Dvorak betrachtete wieder die Konsole vor sich. Mit schnellen Fingerbewegungen tippte er die Zielkoordinaten ein bei denen der Pilot landen sollte. Der Rumpf der Abysmal Gale fing an zu glühen als sie die Atmosphäre von Dantooine erreichten. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit sausten sie dem Boden entgegen. Sein Pilot war unruhig. Dvorak fühlte es. Aber sie mussten so schnell an Höhe verlieren. Wenn sie jemand in dieser Nacht sehen sollte würde er es wohl für eine Sternen schnuppe halten. Genau das wollte Dvorak. Die Bremsdüsen des Antriebs zündeten. Mit einem kräftigen Ruck kam das Schiff wenige Meter über dem Boden zum stillstand. Der Pilot setzte das Schiff knapp hinter einem hohen Hügel und öffnete dann sofort die Laderampe.
Dvorak erhob sich geschmeidig. „Denk an unseren Vertrag Kopfgeldjäger, es wird nicht lange dauern“ sagte Dvorak mit seiner zuckersüßen Stimme. „Ach ja, solltet ihr nicht mehr da sein wenn ich wieder kehre dann … werde ich euch finden“. Der Pilot wollte gerade zu einer empörten Antwort ansetzen als Dvorak bereits mit den Schatten verschmolzen war. Der Pilot seufzte. „Mit Sith macht man keine Geschäfte“ brummte er vor sich hin. Dann widmete er sich wieder den Anzeigen um das Schiff startbereit zu machen.
Dvoraks Schritte verursachten keine Geräusche. Warum auch, dafür wurde er Ausgebildet. Als er die Spitze des Hügelkamms erreicht hatte, sah er nach unten auf ein Getreidefeld. Am anderen Ende stand ein kleines kuppelförmiges Bauwerk aus dessen Schornstein gemächlich Rauch aufstieg. Dvorak grinste Boshaft als er zufrieden feststellte das seine Informationen korrekt waren.
Lautlos glitt er den Hügel hinab und durchschritt das Feld. Die Sterne und zwei Monde erhellten alles. Doch niemand wäre in der Lage gewesen ihn zu sehen. Die Macht verbarg ihm vor jedem neugierigen Auge. Als Dvorak näher kam viel ihm auf das aus den Fenstern Licht von warmen Lampen drang. Es war also jemand da. Hoffentlich auch dieses Kind der Verräterin.
Dvorak erreichte das erste Fenster und spähte vorsichtig hinein. Eine Menschenfrau saß auf einem Sessel und ihr gegenüber auf einem anderen ein Mirialanischer Mann. Sie unterhielten sich. Durch das Geschlossene Fenster konnte er nicht verstehen was, aber das war auch nicht wichtig. Als er genauer hinsah erkannte er noch eine Couch etwas abseits. Er konnte von dem Fenster aus nicht sehen ob darauf jemand lag aber der Zipfel einer Decke hing an der Seite herab.
Geschwind umrundete der Attentäter das Haus. Mit Hilfe der Macht öffnete er die Tür welche lautlos zur Seite glitt. Absolut unhörbar betrat er das Gebäude und legte schnell die kurze Strecke zur Couch zurück. Da lag sie also und schlief. Sein Ziel.
Er streckte eine Hand aus und wollte gerade den Machtwürgegriff einsetzen als auf einmal ein Blasterschuss wenige Zentimeter neben seinem Gesicht in der Wand einschlug. Ruckartig wich er zurück zog gleichzeitig sein Doppelklingen Lichtschwert und wehrte die nächsten drei Blasterschüsse ab die ihn sicher getroffen hätten. Der Mirialanische Mann hatte ihn bemerkt, aber wie? Ein Machtanwender? Natürlich, als ob diese Hexe ihren Brut ungeschützt zurückgelassen hätte.
Dvorak schnellte vor und zielte auf den Hals des Mannes ab. Dieser zog mit überraschender Schnelligkeit eine Vibroklinge unter dem Polster des Sessels hervor und parierte die Klinge welche zischend daneben ging. Die Menschenfrau sprang schreien von ihrem Sessel auf und versuchte soviel Abstand wie Möglich von dem Attentäter zu nehmen. „Nimm Aratea und flieh“ schrie der Mann während er einen weiteren Hieb parierte. Die Frau rannte zur Couch und zog Aratea auf ihren Arm da diese wach geworden war und sich müde die Augen rieb. „Mami was ist ...“ fing sie an als sie hochgerissen wurde. Mit Aratea im Arm rannte die Frau zum Ausgang und hinaus in die kühle Nacht. Dvorak fluchte, das hatte er so nicht geplant.
Der Mann war schlecht im Schwertkampf. Kein Gegner für ihn aber dennoch lästig. Dvorak schlug ihm mit einem macht verstärkten Hieb die Klinge aus der Hand. Noch bevor der Mirialaner sich fangen konnte setzte Dvorak den Machtwürgegriff ein und drückte seine Hand zu. Mit einem widerlichen knacken brach das Genick des Mannes. Leblos fiel er zu Boden.
Dvorak deaktivierte sein Lichtschwert und rannte los. Sie konnten noch nicht weit sein. Dachte er sich. Dennoch wollte er kein Risiko eingehen. Mit der Macht unterstütze er seine Beinmuskulatur wodurch er eine unmenschliche Laufgeschwindigkeit erreichte. Schnell holte er die langsame Menschenfrau ein. Mit einem Machtstoß brachte er sie zu Fall. Dabei verlor sie Aratea aus den Armen die einige Meter weiter auf dem Boden aufschlug.
Dvorak kam langsam näher. Er hatte aufgehört zu rennen. Genoss den Moment seines Triumphs. Die Frau schrie Aratea entgegen „Lauf Aratea lauf!“. Eigentlich wollte das Junge Mädchen zu ihrer Mutter doch sie tat was sie sollte und lief los. Weg von dem Attentäter und ihrer Mutter. Die Frau erhob sich und rannte laut brüllend auf Dvorak zu. Mit Leichtigkeit wich er ihrem Angriff aus und lies seine Faust vorschnellen. Krachend traf sie das Kinn der Frau welche zusammensackte und reglos liegen blieb. Nun konnte er endlich seine volle Aufmerksamkeit dem Kind der Verräterin widmen.
Er aktivierte sein Lichtschwert und stürmte mit Hilfe der Macht einige Meter nach vorn. Problemlos traf er die linke Wade des Mädchen welches sofort vornüber hinfiel und weinend liegenblieb. Breitbeinig stellte er sich über das Mädchen und hob dramatisch sein Lichtschwert. Wie einfach es doch war, genau nach Plan.
Kurz bevor er nach unten zustieß hörte er den Röhrenden Motor eines Speeders. Nur wenige Wimpernschläge danach sah er auch schon die blaue Klinge eines Lichtschwertes auf ihn zukommen die er gerade so abfangen konnte. Die beiden Klingen kreuzten sich und Dvorak sah sich einem neuen Gegner gegenüber, den er so in dieser Form nicht eingeplant hatte.