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Sonntag, 1. Mai 2016, 00:28

(01.05.2016)
Der Hafen – Teil 2:

Shoppen gehen... dazu nötigt er sie mehr als dass sie es wirklich will. Wozu braucht sie schon mehr als zwei Paar Sachen? Sie nimmt es aber schließlich hin. Wenn er unbedingt will dass sie mehr hat, es ihn glücklich macht, dann soll er es eben so haben. Sie wird jedenfalls nicht mehr als zwei Paar Sachen mitnehmen, wenn sie geht: Eins was sie an hat, eins was sie waschen oder flicken kann, je nach Bedarf. In ihrem neuen Hafen mehr zu haben, schadet wohl nicht wenn auf ihren Reisen etwas mal kaputt geht. Dadurch dass sie hier alle Jubeljahre mal sein könnte, ist es wohl besser „normal“ zu wirken und die meisten Leute haben eben mehr als zwei Paar Sachen.

Ihre Art der Beziehung, sie reden mal wieder darüber. Sie weiß einfach, dass es immer ein wenig weiter und weiter geht, wenn sie nicht aufpasst und dazu gehört manchmal etwas Angespanntheit und sich eben nicht gehen zu lassen. Ob sie ihm nicht vertrauen würde oder sich selbst... Eine Frage die sie nicht sicher beantworten kann, aber sie hat Angst davor zu weit zu gehen, wie sie zugeben muss. Angst, dass sie auf eine schiefe Bahn gen Dunkelheit steuert, oder im Zweifelsfall nicht mehr tun kann was nötig ist, wie ihn zu opfern, wenn es denn sein muss. Es gibt so viele Geschichten von Jedi, die den Warnung und den Erfahrungen von anderen keinen Glauben schenkten und den Fehler begingen den sie nicht tun sollte, gar zur dunklen Seite fielen. Sie will keiner davon sein, aber er wirft ihr vor, dass sie ihn aus der Gleichung heraus lässt. Er würde eingreifen, wenn die dunkle Seite sie greifen will, ihr auch die Entscheidung abnehmen und sich für das Ganze opfern, wenn es denn nötig ist. Von vielen anderen Männern würde sie davon ausgehen können, dass es hohle Worte sind, aber er war Soldat, sie weiß, dass er sich für große Ganze opfern kann und sie weiß, dass er es für sie tun würde. Der Fakt, ist etwas was sie gleichzeitig schmerzt und glücklich macht... Er liebt sie zu sehr und sie leider auch ihn. Er macht sie schwach... sie sollte gehen, auf der Stelle, und nie wieder zurückkehren... Die Wahrheit ist: sie kann es nicht. Ihr fehlt der Rückhalt des Ordens, die Stärke der Gemeinschaft... sie ist sonst allein. Er meint, sie hätte das was sie gelernt hätte, das wäre doch der Orden... In gewisser Weise hat er recht... Sie lassen das Thema für Tag ruhen.

Unter Storm stehen. Er wirft es ihr etwas vor, ist sich aber auch nicht sicher ob er nicht zuviel von ihr verlangt, da sie schon viel durchgemacht hätte. Durchgemacht... sie ist eine Jedi. Jeder der sich in den Krieg involviert hat oder reingezogen wurde, hat etwas durchgemacht. Als Jedi ist es normal dass sie in Konflikten landete, da spielt es keine Rolle. Sicher, einfach nichts zu tun, obwohl man es sich leisten könnte, liegt ihr nicht, war das letzte Jahr kaum möglich, denn wenn sie etwas ruhen ließ, dann auch aus gutem Grund und sei es die Notwendigkeit, die Füße mal still zu halten, bei Pausen in einem Unterschlupf, die sie dann selbst brauchen konnte, oder wie bei dem Flug mit der Rettungskapsel, zum nächsten Planeten. „Einfach so“ entspannen, das ist zu etwas geworden was ihr schwer fällt zu tun, das kann sie nicht leugnen. Irgendwie, bringt er ihr das aber wirklich wieder ein bisschen bei... ohne dass sie genau sagen könnte wie.
Dazu gehört wohl auch das Thema sich einfach etwas gehen zu lassen. Das liegt ihr auch nicht. Sie ist eine Jedi und hat sich auch so zu verhalten. Als er ihr ein mal in seiner Dreistheit einen Klapps gibt, gehen sie in kindisches Getue über: Sie will ihm von Bett schieben, er hält sie fest, sie will ihm nicht weh tun, er kitzelt ihre Füße und massiert sie anschließend. Letzte zwei Dinge ärgern sie, denn das nimmt ihr die Kontrolle. Das Kitzeln führte zum Lachen und das Massieren zum Entspannen. Sie reden und er nennt sie Kontrollfreak als sie sich über sein Verhalten beschwert. Anschließend muckt sie rum wie ein Kind, will dann sogar auf den Boden schlafen, was er sie nicht durchgehen lässt. Manchmal ist er einfach ein Idiot... Sie entschuldigt sich ein anderes mal für ihr Verhalten aber er sieht nicht mal wieso sie das tun sollte. Manches, versteht er einfach doch nicht, oder will es einfach nicht so sehen.

Ein Bett teilt sie mit ihm, seit sie hier ist, dabei gibt es zwar keine Grenzlinie, aber auch keine Leidenschaft. Ja mit der Zeit, lässt sie sich sogar dazu verleiten, einfach seinen Halt anzunehmen, in seinen Armen zu liegen. Er akzeptiert sie, wie sie ist, auch was sie will und was nicht. Da kann auch sie etwas von dem annehmen, was er ihr geben will und was ihr in dieser Zeit so gut tut. Sie gibt ihm auch einfach mal eine Rückenmassage, einfach, weil sie es für ihn tun möchte, es ihm sicher gut tut. Sie vertraut ihm, nahezu völlig, nur in der einen Sache, weiß sie immer nicht völlig sicher wo er seinen Schlussstrich zieht: bei der Liebe. Er hat keinen Grund nicht auf seine Gefühle zu hören. Dennoch weiß sie, dass er nicht wirklich tun würde was sie nicht will, was aber nicht heißt, dass er nicht versuchen mag sie in diese Richtung zu treiben, ob bewusst oder unbewusst. Er tut es im Grunde schon viel zu oft, seine Komplimente, sein Schmeicheleien... das macht sie mürbe. Steter Tropfen höhlt den Stein. Das darf sie aber nicht, trotz aller Liebe. Sie muss aufpassen. Wird das reichen?

Die Zeit vergeht zügig, während sie die verschiedensten Orte auf Dantooine besucht, auf der Suche nach Jedi. Während sie in der Stadt arbeitet, um ihren nächsten Flug zu finanzieren. Während sie ihm auf der Farm hilft, mal einen Tag bei ihm bleibt um den Schein zu wahren, dass sie seine „Freundin“ im engeren Sinne ist. Knapp einen Monat ist sie nun bald hier und der Tag nähert sich unaufhaltsam, wo sie sagen muss, genug gesucht zu haben, wo sie genug für einen Flug angespart hat und wo sie ihre Pflicht nicht mehr hier hält...

Sie ist sich dann nicht sicher, wie viele Tage sie noch bleiben soll. Als sie ihn aber davon erzählt, sie reden, weiß sie es plötzlich ganz klar und genau: übermorgen. Einen Tag davon arbeitet sie nochmal etwas mit ihm, seichtere Arbeit. Er würde sie am liebsten ganz davon abhalten aber einfach nur den ganzen Tag herumzusitzen, will sie zum Schluss nicht, also hat er wohl dafür gesorgt, dass es zumindest nicht so viel ist. Sie massiert ihn nochmal am Rücken, und nun, da sie kurz davor ist zu gehen, gewährt sie es ihm es auch, dies bei ihr zu tun, was sie zuvor immer abgelehnt hatte. Es tut gut, sie döst sogar etwas weg. Den nächsten Tag, machen sie einen Spaziergang, Arm in Arm und dann, gönnt sie sich nochmal das, was sie sich so selten gönnt: Tanzen. Das sogar so lange, wie seine Ausdauer es her gibt, was nicht ganz ohne ist. Danach sind sie aber beide zufrieden... und glücklich.

Die Liebe ist wirklich ein schönes Gefühl aber auch ein starkes, wie sie immer wieder feststellen muss. Die Meditation, die ganze Zeit über, half ihr, es zu befrieden und in Grenzen zu halten, nicht zur Leidenschaft über zu wandern oder ähnliche Torheiten zu begehen. Verhindern der Liebe selbst, war aber nicht möglich, zu sehr hatte sie sich entspannt und sich gehen lassen, in diesem Schwach sein, auch Kraft geschöpft.

Nach dem Tanz meditiert sie noch, um sich aufzufrischen, gefolgt von einem letzten Abendessen mit ihm, ehe er sie zum Raumhafen fährt, wenn man auf Dantooine diesen überhaupt so nennen will. Er will, dass sie alles hat und so hatte er ihr auch durchaus einen Flug extra, in Forme von Credits spendiert, damit sie auch zurückkommen kann, wenn es mal unplanmäßig nötig ist. Darum hatte sie ihn gebeten, wenn er ihr schon mit Credits helfen will, und er hatte es ohne mit der Wimper zu zucken getan. Wenn es nach ihr geht, wird sie aber lange nicht mehr wieder kommen, aber sie weiß ja, dass es ihm schon reicht wenn sie alle paar Jahre mal wieder auftauchen wird. Ja, vielleicht geht es so... etwas Nähe und Halt nach langer Zeit, wenn sie wieder genug Abstand gewonnen hat. Dann kann sie ihm wenigstens etwas für sein Glück geben, ohne aber zu weit zu gehen, denn ein kleiner Teil von ihr, würde sogar gerne hier bleiben und das ist nicht gut. Der Macht sei Dank, wird dies aber niemals ihre Pflicht als Jedi dominieren. Das Ganze geht vor. Sie wünscht sich aber ihn wiederzusehen... darauf zumindest, hofft sie etwas.

