Gelb... eine Farbe die traditionell dem Weg des Jedi Wächters zugeschrieben wird. Vielleicht ein Zeichen dass sie nun endlich den Weg eines Jedi angemessen beschreiten wird und zwar nicht nur in ihren Augen sondern auch in den Augen anderer, denn was letzteres betrifft ist doch offenbar einiges schief gelaufen.

Mit dem Gedanke steckt sie den Kristall ein, trinkt noch einen Schluck und macht sich auf den Rückweg zum Schiff. Unterwegs meint einer der Käfer sie auch noch zwicken zu müssen, aber der Macht sei Dank ist dieser klein genug damit er nicht durch die Festigkeit ihres Stiefels kommt und sie ihn mit einem machtverstärkten Schlag auf seine Schale dazu bringen kann abzulassen. Der Rest des Rückweges verläuft friedlich und als sie schließlich im Schiff ist und Kurs auf Tython genommen hat, im Hyperraum ist, ist sie heilfroh. Nach der Schalldusche und dem Umziehen - ihre Klamotten sind durch den Sandsturm voller Sand - legt sie sich ins Bett. Vielleicht muss sie noch mehr an ihrer Ausdauer arbeiten, es war doch nur Wüste... aber sie ist einfach zum Umfallen müde. Als sie die Augen schließt, schläft sie auch schon.

Wo ist sie? Sieht irgendwie nach einem Labyrinth aus. Auch das noch. Sie hat das Gefühl beim Sturz sowieso kaum noch heil zu sein. Langsamen Schrittes macht sie sich dennoch auf den Weg und geht schließlich einfach irgendwo lang, nicht ohne sich Markierungen zu machen. Sie ist sowieso nicht der Knüller was Orientierung betrifft, eher die Niete, ohne Karte und Positionsbestimmung. Sie vertraut einfach die Macht dass sie früher oder später den Weg finden wird.

Kaum hat sie die ersten zwei Markierungen aber gesetzt spürt sie ihn. Ritter, nein Sith Magejin. Im Hinterkopf ihres Geistes. Er ist nahe. Wieso haben die Meister nur gewunken? Wieso haben sie ihn nicht bekämpft? Dann leuchtet ihr aber wieder ein dass sie kein Lichtschwert hat und nicht über die nötigen Machtfähigkeiten verfügt um ihren früher geschätzten Kollegen anzugehen. Sie läuft was das Zeug hält, biegt um Kurven, rechts, links, geradeaus, links links, geradeaus rechts und wo nicht noch alles ehe sie abrupt bremsen muss, denn vor ihr ist ein Nexu. Oh sie kann sie einfach nicht leiden. Prompt macht sie kehrt und begegnet dann auch Kreyma. Wieder läuft sie einen Haken und sie wird das Gefühl nicht los getrieben zu werden, aber was soll sie tun?

Irgendwann landet sie in einer Sackgasse, nachdem die Gänge immer niedriger und schmaler wurden. Was nun? Ihr Herz schlägt ihr bis zum Hals aber dann sieht sie vor sich ihr Lichtschwert dass sie hoch nimmt. Fehlt nicht noch der Kristall? Hurtig sucht sie in ihren Taschen aber findet keinen. Testhalber drückt sie einfach die Klingenaktivierung und dort sieht sie eine dunkel Gelbe bis goldene Lichtschwertklinge, mit dem in der Fantasie bestehenden Stich Orange.Dann sind da sowohl Kreyma als auch der Nexu.

Wieder bricht der Boden unter ihr Weg aber dieses Mal fällt sie nicht tief. Es ist enorm heiß hier in der Riesenhöhle und hell, denn Abseits der Gesteinsbrücken hier oben ist Lava.Unwillkürlich schluckt sie aber dann läuft sie schon weiter als ihre zwei Gegner hinterher kommen. Der Nexu scheint zu Kreyma zu gehören, wirkt fast wie ein Haustier. Dann muss sie sich aber auch ihrer Haut erwehren. Leichter gesagt als getan, hat sie doch schon die Befürchtung dass einer seiner Machtstöße sie gleich da in die heiße Brühe befördert. Zu zerschmelzen ist sicher kein schöner Tod selbst wenn es bei so etwas in ein paar Sekunden mit ihr vorbei sein würde.

Der Kampf endet abrupt als sie sieht wie nach und nach verschiedene Freunde und Bekannte auftauchen, aber alles wirkt düsterer an ihnen, bei jedem Einzelnen. Kein freundlicher Blick, kein Verständnis und kein Wort, nicht Mal dass der Anklage. Wenigstens ist ihr Meister nicht hier. Wie ist das bei den anderen aber nur so weit gekommen? Als der Nexu brüllt schauert es ihr und der Machtstoß von Kreyma befördert sie über die Kante und nichts hält sie ehe sie in die glühende Flüssigkeit fällt. Unendliche Hitze...und doch hat sie das Gefühl dass es gut so ist.


Yerana schreckt schweißgebadet hoch. Sie holt erst etwas Luft weil ihr Atem noch schneller geht. Alpträume können wirklich eine Plage sein. Indirekt schon der Dritte. Sie schwitzt noch immer und ihr ist heiß. Das ist weniger normal... Als sie sich auf sich konzentriert spürt sie schon was da ist und als sie ihren Handbioscanner zuckt, entdeckt sie auch das Dilemma. Eine kleine Entzündung am Fuß, scheinbar hat sie sich ein Mal doch etwas am Sand an einer Wunde leicht aufgescheuert. Sind dies alles wirklich Alpträume, oder sollen es Wegweiser sein? Oder waren es einfach Fieberträume? Die sind selten gut, aber zumindest beim ersten Traum auf dem Schiff wird sie kaum Fieber gehabt haben. Sie wird darüber nachdenken. Nach dem Boardcomputer hat sie noch etwas Zeit also macht sie sich erst Mal daran sich angemessen medizinisch zu versorgen. Schlafen lohnt sich nun nicht mehr, der morgen dürfte auf Tython in einer Stunde hereinbrechen und sie kommt vermutlich in eineinhalb Stunden an.

Sie wird also "heute Abend" einen schönen Wringsengtee nehmen und mal wieder richtig durchschlafen. Den Tag über ihr neues Lichtschwert erst fertigen und später einüben und anderes trainieren. Sie muss wirklich Mal mit Kreyma reden, Alpträume hin oder her. Yerana setzt sich danach und meditiert noch etwas. Trotz allem ist sie immer noch im Gleichgewicht, etwas was sie lächeln lässt. Wenigstens das, wenn sie in den Augen der anderen scheinbar so viel falsch macht. Sie nimmt nach der Meditation den Kristall aus ihrer Robentasche und betrachtet ihn. Das Lichtschwert wird sie also wie schon früher auf Tython fertig stellen, immerhin eine Konstante. Möge die Macht mit ihr sein, wie schon seit Anbeginn ihres Erinnerungsvermögens. Mit diesem Gedanke steckt sie ihren Kristall weg und begibt sich ins Cockpit, wird sie doch in Kürze wieder auf Tython ankommen.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yerana« (7. Juni 2013, 08:02)


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Samstag, 27. April 2013, 09:05

Die Beute des SID:
(25/26.04.2013)

Yerana denkt an die Einladung die sie vorgestern versäumt hat, aufgrund ihres Auftrages. Es wäre gewiss schöner gewesen mit Herr Garrde eine Runde zu Tanzen, als Verbrecher zu jagen und sich dabei noch eine Gehirnerschütterung einzufangen. Ihr Kopf ist immer noch nicht begeistert davon und kopflastige Treffer erschwerten ihr schon immer die Selbstheilung – der Macht sei dank kommt das nicht jeden Tag vor. Sie sieht wie der Medidroide zu ihr kommt und einen Standard Text herunterrasselt bezüglich dessen, wie sich ein Patient vorgeschriebenermaßen verhalten sollte, bei solch Verletzung. Sie drückt noch die entsprechende Taste auf dem Datapad um den Bericht zu senden den sie eben geschrieben hatte, ehe sie sich wieder hinlegt und ihre Heilungstrance fortsetzt, denn auch wenn sie die Verletzung nicht mit ihrer aktiveren und schnelleren Variante angehen kann – aufgrund ihrer derzeitigen Konzentrationsschwäche wegen Kopfschmerzen – so ist die Selbstheilung noch immer sehr gut zu gebrauchen.

Am nächsten Tag ist der Medidroide durch seine Parameter natürlich wenig überzeugt davon, dass sie schon aufstehen kann, hat er doch wohl kein Extra-Programm für den voraussichtlichen Genesungsfortschritt eines Jedi mit Selbstheilung einprogrammiert und auch der Arzt scheint etwas skeptisch. Ein Gespräch mit einem dort stationierten Jedi Heiler löst das Problem schnell auf und sie darf sich wieder normal bewegen, sollte sich lediglich noch bezüglich körperlicher Aktivität und übermäßig geistiger etwas zurückhalten. Dagegen spricht nichts, auch wenn ein Tanz dann wohl ausfallen wird, ehe sie wieder abreisen muss, jammerschade.

Gegen Abend und nach einer tieferen Meditation macht Yerana sich auf den Weg zu Herr Garrde, aber was sie anstelle einer normalen Wohnungstür vorfindet, ist eine polizeilich abgeriegelte Tür, was sie zu einem Blinzler vor der Tür veranlasst. Was ist vorgefallen? Hatte er keine Wachen engagiert und ein imperialer Kopfgeldjäger hat ihn etwa erwischt? Hurtig geht sie zu einer Nachbarstür und informiert sich bei der Frau. Man weiß nicht was genau geschah? Er ist verschwunden? Das beruhigt sie auch nicht gerade. Dann fragt sie eben bei der Coruscant Sicherheit nach, die sich um den Fall kümmern soll. Als sie dieser Schritt dann ebenso in eine Sackgasse führt, sie auch nicht wissen was genau geschah, ist klar wo sie ihre nächsten Schritte hinführen: zum SID.

Nachdem sie im Gebäude des SID die üblich hohen Sicherheitsstandards durchlaufen hat, kann sie sich endlich an Beantwortung ihre Frage machen: wohin Herr Garrde verschwunden ist. Yerana wird dies bezüglich erst Mal etwas hin und her geschickt. Sie ist sich aber ziemlich sicher dass der Herr, bei dem sie letzten Endes landete, in dieser Zeit alle ihre ihm verfügbar stehenden Daten aufgerufen hat um zu gucken wer da überhaupt solch eine Anfrage stellt und was sie mit Herr Garrde zu tun hatte. Der Name des Mitarbeiters bleibt ihr aufgrund seiner mangelnden Höflichkeit diesbezüglich verschlossen. Im Gespräch wird aber schnell eines klar: Herr Garrde wurde zu recht inhaftiert, zumindest wenn man es vom rein rechtlichen Standpunkt aus sieht. So wie es aussieht scheint alles seine Richtigkeit zuhaben, auch wenn sie die Quelle betreffs der Ausschlaggebenden Information nicht weiß, da sie nicht als vertrauenswürdig genug gilt, lügt der Mann nicht, da ist sie sich sicher. Sie räumt das Feld, war sie doch hartnäckig genug so lange zu bleiben, bis sie alle Möglichkeiten der möglichst überzeugenden Konversation ausgeschöpft hatte und der SID-Mitarbeiter sie aufforderte zu gehen.

Yerana zeichnet eine Holonachricht für die entsprechende Stelle auf, in ihrem derzeitigen Zimmer im Jedi Bereich des Senats, bezüglich Einschätzung und Vorschläge betreffs der aktuellen Situation von Herr Garrde, und schickt sie ab. Danach legt sie sich auf ihr Bett und betrachtet die Decke. Sie sollte gleich eine wirklich lange, ja sehr lange Meditation vollziehen ehe sie sich zumindest wieder für die Nacht in Heilungstrance begibt. Zweifel schleichen sich wieder ein und der alte SID-Mitarbeiter gibt ihr zu denken, jedoch nein, sie ist sich … ziemlich sicher dass sie sich in Herr Garrde nicht getäuscht hat. Nein sie ist sich sogar sehr sicher. Er hat vermutlich einen Fehler gemacht, aber es ist hart dass er dafür solche Konsequenzen tragen, und vermutlich für immer auf die Freiheit verzichten muss. Aber sie kann nichts tun, ihr Vorschlag und ihre Gedankengänge sind eingereicht, aber sie werden großer Wahrscheinlichkeit nach kein Gehör finden, ist sie doch zumindest für diesen SID-Mitarbeiter auch eine „potentielle Verdächtige“.

Wie schafft sie es in letzter Zeit immer wieder in solchen Dilemma zu landen obwohl sie nichts verbrochen hat? Wie gut das ihr Gleichgewicht hält, wie gut dass sie mit sich im Einklang ist. Sie wüsste nicht wie es sich sonst auf sie ausgewirkt hätte, sicher um einiges schlimmer, schon bei der letzten Sache und nun dieser. So hat sie zwar ihre Zweifel und ihre Gedankengänge, aber immer noch innere Ruhe, das ist gut. Yerana atmet ein Mal tief durch, die Decke ist noch genauso interessant wie vorher, aber dann setzt sie sich in den Schneidersitz auf. Sofern er es überlebt und die Erlaubnis dazu erhält, wird sie ihn wohl besuchen, auch wenn es nicht leicht ist. Dafür ist ein Freund da und bevor keine Beweise vorliegen dass Herr Garrde der Republik schaden wollte, sieht sie bei ihm trotz allem noch keinen Grund ihm diese Freundschaft zu kündigen. Sollte sie sich mit Herr Garrde irren, was sie nicht glaubt – aber ein Jedi sollte nichts ausschließen – so wird sie die Konsequenzen ihrer vergangenen Entscheidung tragen und zwar sie allein, dafür hat sie schon Sorge getragen und wird es weiter tun. Der Jedi Orden hat damit nichts zu tun, es waren ihre Entscheidungen. Sie schließt die Augen und versetzt sich langsam in die Meditation, lässt ihre Gedankengänge schweigen, die Gefühle zur Ruhe kommen. Der Wille der Macht geschehe.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Mittwoch, 22. Mai 2013, 09:34

(14.05.2013)
Beförderung des Zweifels:

Yerana sitzt in ihrem Zimmer im Senat auf Coruscant und sieht die Wand vor sich an. „Unnötiger Luxus“, ist einer der Gedanken der ihr durch den Kopf geht, als sie die typische Wandbemahlung des Senats auch hier entdeckt, nur dezenter, wohl zum Wohlfühlen. Aber das ist nicht das, worüber sie sich entschieden hat heute zu meditieren und zu sinnieren. Nein, das ist wahrlich etwas anderes. Gedanken über den Orden: Enttäuschung, Zweifel, Vertrauen, Pflicht. Wirbelnde Gedanken die sie einfangen und sortieren sollte, ehe sie sie in ihrem inneren Frieden stören oder gar ihr Gleichgewicht befallen, dass sich inzwischen so schön gefestigt hat. Was hat das alles ausgelöst? Das weiß sie und wie es angefangen hat auch und sie sollte von der Vergangenheit zur Gegenwart hin angehen. Den ersten Punkt war sie schon oft genug durchgegangen, ihr Rückruf nach Tython, die „Anklage“ und ihr „Freispruch“. Ein Teil der Problematik dort hatte sie sogar geträumt, darüber musste sie nicht mehr allzu viel nachdenken, das hatte sie schon getan. Aber es kamen noch andere Dinge hinzu:

Es war zu der Zeit, als sie eben unfreiwillig auf Tython verweilen musste, wegen der Angelegenheit und Problematik. In dieser Zeit, las sie einen Bericht von Padawan Naja Moondancer, der ihre Zweifel an Meisterin Vaney Derak schürten. Sie hatte mit Ritter Cyranas Ordo gesprochen und ihre Bedenken zu dem Vorgehen in dieser Mission geäußert. Er stimmte überein, so dass sie ihn darum bat mit der Meisterin zu reden, ihr zu erläutern wieso das von ihnen, und sicher auch von vielen anderen, als nicht richtig gesehen wird, nicht richtig wahr. Aufgrund der Sache in der sie steckte hielt sie es nicht für angebracht es selber zu tun. Es verging etwas Zeit aber Ritter Ordo hielt sein Wort und erzählte ihr, Yerana, auch wie es gelaufen war. Die Meisterin verstand wohl die Einwände, war aber trotzdem anderer Meinung, so hörte es sich an. Vermutlich kam es einfach daher dass sie aus einer anderen Zeit stammt, dennoch ein Gedanke der sie störte, denn wer weiß in welchen Punkten die Meisterin noch „alte“ Ansichten vertrat die mit dem Orden heute nicht mehr konform gingen. Ob der Rat davon wusste? Oder einfach nur davon ausgegangen war dass sie die heutigen Ansichten schon akzeptieren würde? Aber Yerana lies es ruhen, es brachte nichts die Sache anzugehen, erst recht nicht mit ihrem schlechten Stand im Orden, den sie zu dieser Zeit glaubte inne zu haben.

Dann verging eine Zeit, nichts passierte, alles war in Ordnung, sie hatte ihren neuen Padawan, die Angelegenheit mit ihrem unfreiwilligen Aufenthalt auf Tython war von ihrer Seite geklärt und von der anderen Seite ebenso und überhaupt ging alles seinen „gewohnten“ Gang, wenn man als Jedi Ritter überhaupt von so etwas sprechen konnte.

Das alles zumindest bis zu dem Gespräch mit Meister Jestocost Alde, ein sehr interessantes und ertragreiches Gespräch über ein bestimmtes Thema . Man merkte einfach sein Alter und seine Erfahrung, die in seinen Argumenten sprachen, auch wenn sie nicht mit allem übereinstimmte. Sie kamen nach dem Thema auch auf diese alte Angelegenheit bezüglich Anklage und Freispruch, sie wollte es eigentlich gar nicht aufrollen, aber Gespräche haben manchmal einfach ihre Eigendynamik.
Seine Sicht der Dinge dort war... erbauend. Es war anders als mit den anderen mit denen sie gesprochen hatte, trotz aller Weisheit die in ihren Worten mitschwang. Vielleicht war es deshalb, weil er einer der wenigen war die komplett eingeweiht waren – wenn auch nicht so gut im Bilde – weder Ankläger noch Richter darüber war und sich auch nicht neutral seiner Stimme enthielt. Sie fühlte sich bei dem Gespräch mit ihm irgendwie... in Schutz genommen, nicht so als würde man zwar zuhören und Ratschläge geben, aber gleichzeitig auch nach möglichen Wahrheiten für die Behauptungen von damals suchen. Das könnte aber auch einfach daher kommen, dass die Angelegenheit inzwischen für sie abgeschlossen war, sie deshalb anders fühlte. Es war jedenfalls ein gutes Gefühl bei ihm, wenn sie ihre kleinen Zweifel auch piesackten. Würde er anders denken, wenn er sie öfter in Aktion erlebt hätte, oder mehr von ihr gehört hätte? Ein Gedanke der dieses Gefühl etwas abflaute, aber es war auch besser so, sie hatte in der Zeit davor wirklich genug gefühlte Enttäuschungen gehabt, sie sollte sich gar nicht erst großen Hoffnungen hingeben, freuen konnte man sich immer noch.
Das Gespräch mit ihm hatte teils auch die Angelegenheit wieder aufgerollt, die Details, sie zum Nachdenken gebracht. Das verwirrte sie ein wenig und sie merkte auch hintergründig geradezu einen kleinen Widerstand bei sich, als würde ein Teil von ihr einfach wollen dass Gras über die Sache wächst. Ja, als würde sie einfach ihre Ruhe davon haben wollen, selbst wenn es noch Details gab die man klären könnte, vielleicht sogar gut wäre zu klären. Aber sie würde einfach abwarten und sehen, was da kommt, mehr wollte sie nicht mehr aktiv in dieser Richtung tun.

Ein wenig Zeit verstrich und eine Meinungsverschiedenheit mit Padawan Hisoka Kori entstand. Anfangs sah es so aus als hätte sie die Padawan mit ihrem Vorgehen zu ziemlich schlechten Gedanken getrieben, was ihr die paar Stunden etwas Gedanken bereitet hatte. Ritter Magejin würde sich aber sicher um sie kümmern, er würde es geradebiegen, was sie, Yerana, scheinbar vermasselt hatte. Daneben, kam in dieser Zeit aber noch etwas anderes auf, hatte Kori doch mit einer Unterhaltung „gedroht“ mit einem Meister darüber zu reden. Im Nachhinein bemerkte sie, trotz dem Glauben an die Richtigkeit ihres Handels, dass die Befürchtung in ihr aufkeimte, dass man wieder an ihr Zweifeln würde, dass man sie wieder unter die Lupe nehmen würde, als hätte sie etwas verbrochen. Es beruhigte sie zwar dass Padawan Kori am selben Abend wieder ihr Gleichgewicht gefunden hatte, sich selbst scheinbar mehr Schuld gab als ihr, aber spätestens jetzt wusste sie, dass sie in den Orden nicht das selbe Vertrauen hegte, wie vor der abgeschlossenen Angelegenheit. Sie hatte nur geglaubt es wäre so. Etwas was sie bedauerte und etwas was sie mit sich klären musste. Das positive war, dass sie nach den nächsten Tagen, durch Gedanken an ihren Lehrmethoden – wohl auch durch Meisterin Syreen – wieder mehr Kontakt zu ihren ehemaligen Padawan, Ritter Waath Marno, herstellen konnte. Das war eigentlich weniger von ihr beabsichtigt, aber es fühlte sich besser an als dieser... geradezu etwas feindselige Zustand zwischen ihnen. Sie hatte die kleinen Zweifel am Orden wieder zum Verstummen bringen können, Vertrauen hingegen, daran würde sie wieder arbeiten müssen. Sie weiß dass sie in diesem Punkt etwas schwerfällig ist, zumindest wenn es nicht gerade darum geht der Macht zu vertrauen, denn dieser vertraut sie bedingungslos.

Dann hatte sie sich entschieden nach Coruscant zu gehen, mehr Präsenz des Ordens in der Welt dort draußen zu zeigen und sei es nur damit, dass ihr Aufenthaltsort zwischen Missionen nicht mehr hauptsächlich Tython, sondern Corsucant ist. Und was erhält sie just einen Tag später nachdem sie Tython verlässt? Die Nachricht von der „Beförderung“ eines Freundes, Kreyma Magjein. Jetzt sollte man allgemein meinen sie hätte sich darüber gefreut, aber das war nicht der Fall. Sie weiß nämlich noch recht gut, wie sich Ritter Norru Balnam verändert hatte, als er zum Meister befördert wurde. Würde das bei Kreyma Magejin auch der Fall sein? Der Gedanke behagt ihr nicht, aber dass er ein Meister wurde, gefällt ihr aus anderem Grund nicht. Die meisten würden es nicht verstehen und sie, Yerana, würde den Grund nicht nennen. Sie weiß etwas, was die meisten nicht wissen, etwas was sie nur dem Rat mitgeteilt hat, aber genau dieser, befördert ihn nun zum Meister. Als sie die Nachricht von seiner Beförderung las und diese Gedanken daran hegte, hatte sie das Gefühl als versuche jemand ihr Fundament zu erschüttern. Nicht dass der Versuch irgendetwas gebracht hätte, aber sie spürte den Nachhall davon, die Zweifel am Orden, schon wieder: Wieso tat man das, trotz des Wissens dass sie hatten? Ja er war ein guter Jedi, aber das reichte nicht dafür ein Meister zu werden. Manche bezeichnen sie auch als gute Jedi aber deshalb ist sie noch lange keine Meisterin und will es auch nicht werden. Wenn sie in ein paar Jahrzehnten noch leben sollte und die entsprechenden Attribute und Fähigkeiten erlangt haben sollte, dann vielleicht, wenn sie den Orden damit helfen kann, aber keinen Deut früher.

Yerana wechselt von der Sammlung ihrer Gedankengänge, der Zusammenfassung der Ereignisse, die zu ihren jetzigen Zweifel führten, wieder in die Gegenwart. Sie blinzelt ein Mal weil ihre Augen trocken sind, hat sie doch die ganze Zeit über einen Fleck an der Wand angestarrt. Das sind Vorfälle mit Einzelpersonen, Einzelpersonen in ihrem Umfeld zwar, aber es ist wohl kaum fair von ihr dies auf den ganzen Jedi Orden zu beziehen, auch wenn der Rat diese Entscheidung von „Meister“ Kreyma Magejin getroffen hat. Sie sollte mehr Vertrauen, aber verdammt, das fällt ihr gerade so schwer. Aus dem Grund schließt sie auch die Augen und meditiert, ein paar Stunden lang, leert ihre Gefühlswelt, glättet ihre Gedanken, kehrt ihr Inneres zum Frieden der Macht und verweilt dort lange Zeit, ehe sie die Augen wieder öffnet und ihr Blick diesmal zur Tür ihres Zimmers fällt, diesen Punkt nachdenklich fixiert.

Und jetzt ist alles wieder gut? Sich etwas Zeit nehmen, die Dinge überdenken, es mit „das ist nicht so schlimm“ abspeisen weil es so ist und einfach vertrauen? So sollte es eigentlich sein und größtenteils ist es auch so. Aber so ganz leise, melden sich wieder ihre Gedanken. Sind es wirklich Einzelfälle in ihrer Umgebung? Hat der Rat nicht dennoch die Verantwortung dafür? Wird ein anderer Weg eingeschlagen als den, den sie gelehrt bekommen hat? Wenn ja, kann sie diesen mit sich vereinbaren? Müsste sie sich dafür ändern? Yerana atmet ein Mal tief durch. Eins nach dem anderen.
Sind es wirklich Einzelfälle? Sehr wahrscheinlich. Hat der Rat die Verantwortung dafür? Natürlich, aber auch er ist nicht allwissend und allsehend, erst recht nicht wenn er mit dem Krieg beschäftigt ist wo es noch viel mehr und viel wichtigeres zu überblicken gilt. Wird ein anderer Weg eingeschlagen? Schwer zu sagen, jede Generation ändert den Weg ein wenig, aber wenn sie das so sieht kommt sie sich irgendwie weit älter vor als sie ist. Sie war schon immer dafür möglichst traditionell zu bleiben und nur etwas zu ändern, wenn es bewiesenermaßen Sinn macht. Bei den Richtungen an die sie denkst ist aus ihrer Sicht eher das Gegenteil der Fall. Da erübrigt sich die nächste Frage, denn sie wird sich nicht bei Dingen ändern wo sie keinen Nutzen sieht, sondern Schaden. Kann sie das mit sich vereinbaren wenn andere, der Orden allgemein dies tut? Das ist der andere Punkt, und in ihre Gedankenwelt tritt eine lange Schweigeminute ein.

Die Antwort die schließlich kommt, ist allerdings glasklar: „Ja, das kann ich.“ Als sie sich das wiederum durch den Kopf gehen lässt wieso das so ist, lächelt sie sacht. Sie ist eine Jedi, ein Jedi Ritter, ihre Aufgabe, ihre Pflichten stehen an oberster Stelle. Es gehört sicher auch zu ihren Pflichten an andere zu denken, ihre Meinung beizutragen damit die Dinge aus verschiedensten Richtung beleuchtet werden können, aber es gehört auch dazu, manches einfach zu akzeptieren. Das Wichtigste ist, dass der Jedi Orden zusammenhält, auch mit der Republik, um die Galaxis nach Möglichkeit zu einem besseren Ort zu machen, und derzeit vor allem die Galaxis vor dem Imperium zu bewahren.

