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Samstag, 12. November 2011, 17:21

Nun, sie würden es sicher bald heraus finden.
Nachdem sie sich vorgestellt hatten, bot Mister Ger'ass den Jedi etwas zu trinken an. Meister Crahn lehnte dankend ab, doch Mira war da anders.
„Gern, Mister Ger'ass. Wenn Sie etwas Tee hätten?“
„Natürlich Miss Koos.“
seine Augen glitten über ihre Narben und sie erntete erneut einen mitleidigen Blick. Während er bei seiner Sekretärin Tee bestellte, sah er, wie Miras Blick auf die Schüssel Kekse auf seinem Schreibtisch fiel. Er lächelte.
„Nehmt Euch ruhig! Ihr natürlich auch, Meister Crahn.“
Mira nickte dankend, sie hatte fast immer Hunger und griff zuerst in die Schale. Auch ihr Meister nahm sich einen Keks. Er schien Miras Meister zu schmecken, doch Mira fiel sofort auf, das die Kekse frisch gebacken waren, sie waren sicher nicht einmal einen Tag alt.
Sie fragte sich, warum ein Mann in dieser Position frisch gebackene Kekse hatte und vor allem woher.
Das Gespräch nahm seinen Lauf, Mira hielt sich bedeckt und beobachtete nur. Sie fühlte sich noch zu unerfahren um wirklich hilfreich zu sein.
Meister Bela Crahn ging an die Sache von der logischen Seite heran. Er appellierte an die Vernunft des Geschäftsmannes. Was er zukünftig für Probleme haben würde, noch Aufträge vom Senat zu bekommen. Was das für ein finanzieller Schaden für die Firma wäre und er vielleicht sogar Mitarbeiter entlassen müsse. Es wäre doch viel einfacher, den Senator frei zu lassen.
Doch Arno Ger'ass blieb stur, auch wenn er etwas betrübt schien, als es um seine Mitarbeiter ging.
Mit Logik war der Verbitterung des Mannes nicht bei zu kommen, er weigerte sich sogar, zu erklären, warum er den Senator hatte gefangen nehmen lassen.
Mira spürte, wie ihr Meister langsam die Geduld verlor, auch wenn er ein Meister war und mit ihr immer viel Geduld hatte, hatte auch er seine Grenzen, wie Mira jetzt spürte. Er sorgte sich sichtlich um den Senator.
„Mister Ger'ass.“ begann Bela Crahn nach einer kurzen Pause.
„Wenn Sie nicht nachgeben, besteht die realistische Möglichkeit, das Truppen entsendet werden, um Senator Duor zu befreien.“
Der Geschäftsmann winkte ab. Mira hatte das Gefühl, das er das bereits erwartet hatte.
„Ihr könnt mir nicht drohen! Yse Duor bleibt in meiner Obhut.“
Meister Crahn schnaufte, während Miras Blick wieder an der Schüssel mit den Keksen hing. Das Gespräch dauerte nun schon eine ganze Weile und ihr Magen machte sich mit einem hörbaren Grummeln bemerkbar. Arno sah sie lächelnd an und schob ihr die Schale herüber.
„Esst ruhig.“
Während er sich nach vorn beugte, konnte Mira ein weiteres Bild hinter ihm erkennen. Es zeigte ihn mit einer Frau und zwei Kindern. Einem Impuls folgend fragte sie.
„Hat Ihre Frau die Kekse gebacken?“
Bela Crahn sah sie verwundert an und Mira lächelte zurück.
Auf Mister Ger'asses Gesicht zeigte sich ein freudiges Lächeln.
„Meine Lebensgefährtin. Sie hat sie für die Kinder gemacht und mir welche mitgegeben.“
So, das stand nicht in den Akten. Arno Ger'ass hatte also eine Lebensgefährtin und Kinder. Mira fand, das wäre ein guter Ansatzpunkt.
„Mein Kompliment.“ sagte sie.
„Die Kekse sind sehr gut.“ Sie nahm sich noch einen Keks und lächelte den Mann an, der ihr Lächeln erwiderte.
Mira lehnte sich zurück und seufzte.
„Wussten Sie, dass Senator Duor ebenfalls Familie hat? Eine Frau und drei Kinder.“
Arno sah sie verwirrt an.
Mira hatte einen wunden Punkt gefunden.
„Ja, sie vermissen ihn furchtbar.“
„Das tut mir Leid, aber was er mir angetan hat, ist nicht zu entschuldigen!“
„Was hat er Ihnen denn angetan, das so schrecklich ist, vier andere Wesen ins Unglück zu stürzen?“

Der bis jetzt zu störrische Geschäftsmann gab nach einigem hin und her nach. Er erzählte, das der Senator versucht hatte, dem Geschäftsmann die Lebensgefährtin auszuspannen. Das sie einst Freunde gewesen waren und Yse versucht hatte, diese Freundschaft auszunutzen. Er hatte sogar versucht, die Freundin Arnos zu vergewaltigen.
Bei diesen Worten musste sogar Meister Crahn schlucken. Er schlug vor, den Senator frei zu lassen und die Gesetzeshüter einzuschalten.
Doch Arno wollte nicht, er hoffte darauf, das die Republik versuchen würde den Senator zu befreien und dabei die Fabrik explodieren würde und Yse dabei sterben.
Mira sah ihn mit großen Augen an.
„Aber Mister Ger'ass. Bedenkt die vielen Unschuldigen, die dabei sterben würden.“
„Die Fabrik ist geschlossen, Yse ist allein!“
„Was ist mit den Polizeikräften? Auch das sind Väter und Mütter, Liebende und Geliebte.“

Arno schien erschüttert, daran hatte er nicht gedacht. Der Mann war den Tränen nahe, doch Mira sprach weiter.
„Zeigt ihn an. Wenn alles ans Licht kommt, trifft ihn das viel mehr als wenn er stirbt. Ist der Senator erst tot, kann er nicht mehr bereuen. Sie nehmen ihm damit die Chance sich zu bessern. Jeder sollte eine zweite Chance bekommen. Der Tod ist so endgültig.“
Langsam drang sie zu dem Geschäftsmann durch. Ganz langsam. Das Gespräch zog sich noch eine ganze Weile hin. Doch Meister Crahn und Mira forderten nichts mehr, es war eher ein psychologisches Gespräch. Der Mann schien mit den Nerven am Ende, jetzt machte er sich Vorwürfe, wie er nur auf so eine Idee kommen hatte können.
Schlussendlich willigte er ein, den Senator frei zu lassen und ihn anzuzeigen.
Mira und ihr Meister bedankten sich bei Arno Ger'ass für die Gastfreundschaft und verließen Coruscant. Meister Crahn zeigte sich sehr zufrieden mit Miras Leistung.
"Wie bist du darauf gekommen, Mira? Ich wusste nicht einmal, das er Familie hat."
"Ein Bild hinter ihm, zeigte ihn mit Frau und Kindern. Ihr konntet das Bild nicht sehen Meister. Nach dem Logik nicht gegriffen hatte, sah ich seine Familie als eine Möglichkeit. Außerdem waren die Kekse ganz frisch gebacken."
"So? Waren sie das?"
"Ja Meister. Ich liebe frische Kekse"
Bela lachte.
"Siehst du, auch der Meister lernt dazu."

Auf Tython erfuhren sie, das Arno seine Versprechen wahr gemacht hatte. Der Senator zwar nicht frei, denn er saß in Untersuchungshaft, doch befand er sich nicht mehr in der Gefangenschaft Arno Ger'asses.
Doch auch dieser musste sich für Freiheitsberaubung vor Gericht verantworten.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
"Humility ist the hardest lesson and the finest teacher." -Orgus Din-

Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

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Sonntag, 13. November 2011, 12:13

Einsichten

Die mittlerweile einundzwanzig jährige Padawan Mira Koos und ihr Jedi Meister waren wieder für kurze Zeit auf Tython. Neun Jahre war die Mirialanerin nun schon Padawan und noch immer war ihr Training nicht beendet. Sie wusste, das sie noch viel zu lernen hatte.
JediMeister Bela Crahn führte Mira heute einen schmalen Pfad durch die Wälder Tythons entlang. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs. Die meiste Zeit unterhielten sie sich über die verschiedensten Dinge. Politik, den Vertrag, über die Macht. Dinge die sie beide beschäftigten.
Irgendwann sah Mira zwischen den Bäumen eine Felswand und sah ihren Meister an. Er hatte ihr den Grund ihres Spazierganges noch nicht genannt.
Bela Crahn sah sie an und erklärte ihr, was sie zu tun hatte. Es sollte eine Übung in Wahrnehmung werden. Sie sollte einen kleinen Stein in der Höhle finden, nur mit Hilfe der Macht. Mira seufzte, solche Übungen hatte sie schon zu Hauf gemacht und sie war mittlerweile ziemlich gut darin. Ihr wurde häufig gesagt, das ihre Verbindung zur lebendigen Macht stark war, das gab ihr immer Auftrieb, wenn sie mal wieder zweifelte. Doch diesmal hatte sie keine Zweifel, das würde leicht werden. Mira wusste genau, dass sie das konnte.
„Du bist dir ziemlich sicher, Mira. Sei nicht übermütig!“
„Das bin ich nicht Meister, aber das scheint mir doch eine sehr leichte Übung zu sein.“

Meister Crahn sah sie ernst an.
„Erwarte immer das Unerwartete, nimm nichts als gegeben hin. Du musst stetes auf alles vorbereitet sein. Gefahren lauern auch an unerwarteten Stellen.“
Mira nickte und runzelte die Stirn. Sie sollte einen Stein in einer Höhle finden! Was sollte da schon passieren?
„Ich werde hier auf dich warten.“
„Verstehe, Meister.“

Mira sammelte sich kurz und betrat dann die Höhle.
Sie sah sich vorsichtig in der Höhle um. Sie war nicht sonderlich groß, vielleicht 50 Meter tief. Doch trotzdem war es finster. Sie konnte soeben noch das Ende erkennen, der Boden lag in kompletter Dunkelheit, mit den Augen würde sie den Stein nicht finden können.
Kurz hinter dem Eingang machte Mira eine kurze Pause, um ihre Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sie konnte spüren, das die Macht an diesem Ort stark war, das war aber nicht sonderlich ungewöhnlich hier auf Tython, solche Orte gab es viele, sie machte sich nicht allzu viele Gedanken darüber. Es würde so nur noch einfacher werden. Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ging sie tiefer in die Höhle. Mira schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Macht, sie erweiterte ihre Sinne und suchte nach dem Stein, während sie langsam weiterging.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch, ein Rascheln. Sie öffnete die Augen.
Hier hinten war es wirklich dunkel, nur spärliches Licht erhellte die Umgebung, man konnte kaum etwas erkennen. Was war das gewesen? Ein kleines Tier? Vielleicht hatte sie sich auch geirrt.
Dann sah sie einen Schemen. War das Einbildung? Ein merkwürdiges Gefühl stieg in ihr auf. Sie fröstelte.
„Hallo Sklavenmädchen.", sagte eine männliche Stimme. Aus dem Schemen wurde eine Gestalt, die sich nun auf Mira zubewegte. Nach und nach wurde sein Äußeres erkennbar, die Gestalt trug einen schwarzen Umhang mit über den Kopf gezogener Kapuze. Als sie näher war, schlug die Gestalt die Kapuze zurück und ein Mira wohl bekanntes Gesicht wurde erkennbar, doch etwas an den Gesichtszügen war anders, die waren härter als früher. Gelb-orange Augen leuchteten aus tief liegenden Höhlen. Sie drückten nichts als puren Hass aus.
"Ich habe auf dich gewartet.", säuselte die Stimme, triefend vor falscher Freundlichkeit.
Mira riss entsetzt die Augen auf.
"Ron? Was machst du denn hier?" Seine Augen glühten. "Auf mich gewartet? Wa... Was ist denn geschehen?" Wie konnte das sein? Er war doch ein Padawan wie sie. Wieder überkam sie ein kalter Schauer.