Am besten für sie beide wäre, sie fände andere Jedi, würde all solche Gedanken nicht mehr hegen, dass sie nicht nur die Stärke für dort draußen gefestigt hat, wie sie es hier tat, sondern auch die, sich komplett von ihm zu lösen, damit er aufgibt, sich jemand anderem zu wendet. Das wäre das beste, aber ob die Macht ihm das gewährt, und ihr ebenso? Sie hofft es, und eines Tages wird sie es vielleicht erfahren. Möge die Macht mit ihnen sein...
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Sonntag, 8. Mai 2016, 13:02

(08.05.2016)
Schein-Zivlisitin

Yerana hat Dantooine hinter sich gelassen, kommt aber nicht umhin, Vergleiche bei ihrer Suche nach anderen Jedi zu ziehen. Hier entfällt der ein oder andere Luxus: so muss sie wieder für alles zahlen und das erschwert natürlich die Suche, da sie weit länger mit ihrem „Beruf“ Geld verdienen muss. Durch ihre guten Qualifikationen in ihrer Tarnidentität, hat sie damit aber auch hier recht wenig Probleme, es kostete lediglich Zeit. Natürlich könnte das was sie tut auch „jeder Arzt“ und wenn man es lediglich mit einer Kosten und Nutzen Rechnung betrachtet, ist ihr Talent hier verschwendet. Sie sieht es aber nicht so, denn sie tut immerhin das was ihr Weg ist: heilen und helfen. Dazu behandelt sie auf herkömmliche Art, die Macht setzt sie nur seltener dabei ein. Das ein oder andere kleine „Wunder“, bei Patienten, die sie nicht offiziell behandelt, vollbringt sie aber gerne, so auch bei einem Mann, dessen Werte sich trotz Koltotank nicht genug stabilisieren wollten um ihn einer notwendigen Operation zu unterziehen. Als sie dort ein mal Dienst hatte, ging sie nahe des Tanks und studierte dort scheinbar intensiv konzentriert ihr Datapad, während sie dem Mann in Wahrheit die nötige Kraft zukommen ließ. Am nächsten Morgen wurde er umgehend operiert. Er hatte überlebt und wird wieder. Das sind Dinge die sie unbemerkt tun kann und sich auch nicht nehmen lässt.

Allgemein verdoppelt sich ihre Suchzeit mindestens, durch die Arbeit, zumal sie dabei noch dafür Sorge trägt, dass sie als Jedi in Übung bleibt. So hat sie sich intensive Trainingsprogramme zusammengeschustert, die ihre Fähigkeiten fordern aber möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen. Den Spruch „Zeit ist Geld“ kann sie als Schein-Zivilistin daher durchaus besser verstehen als früher. Ihr Tag ist immer recht ausgefüllt, wenn sie Arbeit, Suche und Training unter einen Hut bringt. Eigentlich muss sie sich nach der Arbeit zu einem dieser Dinge entscheiden, so dass sie meistens täglich wechselt. Von Freundschaften oder anderen Bindungen hält sie sich fern und kaschiert diese Haltung mit der distanzierten Alderaanerin, die sie vorgibt zu sein. Bei manchen Leuten klappt es, bei anderen weniger, die einen geselligeren Kern vermuten, was es bei ihr sogar trifft, wenn man es genau nimmt. Dafür hat sie aber keine Zeit, denn sie hat ihre Pflicht und diese steht für sie nun mal über ihren persönlichen kleinen Vorlieben, zumal sie nun wirklich lange genug eine innige Gesellschaft genossen hatte. Sie kann nun etwas Zeit mit ihrer Arbeit vertragen.

Bei extra Zeit, wie an Feiertagen, schult sie vor allem ihre Wahrnehmung und ab und an auch ihre geistige Heilung. Dies jedoch im Deckmantel der Armut bei Bettlern und anderen geplagten Leuten, die sich nicht mehr mit Bürokratie und Arztkosten herumschlagen können, selbst wenn sie es wollten. Die geistige Heilung ist zu auffällig, als dass sie sie an einen offiziellen Ort tätigen könnte ohne aufzufallen. Sie hilft so gut sie kann aber es ist alles andere als einfach. Neben der „normalen“ Zivilisation, lernt sie hier auch noch besser das Leiden der untersten Bevölkerungsschichten kennen. Die Hoffnungslosigkeit, mit die diese Leute teils ihr Dasein fristen, ist erschreckend. Es ist nicht so dass sie das alles nicht schon wüsste oder gesehen hätte, aber wenn sie wirklich mit der Macht in dem Geist eines anderen ist, ist das alles intensiver, nachfühlbarer. Manchen, kann sie wieder Hoffnung schenken, einen Weg aufzeigen, anderen nicht. Sie bedauert dies zwar, sieht es aber gleichzeitig als Ansporn wie auch als Übung ihrer Akzeptanz, die Macht wird sie leiten, alles hat seinen Sinn und Zweck.

Nachdem sie auf Agamar, Abhean und Lannik vergeblich suchte, landet sie auf Denon. Ein Stadt-Planet, es gibt hier keine freien Landschaften. Es erinnert sie etwas an Coruscant. Wann war sie das letzte mal dort? Vor zwei Jahren? Könnte hinkommen. Sie hat sich inzwischen ein Schema angelegt wenn sie auf einen neuen Planeten kommt. Als erstes sucht sie ein Archiv auf, studiert die geografischen Daten oder im Fall von Denon, die Stadtkarten, dann sucht sie eine spartanische Unterkunft, von der aus sie gut ihre Suchen starten kann und zu guter Letzt auch eine Arbeit, damit sie diese und ihren Lebensunterhalt bezahlen kann. Dann kommt der übliche Trott zwischen Arbeit, Suchen und Trainieren. Damit fährt sie gut und kann nicht klagen. Sie hat nicht das Gefühl eine ihrer Pflichten dabei zu vernachlässigen, trotz dieser „normalen“ Arbeit.

Hier auf Denon, stößt sie aber bei ihrer Arbeit auf einen Fall, bei dem sie sich nicht zurückhalten kann. Ein Ring aus Verbrechern, in einem für die Regierung wenig interessanten und kleinem Viertel, der ärmere Leute in die missliche Lage bringt, für sie zu miesesten Konditionen zu arbeiten oder den Hungertod zu erleiden. Durch Zufall, oder besser „durch die Macht“ ist sie darauf gestoßen. Diese Halunken achten mit System darauf, dass immer ein Familienmitglied zurück bleibt, wenn man das Viertel verlässt und stellen damit sicher, dass jeder, der es in Erwägung zieht zu gehen einen hohen Preis dafür zahlt. Yerana hat ihre Suche nach anderen Jedi kurzfristig auf Eis gelegt, um nach einer Möglichkeit zu suchen das Problem zu lösen.

Anonyme Hinweise sind ihr erster Versuch, aber wie sie anhand von Beobachtungen merken muss, hat da jemand gut geschmiert oder Verbindung zu Höherstehenden. In der Hoffnung dass es ersteres ist, hat sie sich weiter anonym, an solch Höherstehende gewandt. Zwecklos, wie sich herausstellt. Entweder sind die Beamten korrupt, dass sie nicht reagieren, oder jene lassen sich nicht herab, auf einen so kleinen Fall ihre Aufmerksamkeit zu lenken, während politische Wahlen stattfinden.
Also änderte sie ihre Taktik. Nach näherer Beobachtung ist ihr klar geworden, dass der Ring leider trotzdem zu groß ist, um es allein mit ihm aufzunehmen. Am Ende würde sie vielleicht sogar selbst noch in einer Zelle der Regierung landen und das könnte schlimmstenfalls dazu führen, dass ihre Tarnidentität doch entdeckt wird und die Zakuul informiert werden, gerade Baren Treil, wäre sicher froh darum sie so einfach in die Hände zu kriegen. Nein, so geht es nicht. Die Überlegungen kosten sie Zeit aber letzten Endes hat sie eine Idee, die funktionieren könnte...

Mit etwas Ermittlungsarbeit, vielen unauffälligen Gesprächen mit den Leuten so wie mit ihrer eigenen Bestechung zweier Ganoven, schafft sie es, eine Familie nach der anderen hinauszuschmuggeln. Natürlich, als nach ein paar Tagen plötzlich fünf Familien fehlen, wird man doch aufmerksamer aber noch gelinkt ihr mit Ablenkungen das Mankakatze und Akkhund Spiel. Bei zehn Familien wird es schon sehr eng, aber sie weiß, noch ein gutes Dutzend warten noch. Sie tut was sie kann aber der Führer des Ringes ist nicht auf den Kopf gefallen und als weitere vier Familien mysteriöser weise aus seinem Netz schlüpfen, hofft sie darauf, dass der Profit genug gefallen ist, dass sie ihre Gaunerarbeit hier aufgeben müssen, denn dann schnappt eine Falle zu. Einen Blaster hat sie, aber sie ist bei weitem nicht so gut damit wie mit ihrem Lichtschwert, würde die Macht nicht mit ihr sein, wäre sie sicher schon zwei Köpfe kürzer bei dem Feuergefecht, bei dem sie keinerlei Unterstützung hat. „Fahrt!“, ruft sie noch streng und ernst zu dem großen Transporter und tatsächlich, ringt sich wohl ein Familienvater dazu durch das Notwendige zu tun. Sie könnte den Transporter nicht mehr erreichen ohne sich zu verraten.

Jetzt allerdings, ist sie wirklich allein, in einer Straße der Stadt, zwar noch in guter Deckung aber ihre Munition wird nicht ewig reichen und die Gauner positionieren sich um, sie kann es schon fühlen wie sie umringt wird. Sie muss eine Lücke finden und zwar schnell. Eine Gasse fängt ihren Blick, logisch betrachtet, ist da nichts was sie dazu animieren sollte rüber zu gehen, aber sie hat das Gefühl, dass die Macht ihr den Ausweg weißt, und das reicht ihr, um das hohe Risiko einzugehen da überhaupt hinzukommen. Ein gewagter Sprung vorwärts... und ein Spurt um einen parkenden Speeder rum, bringt sie schon nahe, aber noch nicht ganz heran. Beim letzten Spurt allerdings wird sie getroffen und als in der Gasse auch noch zwei der Halunken sitzen, ihre Blastermunition verbraucht, liefert sie sich einen waffenlosen Kampf der ihr weitere Verletzungen einbringt. Hätte ihr Meister sie nicht in Teräs Käsi ausgebildet, wäre das ohne sichtbare Machtnutzung schwer schief gegangen.