Das ist zwar das Wichtigste, aber es gibt bekanntlich gerne das „Aber“. Sie muss sich bewusst machen dass diese Einzelfälle nicht gleich der ganze Orden sind, ihre Befürchtung zu groß geraten sind, dass wegen solcherlei Dingen nicht gleich der ganze Orden neue oder gar absonderliche Wege beschreitet. Das sind wohl eher ihre monströsen Gedankenkonstrukte, ja vielleicht auch ihre Furcht, Freunde und bekannte der dunklen Seite anheim fallen zu sehen. Denn wenn es eine Erfahrung gibt, die schon mehr als gesättigt bei ihr ist, dann ist es zu sehen und zu wissen, dass jeder Jedi der dunklen Seite anheim fallen kann und mit jeder meint sie absolut jeden, inklusive sich selbst, wenn sie nicht achtsam ist. Schon oft trat der Gedanke in ihre Welt, wieso alle den Ernst mit diesem Thema vermissen lassen, so locker damit umgehen, so unachtsam. Ihre Antwort darauf? Keine. Vermutlich Leichtsinn, aber alles in der Richtung ist pure Spekulation, so dass sie dem auch nicht weiter nachgeht.
Yerana atmet tief durch. Akzeptieren was ist, ändern, was sie ändern kann und tun was in ihrer Macht steht. Etwas anderes sollte da nicht sein und etwas anderes sollte sie auch nicht zulassen. Sie weiß um ihre Stärken aber auch um ihre Schwächen und dererlei Gedankengänge wie sie sie nun wieder hegte, gehörten oftmals zu letzterem. Wenn man sich dessen bewusst ist, der Verstand mit einem Zusammenarbeitet, dann kann man auch dafür sorgen solcherlei Zweifel loszulassen und das tut sie nun, im Einklang mit der Macht.

Erneut meditiert sie, lange, aber dann merkt sie, dass sie es überwunden hat und das – wie sie hofft – für eine lange lange Zeit. Ihr Vertrauen hingegen wird noch nachziehen müssen, Vertrauen kann man nicht erzwingen, man kann sich darum bemühen oder es vortäuschen zu tun. Alles andere wäre ein Spiel mit dem Feuer, denn wenn man dann enttäuscht wird, wenn man sich dazu zwingt... das möchte sie vermeiden. Sie ist froh darum dass sie mit ihren Fehlern nun umgehen kann, jeden einzelnen den sie begeht, mehr kann sie schon fast nicht von sich verlangen, außer zu vermeiden dass sie wieder geschehen. Ob sie darüber mit anderen reden sollte? Nein eher nicht, das war etwas, was sie etwas anging und niemanden sonst. Allerdings ist sie wohl zumindest Padawan Anca wegen der gestrigen Unterhaltung schuldig... sie wird es erfahren. Padawan hin oder her, für ihr Alter ist sie recht weit, sie hat manchmal nur etwas Sorge, dass die Realitäten sie zu sehr verhärten. Wenn sein nämlich an ihre erste Begegnung mit ihr denkt und an das jetzt, so ist sie verschlossen. Der Gedanke an Meister Zykkar, dass er daran etwas ändern könnte ist angesichts seiner Einstellung für sie eher zweifelhaft. Nun, Yerana wäre für sie da falls sie helfen kann, auch wenn sie wahrlich auch nicht das beste Beispiel jedweder Offenheit ist, so scheut sie sich allgemein doch nicht Probleme mit anderen zu bereden. Vermutlich ist das eigentliche Problem von Padawan Anca, dass sie manches einfach nicht als Problem sieht. Aber es bringt nichts darüber herumzurätseln, sie würde es sehen und auf das beste hoffen.

Eigenartig, irgendwie hat sie dass Gefühl, dass mit ihrem Besuch nach Coruscant, noch andere Veränderungen auf sie zukommen. Welche kann sie nicht sagen, aber sie wird auch nicht darüber nachdenken, sondern es nehmen wie es kommt und auch hier auf das beste hoffen. Aber sie ist sich nun sicher, auf Coruscant zu bleiben, denn ihre Gedankengänge bezüglich dessen, dass es besser wäre hier mehr Präsenz zu zeigen ist nach wie vor vorhanden. Daneben hätte es noch den guten Nebeneffekt wieder das Vertrauen aufzubauen, in Ruhe, so seltsam sich das auch auf solch einem Planeten anhören mochte. Jedoch hatte die massive Präsenz durch so viele Leben auch etwas Ruhiges an sich, ohne dass sie direkt hätte beschreiben können wieso. Vielleicht ein Nachhall aus Kindertagen, wo für eine gewisse Jüngling klar war, dass der Tempel auf Coruscant der sicherste Ort im ganzen Universum war. Yerana schmunzelt kurz: Möge die Macht mit ihr sein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

4

Mittwoch, 12. Juni 2013, 14:36

(09.06.2013)
Ein Neuanfang

Yerana führt gerade eine Bewegungsmeditation mit Niman aus, doch nicht irgendwo, sondern auf einem Militärschiff einer Spezialeinheit, das unterwegs in den Einsatz ist.

Sie war gerade Mal ein paar Tage auf Coruscant gewesen, als etwas eintrat womit sie nicht gerechnet hatte: Sie sollte die Kontaktperson einer Spezialeinheit werden. Der Gedanke war anfangs seltsam und lies sie etwas Gedanken wälzen. Nach etwas Zeit und einer Meditation, wusste sie dass es zumindest nicht falsch war und sei es nur um an der Erfahrung zu wachsen, falls ihre Hilfe über Zeit nicht ausreichend wäre. Ein Art Vorstellungsgespräch, oder auch eine Aufklärung unter Geheimhaltung fand statt, wo ihr die für sie unklaren Punkte erläutert wurden, was sie tun müsste und was sie zu lassen hätte. Sie wog es während des Gesprächs noch ab, war es doch Etwas von großer Tragweite. Die Vorarbeit hatte sie aber schon getan und sie fand auch hier nichts was dagegen spräche, also stimmte sie zu. Man würde sie überprüfen, wie ihr erklärt wurde, unterschrieb dafür auch ein Einverständnis für die Einsicht in ihre Akte – auch wenn diese vom Orden sicher etwas zensiert werden würde – um den Prozess zu beschleunigen. Vermutlich würde man noch Quellen des SID zurate ziehen, denn sie war sicher dass es dort auch eine Akte von ihr gab, schon allein deshalb, weil sie schon mit dem SID zusammengearbeitet hat. Ob sie wohl ausreichend sein würde? Das sah sie einige Tage später.

Es gab eine Unterhaltung, mehr eine Befragung von Seiten der Spezialeinheit bezüglich ein paar Punkten die wohl relevant erschienen und eine Nachfragen erforderten. Es schien ihr allgemein keine Komplikationen bezüglich ihrer Antworten zu geben, bis auf einer: Herr Garrde. Die Fragwürdigkeiten die diesbezüglich genannt wurden verstand sie nur zu gut, auch wenn sie die Freundschaft erst nicht fallen lassen wollte, so musste sie darüber nachdenken. Während die anderen sich nach der Besprechung berieten, meditierte sie woanders eine Weile und sah schließlich ein, dass es das beste wäre auf den Rat zu hören. Sie war nicht gewillt gegen ihr Prinzip zu verstoßen: Ihre Pflichten als Jedi stehen über allem anderen. Wenn es ihrer Pflicht dienlich war, dann würde sie sogar eine Freundschaft dafür kündigen. Etwas was manche nicht verstehen würden, andere wiederum schon und sie war sich sicher dass Herr Garrde es könnte. Würde sie ihn überhaupt jemals wiedersehen, würde sie es ihm persönlich sagen, wenn nicht, nun, dann musste er mit einer Illusion leben. Da konnte sie nichts machen, außer sie wollte dem SID unter Umständen einen Bonus geben ihn auszuquetschen und dazu war sie zumindest derzeit noch nicht bereit, ohne einen Beweis für seiner Schuldigkeit. Vielleicht ein Fehler, vielleicht auch nicht, aber wenn überhaupt würde sie das sicher nicht heute erfahren.

Yerana war gerade auf den Weg zurück, um zu sehen ob man über ihre „Aufnahme“ bereits entschieden hatte, als der zuständige Major ihr entgegen kam, mit dem sie bei der Befragung auch schon gesprochen hatte. Um nicht in den Gängen darüber zu reden zog man sich in eine der Räumlichkeiten zurück. Man war sich einig ihr eine Chance zu geben, noch ehe sie ihre Entscheidung bezüglich Herr Garrde erwähnte. Sie war froh darum, dass man sie auch so noch akzeptiert hätte und der Major war wohl auch froh – wenn man das bei ihm überhaupt so nennen konnte – bezüglich ihrer nachträglich genannten Entscheidung. Sie erhielt einen Anwärterstatus und wurde willkommen geheißen. Eine nette Geste die sie zu schätzen wusste.

Seit dem sie von ihrer möglichen neuen Aufgabe erfahren hat, studierte sie etwas die Möglichkeiten der dunklen Seite und nach Annahme natürlich noch mehr, war auch schon extra nach Tython dafür geflogen. Wieso? Weil sie kein ellenlanges Com-Gespräch mit dem Archivar tätigen wollte, bezüglich Fernsendung solch heiklen und begrenzt zugänglichen Daten – sichere Leitung hin oder her. Der Spruch „Kenne deinen Feind.“ ist ihr wohl bekannt und entsprechend wollte sie sich informieren um andere auch informieren zu können, soweit erforderlich und nützlich. Das gehört immerhin zu ihrer neuen Aufgabe. Sie hatte es bisher gemieden zu tiefe Einblicke in die dunkle Seite zu tätigen, war sie doch der Ansicht dass sie erst anderes lernen müsste und zudem schon genug in dieser Hinsicht gesehen hatte, um zu wissen mit was sie es zu tun hat.
Die Perversion der dunklen Seite schien wirklich kaum Grenzen zu haben und sie konnte der Macht nur im Geiste danken, dass das sicher nicht „mal eben“ für Sith zu erlernen wäre. Trotz ihrer Annahme erweiterte das Wissen darum doch ihren Horizont etwas und tötet auch noch mehr von ihrer gutgläubigen Naivität ab, von der sie schon einiges seit der Ordens internen Anklage eingebüßt hatte. Es hatte jedoch alles seine gute Seiten: Sie war daran gewachsen.

Das erinnerte sie auch an das Gespräch mit Javyn Dacran über die Pflicht, dass sie nicht Sklave von dieser werden sollte. Seine Worte hatten sie kurz nachdenklich gestimmt, denn einerseits sprach für sie dort die Erfahrung, andrerseits aber auch seine Erschöpfung, von dem was er vermutlich alles hatte tun müssen. Es war sicher nicht leicht für ihn gewesen. Sie hatte wahrlich nicht die gleiche Aufgabe wie er, aber durch ihre neue Aufgabe, kam sie dem eventuell schon etwas näher. Ob sie eines Tages auch so... der Arbeit müde wäre? Immerhin hatte er sich rechtzeitig zurückgezogen statt der dunklen Seite anheim zu fallen. Sie kann sich selbst nicht vorstellen das zu tun. Ihr Leben ist ihre Arbeit, das war schon immer so und sie hat nicht vor es zu ändern, sie „dient“ aber freiwillig, also ist sie auch kein Sklave. Auf was sie vor allem achten musste ist körperlich halbwegs heil zu bleiben und geistig noch mehr. In die Macht einzugehen ist für sie kein schlimmer Gedanke, ein Körperteil zu verlieren oder verunstaltet zu werden zwar unschön, aber aushaltbar. Was hingegen wirklich etwas ist, was ihr bedenken bereiten kann ist der Fall. Ob das nun der Fall in den Wahnsinn, zur dunklen Seite oder etwas anderem ist. Der Geist ist mächtig und zerbrechlich zugleich und das wusste sie aus Erfahrung, zumindest sicher was ihren eigenen betrifft.

Yerana beendet ihre Bewegungsmeditation und steckt das Lichtschwert wieder weg. Ja so war das alles und aktuell ist sie auf ihrer ersten Mission als Teil der Einheit. Es wird nicht mehr lange brauchen bis sie da sind. Sie würde während möglichen Feindkontakt eine Maske tragen, etwas was normalerweise nur Jedi mit einer ganz bestimmten und schwierigen Aufgabe taten. Es dient der Geheimhaltung, zumindest dem Feind gegenüber. Aber sie würde auf diesem Einsatz für andere auch nicht Jedi Ritter Yerana Deikan sein, sondern ein Pseudonym mit einer Nummer. Natürlich wird es bei ihr offensichtlich sein was sie ist, denn wer wird bei einer berobt gerüsteten Gestalt mit Lichtschwert, die neben republikanischen Soldaten Seite an Seite kämpft schon an etwas anderes denken als an eine Jedi. Sie schmunzelt kurz, dennoch wird der Feind nicht wissen „wer“ genau ihm da gegenüber steht und das wird Sinn der Sache sein. Ein Sith würde sie eventuell an der Aura wiedererkennen können, sollte sie einem zweimal begegnen, aber damit konnte man der Macht sei dank nun Mal keine Personenbeschreibung für das Imperium herausgeben, noch offenbarte es wer sie war.

Dazu fallen ihr die Worte von Meister Balnam ein, wie man den Krieg zu sehen hatte und was die Einheiten auf dem Spielfeld des Krieges sind: Ressourcen. Sie würde wie eine sein, Anonym, eine Zahl mit einer Funktion. Die Herausforderung dabei ist unter anderem sich nicht selbst zu vergessen. Hat der Rat ihr deshalb diese Aufgabe gestattet auszuführen? Sieht er dass sie daran wachsen könnte? Oder ist sie wirklich „nur“ als Hilfe für die Einheit da? Oder soll es ihr Vertrauen festigten dass sie derzeit so bemängelt? Weiß der Rat das überhaupt oder kann er es sich denken? Man sagt solche Kriegseinsätze schweißen zusammen und wenn sie an Veral V denkt ist da sicher etwas dran. Gedanken die sie aber nicht weiter führen und ein Blick zu ihrem Com sagt ihr, dass es Zeit ist sich wieder auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Sie schließt die Augen, atmet ein Mal tief durch und geht gen Cockbit, während in ihrem Geist geradezu eine Abrissmaschiene ihre Gedankengebäude wieder zum Einsturz bringt. Zeit zu „Sein“.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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5

Donnerstag, 20. Juni 2013, 14:07

(20.06.2013)
Borleias Mission

Yerana meditiert in Tython im Freien, auf dem Zwischenstopp ihrer Trainingsroute. Die Luft hier ist wirklich sehr klar und es tut ab und an schon gut hier zu sein. Es hat etwas Vertrautes, wenngleich es anders ist als früher, so ist es doch einer der sichersten Hafen, die ein Jedi auf seinen vielen Reisen haben kann. Stück für Stück geht sie dem Einsatz im Geiste durch.

Die Ankunft am ersten Tag war unproblematisch aber es war seltsam, so geschlossen mit dieser Einheit zu gehen. Sie war mit einen Teil von ihnen schon auf Veral V gewesen, als beratende Jedi, die einem Wink der Macht gefolgt war. Jetzt aber, war sie auf dieser für sie unbekannteren Art Teil dieser Einheit. Nicht dass ihre Aufgabe nicht ähnlich oder nahezu die Selbe wäre, aber dennoch fühlte es sich anders an. Sie konnte es nur schwer beschreiben. Sie musste innerlich ein wenig Schmunzeln als der Soldat, der Späher auf der Oberfläche, sie scheinbar erst für den Commander hielt, vermutlich weil sie auffällig anders gekleidet war als der Rest. Auf ein Kommando war sie nun wirklich nicht erpicht, auch wenn sie die Grundlagen einer Gruppenführung kannte – und damals von ihrem Meister wann immer es ging auch als Praxis aufgebrummt bekam.

Gravedigger Actual, Kel, hatte das Kommando am Boden erhalten, eine Einheit der Enklave auf Alderaan war dort ebenso. Von dieser ging auch ein Meister mit den sie kürzlich erst auf Alderaan gesehen hatte und er trug ein helles verziertes Gewand. War das nicht sogar feinerer Stoff? Nein da war sie sich jetzt nicht ganz sicher und es war auch irrelevant, er trug es nun Mal. Es fiel ihr in dieser Umgebung zu so einem Einsatz nur stark auf. Sie alle gingen geschlossen zu einer Fabrik durch den Dschungel, dessen Untergeschoss ihr provisorisches Lager sein würde.
Das was dabei durch den interne COM der Einheit geredet wurde irritierte sie anfangs fast etwas. Gut, sie weiß dass Plauderein unter Soldaten keine Seltenheit ist, aber sie war sich über die Gefahrenstufe des Terrains nicht so sicher, ob man das angesichts dessen auch sollte. Sie persönlich enthielt sich nach einer scheinbar dummen Frage von ihr lieber erst Mal weiterer Gespräche, vor allem um besser aufpassen zu können. Der Hinweg verlief jedenfalls ruhig. Im provisorischen Lager angekommen gingen die typischen Lageraufbauten los, es sollte alles schnell wieder einpackbar sein, so war auch ihre „Medstation“– die sie mit Hilfe von „Private“ Armennor Natal einrichtete – vor allem ein Haufen zusammengestellter Kisten mit einer Decke drüber und grob gesäubert, die „Behandlungstische“ gründlicher.

Der Abend verging also ruhig und schließlich wurde auch die Feldküche aufgebaut und Natal kochte. Wie er das Wasser zum Kochen brachte lies ihr allerdings die Haare zu Berge stehen... mit dem Lichtschwert. Die Diskussion darüber, mit ihm und vor allem Meister Kargon war nicht gerade zufriedenstellend und scheinbar konnte letzterer ihren Worten auch nicht so ganz nachvollziehen oder folgen, von dem was er ihr sagte. Seine Vergleiche waren für sie nicht stimmig aber sie beenden das Gespräch auch zum Essen. Später redeten sie nicht wirklich viel weiter und als sie auf seine Kleidung hinwies hat er es wohl entweder nicht mehr mitbekommen, ignorierte es, oder sie hatte einfach nicht laut genug gesprochen, bevor sie sich verabschiedeten. Etwas verwirrt war sie als Natal ihr später etwas von dem Essen ohne Fleisch brachte, weil er annahm dass sie deshalb seine Kochkünste verschmähtem weil sie Vegetarierin wäre. Sie lehnte weiterhin ab, hatte sie doch ihre eigenen Rationen bekommen und diese wollte sie auch korrekt nutzen.

Der zweite Tag war weniger verwirrend als viel mehr fragwürdig. Ein Spähtrupp wurde ausgesandt. Sie war nicht dabei. Gut sie war kein ausgebildeter Feldspäher, auch wenn sie mit ihren Sinnen hätte helfen können und sicher nicht schlechter in ihrer Rüstung schleichen oder verstecken spielen konnte, als die Soldaten in ihrer. Dennoch fand sie den Befehl in der Basis zu bleiben weniger einleuchtend. Die anderen Gravedigger, waren den Trupp Soldaten vom CLR begrüßen während sie mit Gravedigger 1-2, Sett, zurück blieb. Sie fragte doch Mal bei ihr an, weshalb sie denn in der Basis bleiben sollte. Nicht dass sie nicht Geduld hätte, aber sie kam sich dort etwas nutzloser vor. 1-2 fragte sie tatsächlich ob sie nachfragen sollte und Yerana gab durchaus auch zu dass es sie interessierte, was man sich dabei dachte. Dennoch war es ihr gleichzeitig etwas unangenehm als 1-2 tatsächlich deshalb anfragte, immerhin war es im Grunde eine Kleinigkeit. Sie hatte ihren Befehl. Die Antwort war jedenfalls dass man es nicht genau wusste aber vermutet wurde dass sie mit ihren Fähigkeiten zentral verfügbar sein sollte. Nun gut, zentral war das nun eigentlich nicht mehr, erst recht als der größte Teil der Einheit bei den zwei Posten war und sie hier. Als dann noch das Wort Kuttenträger im COM fiehl schrillte bei ihr die Alarmglocke und sie wollte am liebsten los... aber sie hatte ja ihren Befehl. Sie hätte mit den Zähnen knirschen können, erst recht als dann noch fliehende Zivilisten die Rede war... und davon dass die anderen nicht angreifen sollten sondern abwarten und folgen. Was dachte man sich bloß dabei? Was auch immer es war, sie konnte mit 1-2 nur weiter dem COM lauschen.

Den dritten Tag hatte sie sich die Erlaubnis geholt zu den Zivilisten zu gehen, was ihr genehmigt wurde. Sie wollte sehen wie viele überlebt hatten und ob sie helfen konnte. Das Bild in der Medstation der Firma betrübte sie. Auch wenn der erste Schock nach der Zeit schon abgeklungen sein dürfte, so stand dort noch immer der Schrecken im Gesicht der wenigen Überlebenden... erschreckend wenig Überlebende. Medizinisch konnte sie nicht mehr viel tun, aber sie redete noch mit ihnen, versuchte ihnen etwas zu helfen, sie auf den richtigen Weg zu führen, damit sie das Erlebte gut verarbeiten konnten. Als sie bei den Überlebenden ausgeschöpft hatte was sie an Hilfe geben konnte, widmete sie sich auch noch den anderen Mitarbeitern der Firma. Sie hörte da und dort zu, beschwichtigte etwas bei aufkeimenden Horror Visionen von manchen, versuchte die Ängste etwas zu drosseln um eine Panik zu verhindern. Nach dem Angriff auf die zwei Posten war die Hoffnung in die republikanische Truppen gewaltig gesunken und sie konnte es gut nachvollziehen.

Am vierten Tag unterhielt sie sich etwas mit Gravedigger 1-4, Hawk. Beim Spähen wurde er und der andere Späher von zwei Sith angegriffen. Zwei Sith... für zwei Späher. Was waren dass für seltsame Sith? Hatten sie keine Soldaten mehr um so etwas nachzugehen? Oder waren sie so extrem schwach dass sie meinten sich an dieser kleinen Menge von der Gegenseite beweisen zu müssen? Das wäre wirklich ziemlich erbärmlich, selbst für Sith. Immerhin aber kehrten beide Späher ins Lager zurück, wenn auch einer schwer verletzt. 1-4 hatte sich und den anderen noch in Sicherheit bringen können. Guter Zug von 1-4 oder schlechte Sith? Vielleicht von beidem etwas.

Am fünften Tag wurden Sicherungen platziert. Die Imperialen würden nicht noch Mal einen Posten auslöschen können ohne dass sie rechtzeitig davon Wind bekommen würden. Mal abgesehen davon dass man der Fauna begegnete und ein Soldat dem anderen fast in den Fuß schoss, gab es keine besonderen Vorkommnisse dabei.

Die nächsten zwei Tage fschlichen so dahin. Sie war in der Zeit davor schon Frau Fox, oder hier auch nur Fox begegnet, der sie wie ein paar anderen erst sagen müsste dass sie hier einfach nur Gravedigger 1-5 war. Hatte auch davor eine nette Unterhaltung mit Brawl geführt und ziemlich viel mit Gravedigger 1-6 diskutiert, was interessant war, aber aus ihrer Sicht auch teils merkwürdig.

Am achten Tag begleite sie die anderen Gravediggers beim Spähen. Sie wurden in dem Gebiet abgesetzt wo man das letzte Mal die Imperialen flüchten sah. Der Dschungel war so dicht dass man kaum zwei Meter weit den anderen vernünftig sehen konnte. Sie streckte ihre Machtsinne nur mit äußerster Vorsicht aus und konnte es auch nicht gut, weil sie ihre Präsenz vor allem als normales Lebewesen verschleierte, zumindest anfangs. Als sie dann etwas Dunkles spürte ging man dem nach, aber es er wies sich nur als eine Pflanze der dunklen Seite. Für die anderen war diese sicher hübsch, aber sie war auch sicher gefährlich, weshalb sie anmerkte dass man es auf der Karte markieren sollte, was 1-4 dann wohl auch tat. Sie stießen bei dieser Spähmission mehr als ein Mal auf sie – erstaunlich wie viele dunkle Pflanzen es hier gab.
Eine Steinbrücke über Lava war das erste Hindernis. Was will man mehr? Aufgrund ihrer Präsenz Verschleierung konnte sie sich nicht gegen die Hitze schützen und hatte das Gefühl gebraten zu werden als sie in der Nähe warten und dann hinüber musste. Vielleicht sollte sie ihre Rüstung doch noch mit leichterem technischeren Schnickschnack aufwerten lassen. Immerhin war die Maske aber damit ausgestattet, so dass sie keinen Hitzeschlag bekam.
Die Suche ging weiter, sie folgten ein Mal etwas einer Zick-Zack-Spur ehe man dies aufgab, da es eine klare Verwirrfährte zu sein schien. Sie stieg auch Mal auf einen Baum um sich eine Übersicht zu verschaffen und war dabei froh über ihre tägliche Kletterroutine beim Training, da sie wegen den vielen Zweigen und anderem Pflanzenzeug das letzte Stück nicht hinaufspringen konnte. Von oben erkannte sie zumindest einen anderen Weg nähe des ehemaligen imperialen Lagers, den man nach ihrem Herunterkommen auch folgte. Es schienen dabei gefühlt viele Stunden zu vergehen. Wie viel es wirklich war konnte sie nur schwerlich sagen aber schließlich kamen sie an einen Fluss. Trotz eingehender Betrachtung der Ufer, sowohl technisch als auch in der Macht, konnten sie keine weiteren Spuren finden. Bedauerlich nach der langen Suche, aber es war nicht zu ändern.

Als sie am nächsten Tag zurück in das Lager kamen, war bereits weitere Verstärkung da um sich der Sache anzunehmen. Wenn sie richtig verstanden hatte wurde aufgrund der Analyse Ergebnisse angenommen dass es sich um eine Ablenkung handelte, da eine größere Gruppe sich auch in dem dichten Dschungel nicht derart schnell fortbewegen und spurenlos verstecken könnte. Aufgrundessen reichte was nun gekommen war, während sie mit ihrer Einheit zusammen abrückte. Während die anderen Gravedigger nach Coruscant zurückkehrten, ging sie nach Tython um den Rat zu berichten. Das war auch recht schnell erledigt.

Nun ist sie wieder hier. Wie lange sie bleibt weiß sie noch nicht. Sie hatte gerade einfach das Gefühl da sein zu sollen, nicht für lange, aber doch erst Mal. Bedauerlich war die Nachricht die sie bekam, als sie hier her gekommen war. Ritter Cyranas Ordo ist tot und seine Padawan – wie sie nach einem Gespräch mit ihr erfuhr – entschlossen seinen Auftrag zu Ende zu bringen. Etwas was sie verstehen konnte aber nicht gut hieß und es wundert sie dass man es ihr scheinbar nicht eindeutig verwehrt hatte. Der Pfad zur dunklen Seite ist nach so einem Verlust und möglichen aufwallenden Gefühle, bezüglich derer die ihn töteten, sicher nicht weit. Aber vielleicht ist es eine Prüfung für sie... und sie, Yerana hat das sowieso nicht zu entscheiden, was Padawan Jedora T'an tun darf oder nicht.