Während sie in die Höhle gegangen war, war draußen ein Mitglied des Hohen Rates zu Meister Crahn getreten. Was Mira nicht wusste, war, dass man vor dem Eingang jedes Wort verstehen konnte, das in der Höhle gesprochen wurde. Die beiden Meister schlossen die Augen und griffen in die Macht, sie spürten die Gefühle Miras und lauschten jedem Wort.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
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Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

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Montag, 14. November 2011, 18:30

"Ja, ich wollte dir noch mal danken, weißt du. Wegen dir bin ich aus dem Orden geflogen."
Ron ging näher auf Mira zu, sein höhnischer Blick auf sie gerichtet.
"Wegen mir?" Sie war verwirrt. Langsam wich sie zurück und ihre Hand glitt unbewusst in Richtung ihres Lichtschwertes.
"Bedanken? Wie denn? Ron, was ist hier los?"
"Jetzt sag bloß, du erinnerst dich nicht mehr daran. Aber das ist wieder Mal typisch für deine Doppelmoral."
Ron schnaubte verächtlich und begann, Mira zu umrunden. Die Augen dabei stets auf die Mirialanerin gerichtet, während er sie beäugte wie ein wildes Tier, das jeder Zeit zum Sprung bereit war.
"An was soll ich mich denn erinnern?" Sie hatte ihn das letzte Mal vor ein paar Jahren gesehen. Das war noch auf Coruscant gewesen. Noch vor dem Vertrag. Sie bemerkte entsetzt, das er ihr den Rückweg aus der Höhle abgeschnitten hatte. Wenn sie zu ihrem Meister wollte, musste sie an ihrem früheren Freund vorbei. Sie runzelte die Stirn.
"Welche Doppelmoral? Ich war immer ehrlich zu dir." Was hatte er bloß? Was war in den letzten Jahren geschehen? Ihre Gedanken rasten.
Ron lachte lauthals los und blieb stehen.
"Da ist es wieder. Ja, diese Ehrlichkeit zu mir. Aber immer nur dann, wenn jemand anderes dabei war. Du hättest mich fast umgebracht, nachdem du mich gegen die Wand geknallt hast. Und danach .. ja, danach hast du mich regelrecht sabotiert."
Mira schwirrte der Kopf. Sie verstand gar nichts mehr. Worauf wollte er hinaus?
"Ich habe Dich sabotiert? Wir waren noch Kinder, Ron! Wir haben zusammen gelernt. Du hast mir geholfen und ich dir. Ich... ich verstehe nicht." Mira fühlte sich schlecht. Was sollte sie getan haben? Tränen standen in ihren Augen. Er war ihr bester Freund gewesen. Der dem sie am meisten vertraut hatte.
"Ja genau. Wir waren noch Kinder. Genau das hast du auch immer gesagt." Er verstellt seine Stimme, äfft sie nach und hänselt sie dabei.
"Wir sind doch Kinder, Ron! hast du immer gesagt. Und auch: Es tut mir Leid, wirklich unendlich Leid, das habe ich alles nicht gewusst. Oh, wie habe ich das von dir gehasst!"
Was Ron von sich gab wurde immer verwirrender. Mira schluchzte.
"Warum hast du denn nicht früher was gesagt? Du, du warst mein bester Freund! Was... wieso... warum bist du so?" Irgendetwas stimmte hier absolut nicht. Das hätte sie alles doch damals schon merken müssen. Die lebendige Macht hatte Mira immer durchströmt und selten, sehr selten hatte sie sich in den Absichten und Gefühlen Anderer getäuscht.
"Warum ich so bin? WARUM ICH SO BIN? SIEH mich an! Du hast mich zu dem gemacht, was ich nun bin. Ständig hast du mich aufgezogen, dich über mich gestellt. Du hast meine Tabletten weg gekippt und dann fadenscheinige Ausreden angebracht. Oder du hast mich beim Training immer fertig gemacht, meine Grobmotorik ausgenutzt, weil ich nach dem Sturz nicht mehr so agil war. Immer nur, um dich ins Rampenlicht zu rücken. Und anschließend sagtest du irgendwas, dass die Meister hören wollten, wie zum Beispiel, ich sei ja nun mittlerweile wieder viel besser." Ron hob das Kinn, griff langsam zu seinem Lichtschwert und zog angriffslustig die Oberlippe hoch.
Mira wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und runzelte wieder die Stirn. Was für Tabletten? Hatte sie etwas vergessen? Aber das würde sie niemals vergessen haben. Beim Training fertig gemacht? Drehte er sich die Wahrheit so wie er sie haben wollte? Das war typisch für Sith. Aber so? Wollte er sie nur verunsichern?
"Ich werde nicht gegen dich kämpfen Ron. Ich kann nicht! Du bist mein bester Freund." Vorsichtshalber ließ sie ihre Hand an ihrem Lichtschwert.
"Was für Tabletten? Und ich habe dich nie beim Training geschlagen! Was redest du da? Du warst mir mit dem Lichtschwert immer haushoch überlegen. Du hast sogar am Turnier der Schüler teilgenommen, während ich nur zusah."
"So ein Unsinn. Der Sturz war so schwer, dass ich seither meine rechte Körperhälfte nicht mehr so bewegen kann, wie früher. Auch habe ich teils immense Migräneattacken, bei denen nur Tabletten helfen. Aber ich weiß, du sagtest immer, du achtest nicht auf meine Fehler, weil sie ein Teil von mir wären und du mich so nimmst, wie ich bin. Zumindest sagtest du das immer, wenn andere bei mir waren."

Ron schrie urplötzlich auf, aktivierte sein Lichtschwert und machte einen Ausfallschritt auf sie zu.
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Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

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Dienstag, 15. November 2011, 16:41

Er nutzte die linke Hand, obwohl er früher immer Rechtshänder war.
Das Stirnrunzeln wurde immer tiefer. Das stimmte Alles einfach nicht. Natürlich hatte sie ihn so akzeptiert wie er war. Seine kleinen Fehler hatten ihn sogar sympathisch gemacht. Aber er war nicht körperlich eingeschränkt gewesen und von Migräne und Tabletten wusste sie auch nichts. Worauf lief das hier hinaus? Bei dem Turnier hatte sie ihren Meister gefunden und er seinen.
Als er auf sie zu sprang, wich Mira nach hinten aus und griff nach ihrem Lichtschwert und aktivierte es.
Seine rote Klinge traf hart auf ihre Gelbe. Er hatte Kraft und sein Schlag sandte einen Stechenden Schmerz ihren Arm hinauf. Sie torkelte ein paar Schritte zurück.
„Ron, du hast damals doch auch deinen Meister gefunden und wurdest Padawan.“
Er ging wütend auf sie zu und schüttelte den Kopf.
„Bela Crahn war für mich bestimmt! Du hast mir den Meister weg geschnappt! Ich verließ den Orden. Und dafür wirst du bezahlen!“
Mira ging in Ausgangsstellung, sie würde kämpfen müssen, ob sie wollte oder nicht.
Sie konnte nicht mehr antworten, denn Ron griff bereits wieder an und sie hatte alle Hände voll zu tun, sich zu verteidigen. Seine Angriffe waren wild und stark und er drängte Mira immer tiefer in die Höhle.
Ihre Lichtschwerter bildeten nur noch leuchtende Schemen und tauchten die Höhle in eine unwirkliches orangefarbenes Licht. Ron wirbelte um sie herum, während sie sich mit minimalistischen Bewegungen verteidigte.
Wieso wurde er nicht müde? Bei seinem Stil musste er schon keine Kraft mehr haben. Mira Gedanken rasten, während sie Angriff um Angriff abwehrte. Ihre Muskeln schmerzten doch Ron ließ nicht nach, immer weiter drängte er sie zurück, sprang um sie herum. Wirbelte durch die Luft.
Warum setzt er keine Machttricks ein?
Mira schwitzte und er schien nicht zu ermüden. Wieder runzelte sie die Stirn. Das konnte nicht sein, nicht mal bei einem Anhänger der dunklen Seite, auch sie hatten ihre Grenzen.
Etwas stimmte hier einfach nicht. Sie ging alle seine Aussagen noch einmal durch.
Er hatte nie Tabletten genommen, er war auch nicht körperlich Beeinträchtigt gewesen. Ron hatte auch nicht den Orden verlassen, davon hätte sie gehört. Sie waren Freunde gewesen und sie hatte ihn nie betrogen oder vor den Meistern schlecht gemacht. Schon gar nicht hatte sie ihn beim Training übertrumpft! Dann fiel ihr auf, das er mit Links kämpfte, Ron war Rechtshänder, schon immer gewesen.
Sie sprang zurück und deaktivierte ihr Lichtschwert. Mira sah, was es auch immer war, ruhig und mit absoluter Überzeugung an.
„Du bist nicht Ron. Das alles ist nicht real. Was du sagst ist nie passiert. Ich kämpfe nicht weiter.“
„Dann wirst du jetzt sterben!“
Schrie Ron und sprang mit erhobenen Lichtschwert auf sie zu. Mira rührte keinen Muskel und starrte auf das rote Glühen des Lichtschwertes. Kurz bevor das Schwert ihren Hals erreichte, schloss Mira die Augen, doch...
nichts passierte. Sie öffnete die Augen wieder und der Phantom-Ron war verschwunden. Mira lächelte und atmete tief durch.
Sie fand den Kiesel, den sie suchen sollte und verließ die Höhle.
Überrascht fand sie ihren Meister mit einem Ratsmitglied. Mira verneigte sich tief und sah dann ihren Meister fragend an, sie hatte eine Ahnung, was hier geschehen war.
Die beiden Meister wollten genau wissen, was sie gesehen hatte und Mira erzählte ruhig von den Geschehnissen in der Höhle.
Am Ende fragte sie gerade heraus.
„Das war eine Prüfung, hab ich recht?“
Das Ratsmitglied nickte und sah kurz zu Bela Crahn, der ebenfalls nickte und dann sprach.
„Die Prüfung der Einsicht, ja. Und du hast sie bestanden, Mira.“
Dann ergriff das Ratsmitglied das Wort.
„Erzähle keinem Padawan und keinem Anwärter von deinen Erlebnissen. Jeder muss diese Prüfung unvoreingenommen antreten.“
„Ich verstehe. Ich werde nichts sagen.“

Mira fühlte sich gut. Ihre erste Prüfung und sie hatte bestanden. Gemeinsam kehrten sie zum Tempel zurück. Dort angekommen, nahm sie sofort Kontakt zu Ron auf, um zu sehen, wie es ihm ging. Er war freudig überrascht und sie redeten eine ganze Weile über alte Zeiten. Mira erzählte nichts über ihre Erlebnisse in der Höhle.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
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Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mira Koos« (15. November 2011, 17:36)


25

Mittwoch, 16. November 2011, 16:57

Können

Einige Tage nach ihrer bestandenen Prüfung der Einsicht, wurde Mira mitgeteilt, das sie nun die Prüfung des Könnens abzulegen hätte. In zwei Tagen würde sie stattfinden. Ihr wurde nicht gesagt, was die Prüfung beinhaltete , doch sie wusste, das damit auch eine Lichtschwertprüfung einhergehen würde.
Also trainierte sie den Lichtschwertkampf mit ihrem Meister. Sie war bei weitem nicht so gut wie andere Padawane ihres Alters. Wenn sie nicht trainierte meditierte sie und ruhte sich aus. Die Prüfung des Könnens gründete auf den Prinzipien der Beherrschung und der Kampf war nur ein Teil davon. Genauso gut konnte auch eine ganz andere Situation auf sie warten. Auf jeden Fall würde diese Prüfung sehr anstrengend werden, körperlich wie mental.