Mit einem Keuchen schließt sie die Augen und sammelt sich, ehe sie nach einer Möglichkeit sucht zu entkommen ehe der Rest ankommt. Ein Blick auf das Ende der Gasse verrät eine Sackgasse, zumindest, für jeden der keinen Machtsprung beherrscht oder Kletterausrüstung vorzuweisen hat. Nach einer Versicherung dass niemand sie beobachtet, macht sie zwei Sprünge mit der Macht und sie ist darüber hinweg, landet etwas härter, was sie in die Knie gehen lässt. Das wird ihr etwas Zeit erkaufen... aber sie gibt sich nicht der Illusion hin, dass sie bereits in Sicherheit ist. Sie weiß nicht was der Ring alles für Kontakte hat aber sie will auch nicht hierbleiben um das auszutesten. Sie muss auf den schnellst möglichen Weg von dem Planeten runter. Ihre Wunden schmerzen aber sie kann es genug dämpfen und mit ihrem Selbstheilungstalent dafür sorgen, dass sie nicht verblutet. Alles weitere muss warten. Mit diesen Verletzungen wird sie eine Pause brauchen, also ist ihr nächstes Ziel klar. Sie kann nur hoffen dass die Familien ihren Anweisungen folge leistete um nicht erneut entdeckt zu werden: Sie sollten mit den Credits, die sie ihnen gab, vom Planeten runter. Zwar konnte sie nicht viel geben aber zum nächsten Planet würde es reichen. Wenn sie stattdessen hier bleiben würden um das Geld für einen Neustart auszugeben... würde der Ring sie vielleicht erneut finden. Genau aus diesem Grund, steuert sie den Raumhafen an, hätte sie nicht ihr Datapad mit der Karte würde das wohl in großen Umwegen geschehen, aber so, nimmt sie lediglich nicht den direktesten Weg, um nicht in Gauner zu laufen die den Gedanken an "Abhauen wäre für sie am klügsten", teilen. Sie wird es von hier weg schaffen.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Deikan« (8. Mai 2016, 15:07)


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Mittwoch, 11. Mai 2016, 17:09

(11.05.2016)
Glaubenscrash

Yerana sitzt auf dem Stuhl eines Transportes. Die Augen geschlossen, den Atem ruhig haltend. Sie meditiert unauffällig, bemüht sich das Chaos in den Griff zu bekommen das sie durchflutet. Derzeit hält sie sich noch gut Überwasser, aber ihr innerer Damm bröckelt, trotz der Meditation. Ein tiefes Durchatmen, Bilder...

Sie geht nach Dantooine, durchaus ein paar Jahre früher als geplant. Genauer gesagt war sie nur acht Monate weg. Nach Danan, und mit ihren Verletzungen, brauchte sie definitiv eine Pause. Wieso also nicht den Hafen ansteuern, der in ihrer Verletzlichkeit Sicherheit verspricht. Gedacht, getan, nun ist sie hier und am Raumhafen, in einer dunklen Ecke, den Mantel umschlungen, damit die Blutflecken, aufmerksamen Vorbeikommenden nicht offenbart werden. Sie nutzt die Selbstheilung als sie ihn anfunkt und um Hilfe bittet. Natürlich kommt er, alles andere hätte sie gewundert. Er bringt sie zu sich, in sein Heim und ihren Hafen, versorgt die Wunden, kümmert sich um sie....

Der Transporter setzt auf. Sie wollte gleichzeitig so weit wie möglich von Dantooine weg aber zeitgleich so schnell wie möglich ihre Reise beenden. Das hatte sie schon am Raumhafen festgestellt. Auf Garqi vermutet sie keinen Jedi und tatsächlich, ist es gerade auch gar nicht ihr Ziel einen zu finden. So könnte sie keinem Jedi unter die Augen treten. Schnellen Schrittes geht sie mit ihrem wenigen Gepäck, in Forme einer Umhängetasche, raus aus dem Raumhafen, informiert sich kurz im hiesigen Archiv über die unbewohnten Regionen des Planeten und erreicht dann den Rand von diesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Von da aus läuft sie... so schnell sie ihre Beine tragen können, hinaus in die tiefste Wildnis, wo sie niemand sehen oder hören kann. Ihr Scham und ihre Reue gekoppelt mit ihren widerspenstigen Gefühlen treiben sie an.

Tag fünf ihrer Genesung hier. Dank der vielen Zeit mit der Selbstheilung ist sie körperlich nahezu genesen. Natürlich ist sie noch kraftloser und ihr Gleichgewicht ist auch noch nicht wieder völlig in der Balance aber das wird schon wieder. Besser gesagt: es würde wieder werden, doch das Gespräch dass sie mit ihm führt, sorgt nicht gerade dafür. Ihr Hand fährt über die Konturen seines Gesichtes und seine Hände werden um ihre Tailie herum fester. Als sie fragt was er da macht, meint er, dass er nur dafür sorgt, dass seine Hände nichts tun was sie nicht sollten. Daneben, täte er das was er immer tut: zu versuchen dass sie sich wohl fühlt. Sie dankt ihn dafür, sie weiß, dass das für ihn auch nicht alles ganz einfach ist. Trotzdem bemüht er sich so. Er zieht sie näher zu sich und wenn sie seinen Worten zuhört, reicht die Bemühung aber leider nicht: „Ich... würde dich... gerade unglaublich gerne... küssen“, sagt er leise, geradezu unsicher, für seine Verhältnisse, wohl wissend was er da gerade zu ihr sagt. Seine Augen blicken in ihre und sie zurück in seine. Natürlich weiß sie dass er solcherlei immer gerne gewollt hat und will, er liebt sie nun mal und für einen Mann gehört die leidenschaftliche Verstrickung wohl schlicht dazu. Moment... wieso klopft ihr Herz jetzt aber schneller? Sie setzt zu einer Antwort an, die ihm die Grenzen mal wieder verdeutlicht, lässt die Luft dann aber wieder entweichen. „Ja“, kommt ihr nur über die Lippen, immerhin hat ihr Verstand schon bestätigt, dass sie weiß, dass er das will. Was soll sie da schon groß zu sagen? Ja? Ja?! Das ist viel zu undeutlich! Sie muss das klarst... und ihre Gedanken halten inne als sich sein Gesicht dem ihren nähert und ihr Herz weiter kräftiger gegen ihre Brust schlägt. Ihre Gedanken werden kurz weggefegt und als sie gerade glaubt wieder einen fassen zu können, küsst er sie abermals...

Sie taumelt als sie bei der Geschwindigkeit doch mal strauchelt, einen Baum streift, jedoch weiter rennt, durch das Ungleichgewicht aber stolpert, sich dann aber wieder aufrappelt und weiter läuft. Sie will daran nicht denken! Nein, sie soll und muss daran denken. Das war ihr vergehen! Sie ist die Jedi, sie hätte sich deutlicher ausdrücken müssen. Sie hätte dem Einhalt gebieten müssen! Aber sie hat es nicht... sie hat... versagt. Nein, mehr als nur versagt. Sie hat alles verraten, alles! Den Jedi Orden, sich selbst und ihn. Ihre Beine knicken im Lauf ein, sie stürzt schwerer, was Kratzer im Gesicht hinterlässt, Schürfwunden an Händen und Knien. Bedeutungslos. Sie rappelt sich lediglich zum Sitzen auf und...

Gefühle und ihr Körper arbeiten gegen sie, lassen ihren Verstand kaum noch Raum. Gerade hier bräuchte sie ihn aber so sehr. Die Berührungen von dem, den sie liebt, die Gefühle, die es auslöst, schwemmen die Gedanken ihres Verstandes hinweg, wie Wellen am Meer die Spuren des Sandes. Immer ein bisschen weiter, wie sie es befürchtet hatte... Der Gedanke hilft ihr nicht und ihr Verstand geht mehr und mehr unter. Die Seite ihrer selbst, die sich sonst immer der Rationalität und dem Verstand untergeordnet hat, verschaffte sich in ihrem kleinen Ungleichgewicht massive Geltung. Ja das geht sogar soweit, dass sie ihn darum bittet ihr keinen Raum zum Denken zu lassen... und er folgt ihrem Wunsch. Leidenschaft vermischt mit Aufgabe, der Erkenntnis, dass es zu spät ist sich zu wehren, selbst wenn sie es noch will. Sie ergibt sich der Situation, den Gefühlen, ihrem Körper und dem Mann den sie liebt.

... schreit. Sie schreit einfach das Chaos und den Schmerz heraus. Wie konnte sie nur? All die Lehren des Ordens, die Warnungen ihres Meisters, die Erfahrungen so vieler anderer Jedi. In den Wind geschossen! Unwillkürlich denkt sie an Ritter Aurel, die drei Wege die er ihr damals aufgezeigt hatte, zu dem Problem ihrer Liebe. Sie hatte letzten Endes nun doch den Pfad gewählt, der sie zu einer schlechteren Jedi macht. Sie weiß um ihre vielen Fehler und sie hat sich stets bemüht möglichst mittig den Weg der Jedi zu gehen, um beim Straucheln nicht gleich in die Tiefe zu fallen, sondern auf festen Boden und sich wieder aufrappeln zu können, geschützt von den bildlichen Sicherheitsbegrenzungen des Weges, geschützt von anderen Jedi, die die Macht mit einem stabileren Charakter gesegnet hatte als den ihren. Sie hätte sich anpassen müssen, sehen, dass diese Begrenzungen fort sind, dass sie zumindest keine absolte Sicherheit mehr hat, wenn sie strauchelt. Sie ist nun gestürzt, hängt gefühlsmäßig am Hang, der sie in die die dunkle Tiefe führt. Wie lange kann sie sich noch festhalten?

Am Morgen verspürt sie körperlichen Schmerz, der sie auch wacher werden lässt. Ihre Gedanken sind noch halb am Schlafen, als sie in sein Gesicht sieht und glücklich lächelt. Das waren schöne Gefühle, geradezu unbeschreiblich und das was nachhallt ist tiefgreifend... aber als sie an ihn herab sieht, unbedeckt, erinnert sie sich mit was das allem verbunden war, was sie getan hat. Ihr Herz setzt bei dieser erschreckenden Erkenntnis einen Schlag aus. Sie deckt ihn mit der Decke zu und duscht, säubert sich mit einer Gründlichkeit, die auch einen Droiden vor Neid hätte erblassen lassen können. Als sie blitzblank sauber ist, schaltet sie das warme Wasser aber aus, schaltet auf kalt um und setzt sich in Meditationspose hin. Keine Tapas, nicht dieses mal, nicht für sie. Sie hat jede Strafe verdient. Die Meditation hilft etwas und doch nur so begrenzt. Es fühlt sich gar etwas so an, als hätte sie gar nicht das Recht dazu, diese zu Hilfe zu nehmen, sich an die Macht zu wenden für Stärke und Gleichgewicht. Aber sie ist eine Jedi, also tut sie es wie sie es tun sollte. Oder ist das der Schritt, der sie endgültig dafür disqualifiziert hat? Sie vertreibt den Gedanken der ihren aufgewühlten Gefühlen entspringt und als sie merkt wie ihr Körper schon von der Dusche zittert, geht sie raus. Sie schaltet seinen Droiden ab, als er sie morgendlich begrüßt, nicht dass dieser ihn noch verräterisch weckt. Schnell und leise packt sie ihre Sachen zusammen, frühstückt, da sie nicht weiß wann sie das nächste mal zu einer Mahlzeit kommt, zeichnet eine Nachricht auf, die sie auf dem Nachttisch in Forme eines Datenchips hinterlässt und setzt sich dann nochmal zu ihm. Einige Minuten beobachtet sie ihn, seine schlafenden friedlichen, ja glücklichen Gesichtszüge und es schnürt ihr den Hals zu. Sie liebt ihn, diesen verdammten Idioten... aber sie hat es kaputt gemacht. Vielleicht würde er sie ja nach ihrem Abgang genug hassen, damit er sich endlich von ihr löste. Eine Hoffnung der sie nicht wirklich glauben schenkt und es auch nicht wirklich will. Jemanden zu solchen Gefühlen zu treiben ist nie gut. „Möge die Macht mir dir sein.... leb wohl“, sind ihre letzten leisen Worte an ihn, ein Kuss auf seine Stirn, beendet ihre Verabschiedung. Er schläft tief und fest, wacht nicht auf, offenbar ist die Macht gerade mit ihr. Danach steht sie auf und geht, im Gedanken nie mehr wiederzukehren...