Yerana denkt ein paar Takte über Jedi Ritter Cyranas Ordo nach... ein Freund von Meister Alde. Sie kann sich nicht erinnern dass Ritter Ordo jemals ausfallend geworden wäre, noch wirklich unfreundlich war. Sie erinnert sich wie er sie damals fragte ob sie ihn beim Erlernen von Morichro helfen könnte und sie es schließlich auch tat, obwohl sie es selbst nicht konnte. Sie wollten es gemeinsam weiter ergründen, sich mit ihrem Wissen ergänzen, wusste er doch mehr über die Technik und sie mehr über Körper und Geist. Sie wollte ihm damit helfen es richtig anzuwenden, statt es in Notfällen mit Halbwissen einzusetzen wie er es schon in Guten wie im Schlechten getan hatte. Vielleicht hätte sie es irgendwann in der Zukunft ein Mal selbst erlernt, was dann mit dem Wissen leichter gewesen wäre. Das würde nun nicht mehr passieren, zumindest nicht mit seiner Hilfe und sich nicht in diesem Jahrzehnt. Er immer mit seinen Mando Sprüchen... es würden keiner mehr kommen den sie mit innerlichen Augenrollen hingenommen hatte, da er sie immer wieder in Orginalsprache kundtun musste, statt es direkt zu übersetzen. Sie widmet ihm eine Schweigeminute die nicht nur äußerlich ist, sondern auch innerlich mit Ruhe und Frieden von Statten geht, ehe sie aufsteht und die Aussicht auf Tython genießt.

Er ist eins mit der Macht. Sie muss um ihn ebenso wenig trauern wie bei Lichtschwertmeisterin Geshrea Ahrsu. Sie hat keine Probleme dies zu akzeptieren. Allgemein glaubt sie mit solchen Verlusten leben zu können, auch wenn ihr eines ihrer zweifelnden Stimmen sagt, dass sie sich da nicht so sicher sein soll. Ihr fallen genau zwei Leute ein, bei denen sie weiß dass es ihr weit mehr ausmachen würde als ihr lieb ist und ihr fallen zumindest noch ein paar mehr ein, bei denen es sie zumindest treffen würde. Möge die Macht ihr noch lange ersparen diese Verluste zu erleiden. Sie hatte sich das vergangene Jahr oft genug um sich selbst kümmern müssen, jetzt sind die anderen dran. Jetzt wird sie sich um ihre Pflichten noch viel besser kümmern und nichts und niemand wird sie davon abhalten, erst recht nicht sie sich selbst.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

6

Freitag, 5. Juli 2013, 08:33

(02.07.2013)
Vermehrtes Lernen:

Yerana sitzt auf dem Boden von Tython, im Schneidersitz, meditierend wie so oft. Diesmal in den unteren Ruinen von Kaleth. Seit die dunkle Quelle bei den Schmiederuinen wieder versiegelt worden war, ist das wohl der nächste dunklere Ort vom Tempel aus. Wieso sie hier meditiert? Sie findet es gut sich dem auszusetzen um im Ernstfall bereit zu sein. Ein Streben nach ein wenig Sicherheit, dass sie sich nicht verschätzt und sicher weiß, dass nichts in ihr gärt was bei massiverer Dunkelheit dann plötzlich hervorkäme. Nicht dass sie sich nichts zutraut, im Gegenteil, sie hat genug dafür trainiert, aber sie hat gern eine „zweite Meinung“ oder auch andere Einschätzung und sei es ihre eigene Beobachtung wie sie bei längeren Aufenthalt bei dunkleren Ort reagiert. Oder ob sie überhaupt anders reagiert.

Seit sie von Borleias zurück ist, hat sie ihr Training wieder vermehrt angekurbelt. Sie hatte weder Zeit gehabt faul zu sein, noch wollte sie es. Auf Tython war es zwar verhältnismäßig ruhig, aber dafür gab es eine Mission zu erfüllen, in ihrer kurzen Zeit dort, und auf Coruscant... da war immer etwas los. Sie tätigte dort Bereitschaftsdienst in der Medstation im Senat und kleinere diplomatische Missionen, eher Botengänge, um den Schein ihrer angegebenen Aufgabe zu wahren, präsent zu sein. Was sie aber vor allem tat war trainieren und studieren.

Sie trainierte vor allem Soresu. Sie wird bei ihrer neuen Aufgabe ihre Lichtschwertkünste vermehrt benötigen. Daneben ihre bereits vorhandenen Machtfähigkeit, vor allem die Körpereigenen und Telekinse. Eine Zeit lang hatte sie überlegt, ob Meister Magejins Übung von damals – zum Lernen der Blasterabwehr ohne Lichtschwert – nicht dafür verwenden könnte Flacettenschüsse abzuwehren, aber nach genauerem überlegen, hat sie es schnell wieder verworfen. Es wäre sicher nicht viel einfacher als Blasterschüsse, folglich würde das sicher noch einige Jahre dauern. Sie würde diese Übung weiter als Konzentrationsübung nutzen und irgendwann ein Mal, vorausgesetzt sie lebt da noch, könnte sie vielleicht sinnvoll und fokussiert darauf hinarbeiten. Jetzt war es einfach noch Unsinn. Ein Machtfähigkeit die nicht in die Sparte gehörte, aber sie nun auch etwas eingehender üben wollte, war Machtangriffe die gegen sie gerichtet sind zu dämpfen. Je nach Sith könnte das sehr nützlich sein und für Sith wäre sie bei Begegnung teils durchaus verantwortlich, und sei es nur sie lange genug zu beschäftigen.

Was ihr theoretischeres Studium anbelangt, so setzte sie sich langsam etwas mit dem Equipment der Soldaten auseinander. Was sollten immer alles mit sich rumschleppen mussten. Es war da wirklich nicht verwunderlich dass sie eine hohe Konstitution benötigten. Daneben studierte sie aber vor allen die Machtfähigkeiten und Möglichkeiten der Sith. „Kenne deinen Feind“, geht nun Mal nicht von heute auf Morgen sondern braucht seine Zeit. Lästig war dabei, dass sie jedes Mal zu einem Archivar musste, wenn sie auf Tython die Daten holte, und der sie natürlich auch unterschwellig prüfte ob sie noch alle Tassen im Schrank hat. Besser gesagt prüfte er sie ob sie nicht korrumpiert war und das was sie liest vielleicht gar anwendete. Also würde sie soetwas machen... Sie konnte aber verstehen dass es seine Pflicht war und nahm es so hin.

Lehrreich waren aber auch das Training mit Hawk oder Haltair, nicht Machtsensitiven. Es war gut sich immer wieder vor Augen zu halten dass auch der einfachste Blaster sie erschießen kann, wenn sie nicht achtsam ist und bei guten Schützen trifft das gleich zwei Mal zu. So lief das Training teils gut und teils schlechter für sie. Jedenfalls konnte sie gut davon lernen.

Jetzt ist sie gerade wieder auf Tython, für kurze Zeit, und es war schön zu sehen, wie ihr ehemaliger Padawan nun selbst einen Padawan hat, oder eher interessant. Sie war gespannt was sich daraus weiter ergeben würde. Die Gesprächsrunde war ebenso zuträglich für sie. „Jedi sind keine Wesen der Moral“ so war das Thema. Die Einfachheit des Satzes zeigte sich mit verschiedenen Ansichten und Deutungen kniffliger als angenommen. Es gab eine Herumreiterei betreffs „Moralkodex“ und wer ihn so nannte und wieso wohl, bei der sie dann doch fast gehen wollte. Aber sie beschwichtigte ihre Ungeduld, der Rest des Themas interessierte sie und sie hoffte dass es noch eine andere Richtung einnehmen würde. Sie wurde nicht enttäuscht. Die Runde war interessant und die Ansichten gut zu hören. Schon eine Weile hatte sie teils den Eindruck sie würde mit ihren Ansichten zu sehr „aus der Art schlagen“, aber dort bekam sie wieder das Gefühl dazu zu gehören. War das nur ihre verkrümmte Sicht gewesen? Noch immer ihr Mangel an Vertrauen? Oder einfach nur eine Abspaltung von Bindungen, die sie so empfand? Sie war sich nicht sicher und würde es noch weiter beobachten.

Yerana öffnet die Augen und blickt zu den Baumwipfeln von Kaleth. Die Dunkelheit hier reicht nicht um die Pflanzen negativ zu beeinträchtige, so wirkt der Baum auf sie nicht Mal unheimlich, geschweige denn krank. Den Jedi mit einem Baum zu vergleichen erweist sich oft als zutreffend. Umso tiefer man verwurzelt ist, umso schwerer wird es auch den größten Sturm fallen, den Baum aus dem Erdreich zu bekommen. Äste und Zweige mögen abbrechen, aber dafür wachsen neue nach, stärker noch als die alten. Noch einiges fällt ihr zu dem Beispiel ein und sie schmunzelt deswegen, ehe sie aufsteht und sich wieder auf dem Weg zum Tempel zurück macht, laufend, trainierend. Es ist gut dass sie ab und an hier her kommt und nicht nur für sich, sondern auch für andere. Dabei denkt sie kurz an Meister Alde und lächelt sacht.

Morgen wird sie wieder bei ihrer Einheit sein. Irgendwie hat es für sie immernoch etwas seltsames an sich, aber es bessert sich. Kameradschaft... sie hat vor ein paar Tagen ein Basic Wörterbuch konsultiert – würde sie das jemand sagen würde er sicher lachen – und es stimmt mit dem überein was ihr Hawk sagte. Eine Dienstpflicht unter Soldaten, ohne persönlichen Hintergrund, ohne Bindungszwang. Es ist sehr interessant das zu durchdenken und etwas, was ihr zusagt. Als Jedi muss sie die Definition der Kameradschaft sowieso einhalten. Also ist es nichts, was sie nicht bewerkstelligen könnte. Allerdings gibt es noch etwas wie Truppenmoral, was wohl heißt, sie sollte vielleicht zumindest ab und an, an gemeinschaftlichen Aktionen außerhalb des Einsatzes teilnehmen. Betonung auf „ab und an“, ihr vorrangige Aufgabe auf Coruscant ist zu trainieren oder zu studieren und wenn ihre Kraft dazu reicht, auch von Morgens bis Abends.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

7

Mittwoch, 17. Juli 2013, 14:52

(17.07.2013)
Ecken und Kanten:

Yerana seufzt innerlich, mit Blick auf den Tempel, auf Tython. Ja sie ist tatsächlich schon wieder hier. Es ist einfach besser so. Sie hatte ein paar Punkte für sich zu bearbeiten.

Seid ihre Padawan, Bel'ava Meduna, verschwunden ist, fühlte sie sich schon nicht ganz so wohl, wenngleich keine größere Bindung da ist oder war, war es doch unschön wenn man als Meister nur spekulieren kann ob der eigene Padawan tot, gefangen oder wirklich nur vermisst ist. Da ging es ihr aber noch halbwegs gut. Als sie dann aber per COM von jemanden hörte dass ein Freund und ein paar Bekannte Gefangene auf der Azure Sunset gewesen waren, hatte sie sich setzen müssen. Sie war und ist da doch noch etwas empfindlich, ob sie sich das gerne eingesteht oder nicht. Dann hat sie sich noch die Sache mit Captain Alyn O'brain aufgehalst... nun eigentlich war es „seine Schuld“, immerhin hat er sie kontaktiert. Sie hat das einfach nur nicht schweigend abgehakt sondern sich darum gekümmert. Vermutlich hilft sie den Leuten einfach viel zu gerne dass sie selbst hoffnungsloser scheinenden Fällen noch eine Chance geben mag, wenn sie sich bietet.

Sie fand keinen Grund der dagegen sprach, dass er sie nach Tython bringt, wenn er schon die Koordinaten wusste und er so freundlich sein wollte. Anfangs war sie auf Hochspannung wegen potentiellen Fallen, nicht dass er ihr nur eine Falle stellte für damals. Aber es war auf seinem Schiff sauber und es war keine Gefahr zu spüren so oft sie es auch zu bemerken versuchte. Er hatte zumindest zu diesem Zeitpunkt nichts böses im Schilde. Beim Anflug allein gab es schon etwas Ärger mit der Flugkontrolle. Als er dann meinte das er wegen den Standard Wartungsarbeiten, die sein Chef forderte, eben zwei Tagen bleiben müsste und fragte ob er diese auch auf der Planetenoberfläche verbringen könnte, bei Frischluft... sie zögerte. Sie wusste dass das noch mehr Ärger geben würde. Bis auf sein nicht so rosiges Verhalten beim letzten Mal, sah sie aber keinen Grund es ihm zu verwehren. Er wirkte etwas verändert, vielleicht hatte er sich wirklich verändert, war es dann wirklich so verkehrt ihm etwas Frischluft zu gönnen? Sie würde dann eben gegebenenfalls die Sache mit Meister Magejin klären müssen und da und dort ein Auge auf Captain O'brain haben. Das ging aber für die zwei Tage, hoffte sie.

Ihr Gespräch letztens mit Sarinah war da viel härter für sie. Sie hatte gehört dass sie einer derer war, die auf der Azure Sunset gefangen war. Sie wusste, dass es der Padawan davor schon nicht glänzend ging und auch hatte Yerana die medizinischen Berichte verfolgt. Dennoch oder gerade deshalb spürte sie gerechtfertigte große Sorge, oder übermäßige, je nach Blickpunkt. Dass diese Padawan schon wieder auf Missionen mit ihrer Meisterin ging, sogar ihre Entführer vor kurzem gleich wieder gesehen hatte, drehte ihr den Magen um. Dazu noch Sarinahs Neigung die Wahrheit für sich rausfinden zu wollen. Das erinnerte sie an ein Kind das nicht glauben wollte dass Feuer heiß ist, ja sogar noch die Eltern anzweifelte dass die sie nicht nur belügen würden. Sie merkte an dem Abend des Gespräches wie sie Meisterin Eryada am liebsten durchgeschüttelt, und ein paar unfreundliche Worte getauscht hätte. Allein für die Entscheidung Padawan Numa wieder auf Missionen zu nehmen, statt mit Ihr auf Tython zu bleiben bis sie wieder wirklich ganz und heil ist. Ein böserer kleiner Wunsch dem sie natürlich nicht nachkam – wenn sie das täte gehörte sie selbst eine Zeit lang nach Tython.

Dumm nur dass an dem Abend dann noch ein Problem mit Captain O'brian auftrat, denn um das zu regeln hätte sie lieber eine Meditation dazwischen gehabt. Denn so war sie noch etwas... ungehalten und hatte ein wenig Probleme von „sich sammeln wollen“ zu „sich um etwas kümmern“ voll umzuschalten. Gut dass ihr inneres Gleichgewicht trotzdem noch stand hielt, es ging nicht mehr so tief, wenngleich die kleineren Ausläufer bis unten hin kamen, so erschütterte es das Gleichgewicht dort nicht. Es war weit oberflächlicher als in ihrem ersten Jahr als Jedi Ritter. Aber auch um die Oberfläche musste man sich nun Mal kümmern. Sie hatte sogar eine Entschuldigung an Meister Alde geschrieben – der sich um den Captain von nun an kümmern wollte – weil sie einfach besser hätte machen können.

Am nächsten Tag, als sie Meisterin Eryada sah und diese sie ansprach, hatte sie sich schon entschieden was sie tut: sich nicht einzumischen. Der Bericht einer Jedi Heilerin mit der passenden Empfehlung lag schon vor, es wäre zum Teil also nur eine Wiederholung. Würde sie sich einmischen, brächte ihr das nichts als Ärger. Sie würde nicht als objektiv gewertet, wegen der Azure Sunset und sie würde schlimmstenfalls wieder unter die Lupe genommen werden, wegen ihres Ärgers über diese Entscheidung. Was brachte es ihr oder der Padawan also zu sagen für wie gefährlich sie diese Entscheidung hielt, wenn die Entscheidung von der Meisterin sowieso schon getroffen wurde? Am Ende hält man sie noch für paranoisch, weil sie dort eine ernsthafte Gefahr zur dunklen Seite hin für die Padawan sieht. Sie ist sowieso schon mehr eine härtere Verfechterin zur Kodexnähe, zur strengeren Einhaltung der Richtlinien und Regeln im Orden. Nein sie würde sich raus halten, so schwer es ihr auch fällt. Sollte Sarinah der dunklen Seite anheim Fallen, war dies allein die Schuld von ihrer Meisterin. Diese hatte eine andere Empfehlung von dem Jedi Heiler bekommen, andere Ansichten und es war dann ihre Entscheidung wenn sie diese missachtete.

Jedi Lefray, Service Corps Jedi. Er hat interessante Gedankengänge und scheut auch nicht davor sie auszusprechen. Ihrer Ansicht nach, hätte er vermutlich auch einen guten Ritter abgeben können, andrerseits, hat es sicher seine Gründe dass es nicht so ist. Wer weiß wie er geworden wäre, wäre es anders gewesen. Seine Überlegungen sind interessant und seine Menschenkenntnis scheint ihr ebenso keine schlechte. Bedauerlich nur dass er nun soviel Kybernetik an sich hatte. Sie ist sich nicht sicher ob sie das würde wollen oder lieber als halber Krüppel herum läuft. Der Gedanke eine halbe Maschiene zu sein ekelte sie einfach an, auch wenn sie es vermutlich hinnehmen würde, zum Wohl der anderen, damit sie weiter helfen kann. Aber sie könnte es, doch, ja, sie würde es versuchen als hilfreiches Werkzeug zu sehen, sollte es jemals soweit kommen.... Hoffentlich nie. Aber das Gespräch mit ihm über Captain O'brain hatte sie nachdenklich gestimmt. War ihre naive Ader vielleicht wieder durchgebrochen? Hatte sich von Enttäuschungen erholt? Sie hoffte nicht, denn das wäre wahrlich dumm, sie brauchte in dieser Galaxis etwas Misstrauen und teils lieber etwas mehr als zu wenig, wie sich inzwischen in allen Facetten herausgestellt hat.

Yerana sieht sich um, gar nicht weit von der Uxiwiese entfernt. Ihr Blick bleibt am Wasserfall hängen. Kameradschaft. Sie hat geglaubt das Ganze für sich gelöst und abgehakt zu haben, aber in der Praxis scheint es doch schwerer. Mancher sieht es so, der andere so und zusammen ergibt das Thema Kameradschaft und Moral so einen dicken Haufen Kuddelmuddel dass ein Enthäddern erst Mal unmöglich scheint, erst recht ohne die Hilfe von jenen, die sich damit auskennen. Und nicht jeder Soldat philosophiert gerne. Bedauerlich für sie. Kurz kommt ihr wieder der Gedanke an Bel'ava Meduna, ihrer Padawan, aber sie schiebt ihn zur Seite. Sie kann nichts tun und sie sollte ihrer Pflicht auch dem Jedi Orden nachkommen, den Nachwuchs auszubilden. Sollte sie schon wieder nach einem neuen Padawan ausschau halten? Sie ist sich nicht sicher, noch gibt ihr die Macht keine klare Antwort darauf. Vermutlich weil sie selbst noch nicht empfangsbereit genug für derartig konkrete Weisungen ist, angesichts der vielen Umstände. Sie würde demnächst nochmal darüber meditieren, vielleicht gibt das den entscheidenden Ausschlagpunkt. Ihr Blick schweift zur Uxiwiese

Meister Jestocost Alde... sie war froh ihn bei ihrem letzten Besuch helfen zu können. Heute findet wieder eine Gesprächsrunde statt, wenn auch gemixt mit dem Aiwha Clan Unterricht. Sie wird da sein, das Thema an sich ist interessant und knifflig, wenngleich es etwas Vergangenes mit sich bringen könnte. Das wird sie sehen. Sie ist eine Jedi, solcherlei philosophisch Runden sind ihr Spaß, keine langen Cantina Abende. In den meisten Fällen waren diese Gesprächsrunden nämlich nützlich und hilfreich, auch wenn es sich ab einem bestimmten Punkt öfter Mal etwas im Kreis dreht. Ob sie mit Meister Alde danach noch etwas reden sollte? Vermutlich nicht, gerade durch Captain O'brain hatte er nun genug am Hals. Yerana lächelt doch schief als sie daran denkt, was das für eine Arbeit für ihn sein mag. Vermutlich wird er weniger Schwierigkeiten haben als sie, weniger hinterfragt werden, ob das was er tut richtig ist oder nicht. So ist es gut wie es ist. Er ist allein durch sein Alter weit erfahrener, kennt die vielen Ecken und Kanten bei denen man sich bei solchem Handeln gegen die Meinung der Allgemeinheit stellt und kann sie umgehen. Sie tut da eher einfach was sie als richtig erachtet, pfeift im Zweifelsfall auf die Hindernisse solang diese sie nicht in ihre Einzelteile zerlegen und holt sich meist eben ein paar blaue Flecke. Gut dass sowas schnell bei ihr heilt. Sie schmunzelt bei dem stillen Witz ihrer Gedanken. Nach einem Blick zu einem klaren blauen Himmel macht sie sich auf den Weg zurück in den Tempel.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

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8

Sonntag, 8. September 2013, 14:13

(08.09.2013)
Lauf der Zeit

Yerana sitzt im Schneidersitz nicht weit von einem der Wasserfälle Tythons entfernt. Sie betrachtet den blauen Himmel, lauscht dem Gesang der Vögel und dem Rascheln der Bäume, ebenso wie dem Getöse des Wassers. Immer wieder schön diese Art von natürlichem Leben zu spüren. Die meisten Wesen sind im einen Chaos ihrer Selbst verstrickt, mit allem Äußerlichen und legen so wenig Wert auf Betrachtung ihres Innerem, und dem Ausgleich dieser wogenden Wellen die durch diverse Einflüsse von Innen wie Außen enstehen. Umso schöner ist es manchmal in der Natur, diese natürliche Ordnung, das Gleichgewicht in der Macht zu spüren. Selbst wenn ein Wildtier ein Beute verschlingt, so ist dies trotz der Zerstörung des Lebens, irgendwie richtig im Gefüge. Sicher nicht das schönste Beispiel, kommentiert sie aber für sich im Geiste. Sie sieht derzeit wohl etwas mehr die düsteren Aspekten des Lebens. Andererseits, erhält es das Leben des anderen Tieres, von daher ist es wohl eher Neutral.


Sie hat ein paar Missionen mit der Lucky 13, der Spezialeinheit getätigt, hat langsam aber sicher das Konzept der Kameradschaft erfasst und ist dabei es in ihre Pflicht zu integrieren, wenngleich ihr das etwas schwer fällt. Ein gewisses Vertrauen gehört dort wohl dazu und sei es, dass jeder seinen Teil leistet. Damit hat sie auch weniger ein Problem. Wo es hapert ist eher jenes Vertrauen, das für „zwischen den Einsätzen“ benötigt wird um einer guten Moral nicht im Wege zu stehen. Sie versucht es einfach wie einen der Jünglingsclans zu sehen, in denen man auch zusammen steckte, zusammen lernte und sich gegenseitig half, wenngleich man einander nicht himmelhoch jauchzend mögen musste. Sie wird sehen wie gut es funktioniert, auch wenn sie bei dem Gedanken ob sie wirklich „dazu“ gehört, oder auch nur gehören sollte, etwas schwankt. Keine externen Loyalitäten aufbauen, so wurde ihr früher gesagt, aber im Grunde ist der Jedi Orden Teil der Republik, somit ist es nicht wirklich „extern“. Sie wird es vermutlich dennoch vermeiden. Lieber Vorsicht als Nachsicht.

Gut kommt sie mit Bull und Hawk zurecht, bei den anderen ist sie sich teils nicht sicher. Es fällt Ihr schwerer Bantha zu verstehen und bei Ghetto schwankt es etwas. Sie kommt mit Ihr zwar gut zurecht, aber als Ghetto Ihr ein Mal freundlich – ohne Ironie – ins Gesicht gesagt sagte, stur, rechthaberisch und schwarz weiß denkend zu sein, war das etwas irritierend. Stur ist sie, das weiß sie. Das was andere rechthaberisch denken, ist für sie scheinbar einfach ihre Meinung vertreten und bei schwarz weiß denkend wollte sie gern ein Mal nachhaken, weil sie sich dort wirklich wunderte, aber sich bisher einfach noch keinerlei Gelegenheit ergab es zu tun. Bei Star weiß sie es nicht, weil sie sie außerhalb des Einsatzes einfach noch zu wenig gesehen hat.

Inzwischen hat sie aber auch wieder einen neuen Padawan, Za'eth Tanaar, ein Zabrak. Wie ihre letzten zwei Schüler, ist er am Ende ihrer Ausbildung. Sie fragt sich manchmal etwas wieso die Macht Ihr dies so zuschiebt, aber andrerseits, ist es Ihr auch so lieber. Denn angesichts ihrer Position als Kontaktperson, die Nähe zum Senat, wäre die Wahrscheinlichkeit nicht so gering, dass es ein junger Padawan schafft ihr da und dort Ärger zu bescheren, für den sie sich Entschuldigen oder Rechtfertigen müsste, oder ihn gar aus dem Schlamassel zu holen. Gerade auf Missionen, die für sie selbst schon schwer genug sind auch ohne jemand beschützen zu müssen, wäre das eine Bürde. Vielleicht ist es deshalb so wie es ist. Sie wird es nicht wirklich in Frage stellen, aber den Gedanken zu betrachten ist interessant.

An ihre verschwundene Padawan, Bel'ava Meduna, denkt sie kaum noch. Es hilft nichts und bis sie etwas hört, kann sie auch nichts tun. Wo sie aber etwas hätte tun können, oder es zumindest versuchen, war bei Sarinah Numa. Nun gibt es stattdessen wieder ein Jedi der zur dunklen Seite fiel, eine junge Erfolg versprechende Heilerin. Sie hatte sich ein Mal dazu entschieden sich nicht zu sehr einzumischen, darauf zu vertrauen, dass Sarinahs Meisterin, Aliera Eryada, schon das richtige tun würde, wenngleich sie es für einen Fehler hielt. Es zeigte sich dass sie recht hatte, Sarinah hätte nie von Tython heruntergehen dürfen und weit mehr Aufmerksamkeit benötigt. Wäre sie sich nicht sicher, dass Meisterin Eryada das sicher schon genug trifft, ohne dass Ihr jemand Vorwürfe macht, würde sie sicher genau das tun. Denn wenngleich jedes Individuum für sich selbst zuständig ist, man jeden einzeln betrachten muss, trägt ein Meister die Verantwortung den jungen Padawan richtig zu führen. Sie kann leider nicht leugnen dass sie sich selbst leichte Vorwürfe macht, dass sie Meisterin Eryada nicht eingehend darum gebeten hat, Sarinah längere Zeit auf Tython zu lassen. Sie hätte sich besser Mal eingemischt. Jetzt bleibt Ihr nur noch Sarinah bei einer Begegnung bewusstlos zu schlagen und einsperren zu lassen, oder sie zu töten, je nachdem unter welchen Umständen das Treffen – das es genauso nie geben mag – stattfindet und was sie dort tun kann oder nicht. Sie hofft auf ersteres und Genesung, aber sie weiß auch das es bei viel zu vielen Gefallenen Jedi reines Wunschdenken ist, dies zu hoffen. Versuchen muss man es dennoch, doch wird sei auch nicht zögern, um das Leben anderer zu erhalten.