Am Tag der Prüfung wurde ihr dann mitgeteilt, das die Prüfung aus zwei Teilen bestehen würde und man führte sie zu einem Zelt, immer noch nicht wissend, was sie erwartete.
Endlich erklärte einer der Meister ihr den Ablauf. Sie sollte Heilen. Der Rat war anscheinend darüber informiert, das sie sich sehr für Machtheilung interessierte und durch ihre starke Verbindung zur lebendigen Macht recht gut darin war. Aber ob sie wirklich Heilerin werden wollte, hatte Mira noch nicht entschieden, zu viele andere Wege standen ihr offen, falls sie die Prüfungen bestehen würde.
Sie runzelte die Stirn und sah den Meister an.
„Ich soll heilen?“
Der Meister lächelte.
„So einfach wird es nicht werden. Aber konzentriere dich auf deine Aufgabe. Ich kann dir nicht zu viel verraten.“
Sie blickte von dem Meister zu ihrem Meister, der sich etwas abseits hielt, ihr aber aufmunternd zunickte. Sie lächelte nervös zurück.
Mira wurde in das Zelt geführt. Es sah aus wie eines der Feldlazarette, die sie schon häufiger gesehen hatte. Die Pritschen waren leer. Wen sollte sie denn hier heilen? Verwundert schaute sie dem Meister nach, als dieser das Zelt verließ.
Dann brach plötzlich die Hölle los. Leute mit Tragen kamen in das Zelt gestürmt, um sie herum war Kampflärm und das Brüllen von Triebwerken zu hören, beides kam aus im Zelt verborgenen Lautsprechern, hörte sich aber überaus real an.
Sie zuckte zusammen und blieb einige Sekunden reglos stehen, nicht wissend, was sie jetzt tun sollte. Dann besann sie sich und eilte zu den Tragen. Die Verletzten wimmerten und klagten. Es war kaum zum aushalten und Mira fragte sich, wie sie all diese Leute behandeln sollte. Sie hatte bereits völlig verdrängt, das es sich um eine gestellte Situation handelte und die Leute nicht wirklich verletzt waren. Wer auch immer die Statisten geschminkt hatte, hatte sehr gute Arbeit geleistet. Aus abgetrennten Gliedmaßen spritzte Blut. An einigen waren tiefe Schnittwunden erkennbar oder innere Organe lagen offen. Beinahe wäre der Mirialanerin schwindelig geworden, Übelkeit stieg in ihr auf. Alles wirkte so real.
Aber wem sollte sie nur helfen? Sie griff in die Macht und forschte, wer am ehesten ihre Hilfe benötigen würde, überrascht stellte sie fest, das es keiner war.
Sie ging von Patient zu Patient und fühlte nach seinem Befinden. Um sie herum herrschte das absolute Chaos.
Dann fand sie einen Mann, einen Menschen. Laut Datenblatt hatte er einige Granatsplitter abbekommen und litt an einer leichten Blutvergiftung, das wäre eine Aufgabe für einen Jedi-Heiler. Mira fühlte in die Macht und spürte, das etwas anderes nicht stimmte. Die Daten auf dem Flimsi waren unkorrekt, der Mann litt an einem leichten Fieber, das eigentlich einfach mit Medikamenten zu heilen war. Doch er war der Einzige, der hier wirklich krank war, also kümmerte sich Mira um ihn.
Sie stellte sich neben die Trage und legte ihm die Hände an den Kopf, genau über seine Ohren. Sie schloss die Augen und versuchte die Macht fließen zu lassen. Doch durch den Lärm konnte sie sich nicht richtig konzentrieren. Außerdem wurde sie ständig angerempelt, was sie immer wieder aus der Konzentration riss. Wenn sie den Mann heilen wollte, musste sie aber alle ihre Kräfte zusammen nehmen.
Sie brauchte eine Weile die Geräusche auszublenden. Sie konzentrierte sich, so gut sie konnte und ganz langsam schaffte sie es, sich der Macht zu öffnen. Immer wieder wurde sie angerempelt, doch darauf reagierte sie nicht mehr, ja sie spürte es kaum noch. Die Macht floss durch sie und in den Körper ihres Patienten.
Je weniger sie auf die Umgebung reagierte, desto größer wurden die Anstrengungen, sie aus der Konzentration zu reißen. Doch Mira ließ es nicht zu. Sie fühlte wie die Macht um sie und durch sie floss und gab sich ihr immer mehr hin. Sie hatte das Gefühl in der Macht zu baden.
Ihr Atem ging langsam und ruhig während alle um sie herum schrien und durch die Gegend rannten. Sogar medizinische Instrumente wurden über ihren Patienten hinweg gereicht. Doch die Mirialanerin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
Nach einigen Stunden öffnete sie wieder die Augen und atmete tief durch. Der Mann war geheilt. Wobei ein erfahrener Jedi-Heiler wenige Minuten dafür gebraucht hätte, doch darauf kam es nicht an. Der Lärm um sie ebbte ab und Alle verließen das Zelt um sich auf die Prüfung eines anderen Padawans vorzubereiten.
Meister Crahn und der andere Jedi betraten das Zelt.
Ihr Meister lächelte sie an.
„Mira, du hast dich ganz gut geschlagen. Dieser Teil ist bestanden.“
„Danke Meister.“
„Geh schon mal zum Trainingsplatz , der nächste Teil steht an. Ich komme gleich nach.“

Mira nickte und verließ das Zelt. Ihr Meister drehte sich zu dem anderen JediMeister.
„Was denkt Ihr?“ wollte er wissen.
„Eure Padawan hat sehr schnell die falschen Wunden ausgeblendet, Meister Crahn. Das hat es ihr ermöglicht, den Patienten zu finden, der wirklich Hilfe brauchte. Eine sehr umsichtige Handlung. Falls sie sich dafür entscheidet, könnte sie eine gute Heilerin werden.“
Bela Crahn nickte dem Jedi zu und bedankte sich für die Einschätzung. Dann verließ er eiligen Schrittes das Zelt und holte auf seine Padawan auf.
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Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

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Donnerstag, 17. November 2011, 16:22

Mira fühlte sich ausgelaugt, nicht körperlich, eher geistig, die Heilung hatte an ihren Kräften gezehrt und sie hätte gut eine Pause gebrauchen können. Aber auch darum ging es wohl bei dieser Prüfung.
Sie sah ihren Meister an, als dieser zu ihr aufgeschlossen hatte.
„Was kommt als nächstes Meister? Ich nehme an Lichtschwertkampf.“
Meister Crahn nickte.
„Richtig, du wirst mit dem Lichtschwert kämpfen.“
Sie nickte stumm, das hatte sie befürchtet. Aber Mira wusste, das das unweigerlich dazu gehörte. Ein Jedi musste mit dem Lichtschwert umgehen können. Ihre Gedanken gingen kurz zurück zu ihrer Padawan-Prüfung. Zum Glück hatte sie diese Probleme nicht mehr. Sie war einfach nicht gut mit dem Lichtschwert, das hatte nichts mit der Macht zu tun oder das sie zu viel nachdachte.
Nach kurzem Fußmarsch erreichten sie das Trainingsgelände, wo bereits ein anderer Meister wartete. Er begrüßte Meister Crahn und Mira und schickte die Mirialanerin umgehend in die Arena.
Mira atmete durch und ging in die Mitte des Kampfplatzes. Ein Jedi trat vor sie und beide verneigten sich voreinander. Dann aktivierten sie gleichzeitig die Lichtschwerter. Der Jedi ging in die Ataru-Grundhaltung und Mira in die des Soresu.
Beide musterten sich eine Weile, bis der Jedi plötzlich angriff. Mira wehrte den Angriff mit Leichtigkeit ab. Trotz ihrer Erschöpfung fand sie recht gut in die Bewegungsmeditation, die Macht half ihr, sich zu verteidigen. Immer wieder griff der Jedi mit ausladenden Bewegungen an und immer wieder wehrte ihn Mira ab. Mit den minimalistischen Bewegungen des Soresu sparte sie viel Kraft, trotzdem begann sie sehr schnell zu schwitzen. Ihr Gegner war gut, sehr gut sogar und sie hatte alle Mühe ihre Konzentration aufrecht zu erhalten und doch schaffte sie es. Sie sah, das ihr Gegner selbst stark schwitzte, doch da war bei seinem Stil nichts Ungewöhnliches. Sie bewunderte sogar, wie lang er durchhielt. Seine Schläge kamen immer noch kraftvoll und schnell. Für einen Menschen hatte er ziemlich viel Ausdauer. Mira schob die Gedanken bei Seite und konzentrierte sich wieder auf den Kampf.
Plötzlich kam ein weiterer Kämpfer hinzu, er war etwas älter als Mira aber nicht so alt wie ihr erster Gegner. Beide kämpften jetzt gegen die Mirialanerin und Mira hatte alle Hände voll damit zu tun, sich noch zu konzentrieren. Sie war geistig und körperlich erschöpft. Ihr Muskeln schmerzten und sie konnte sich mit ihrem Stil nur verteidigen und selbst keinen Angriff anbringen. Sie musste einfach so lang durchhalten, bis einer der Beiden einen Fehler machte, doch das schien ihr unwahrscheinlich. Das Gefecht konnte so noch Stunden dauern. Die Beiden Angreifer wirbelten um Mira herum und sie versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen, wie es der Stil erforderte, das Schwert immer möglichst nah am Körper.
Der einzige Lichtblick war, das die beiden Aggressoren auch keinen Angriffspunkt fanden. Aber lange konnte Mira das nicht mehr durchhalten. Sie spürte, wie ihr Konzentration immer mehr nachließ. Gedanken über Lichtschwertstile drängten sich ihr auf, hatte sie die richtige Wahl getroffen? Wie lang kämpfte sie schon? Warum wurden die Anderen nicht müde und kämpften sie überhaupt mit all ihrem Können?
Die Konzentration war weg und Mira spürte die Macht nicht mehr richtig. So sah sie den letzten Angriff nicht kommen und das Lichtschwert des älteren Jedi berührte sie am Hals. Zum Glück waren die Waffen nur auf niedrige Energie gestellt und sie zog sich nur eine leichte Verbrennung zu.
Nach Luft schnappen verbeugte sie sich vor ihren beiden Gegnern und sah dann enttäuscht zu Meister Crahn.
Er nickte ihr aufmunternd zu, doch Mira konnte in seinen Augen erkennen, das auch er enttäuscht war. Aber Mira hatte alles getan, was sie zu leisten im Stande war. Mehr war einfach nicht drin gewesen.
Meister Crahn und der Prüfer kamen auf sie zu. Zuerst sprach Bela seine Padawan an.
„Du hast dich gut geschlagen, Padawan.“
Sie sah ihn wieder an und ließ die Schultern hängen. Ihren Rang benutzte er immer nur, wenn sie Mist gebaut hatte.
„Ich habe also versagt.“ Das war keine Frage, Mira wusste schon, das sie die Prüfung nicht bestanden hatte. Der Prüfer ergriff das Wort.
„So ist es Padawan Koos. Aber es war sehr knapp. Du gleichst mit der Macht aus, was dir an Technik fehlt. Leider ist Soresu dafür nicht gerade geeignet.“
„Wie meint Ihr das?“
„Du bist Mirialanerin, ihr seid sehr agil, gelenkig und schnell. Vielleicht solltest du einen Stil wählen, der aktiver ist und den Eigenschaften deiner Spezies entgegenkommt.“
Mira nickte, das klang logisch. Nur was sollte ihr das jetzt noch bringen? Sie hatte gerade eine der Prüfungen verbockt. So würde sie nie Ritter werden.
Meister Crahn legte ihr eine Hand auf die Schulter.
„Noch ist nichts verloren, Mira.“ Er schien immer zu wissen, was seine Padawan bewegte.
„Prüfungen können wiederholt werden, besonders wenn sie so knapp waren, wird der Rat das gestatten.“
Mira lächelte ihren Meister an. Wieder hatte er ihr neuen Auftrieb gegeben und er hatte Recht. Der Rat gestattete Mira die Prüfung zu wiederholen. Auch musste sie sich beim nächsten Mal nur im Lichtschwertkampf beweisen.
Auf die Frage, wie lang sie warten wolle, bis sie erneut antrat, sagte Mira, das sie sieben Tage benötigen würde. Der Rat akzeptierte das.
Am nächsten Tag begann Mira mit ihrem Meister und neuem Mut wieder zu trainieren. Tags über ließ sie sich nichts anmerken, doch Abends, wenn sie allein war, wurde sie von Zweifeln geplagt. Würde sie je Ritterin werden? Wenn nicht, was sollte sie sonst tun? Med-Korps, Agro-Korps?
Sie wusste es nicht. Gar den Orden verlassen? Nein, das konnte sie nicht tun. Niemals! Der Orden war ihr Zuhause. Sie wusste, dass das einzige was sie wollte, eine Jedi zu werden war und noch war nichts verloren. Und doch waren da diese Zweifel.
Auch spürte sie, dass das Band zu ihrem Meister schwächer wurde. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? War sie bereit Ritterin zu werden? Sie fühlte sich auf jeden Fall nicht wirklich bereit. Und doch raffte sie sich Morgens auf und trainierte so hart, wie sie noch nie trainiert hatte.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
"Humility ist the hardest lesson and the finest teacher." -Orgus Din-

Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mira Koos« (26. April 2012, 18:08)


27

Freitag, 18. November 2011, 20:43

Die letzte Mission

In drei Tagen sollte Miras Prüfung des Könnens wiederholt werden. Sie war gerade wieder mit ihrem Meister Bela Crahn auf dem Trainingsgelände und übte den Lichtschwertkampf.
Sie ließen Elemente des Ataru und des Niman in Miras Soresu Stil einfließen. Meister Crahn und seine Padawan waren überein gekommen, dass der Meister bei der ersten Prüfung recht hatte und der reine Soruesu-Stil Mira nicht gerade entgegenkam. Doch für eine vollständige Umstellung auf einen anderen Stil war es zu spät. Also versuchten sie es auf diese Weise.
Beide gingen gerade wieder in Grundhaltung, als ein Bediensteter des Tempels auf Bela und Mira zukam.
„Verzeiht, das ich störe. Der hohe Rat wünscht euch zu sehen.“
Mira und ihr Meister bedankten sich bei dem Bediensteten und gingen zügig zur Halle des Hohen Rates. Bela und Mira hatten ihr Komlink deaktiviert, um nicht gestört zu werden.
Vor dem Tor der Halle glätteten Beide noch einmal ihre Roben und traten dann ein.
Der Rat war nicht voll besetzt, doch die anwesenden Meister blickten sehr ernst.
Der Mirialanerin rutschte beinahe das Herz in die Hose. Ging es um ihre Prüfung?
Sie begrüßten Meister Crahn und Mira, welche sich leicht verbeugten.
„Was können wir für den Rat tun?“ fragte Bela.
Die Meister sahen sich kurz an, dann begann einer zu sprechen.
„Die Prüfung eures Padawans wird auf unbestimmte Zeit verschoben.“
Mira zog scharf die Luft ein, die Meister sahen sie an.
„Mira Koos, du wirst auf eine Mission geschickt. Es hat nichts mit deinem Versagen zu tun.“
Sie nickte und runzelte die Stein.
„ICH werde auf eine Mission geschickt? Jetzt? In den Prüfungen?“ Mira sah ihren Meister fragend an, doch er schaute ebenso fragend zurück.
„Was ist mit Meister Crahn?“
Eine der Meisterinnen schnaufte kurz.
„Diese Mission musst du allein durchführen. Du wurdest speziell ausgewählt, weil deine Erfahrungen dich zur besten Kandidatin für diese Aufgabe machen.“
Mira nickte.
„Was soll ich tun?“
„Du wirst nach Nal Hutta gehen, in Barrgas Palast.“

Mira wurde etwas blass.
„Nach Nal Hutta? Barrga der Hutte?“
„Ja, dein früherer Besitzer. Dem Orden wurde berichtet, das er Kinder als Sklaven handelt.“

Wieder runzelte Mira die Stirn.
„Das ist doch nichts neues. Auch wenn es eine Schande ist, ist das keine Angelegenheit der Jedi, oder doch?“ Der Orden hatte sich selten um Angelegenheiten der Hutten gekümmert, vor allem jetzt da dringendere Probleme anstanden.
„Er handelt mit machtsensitiven Kindern, Padawan. Unausgebildeten. Wir müssen wissen, wohin sie verkauft werden.“
„Ich verstehe.“
„Gut, du wirst dich als Sklavin in seinen Palast einschleichen.“

Jetzt erbleichte Mira völlig und sah den Hohen Rat mit großen Augen an. Sie soll wieder eine Sklavin werden?
„Aber meine Narben, keiner würde mich als Sklavin kaufen! Und meine Haarfarbe, sicher erinnert sich Barrga an die roten Strähnen.“
Die Meister nickten.
„Dafür wurde bereits gesorgt. Die Narben werden chirurgisch entfernt und deine Haare werden gefärbt werden. Auch wirst du deinen Padawan-Zopf verstecken müssen.“
Enttäuscht sah Mira zu Boden, sie hatte keine Argumente mehr. Sie riss sich zusammen und sah wieder auf.
„Wie der Rat es wünscht.“ Bei diesen Worten bekam sie eine Gänsehaut. Das Letzte was sie je gewollt hatte, war wieder eine Sklavin zu werden. Sie hatte immer gedacht, der Orden würde sie davor beschützen, doch nun schickte eben jener Orden sie genau dorthin.
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28

Samstag, 19. November 2011, 18:52

Mira bekam noch einige weitere Anweisungen von Hohen Rat. Sie würde Ru'una Ofala heißen, von Mirial stammen. Sie sollte absolute Funkstille halten und den Orden nur im äußersten Notfall oder wenn sie Beweise gefunden hatte, kontaktieren.
Mira war die ganze Zeit mulmig zu Mute und nach der Besprechung teilte sie dies auch ihrem Meister mit. Er sah sie beruhigend an.
„Mira, vertraue dem Rat, seiner Weisheit. Und vertraue auf die Macht. Dein Herz wird dich leiten, wenn der Weg dunkel ist.“
Mira lächelte leicht, das war der Wahlspruch ihres Clanes und er gab ihr neue Zuversicht.
„Danke Meister! Ich werde Euch nicht enttäuschen.“
„Das hast du nie, Mira.“

Gemeinsam gingen sie zu den Hallen der Heilung, wo bereits Alles vorbereitet war. Mira duschte noch kurz und wurde dann auf die Operation vorbereitet. Als sie dann im OP lag, wich ihr Meister ihr nicht von der Seite.
Stunden später erwachte sie in einem weiß blau gestrichenem Raum. Mira war kurz verwirrt, dann fiel ihr alles wieder ein. Das war der Aufwachraum. Neben ihr saß Meister Crahn und lächelte sie an.
„Meister!“
„Ruhig Mira. Die Operation war erfolgreich.“

Mira wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. Jetzt musste sie Nach Nal Hutta.
Sie nickte ihrem Meister zu und schloss die Augen. Nach einer Weile öffnete sie sie wieder.
„Kann ich einen Spiegel haben?“
„Natürlich.“

Meister Crahn nahm einen großen Handspiegel vom Tisch und reichte ihn seiner Padawan. Mira nahm ihn und betrachtete ihr Gesicht. Die Narben waren verschwunden und sie sah wieder so aus, wie vor der Rhen Var Mission, nur ein paar Jahre älter. Vorsichtig strich sie mit dem Finger über ihre Haut und erst jetzt fiel ihr auf, das sie ziemlich gut aussah.
Sie lächelte ihren Meister an.
„Danke!“ und gab ihm den Spiegel zurück.
Die Beiden unterhielten sich noch eine Weile über die anstehende Mission und Mira bekam einige Tipps von ihrem Meister.
Irgendwann fühlte sie sich stark genug, wieder aufzustehen.
Sie gingen gemeinsam essen, die Mirialanerin erntete einige verwunderte Blicke, die Meisten kannten sie nur mit ihren Narben, immerhin hatte sie diese vier Jahre lang getragen.

Nach dem Essen hatte Mira einen Termin beim Tempelfriseur. Ihr kurzen Haare wurden künstlich verlängert und ihre Strähnen schwarz gefärbt. Dann wurden aus den langen Haaren viele Zöpfe geflochten, sodass ihr Padawan-Zopf kaum noch zu erkennen war. Das Einzige was ihn kennzeichnete war, dass er drei statt zwei Perlen als Verschluss hatte.
Mira band die vielen dünnen Zöpfe zu einem dicken Pferdeschwanz zusammen, so viel Haar im Nacken war ihr unangenehm und überraschend schwer. Sie war es nicht mehr gewöhnt, zu Letzt hatte sie langes Haar als Anwärterin getragen.
Als das erledigt war bekam sie noch passende Kleidung. In die Kleidungstücke, die ziemlich aufreizend waren, waren mehrere Verstecke für ihr Lichtschwert eingearbeitet.
Die Garderobe für die Mission bestand aus kniehohen Stiefeln, einer Art Rock, der allerdings eher ein Lendenschurz war und einem sehr knappen Top.
Mira fühlte sich sichtlich unwohl in der Kleidung. Ständig zupfte sie das Top und den Rock zurecht. Ihrem Meister schien das zu gefallen, er grinste die ganze Zeit und sie warf ihm mehrmals einen vorwurfsvollen Blick zu. Wenigstens bekam sie noch einen abgewetzten Mantel für die Reise, so konnte sie ihren fast nackten Körper bedecken. Sie schlang den Mantel um sich. Meister Crahn grinste immer noch. Er schien die Situation sehr lustig zu finden.
„Was ist denn daran so lustig, Meister.“
Bela konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
„Du solltest dich mal sehen Mira! Allein dein Gesichtsausdruck ist den Kampf mit einem Rancor wert.“
Mira schnaufte verächtlich und ihr Meister versuchte seine Mine wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Schon gut, Padawan. Aber du solltest dich schnell an die Kleidung gewöhnen. Bald geht dein Flug.“
Meister Crahn seufzte kurz, was einen fragenden Blick Miras zur folge hatte.
Bela verzog leicht das Gesicht und antwortete auf Miras unausgesprochene Frage.
„Als ich dich zu meiner Padawan nahm, warst du zwölf, das ist jetzt beinahe zehn Jahre her und erst heute merke ich, das du dich zu einer Frau entwickelt hast.“ Etwas Wehmut lag in seiner Stimme und Mira nickte nur und antwortete nicht. Sie spürte schon seit einiger Zeit, das das Band zwischen ihnen schwächer wurde. Wie lang ihr Meister das wohl schon spürte?
Sie gingen gemeinsam zur Landeplattform von wo aus Mira ihre Mission beginnen würde.
Mira verabschiedete sich von ihrem Meister und betrat mit mulmigen Gefühl das kleine Schiff. Sie schob ihre Gefühle bei Seite und konzentrierte sich auf die Mission.
Sie würde häufiger das Schiff wechseln und irgendwann auf den „Sklavenhändler“ treffen, der sie an Barrga „verkaufen“ sollte. So war der Plan.
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Sonntag, 20. November 2011, 14:40