Sie hat sich ihren Hafen zerstört. Sie hat ihre Prinzipien verraten. Sie hat die Regeln des Ordens, ja sogar den Kodex missachtet. Sie hat es nicht mehr verdient ein Jedi zu sein. Sie sollte sich einfach hinab fallen lassen in diese Schwärze...
Nein, das kann sie nicht, denn dort unten wartet sicher die dunkle Seite auf sie. Das was aus ihr werden würde, wäre das wogegen sie ihren Lebtag angegangen ist. Aber ihr Leben kommt ihr gerade so zerstört vor und sie hat keine Kraft mehr. Mit dem Gedanken lässt sie sich auch auf den Rücken zurückfallen, zwischen Baumwipfeln den Himmel betrachtend, der bis auf ein paar vorbeiziehende Wolken klar ist. Ihr Leben beenden wäre wohl auch nicht zu verkehrt, oder? Der Gedanke erscheint gerade sehr reizvoll. Sie könnte niemanden mehr schaden, nichts mehr falsch machen und könnte Jedi Ritter Yerana Deikan völlig der Macht überlassen...
Auch das kann sie aber nicht. Das Versprechen an ihren Meistert macht ihr das ebenso klar, wie ihr eigener Wunsch anderen zu helfen. Daneben holt sie auch ihr Leitspruch ein: „Nur weil etwas schwer ist, ist es keine Entschuldigung es nicht zu tun“, sagt sie sogar leise mit spröden Lippen von ihrem endlos erscheinenden Spurt. Ihr Leitspruch ist ewiges Glück und ewiger Fluch in einem, der sie nun auch schwer Seufzen lässt, aber er sagt ganz klar was sie zu tun hat: Sie hat ihren Fehler zu akzeptieren und ihre Pflicht als Jedi zu tun.

Yerana schließt die Augen und lässt die Macht sie durchströmen. Sie braucht etwas Kraft, um das nötige zu tun, um hier zu überleben und sich dabei auch selbst wieder zu finden. Der rationale Teil, gewinnt wieder an Stärke, weiß was zu tun ist und was sie zu lassen hat. Ihre Gefühle machen da aber nicht so schnell mit. Es wird Zeit brauchen, sie in Einklang zu bringen, da ist sie sich sicher. Sie klettert auf einen Baum, der ihr geeignet erscheint ihr etwas Sicherheit aber auch Ruhemöglichkeit zu geben, kaum dass sie die nötigste Kraft dafür gesammelt hat. Hier wird sie schlafen, Nahrung und Wasser hat sie noch etwas und morgen kann sie sich um weiteres Gedanken machen. Nun muss sie erst mal Kraft schöpfe, vor allem erst mal körperlich, damit sie hier nicht verenden, aber auch geistig muss sie davon schöpfen, um ihr zerschlagenes Sein wieder zusammenzuflicken. Möge die Macht mit ihr sein. Mit dem Gedanken schläft sie erschöpft ein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

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Donnerstag, 19. Mai 2016, 18:06

(19.05.2016)
Ungeplanter Querschuss

Gute zwei Wochen ist Yerana noch in der Wildnis um sich wieder zu sammeln. Dann folgt sie wie üblich ihrem Schema, nur dass sie dieses Mal nicht sucht und sich daher auch auf das Training konzentrieren kann. Das tut ihr gut: die Arbeit, das Training, viel Meditation. Dennoch fühlt sie sich noch nicht wie sie selbst. Vermutlich hat sie noch irgendetwas übersehen, aber wenn das so ist, wird sie das schon herausfinden.

Zwei Monate ziehen dahin und inzwischen, weiß sie was los ist. Zumindest, befürchtet sie es schwer. Tatsächlich hat sie sich noch nicht „getraut“ sich die Bestätigung zu holen. Die Anzeichen sprechen für sich, dennoch... sie konzentriert sich lieber auf die Arbeit und das Suchen, da sie inzwischen wieder weitergezogen ist. Sie ist so ein elender Feigling. Es gibt aber nun mal kein Jedi Handbuch für diesen befürchteten Zustand sondern nur für das „danach“ oder besser, wenn es ein Handbuch dafür gibt, hat sie nie hineingeschaut, in der festen Überzeugung es nie zu benötigen.

Sie holt sich ihre Bestätigung als sie wieder den Planeten gewechselt hat. Den Test erledigt, fragt sie sich doch wie sie so eine dumme Nerf Kuh sein konnte. Hat die Macht sie etwa so, zu ihrem Plan B gebracht? Einerseits ist es ein Gedanke der ihr Herz beruhigt, andrerseits, kommt sie nicht drumherum ihre ganze Tat nach wie vor als Fehler zu sehen. Sie ist nun mal eine Jedi und Jedi geben sich nicht der Leidenschaft hin. Mal etwas davon sacht zulassen, gut, wie beim Tanzen, aber nicht sich davon kontrollieren zu lassen, wie es bei ihr der Fall war. Akzeptanz dessen was war, ist aber nach dem zwei Wochen eingetreten, wenngleich es sie noch lange schmerzte daran zu denken. Jetzt ist es in Ordnung.

Etwa eineinhalb Monate später, kommt ihr alles so schwerfällig vor, egal was sie anzugehen scheint. Training, Arbeit, Suchen, alles ist schwer. Ihr Körpergefühl stuft sie mehr und mehr als behäbig ein, ihre Gefühle allgemein spielen Achterbahn, schlimmer noch als wäre sie verletzt. Sie muss sich immer öfter zurückziehen, um sich zu beherrschen, ihr Gleichgewicht zu wahren. So geht es nicht weiter. Das wird zu viel. Wie soll sie denn das noch fünf Monate hinbekommen? Gerade in dem Wissen dass das erst der Anfang ist? Eigentlich hat sie das alles verdient... aber sie kann gerade nicht mehr nur an sich denken. Das beste, dass sie tun kann, ist etwas was sie so gar nicht tun will. Er ist inzwischen sicher damit klar gekommen, dass sie weg ist. Jetzt einfach aufzutauchen... der Gedanke stört sie, massiv.

Eine Woche später wirft sie ein Kissen an die Wand ihrer spärlichen Unterkunft. Wie kann alles nur so gegen sie sein! Sie will es nicht und damit basta! Er soll seine Ruhe haben, damit Leben, dass er sie nie haben kann und damit Punkt! Wut... über sich selbst, über ihre Möglichkeiten und über das was sie im Begriff ist tun zu müssen. Denn ob sie das gern hat oder nicht, am besten wäre nun mal so ein sicherer Hafen, wie den, den sie nie wieder ansteuern wollte. Verdammt! Nochmal wirft sie das Kissen gegen die Wand, aber dann lässt sie sich auf Bett sinken und weint.
Sie schafft das nicht alleine. Dafür ist die Macht nicht da, sie durch so eine selbst auferlegte Bürde zu führen, das kommt ihr einfach zu egoistisch vor. So einsam... Ihr ist kalt. Sie will nicht... Aber es geht hier nicht nur darum was sie will. Die Konsequenzen tragen, das beste tun für das neue Leben, damit es gesund zur Welt kommt. Ihre Hände krallen sich in die Laken des Bettes, während sie versucht sich zu beruhigen. So lächerlich und erbärmlich. Wenn alles klar ist, was sie tun sollte, dann soll sie es einfach tun und sich nicht so anstellen wie ein Kind das nicht seinen Willen bekommt. Tief atmet sie durch, setzt sich langsam auf und meditiert.

Also doch wieder Dantooine... Sie überlegt wie sie ihm das mitteilen kann, geht verschiedenste Szenarien in ihrem Geiste durch, wie er reagieren könnte, von „am Wahrscheinlichsten“ bis „sicher nicht!“, aber am Ende, lässt sie los. Sie weiß es nicht, sie wird einfach darauf vertrauen müssen, dass sie die richtigen Worte schon finden wird. Wird er dann das akzeptieren was sie plant? Er hat immer gesagt, dass er ihre Pflicht versteht... wird er aber das verstehen? Stopp, aus, halt. Nein, genug. Das sind alles unnütze Gedankenspiele. Sie sollte in der Gegenwart verweilen. Jetzt ist erst mal Sachen packen angesagt, im Holonet nachzusehen wann der nächste Flug sie dort hin bringen kann. Alle anderen dummen Gedanken können warten.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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65

Montag, 23. Mai 2016, 18:20

(23.05.2016)
Einsamkeit – Pflicht und Familie (Teil 1)

Als sie auf Dantooine ankommt, atmet sie mal tief durch. Die Luft hier ist auf jeden Fall besser als auf einen der Stadtplaneten. Das Leben ruhiger. Sie geht zu Fuß bis zu seiner Farm. Sie hat keine Eile dort hin zu kommen und saß sowieso die ganze Zeit beim Flug. Als sie ihn nicht direkt von weitem sieht, geht sie Schnurstracks hinein. Den Droiden, lässt sie dabei ziemlich Links liegen, auch wenn der geradezu ängstlich fragt, ob sie ihn gleich wieder abstellt, daneben stellt er seine Fragen zögerlich. Scheinbar ist da mal wieder eine Speicherlöschung fällig... So oder so, informiert er sie was geschehen war, als sie ging. Sie hat ihn also wirklich sehr verletzt, wie befürchtet. Sie zieht die Stiefel aus und schlüpft unter die Decke, kuschelt sich darin etwas ein. Auch wenn sie vor dem was kommt etwas Bammel hat, so überwiegt gerade ein Gedanken und Gefühl: In Sicherheit. Sie schläft dort etwas, sie würde es hören wenn der Droide später seinen Herrn kontaktiert.