Vor kurzem hatte sie dann auch ein Gespräch mit Meisterin Eryada. Anfangs brachte sie es nicht wirklich fertig sie mit „Meisterin“ Eryada anzureden, aber offenbar fand sie es auch nicht beleidigend dass sie sie nur mit „Jedi“ Eryada angesprochen hatte. Das Gespräch verlief aber besser als erwartet. Yerana konnte das ganze ein klein wenig besser nachvollziehen, wenngleich die Enttäuschung über Meisterin Eryada dennoch da war, und sie ihr das auch nicht vorenthielt. Die ernste rationale Art mit der sie, Yerana, über das Thema gesprochen hat, empfand sie einfach als nötig, wenngleich es ihr nicht angenehm gewesen war dies so hervorzubringen. Es war ihr wichtig genug, für sich selbst, gleichermaßen wie für Meisterin Eryada, und so tat sie es. Gefühle spielen bei ihr ab einem Gewissen Punkt nur noch eine Nebenrolle. Wenigstens konnte sie am Ende des Gesprächs auch wieder „Meisterin Eryada“ sagen, ohne das Gefühl zu haben dies nur vorzuheucheln.

Gestern hat sie wieder ein Mal mit anderen Jedi und den Blazing Guns einen Einsatz gehabt. Inzwischen hatte sie ein Vergleichsmodel zum Thema Spezialeinheiten, so dass sie das Vorgehen der Soldaten aus einem etwas anderen Licht als früher betrachten konnte. Manche Einheiten waren wirklich sehr unterschiedlich. Aber darüber machte sie sich möglichst wenig Gedanken. Alles was nötig war hatte sie in den Bericht geschrieben, mehr konnte sie kaum tun.

Vertrauen... Vertrauen … und noch mehr Vertrauen. Sie möchte sich nicht vorstellen wie es wäre dauernd verraten oder enttäuscht zu werden. Bedauernswerte Leute, denen so etwas geschieht. Immerhin hat sie nun eine Ahnung davon wie es ist. Es ist gut so wie es ist, auch wenn das Mal bedeutet selber die Schattenseite zu erleben. Solange es es sie nicht aus dem Gleichgewicht bringt, kommt sie damit gut zurecht, gibt ihr Lebenserfahrung und lehrt sie. Ganz nach dem Sprichwort: Was dich nicht umbringt macht dich stark. Die Jedi müssen auf der helle Seite bleiben, es gibt schon genug Dunkelheit in der Galaxis, was aber nicht heißt dass alle Jedi heilige wären, oder es auch nur könnten selbst wenn sie es wollten. Sie möchte nicht daran denken wie viele Jedi zur dunklen Seite gefallen sind und auch nicht, wie viele Tote die meisten Jedi schon auf dem Gewissen haben, wie viel sie selbst schon auf dem Gewissen hat. Aber im Grunde ist es auch nicht das Schlimmste. Der Tod gibt vielen verdunkelten Gestalten auch den Frieden, gehen sie doch in die Macht ein. Das war und ist ihr immer ein Trost, so „gerechtfertigt“ jede tödliche Aktion auch gewesen sein mochte.

Yerana legt sich zurück ins Gras, recht entspannt, die Hände verschränkt auf den Bauch. Der Problem um den Lernprozess rund um das Vertrauen ist aber es wieder zu stärken und aufzubauen. Sie schließt die Augen. Nein, es ist nicht gut jetzt schon wieder darüber nachzudenken. Sie kann sich darum bemühen, mehr auch nicht, es bringt nichts sich ihren Kopf zu zerbrechen. Ihr Verstand treibt sie dort aber an, eine „Lösung“ für das „Problem“ zu finden und ist etwas schwer zu bremsen. Manchmal ist es schlecht einen Hang zum Perfektionismus zu haben. Sie seufzt und entspannt sich etwas. Ein wenig Sonne und Ruhe für das Gemüt. Selbst mit solchen Kleinigkeiten kann sie manchmal knausrig sein, aber gerade gehört es für sie eher zur Notwendigkeit, denn ein Mindestmaß an Selbsterhaltung ist für die geistige und körperliche Gesundheit einfach nötig.

Am Rande ihrer Wahrnehmung ist aber etwas, ein Gefühl dass ihr langsam aber sicher Vertraut ist. Ein Gefühl das etwas passiert, oder eine Änderung Eintritt. Sie begrüßt das zwar, gleichzeitig ist es aber auch sehr lästig zu wissen das etwas kommt, wovon man nicht weiß was es ist. Was wird sich diesmal für sie oder andere ändern, oder geschehen? Wird es angenehm oder eher unangenehm? Eine Kleinigkeit oder etwas viel Umfassenderes? Im Gedanken ermahnt sie sich noch ein Mal, als sie merkt dass ihr Geist wieder zu – vermutlich – arbeitsreicheren Dingen abschweift und genießt wieder lieber weiter die Natur und die Sonne, so wie den weichen Grasboden unter ihr.
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"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »YerYer77« (14. September 2013, 07:40)


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Sonntag, 6. Oktober 2013, 10:56

(06.10.2013)
Gefräßiges Gefühl

Yerana hat die Augen geschlossen, sieht zu den anderen die dort im Tempelhof gehen, stehen oder sitzen. Braucht ein Jedi ein Heim? Oder zumindest einen Hafen? Braucht er andere? Oder kann der Weg auch der eines Einzelgängers sein? Hat die Macht das für sie vorgesehen? Eins nach dem anderen.

Sie wusste jetzt, woher dieses Gefühl kam, dass sie letztes Mal hatte: sie ist noch immer Kontaktperson der Spezialeinheit, aber nicht mehr in den Einsätzen dabei und wieder auf Tython stationiert. Im Inneren sprudelten gleich die Fragen. Hatte sie etwas falsch gemacht? War sie zu schwach gewesen um nützlich sein zu können? Wurde sie als ungeeignet befunden? Sie erinnerte sich aber an die Worte ihres Meisters, die er vor gar nicht allzu langer Zeit gesprochen hatte... „wenn der Rat der Meinung ist, dich mit dieser Aufgabe auszusenden, dann ist es nicht an dir zu hinterfragen weshalb das so ist, sondern wie du deine Aufgabe am besten erledigen kannst.“ Sie ist nun vor allem wieder Medizinerin und angehende Jedi Heilerin, stationiert auf Tython, neben Missionseinsätzen, für die sie zur Verfügung zu stehen hat. Also sollte sie sich darum bemühen, dies so zu akzeptieren und ihr bestes zu tun. Das tat sie und das ganz gut. Der Problemherd war also schnell beseitigt.

Aber das weshalb sie früher unter anderem gegangen war – auch wenn das nur ein nebensächlich Grund war – ist mit ihr nach Coruscant gewandert und auch wieder hierher zurück. Wieso? Sie sieht die Leute, sieht wie sie miteinander reden, sich unterhalten als wäre die Welt und die Galaxis heil. Sie erinnert sich wie sie hier mit anderen redete, lockerer, weit lockerer als derzeit, wo ihr Lächeln noch herzlicher war, wo sie noch herzlicher war, so laut Meister Balnam. Die Gesichter sind ihr bekannt, teils vertraut, wie eben das von Norru, aber wieso sehen sie in ihren Augen dennoch etwas anders aus? Wieso scheint alles etwas farbloser, trister. Wenn sie die anderen reden hört, glaubt sie manchmal sie nehmen alles nicht ernst genug. Wenn sie sie lächeln sieht, erfreut sie sich weniger – wie sie es früher tat – als dass sie sich fragt wieso sie lächeln, zumindest manchmal. Ein kleines gefräßiges Gefühl nagt an ihr, hat sich verbissen und will nicht ablassen sondern sich nähren.

Es hat sogar angefangen, wenn auch noch geringfügig, ihr ihre Arbeit zu erschweren. Als sie Sarinah half, mittels der Macht, brauchte sie Meister Magejin nicht als Rückendeckung, damit Sarinah es nicht spüren konnte. Das wäre fatal gewesen aber sie hatte Kreyma nicht umsonst gebeten ihr zu helfen. Hatte er es nicht wahrgenommen? Sie hat nichts in dieser Richtung von ihm gehört? Wollte sie es überhaupt wissen wieso er geschwiegen hatte und das Thema nicht ansprach? War es etwa wieder...? Würde er wieder …? Sie wollte daran nicht denken. Das Echo des Vergangenen schmerzte noch genug... ja, schmerzte. Sie hatte es sich eingestanden, auch wenn ihr Verstand sagte dass es nicht fair ihnen gegenüber war, genauso wenig wie das kleine nagende Gefühl allem und nichts gegenüber. Dämliche Gefühlswelt... wieso musste sie bei ihr so stark sein? Wieso musste sie so schwach sein? Sie wusste was richtig ist und doch konnte sie es einfach nicht ändern. Zumindest hatte sie manchmal das Gefühl, aber sie weiß, dass es möglich ist, sie würde diese Resignation wieder abschütteln.

Dann sprach sie mit Meister Balnam, lange, viel zu lange, es war schon sehr spät geworden. Märchen, die Leute müssten mehr an Märchen glauben und Rationalität war eine Lüge, Märchen die Wahrheit. Sie wusste am Ende was er damit meinte, dennoch ist ihr seine Formulierung zuviel des Guten gewesen. Er hatte versucht an ihrem Schild vorbeizukommen, einem Wall des logischen Denkens, eben jener Rationalität. Und es war ihm auch gelungen, aber es war spät und sie ging zur Ruhe, für diesen Tag.
Am nächsten suchte sie von selbst das Gespräch mit ihm, es war besser als wenn es ihr auf der Mission am nächsten Tag im Kopf herumspuken würden, es noch offen wäre. So hatte sie sich im Inneren auch darauf vorbereitet. Sie erklärte ihm das Problem... und er verstand es, glaubte sie zumindest. Es hatte die Resignation aufgehoben, ein guter Fortschritt. Es hatte gut getan mit ihm zu reden, auch wenn sein Rat wie so oft der selbe an sie war: Sich Zeit nehmen, sich nicht ständig verheizen, es brächte niemanden etwas.

Ein Teil von ihr sagte dazu ja, ein größerer sogar, aber ein anderer... das sorgte vermutlich dafür dass es nicht lange anhielt. Ihr Lächeln nicht lange währte, ihre kleine Offenheit sich wieder etwas verschloss, wenn auch nicht gänzlich. Das kleine miese Gefühl blieb verbissen bei ihr. Wann würde es groß werden und wo würde es sie hinführen? Einsamkeit... oder zum Fall, dem sie sich ihr Leben lang verwehrt hat? Dann würde sie lieber sterben. Aber das wusste mehr als einer.. deshalb würde sie vorher sterben, sollte sie je so tief fallen – zumindest will sie das glauben, Realität hin oder her. Sie weiß nicht wieso sie auch gegenüber Meisterin Eryada ein wenig erzählte, auch wenn nur bruchstückhaft, sie hat sich da noch im Blick, wieso sie das tat. Vielleicht einfach weil diese eben auch etwas verbockt hatte? Sie weiß es nicht.

Irgendwie war es nett mit Captain O'brain, Alan, zu reden. Sie konnte langsam begreifen wie er tickt, es besser nachvollziehen. Verstand ein wenig besser seine Ausdrucksweise, was er damit dann wirklich meinte. Genauso wie sie es aber teils mochte mit ihm zu reden, so sehr piekste es auch manchmal. Kleinigkeiten die sie störten, etwas mehr als ihr lieb war sogar. Sie steht zu dem, wie sie die Dinge sieht und tut, aber... es war hart seine Pflichtausübung indirekt noch zum Vorwurf zu bekommen.

Yerana seufzt leicht, sieht über den Tempelhof und macht sich auf den Weg nach draußen, immer noch in Sichtweite von Selbigen. Nahe zweier Bäume am südlichen Wasserfall macht sie halt, nahe der Uxiwiese wie man sie hier ulkigerweise nennt. Wie einfach Namensgebung sein kann. Sie sieht zu dem Platz an den Bäumen, den sie ein wenig mit einer Person verbindet, und die nächste Enttäuschung, die diese vor kurzem mit sich brachte. Sie hat der Person geschrieben, etwas was ihr wichtig war... keine Antwort. Sie hätte es erwarten sollen dass es so kommt, was läuft derzeit sozialtechnisch schon gut bei ihr? Ziemlich wenig. Aber scheinbar ist sie dort ja selber Schuld, was erwartet sie auch etwas besseres! Sie schlägt mit dem Fuß eine kleine Kerbe in das weiche Gras und Erdreich. Es war nicht unbedingt sehr erwachsen sich bei dem Platz für den Schmerz so zu bedanken, aber es schaffte ihr doch irgendwie ein wenig Raum, Luft. Sie macht sich danach auf den Weg zu ihrem Aussichtspunkt.

Als sie dort ist, blickt sie statt über die Landschaft Mal auf den Himmel. Wieso? Ihr Padawan hatte das Mal erwähnt und er ist einfach kein kleiner Bub mehr, er weiß was er sagt und tut. Einen Augenblick sieht sie dennoch keinen Nutzen darin, der den der Landschaftsbetrachtung übersteigt. Dann aber, als sie etwas tiefer einatmet und diese offene, ja endlos scheinendeWeite sieht... Sie streckt die Arme leicht zur Seite aus und hat geradezu das Gefühl, wieder mehr Farbe zu sehen. Luft und Raum zu spüren... besser als die Erde zu maltretieren. In der Tat... Padawane, gerade die älteren, konnten ab und an auch eine Stütze sein. Sie denkt an das Gespräche gestern mit Sarinah und Meister Virac Rah.

Es war schwer gewesen mit Ihr, viel schwerer als das letzte Mal und zum Teil mag das an Sarinah gelegen haben, aber auch an Ihr. Sie konnte schlecht etwas vermitteln was sie derzeit selbst nur spärlich lebte. Aber sie wird sich bessern. Nicht „nur“ zum Wohle anderer, wenn das auch wie immer der größte Punkt für sie ist, aber auch für sich selbst. Sie will noch lange Leben und lange helfen und dafür muss sie schon ein wenig auf sich aufpassen. Sie muss nur dieses gefräßige Gefühl loswerden, damit ihre Welt nicht die Farbe verliert.. sie weiß auch etwas, was ihr ein guter Start sein könnte das Gefühl wieder in den Abgrund zu schicken wo es hingehört. Die Frage ist nur ob sie es tun kann... das würde sie demnächst sehen und solange bemüht sie sich und wird sich Zeit geben. Geredet hat sie genug und es ist erstaunlich wie einig sich ihre Umgebung diesbezüglich zu sein scheint,was ihr Problem ist. Da sollte sie dem durchaus Beachtung schenken.

Sie hätte Norru zwar lieber gesagt, dass sie erst gar nicht diskutieren will – er findet ja doch eine Lücke – Alan, dass er sich um seinen eigenen Mist kümmern soll – vermutlich hätte es ihm sogar gefallen solcherlei Ausdrucksart von ihr zu hören – und Meister Rah, nach dem wichtigsten Gerede über Sarinah, sitzen lassen sollen... aber dann hätte sie sich wie die bockige Sarinah gefühlt. Auf dieser Wellenlänge wollte sie einfach nicht agieren. Am Ende des Gespräches, als sie Meister Rah schon etwas unhöfliches fragen wollte, konnte sie es dann plötzlich nicht mehr, das nagende miese Gefühl lies dort zumindest für einen Moment los. Es hatte keinen Bestand gegen den gutmütigen Blick und dem leichten Lächeln. Sie fühlte sich in diesem Moment einfach an ihren Meister erinnert... und bei dieser Verknüpfung konnte das gefräßige Gefühl den Moment einfach nicht überstehen. Ein Sprichwort heißt nicht umsonst: „Alles ist gut so wie es ist“. Jetzt ist sie wieder dran, dem Rat der dreien auch Taten folgen zu lassen, ob Ihr das passt oder nicht. Ob sie das teils verneint hat oder nicht... sie ist manchmal eben einfach doch eines: ziemlich stur. Das kostet sie manchmal doch etwas Zeit.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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Montag, 28. Oktober 2013, 14:08

(28.10.2013)
Das kleine Einmaleins...

Yerana ist gerade an der kleineren der zwei Kletterwände auf ihrer Trainingsroute auf Tython. Sie kennt die Strecke in und auswendig und zumindest die kleine Wand, ist nicht mehr wirklich eine Herausforderung. Sie tut aber ihren Muskeln gutes, wärmt auch die Körperpartien auf, die bei Dehnübungen und dem Laufen weniger aktiviert wurden und bereitet sie damit auf die große Wand vor, zu der sie nun zu laufen beginnt. Ihre Gedanken überfliegen dabei die letzte Zeit.

Vertrauen... es geht wieder. Sie war erleichtert, als sie die ersten Schritte schon spürte, dann hoffte sie und als sie diese auch gehen konnte und weitere, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Sie fühlt sich geradezu erneuert.

Hätte sie mehr Geduld gehabt, hätte sie eine Enttäuschung gar nicht zu fühlen brauchen, denn bei dem, wo sie so lange gewartet hatte und dann dachte, er würde sich nicht mehr melden, hatte sich gemeldet. Das sogar noch am selben Tag wo sie die Erde maltretiert hatte und sogar per COM, statt nur mit einer Textnachricht. Sie war erst sauer, aber die Antwort wieso es so lange gebraucht hatte, war verständlich und es war auch einfach zu schön doch noch eine Antwort zu erhalten, als dass sie den Sprecher groß etwas gehustet hätte. Das Gespräch sorgte geradezu für einen kleinen Höhenflug, der sie beflügelte weiter aus dem Loch des Misstrauens zu flattern, in dass sie über die Zeit Stück für Stück abgesunken war. Es war kein weiter Flug, aber weit genug um zum nächsten Punkt des Aufstieges zu kommen...

Geduld, etwas das man schon als Jüngling lernt, doch einem auch noch als Padawan öfters mal abhanden kommen kann und seltener auch mal als Ritter. Die Meister sind nicht umsonst welche und haben solcherlei eigentlich im Griff. Sie wird sich an diese kleine nachträglichen Lektion der Geduld erinnern, wenngleich sie mit zwei Wochen eigentlich schon recht geduldig war, wie sie dachte.

… der nächste Schritt war das Problem ihres Misstrauens einem Freund zu schildern, der zu einem Teil mit dafür verantwortlich war. Kein leichtes Unterfangen gewesen bei ihrem Gemütszustand. Es war einfach hintergründig die Befürchtung mit vorhanden, dass selbst das Erzählen ihres Problems bei ihm ein Nachspiel hätte, dass sie noch nicht sah, wie letztes Mal. Aber sie hatte es dennoch erzählte. Sie konnte damit umgehen, vertraute darauf, dass es geht, hoffte darauf...

Vertrauen und Hoffnung. Die Jedi sollen in die Macht vertrauen, das war nie ihr Problem, aber auch anderen sollen sie vertrauen, denn die Macht ist in allen und kann durch jeden wirken. Gerade durch jene, die mit ihr so stark verbunden sind wie die Jedi. Jeder macht ein mal Fehler, deshalb Vertrauen und Hoffnung in andere zu verlieren, die sogar keinen begangen hatten, das war ihr Fehler gewesen. Sie wird sich daran erinnern.

… bei der Besserung, gibt es aber gerne ein Mal Rückfälle. Sie hatte auch einen erlebt. Es war nur eine Kleinigkeit, im Grunde so nichtig, kein Grund zur Aufregung, es konnte nachgeholt werden. Aber es hatte sie gestört, und wie sie das gestört hatte, so sehr, das sie es in dem Moment sogar leicht an jemand anderen ausgelassen hatte. Es war ärgerlich, vor allem ärgerte sie sich dabei über sich selbst, dass sie eben jener Kleinigkeit soviel Bedeutung beimaß, dass es sie überhaupt ärgerte. Sie würde sich bei der Person sicherheitshalber entschuldigen und nochmal klarstellen, dass sie nicht betraf. Vielleicht bei einem Tee, wie geplant...

Der richtige Umgang mit Problemen. Man wird sein ganzes Leben auf welche stoßen, niemand ist dagegen gefeit und niemand fehlerlos. Das wichtige ist, wie man mit ihnen umgeht. Umso so öfter man sie bewältigt umso besser wird man mit neuen fertig werden. Auch deshalb sind ältere Jedi, ob Service Corps, Ritter oder Meister, oft weiser als die jüngeren und können sich besser von der Macht führen lassen, weil ihr Geist schneller frei von Gedankenkonstrukten und Irrwegen ist, die nach Fehler oder Problemen so oft passieren. Lernen die Probleme richtig zu Bewältigen, ist ein wichtiger Punkt im Leben eines Jedi.

… ein Gespräch mit ihrem Meister, brachte sie noch das letzte kleine Stück hoch, das fehlte, um aus den Loch zu steigen. Fast, ja fast hätte er mit seiner Nachricht wieder ihr Misstrauen angefacht statt dem genanntem. Aber sie kannte ihm zu gut, sie konnte erkennen dass seine Worte echt waren, wusste, dass es in Ordnung war. Es war immer wieder schön mit ihm zu reden, aber in diesem Fall, hatte sie ihn nicht mit ihrem Problem behelligt. Denn sie hatte sich bei dem Gespräch erinnert, dass er ihr im Grunde schon alles Notwendige zu dem Thema gesagt hatet, vor gar nicht allzu langer Zeit. Wie vergesslich man sein konnte, wen ein Teil von einem mit etwas anderem abgelenkt war, über das man brütete.
Dann blickte sie in ihrem Inneren von oben in dieses Loch hinab, von dem sie zugelassen hatte dass es überhaupt erst entstanden war. Sie würde noch aufpassen müssen, dass sie nicht wieder hinein fällt, während sie es wieder zubuddelte. Die Erde mag schlussendlich auch nicht so fest werden wie früher, aber mit der Zeit, würde es wieder werden und wenn nicht, na dann würde sie noch etwas Zement nachkippen.

„Erinnere dich an das, was du gelernt hast.“ Das sind alles Grundlagen, man könnte sagen, das kleine Jedi Einmaleins... es wird immer wichtig bleiben, denn ohne das, kann man die größeren Probleme nur schwer angehen und diese gibt es. Sie weiß es, schon so oft gesehen, teils erfahren. Es geht immer schlimmer als man denkt... aber auch besser und daran glaubt sie fest. Ja, der Glaube gehört auch noch zu. Der Glaube an die Macht, dass manches einfach so kommt, wie es kommen soll und nicht alles änderbar ist, was man gerne ändern würde. Manches was schlecht erscheint und für andere schlecht ist, kann in Wahrheit auch eine Bedeutung haben die man erst viel später erfasst, wenn man es überhaupt jemals sieht, was nicht immer vergönnt ist.


Tief atmet sie durch als sie an ihrem Aussichtspunkt angekommen ist. Schön, einfach schön und die Luft ist noch so klar vom Regen, dass man noch weiter sieht als sonst schon. Sie spürt die Harmonie der Natur deutlich präsent. Dann sieht sie aber den nächsten Teil ihrer Trainingsroute an. Die zweite große Kletterwand, bei der sie letztens auch abrutschte und sich daher abstoßen musste, mitten im Sturm. Das hatte sie etwas von ihrem geplanten Landepunkt weggetrieben, sorgte für ein etwas hartes Streifen des Baumes, was wiederum eine Prellung bescherte... aber heute war kein Sturm und die Macht hatte sie vor Unheil dort bewahrt und würde es auch hier tun, falls sie ein Stück davon nicht schaffte. Ansonsten würde sie auch nie ohne Sicherung klettern, wenn sie nicht e ine mit der Macht hätte - sie ist doch nicht Lebensmüde! Noch ein Mal schaut sie auf die Landschaft, atmet nochmal die frische Luft tief ein und macht sich dann an den Abstieg. Ihr Training für heute ist noch lange nicht vorbei und sie hatte gestern schon einen kleinen Urlaub, einen Tag zwar nur der ihren Körper auch nicht mal schonte, aber dennoch einen Urlaub.

Es wäre wohl fair, wenn sie ihrem Padawan noch erzählt wieso sie den Besuch auf einen Tag bei dem Bekannten und Freund ausgedehnt hat. Weder der Rat noch die Meister hatten gefragt oder sie dafür getadelt, dass sie einen Tag länger weg war als ihr Padawan. Das würde so bleibe, oder? Sicherheitshalber kalkuliert sie auch das Nein auf diese Frage ein. Aber sie hatte nicht das Gefühl, dass sie etwas falsch gemacht hat, nein, eher, als wäre das gut gewesen, dass sie ihr Arbeitstier mal überwunden hat und sich auch ein mal etwas anderes gegönnt hatte. Im Grunde genommen, war es ja sogar ein wenig lehrreich und sei es nur deshalb, weil sie so noch mal ihre Abneigung gegen Droiden mit simulierter Persönlichkeit oder fehlender Speicherlöschung bemerkte. Vielleicht sollte sie es soweit herunterschrauben, dass sie jene Werkzeuge nicht am liebsten verschrotten oder umprogrammieren will. Ja, vermutlich war das sogar der Grund wieso ihre Meinung darüber nicht gerade sehr objektiv und sachlich wirkte. Sie würde das ändern... Mit dem Gedanken rutscht ihr Fuß ab, aber sie hat noch einen Arme und den anderen Fuß an der Kletterwand. Damit schwingt sie sich wieder richtig an die Wand und atmet kurz angestrengt durch. Das würde sie bemühen zu ändern, aber erst nachdem sie mit ihrer Aufmerksamkeit konzentriert die Kletterwand bewältigt hat.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »YerYer77« (28. Oktober 2013, 16:02)


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Donnerstag, 12. Dezember 2013, 19:07

(12.12.2013)
Wenn ein Stern fällt...

Yerana sitzt auf dem Bett ihres derzeitigen Zimmers in der Quasarlicht. Ihr Padawan, der ebenso hier einquartiert ist, ist vermutlich gerade am Trainieren. Die hohe Gravitation ist eine gute Erschwerung des Trainings und sie muss sich bei ihm auch keine Gedanken machen, dass er sich übernimmt. In mancher Hinsicht ist er nämlich jetzt schon ein besserer Jedi als manche Ritter... ja vielleicht sogar Meister. Letzterer Gedanke entspringt aber sicher ihrem Stolz, unter anderem.
Sie schaut auf ihr Datapad, wo einige Bio-Analysen von Helaster eingetragen sind. Es ist interessant sie auszuwerten. Es lenkt sie gut ab. Sie denkt kaum noch an jene Dinge die sie noch auf Tython beschäftigten. Kaum, ist aber nicht gar nicht und wenn man denkt, dass man an etwas nicht denkt, ist das genau der Moment, an dem man es doch tut. Das Leben ist schon manchmal paradox.