Während des langen Fluges von Tython nach Nal Hutta verbrachte Mira die meiste Zeit in ihrem Quartier. Sie überlegte, wie sie wohl auftreten müsse, um realistisch zu wirken. Nicht zu unterwürfig aber auch nicht zu Stolz. Aber wie sollte sie das anstellen? Sie war immer selbstsicher aufgetreten und Schauspielerei gehörte nicht zu den Ausbildungspunkten eines Jedi.
Sie war sich ziemlich unsicher, ob sie das schaffen würde. Sie kam zu dem Schluss, das es schon irgendwie klappen würde, sie würde sich einfach dem Verhalten der anderen Sklaven anpassen.
Wenn sie nicht gerade darüber grübelte, lernte sie ihre neue Hintergrundgeschichte. Ru'una Ofala, an den Namen würde sie sich erst einmal gewöhnen müssen. Ihr durfte auf Nal Hutta in dieser Hinsicht kein Fehler unterlaufen. Der Name Koos war im Palast bekannt und würde sie ihn auch nur einmal benutzen, wäre ihre Tarnung dahin.
Die übrige Zeit nutzte Ru'una zur Meditation oder zum Training mit dem Lichtschwert. Glücklicherweise hatte sie immer eine Einzelkabine, sodass Keiner etwas davon mitbekam.
Sie übte die neuen Bewegungsabläufe, die sie mit ihrem Meister in den letzten Tagen ausgearbeitet hatte. So hatte sie eine Beschäftigung und das lenkte sie von ihren Zweifeln ab. Sie musste etwas zu tun haben, sonst hätte sie es sich womöglich anders überlegt und wäre umgekehrt. Sie wollte diese Mission nicht. Tief in ihrem Inneren hatte sie Angst.
Nach einer Woche war es soweit, sie erreichten Barrgas Palast auf Nal Hutta. Ru'una wurden Fesseln angelegt und dann wurde sie mit anderen Sklaven vom Raumhafen zum Palast geführt.
Sobald sie das Schiff verlassen hatte, brannte die giftige Luft des verwüsteten Planeten ihn ihren Augen und sie bekam einen Hustenanfall.
Nach einem kurzen Fußmarsch war sie zum ersten Mal froh, den Palast des Hutten betreten zu können, hier war die Luft wenigstens von den Giften der Atmosphäre befreit.
Die Sklaven wurden in den großen Audienzsaal des Hutten gebracht. Ru'una fiel auf, dass er noch pompöser war als früher und Barrga der Hutte noch fetter. Aber vielleicht täuschten sie auch ihre Erinnerungen.
Ru'una ging aufrecht, kam aber ohne Murren jeder Anweisung ihrer Bewacher nach. Sie wirkte als wisse sie, das sie etwas wert war, aber auch, das sie eine Sklavin war. Sie tat etwas hochnäsig und stolz. Wenn einer der Bewacher sie in eine Richtung schubsen wollte, drehte sie sich von ihm weg und ging in die Richtung, in die sie gehen sollte. Sie tat etwas unnahbar.
Dann wurde ihr der Mantel abgenommen und sie stand in ihrer sehr knappen Kleidung vor dem Hutten. Sie fröstelte innerlich als er sie mit seinen Klubschaugen gierig musterte. Nach außen hin, tat sie immer noch stolz und würdigte ihn kaum eines Blickes, doch das schien sein Interesse nur noch mehr anzustacheln, was Ru'una freudig zu Kenntnis nahm, sich es aber nicht anmerken ließ.
Dann begannen die Preisverhandlung und Ru'una wurde beinahe schwindelig, bei den Mengen, die hier geboten wurden. Besonders ihren Preis trieb der Sklavenhändler immer höher, allein Barrgas Erstgebot hätte genügt um ein paar Jahre gut davon leben zu können.
Sie hoffte, das der Händler es nicht übertrieb, doch Barrga schien sie wirklich haben zu wollen und so einigten sich der Hutte und der Händler. Ru'una gehörte nun dem Hutten.
Bei dem Gedanken bekam die Mirialanerin eine Gänsehaut, doch sie kämpfte ihre Angst nieder. Jetzt war sie wieder Teil des Palastes, etwas, was sie gehofft hatte, für immer hinter sich gelassen zu haben. Doch sie hatte hier eine Mission zu erfüllen und das würde sie tun.
Den Sklaven wurden ihre Quartiere zugeteilt. Ru'una war überrascht, das sie ein Eigenes bekam. Dann wurde ihr gesagt, das sie eine Dienerin Barrgas werden würde, sie sollte ihn mit allem versorgen, was er wünschte. Als nächstes war ein Rundgang durch den Palast angesetzt und den neuen Sklaven wurden die wichtigsten Orte gezeigt. Ru'una prägte sich alles genau ein, aber viel hatte sich nicht geändert, soweit sie sich erinnern konnte.
Nach dem Rundgang hatten die neuen Sklaven etwas Zeit für sich. Am nächsten Tag würde ihr Dienst beginnen.
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Montag, 21. November 2011, 19:41

Ein Monat war nun schon vergangen. Ru'una arbeitete hart daran, in der Gunst Barrgas aufzusteigen. Er schien das mit Wohlwollen zu beobachten. Sie strengte sich an, nicht zu unterwürfig zu erscheinen, aber auch nicht zu stolz. Anfangs musste sie niedere Arbeiten machen, die meiste Zeit hatte sie in der Küche verbracht und war nur selten zu dem Hutten gekommen, um ihm etwas zu essen zu bringen. Doch nach einiger Zeit schickte man immer häufiger sie und mittlerweile war sie beinahe den ganzen Tag bei ihm. Für die Mission war das gut, so bekam sie mehr mit, denn von den anderen Sklaven versuchte sie sich fern zu halten. Nicht, dass sie doch noch erkannt wurde. Doch für sie selbst bedeutete das jeden Tag neue Überwindung, der fette Hutte ekelte sie an. Er war widerlich und er stank, da brachten auch die vielen Duftwässerchen nichts, die er benutzte. Seine Aura war rabenschwarz und angst einflößend.
Doch sie überwand ihren Ekel Tag für Tag. Die Mission schien kein Ende zu nehmen, nichts war bis jetzt passiert, rein gar nichts und das machte Ru'una Angst. Was wenn hier nichts zu finden war? Was wenn die Mission ewig weitergehen würde? Müsste sie eine Sklavin bleiben?
Nachts, wenn sie mit ihren Übungen fertig war, saß sie oft allein in ihrem Raum und dachte nach.
Heute war schlimm gewesen. Sie hatte wieder einmal das Elend gesehen, nicht nur hier im Tempel, sondern auch, das ganz Nal Hutta von Elend überzogen war. Ein Mann war vor Barrga getreten und hatte um etwas mehr Geld für seine Arbeit gebeten, die er draußen erbrachte. Er hatte gesagt, das er eine Familie zu ernähren hatte und sein Haus repariert werden müsste. Die Atmosphäre Nal Huttas hätte seine Kinder krank gemacht. Ru'una hatte die Verzweiflung in dem Mann gespürt doch Barrga hatte ihn nur ausgelacht und ihn raus werfen lassen und Ru'una hatte nichts unternehmen können.
Sie hasste Barrga dafür. Er saß hier in seinem ganzen Luxus und seine Leute, die die ihm diesen Luxus ermöglichten litten.
So saß sie wieder in ihrem Raum und grübelte.
Könnte der Orden sie vergessen? Machte sich ihr Meister Sorgen? Wäre es nicht viel einfacher Barrga einfach aus dem Weg zu räumen?
Ru'una schreckte auf. Was hatte sie gerade gedacht? Ihn aus dem Weg räumen? Niemals! Sie war eine Jedi, das war nicht der Weg der Jedi. Sie vergrub den Gedanken tief in sich.
So verging der nächste Monat. Jeden Abend saß sie auf ihrem Bett und versuchte ihre Angst und ihren Hass unter Kontrolle zu bringen. Sie beruhigte sich immer mit dem Kodex der Jedi, doch es fiel ihr immer schwerer. Zu weit weg waren die Erinnerungen an ihren Meister und an den Tempel, zu nah das Elend und der, der es auslöste.
Heute saß sie wieder auf ihrem Bett und wusste nicht ein, noch aus. Ru'una hatte wie immer bei Barrga gestanden, mittlerweile war sie für ihn etwas wie ein Schmuckstück, das er herumzeigen konnte. Sie nahm an fast allen Besprechungen teil und begleitete ihn ständig, ohne wirklich etwas zu tun.
Ein Frau war zu ihm gebracht worden, eine Mirialanerin. Sie hatte in der Macht sofort ihre Mutter erkannt. Sie war immer noch Sekretärin eines seiner Buchhalter. Der Buchhalter hatte erklärt, dass Taariis, so hieß Miras Mutter, sich verrechnet hätte. Dem Hutten sei ein Schaden von zehntausend Credits entstanden. Das hatte Barrga wütend gemacht und er hatte Miras Mutter eigenhändig erschossen. Vor den Augen aller! Ru'una hatte sich nicht rühren können. Jede Emotion war aus ihrem Gesicht gewichen und sie stand einfach stumm und starr da.
All der Hass war wieder in ihr aufgestiegen, all die Angst. Wenn er jemanden einfach so töten konnte, dann auch sie und sie würde vergessen werden. Sie hatte keine Angst vor dem Tod, doch wollte sie nicht so sterben.
Barrga hatte nur gelacht. Er erzählte das Taariis Mann schon seit einiger Zeit Zwangsarbeit außerhalb des Palastes leisten musste und die Familie Koos nicht mehr lang existent sei.
Das hatte Ru'una hart getroffen auch wenn sie versuchte ihre Gefühle im Griff zu behalten, wallten sie in ihr auf.
So saß sie nun in ihrem Quartier und kämpfte. Die Idee von vor einem Monat wurde immer stärker und klang immer besser. Barrga töten. Ja, das ist die Lösung! Alle wären frei. Nein, das ist nicht der Weg. Aber es ist die einzige Möglichkeit! Und die Mission wäre auch erfolgreich, keine Kinder würden mehr gehandelt.
Wo war nur ihr Meister? Wie hatte er sie allein lassen können? Wie hatte der Rat sie nur hier her schicken können? Sie hasste beide für ihre Taten!
Barrga würde sterben. Durch ihre Hand! Danach würde sie seine Wachen töten und alle Sklaven befreien! Sie würde ganz Nal Hutta befreien!
Ru'una schüttelte den Kopf. Das konnte sie nicht tun, sie war eine Jedi!
Doch, das konnte sie tun, weil sie eine Jedi war. Das wäre die logischste Lösung. Kein Leid mehr, kein Elend!
Sie griff sich entschlossen ihr Lichtschwert und ging hasserfüllt zur Tür.
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Dienstag, 22. November 2011, 18:46