Als er hinein kommt, wie sie fühlen kann und hört, motzt er erst mal seinen Droiden an der ihn verfrüht zurück bestellt hat. Sie klärt ihn auf, dass es ihre Anweisung war. Ungläubigkeit, dass sie hier ist, dominiert dann das Wiedersehen. Da sie noch in der Decke gehüllt dort sitzt, sieht er den Grund auch noch nicht, aber als sie sie runterschiebt... ist da nur noch mehr Erstaunen. Als er allerdings noch nachfragt, ob es wirklich „das“ ist, geht sie ihn doch verbal trocken an. Sie muss sich derzeit wirklich schwer beherrschen mit diesen dummen Gefühlsschwankungen, aber dann geht es wieder. Sie reden etwas, auch, dass diese eine Nacht sie viel gekostet hat. Er versteht es aber nicht, wieso dass ihrer Selbstachtung geschadet hat. Sie hat geahnt dass sein Verständnis dort an seine Grenzen kommt. Er wollte ihr nie ein Kind aufbürden... nun, er hat es, zumindest in Kombination mit ihrer eigenen Dummheit, von ihrem Fehler, sich von der Leidenschaft leiten zu lassen, von ihren Gefühlen. Er sieht die Nacht natürlich nicht als Fehler, sie... mildert ihre Worte zumindest ab. Im Grunde sieht sie es so, dass es einer ist. Natürlich könnte man nun den Willen der Macht als Ausrede vorschieben und vielleicht wird das Ganze einen Sinn haben, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass sie etwas tat, was sie als Jedi nicht sollte. Sie hat die Regeln und den Kodex verletzt und das bedauert sie sehr. Das wird auf keinen Fall noch ein mal passieren.

Sie klärt ihm darüber auf, dass sie erst mal hier bleiben wird aber nach einer kurzen Stillzeit auch sofort gehen wird und das Kind dann bei ihm bleibt. Da sie bisher noch niemanden gefunden hat, hat sie keine andere Wahl als es so zu handhaben. Allerdings wird sie zurückkommen, um zu überprüfen ob ihr Kind dann machtsensitiv ist oder nicht. Sie glaubt nicht, dass sie es schon von Geburt an sicher sagen kann, dafür wird ihre Konzentration noch zu sehr geschwächt sein, von den ganzen Hormonhaushalt, der sich dort zwangsläufig mit den Phasen ändert. Nach drei Jahren allerdings, sollte sie ganz sicher sein können. Hoffentlich hat sie bis dahin andere Jedi gefunden, damit sie es dann auch wirklich in Obhut eines Jedi geben könnte, wenn er machtsensitiv sein sollte. Wenn nicht, wird es bei seinem Vater sicher ein gutes Leben führen können...

Als sie allerdings doch noch genauer Nachhakt, ob er damit klarkommt, wenn sie das Kind dann weggeben will, fällt sie von der Traumlandwolke ihrer Planung hart runter. Er würde wirklich ihrer Pflicht im Wege stehen? Sagte er zu ihr nicht, ihre Pflicht würde immer im Vordergrund stehen?! Ihre Pflicht wäre nicht die ihres Kindes? In ihrem Zustand regt sie etwas schnell auf, ihre Gefühle können sehr sprunghaft sein, aber als er dann noch damit kommt, dass er das Kind nicht in die Hände eines zerschlagenen Reliktes geben würde, trifft er sie wirklich mitten ins Herz. Den Rest was er sagt, hört sie nur wie durch dicken Nebel, wie verschwunden. Seine Worte hallen in ihr wieder „Relikt... zerschlagen“, und mit ihnen ein Schwall von Emotionen: Das Gefühl von Verlust und Hoffnungslosigkeit will sich breit machen, dass sie aber nicht zulassen will! Was sie durch ihre Willensstärke dort aber vertreibt, weicht der Wut, wie er so etwas auch nur sagen kann. Sie ist eine Jedi! Sie steht vor ihm! Sie sind nicht Vergangenheit und es gibt noch andere! Elender Lügner! Ihre Hand schnellt vor und sie ohrfeigt ihn, was ihr Herz einen Schlag aussetzen lässt, als sie sich gewahr wird, welchem Gefühl sie da gerade Raum gewährt hat, in ihrem Bemühen Verlust und Hoffnungslosigkeit zu verbannen. Ihre Augen weiten sich und die Reaktion die von ihm zurückkommt, schnürt ihr die Luft zu. Eine Kälte, die sie von ihm nicht mal in seinen schlimmsten Reaktionen ihr gegenüber, je so gesehen und vor allem gefühlt hat. Seine Worte, dass er sich von niemanden schlagen lassen würde, nicht mal von ihr, und dass sie hier die längste Zeit willkommen war, wenn sie es nochmal täte, lassen sie einfach nur noch flüchten – zumindest bis ins andere Zimmer.

Ihr Atem ist schwer, ein Schock zu viel auf ein mal. Er folgt ihr, klingt wieder normal. Sie erklärt ihm was das war und er ihr, wie er das sieht. Der Orden würde jetzt im Schatten leben und dahin gibt er sein Kind nicht. Sie macht ihm klar, dass er da lieber nicht im Weg stehen sollte, wenn es um ihre Pflichten geht, leider klingt sie vermutlich nicht halb so konsequent, wie sie es sollte. Er würde im Weg stehen wenn sich der Orden bis dahin noch nicht erholt hat. Ihre Gedanken schlagen ein paar Purzelbäume, aber schließlich bringt das Wort, dass sie noch nicht mal wissen ob sie sich gerade nicht umsonst darüber Gedanken machen, den Frieden. Dennoch kommt sie nicht umhin ihm noch zu sagen wie schwer er es ihr manchmal macht, so große Hilfe er auch sein kann. Das beruht offenbar auf Gegenseitigkeit. Aber sie würde ihr Kind zum Orden bringen, wenn es so kommen sollte, auch wenn sie das nun nicht mehr Laut ausspricht.

Der letzte Punkt der zu klären ist: Die Nacht die sie geteilt haben. In beidseitigem Einverständnis wäre es gewesen, anders hätte er es nie getan. Ein Teil von ihr, hat dieses gegeben, ja, sie kann das auch nicht leugnen und tut es nicht. Sie macht ihm aber klar, dass sich die Leidenschaft nicht wiederholen wird, auch wenn er nicht versteht wieso. Deshalb wird sie darauf achten müssen, aber irgendwie, fällt ihr das nicht sonderlich schwer. Vielleicht weil das „Unbekannte“ daran nun verflogen ist und sie mit dem Kind in ihrem Bauch nun wirklich andere Gedanken macht. Sie will seine Nähe... aber, nur den Halt, wie früher auch, nicht mehr... Aber offenbar geht das für ihn nicht mehr so wie damals. Das wird sie wohl hinnehmen müssen. Ein Hafen der Sicherheit... aber ohne Verbindung zum Festland. Kein Tau, kein Laufsteg. Sie bleibt bei sich.

Dass das ein Unterschied ist, spürt sie. Nicht dass er sie nicht mehr anrühren würde. Sie bekommt trotzdem kleine Umarmungen und Gesten, aber es ist... so ... so... ein Hauch von dem was war. Sie vermisst es sich ganz fallen lassen zu können. Als sie dann auch eines Tages mal merkt, dass er auf manches einfach anders reagiert als früher, hält sie noch mehr Abstand. Sie will ihn schließlich nicht anstacheln. Sie wollte nur den Halt... egoistisch. Sie soll mit dem zufrieden sein was sie hat. Immerhin einen Hafen, statt dort draußen bis zum Schluss ihren Lebensunterhalt verdienen zu müssen und sich mit wer weiß wem herumzuplagen, was angesichts des Gedankens an die Ohrfeige, vielleicht sogar schwer schief gehen könnte. Sie kann nicht anders als mal ironisch daran zu denken, was für eine tolle Jedi sie doch ist. Solche und andere Gedanken mehren sich. Im Grunde ist sie also doch allein, oder? Und sie wird noch viel einsamer sein wenn sie das Kind ausgetragen hat und von hier weg geht. Nein, das ist hier kein Hafen mehr, es ist lediglich eine Übergangslösung, das Beste für das Kind. Was sie will, ist egal. Die Prioritäten sind gesetzt.

Während die Zeit so dahin zieht, geht sie in die Stadt, hilft immer mal wieder Halbtags aus, ehe sie sich Nachmittags, schon müder, zurückzieht, etwas schläft um Kraft zu tanken. So ein „Mittagsschläfen“ stellte sich einfach als erholsam und erfrischend heraus. Wieso dann nicht nutzen wenn sie es hier eben kann. Eine der kleinen Vorteile für sie hier. Ansonsten hilft sie mal mit ihren begrenzten Wissen etwas auf der Farm aus, aber da merkt sie wieder mal, dass die Landwirtschaft so eine Sache für sich ist. All das hilft aber wenig ihr Gemüt aufzuhellen. Ihr ist einfach immer weniger danach, groß zu Lächeln. Wieso auch... es wäre nur geheuchelt.

An einem Abend kommt er zu ihr und hilft ihr sich aufzusetzen. Er gibt ihr auch mal eine dieser Umarmungen die doch Halt versprechen... aber ist das... wirklich? Sie wagt es fast nicht diesen anzunehmen, zu sehr befürchtet sie, dass er gleich wieder verschwindet. Sie führen ein Gespräch, über das, was sie sich hier erhofft hat, das, was für ihn nicht mehr gleich ist. Für ihn eine positive Bejahung ihrer Liebe, für sie nicht. Nur eine weitere Bestätigung dass sie alles kaputt gemacht hat... Er kann einfach nicht begreifen, dass es nun mal für sie ein Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft gibt. Sie versucht es erst gar nicht es ihm zu erklären, was würde das schon bringen, es ist ja deutlich wie er denkt. Die blöden Hormone verleiten sie dazu, zu weinen. Im Grunde, hat sie sich auch gar nicht erst gesträubt. Der einzige der hier ist, ist er und er kennt ihre Schwächen. Es stört sie zwar, tut aber auch gut sich hier einfach gehen zu lassen. Als Schwangere ist sie wirklich nicht gerade das was sie als Jedi sieht... die paar Meditationen am Tag. Was ist das schon? Ihr Training? Sie will wieder der sein, der sie ist... ohne dieses Chaos. Es ist für sie nur wenig Trost, dass er sie noch für eine Jedi hält, als solche sieht.