Die letzte Zeit war eigentlich recht angenehm... für eine Jedi. Sie war nützlich und konnte helfen, ihr Padawan lernte und auch ihre Pflichten kamen nicht zu kurz. Kurz um: als Jedi konnte sie nicht klagen. Als Person war es da und dort ein wenig anders gewesen. Zwar ist sie beides, aber als Jedi waren diese Dinge nicht schlimm die sie erfahren hatte, als Person... ein wenig traurig vielleicht: Sie hatte gemerkt wie es ist, wenn man eine Meinung zum Vorwurf bekam obwohl man das bei der Person zuvor nicht kannte; auch merkte sie, wie es ist einen Wunsch aufgeben zu müssen, wenn man für etwas nicht geeignet war; und das letzte, wie schon so oft, wenn man etwas sagen und tun musste, was man eben sagen und tun musste, ganz gleich was die anderen davon hielten.

Den Wunsch aufzugeben, war am härtesten.

Eine Jedi Heilerin werden, ihre Fähigkeiten nutzen, die die Macht ihr gab. Anderen nicht nur zu helfen, sondern wahrlich zu heilen, sowohl Körper als auch Geist... alles Illusion. Sie war fähig den Körper zu heilen, aber jetzt nach dem Test war es klar: den Geist zu heilen, dafür war sie nicht ausreichend in der Lage. Jedi Heiler wussten um das Gleichgewicht. Körper „und“ Geist waren gleichsam wichtig, war eines krank, war man auch nicht gesund und kippte eines konnte das andere ebenso fallen. Sie kann keine Jedi Heilerin sein, denn sie kann den Geist nicht mit der Macht heilen, nur geringfügig beeinflussen. Sie hatte sich nach diesem Fakt dabei ertappt, sich dummes zu wünschen, wie „hätte ich die Fähigkeit doch nie gehabt, dann wäre ich jetzt nicht so enttäuscht“, oder, „ich wünschte mir ich könnte etwas von meiner Fähigkeit den Körper zu heilen verringern um den geistigen Teil ausreichend werden zu lassen“. Kindische Gedanken. Sie hatte sich schnell von ihnen abgewandt und überlegt ob sie es irgendwie ausgleichen könnte. Aber es ging nicht. Die Psychologie, die sie noch nicht gut beherrschte, ersetzte nicht das was einen Jedi Heiler zu einem Jedi Heiler macht... also gab sie auf und ließ den Wunsch los. Das zeigte ihr auch die Bindung an den Wunsch, denn sonst wäre ihr es nicht so schwer gefallen loszulassen. Aber die Hauptsache war, dass sie es getan hatte.

Dann schien es ruhig, als wäre das alles hinfort gewischt worden, bis die Nacht auf Tython einbrach, sie sich dem Schlaf hingab und ein Alptraum sie heimsuchte: Unfähig, nutzlos, belastend, störend, flüsterte es dort. Wie viel Probleme hätte sie schon bereitet, wie sehr den Weg der anderen erschwert, wie sehr sie mit ihren Problemen behelligt und wie wenig dafür getan? Die passenden Bilder, ihrer Fehler, die vielen Erklärungen von anderen, die viele Zeit die sie gekostet hatten, kam hinzu als hätte jemand aus dem Thema eine Präsentation gemacht. Verschwitzt war sie aufgewacht und hatte den größten Teil der Nacht lieber nur noch meditiert, war früher aufgestanden. Ihr war nach dieser Nacht eines noch klarer geworden: Nutzlos zu sein, ist wahrlich ein Alptraum für sie.
Yerana hoffte dann darauf, dass sie mit dieser Erkenntnis vor weiterem verschont blieb, aber das war nicht so. Neben ähnlichem wie in der Nacht zuvor, bildete der krönende Abschluss ein Bild in den Spiegel. Im Traum sah sie dort sich selbst, als eine Art klappriger Cyborg, der froh sein konnte dass die Schrauben noch hielten und er nicht augenblicklich zusammenbrach: eindeutig Schrott reif. Sie war mit einem Schreckenslaut aufgewacht und war froh dass die Zimmer des Tempels gut isoliert waren. Seit dem nahm sie dann doch wieder den Wringsengtee am Abend... und Wasser am Tag. Jujuin schaute sie dafür schon wieder so an... der Frau war es kaum entgangen was sich immer änderte wenn sie mit sich selbst nicht zufrieden war, oder es Probleme bei ihr gab.

Yerana scrollt wieder etwas hoch, merkt sie doch, dass sie während ihrer Gedankengänge ein Teil des Textes mehr überlesen, als gelesen hat. Nach Helaster, wird sie den Wringsengtee schon wieder absetzen und auch ihre geliebte Gewürzteemischung 28 wieder trinken. Sie wird wieder in Frieden sein – wie immer, früher oder später – und weiter voranschreiten, egal wie langsam oder schnell. Dessen ist sie sich sicher. Da ist inzwischen kein „wenn“ mehr, da ist wenn nur noch ein „wann“. Übung macht wahrlich den Meister, selbst mit idiotischen Problemen wie diesen.
Unwillkürlich muss sie dabei an gestern denken, wo Waath sich dem Problem „Kleiderordnung“ angenommen hatte. Irgendwie, wenn sie ihn bei so etwas beobachtete, kam es ihr wirklich so vor als hätte sie etwas weitergegeben, wenn vielleicht auch nicht gerade das beste von sich. Aber mehr konnte sie wohl auch nicht verlangen, für die kurze Zeit die sie im Verhältnis zu anderen Meistern und Padawanen miteinander verbracht hatten. Hauptsache ist aber, er erfüllt seine Pflichten und nach ihrem Gefühl, tut er das inzwischen schon recht gut. Er ist immer noch Waath, aber auch ein Jedi und damit ist sie schon zufrieden.

Ob sie wohl auch mit den kommenden Generationen zufrieden sein wird, wenn diese Ritter sind? Vermutlich. Manchmal sind die jüngeren Padawane schon recht vernünftig, manchmal aber leider auch nicht. Das kommt aber mit der Zeit und die Zeit ist dafür da zu lernen, Fehler machen zu können – wenn man sie schon nicht vermeiden kann. Es ist manchmal nur etwas mühsam sie in die richtige Richtung zu schubsen und dabei geduldig zu bleiben. Aber da könnte ihr Meister sicher auch mehr als ein Lied über sie trällern, was das angeht. Eines Tages werden die Padawane jedenfalls ihren Weg finden, oder auch nicht. Sie hofft auf ersteres, oder zumindest ein gutes Leben für sie.

Nach einen weiteren Blick auf das Datapad, macht sie sich in den Trainingsbereich des Schiffes auf, um mit dem Lichtschwert etwas „Geschwindigkeit“ zu trainieren. Die Gravitation macht sich recht schnell bemerkbar, aber im Verhältnis zum letzten Jahr, ist ihre Ausdauer doch ein gutes Stück besser. Sie kommt damit zurecht. Mal sehen ob sie bald Erlaubnis für weitere größere Probensammlung bekommen würden, oder nicht. Und hoffentlich können die Probleme auf die Helaster ganz ohne Blutvergießen gelöst werden, das letzte mal, war schon genug Blut vergoßen worden. Sie würde das ungern wiederholen.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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12

Mittwoch, 1. Januar 2014, 11:28

(01.01.14)
Neujahrs Rancor:

Tython, mal wieder. Aber das ist nun mal einer der sicheren Häfen eines Jedi, zudem sie hier stationiert ist, sofern kein anderer Auftrag sie ruft. Es würde bald wieder soweit sein, keine Frage, denn in Kriegszeiten ist die Galaxis turbulent genug, dass Jedi es sich nicht lange an einem Ort gemütlich machen können, sofern man sich nicht gerade von Verletzungen erholt. Derzeit ist sie aber hier, in der schneebedeckten Landschaft und schaut in den nächtlichen Himmel. Sie sieht gerade keine Sterne, aber der helle Boden gleicht das etwas aus, so dass die Nacht dennoch nicht finster wirkt. Sie denkt ein wenig über die letzte Zeit nach.

Yerana hatte ein Brief an jene Person gesandt, die ihre Hilfe ersuchte, sie dabei über die Änderung informiert, dass sie keine angehende Jedi Heilerin mehr wäre. Sie hatte dabei eher gedacht, dass nach ihrer Erklärung Anschuldigungen kommen würden, dass sie mehr experimentiert als geheilt hätte, dass sie den letzten Schritte doch lieber mit einer richtigen Jedi Heilerin geht, oder ähnliches. Darauf war sie durchaus vorbereitet, aber sie hat sich getäuscht. Verständnis, Mitgefühl, das war es, was in dem Schreiben ihrer Patientin folgten... sie war froh gewesen die Nachricht in ihrem Zimmer gelesen zu haben, auch wenn sie sich draußen natürlich beherrscht hätte. Es rührte sie doch mehr als ihr lieb war. Gefühlsduselein... dennoch, gönnte sie sich diesen für eine kurze Zeit hinzugeben, ehe sie eingehend meditierte. Sie hatte ihr Schicksal und ihre Wegänderung angenommen: sie ist nun mal eine Jedi Wächterin, mit der Spezialisierung Medizin, mit der Fähigkeit zur körperlichen Machtheilung. Mehr war auch nicht nötig, das würde schon vielen helfen und sie hatte damit wahrlich genug zu tun. Helfen konnte sie so noch immer zu Hauf, wenn auch nicht so wie sie es ursprünglich „auch“ tun wollte. Aber das war nun Vergangenheit. Sie war zufrieden wie es ist. Dennoch sagte sie kein Wort dazu als sie das nächste mal bei der Patientin war und sie im Rahmen ihrer Fähigkeiten behandelte, sie wollte das Thema nicht breit trampeln und sie hatten auch anderes zu tun. Das war wohl auch die letzte Behandlung, wenn sie sich nicht täuschte, was sie in diesem Bereich nie gänzlich ausschließen sollte.

Auf Tython war es im Grunde wie immer, bis auf den Schnee. Personen die kamen und gingen, Gesichter, teils bekannt teils neu und Anwärter, mit all ihren Problemen, die für jene zwar einem Weltuntergang gleich kamen, aber oft weit weniger ernst waren, als sie für jene schienen. Aber gerade anfangs, waren die jungen Jedi bei sich selbst selten sonderlich objektiv und gerade jene, die erst spät in den Orden kamen, haben oft ziemlich mit der Umstellung zu kämpfen, das ist für sie deutlich. Wenn sie an ihren Jünglingsclan früher dachte, war das ganz anders. Natürlich, sie waren Kinder, aber auch junge Jedi und das Lehren von Kindesbeinen an machte sich bei diesen meist deutlich bemerkbar. Weniger Kindereien, mehr Disziplin, mehr Akzeptanz das Wissen das gelehrt wurde anzunehmen, statt es mit den Gedanken zu zerpflücken. Aber der Geist eines Kindes ist an sich offener, dafür verfügten sie nicht über praktische Erfahrung, wie es draußen in der Welt aussah. Es hatte beides seine Vor- und Nachteile und die älteren Anwärter würden das noch lernen, was die Jünglinge teils schon wussten und umgekehrt. Alles zu seiner Zeit.

Das brachte ihre Gedanken zu anderem. Früher hatte sie sich ein mal vorgenommen, sich nicht mehr einzumischen, in deren Ausbildung, außer vielleicht, wenn sie gefragt würde. Mehr und mehr merkte sie, wie sie sich davon wieder löste. Es war einfach nicht ihre Art zuzugucken während jemand mit seinen Problemen kämpfte. Sicher, oft war es gut die jungen auch mal alleine Probleme lösen zu lassen, aber nicht immer. Gerade die älteren Anwärter behielt sie da lieber etwas im Auge und half, wenn es sich ergab, oder tadelte und strafte sie sogar. Es war ihr tatsächlich etwas Gleichgültig geworden, was man von ihrer Einmischung hielt. Sie steckte lieber Schelte ein, als einen Anwärter durch sein Tun wie ein Schiff in einen Asteroiden krachen zu lassen. Dafür war ihr die nächste Generation wichtig genug.

Das erinnerte sie ein wenig an das Gespräch mit ihrem Padawan. Sie war in manchen Dingen streng, aber direkt, während er teils zwar noch strenger war, aber diplomatischer. Darüber konnte sie gedanklich Seufzen. Früher, hatte sie das mal mit ihrem Meister besprochen: Die Faust die ins Wasser schlägt oder die hinein gleitende Hand. Es hatte beides seine Vor- und Nachteile und war teils schwer abzuwägen, was wann richtig war. Sie war nun mal mehr jene, die mit der Faust ins Wasser schlug. Da es aber so viele „gleitende Hände“ gab, war das wohl auch nicht schlecht, so glich sie das etwas aus. Wenn sie dafür ein Hassbild darstellt, der „Rancor“ und Padawanschreck, wie sie es schon gehört hatte, so sei es. Dann hatten die Jungen eben zu lernen wie man mit Respektspersonen umzugehen hatte, die man nicht leiden konnte. Nun, erstaunlicherweise hatte sich nun sogar eine Anwärterin herauskristallisiert, die sie als Vorbild ansah. Nachdem was diese allerdings alles verbockt hatte, zweifelte sie etwas daran dass sich das lange halten würde und nicht lieber den leichten und lockeren Weg mit den anderen gehen würde. Spätestens mit ihrem eigenen Meister würde sich die Anwärterin sicher wieder um entscheiden, was das Vorbild angeht. So machte sie sich darüber keine großartigen Gedanken, nachdem sie mit jener Anwärterin schon über das Thema gesprochen hatte. Was diese Anwärterin derzeit erstrebte, war zumindest nichts Schlechtes, das reichte ihr.

Was sie in Gedanken ab und an überschlug, obwohl sie darüber schon zuvor gründlich nachgedacht hatte, war ihre Tat einen Freund aus einer Notsituation abzuholen. Auf dem Rückweg von Alderaan nach Tython, war das ein Umweg, der zwar Zeit gekostet hatte, aber ansonsten keine Probleme machte, außer die Ressourcen die es brauchte um dort hinzufliegen. Nun war ihr Gast hier, hatte auch noch die Einwilligung einer Meisterin für den vorübergehenden Aufenthalt. Im Grunde war also alles in Ordnung, dennoch vergaß sie nicht dass ihr Padawan mit ihrer Entscheidung weniger einverstanden war. Und sie konnte das auch gut nachvollziehen. Objektiv und nüchtern betrachtet, und Freund und Hilfe hin oder her, hat sie für eine Person Ressourcen des Ordens durch den Umweg verschwendet, ebenso wie mit seinem vorübergehenden Aufenthalt hier. Allerdings, trotz aller Selbstanalyse kam sie immer zum selben Schluss: Das war es ihr wert. Zumal diese Kosten schließlich keine Vergnügungstour waren, sondern einem Menschenleben halfen. Fakt war auch dass sie das auch für andere tun würde, aber das eben schlechter möglich war: sonst würde der Tempel vor Flüchtlingen und anderen armen verlorenen Wesen überquellen was ein ziemlich großes Sicherheitsrisiko darstellen, neben vielen anderen Problemen. Und so wichtig die Leben der vielen Wesen auch war, so war das kein effektiver Einsatz eines Jedi, der sowohl an einer Front, als auch anderen Orts noch viel viel mehr Wesen retten oder helfen konnte. Sie wusste das manche das sehr anders sahen, aber auch wenn sie nicht beim Militär war, vergaß sie nicht, dass die Gemeinschaft über das Individuum geht, eine Richtlinie, die ihrer Ansicht nach zu oft vergessen wurde.

Yerana schaut wieder vom Himmel zum Schnee auf die glatte Eisfläche vor ihr. Die Seen und teils sogar langsamer fließenden Flüsse sind zugefroren. Sie hatte letztens eine Eisfläche schon behutsam getestet und es war in Ordnung. Darauf war sie sogar ein wenig Schlittschuh gefahren, bei einer Unterhaltung, ohne Schlittschuhe - was dann natürlich bei weitem nicht so elegant, aber möglich war. Jetzt steht ihr der Sinn aber nicht danach. Sie ist hier draußen, in die windige Nacht hinein gegangen, bei dem tiefen Schnee, um zumindest eine kurze Zeit für sich einzuräumen, ihrer einzigen arbeitsfreien „Freizeitbeschäftigung“ nachzugehen. Sie ist sich gar nicht mehr sicher wann sie es das letzte mal tat, vermutlich bei dem Kurs dafür, den sie geleitet hatte. Sie räumt sich mit den dicken Stiefeln ein wenig Fläche frei, oder tritt sie etwas niedriger. Als dies vollbracht ist, spielen ihre Gedanken ihr eine Musik vor, für sich allein braucht sie nicht unbedingt mehr. Aufmerksam im Geiste, da hier draußen bei Nacht dennoch nicht der sicherste Ort ist, aber entspannt in ihrem Sein, bewegt sie sich zu einer Musik ihrer Erinnerung, während der Wind etwas an ihrer Robe zerrt.

Mehr als eine halbe Stunde, gestattet sie sich aber nicht, denn es ist spät, die Meditation wartet noch und ebenso ihr Bett, damit sie am nächsten Tag ihre Pflichten auch wieder mit voller Leistung verrichten kann. Zügig macht sie sich auf den Rückweg, denkt noch etwas über das vergangene Jahr nach und weiß, dass sie noch immer sehr viel zu lernen hat, wie jeder. Aber vielleicht würde sie eines Tages so weise und ruhig wie ihr Meister werden. Die Zeit kann vieles bewirken, auch solcherlei „Wunder“. Sie schmunzelt kurz über die kleine Witzelei mit sich selbst, ehe sie wieder im Tempel verschwindet.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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13

Dienstag, 21. Januar 2014, 15:23

(20.01.2014)
Spaß mit Maß

Schwerer atmend stützt sich Yerana auf ihre Oberschenkel ab, der Schweiß läuft ihr nur deshalb nicht von der Stirn, weil es derzeit noch immer so kalt ist. Eine neue Machtechnik zu erlernen erfordert wahrlich viel Ausdauer. Sie hatte sich auch schon Hilfe geholt, von Meisterin Eryada, die den Machtwirbelwind zwar nicht „gut“ konnte, aber sie konnte ihn. Sie selbst würde ihren eigenen Weg dabei finden müssen, wie sie es am besten wirken kann. Zwar hätte sie die Technik am liebsten schon gestern gelernt, oder zumindest diesen Monat, aber sie weiß dass das utopisch ist. Sie würde mindestens noch einen Monat brauchen, vielleicht auch zwei, drei oder gar vier, je nachdem wie viele Missionen auf sie warten, wie viel Ausfallzeiten sie zu verbuchen hat und natürlich wie gut sie es lernt. Aber sie ist entschlossen es zu lernen. Die Telekinese beherrscht sie soweit ganz gut, so dass sie sich an diese fortgeschrittene Technik wagen konnte. Sie ist gespannt wie lange es wirklich noch brauchen würde, sofern sie bis dahin noch lebt.

Yerana streicht über die Wange, dabei auch über den verkrusteten Schnitt. Es wird wohl nichts zurück bleiben, dank der guten Versorgung des Ordens, so wie ihrer Selbstheilung wegen. Das, was ihr die Wunde eingebracht hatte, war der Kreativität und Abartigkeit einer Sith verschuldet, die ein Lichtschwert mit einem versteckten Vibromesser versehen hatte. Es war haarscharf... hätte sie den Oberkörper und vor allem den Kopf nicht noch etwas zurückgerissen... sie wäre wohl in die Macht eingegangen. Aber sie lebt noch und so kann sie noch vielen Leuten helfen. Darüber freut sie sich, denn dafür ist sie da, nichts anderes will sie wirklich. Natürlich ist da eine sehr Gefühls behaftete Seite an ihr, die ab und an gern dies hätte oder jenes machen würde, aber ihr Verantwortungsbewusstsein, ihre Pflicht und ihr Gewissen haben da die Überhand. Wenn sie trotz dessen ein mal ausrutscht, melden sich eben diese Aspekte sehr schnell bei ihr und geben ihr damit keine Chance es lange zu vergessen – gut so, denn sie ist eine Jedi, mit Leib und Seele. Ihr Zweck ist es nicht glücklich zu sein, auch nicht Spaß zu haben, nichts von diesen Dingen, sondern der Macht zu dienen. Wenn sie mal ein wenig Spaß hat, gut, wenn nicht, auch nicht schlimm. Die Freude zu helfen reicht ihr... meistens zumindest.

Sie denkt gerade an die neuen Anwärter und auch an den „neuen“ Padawan. Ihrer Ansicht nach, hätte er erst mal wieder das Jedi-ein-Mal-eins durchlaufen müssen, um sich diesen Status zu verdienen. Das hat er ihr mit seinen Worten auch nur bekräftigt. Sie hatte zwar etwas anderes erhofft, in Anbetracht seines Meisters, aber erwartet hatte sie es nicht. Wie vielen Anwärtern die sich redlich bemüht haben, wird damit ein Schlag versetzt, indem so ein Verhalten den begehrten Platz als Padawan erhält? Immerhin schien sich der Neue halbwegs zusammenzureißen, für seine Verhältnisse, das konnte sie ihm anrechnen und sie hofft darauf dass er sich noch weit mehr bessern würde, um den Jüngeren in Sachen Disziplin und Höflichkeit kein schlechtes Vorbild zu sein. Einen guten Kern hat er schließlich doch irgendwie – das allein reicht aber nun mal nicht. Bedauerlich war lediglich, dass er wohl nicht verstanden hat, wieso sie nun anders zu ihm war als vorher. Früher oder später, würde er es sicher verstehen. Bis dahin, würde sie sich zumindest bemühen nicht dafür zu sorgen dass sich die negativen Gefühle bei ihm häufen. Mehr konnte sie angesichts seiner Enttäuschung scheinbar nicht tun.

Yerana schließt etwas die Augen und atmet ein mal tief durch. Ihr Atem hat sich beruhigt und sie geht zur Brücke. Ihr Geist, ihre Konzentration waren genug angestrengt worden, nun ist erst mal wieder ihr Körper dran. Sie rennt los, ihre übliche Ausdauerrunde: Laufen und Klettern.

Wie zu erwarten war, hatte sie für ihre Einmischung in Clanangelegenheiten Tadel bekommen und zwar von gleich zwei Meistern, wobei nur einer davon ein Clanmeister war. Einer verstand zwar wieso sie es tat und wieso sie dort auch die Notwendigkeit sah sich einzumischen, zeigte ihr aber auch ganz klar auf, dass dies dennoch nicht ihre Aufgabe sei. Der andere sah es mehr so, als hebe sie „Kleinigkeiten“ oder negativen Aspekte zu sehr hervor und messe ihnen zu viel Bedeutung bei, während sie die positiven Dinge zu sehr übersah. Er zeigte aber ebenso deutlich auf, dass sie keine Exekutive sei und zwar nicht nur bei den Anwärtern, sondern auch darüber hinaus. Sie mischte sich zuviel ein. Natürlich, gerade bei letzterem Meister, war die Formulierung viel netter als es ihre Gedanken wiedergaben. Sehr viel netter sogar, denn immerhin hatte er ihr am Ende auch deutlich gemacht, dass er ihre Meinung dennoch schätzt; sie bis auf ein paar Feinheiten auf keinem schlechten Weg sei und sie sicher so werden könnte wie sie es sich wünscht. Sie konnte bei ihm auch darauf vertrauen, dass dies ehrlich gemeint war und nicht nur dem diente, ihr zu schmeicheln. Sie gibt gerne Rat oder Hilfe, dafür brauchte man sie wahrlich nicht belohnen, aber etwas Wertschätzung dafür zu erhalten, war dennoch angenehm.

Die erste kleine Kletterwand ist dran, zwei sind auf ihrer Runde. Der Stein ist auch durch die gut isolierten Handschuhe noch kühl. Die Wand durch den Schnee und Frost nach wie vor rutschig. Es kostet sie auch wieder Konzentration, aber es ist noch nicht alle aufgebraucht. Sie ist nicht umsonst eine Jedi.

Einer der zwei Meister hat ihr angeboten sich ab und an mit ihr zu unterhalten. Sie war überrascht gewesen, gerade weil er stets viel zu tun hatte. Ein starker Grund wieso sie gezögert hatte das anzunehmen. Allerdings wartete er mit dem Argument auf, dass er durch solche Gespräche ebenso etwas lernen könnte. Deshalb willigte sie ein, war eine Förderung des gegenseitigen Verständnisses für die Meinung des anderen doch erstrebenswert, und eventuell – wenn auch sicher wieder Utopie – würde es ja helfen, sich zumindest etwas mehr in der Mitte zwischen ernst und locker zu treffen. Auf jeden Fall wäre es nicht sinnlos.

Er hatte ihr aber noch ein Angebot unterbreitet und so ging sie zwei Tage später an einem Morgen, mit ihm, anderen und vielen Jünglingen zum Laufen. Dabei blieb es nicht, denn eine Schneeballschlacht entbrannte, an dem die älteren Jedi munter und fröhlich wie Kinder teilnahmen, bis auf sie selbst. Nun, zumindest wenn man von den zwei probe halber geworfenen Schneebällen mal absah, um jenen drängenden Meister nicht „im Stich zu lassen“ – auch wenn ihr die eigene Formulierung in Anbetracht einer simplen Schneeballschlacht albern vorkam. Es war seltsam, sie kannte es es auch nicht von früher, denn auf Coruscant gab es nun mal keinen Schnee. Sie versuchte es als Ausweichübung für sich zu sehen und als Übung für die Jünglinge, sie zu treffen, immerhin waren diese auch erst 5-10 Jahre. Es war schön gewesen die Kleinen so vergnügt zu sehen und sie erfreute sich auch daran. Am Ende sah sie noch in die hoffnungsvollen Augen eines Jünglings, der sie nächstes mal am liebsten wieder dabei haben wollte. Sie sagte ihm zwar sanft, aber im Grunde schonungslos die Wahrheit: Nur wenn ihre Pflicht es zuließe. Die Enttäuschung bei dem Kleinen hielt nicht lang, wohl auch weil er hinter ihrer Aussage noch nicht sehen konnte, dass dies zum Teil in ihrem Ermessen lag, wann sie das effektivere Training, ihre Pflicht, gegen dies hier eintauschte. Aber daneben gab es noch ein Manko an diesem Morgen...

An ihrem Aussichtspunkt betrachtet sie das Schneepanorama. Diese Landschaft hat sie von hier aus nun wirklich schon oft gesehen, dennoch wird sie ihrer nicht müde. Wunderschön hell, aber auch kalt zu dieser Jahreszeit. Der Wind ist aufgrund des Höhenunterschiedes und den Luftströmen hier recht aktiv, das führt bei solchen Temperaturen natürlich zu einem recht eisigen Wind. Manchmal kann kalt aber auch recht angenehm sein.

Yerana erinnert sich an das Gespräch mit einer Ritterin, die ebenso etwas ernstere Ansichten hat wie sie. Oder aus Sicht von anderen vielleicht auch: so Kleinlich ist wie sie. Sie hatten über ein Detail jener Schneeballschlacht gesprochen, wo neben dem harmloseren Getobe, auch Macht angeschubbste Schneebälle flogen. Sie stellte sich dann selbst die Frage, ob sie angesichts dessen, dass sie das schon als erste kleine Gefahrenquelle sah, sich nicht objektiv gesehen eine Frage stellen muss: Nämlich die, ob sie Paranoid ist. Allerdings, maß auch die Ritterin der Sache ähnliche, möglicherweise gefahrvollen Tendenzen bei, wie sie, und so konnte sie verneinen. Sie sieht die Dinge einfach nur anders, ernster und wenn dann mal etwas Gegenwind, gegen den ihren kommt, kann sie damit leben.