Voller Wut riss Ru'una die Tür auf, und stürmte hinaus. Dabei fiel ihr Blick in den kleinen Blechspiegel, der an der Tür befestigt war, doch sie hatte jetzt keine Zeit darauf zu achten. Auf dem Gang vor ihrem Zimmer, den Türknauf noch in der Hand, blieb sie plötzlich stehen und ein eiskalter Schauer überkam sie. Sie zuckte zusammen. Was hatte sie gerade in dem Spiegel gesehen? Langsam sickerte die Erinnerung in ihr Bewusstsein. Eine hasserfüllte Fratze hatte sie für den Bruchteil einer Sekunde angestarrt. Das Gesicht voller Narben und wilder Tattoos. Gelbe, blutunterlaufene Augen hatte sie hämisch angegrinst.
Völlig verunsichert sah sie sich in dem Gang um, niemand war zu sehen. Langsam zog sie sich in ihr Quartier zurück, schloss die Tür und starrte in den Spiegel. Was sie sah erschreckte sie zu tiefst. Sie sah sich selbst. Ihre kobaltblauen Augen starrten sie voller Verzweiflung an. Sie ließ ihr Lichtschwert fallen und fasste sich vorsichtig ins Gesicht. Sie fühlte ihr Gesicht, wie sie es kannte. Die grünlich gelbe Haut, die typischen Tattoos, die schwarzen Haare. Doch die Wärme war verschwunden, die Fröhlichkeit.
Dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Was hatte sie gerade vor gehabt? Sie wollte töten, aus Hass! Aus Angst! Sie hätte beinahe das getan, wovor sie immer gewarnt worden war, seit sie dem Orden beitrat. Ru'una, nein Mira sank auf die Knie und schlug die Hände vor ihr Gesicht.
Beinahe hätte sie alles verraten, wofür die Jedi standen und woran sie glaubte. Woran sie so fest glaubte!
Sie versuchte die Angst und den Hass in ihr zu bekämpfen, wie sie es schon die letzten Wochen getan hatte. Versuchte sie in die Tiefen ihres Bewusstseins zu drängen und rezitierte immer wieder eine Losung, die sie gelernt hatte.
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

Es beruhigte sie zwar etwas, aber sie wurde die Angst nicht los. Sie fürchtete sich immer noch und immer noch versuchte ihr Verstand ihr einzuflößen, dass das Töten Barrgas die einzige Lösung wäre. Tränen flossen über ihr Gesicht. Sie wusste nicht weiter. Sie dachte an den Kodex.
Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
Sie hatte sich durch ihre Angst und ihren daraus resultierenden Hass blenden lassen und ihren Frieden darüber verloren.
Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.
Man hatte sie gewarnt, vor der dunklen Seite, doch hatte sie nicht gewusst, wie heimtückisch sie sein konnte. Diese Unwissenheit hätte sie beinahe fallen lassen.
Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.
Sie wollte diesen Leuten, den Sklaven hier, helfen, das wollte sie noch. Aber sie hatte die Gelassenheit verloren, weil ihre Leidenschaft für die Gerechtigkeit gesiegt hatte.
Es gibt keinen Tod, es gibt die Macht.
Sie hatte Angst hier zu sterben, allein. Sie hatte vergessen, das die Macht mit ihr war und der Ort und der Umstand ihres Todes keine Rolle spielte. Sie würde in die Macht eingehen und Frieden finden.
Mira erkannte ihre Fehler, doch immer noch kämpfte ihr Verstand gegen ihr Herz.
Dein Herz wird Dich leiten, wenn der Weg dunkel ist.
Der Weg war dunkel und sie wusste, das ihr Verstand unrecht hatte, sie hatte es tief in sich immer gewusst. Jetzt wurde ihr klar, das die dunkle Seite sie verführen wollte. Man hatte ihr gesagt, das die dunkle Seite der Macht tückisch und verschlagen ist. Sie sucht sich die Schwachstelle und wartet auf den richtigen Moment. Sie hatte Miras Schwachstelle gefunden.
Sie dachte nach, sie hörte auf ihr Herz und spürte, das ihr Verstand weiter in den Hintergrund trat. Der Wunsch Barrga zu töten wurde immer schwächer.
Und Mira erkannte plötzlich, dass sie den Hass und die Angst nicht besiegen konnte. Sie waren ein Teil von ihr. Genau wie die Liebe, die Freude und ihre Warmherzigkeit.
Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
Sie musste es akzeptieren, den Hass und die Angst zulassen und sich ihrer bewusst sein. Sie durfte sie nicht länger bekämpfen, denn das machte sie nur stärker.
Mira setzte sich in den Schneidersitz und atmete tief durch. Sie akzeptierte ihre Gefühle. Alle! Auch den Hass und ihre Angst. Sie konzentrierte sich auf sie und ließ sich von ihnen erfüllen. Dann ließ sie die Gefühle von sich abfallen. Ihr Geist beruhigte sich und sie sah wieder ihr Ziel vor sich. Ihre Mission. Sie würde nicht versagen und sie würde sich nicht ihren Gefühlen und ihrer Leidenschaft hingeben. Sie war eine Jedi!
Sie gab sich der Macht hin und meditierte, die ganze Nacht.
Sie wusste, das sie nun eine Jedi war. Nicht aus Selbstüberschätzung. Nicht weil sie es so gern wollte. Die Macht sagte es ihr. Sie wusste es aus ihrem tiefsten Inneren und mit fester Überzeugung. Auch spürte sie, dass das Band, welches zwischen ihr und ihrem Meister bestanden hatte, nun endgültig gerissen war. Das versetzte ihr einen Stich, doch sie nahm es gelassen hin, es bestärkte sie in ihrer Überzeugung.
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32

Donnerstag, 24. November 2011, 18:10

In den Wochen nach dem Vorfall, konnte Ru'una wieder mit voller Kraft ihrer Mission nachgehen. All die Angst und alle Zweifel waren von ihr abgefallen. Nie zuvor hatte sie sich stärker mit der Macht verbunden gefühlt. Sie hatte ein neues Level an Selbstbewusstsein erlangt. Nie zuvor einen tieferen inneren Frieden verspürt. Sie meditierte mehr und übte härter mit dem Lichtschwert. Wenn diese Mission vorbei war, würde sie sich erneut der Prüfung des Könnens unterziehen müssen, doch hatte sie keinen Zweifel mehr, sie diesmal zu bestehen.
Auch hatte sie sich den anderen Sklaven mehr geöffnet. Sie redete öfter mit ihnen und verbrachte Zeit in dem kleinen Gemeinschaftsraum. Ru'una gewann langsam das Vertrauen der Anderen Sklaven und stellte fest, das man so viel einfacher an Informationen kam.
Trotzdem war sie äußerst vorsichtig, sich nicht zu verraten.
Ru'una hatte bei einer Verhandlung zwischen Barrga und einem Menschen mitbekommen, wann die machtsensitiven Kinder das nächste Mal transportiert werden sollten. Noch immer vertraute der Hutte ihr, jetzt vielleicht sogar noch etwas mehr und so war sie bei wirklich jeder Gelegenheit in seiner Nähe.
Nachdem sie den Zeitpunkt der Verschiffung kannte, verständigte sie in einer sehr kurzen Textnachricht den Orden. Die Zeit war knapp, auch wenn einige Jedi-Teams in Rufbereitschaft gehalten wurden.
Sie beschloss die Verladung zu beobachten und schlich sich in ihren Mantel gehüllt in den Hangar des Palastes. Ru'una kauerte sich hinter einen Stapel Kisten und beobachtete. Das Schiff in welches die gefesselten Kinder geführt wurden, gehörter einer imperialen Bauart an, soweit sie sich erinnerte. Die Kinder waren alle zwischen fünf und vielleicht dreizehn Jahren alt und sie sahen schlecht aus. Mit gesenkten Köpfen wurden sie brutal in das Schiff getrieben, während ein ihr unbekannter Mann mit einem von Barrgas engsten Vertrauten verhandelte.
Ru'una schloss die Augen und setzte die Macht ein, um ihr Gehör zu verstärken. Sie verdrängte nach und nach alle anderen Geräusche und lauschte dem Gespräch.
Die Kinder wurden an das Imperium verschachert! Mira lief ein kalter Schauer über den Rücken und sie wäre am liebsten sofort los gesprungen um den Kindern zu helfen. Doch allein hätte sie keine Chance, sie ermahnte sich zur Geduld. Bald müssten die anderen Jedi eintreffen
Plötzlich warnte sie die Macht vor einer unmittelbaren Gefahr und ihr lief erneut ein kalter Schauer durch den Körper. Sie spürte die Anwesenheit der dunklen Seite. Und in dem Moment, in dem ihr das klar wurde, wurde sie von hinten von einer höhnischen Stimme angesprochen.
„Na wen haben wir denn da? Dachtest du, du könntest mir entkommen?“
Langsam erhob sich Ru'una und drehte sich um. Sie sah in das überraschte Gesicht eines jungen Pureblood. Er war vielleicht zwei, drei Jahre älter als sie aber einen ganzen Kopf größer.
Er musterte sie und seine Augen fielen auf ihre Haare, dann wurde sein Grinsen noch böser.
„Eine Jedi-Padawan!“, er griff zu seinem Lichtschwert und die rote Klinge erwachte summend zum Leben.
„Ohne Meister? Bereite Dich auf deinen Tod vor!“
Ru'una zeigte keinerlei Emotionen. Alle Gefühle und Gedanken waren von ihr abgefallen, als sie zu ihrem Lichtschwert griff und es aktivierte. Dann ging sie in Soresu-Grundstellung.
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33