Letzten Endes führt das Gespräch dazu, dass sie überlegt zu gehen. Sie will ihn nicht mit ihrer Anwesenheit quälen... er wird nicht bekommen was er will, und sie nicht was sie will. Es wäre vielleicht wirklich das Beste. Als sie das aber Ausspricht, gibt er ihr dann doch den Halt, umarmt sie, wie sie es früher von ihm kannte. Sie kann nicht anders, als ihren tollen Gedanken gleich wieder zu verwerfen. „Ein Beispiel an Standhaftigkeit“, spottet ein Gedanke von ihr ironisch. Aber es tut zu gut, selbst wenn er das nur deshalb getan haben sollte, damit sie nicht geht... In dem Augenblick ist es ihr egal. Ihre Augen schließen sich, sie dankt ihm und schläft erst mal wieder ein.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

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66

Samstag, 4. Juni 2016, 15:04

(04.06.2016)
Zweisamkeit - Pflicht und Familie (Teil 2)

Irgendwie, hellt sich ihre Stimmung nach der Aussprache auch wieder auf. Nur wegen dem Halt, den er ihr wieder vermehrt gibt? Wirklich? Das kommt ihr ziemlich armselig von ihr vor. Sie akzeptiert aber einfach den Punkt, dass sie sich gerade in einem, für sie, unnormalen Zustand befindet, sie etwas anders tickt als sie sollte und sie ihm daher auch mal das „Mehr“ aufbürden kann, ohne sich schlecht zu fühlen. Denn auch wenn er ihr wieder etwas mehr gibt... tut sie das umgekehrt nicht wirklich. Ja, vielleicht mal den Hauch eines Kusses, ehe sie aber eine Mauer davor schiebt, die solider nicht mehr sein könnte. Er hat sich nun mal mit einer Jedi eingelassen. Da sollte er nichts anderes erwarten. Nur weil sie ihre Schwächen hat, wechselt sie ihr Leben für ihn noch lange nicht aus. Es ist eben so, damit muss er nun klar kommen und das tut er, größtenteils. Derzeit, macht sie sich aber allgemein wenig Gedanken über die Problematiken im „Jetzt“. Es ist gerade einfach wie es ist. Sich darüber den Kopf zu zerbrechen bringt nichts. Sie bleibt größtenteils in der Gegenwart, genießt was da ist, tut was ihre Pflicht, und nötig ist. Damit kann sie leben.

Während sie auf dem Bett liegt und die Decke betrachtet, erinnert sie sich an die Zeit, als sie das kleine Lebewesen in ihr nur durch die Macht wahrnehmen konnte. Es war für sie... seltsam aber doch wunderbar zu spüren. Neues Leben, ist einfach schön wahrzunehmen, egal in wem es entsteht. Das erste mal wo sie dieses Leben aber körperlich spüren könnte, war das noch einen Zacken anders: es war immer noch seltsam, immer noch wunderbar, aber ab da war es noch greifbarer geworden, so eindeutig und unwiderruflich.
Sie schaut zu ihm herunter. Inzwischen kann er die Tritte auch schon spüren. Sein Gesichtsausdruck ist schön anzusehen: Liebe, die mal nicht ihr gilt. Ihre Gedanken ziehen inzwischen mehr in die Zukunft, wenn sie wohin wandern wo sie es nicht sollten: Wenn das Kind geboren ist, wie schnell kann sie wieder auf den Beinen sein? Wird sie es wirklich zurücklassen können, wie sie es will? Wird sie es überhaupt erst gesund zur Welt bringen? Und wenn sie ihm das Kind für die drei Jahre lässt... was wird sein wenn sie es ihm vielleicht doch wieder nehmen muss? Sein Gesichtsausdruck gerade, die Liebe... der Gedanke ihm wieder etwas antun zu müssen schmerzt. Allerdings holt der Schmerz sie auch in die Gegenwart zurück, „jetzt“ ist es gerade schön und jetzt steht auch noch gar nicht fest was sein wird.

Was weniger schön ist, ist dass er sie zu einer Vorsorgeuntersuchung überredet. Da sie selbst Ärztin ist, hatte sie solcherlei bisher gemieden. Sie würde sicher schon spüren wenn etwas ist und wenn nicht sollte es der Scanner zeigen. Was sollte da schon sein? Ihr gefällt es schon so nicht, dass alle ihren Bauch betatschen wollen – auch wenn sie da schon unauffällige Ausweichmanöver entwickelt hat – jemanden da noch freiwillig heranzulassen, ist ihr einfach unbehaglich. So ungern sie das aber einsieht, hat er wohl recht dass es besser ist. Natürlich hat sie auch ihr grundlegendes medizinisches Wissen bezüglich Schwangerschaft und Kind aufgefrischt, und ein ganzes Stück weiter vertieft, aber sie kommt mit ihrem theoretischem Nachschlagen trotzdem an kein Wissen einer Hebamme und eines Arztes ran, die die praktische Erfahrung haben, Kinder zur Welt zu bringen, die Probleme, Risiken und auch das Danach zu betreuen.
Der Besuch beim Doktor bringt also durchaus etwas Sicherheit, und ihrer Liebe, scheint wohl auch irgend einen hilfreichen Tipp bekommen zu haben, da es ihr danach so vorkommt, als falle es ihm jetzt leichter, ihr den Halt zu geben, als noch vor kurzen. Sie hat keine Ahnung was der Arzt ihm sagte, aber irgendwie ist es wohl gut. Schon allein dafür, hat sich der Besuch gelohnt. Bei der Wahl zur Hebamme, folgt sie einfach der Empfehlung von dem Doktor aber das Verhältnis ist anfangs... gespannt. Sie redet mit der Hebamme das was sein muss, aber nicht über mehr als das Nötigste was das „Danach“ angeht, was diese wiederum nicht gerne sieht. Yerana gibt sich Mühe sich mit ihr etwas einzupendeln. Sie würde die Hilfe brauchen, da sollte sie gucken, dass sie mit der Person irgendwie zurande kommt. Die Hebamme drängt ihr aber einfach das Danach auf, an dass sie eben nicht vorzeitig denken will, so dass sie etwas in Abwehrstellung geht. Es gibt sich mit der Zeit aber etwas.

Wenigstens bei einer Sache ist sie recht gemäßigt, in der Schwangerschaft: Ihre Essgelüste. Vermutlich isst sie einfach als Jedi zu gesund, als dass sie ein großes Ungleichgewicht hat, dass nun auszubügeln wäre. Natürlich isst sie etwas mehr und auch bestimmte Dinge etwas häufiger, die dem natürlichen Bedarf einer Schwangeren entsprechen, aber sie entzieht sich den typischen komischen Esskombinationen, die vielen Schwangeren so eigen sind.

Als ihr Schwangerschaftsende näher rückt, merkt sie etwas die Angst. Durchaus auch ein wenig vor den Schmerzen, die da kommen mögen. Sie hat nicht vor die Macht zur Schmerzlinderung zu nutzen. Zum einen, weil es ihr Fehler war, sie die Suppe selbst auslöffeln sollte, zum anderen, weil sie auch nicht sicher wäre in wie weit da ihr Einmischen so gut wäre. Es ist einfach ein natürlicherer Prozess wo dies nun mal dazu gehört. Was, wenn es dann auch noch Komplikationen geben sollte? Er wird aber da sein und ihr helfen und das mildert zumindest ihre Ängste bezüglich der Geburt. Bis dahin, stehen sie das zusammen durch, danach, liegt es an ihr zu tun, was sie tun muss: als Jedi.

Ihre Angst enthält allerdings noch anderes, wo er nicht helfen kann... sie hat Angst vor der Bindung. Sie hat Angst davor dieses kleine Wesen zu sehen, das sie mit ihm erschaffen hat und in ihr wächst. Angst nicht tun zu können was nötig ist. Angst wieder einen Fehler zu machen. Das alles kostet sie soviel... Wenn sie alles tut wie sie es sollte, wird es trotzdem nicht vorbei sein, nicht wahr? Sie wird keine Schere nehmen können und Schnipp machen, und dann ist die Bindung weg, wie man es bei der Nabelschnur machen kann. Die Natur hat da schließlich ordentlich vorgesorgt, damit man kleine unschuldige Kinder nicht im Stich lässt. Der Gedanke lässt sie schaudern. Natürlich will sie sich um das Kind kümmern, aber sie kann nun mal nicht. Es wäre nicht richtig. Alles was sie gelernt hat, spricht dagegen. Da kämpft jetzt schon der Krieg zwischen ihrem Verstand und den Gefühlen, die die Natur ihr nun mal mitgegeben hat. Aber ein anderes Gefühl gibt es da auch noch: Pflichtgefühl und ihre Pflicht geht immer vor, absolut immer, das ist ein dominierender Fakt. Das wird sich niemals ändern: für Niemanden und Nichts, egal was das für sie heißt.

Als sie noch behäbiger wird, verzichtet sie auf Fahrten in die Stadt und macht stattdessen lange Spaziergänge. Sie folgt dem Rat von ihm es nicht zu übertreiben und hält sich auch daran. Dafür ist sie dann viel in seinem Haus und beginnt damit dem Droiden Näharbeiten aus der Hand zu nehmen und sei es Socken stopfen. Allerdings geht die komische Anwandlung noch weiter: sie beginnt zu Nähen. Da nicht mal etwas Nützliches, sondern Stofftiere, für ihr Kind... die ersten zwei Versuche sind aber so potthässlich, dass sie sie entsorgt – was für Materialverschwendung. Wunden Nähen können, oder ganze Kleidungsstücke, ist eben nicht das Selbe wie kreativ etwas zu erschaffen. Dann beschränkt sie sich erst mal auf ein paar kleine Kissen, die bekommt sie hin und schließlich wagt sie sich auch nochmal an die Stofftiere. Das geht mehr oder weniger gut, als sie sich so anstrengt, drei an der Zahl sind es schließlich, die ihren ganz eigenen Touch haben. Sie will ... dem Kleinen einfach irgendetwas hinterlassen. Das fühlt sich schon fast nach einem Zwang an, wo sie aber auch keinen Grund sieht, dagegen anzukämpfen. Es sind nur Stofftiere... er würde groß werden, sie vergessen, oder sie zerfallen ganz von selbst, da sie nun zwar etwas hübschere hinbekommen hat, aber sie noch lange keine super Qualität haben. Also ist nichts dabei.