Bei der großen Kletterwand wagt sie es nicht groß an etwas anderes zu denken, als an eben jene. Die Route die sie gewählt hat ist schwer und jetzt wo sie so glatt ist noch schlimmer. Sie stürzt an einer Stelle ab, stößt sich weiter unten am Stein ab und kommt etwas tiefer unten wohlbehalten auf. Der Macht sei dank. Sie wird nie wirklich nachvollziehen können, wie jemand trotz Todesgefahr frei und ohne Sicherung klettert. Sie hat mit der Macht immer eine große Sicherheitsleine. Sie läuft weiter, zurück zum Tempel.

Ihr fällt ein Gespräch mit ihrem Meister ein, vor ein paar Monaten, letztes Jahr, als sie sich durch eine Fügung der Macht auf einer Mission begegneten. Sie hatte dort noch etwas Probleme mit dem Vertrauen, war dadurch etwas versteifter in manchen Ansichten und sie kamen ins Scherzen darüber: Das solcherlei Steifheit, wenn überhaupt, den Älteren vorbehalten sei, worauf man wiederum dazu sagte, dass sie selbst aber schon irgendwie immer alt war. Und Scherz hin oder her, zu einem kleinen Teil ist es vermutlich wahr und sie weiß vermutlich sogar woran das liegt, immerhin hatte ihr Meister sie erst danach kennengelernt:
Vor Urzeiten, so kommt es Yerana vor, als sie noch ein Jüngling war, bemerkte sie ein mal das alles Spiel was sie als Jüngling betrieb, im Grunde nur dem Lernen diente. Auf diese erste Erkenntnis hin, beobachtete sie genauer und forschte in den Archiven nach. Dort wurde dann für sie klar, dass das spielerische Lernen, weit weniger brachte als das Tun der Erwachsenen. Streberisch wie sie schon immer war, wurde dann natürlich sofort den Großen nachgeeifert und ab diesem Zeitpunkt, orientierte sie sich an diesen, spielte nicht mehr und lernte und trainierte „richtig“. Mit ein paar Ausnahmen.

Yerana läuft noch ein paar Schritte gen Tempeleingang, lässt damit ihren Lauf ausklingen ehe sie normalen Tempos weiter geht. Nach dem langen Training im Freien, wird es Zeit dass sie wieder reingeht. Sie hatte ihre Kindheit früh beendet, alles weitere war und ist Pflicht und sie hat gelernt aus dieser ihre persönliche Freude zu schöpfen. Spaß ist für sie meistens unnötig, wenngleich ein netter Zusatz, sofern man es nicht übertreibt. Sie stört es auch nicht wenn andere davon mehr haben als sie. Das was sie stört, ist die Leichtfertigkeit in manchen Richtungen, als gäbe es nie und Nirgendwo, ein Risiko für Niemanden und Nichts.

Sie will einfach nicht das auch nur irgend jemand der dunklen Seite anheim fällt, erst recht nicht wegen nichtiger „Kleinigkeiten“, die mit ein wenig Einsicht und Willen problemlos hätten vermieden werden können. Unwillkürlich seufzt sie, lächelt dann aber wieder. Es ist wahrlich nicht immer leicht der Gegenwind zu sein. Sie muss sich nur darum bemühen, dabei nicht zu stürmisch zu sein, denn dann ist es kein Ausgleich zu den vielen sanften und verständnisvollen Worten, sondern schon eher ein zerstörerischer Orkan. Wenn sie es nicht hinbekommt... nun dann wird es wohl für alle Beteiligten kein Spaß sein. Ihr COM piept und sie liest die Nachricht. Jeglicher Gedanke an Spaß wird damit prompt aus all ihren Gedanken verbannt. Der Ernst der Pflicht ruft, die nächste Mission steht an. Sie würde sehen ob sie noch dazu kommt ihre Bemühungen in die Tat umzusetzen, denn jeder Kampfeinsatz kann bekanntlich der letzte sein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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14

Dienstag, 25. Februar 2014, 21:33

(25.02.2014)
Einbildung:


Yerana sitzt in ihrem Zimmer, die Füße auf dem Boden, die Hände ineinander verschränkt und mit den Ellebogen auf den Oberschenkeln abgestützt, leicht vorgebeugt. Die Nacht über hatte sie unsinniger weise geträumt wie das Imperium sich wie ein Virus über die ganze Republik ausweitete, den Krieg gewann. Woher das kommt muss sie gar nicht erst groß überlegen: Desire.

Nachdem ihr optimistische Hoffnung gestern einen ziemlichen Dämpfer vor den Kopf geknallt bekam, fühlte sie sich hoffnungslos unterlegen. Ihr Verstand sagte ihr klar, dass sie im Grunde von sich zuviel verlangt, ihr Gefühl hielt aber lautstark dagegen, dass es noch bei weitem nicht genug war. Dennoch steht in ihrem Bericht das was richtig ist: Derzeit kann sie kaum mehr tun.

Sie hat sich bei Jedi Heilerin Rea eine Sitzung verschafft, mit ihr über ihre Gefühlswelt geredet. Vermutlich war es klug dies mal wieder zu tun. denn ein kleiner idiotischer Gedanke wollte ihr vor dem Gespräch nicht mehr aus dem Kopf: Sich selbst zu infizieren damit sie schneller zur Lösung des Problems kommen. Das natürlich in dem Gedanken dass ihre Selbstheilungskräfte ja noch einen Tick besser als ihre Machtheilung ist und es unter besten Umständen vielleicht die Lösung des Problems bringen würde. Das einzige was in ihren Gedanken dagegen sprach, war dass sie anderen nicht mehr helfen kann sollte das „vielleicht“ nicht zutreffen und sie stattdessen in die Macht eingehen – oder schlimmeres, wenn sie an die Gefühlswelten der Patienten denkt.

Mit einem Seufzen schließt Yerana die Augen. Ein paar Augenblicke vergehen in völliger Stille ehe sie bei den Gedanken an Heilerin Reas Worten zu Lachen beginnt. Einbildung wäre auch eine Bildung und sie schaffe sich manchmal Probleme wo gar keine wären. Auch hatte diese scherzhaft verdeutlicht was wäre wenn jeder Mediziner der an der Bekämpfung eines Kampfstoffes arbeitet sich selbst gleich als Versuchskaninchen missbrauchen würde. Und als krönender Abschluss kam der leichte Tadel darüber was so schlimm daran wäre, wenn sie nach etwas intensiveren Patientenkontakt mit derzeit noch Tod geweihten eben mal auf ihre Art etwas schlechter fühlen würde. Dann wäre sie eben kein lächelnder Leuchtstern – das wäre man von ihr doch gewöhnt.

Wie wahr... Wie würden sich ihre Mitjedi wundern wenn sie mal heiter und fröhlich durch den Tempel schlendern würde. Yerana begibt sich mit einem Lächeln in die Meditation und nachdem dieses beendet ist und sich Erlebtes, Erfahrung, Verstand, Gefühl und der Rat in ihr Sein einsortiert haben, legt sie sich nach den üblichen Reinigungsprozedere ins Bett. Sie sollte lieber an positiveres denken, wie an ihren Padawan: Er würde die Prüfungen zum Ritter bald alle bestanden haben. Da ist sie sich sicher. Wenig später schläft sie dann auch schon tief und fest.
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15

Montag, 21. April 2014, 14:04

(21.04.2014)
Muss das sein...


Muss das sein, muss das sein... muss das sein...muss das sein? Muss das sein! Muss das sein... Muss das sein. Muss das sein... muss das sein? Muss das wirklich sein! Muss das sein....

So und nicht anders plättet sie sie ihre Gedankenwelt auf ein paar simple Wörter die durch unterschiedliche Betonung ihrer Gedanken gerade alles aussagten was sie störte:

Muss das sein? Dass sich die anderen einmischten?
Muss das sein? Dass sie sie nicht einfach in Ruhe lassen konnten?
Muss das sein? Dass sie sich selbst so idiotisch benahm?
Muss das sein! Dass sie das nicht einfach für sich Regeln konnte?
Muss das sein! Dass sie es nicht besser verbergen konnte?
Muss das sein! Dass sie so unfähig war?
Muss das sein... dass sie nicht einfach unsichtbar werden konnte wenn sie sich ihren Tee holt.
Muss das sein... dass sie nur halb so gut war wie sie es gerne hätte.
Muss das sein... dass sie wieder ein mal Hilfe brauchte, obwohl sie keine wollte und zu allem Übel nicht mal die Wahl hatte das lange zu vertagen?

Ja es muss sein, ja es muss sein und ja es muss sein, ist ihre Antwort. Es war klar und richtig dass sie sich einmischten, es war natürlich, dass sie so nicht in Ruhe ließen, es ist nun mal ein zu akzeptierender Fehler, dass sie sich in seltenen Fällen so benahm. Ja sie konnte es nicht immer alleine, ja sie sollte es auch gar nicht verbergen können und ja sie ist eben manchmal einfach unfähig, das gehört auch zu den zu akzeptierenden Fehler. Genauso, dass sie ihre Ziele manchmal so schnell und hoch auf der Skala raufklettern, dass sie sie natürlich nicht mehr erreichen kann. Ebenso, dass sie nun mal kein völliger Einzelgänger ist, ob sie das nun gern hat oder nicht – das schwankt sowieso, ob sie das gerne hätte oder nicht – und Hilfe anzunehmen, ist immer so eine Sache. Das sie allerdings überhaupt keine Wahl mehr hat, gefällt ihr gar nicht, so überhaupt nicht. Sie hat es zugesagt, innerhalb von zwei Tagen... nun inzwischen, eineinhalb.... aber gefallen tut es ihr dennoch nicht. Sie hat aber noch Zeit, wenn auch nicht mehr viel. Soll sie heute gehen? Oder morgen? Besser fühlen würde sie sich vermutlich beim heute, wenn es sowieso schon sein muss: lieber früher als später.

Sollt sie ruhen? Sich selbst etwas mehr ausgleichen, ehe sie „reden“ musst, oder sich an die Hoffnung klammern es doch noch zu meistern? Es alleine zu schaffen... mit Hilfe der Macht und nur mit ihr. Ihre Gedanken wandern etwas weiter, hören sich so unglaublich verlockend an, doch ihr Verstand haut ihr dafür geradezu mit einem Brett vor den Kopf. Ihr Ausrutscher gestern ist für sie schon schlimm genug, übernehmen soll sie sich sowieso nicht und helfen würde es wohl auch nicht mehr und ändert nichts: Sie hat versagt. Sie wird noch schlechter werden.

Wie gern hätte sie gestern einfach die Tasse gegen die Wand geworfen, aber dann hätte sie ihren eigenen Worten widersprochen, wäre noch weniger Jedi gewesen als sie es an dem Abend sowieso schon war. Es war auch nicht ihre Art, was hätte es gebracht? Nichts, absolut und rein gar nichts, außer ihren sinnlosen Gefühlen nachzugeben. Aber sie gibt sich ihren Gefühlen nicht hin, sie ist eine Jedi. Hätte sie an dem Abend auf den dummen Tee verzichtet, wäre es gar nicht soweit gekommen, auch wenn die arme Padawan dann wohl vor ihrem Quartier genächtigt hätte - aber das wusste sie ja auch nur, weil sie hinaus geschaut hatte um sich den Tee zu holen.

Yerana dreht sich ein mal auf den Bett. Sie hat ihr eigenes Training und Studium heute ausfallen lassen, das würde kaum auffallen. Nur die Laborarbeit getätigt, da es dort nicht nur um ihren eigenen Fortschritt ging, und auch den Bereitschaftsdienst nicht abgesagt. Dann hätte Heilerin Rea sowieso nur gefragt wieso, die inzwischen mehr über sie weiß als ihr lieb ist... und gleichzeitig auch nicht. Manchmal, aber nur manchmal, war es gut mit ihr über das ein oder andere zu sprechen. Gerade ist ihr eher nach dem, was die anderen gestern als „sich eingaben“ betitelten. Die Vier Wände als einzige Gesellschaft, störte sie gerade überhaupt nicht. Sie betrachtet sie einen Augenblick lang, aber irgendwie, muss sie lachen wenn sie an dieses sich eingraben von gestern denkt. Wie war das? Lache wenn es zum Weinen nicht reicht. Über ihre Dummheit hatte man allen Grund zu lachen, wieso sollte sie da nicht wenigstens mit lachen....

Und muss das aber wirklich sein, dass sie sich mit jemanden unterhalten geht? Ja, ist die scharfe Antwort ihres Verstandes und ihr Lachen wird unterbrochen von einem Seufzer, ehe sie sich auf den Bett ein mal herumdreht und die Augen wieder schließt. Etwas ruhen noch... ohne einen Wringsengtee zu holen – man lernt doch aus Fehlern, wenngleich sie halbwegs gut schlief – noch etwas meditieren. Dann wäre sie soweit... spätestens morgen, ja. Aber bei diesen wunderbaren Fügungen der Macht, sollte sie vielleicht lieber früher als später in Betracht ziehen, nicht dass sonst genau dann ein Patient in ihrem Bereitschaftsdienst auftaucht und das Gespräch unmöglich macht. Nicht dass sie sonst ihr Versprechen nicht hält, das wäre ja tragisch... Nein sie will ihr versprechen halten und wird es auch. Man sollte sich fast abgewöhnen versprechen zu halten... aber sie hat es so gelehrt bekommen: verspreche nichts was du nicht halten kannst. Und daran hält sie sich.

Das erinnert sie irgendwie an ein Versprechen das sie Meister Alde ein mal gab. Sie hatte ihre übliche korrekte Bedingung dazu gepackt, dass sie das Versprechen halten würde, wenn ihre Pflicht nicht anderes verlangt. Er hatte das nicht so angenommen, als einer der wenigen. Entweder oder, sie musste sich entscheiden und das fiel ihr verdammt schwer, ein Versprechen zu geben, von dem sie nicht wusste was es für Konsequenzen hätte, wenn sie es halten würde. Daneben stand aber der Wunsch zu helfen, der es ihr bei ihm wiederum fast unmöglich machte abzulehnen. Kurios. Sie hatte es gegeben.

Aber wie kommt sie überhaupt darauf? Sie schüttelt kurz den Kopf. Schlafen, meditieren... bereit sein, reden.. so in etwa und nicht anders, spätestens morgen. Sie zieht die Decke etwas dichter um sich, und versucht dann noch etwas zu schlafen, was nach etwas Zeit auch gelingt. Zu versagen sich etwas Ruhe zu nehmen, wäre ja auch noch schöner.
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Zerria (21.04.2014), Lek (16.07.2014)

16

Freitag, 25. April 2014, 15:40

(25.04.2014)
Freundschaften und mehr:

Yerana sitzt im Schneidersitz, in der Nähe des Wasserfalls der Uxiwiese, einem Ort, der mit so manch kleinerer Erinnerung behaftet ist. Ein paar Gespräche, etwas Halt, Ruhe, Unruhe, Streit. Von allem ein wenig, hell und dunkel. Aber neben dem, ist es auch einfach ein schöner Ort, den sie gerne mal benutzt um etwas für sich Nachzudenken. Auch wenn sie es nicht so mit Tieren hat, ist die Gesellschaft der Uxi, ein Stück weit hinter ihr, auch nicht schlimm. Sie betrachtet kurz das Gras und zupft sich einen Grashalm ab, ehe sie ein mal damit zu Pfeifen versucht. Irgendwo in ihrer Kindheit, oder vielleicht auch gar nicht so lange her, von irgendjemand anderen, hat sie gesehen dass man das kann. Vielleicht von Padawan Teagan? Hmm. Nützlich? Vermutlich nicht. Aber es schadet nicht wenn sie ihren Grübelein wenigstens mit einem kleinen lernenden Prozess behaftet.

Ihre Augen sind wieder ein Stück besser, nicht ganz so „gut“ wie vorher... vermutlich, aber sie kann sowohl wieder nah als auch fern ausreichend sehen, derzeit. Aber wie Heilerin Rea es sagte, ist Verschlechterung nicht so bald zu erwarten und bis zu einem gewissen Grad kann man gut dagegen halten: „Dafür“ wäre ihr Selbstheilung gut. Sie schmunzelt und lehnt sich an den Baum, während sie recht vergeblich versucht, mit dem Grashalm mehr Ton heraus zu bekommen, als ihr eigenes Gepuste. Hmm irgendwie hatte sie sich das einen Tick einfacher vorgestellt. Nun das war gleichgültig, vielleicht ist der Grashalm ja nicht der beste? Sie nimmt sich einen anderen und probiert es weiter.

Freundschaften. Wie oft und wieviel hat sie schon darüber nachgedacht, wo sich andere keine Gedanken machten. Ein ehemaliger Freund im Orden sagte mal, er hätte vielleicht nicht so gehandelt wie er es tat, hätte sich nicht darum, oder so darum gekümmert, wäre sie nicht eine Freundin. Etwas, was bei ihr auf Unverständnis stößt, erst recht in dem Kontext in dem es ausgesprochen wurde. So wenig sie den Orden auch als Familie sieht, so ist er aber sehr wohl eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die alle mehr oder minder das selbe Ziel haben und der Macht dienen, der Republik, zum Wohl von allem. Da sollte so ein persönlicher Grund keine Rolle spielen, dem anderen zu helfen. Das sieht sie einfach als ihre Pflicht es zu tun, neben dem das man es einfach tun sollte.

Aber sie musste sich um das Thema auch nicht mehr viele Gedanken machen, kann sie jene, die sie als Freunde betiteln würde, doch an einer Hand abzählen. Aber das machte sicher die Definition aus. Reden, tut sie auch mit Leuten die sie nicht sympathisch findet, denn sie hat gelehrt bekommen, dass auch diese ihr gute Ratschläge für Situationen und Lebensumständen geben können, gerade weil sie mehr Distanz haben. Das macht für sie keinen Freund aus. Auch nicht für einen Freund alle Probleme auf sich zu nehmen, oder ihn ewig zu decken, das wäre für sie eher töricht, es nicht im Einzelfall abzuwägen und ihn genauso zu behandeln wie jeden anderen auch, wenn es darauf ankommt, kritisch wird, oder es die Pflicht so verlangte. Der Punkt, der für sie einen Freund ausmacht, ist dass dieser sie kennt, wirklich kennt. Der mehr sieht als das was sie zeigt. Der weiß wieso sie dort streng ist und dort nachgiebig. Der erkennen kann, was dahinter steckt und keine pure Willkür vermutet, nur weil er es nicht sofort nachvollziehen kann. Der begreift, wieso ihr das dann weit wichtiger ist, als der anderen Person, oder gar einer anderen Gemeinschaft, zu gefallen - auch wenn man als Jedi stehts auch auf den Ruf zu achten hat, den man dem Orden beschert. Es geht nicht immer beides. Und für so eine Freundschaft, braucht es Zeit, sonst kann man den anderen überhaupt nicht kennen.

Der Grashalm gibt eine Art Pfeifton ab, ehe er zerreißt. Hat sie das falsche Gras dafür erwischt? Nicht so wichtig. Sie lässt das Gras erst mal Gras sein. Genug probiert.

Dafür, hat sich ein kleines langlebiges Problem mal wieder gezeigt, das mit dem Thema Freundschaft in Verbindung steht, wenn auch nicht nur. Bindungen sind zu lösen, wenn sie einem nicht helfen auf dem Weg der Jedi zu bleiben, sondern davon abbringen. So hat sie gelehrt bekommen und das findet sie auch durchaus sinnvoll, selbst wenn andere es als wenig sozial erachten. Manchmal bereut sie es ein wenig, dass sie dies früher ein mal nicht getan hat. Es hätte ihrem etwas zu gutem Freund viel erspart, und ihr auch. Aber es ist so wie es ist.

Allerdings... sollte sie jederzeit die Entscheidung treffen können das zu ändern. Und vielleicht wäre es auch immernoch das beste. Sie hatte einen Tadel bekommen, von einem der Meister, der scheinbar irgendwann vom Rat darüber in Kenntnis gesetzt wurden. Natürlich war Einhaken und Anlehnen, bei jemanden, nun wirklich kein Delikt. Mit dem entsprechenden Hintergrund, war es aber sehr nah... und fragwürdig. Sie ist eine Jedi. Sie hatte es sich selbst zugesagt, dass sie das Gefühl, dass sie bei diesem speziellen Freund hat, niemals aktiv auslebt. Und bisher hat sie sich an ihre eigene Grenze gehalten, wie passend oder unpassend sie auch gesetzt ist, das kann sie nicht so genau sagen, hat sie doch schlicht keine Erfahrung damit, die ihr bei ihrer Überelegung hilft. Andere die sie dort andeutungsweise fragte waren auch nicht eine wirkliche Hilfe mit ihren Antworten. Wie viele hatte sie überhaupt gefragt? Irgendwie hatte sie da etwas schnell aufgeben, nach der ersten oder zweiten wenig aufschlussreichen Antwort. Wie auch immer... sollte sie „diese“, hoffentlich gut gesetzte und für sie angebracht erscheinende, Grenze jemals überschreiten, so hat sie sich geschworen den Orden zu verlassen. Sie ist nicht so naiv zu glauben, dass gerade sie für eine Sondergenehmigung geeignet wäre. Noch wäre sie bereit dazu: Das Risiko ist ihr zu groß und sie hat sich immer wieder gesagt, und anderen, dass man für persönliche egoistische Dinge kein zusätzliches Risiko auf den Weg in Kauf nehmen sollte – die dunkle Seite ist so schon nah genug, bei jedem Jedi.

Vielleicht sollte sie es aber nach der letzten erhaltenen Ermahnung angehen, was sie so lange aufgeschoben, oder als nicht nötig erachtet hat? Gut tuende Freundschaft hin oder her. Sie sieht es doch, ja hört es sogar anhand seiner Worte, wie er sich immer wieder Hoffnung macht, irgendwann ein mal mit ihr zusammen zu sein und wenn es in 10, 20 oder 30 Jahren wäre. Und wie oft hat sie das schon zu untergraben versucht? Aber jetzt kam er sogar mit einem Argument „ihrer“ Welt. Man wüsste nie wo die Macht sie hinführt. Das war zwar wahr, aber sie hatte es einfach nicht vor, von ihrem Weg abzubiegen, so schmeichelnd seine Worte auch sein mögen und in manch selten schwachen Augenblick, über die letzten ein oder zwei Jahre, auch verführerischen. Sie bereut es aber nach wie vor nicht, dem nie nachgegeben zu haben. Sie ist eine Jedi und ihre Pflicht stand und steht schon immer über allem anderen.

Heilerin Rea war mit ihren Worten sehr geschickt, zu diesem Thema. Sie meinte, dass eine Freundschaft, ein Blick zur Seite wäre, aber eine wirkliche Liebe, ein hinwenden in eine andere Richtung. Und wende man sich etwas, was einem gefällt, erst zu, anstelle nur einen Blick über die Schulter zu werfen, würde man sich schwerer tun sich davon wieder abzuwenden.

Die einzige Frage die bleibt, ist also immer jene „was“ überwiegend gut wäre, auf längere Zeit gesehen. Ihn komplett abweisen, auch als Freund, selbst auf diese gute Freundschaft verzichten. Ihn damit sicher auch verletzen, ihm vielleicht aber damit endlich diese Hoffnung nehmend – so unschön sich das auch anhört und ist. Oder aber, sich selbst angemessen verhalten, die Grenzen zwischen Freundschaft und diesem „mehr“ genau im Auge behaltend und ihn weiter in diesem Irrglauben leben lassend, den er freiwillig nicht ablegen will. Denn sie kennt ihn... sie könnte ihm zehn mal sagen dass es niemals passiert, er würde doch sicher noch immer hoffen. Auf ihre Gefühle spekulierend, die sie nicht zu leugnen braucht, auf eine Schwäche ihrer Disziplin, im Grunde also darauf, dass sie nicht mehr das Wohl alle rüber ihr eigenes stellt. Das war so gesehen eigentlich alles andere als gut, auch wenn er sie gleichzeitig bestärkte, dass, solange sie ein Jedi ist, sie gefälligst auch dies und das tun soll und anderes wiederum lassen. War er also in gemäßigter Form eine Hilfe oder eine Last? Je nachdem, sollte sie handeln.

Wie war das? Sie muss sich darum nicht mehr viele Gedanken machen? Sie schmunzelt. Muss wohl nicht, aber es ist ihre Art es zu tun. Von jeden anderen, der dieses Wagnis des Gefühls eingegangen war, irgendwann in seinem Leben, hat sie lebhaft gehört dass es nicht gut ausgegangen war. Nicht nur aus den Archiven. Das Problem erkennen, Problem analysieren, angemessen handeln. Sie müsste mit diesem verfluchten Kerl mal wieder reden... oder vielleicht erst mit anderen Jedi? Von etwa vier Personen, kann sie sich das Pro und Contra für ihre Entscheidung „völlig abtrennen“ oder „dizipliniert Freundschaft pflegen“ schon denken, ohne sie überhaupt zu fragen, weil sie entweder zum Teil oder ganz ihre Meinung zum Thema kennt, oder gar schon das Thema selbst angeschnitten hatte. Wenn sie sich aber für das Abtrennen entscheiden würde, wäre zu überlegen ob sie nicht darum bitten sollte in einer anderen Enklave tätig zu sein, ehe er noch auf die Idee kommt ein Versetzungsgesuch wer weiß wohin in Erwägung zu ziehen.

Hmm diese Entscheidungen im Leben immer. Seltsam... irgendwie hat sie gerade nicht mal das Gefühl in einer Zwickmühle zu stecken. Weiß sie schon eine Antwort? Eigentlich nicht wirklich. Sie wird nochmal darüber meditieren. Jedenfalls wird sie auch weiter das Optimum predigen, denn dann hat jeder noch ein wenig Spanne nach unten, wenn er schon eine Übertretung tätigt, wogegen man bei einer niedrig gesetzteren Schwelle schneller ganz unten ankommen könnte.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »YerYer77« (25. April 2014, 20:08)


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Zerria (02.05.2014), Lek (16.07.2014)

17

Freitag, 2. Mai 2014, 13:01

(02.05.2014)
Die Ruhe im Sturm

Yerana befindet sich in einer Defender auf dem Rückflug nach Tython. Der Abflug hatte sich etwas verzögert, da der Jedi mit dem sie zurück flog unerwartet noch etwas erledigen musste. Das störte sie nicht. Sie hatte den gestrigen Tag überdacht. Die Tagung über Kybernetik im Körper war interessant und auch wenn ihre persönliche Abneigung nicht geringer wurde, so hat es ihr doch das nötige Wissen gebracht, um fachlich besser damit umgehen zu können. Ein Experte dafür wird sie sicher nie werden, dafür liebt sie auch diese Technik nicht genug. Aber sein Wissen zu erweitern, auch für Themen die man weniger gern hat, gehört einfach dazu. Was sie weit mehr beschäftigt, sind die vergangenen Tage.