Dienstag, 29. November 2011, 16:25

Alle ihre Sinne waren geschärft und ihre Muskeln angespannt. Die Macht sagte ihr, dass immer mehr Leute angelaufen kamen und sie mit Blastern ins Visier nahmen. Auch Barrgas Vertrauter kam herbei.
„Ru'una, was ist hier los und warum hast du ein Lichtschwert?“, fragte er aufgeregt.
„Ich bin nicht Ru'una. Mein Name ist Mira Koos. Padawan des Jedi-Ordens.“, antwortete sie völlig ruhig, kein Auge von dem Sith abwendend.
Dieser sah sich kurz um und machte eine Geste, die den Leuten sagen sollte, die Waffen zu senken.
„Dieser Wurm gehört mir! Das ist mein Kampf.“, befahl er und die Wachen taten, was er verlangte.
Langsam begann der reinblütige Sith Mira zu umkreisen und musterte sie argwöhnisch. Mira selbst drehte sich mit, absolute Ruhe lag in ihren Zügen.
„Soresu, was? Damit wirst du mich nicht besiegen!“, höhnte er wieder, doch die Mirialanerin hörte ihm gar nicht zu. Der Trick war alt und sie würde nicht darauf hereinfallen, stattdessen konzentrierte sie sich auf die Macht und auf die Bewegungen ihres Gegners.
Und das mit Recht. Sie sah seinen Angriff kommen, noch bevor er absprang und riss ihr Lichtschwert herum. Den ersten Angriff wehrte Mira mit Leichtigkeit ab, auch wenn die Kraft des Hiebes ihr Schmerzen den Arm hinauf schickte.
Immer wieder griff der Sith in schneller Folge an. Mira blieb im Soresu, so aggressiv wie er kämpfte, würde der Sith das wohl nicht allzu lang durchhalten. Und hier ging es um Zeit, jeden Moment müssten die anderen Jedi zu ihrer Unterstützung eintreffen.
Der Sith wirbelte um Mira herum und griff immer wieder von einer anderen Seite an. Mira gab sich der Macht hin und wehrte jeden Angriff ab. Dabei versuchte sie sich so wenig wie möglich zu bewegen, doch trotzdem lief ihr schnell der Schweiß. Immer wieder traf die rote Klinge des Sith entweder nur Luft oder die Klinge von Miras Lichtschwert. Er kam mit seinen Angriffen einfach nicht durch. Das schien ihn zu frustrieren und noch wütender zu machen. Mira konnte spüren, wie seine Machtaura stärker wurde und er daraus Kraft zog. Sie hoffte, er würde einen Fehler begehen, denn auch wenn er stärker wurde, konnte sie seinen keuchenden Atem hören. Der Kampf kostete ihn Kraft und das mehr als ihr.
Der Kampf wogte nun schon eine ganze Weile und die Mirialanerin fragte sich, wie ihr Gegner dieses Tempo so lang durchhalten konnte. Ihr Muskeln schmerzten bereits und sie musste in die Macht greifen, um noch kämpfen zu können. Der Schweiß rann in Strömen ihren Körper hinab. Lang würde sie das nicht mehr durchhalten. Aber sie musste! Koste es was es wolle.
Als Mira schon dachte, es ginge nicht mehr, hörte sie das Jaulen eines schnell landenden Schiffes. Im Gegensatz zu ihrem Gegner, ließ sie sich nicht ablenken. Sie spürte die Anwesenheit von Jedi an Bord. Der Sith war nur den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, doch das genügte Mira bereits. Sie wechselte die Richtung ihres Lichtschwertes und hieb nach dem Arm des Sith, der sah den Angriff kommen und versuchte noch seinen Arm wegzuziehen. Doch es war zu spät. Die Klinge ihres Lichtschwertes durchtrennt die Finger seiner Hand und das Heft seines Lichtschwertes mit Leichtigkeit.
Der Sith schrie auf und rannte, als er sah, dass Jedi aus dem so eben gelandeten Schiff stürmten, auf sein Shuttle zu. Mira kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern griff in den Kampf um den Landeplatz ein, der soeben ausgebrochen war. Schnell waren Barrgas Wachen besiegt. Die Kinder wurden auf das Schiff der Jedi gebracht, der Palast auf weitere Beweise durchsucht.
Eine Woche später stand Mira wieder vor dem Hohen Rat der Jedi.
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34

Donnerstag, 1. Dezember 2011, 20:28

Schon seit Stunden war Mira in der Kammer das Hohen Rates und berichtete über die Vorkommnisse auf Nal Hutta. Die Mission hatte beinahe ein Jahr gedauert und so gab es viel zu erzählen. Sie versuchte nichts auszulassen, alles konnte wichtig sein.
Als die objektiven Dinge besprochen waren, stellten die Meister Mira Fragen zu ihrer subjektiven Einschätzung, zu ihren Ansichten und zu ihren Gefühlen. Auch hier ließ Mira nichts aus. Sie erzählte von ihren Ängsten und Sorgen und von ihrem inneren Kampf mit der dunklen Seite.
Einige der Meister nickten und wechselten untereinander Blicke aus, die Mira nicht einordnen konnte.
Diesmal war Mira nicht nervös, wie sie es sonst gewesen war, wenn sie ohne ihren Meister vor den Rat treten sollte. Sie stand selbstbewusst vor den Meistern und berichtete einfach und völlig frei über ihre Gefühle. Mira hatte Meister Crahn seit dem Ende der Mission noch nicht gesehen. Er war auf einer anderen Mission und sollte, so hatte man ihr versichert, bald zurück sein.
Am Ende sollte sie noch einmal auf den Kampf mit dem Sith eingehen und auch das tat sie. Sie erklärte, wie sie ihren Geist befreit und gegen ihn ohne Emotionen gekämpft hatte.
Einer der Meister nickte ihr zu.
„Gut Mira, der Rat wird sich beraten. Warte bitte in der Nähe, falls wir noch Fragen haben sollten.“
Mira nickte und drehte sich schon halb zum Gehen, als ihr noch etwas einfiel. Sie drehte sich noch einmal zum Rat.
„Hast du noch etwas, Mira?“, fragte der Meister.
„Ja. Wann kann ich meine Prüfung des Könnens wiederholen?“
„Auch darüber werden wir sprechen.“
„Danke!“

Nun verließ Mira den Saal und nahm davor auf einer Bank Platz. Sie besah sich die Flaggen die im Tempel hingen und die Jedi die hier entlang gingen, während sie über ihre bisherige Zeit im Orden nachdachte. Sie war in Gedanken, als sie plötzlich jemand ansprach.
„Mira!“
Mira sah sich um und Freude trat in ihr Gesicht.
„Meister!“
Nach einer sehr herzlichen Begrüßung unterhielten sich die Beiden noch, was in der letzten Zeit passiert war. Was Mira erlebt hatte und was Meister Crahn.
„Was machst du hier vor dem Saal der Hohen Rates?“, fragte er dann.
„Ich soll warten, falls der Rat noch Fragen zu meiner Mission hat.“, meinte sie.
„Und wann ich meine Prüfung des Könnens ablegen kann wollen sie auch entscheiden, Meister.“
Bela lächelte, doch etwas melancholisches trat ebenfalls in sein Gesicht.
„Ist Alles in Ordnung mit Euch Meister?“
Bela seufzte.
„Mira, ich bin nicht mehr dein Meister. Den hast du nicht mehr nötig.“
Mira nickte und sah zu Boden.
„Ich weiß, ich habe es schon vor Wochen gespürt.“
In diesem Moment öffnete sich die Tür zur Kammer des Hohen Rates und einer der Meister blickte hinaus.
„Mira, komm bitte herein. Der Rat hat wegen deiner Prüfung entschieden. Meister Crahn, Ihr könnt auch eintreten, wenn Ihr wollt.“
Ein leichtes Lächeln lag auf den Zügen des Ratsmitgliedes.
Mira und ihr Meister traten ein und stellten sich erwartungsvoll vor den großen Tisch um den die Ratsmitglieder saßen. Eines von ihnen ergriff das Wort.
„Herzlich willkommen, Meister Crahn. Gut das Ihr da seid.“, begrüßte die Frau Bela, welcher respektvoll nickte.
Die Frau wand sich dann an Mira.
„Ersteinmal haben wir keine weiteren Fragen bezüglich deiner Mission auf Nal Hutta. Was deine Frage betrifft, hat der Rat beschlossen, dass du die Prüfung des Könnens nicht ablegen wirst.“
Mira war geschockt und wollte protestieren, doch das Ratsmitglied hob beschwichtigend die Hand.
„Der Hohe Rat ist zu dem Schluss gekommen, dass das nicht mehr nötig ist. Du hast alle Prüfungen bestanden, Mira. Die Zeremonie deiner Erhebung in den Ritterstand wird Morgen stattfinden. Du bist nun kein Padawan mehr.“
Mira war völlig überwältigt und wusste nicht was sie sagen sollte.
Einige der Ratsmitglieder lächelten ihr aufmunternd zu.
„Meditiere über deine Ausbildung, über deinen bisherigen Weg und über deinen Zukünftigen. Man wird dich morgen abholen.“
„Danke!“
, war Alles, was Mira sagen konnte.
„Möge die Macht mit dir sein!“, damit entließ der Rat die Mirialanerin und ihren ehemaligen Meister. Nachdem beide den Saal verlassen hatten, gratulierte Bela Crahn Mira. Sie unterhielten sich noch eine Weile. Beide fühlten Freude und Trauer zugleich. Zehn Jahre waren sie ein Team gewesen und hatten einander schätzen gelernt. Ein tiefe Freundschaft war entstanden. Nun würden sie getrennt Wege gehen.
Irgendwann verabschiedeten sie sich voneinander und Mira ging zu den Meditationsräumen.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
"Humility ist the hardest lesson and the finest teacher." -Orgus Din-

Jedi-Chars: Mira Koos | Nereen Varr

35

Freitag, 2. Dezember 2011, 15:19

Anfangs hatte sie Schwierigkeiten sich zu konzentrieren, doch nach einer Weile fand sie die innere Ruhe, die sie brauchte.
Mira meditierte über die Vergangenheit. Über ihre Zeit als Kind auf Nal Hutta, über Thor Brago. Sie dachte an ihre Zeit als Anwärterin und was sie alles gelernt hatte, an die Freunde, die sie gefunden hatte, an Ron und Safirel.
Wie sie gelernt hatte, die Macht richtig zu nutzen.
Sie meditierte über ihre Zeit als Padawan. Über ihren Meister und ihr Verhältnis zu ihm und das sie ihn vermissen würde. Über die vielen Lektionen, die er ihr gegeben hatte und über die, die sie noch lernen musste. Mira überdachte die vielen Missionen und ihre Entscheidungen, die sie während eben dieser getroffen hatte.
Sie dachte an ihre Prüfungen, an das Erlebnis in der Höhle, an den Schmerz auf Rhen Var und die Erlebnisse in Barrgas Palast.
Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit der Zukunft zu. Was würde sie nun machen, welchen Weg einschlagen? Sollte sie Heilerin werden? Hüterin oder gar Wächterin? Gesandte?
Hüterin und Wächter konnte sie ausschließen, das war nicht ihr Weg. Doch sonst blieb ihre Zukunft im Dunkeln. Die Zeit würde entscheiden. Und die Macht.
Mira fühlte sich gut. Alles in Allem hatte sie mehr als einen Standardtag in dem Raum verbracht. Sie hatte weder geschlafen, noch etwas gegessen. Nichtmal Durst hatte sie verspürt.
Meister Crahn holte sie von den Meditationsräumen ab und begleitete sie zum Saal des Hohen Rates. Sowie sie die Meditation verließ, kam die Aufregung wieder und sie begann erneut, an ihrem Zopf zu spielen. Über elf Jahre hatte er sie begleitet.
Vor den Toren zur Halle des Hohen Rates blieben sie kurz stehen. Man konnte selbst hier die feierliche Stimmung spüren. Die Zeremonie war zwar sehr schlicht gehalten aber trotzdem war es ein großer Moment. Das Tor schwang auf und Mira verschlag es die Sprache, es hatte sich in der Halle zwar nichts verändert doch irgendwie kam sie ihr heute größer vor.
Die Mitglieder des Hohen Rates standen im Kreis in dem abgedunkelten Raum.
Aber es waren noch mehr Jedi anwesend. Da waren Meister Alaan, der Meister, der für ihren Clan verantwortlich gewesen war. Ritterin Asali Vemto, die Jedi, die Mira entdeckt hatte. Ron und sein Meister waren ebenfalls anwesend. Neben ihnen stand Safirel, ihre Freundin seit Jünglingstagen und nun ebenfalls schon Ritterin. Mira konnte sich ein kurzes Grinsen zu Safirel nicht verkneifen, leider hatte Mira den Ritterschlag ihrer Freundin nicht miterleben können. Zu der Zeit war sie grad auf Nal Hutta. Um so mehr freute es die Mirialanerin, das Safirel heute hier war.
Einige Andere, die sie auf ihrem Weg begleitet hatten, waren ebenfalls anwesend.
Mira lächelte allen zu. Sie fühlte ihnen allen eine tiefe Dankbarkeit gegenüber.
„Tritt vor, Padawan Mira-Aleena Koos.“
Meister Crahn gab ihr einen kleinen Schubs, sonst wäre sie völlig überwältigt stehen geblieben. Langsam ging sie in die Mitte des Raumes. Sie hatte solch eine Zeremonie noch nie mitverfolgt und doch wusste sie, was sie zu tun hatte.
Alle um sie herum aktivierten ihre Lichtschwerter und hielten sie vor sich erhoben. Die bunten Energieklingen erleuchteten den Raum. Dann trat ein Meister des Ordens vor und stellte sich vor Mira. Er lächelte sie an und Mira lächelte zurück.
„Mira Koos, mit vier Jahren kamst du in den Orden der Jedi, seit dem sind neunzehn Jahre vergangen. Eine kurze Zeit verglichen mit der, die du dem Orden noch dienen kannst. Du hast viel gelernt und warst den Lehrern, den Meistern und deinen Mitschülern stets eine gute Begleiterin. Wie wir alle hast du schöne Zeiten erlebt, aber auch schlechte. Freude und Leid mit dem Orden geteilt. Du warst deinem Meister und dem Orden stets treu und lebtest nach dem Willen der Macht und dem Kodex der Jedi. Du hast bewiesen, das die Macht mit dir ist und das du bereit bist ein Ritter des Ordens der Jedi zu werden. Heute nun ist es soweit. Du wirst nicht länger Schüler sein, nicht länger einem Meister unterstehen. Du wirst dem Orden und dem Frieden auf deine eigene Art dienen können, du wirst das Recht haben, selbst Jedi auszubilden.
So knie nun nieder, Padawan Mira-Aleena Koos!“