Er will dem Kleinen von seiner Mutter erzählen, wenn er älter wird. Ihre Gefühle über diese Aussage sind gemischt. Wenn das Kind machtsensitiv sein sollte... wird sie es sowieso holen, ehe das geschieht, wenn nicht... sollte er überhaupt von ihr wissen? Wäre es nicht besser es vergisst sie ganz? Aber bei seinen Worten fehlen ihr auch schlicht mal die Worte. Liebevolles Wesen... die aber als Jedi ihre Pflichten hat. Die wenigsten sehen sie so... Meistens ist sie für viele die hartherzige Jedi, die tut was sie für richtig hält, selbst wenn sie über andere Gefühle hinwegtrampelt wie eine Stampede. Seine Worte wärmen zwar ihr Herz, dennoch würgt sie das Ganze ein wenig ab... noch wissen sie nicht was werden wird. Sie sind sich einig eben jene Problematik auf sich zukommen zu lassen. Sie würde nach der Geburt drei Jahre fern bleiben, und nur früher zurück kommen, wenn es wirklich nicht anders geht.

Sie bemerkt nun am Ende der Schwangerschaft auch, dass er ab und an verschwindet und schließlich ist sie neugierig genug, dem eines Nachts auf den Grund zu gehen, als sie sowieso mal etwas Schlafprobleme hat. Als sie dann das Bettchen, die Wiege in der Scheune findet, fein gearbeitet aus Holz, was er wohl selbst gemacht hat... wird ihr auch wieder Warm ums Herz. Sie würde ihm diese Überraschung nicht nehmen... so tun als hätte sie das nie gesehen. Sie lügt zwar nicht gerne aber in so einem Fall... kann sie diese sogenannte Notlüge, eher das Verschweigen, doch mal mit einem Lächeln annehmen.

Die Scheinwehen häufen sich schließlich. Es pendelt sich zwischen „sich daran gewöhnen“ und der Nervosität ein, dass es nicht mehr lange dauern kann. Er ist das erste mal aus dem Bett gesprungen... oder war es sie selbst?... aber auf jeden Fall ist seine Unruhe nun deutlich, die sie spürt und sogar sehen kann, wegen seinem Gehibbel, umso häufiger diese Scheinwehen sie überraschen. Das ihn mal etwas aus der Ruhe bringen kann, lässt sie sogar etwas Schmunzeln, auch wenn sie es nur zu gut nachvollziehen kann.

Als sie eines Nachts nicht schlafen kann, wieder etwas verspürt, weiß sie was das ist. Allerdings, lässt sie sowohl ihn als auch andere noch schlafen. Es ist noch nicht soweit, es könnte noch Stunden dauern bis die eigentliche Geburt kommt und sie vertraut sich, ihrem Körpergefühl und ihrem Gespür noch genug, damit sie weiß wann es Zeit ist. Sie würde ihm rechtzeitig darüber in Kenntnis setzen. Das davor kann sie alleine ausstehen. Er tut schon genug für sie.
Schließlich allerdings, ist der Zeitpunkt gekommen und sie weckt ihn. Er fragt noch verschlafen ob sie sich sicher ist, als sie das aber etwas schmerzlicher bestätigt, als vor gehabt, springt er geradezu aus dem Bett, informiert den Doktor und die Hebamme und trägt das benötigte zusammen. Sie würde hier gebären, das nächste wirkliche „Krankenhaus“ war weiter weg, so man es überhaupt so nennen mochte. Da hatte man sich entschieden, mit dem vorlieb zu nehmen, was da ist.

Er ist an ihrer Seite, als alles hergerichtet ist und dafür ist sie dankbar. Das letzte mal, dass sie diesen Halt dringend brauchen wird... andrerseits beruhigen sie sich wohl auch gegenseitig etwas. Als der Doktor ankommt, bekommt sie von diesem einen bösen Blick, da sie schon fast bis zu den Presswehen gewartet hat, ehe sie andere informiert hat. Das übergeht sie aber gekonnt. Vorher war es nicht nötig, Punkt. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit aber in Wahrheit ist sie wohl eher so um die 20 Minuten dabei, bis der Kopf des Kindes schon mal das Licht der Welt erblickt. Nicht ohne dass sie unbewusst dem Herr Papa diese Kindes, Macht verstärkt die Hand quetscht. Sie hat sich so darauf festgelegt keine schmerzstillende Heilung zu verwenden, dass sie an was anderes nicht gedacht hat. Der Macht sei dank, verstaucht sie ihm da aber nichts oder gar Schlimmeres. Ein paar weitere Minuten verstreichen... aber dann ist es geschafft und der erste Schrei des Kindes, erfüllt das Schlafzimmer...
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Deikan« (4. Juni 2016, 15:21)


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Dexter (04.06.2016), Jestocost (04.06.2016), Morwena (05.06.2016), Skyran (05.06.2016), Jade-Lynx (07.06.2016), Waath (22.06.2016)

67

Montag, 20. Juni 2016, 17:55

(20.06.2016)
Dreisamkeit – Pflicht und Familie (Teil 3)

Er durchtrennt die Nabelschnur unter dem wachsamen Blick der Hebamme. Sie folgt mit müden Augen ihrem Kind und ihr entgeht dennoch nicht, wie bei seinem Tun seine Hände zittern. Was sein erstes Kind angeht, ist er wohl auch mal nervlich instabil und seine Augen sind so feucht wie niemals zuvor in ihrer Gegenwart. Als ihr kleiner Sohn nach dem üblichen Prozedere auf ihr liegt, ist es einfach unglaublich. „Unfassbar“, ist ihre Wortwahl, die er mit ihr teilt. Das ist „ihr“ Kind... ihr Sohn. Sie hat mit ihm ein Leben erschaffen. Der Fakt allein ist schon überwältigend. Sie könnte eine wissenschaftliche Abhandlung über den Prozess zur Entstehung eines solchen Wesens schreiben, aber die Gefühle einer frischgebackenen Mutter, hätte sie vor diesem Augenblick niemals auch nur annähernd beschreiben können. Sie tauscht ein paar zärtliche Gesten mit ihm und ihrem Kind, das Glück ist gerade viel zu dominierend und überwältigend um an irgendetwas anderes zu denken – nicht mal bei ihrem Geist, der so gerne Gedankengebäude erschafft. Die Glückwünsche von Doktor und Hebamme registriert sie nur nebenbei.

Wo das frische Leben aber nun vor ihr ist, fällt ihrem Geist etwas anderes ein: Sie haben sträflich vernachlässigt sich über einen Namen Gedanken zu machen. Sie sind eindeutig nicht die „üblichen“ Eltern. Sie beschließen es aber dann doch, nicht sofort über das Knie zu brechen. Erst mal kommt das übliche weitere Programm: Das Bett wird von dem Droiden sauber gemacht, während sie in einem Stuhl hängt. Ihr Kreislauf ist noch etwas lädiert und sie wird untersucht. Sie nutzt die Macht aber nun schon. Immerhin heißt es nun: Umso schneller sie auf den Beinen ist, Kraft hat, umso schneller kann sie wieder an ihre Pflicht. Dennoch ist der Gedanke daran gerade nicht präsent, es ist einfach etwas was sie sich schon davor vorgenommen hat und nun einfach praktisch umsetzt. Der Doktor meint noch, dass sie sich jetzt wird schonen müssen aber dafür hat sie nur ein halbes Ohr: sie wird selbst wissen wann sie soweit ist. Währenddessen betrachtet sie aber ihr Kind und ihn. Er hat noch immer feuchte Augen, wischt sich nun aber etwas davon weg und dieses Glück bei ihm zu sehen, freut sie sehr.

Das Bild hält aber nicht lange an, sie sitzt in ihrem Bett und das erste Stillen ist fällig, was sie schlucken lässt. Vorbereitungen hin oder her, das ist einfach etwas was für sie ein seltsamer Gedanke war und ist. Dennoch geht auch das mit der Hilfe der Hebamme, auch wenn sie nicht leugnet dabei ziemlich unsicher zu sein und entsprechend still hält als der Kleine anfängt zu saugen Das Gefühl ist kontaktfreudiger als ihr es lieb ist, befremdlich und intensiv. „Ich bin gerade eifersüchtig auf meinen Sohn“, kann sich der frischgebackene Vater nicht verkneifen. Sie wird rot aber dafür kassiert er einen entsprechenden bösen Blick von ihr und der Hebamme, da sind sich die zwei Frauen mal völlig einig. Wenigstens erkennt er dann wohl mal, dass das gerade unangebracht war.

Danach gehen die beiden Besucher aber auch und sie sind allein in trauter Dreisamkeit. Er bringt noch das Bettchen dass er gemacht hat und sie lächelt, lobt das Handwerk und lässt sich nicht das geringste von ihrem Spicken anmerken. Mal wieder kommt er mit doofen Sprüchen was sie stöhnen lässt, angesichts ihrer Erschöpfung. Nach dem Trinken darf er den Kleinen erst mal ins Bettchen bringen und sie wenigstens etwas schlafen, ehe die nächste Milch fällig wird. Sie schläft ein, kaum dass er ihren Sohn nimmt und als er später schreit, sie wieder aufwacht, fährt sie hoch aber lässt sich gleich wieder zurückfallen. Das war nach den Strapazen eindeutig zu schnell. Sein Vater holt ihn und bringt ihn zu ihr, nicht ohne weiteren dummen Spruch... Milchbar. Im Geiste schüttelt sie den Kopf aber hier muss sie schmunzeln, er ist so verständnisvoll und liebevoll in seinem Umgang mit diesem kleinen Wesen... das ist einfach nur herzlich anzusehen. Nun machen sie sich aber mal um einen Namen Gedanken, immerhin soll der kleine Junge nicht namenlos bleiben. Allerdings, werden sie sich recht schnell einig während sie das Baby stillt.

Die erste Woche vergeht schleppend und schleichend. So schön das kleine unschuldige frische Leben auch anzusehen ist... alle zwei Stunden parat sein zu müssen ist anstrengend. Der Macht sei Dank kann sie sich da etwas helfen wenn sie nicht gleich wieder einschlafen kann, denn dann meditiert sie einfach. Die Selbstheilung muss sie sowieso einsetzen damit sie schnell wieder aus dem Wochenbett kann ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Zu viel mehr Gedanken kommt sie auch gar nicht. Schlafen, stillen, meditieren und natürlich auch selbst mal etwas Essen, dominiert ganz schön den Tagesablauf und ein zwei Besuche der Hebamme sind auch noch dabei.