Sie hatte mit „ihm“ geredet, wollte lediglich wieder etwas mehr Abstand klar machen, auch wenn sie weiß, dass sie nicht ganz unschuldig daran war, dass er sich ihr wieder etwas näher zu fühlen schien. Es kam aber so anders als geplant: Er war vermutlich nur seine Art und als Scherz gedacht, wie sie im Nachhinein, und im Grunde auch schon in dem Moment wusste. Als er aber vorschlug, dass sich das Verhältnis auf das berufliche beschränken könnte, wurde es in ihrem Inneren, einen Augenblick lang, gespenstisch still. Einen kleinen Moment davon, war die Antwort dann so etwas von klar vor ihr, dass es sie erschreckte und mit einem „gut“ antwortete. All ihre Gedanken, die sie sich gemacht hatte, all die Gefühle über die vergangen eineinhalb Jahre? Und dann entschied sie sich mit diesem simplen banalen kleinen Wort für das Richtige.... zumindest, was sie betrifft. Was ihn betraf... vermutet sie eher dass sie ihm schlicht einen Dolch direkt ins Herz gestochen, und nochmal schön umgedreht hat. Sie verabschiedeten sich „beruflich“ höflich und das war es.

Das war es.

Es war für sie kaum zu glauben, irgendwie. Es erschien einfach so unglaubwürdig, erst recht wenn sie daran dachte, wie sie sich dabei fühlte, trotz eines Sturms um sie herum: ruhig. Da war ihr eigener Schmerz über die Trennung und Bedauern über die Art, wie sie ihn abwies, aber dennoch Ruhe. Kurios. Allerdings hatte sie auch das Gefühl, dass die Macht ihr in diesem Augenblick beistand, wie manches mal in einer ernsten Situation im Einsatz. Anders konnte sie es sich einfach nicht erklären, ihre Klarheit des Momentes und die Ruhe, die trotz allem da war. Es war von der Macht gelenkt, sie würde sich darüber keine Gedanken machen. Zumindest nicht betreffend der Entscheidung an sich, oder dass es kam wie es kam. Wie er damit zu recht kommt, sich darüber Gedanken zu machen, das vermutlich schon. Sie würde es sehen.

Danach ging sie einfach Padawan Teagan als sie ihn sah. Ein wenig Plaudern wäre sicher nicht verkehrt, damit ihre Gedanken nicht verführt waren im Dunsthauch der Trennung zu verweilen. Er sprach dann ganz von sich aus die Unternehmung an, die sie an dem morgigen Tag vor hatten. Irgendwie kam ihr das zwar etwas … eigenartig vor, sie durchzuführen, angesichts dessen was dort gerade geschehen war, andrerseits, hatte sie sich auch lange darauf gefreut und war vielleicht auch genau das richtige. Eine große Last.. und Freude, losgelassen und eine kleinere für ein paar Stunden Willkommen heißen. Ja, das hörte sich nicht so schlecht an.
Dann sah sie aber „ihn“ wie er vorbei ging. Ein kleiner Wortwechsel mit Padawan Teagan, der ihren Blick wohl bemerkte, dann ging sie. Allerdings nicht „ihm“ nach, sondern in ihr Zimmer. Sie hatte kurz den Eindruck sie hätte etwas von dem Windhauch des Sturms gespürt und auch wenn es schön war in diesem Sturm Ruhe zu haben, bevorzugte sie es doch, wenn um sie herum erst gar kein Trubel dieser Art herrschte. Sie würde dafür Sorgen, dass es sich legt.

Nach der Arbeit des nächsten Tages, die sie in aller Ruhe verrichtete, kam der Abflug nach Coruscant. Sie hatte sich den Abend durchaus „anders“ vorgestellt, aber er war schön und lehrreich. Zwar war es auch einer dieser Dinge, die man selten wiederholen sollte, aber ansonsten konnte sie sich wohl nur über Padawan Teagans Patzer beschweren, und der unnötige Luxus der in solch hohen Gesellschaften vorhanden war. Bezüglich des Patzers... müsste sie wohl mal mit Meister Alde reden, wenn er es nicht schon im Holonet sehen konnte. Blamabel. Der Macht sei dank war es nur sie, mit der ihr getanzt hatte und keine wichtige Botschafterin, oder dererlei. Bei ihr war der Stolz nun wirklich nicht so ausgeprägt, dass sie diesen Fall, auf das Parkett, auf ewig beschämen würde – wenngleich da durchaus dieser kleiner Teil als Tänzerin von ihr war, der sich dabei ein wenig gekränkt fühlte. Das war allerdings gut zu verschmerzen, erst recht wenn sie an den Abend als ganzes dachte. Nur eines musste sie sich unwillkürlich fragen, als Padawan Teagan wieder zurück nach Tython flog, während sie noch auf Coruscant blieb: Hatte sie ihn unwillkürlich als Ersatz für die Freundschaft genommen, die sie gestern „auch“ aufgab, neben dem was sein musste? Nein, eigentlich Unsinn, sie erinnert sich noch immer daran, dass er ihre Ansicht von Freundschaft nicht teilte und daher auch kein Freund sein wollte. Zumal sie es schon oft genug zu anderen sagte: Es spielte im Grunde keine Rolle wem man etwas anvertraute, denn manchmal konnte auch jemand, den man gar unsympathisch fand, eine gute Perspektive auf die eigenen Probleme werfen.

Nachdem ihre Gedanken noch etwas schweigen, öffnet Yerana die Augen wieder und beendet die Meditation, streckt sich etwas. Heute zurück nach Tython, für zwei drei Tage und dann eine knappe Woche fort sein. Es würde sicher gut für ihn sein, wenn er sie nicht täglich sehen würde und ihr tut es gut ihre Arbeit zu tun, egal wann und wo. Mit diesem Gedanken gesellt sie sich nach vorne ins Cockpit um sich noch etwas mit dem Ritter zu unterhalten, während der Hyperraumwartezeit.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

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Zerria (02.05.2014), Lek (16.07.2014)

18

Montag, 12. Mai 2014, 16:11

(12.05.2014)
Selbstreflexion: Alte oder neue Wege?

Die letzten Tage auf Tython, vor ihrem Abflug auf eine Mission, hat sie sich viel informiert, und zwar über sich selbst. Welchen Eindruck machte sie auf andere? Was war deren persönliche Meinung über sie? Und was sollte sie nach den Ansicht der anderen an sich ändern? Sie hatte die ganzen Eindrücke erst mal aufgenommen, möglichst wertfrei einsortiert und jetzt, die zwei letzten Tage seit sie zurück ist, darüber nachgedacht und meditiert. Es ist viel zusammengekommen, negatives wie positives, wenngleich nicht soviel negatives, wie sie befürchtet hatte. Manches wusste oder ahnte sie schon, anderes hatte sie weniger erwartet. Das im Nachhinein alles in Worte zu fassen ist nicht leicht und neben ihrem Verstand, der an zweiter Stelle steht, sollte sie sich vor allem von einem führen lassen: Der Macht. Und erst an letzter Stelle, ihr eigenes egoistisches Selbst, oder anders ausgedrückt, ihre Gefühle. Ist es aber angesichts der Prioritäten zielführend, darüber nachzudenken? Aber es ist auch einfach ihre Art. Sie lässt die größten Punkte in den Gesprächen nochmal Revue passieren:

Der Anfang war, wie ihr ehemaliger Padawan, Ritter Marno, über „ihn“ mit ihr gesprochen hatte. Ihre Art wie sie das Problem angeblich auf die leichte Weise gelöst hätte. Da waren sie anderer Meinung. Dreißtheiten war sie von ihm auch gewohnt... dass sie soviel Ahnung von Bindungen und Gefühlen hätte wie ein Uxi vom Fliegen, ging aber etwas zu weit. Selbst wenn er es nicht mal böse gemeint hatte, wie er selbst auch sagte: Es tat weh, und im Grunde nicht mal die Beleidigung an sich, als viel mehr der Punkt, dass er sie im Grunde doch so wenig kannte, denn dann wüsste er, dass sie ihre Gefühle lediglich nicht oft nach außen trug, durchaus fühlte und dies aber einfach mit sich selbst ausmachte, und nicht nur einfach begrub. Und eine polarisierende Persönlichkeit... sie vermutete den Kontext eher im negativen Sinne.

Padawan Teagans Worte, bestätigten die negative Variante einer polarisierenden Persönlichkeit. Spaßbremse war dabei noch das harmlose, denn das musste manchmal sein, sie waren hier in keinem Feriencamp. Mit ihrer reinen Anwesenheit schlechte Laune zu verbreiten... das wollte sie allerdings nicht. Traf das meist aber nicht einfach nur auf jene zu, die mit ihrer Art nicht umgehen konnten? Dazu wäre sie manchmal extrem, und wie sie selbst noch anhand seiner Worte vorschlug, und es auch für sich selbst wusste: launisch.

Da war Sarinahs Frage, ob es sie stören würde, als kühl, analytisch und pefektionistisch wahrgenommen zu werden... und der sie ausgewichen war, indem sie sagte, dass es größtenteils wahr wäre. Sie verspürte nicht den Wunsch es zu erläutern, wieso das Kalt sie zumindest teils störte, und doch wieder nicht: Einen Teil von Ihr, der gefühlvolle, den stört es. Der zweite sehr dominante andere Teil, ihr Verstand, ihr Wille oder auch „der Jedi“, stellt die von ihr gesehene Notwendigkeit für solcherlei scheinbare „Kälte“ für andere – sie würde es lediglich als Ernsthaftigkeit betiteln – deutlich über ihre eigenen Gefühle.

Padawan Aquaes und Sarinahs Worte, dass ihr Selbstbewusstsein auch als Arroganz war genommen werden konnten, da der Grad dort schmal ist. Sie und selbstbewusst... es war heutzutage kaum zu glauben wenn sie an ihre Zeit als Jüngling oder junger Padawan dachten. Das hatte sie ihrem Meister zu verdanken. Vielleicht hatte sie es zu gut gelernt... oder durch die fehlende Herzlichkeit – die sie nach den Worten von Meister Balnam früher zumindest etwas besaß – kam es einfach nicht mehr richtig rüber... Die zwei gaben allgemein interessante Einsichten, gerade auch bei der Wortassoziation mit ihrer Person.

Padawan Anca, die über ihre Einmischung in die Probleme anderer Sprach, und dass sie manchmal wie ein Rancor im Porzellanladen sei. Mehr Fingerspitzengefühl, nannte sie das, was wohl wünschenswert wäre. Das war teils durchaus wahr, sie wusste, dass sie öfter noch zu direkt war. Etwas worum sie sich teils bemühte und doch nicht wahr gemacht hatte, vielleicht war ihre Motivation da nicht genug anwesend, da es teils mit ihren Ansichten kollidierte.

Ritterin Neimon, die wohl etwas mit Padawan Anca betreffend des Feingefühls übereinstimmte, ansonsten, aber nicht wirklich negatives zu sagen hatte.

Nochmal Padawan Teagan, den sie nochmal konkret gefragt hatte, nachdem sie ihre Selbstreflexion begonnen hatte: perfektionistischer seien wollend als jeder Jedi im Lehrbuch, Arroganz und Besserwisserei, dass sie sich selbst keine Freude gönnen würde und pflichtbewusst, konnte man tatsächlich wohl auch negativ meinen. Weniger verurteilen, mehr zuhören, „reindenken“ und fühlen. Typisch... er kannte sie teils eben auch nicht so genau, aber es war gerade heraus, Padawan Teagan eben.

Nochmal Ritter Marno, aus dem selben Grund: Sie war aus seiner Sicht eine Glucke, die eigenen Gefühle würden ihr im Weg stehen – oh ja – streng, ab und an etwas kalt und manchmal hätte sie nichts herzliches. Er hatte ihr auch den Gefallen getan, ihr zwei Punkte zu nennen, die er ändern würde, auch wenn er der Meinung war, dass das Blödsinn war: Nicht immer so verbissen sein und das Leben mehr genießen, einfach gesagt. Das hatte sie bei ihm schon geahnt, sie kannte ihn eben doch.

Meisterin Eryada, die sie zumindest durch ein paar Umstände ein wenig kennengelernt hat. Das Fehlen der Menschlichkeit, in ihrem korrekten Denken, war ein Punkt, wobei das nichts schlechtes wäre, wie sie sagte. Dass sie die Distanz zwischen sich und anderen etwas verkleinert, mehr an sich heranlässt, war das wünschenswerte.

Meister Magejin, ihr ehemaliger Freund, der sie immernoch als eine sah. Ihre Einstellung zur Folter störte ihn, aber genauso wie Meisterin Eryada, würde er sich wünschen, dass sie sich mehr öffnet. Sie würde schwer vertrauen. Gerade er wusste, was das forciert hatte... zumal sich das aber wieder gebessert hatte, immerhin ist es schon lange her, seit sie sich länger unterhalten hatten.

Und zu guter Letzt, auch Meister Alde, den sie sehr schätzt und der sie etwas kannte. Sein Verständnis, oder vielleicht auch eher seinen weitreichenden Blick, wusste sie sehr zu schätzen.. Sie hatte ihn daher auch mittels Textnachrichten in ihre Selbstreflexion einbezogen. Seine Art, es ihr als „wäre ich eine fremde Person“ mitzuteilen, war interessant gewesen: Da kam wieder ihr Perfektionismus, dass sie sich und anderen viel abverlangt, auch deshalb Zweifel hätte. Die Verschlossenheit, bezüglich ihrer eigenen Probleme. Hemmungen sich anderen Mitzuteilen, die sich in Sturheit äußern würde. Angst... und diese Zeilen, bereiteten ihr Kopfzerbrechen... Angst vor Kontrollverlust. Sie weiß nicht mehr wie oft sie die Zeilen gelesen hat, auch die, dass sie sich dem bewusst, aber in ihrem Muster gefangen wäre. Das es ein Weg zur dunklen Seite wäre, sie sich aber auch schon etwas gebessert hätte.

Wenn sie als Gesamtpaket über das ganze nachdenkt, gibt es viel, dass sie abwägen musste. Das Fazit ist aber: Mehr Menschlichkeit, weniger Perfektionismus, oder etwas ähnliches, war bei nahezu jedem dabei, den sie gefragt hatte. Natürlich hatten im Grunde aller auch etwas positives gesagt, aber es ging ja hierbei weniger um das was gut ist, sondern das was eventuell schlecht ist, und sie vielleicht besser ändern sollte. Deshalb dachte sie noch mal konkret über ein paar Dinge nach, und hatte sich gestern auch etwas strenger beobachtet.beobachtete sich auch etwas


Sie hatte es wieder „geschafft“, zu stören, oder die Stimmung in den Keller zu treiben. Ja, wieder, denn auch wenn es niemand sagte, merkte sie es doch: Ein Gespräch das plötzlich nicht weiter ging, oder ziemlich ins Stocken geriet, als müsste man erst überlegen, ob man in ihrer Gegenwart das gleiche sagen will, was man ursprünglich vor hatte zu sagen. So... kam sie sich wirklich vor wie ein Störfaktor. Selbst wo sie versucht hatte, nur sanften, geradezu spaßigen Tadel zu verteilen, wo Padawan Gryth und Padawan Anca sich während des Gesprächs beiläufig mit Graskügelchen beschossen hatten... Sie merkte wie Padawan Gryth sich nach ihren Worten wieder gerade hinsetzte, er wortkarg wurde, nicht mehr entspannte und als sie fragte, bekam sie auch die Bestätigung. Und dadurch bekam sie es erneut klar vor Augen geführt: Es war ihre Schuld und dementsprechend hatte sie den Platz mit Anwärterin Xjisay getauscht und war gegangen, zum Wohle der anderen. Sie wollte ihnen nicht weiter den Abend vermiesen.

Oder wenn sie an die Sache mit Sarinah damals dachte. Natürlich, es war nicht ihre Verantwortung gewesen, sie war nicht ihre Meisterin gewesen, aber verdammt... sie hatte es doch gesehen wie sie fiel. Sie hatte nur angenommen dass die Worte des Jedi Heilers ausreichten, oder auch, dass Sarinahs damalige Meisterin das richtige tun würde. Sie hatte sich an die Regeln gehalten, an ihren Perfektionismus, sich brav nicht eingemischt und das war das Resultat ihrer Tatenlosigkeit gewesen. Das war etwas was sie bereute. Sie fragte sich nur manchmal was sie mehr abgehalten hatte: die Tatsache, dass sie aufgrund ihrer perfektionistisch fanatischen Art in dieser Richtung nicht Ernst genommen worden wäre, oder einfach die Regel, dass ein Meister für seinen Padawan verantwortlich war, man sich nicht zu sehr in diese Ausbildung einmischen sollte, und man dazu nicht anmaßend sein sollte, es besser zu wissen zu glauben, als der Meister des Padawans. Aber geschehen ist geschehen, sie hatte daraus gelernt und würde den Fehler, gerade in solchem Maße, hoffentlich nie wieder wiederholen.

Herzlicher. Als Meister Balnam noch öfter nach Tython kam, hatte sie ab und an mit ihm geredet. Er kannte sie, seit sie eine Ritterin geworden war, noch in ihrer Anfangszeit. Sie bestritt mit ihm und Ritterin Celivan sogar ihre erste Mission als Ritterin. Es kommt ihr wie eine Ewigkeit vor. Er wusste wie sie tickte und hatte auch dazu beigetragen, dass sie gelernt hatte sich nicht zu sehr zu übernehmen. Denn gerade am Anfang, hatte sie auch das Gefühl sich ihres Titels würdig erweisen zu müssen, was zum Teil auch an der Ritterprüfung, oder genauer, an der Prüfung der Seele lag. Sie wusste, dass sie dort nur knapp bestanden hatte... sehr knapp. Als sie ihn eine Weile später mal etwas fragte, sagte er auch, dass sie sich verändert hätte und bei dem „was“, hieß es: „weniger herzlich“. Sie glaubt den Grund zu wissen:
Vielleicht war es der Schein der trog, aber so oft, wenn sie sich umblickte, sah sie wie die Anwärter und Padawane teils so viel Nachsicht erfuhren, dass sie um die Zukunft bangte. Nicht dass sie nicht jedem wünschte, dass ihm die Fehler die er tat nicht auf sanfte Weise näher gebracht wurden, so dass das Verständnis und die Ernsthaftigkeit für das Thema von ganz allein einsetzen... aber sie glaubte eher zu sehen, wie sich alles Schlechte wiederholte. Natürlich war der Orden nach dem Angriff auf Coruscant nicht mehr ganz der selbe, aber die Entwicklung die dort stattfand, empfand sie als zu stark und zu gefährlich. Also, tat sie das einzige, was sie ihrer Ansicht nach konnte: Den Gegenpool bilden, ohne sich dessen teils wirklich gewahr zu sein. Das fiel ihr nicht schwer, die Notwendigkeit, ja Pflicht die sie dort sah, über alles andere zu stellen. Und wenn sie dann immer jener war, der herzlos und kalt erschien, so war es dann eben... es gab wichtigeres für sie, auch wenn es ihr manchmal nicht gut tat.

Das war ihre strenge Art... ihr Meister hatte es Ihr ein mal näher gebracht, als sie ihn davon erzählte, dass sie wohl manchmal über die Strenge schlägt, gerade bei den Jüngeren. Die flache Hand die ins Wasser gleitet, oder die Faust die ins Wasser schlug. Ersteres stößt meist auf weniger Widerstand, aber manchmal, mag auch die Faust von Nöten sein. Vermutlich hämmerte sie einfach zu oft ins Wasser, selbst wenn sie die Faust öffnet, platscht bei ihr wohl mehr die volle Händfläche auf. Das war nicht angenehm. Interessanter Weise hatten wohl nur die Jüngeren wirklich ein Problem damit, aber gerade jene, kannten die Gefahren der dunklen Seite auch noch nicht und müssten es eher näher gebracht bekommen, als andere. Ein Hintergedanke war immer, dass sie sie mit dieser Strenge dazu anhalten konnte, sich korrekt zu verhalten, oder zumindest, wenn das nichts brachte, sie daran arbeiten müssten mit ihr klarzukommen. Es zumindest so oder so einen kleinen Lernzweck hätte. Alles war besser, als wenn sie wegen irgendwelchen Kleinigkeiten fallen würde, die andere locker als unwichtig ansahen. Prävention. Wenn sie allerdings dafür sorgte, dass sie eher eine Abneigung wegen ihr bekamen, sich an Regeln und Richtlinien zu halten... was war dann? Der Gedanke jagte ihr einen Schauer über den Rücken.

Eine Kleinigkeit war der Spaß. Ihre persönliche Freude. Entgegen der Meinung mancher anderer, empfand sie Freude bei der Pflicht, und auch wenn die Heilung, die Medizin oder auch die Forschung da ihr Hauptaugenmerk hatten, so waren auch ihre anderen Pflichten nicht ohne Freude. Nur, gab es ein Aber dabei, und das hatte Meister Alde, wenn auch in einem anderen Kontext, so passend formuliert: „wenn sie keiner einzelnen, konkreten Verpflichtung nachgeht“. Dann sah das mit der Freude manchmal schon recht anders aus, das wusste sie.
Natürlich gab es etwas, neben einem arbeitsameren „Hobby“, wie der Forschung, was ihr Freude machte und das war Tanzen. Aber sie kannte sich und wusste was damit für sie zusammenhing. Es lenkte sie ab, viel zu sehr, sie ließ sich zu sehr fallen und was noch schlimmer war, war dass sie es einfach leidenschaftlich gerne tat. Es widersprach ihr zu sehr dem Kodex. Deshalb musste sie sich dort nun mal etwas einschränken und in Zaum halten. Das gehörte mitunter zu ihrem Dasein als Jedi und dieses Dasein bereut sie auch nicht. Was sie mehr als alles andere wollte ist schlicht zu helfen, das tauschte sie gern gegen manch persönliche kleine Freude ein.

Auf der anderen Seite war da allerdings noch das, was Meister Alde erwähnte: Ihre Angst, wie er es nannte. Sie wusste was er meinte, in dem Sinne stimmte es auch, dass sie darum weiß und sich aus dem Muster nicht löste. Allerdings, sah sie es ein klein wenig anders: Es war eher eine Befürchtung, auch wenn dort das Wort Furcht enthalten war und das eigentlich Angst bedeutete... war es für sie eher das Wissen um ihre Stärken und Schwächen und das Ausleben ihrer Prinzipien, oder eher ihrer eigenen Regeln, die als Ergänzung da waren, um ein möglichst guter Jedi zu sein. Sie sollte mit ihren Gefühlen im Einklang sein und meistens, war sie das auch. Manchmal aber, und da trat ihre sogenannte Launenhaftigkeit zu Tage, sah das anders aus. Das waren ihre Gefühle, die zwar neben einer gewissen Stärke, vor allem auch eine große Schwäche bei ihr waren. Wenn sie etwas nicht für richtig hielt. Wenn sie etwas als gefährlich ansah und ernst nahm, während andere das nicht taten. Wenn sie etwas missbilligte. Wenn andere ihre Gesundheit vernachlässigten. Wenn sie selbst etwas nicht so richtig machte wie sie wollte. Wenn.... die Liste konnte man sicher noch viel konkreter und im Detail lange fortführen, aber es ließ sich wohl zum Teil damit zusammenfassen: Wenn Ihr Verstand, ihre Gefühle nicht einfach davon überzeugen konnte, das zu akzeptieren, was sie sollten.

Wie sie es sagte, es kommt viel zusammen, und was ist aber nun das Richtige? Das musst sie ganz allein für sich selbst ausmachen, mit der Hilfe die sie bekommen hatte und mit der Hilfe, die ihr die Macht gewährt. Sie lässt ihren Verstand verstummen, sie hat genug darüber nachgedacht, eher schon viel zu viel. Jetzt muss sie lauschen, denn es war Zeit für eine Entscheidung...

In der Ruhe und dem Frieden die die Meditation bringt, setzt sich langsam ein Bild zusammen, wie bei einem Puzzel. Das was sie sieht und begreifen kann, tut verflucht weh und das was sie befürchtet hat, als sie diese Selbstreflexion anfing, trifft zu. Denn neben dem, was richtig und gut bei ihr ist, gibt es auch Dinge, wo es einfach nicht der Fall ist. Sie muss sich ändern, nicht nur zu ihrem Wohl, sondern auch zu dem der anderen.

Yerana lässt sich vom Sitzen ins Liegen gleiten und legt sich auf die Seite. Wie sagte sie gestern erst: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Und sie hat nun eine Entscheidung getroffen. Sie spürt die Tränen die ihr aus den Augenwinkeln laufen und hört ihr eigenes Geschluchtze als sich ihre Hände in der Decke verkrallen. Sie kommt sich vor, als bricht sie sich gerade ein paar schief gewachsenen Knochen, um sie zurechtzurücken, auf dass sie richtig zusammenwachsen mögen. Nur dass all das in ihrem Geiste stattfindet, statt in ihrem Körper. Wegen ihrer verhärteten Ansichten, war es aber gut so. „Nur weil etwas schwer ist, ist es keine Entschuldigung es nicht zu tun“. Was sein muss, muss sein. Sie merkt gar nicht mehr, wie sie irgendwann „fertig“ wird und einschläft.


Als sie wieder aufwacht, ist es ein seltsames Gefühl, den Weg auf dererlei Art verändert zu haben. Langsam setzt sie sich auf und auch wenn sie sich bei der Erinnerung an die Zeit vor dem Schlaf, noch etwas angeschlagen fühlt, ändert sich das rasch, als sie ein mal tief durchatmet. Ein befreiender Neuanfang, oder eher eine positive Änderung, in manchen Dingen, so hoffe sie zumindest. Natürlich... so einfach wird es aber wohl nicht. Sie wird Zeit brauchen, denn auch wenn sie nun etwas rabiat, von manch verhärteter Ansicht gelöst hat, bei ein paar Dingen, wie sie hofft, so spürt sie auch, dass ein Teil von ihr jederzeit bereit ist das eben gelöste mit Beton wieder festzuzementieren. Sie wird aufpassen müssen, wenn sie wirklich einen anderen, und hoffentlich besseren Weg beschreiten will.