Mira bekam eine Gänsehaut und tat wie ihr geheißen. Sie senkte demütig ihren Kopf.
„Mira Koos, kraft der Befugnis des Rates und im Einklang mit dem Willen der Macht, ernenne ich dich zu einem Ritter des Ordens der Jedi.“
Dann hörte sie das Summen eines Lichtschwertes ganz nah an ihrem Ohr und kurz darauf konnte sie verbranntes Haar riechen. Sie war nun kein Padawan mehr, sie war eine Ritterin.
„Erhebe dich, Ritterin Mira-Aleena Koos“
Der Meister kehrte an seinen Platz zurück und alle deaktivierten ihre Schwerter.
Mira erhob sich und fasste an die Stelle, an der bis vor ein paar Sekunden noch das Zeichen gewesen war, das sie als Jedi-Schüler erkennbar machte.
Sie verneigte sich tief und lang. Das Sprechen fiel ihr ob der vielen Eindrücke und der Besonderheit des Moments schwer, trotzdem musste sie etwas sagen.
„Ich danke dem Hohen Rat, dem Orden, meinen Freunden und ganz besonders Meister Crahn.“
Dann verließ sie den Saal des Hohen Rates. Als sie den Raum verlassen hatte, fiel die gesamte Anspannung von ihr ab und sie begann zu grinsen. Sie wusste nicht warum sie grinste, aber sie konnte auch nicht aufhören.
Nach und nach kamen die Anwesenden aus dem Saal und gratulierten ihr. Mira umarmte ihre Freunde, sie würde sie später noch treffen.
Als letzter kam Meister Crahn. Sie unterhielten sich noch eine Weile, bevor sich ihre Wege trennten. Mira schenkte ihrem ehemaligen Meister ihren Padawan-Zopf als Andenken.
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36

Montag, 5. Dezember 2011, 19:57

Kapitel 3 Aufbruch

Der Beginn einer Reise

Tython – 10NVC

„Ihr trainiert die Idealform?“
Mira hatte bereits bemerkt, dass sich ihr jemand näherte. Die Präsenz der Person in der Macht war mehr als deutlich. Sie führte die Bewegung der Kampftechnik zu Ende aus, ging in Grundstellung und deaktivierte dann ihr Lichtschwert. Nach einigen Augenblicken, drehte sich Mira zu der Person um, die sie angesprochen hatte.
„Ja, Meisterin Shan.“
Die Großmeisterin des Jedi-Ordens stand auf einer kleinen Erhebung, die am Rande der Wiese lag auf der Mira trainiert hatte, doch selbst ohne diese erhöhte Position war Satele Shan eine beeindruckende Erscheinung. Nicht durch ihre Körpergröße oder Statur, sondern durch ihre pure Ausstrahlung.
Die ältere Frau lächelte die junge Jedi an.
„Ist die Idealform nicht eher etwas für die Jünglinge?“
Kurz sah Mira zu Boden, um zu überlegen, wie sie antworten sollte. Es stimmte, die Idealform wird den Jünglingen beigebracht um sie auf die spätere Realform des Schwertkampfes vorzubereiten, der Form, die man im Kampf benutzt.
„Nun, es stimmt, die Idealform ist das erste was man als Jedi lernt, doch sie ist die Grundlage aller späteren Kampftechniken. Aber wenn man die Grundlagen nicht perfekt beherrscht, nützt einem das spätere Training nichts, Meisterin.“
Satele nickte.
„Eine gute Antwort, Mira Koos.“
Mira ging den kleinen Hügel hinauf, währenddessen befestigte sie ihr Schwert an ihrem Gürtel.
„Meisterin Shan, Ihr seid doch sicher nicht hier heraus gekommen, um mit mir über den Schwertkampf zu philosophieren. Was kann ich für Euch tun?“
Wieder lächelte Satele.
„Nein, Ihr habt Recht, junge Jedi. Wobei ich sagen muss, dass ich euch schon länger beobachte und sich euer Schwertkampf gut entwickelt hat. Ihr seid vom Soresu-Stil abgekommen?“
Mira nickte, während sie neben der Großmeisterin herlief.
„Ja, er ist zu defensiv und bietet damit zu wenige Möglichkeiten, ich habe mich nun für den Ataru-Stil entschieden. Er kommt meiner Agilität mehr entgegen.“
Die Großmeisterin sah Mira interessiert an.
„Denkt Ihr, Ihr werdet das bald brauchen? Ich meine so einen offensiven Stil? Immerhin herrscht Frieden.“
„Das ist kein Frieden, Meisterin und das wisst Ihr. Überall brechen Konflikte aus. Die Galaxie ist ein Pulverfass und es fehlt nur noch ein kleiner Funke, damit es explodiert.“

Die Großmeisterin atmete hörbar aus.
„Ja, ihr habt Recht, Mira. Habt ihr eine Idee, wo dieser Funke entstehen könnte?“
Mira war sich nicht sicher, worauf das hier hinauslief. Wieso fragte die Großmeisterin des Ordens gerade sie danach? Sie entschloss sich, das Spiel erst einmal mitzuspielen, sie war interessiert, was dabei herauskam.
„Nun, es gibt viele kritische Situationen. Alderaan zum Beispiel könnte ein Auslöser werden. Dort herrscht Bürgerkrieg und die Republik sowie das Imperium unterstützen anscheinend jeweils eine der Familien, die einen Anspruch auf den Thron erheben.“
„Denkt ihr, wir sind bereit für einen neuen Krieg?“
„Nein, Großmeisterin. Weder die Republik noch die Jedi scheinen bereit, es erneut mit den Sith aufzunehmen. Leider zeigt die Geschichte, dass Kriege selten warten, bis beide Seiten bereit sind. Das Imperium erstarkt immer weiter, während sich die Republik mit inneren Streitereien abmüht. Die Sith belagern ehemals freie Welten um sie dazu zu bewegen sich dem Imperium freiwillig anzuschließen und der Republik sind die Hände gebunden.“
„Ja, das stimmt und doch müssen wir den Krieg soweit wie möglich verzögern, wenn wir ihn schon nicht vermeiden können.“

Darin stimmte Mira mit Satele Shan überein, sie sah sie an.
„Aber wir müssen doch trotzdem etwas unternehmen können, um den belagerten Welten zu helfen. Ich frage mich schon eine Weile, wie die Planeten überhaupt so lang Widerstand leisten konnten. Wo bekommen sie die Güter her um sich zu versorgen?“
Jetzt sah die Großmeisterin die junge Jedi an.
„Das ist der Grund, warum ich zu Euch gekommen bin.“
Jetzt wurde es interessant! Mira blieb stehen, doch die Großmeisterin ging weiter und Mira beeilte sich, wieder auf gleiche Höhe mit ihr zu kommen.
„Es gibt eine Gruppe, die diese Welten mit Waren versorgt. Eine Gruppe von Schmugglern.“
Bevor Mira etwas Abweisendes sagen konnte hob Satele die Hand und sprach weiter.
„Sie versorgen die belagerten Welten und helfen so der Republik. Seid nicht voreilig mit eurem Urteil. Ja, sie sind Schmuggler und gehen damit einer illegalen Tätigkeit nach, doch manchmal heiligt das Ziel die Mittel. Ohne sie wären bereits viele Welten gefallen. Doch nun bekommen sie Probleme, der imperiale Geheimdienst ist auf sie aufmerksam geworden und ich denke, sie könnten unsere Unterstützung gebrauchen.“
„Ich verstehe. Und ihr denkt, ich könnte ihnen helfen?“
„Nun, ihr seid diplomatisch, habt einen scharfen Verstand und habt das Verlangen etwas zu tun. Ich möchte euch jedoch nicht den offiziellen Auftrag erteilen, denn das darf ich nicht. Wir dürfen natürlich keine illegalen Aktivitäten unterstützen.“
„Natürlich.“
„Also, was sagt Ihr?"

Mira musste kurz nachdenken. Der Auftrag könnte ziemlich lang dauern und natürlich konnte sie keinen Schüler aufnehmen, während sie auf dieser Mission war. Allerdings wollte sie der Republik helfen. Sie schloss die Augen und lauschte der Macht und ihrem Herzen. Nach einiger Zeit sah sie die Großmeisterin an, sie war zu einem Entschluss gekommen.
„Ich tue es.“
„Gut, Mira Koos. Reist nach Tatooine, dort werdet ihr die Leute finden. Mehr kann ich euch auch nicht sagen. Ihr solltet allerdings mit einem zivilen Schiff reisen und so wenig Aufmerksamkeit erregen, wie möglich.“
„Selbstverständlich. Ich denke, ich werde erst nach Coruscant gehen und dann von dort aus weiter nach Corellia, um dann nach Tatooine aufzubrechen.“
„Gut. Wir werden wohl keinen Kontakt halten können, denn das könnte die Organisation korrumpieren. Reist ab, wenn Ihr bereit seid. Möge die Macht mit Euch sein!“

Mira nickte. Sie hatte einen neuen Auftrag und der würde sie für eine lange Zeit vom Orden trennen, das war ihr klar. Doch sie hatte geschworen die Republik zu schützen und das war die beste Möglichkeit, die sich ihr dazu bot.
Sie verneigte sich leicht vor der Großmeisterin und kehrte dann zum Tempel zurück um ihre paar Sachen zu packen, die sie ihr Eigentum nannte. Es war nicht viel, etwas anzuziehen, etwas zum Lesen und ihre Meditationskerzen. Sie musste sich etwas beeilen, wenn sie das nächste Schiff noch erreichen wollte, das nach Coruscant aufbrach.
Kurz bevor sie einstieg drehte sie sich noch einmal um und blickte zurück auf die Gebäude bei deren Errichtung sie mitgeholfen hatte und die ihr eine Heimat geworden waren. Sie würde sie lange Zeit nicht mehr zu Gesicht bekommen. Dann drehte sie sich um und stieg die Rampe nach oben.
„Viele Waffen können töten, aber nur ein Lichtschwert kann solch extreme Hoffnung oder Angst erzeugen.“ -Dexter Jettster-
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