Als er mal wieder auf dem Feld ist, der kleine in der Wiege und sie allein mit sich und ihren Gedanken, während sich die Woche dem Ende zuneigt, merkt sie aber wie die innere Spannung zunimmt. Sie muss loslassen, schnell, sobald wie möglich! Aber... sie fühlt sich noch so kraftlos und wenn sie dieses kleine Wesen anguckt... Yerana geht hinüber zum Gitterbettchen und als sie die Tränen in ihren Augen spürt, legt die Hand vor den Mund um es nicht mit einem Schluchzen zu wecken. Sie ist die Mutter und dieses kleine Geschöpf zählt natürlicherweise darauf dass sie es ist, die es versorgt. Der Gedanke es im Stich zu lassen tut zum Zerreißen weh und ihre Beine fühlen sich so kraftlos an, dass sie sich vor dem Bettchen kniend niederlässt, ihre Hände umfassen das obere Holz und sie hält den Kopf gesenkt. Sie muss aber gehen... sie muss! Wo ist ihre Stärke... wieso fühlt sie sich gerade so schwach? Verdammt!
Sie lässt den Tränen ihren Lauf und plötzlich spürt sie, wie er sie von hinten umarmt und hält. Sie hat nicht gemerkt dass er vom Feld zurück ist. Sich zu ihm drehend, vergräbt sie ihren Kopf. Wie war das? Das letzte mal dass sie den Halt brauchen würde? Gerade ist sie froh darum, dass er da ist. Als sie mit ihm darüber spricht, zerstreut er etwas ihre Bedenken, auch dass sie sich nicht selbst unter Druck setzen soll. Natürlich sollte sie so schnell wie möglich los, aber wenn sie noch nicht mal bei Kräften ist oder ihre Gedanken noch immer so sehr hier, dass sie sich nicht auf das konzentrieren kann was da ist, wäre das gefährlich. Damit hat er natürlich recht, das kann sie nicht leugnen und eigentlich, muss sie auch noch dafür sorgen, dass ihr Kleiner hier wenigstens mütterlichen Ersatz hat, auch das Fläschchen annimmt und nicht von einem Augenblick auf den nächsten mit weniger guter Kost vorlieb nehmen muss, nach dem Motto friss oder stirb. Sie kann das nicht alles an seinen Vater hängen. Also stimmt sie einer zweiten Woche zu. Er will dass sie sich langsam von ihm abnabelt, was aber nicht für sie gilt. Eine Ultimatums-Verschiebung aufgrund der Notwendigkeiten kann sie für sich noch annehmen, aber wenn sie dann nicht geht, hat sie versagt. Umso länger sie bleibt umso schlechter wird sie diese Bindung lösen können, sofern sie für sie überhaupt völlig lösbar ist... diese Verbindung fühlt sich einfach anders an, als alle anderen zuvor.

Sie reden dabei wieder und sie kann nicht anders als sich zu entschuldigen, dass sie nicht bleiben kann, wieder gehen muss, aber dann sagt er doch etwas, was sie nicht mehr geglaubt hätte so von ihm zu hören: „Mir tut es leid... ich habe dir das hier angetan. Ich hätte diese... Nacht hätte nicht passieren sollen. Dich so leiden zu sehen bricht mir das Herz.“ Yerana sieht ihn daraufhin geradezu ungläubig an. Allerdings muss sie doch Gegenlenken, sie kennt ihn doch: Sie dankt ihn für sein Verständnis aber er soll ehrlich mit sich sein... er bereut die Nacht nicht sondern nur die Folgen, wie sie innerlich zerrissen wird, wie er es sagt... Das trifft es wohl ziemlich. Es meldet sich nämlich noch eine Art von Pflichtgefühl, die einer Mutter und das ist schwer mit ihrem Pflichtgefühl eines Jedi in Einklang zu bringen. Diese Spannung ist wirklich eine Zerreißprobe. Dennoch, trösten sie sich danach etwas gegenseitig. Er hätte sich vielleicht eine andere nehmen sollen ja... aber sie hätte es auch sein lassen können. Sie hat nachgegeben, da muss er sich nun keine Schuld aufladen, erst recht nicht wegen ihrem Sohn, der ohne Mutter aufwachsen wird. Ohne sein Tun gäbe es den Kleinen schließlich überhaupt nicht. Mit der Zeit wird das alles bei ihr gehen... irgendwann, irgendwie. Jetzt akzeptiert sie was ist und in Kürze sein wird. Sie legen sich noch zusammen mit dem Kleinen auf das Bett und sie erholen sich von dieser kleinen Aussprache, von ihren Gedanken und Gefühlen.

Zwei Tage später, unterhält sie sich mit einer Frau, ein paar Jahre jünger als sie selbst. Sie hat ein Kind, einen Jungen im Kindergartenalter. Das Gespräch ist lang und ausführlich, während er noch draußen arbeitet. Die Frau vor ihr wirkt unsicher, aber eher weil sie nicht weiß ob sie bekommt was sie will, die Unsicherheit, wie sie sich am besten verhalten soll. Yerana beobachtet die Körpersprache der Frau genau und oberflächlich auch ihre Gedanken. Es geht um die Nanny für ihr Kind, jene, die ihren Platz hier einnehmen soll, um sich um ihren Sohn zu kümmern, da ist etwas mehr Vorsicht wohl angebracht und wenn sie schon mal einen Sinn hat, scheint es ihr hier nicht verkehrt diesen auch zu nutzen. Immerhin schützt sie dabei auch ein Leben. Ihre Bedenken zerstreuten sich schnell umso länger sie mit ihr redet und als sie ihren Sohn auch noch hält, der Umgang mit ihm: Sie hat auf jeden Fall mehr Erfahrung als sie selbst und ihr Sohn stört sich auch nicht an ihr, wobei er jetzt wohl sowieso noch kaum jemanden unterscheiden kann, wenn überhaupt. Ihr Sohn wird sie bald vergessen. Als der Vater hineinkommt, stellt sie die Frau vor und zieht sich dann aber zurück. Sie weiß alles was sie muss: Diese Frau wird sich gut um ihren Sohn kümmern können und vielleicht... auch um ihn, immerhin ist sie Witwe.
Als sie später zurück kommt scherzt er wieder etwas herum, auch um den Punkt, dass sie ihm eine Fremde ins Haus holt und ob er sie etwa auch noch gleich heiraten sollte. Er entschuldigt sich zwar aber sie sagt im ersten Moment nichts, denn ja, es wäre das beste für ihn täte er es, hätte er jemanden außer ihr. Das ist aber allein seine Sache, ihr geht es vor allem darum, dass sich noch jemand um ihren Sohn kümmert, als Ersatz für sie selbst, denn sie ist bald fort.

Die nächsten Tage vergehen damit, dass sich die Nanny hier tagsüber schon mal einlebt, während ihr Sohn sich an das Fläschchen gewöhnen muss. Jedes mal wenn die Frau aber da ist, zieht sie sich selbst meist schnell zurück. Sie hat nämlich nicht mehr viel Zeit und der Gedanke zu gehen ist noch immer schmerzhaft genug, auch das Loslassen des Kleinen an diese Frau. Langsam aber sicher geht ersteres aber besser. Sie spürt ihre Stärke wieder, ihren Willen ihre Pflicht als Jedi zu tun, der Macht zu dienen. Es wird gehen, die vermehrten Meditationen helfen, während sie die Distanz zu ihrem Kind und dessen Vater aufbaut.
Den Vortag der Abreise, schenkt sie dem Vater ihres Kindes. Sie gibt ihm zwar nichts weiter als zuvor, aber sie lässt noch ein letztes Mal innerlich etwas Nähe zu, ohne Grenzen zu überschreiten. Die Nacht hingegen, widmet sie ihrem Sohn: Sie ist die ganze Zeit bei ihm, lässt ihn kaum aus den Augen, ihm ein aller letztes Mal die Liebe und die Nähe einer Mutter geben, die sie in Zukunft nicht mehr sein kann. Sie verabschiedet sich im Stillen, gibt ihm kleine Gesten der Zuneigung und als sie früh aufsteht, lässt sie ihn in der Obhut seines Vaters und der Nanny.

Es dämmert noch kaum, als sie die Meditation der Leere nutzt, sich Ruhe in ihren Gefühlen verschafft, Frieden in ihrem Geist. Die Macht ist bei ihr, hilft ihr, stützt sie und erinnert sie an die Lehren des Jedi Ordens. Es ist Zeit zu gehen. Sie geht noch ein letztes mal hinein, verabschiedet sich von der Nanny – bei ihrem Sohn hatte sie dies heute früh schon getan. Der Mann ihres Kindes hingegen, fährt sie noch ein Stück gen Raumhafen. Eigentlich wollte sie die ganze Strecke gehen aber aufgrund des Auftauchens ein paar Kath-Hunde, und wie verdächtig es wirkt wenn eine normale Ärztin das Risiko grundlos in Kauf nimmt dann zu Fuß zu gehen, lässt sie sich zumindest die halbe Strecke fahren. Dort inmitten vom Nirgendwo angekommen, steigt sie ab und verabschiedet sich. Sie kann nicht leugnen, dass es trotz aller Vorbereitung schwer fällt, aber das Pflichtgefühl zum Jedi Orden und zur Macht, bleibt größer als zu ihrer... nein, dieser Familie. Entsprechend ernst ist ihr Gesichtsausdruck als sie sich Schritt für Schritt von ihm entfernt, während sie seinen Blick geradezu in ihrem Rücken spürt. Jeder Schritt wirkt erstaunlich schwer, als hätte sie Blei an den Füßen, aber sie ist es sich und ihrer Ausbildung schuldig, jeden dieser Schritte in Kauf zu nehmen statt zu fahren. Sie hatte es sich nun lange leicht genug gemacht und es ist Zeit wieder den schweren Weg zu gehen: den eines Jedi. Nach den ersten Schritten wird es aber langsam leichter, das Gewicht fällt Stück für Stück etwas von ihr ab. Ein letztes Mal dreht sie sich in Entfernung um und schenkt ihn noch ein warmes Lächeln, der Ernst soll nicht das letzte sein was er von ihr sieht, doch dann dreht sie sich wieder nach vorn und geht weiter ihren Weg. Möge die Macht mit ihnen sein... Was in drei Jahren sein wird, wird die Zeit zeigen, jetzt, wird sie in der Gegenwart verweilen und ihre Pflicht tun: Die Suche nach anderen Jedi fortsetzen. Wo sie als nächstes hinfliegt, wird sie die Macht entscheiden lassen, wenn sie im Raumhafen ankommt.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Mittwoch, 10. August 2016, 14:20

OOC: Ich hatte länger darüber nachgedacht aber ich denke mit dem vorangegangenen Eintrag mache ich einen Schlusstrich bei Yeranas Storys. Ich möchte einen Teil der Zeitüberbrückung gerne noch offen lassen. Wer sich aber für weiteres interessiert findet bei "Yeranas Löscheinträge" die Fortsetzung nach dem Zeitsprung bis zu meinem aktuellen RP. Weiteres im OOC Bereich zu Yeranas Storys.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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