Noch ein mal meditiert sie länger, um sich noch auf eine andere Art zu erfrischen, als der Schlaf es ihr gegeben hat, aber dann verlässt sie ihr Quartier. Seltsamerweise spürte sie gerade aber noch immer dieses Gefühl, dass sie schon gestern bemerkte und sie kennt: Immer dann, wenn sich etwas für sie veränderte, wie kurz bevor sie nach Coruscant ging, oder kurz davor, bevor sie wieder hier her kam. Seltsam. Aber die Zeit würde ihr zeigen was es damit auf sich hat, denn sie hatte noch nie Erfolg damit gehabt das zu ergründen, ehe es geschah. Sie war eben kein Jedi Seher. Nun ist es aber Zeit, sich sichtbar zu ändern und nicht nur nach einem simulierten Gedankenkonstrukt, wo sie nur hofft, statt Taten zeigt. Möge die Macht mit ihr sein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Lek (16.07.2014)

19

Sonntag, 18. Mai 2014, 12:35

(18.05.2014)
Angriff auf Tython – Teil 1

Yerana hatte ihre Entscheidung getroffen und würde sehen was sich daraus ergibt. Sie hatte gerade zwei Jüngeren geraten etwas Essen zu gehen und dann tauschte sie die üblichen Nettigkeiten mit Ritter Marno aus, aber dieses mal, hatte sie zumindest mal erwähnt, was sie persönlich störte. Die trockene Reaktion darauf, war zwar nicht gerade zufriedenstellend, aber immerhin. Sie war erst mal zufrieden damit, es überhaupt gesagt zu haben. Padawan Aquae, die von der Szene etwas irritiert zu sein schien, fragte sie danach zu recht, ob es zwischen ihnen immer so laufen würde, was sie leider bejahen musste. Aber nun ja, es war wie es war und es war in Ordnung, größten Teils. Danach ging sie mit Padawan Aquae noch etwas weiter, zu Ritterin Lanaa. Sie hatte gerade angefangen ihr etwas über ihre Entscheidung der Wegänderung zu erzählen – obwohl ihr das irgendwie ziemlich zäh von der Zunge ging – und die beiden stellten sich einander vor, als sich ihr COM, wie auch der von Ritterin Lanaa meldete. Die Nachricht die das Gerät ausspuckte, schien unglaubwürdig:

„Hier spricht Lieutenant Fakris von der Orbitalstation. Wir empfangen multiple Hyperraumsignaturen, die eindeutig als imperial identifiziert wurden. Wir schicken eine Patroullie aus und ich melden uns gleich mit weiteren Informationen.“

Ihr Blick fliegt zu Ritterin Lanaa, um sich zu versichern, ob sie diese Nachricht auch gehört hat. Aber der Unglaube der Ritterin sprach Bände. Sie hatte wohl richtig gehört... Kaum hat sie Padawan Aquae die Nachricht überbracht, wollte sie zu den Jüngeren gehen um sie lieber dezent ins Innere zu scheuchen, um bereit zu sein, als schon die erwähnten weiteren Informationen eintrudelten:

„Fakrias hier. Eine Überprüfung ist nicht mehr notwendig. Es sind fünf, ich wiederhole, FÜNF Kreuzer der Harrower Klasse in Begleitung von kleineren Raumschiffen aus dem Hyperraum gekommen. Wir starten die orbitale Verteidigung.“

Also war das Vorsorgen schon vorbei... sie mussten handeln und zwar sofort! Kaum hatte sie die Sitzgruppe aufgescheucht und Padawan Aquae den anderen den Grund erklärt, sah sie Padawan Teagan von dannen flitzen. Dass er so schnell rennen konnte... Wäre der Grund nicht so ernst hätte sie vielleicht darüber geschmunzelt.

„Erfahrene Ritter, Meister und Piloten werden sofort in den Kartenraum gebeten!“, war die nächste Durchsage.

Erfahren... einen Augenblick überlegte sie tatsächlich ob sie sich nun zu erfahren zählen wollte, aber den Gedanken gewährte sie keinen Raum. Sie hatte zumindest ein wenig Erfahrung im Kampf und vor allen in Sachen Medizin, und das war alles was gerade zählen sollte. Sie würde helfen.

Kaum im Kartenraum angekommen ging es an die Besprechung. Man fackelte nicht lange, was geradezu seltsam auf sie wirkte, aber sie auch erleichterte, dass man sich nicht zuviel Zeit für die Planung ließ, sondern handelte. Aber kein Wunder... hier ging es um die Zukunft des Jedi Ordens. Das lange auszudebatieren wäre fatal. Als die Piloten als erstes gingen, ließ sie einen Teil ihrer heute getroffenen Entscheidung mit einfließen und gab der kleinen Gefühlsregung einfach nach, die nicht die Welt bedeutete: „Passt auf“, sendete sie stumm an Padawan Teagan, mehr als zwei Worte, waren nicht drin, aber sie hatte den Eindruck er hatte es gehört. Mehr wollte sie nicht.

Als Meister Magejin das Kommando bekam, hätte sie aber Seufzen können. War kein anderer Meister mehr da, der etwas mehr Ahnung hatte? Nicht dass sie Meister Magejin nichts zutrauen würde, im Gegenteil, in Sachen Macht war er sehr weit, aber in Sachen Kampfstrategie und Truppenführung im Kampf... nun, da konnte er ihrer Ansicht noch ordentlich nachlegen und er wusste auch darum, das war das gute an der Sache. Als er allerdings Ritter Savam und sie nannte, bei denen, die ihm da etwas unter die Arme greifen konnte, war sie einen Augenblick lang ziemlich überrascht. So erfahren war sie auch wieder nicht... aber sie würde sich natürlich um Ihr bestes bemühen.

Die Besprechung endete, sie sollten sich bereit machen, Persönliches sollte in eine Tasche und den Evakuierungsteams mitgegeben werden. Sie musste in ihrem Quartier nur ein mal in die unterste Schublade ihres Schreibtisches greifen, schon hatte sie alles was sie persönlich nennen würde und als wie auch immer geartet „rettenswert“ erachtete. Ein paar Kleinigkeiten, mehr nicht. Ein Datastick mit den Eintragung von ihrem ersten langfristigeren Kriegseinsatz, auf Veral V... ein Geschenk von „Captain O'brain“ und ein Bild von jenem, dem sie so eindeutig die Bindung entsagt hatte, dass er sie vermutlich hasste... ob das Rettenswert sein sollte? Völlig egal, keine Zeit zum Grübeln. Sie packte das ganze einfach tief in ihre Medi-Einsatztasche, die sie immer in ihrem Zimmer hatte, damit die Evakuierten wenigstens noch etwas von ihrer kleinen Fracht hatten, ehe sie noch in die Medstation eilte.
Sie musste wissen ob dort alle soweit es geht evakuiert wurden. Zumindest dort wo sie mit die Verantwortung trug, war scheinbar schon alles erledigt, das Service Corps, so wie andere Ritter, Padawane und Anwärter hatten sich wohl um alles gekümmert. Sie stopfte dort noch einen kleinen Rest mit in die Tasche, an Medi und Stims – auch in ihre eigenen Taschen – dann ging sie zu Padawan Anca und übergab ihr die Tasche, als sie nach einem Nachfragen hörte, dass sie die Evak. begleiten würde. Im Grunde hätte sie es jedem in die Hand drücken können, aber irgendwie war es ihr lieber, wenn es zumindest jemand war den sie kannte. Erst danach, ging sie zum Treffpunkt der Verteidiger.

Vor den Stufen des Tempels, etwas entfernt von jenen die evakuieren würden, sammelte sich das kleine Trüppchen. Natürlich, gab es noch viele weitere, die sich in alle Himmelsrichtungen zerstreuten, und jeder brauchte Führung von mindestens einem Ritter oder Meister, was ihre Kampfkraft hier nur noch geringer werden ließ als sowieso schon. Viele Ritter und Meister waren auf Einsatz. Während sie also auf den Einsatzbefehl warteten, ob es überhaupt zum Bodeneinsatz käme, schweifte ihr Blick über die vielen Jedi die dort an der Treppe standen. Erinnerung und Gedanken, machten sich in der Zeit der Untätigkeit bemerkbar. Coruscant, damals... Würde sie jene die sie hier sah, nun das letzte Mal sehen? Wäre nun sie es, die das Leben für die Jüngeren geben würde, so wie es damals andere Ritter und Meister taten? War ihre Zeit schon rum? Sie wurden extra nochmal dazu ermahnt nicht zuviel zu riskieren, nicht bis zu letzt zu kämpfen. Ihre Leben wären wichtiger als der Tempel.

Der Einsatzbefehl kam, ein letzter Blick von ihr flog zu den Evakuierenden, dann ging sie mit den anderen los, auf einen Speeder, ab nach Gnarls. Dort würde die Verteidigung beginnen, dort würden sie so lange wie möglich stand halten. Dann bemerkte sie aber eine leichte Unruhe in sich, als sie nun an dem Platz standen, der vermutlich bald ein Schlachtfeld darstellen würde. Sie wusste hier eigentlich um ihre Pflicht, allerdings mischten hier lediglich zwei Punkte mit, die unüblich waren: Verknüpfung mit einem tragischen Ereignis, Coruscant, so wie der Angriff auf den sicheren Hafen, wo auch der Nachwuchs zu Schaden kommen konnte. Sie musste... aber in dem Augenblick spürte sie die Gelassenheit die Meister Magejin ausstrahlte und sie schloss für einen Moment die Augen. Ja... Ruhe, die musste sie bewahren und erhalten. Mit dieser Hilfe war das nicht schwer, dafür hatte sie schon zu viel Übung mit brenzligen Situationen. Nach einem Durchatmen, war es, als hätte es die Unruhe nie gegeben. Nur noch Echos von Gedanken und Gefühle, die in den Hintergrund traten, so wie die Spannung ihres Körpers, der bereit sein musste. Die Macht würde sie leiten.

Sie schlug für den Start eine recht simple Taktik vor: Offensive und Deffensive. Während die Angreifer zuschlagen, wurde die Defensive etwas entlastet und umgekehrt. Dann wägte man in der zur Verfügung stehenden Zeit ein paar Dinge zusammen ab, feilte an Details und dann gingen ein paar die möglichen Landepunkte der Imperialen in Augenschein nehmen. Yerana bleib mit ein paar Leuten am Posten, während die anderen spähten. Dabei führte sie ein Gespräch mit Ritterin Ti'en und Ritterin Lanaa. Während erstere gut mit der Situation zurechtzukommen schien, sag das bei Ritterin Lanaa etwas anders aus. Auch wenn sie Ihr ein wenig von der Last, die sie zu tragen schien, zu nehmen versuchte, so hätte sie sie doch am liebsten aus dem Rennen genommen, um sie zu schützen. Sie wusste es aber besser: sie konnten niemanden entbehren.

Ein Weilchen später, nachdem alle wieder zurück waren, am Gnarl Posten, wurde noch etwas weiter besprochen, ehe unvermittelt eine sehr junge Jedi Padawan auftauchte und nach erster Beruhigung von Meister Magejin, sagte was los war. Padawan Jara wollte dass man ihren Meister, Ritter Chochon, retten geht. Meister Magejin wollte mal wieder alleine los... als Gruppenführer... und ihr die Bürde der Führung hierfür auferlegen. Sie hatte ihm ihre Meinung darüber gesagt, aber er hatte das Kommando. Der Macht sei Dank, dachte er wohl über die Worte nach und entschied sich um, tat das richtige: Sie würde gehen müssen... gut... aber eigentlich wäre es Ihr lieber gewesen, er hätte Ritterin Lanaa geschickt damit diese noch etwas vom Kampfgeschehen fern bleiben konnte. Aber es gab nicht viel Zeit zum Diskutieren, also ging sie ihrer zugewiesenen Aufgabe nach.

Zusammen mit Padawan Jara, die ziemlich fertig war, machte sie sich unter der Führung der Kleinen auf den Weg zu Ritter Chochon. Sie bemühte sich der Kleinen die nötige Ruhe zu vermitteln, aber dennoch das Tempo nicht zu sehr vernachlässigen. Es brächte aber niemanden etwas wenn die Kleine zusammenbrach oder sie aufgrund von Hast den Weg nicht fände. Viel zu lange, schien es ihr zu dauern, aber dann sahen sie Padawan Jaras Meister: Eingeklemmt unter einen Baumstamm. Mit Hilfe des Lichtschwertes und der Macht, befreite sie ihn und trug ihn in Sicherheit. Sie musste ihm den Vorschlag machen seine Beine abzutrennen, denn dann waren seine Überlebenschance größer... allerdings nur leise, damit die Kleine es nicht hörte. Er entschied sich dagegen und sie konnte es verstehen... wenn noch eine Chance da war, wollte man sich nicht von seinen Beinen verabschieden, und noch hatte er eine, auch ohne diesen Schritt zu überleben. Sie konnte ihm nicht mehr da lassen als eine Koltospritze und ein Schmerzmittel, musste auch noch an die anderen denken, die ohne eins von beidem vielleicht später verloren wären. Damit müsste er auskommen... denn sie konnte auch nicht ihre Machtheilung nutzen, es wäre viel Arbeit die Beine vorher zu richten, so zertrümmert wie sie sind, würde das mindestens eine halbe Stunde, aber eher eine oder zwei Ganze dauern, und würde sie auch viel Kraft kosten. Selbst wenn sie es nur richtete und nicht heilte... die Zeit … sie hatte keine, musste zurück, das spürte sie. Ihre Aufgabe war sie in Sicherheit zu bringen und das warrn sie... er wusste was er tun müsste um sich im Zweifelsfall zu retten... jetzt lag es bei ihm. Sie verabschiedete sich noch von den beiden, dann joggte sie zurück.

Yerana weiß dass sie ihre Kräfte noch braucht, schneller wollte sie daher nicht laufen, zumal sie sowieso achtsam sein musste. Ihr war das Feuer am Himmel nicht entgangen, das Tosen einer Raumschlacht, die Trümmer, das ganze verschwendete Leben für diesen Krieg... aber sie würden alle in die Macht eingehen, daran war nichts schlimmes. Vielleicht wäre manch einer, gerade unter den Imperialen, dort mehr in Frieden als er es hier jemals sein konnte. Sie schloss einen Augenblick die Augen während sie joggte. Sie war schon fast wieder in Gnarls... und dort sah sie schon die Spuren des Beschusses durch die Beleuchtung des umkämpften Himmels. Hoffentlich war sie rechtzeitig...möge die Macht mit ihnen allen sein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »YerYer77« (18. Mai 2014, 16:45)


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Kinman (18.05.2014), Saneera Uniri (19.05.2014), Zerria (20.05.2014), Lek (17.07.2014)

20

Montag, 19. Mai 2014, 17:43

(19.05.2014)
Angriff auf Tython – Teil 2:

Yerana kam gerade rechtzeitig, schaffte es noch hinein, ehe die Sith mit ihren Truppen aufmarschierten. Die Feinde wurde noch ein paar Augenblicke länger von einer gesprengten Brücke aufgehalten, aber das verschaffte ihnen lediglich ein paar Minuten, mehr nicht. Etwa 50 imperiale Soldaten und zwei Sith vorne weg. Sie stand oben bei den 10 Soldaten um sie zu verteidigen, während die meisten anderen Jedi unten, vor der Befestigung standen, um sich um die Sith zu kümmern. Die Planung hatte sich ihres Wissens zwar nicht großartig geändert, aber wie so oft, wenn die Theorie in der Praxis ausgeführt werden sollte, wurde dies doch teils verworfen und man agierte flexibel auf die Herausforderungen.

Das Feuergefecht am Himmel erleuchtete die Nacht in düsterem Geflacker. Die vielen Einschüsse, die die Gnarls während ihrer Abwesenheit schon hinter sich hatte, machten es schwer den Platz unter dieser Beleuchtung überhaupt wiederzuerkennen. Dann begann der Kampf ohne Wenn und Aber, denn Worte brauchte es hier nicht: Das Ziel der Sith war in diesem Moment irrelevant, Verhandlungen überflüssig, denn keine Seite würde die Bedingungen oder Forderungen der anderen erfüllen. Die ersten Schüsse flogen am Boden, die nun auch hier das Gelände erhellte, sei es durch die Blasterschüsse, die Lichtschwerter, oder durch die Explosionen.
Meister Magejin, und ein oder zwei andere Jedi, kämpften mit einem der Sith, ähnlich sah es bei dem zweiten Sith aus, während sich ein ihr unbekannter Jedi auch den imperialen Soldaten annahm. Sie selbst versucht lediglich diese Soldaten hier oben zu beschützen, was angesichts der reinen Masse an Schüssen sehr schwer war. Gegenüber jenen Jedi, die im Kampf mit einen Sith verwickelt waren, befürchtete man bei ihr dort oben nämlich nicht, den Falschen zu treffen und dafür gelyncht zu werden.

Die Geräusche der Blastergewehre, die aneinander geratenden Lichtschwerter, die Geschütze am Himmel, herabfallende Trümmer, Explosionen und die Schreie der Fallenden. Alles brannte sich in ihren Geist ein und sie spürte immer mehr ihren Körper, der aber durch das jahrelange Training seinen Dienst noch gut zu verrichten wusste. Die Zeit verging, floss stetig dahin und ließ sich von all dem Treiben, auf, über, und um den Planeten nicht stören. 10 … 9 … 8 … 7 … Ein Soldat nach dem anderen fiel in diesem Zeitfluss, trotz aller Bemühung, ein nächster, ein nächster... sie konnte es nicht verhindern, nur verzögern. Die Imperialen, von Nordosten und Südosten, griffen unaufhörlich an. Keine Ruhe, keine Rast, kein Luftholen, diese Gegner hatten ihren Feind vor Augen und wollten ihn auslöschen. Und es gelang ihnen, Schuss für Schuss, Schlag auf Schlag, Explosion um Explosion. Die republikanischen Verteidiger wurden weniger und weniger, viel zu wenige... Ein erster Treffer an der Schulter traf sie, der Schmerz wurde gedämpft und weitergekämpft.

Das Spektakel am Himmel, das Großkampfschiff das langsam zur Oberfläche stürzt, registrierte nur ein entfernter Winkel ihrer Aufmerksamkeit. Eine Granate flog, die sie durch den vielen Beschuss zwar nicht zurück, aber zumindest von den Verteidigern weg befördern konnte. Abgelenkt wie sie war, spürte sie die Gefahr für andere dabei zu spät: Der Schuss eines Scharfschützengewehrs, ließ den Kopf des Soldaten hinter ihr platzen. Ein kleiner Stich in ihrer Gefühlswelt, dann ging das Gefühl auch wieder in der Konzentration des Kampfgeschehens und Pflicht unter. Sie spürt wie ihre Kraft nachzulassen begann, ein Blasterschuss traf ihr linkes Bein, die Rüstung verhinderte schlimmeres. Der ihr unbekannte Jedi gesellte sich mit zu ihrer Position, nachdem es vorne zu brenzlig wurde. Ein rotes Lichtschwert zog vorbei und säbelte einem Soldaten zwei Arme ab, ehe jener Sith selbst, sich auf den Posten der Verteidiger gesellt, während die Jedi, die an ihm dran waren, von den imperialen Soldaten beschossen wurden.
Jener Jedi, der nur einige Schritte neben ihr stand, wurde durch einen Machtblitz des Sith getroffen und fiel zu Boden, sie sprang vor um ihn zu decken, musste die Soldaten einen Augenblick sich selbst überlassen, denn ein Feinnd in der ungeschützte Seite, wäre zu tödlich für sie alle. „Noch könnt Ihr davonlaufen, Jedi“, waren die Worte des Sith, mitten im heftigen Gefecht das um sie herum tobte. „Das gleiche für Euch, Sith“, hörte sie sich sagen, ohne jeden Groll, es war nicht Ihr Ziel auszulöschen, sondern zu verteidigen. Der vom Machtblitz getroffene Jedi hinter ihr, kroch etwas von ihr Weg, um ihr Platz für den Kampf zu lassen.

Hinter dem Sith, sah sie die Valor wie ein Panorama Bild am Himmel, ein rauchendes brennendes Bild des Krieges, das wieder nicht mehr Beachtung fand, als der Rest der Umgebung. Es war wie ein Hintergrundrauschen, das das Wichtigste nicht überlagern konnte: Ihr Überleben und das des Ordens, im Hier und Jetzt. Und das herablassende Lächeln des Sith war dabei näher und ebenso direkt vor ihren Augen. Aber ehe der Kampf beginnen konnte, trat eine bekannte Präsenz in ihren näheren Wahrnehmungsbereich und das Lichtschwert von Meister Magejin traf den Sith am Rücken, der sich so auf sie fixiert hatte.
Dann verschaffte sich das „Hintergrundrauschen“ aber mit einem Knall eine Bedeutung, die das ganze Schlachtfeld erschütterte. So ziemlich jeden fegte die Druckwelle von den Füßen, die Trümmer, die diese mitbrachte, krachten an den verschiedensten Stellen auf. Die Macht war mit ihr, dass sie davon keiner traf, doch spürte sie auch wie die vielen Leben erloschen. Während ihr Körper sich wieder in Verteidigungshaltung aufrappelte, holte dieses Echo einen Augenblick lang Veral V wieder in ihren Geist zurück... eine lebendige Dschungelwelt, dessen Oberfläche von einem Sith eingeäschert wurde... Schmerz, Wut und anschließende Leere. Aber neben ihrer eigenen Bemühung, war dort schon wieder Meister Magejins Gelassenheit, die ihr erneut dabei half, das was dort aufgekommen war, entschieden wieder wegzuschicken. Es war weder Zeit, noch Ort, noch überhaupt nötig, dies erneut zu leben. Das was sie gespürt hatte, war auch so schlimm genug.

Andere Jedi zogen sich nun zu der erhöhten Verteidigungsposition zurück, den Augenblick nutzend, den diese Erschütterung der Umgebung allen gegeben hatte. Der Sith dort oben war umzingelt. Das bekam sie noch mit ehe sie sich wieder der Verteidigung und dem Rückzug zuwandte. Doch kaum hatte sie dies getan und half auch gerade einem Soldaten auf die Beine, da hörte sie die Rufe, darunter auch den von Ritterin Uniri: „WEG!“ Ein Blick zur Seite, ließ sie realisieren dass da gerade ein Thermaldetonator kurz vor der Zündung stand und sie entfernte sich mit dem Soldaten, dem sie gerade aufhalf, zumindest zwei drei hastige Schritte. Dabei bohrte sich ein Schuss in ihre Rüstung am Bauch. Sie spürte die brennende Hitze die ein Loch in die Rüstung fraß und wie die restliche Energie ihre Haut und ihr Fleisch Angriff. Verbrennung 2. Grades, mindestens. Der Schmerz wurde ersetzt durch die Krafteinwirkung des Thermaldetonators, der sie und den Soldaten umwarfen und auch ein paar weitere Kratzer bescherten. Der Soldat auf den sie gefallen war, schrie ein mal auf, war er doch verletzt. Ein Teil von ihrer konnte das gerade sehr gut nachempfinden, doch sie blockte ihren Schmerz so gut es ging.

Erneut rappelte sie sich auf und sie rief: „Magejin?!“ Er war näher an dem Sith gewesen und sie sah ihn im ersten Augenblick nicht. „Uff... das war knapper als es sollte...“, hörte sie von ihm und nachdem sie ihn erspähte wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen zu. Sie schaffte es mit einem Keuchen wieder zu stehen und bemühte sich die herannahenden Blasterschüsse wieder abzuwehren, damit nicht nur sie die Zeit hätte, wieder auf die Füße zu kommen. Mit einem Ruf ermahnte sie Ritter Magejin zum Rückzug, bekam nur wenig von dem mit, was abseits der Blasterschüsse passierte, die auf sie gerichtet waren. Sie mussten hier weg, jetzt! „Jedi!“ rief sie jenem zu, der nun bewusstlos am Boden zu liegen schien. Keine Reaktion, die sie in dem Augenblick bemerkt hätte. Verdammt! Sie tritt möglichst schnell aber behutsam nach ihm, um ihren Stand noch halten zu können, war ihr linkes Bein doch auch angeschossen. Er reagierte, der Macht sei Dank! Den ersten Richtungs-Fluchtvorschlag von Meister Magejin negierte sie damit, dass dort leider die Imperialen im Weg standen, also war schnell entschieden dass man die einzige wirkliche Fluchtroute nimmt, die es ansonsten noch gab: Nach Süden gen Tempel, ob man von dort noch in die Gnarls abbiegen konnte, oder zum Tempel musste oder nicht.

Yerana hörte nun den endgültigen Rückzugsbefehl, das Problem war allerdings, dass sie sich keinen Zentimeter rühren konnte, erst recht nicht wenn sie den unbekannten Jedi am Boden und die Soldaten decken wollte, die gerade den Rückzug antraten. Sie hatte gewaltigte Probleme, denn ihre Kraft verabschiedete sich langsam und die Blasterschüsse konnte sie dadurch kaum noch abwehren. Sie brauchte Hilfe... und war keinesfalls zu dämlich das nicht zu erwähnen: „Kann mir... jemand... helfen?“, keuchte sie so laut wie es ihr gerade möglich war heraus. Ein Schritt zur Seite, rettete sie davor, dass ihre Beine gesiebt wurden und nur ihre wehende Robe, die ihrer Bewegung nicht so schnell gefolgt war, erwischte es ordentlich. „Jedi Kazeru, schützt die Soldaten, ich gehe zu Deikan“, hörte sie von Magejin. Erleichterung, dass sie nicht allein das für sie unmögliche vollbringen musste. „Bringt ihn hier raus!“, folgte aber, kaum dass er bei ihr war und sie antwortete nur mit einem gekeuchten „Ja...“. Rabiat packte sie sich den unbekannten Jedi über die Schulter und nutze die Macht um diese Last überhaupt tragen zu können, erst recht in ihrem Zustand. Die Sache hatte aber einen Haken: Ihre Schmerzunterdrückung musste sie dafür fallen lassen, ihre Konzentration war nicht mehr stark genug für beides und jeder Schritt tat höllisch weh. Mit einer Hand wehrte sie mit dem Lichtschwert noch rückwärts gehend die Blasterschüsse ab, bis Meister Magejin nicht mehr der einzige einsatzfähige Jedi neben ihr war. Im Schutz der anderen steckte sie das Lichtschwert weg, um ihre Last besser und schnell genug tragen zu können. Rückzug!

Außerhalb des Postens Richtung Süden, nachdem sie die erste Brücke passiert hatten, ließ Meister Magejin diese einstürzen. Sie selbst ließ schwer atmend ihren Jedi-Balast hinunter, da sich dieser nun zumindest wieder so anhörte, als könnte er alleine stehen. Schnappend holt sie nach Luft als sie kniet, sowohl ihre Bauch- als auch Beinverletzung schmerzvoll durch diese Änderungen protestieren. Einen Augenblick kämpfte sie damit, dann wurde sie auch schon von Ritterin Uniri wieder auf die Beine geholt, sie mussten weiter. Während sie gestützt wurde holt sie etwas fahrig einen Kampfstim aus ihrer Robe und injizierte ihn sich. Ihr Körper schaltete einen Gang höher, ihr Schmerz wurde gedämpft und der, der das nicht wurde, wurde durch ihre Konzentration getilgt. Sie wusste dass viele Jedi diese Stims nicht zu schätzen wusste... aber sie umso mehr, sie hatten ihr einfach schon zu oft aus der Patsche geholfen.

Etwas weiter, bei der entscheiden Abzweigung zu „in Gnarls bleiben“, oder „den Pass zum Tempel herunter", prüfte sie lediglich mit einem kurzen Scan den Zustand der verbliebenen Verteidigertruppe, um sicher zu gehen, dass keiner auf den Weg zu ihrem neuen Ziel in die Macht eingehen, oder umkippen würde. Nachdem man die Möglichkeiten abgewogen hat und das nötigste versorgt war, hatte man sich mit einigen Worten, die hauptsächlich zwischen Ritterin Uniri und Meister Magejin abliefen, entschieden: Sie würden gen Tempel gehen, Richtung der Evak. Teams, und dort weiter ihr bestes tun, um Feinde von deren Spur abzubringen. Man brach auf, und ging den Weg hinunter, der ins Tal zum Tempel führte. Jetzt würde es sich entscheiden, ob sie von einem Schlachtfeld geradewegs ins nächste traten, falls die Angreifer dort ebenso schon waren, oder nicht.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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