SW:ToR: RP - Jedi Orden

Coruscant - Trifus Sektor - In Tazens Studiowohnung


Bedrückende winterliche Dunkelheit erfüllte die coruscanter mid-class Studiowohnung.
Leise prasselte der Regen gegen die gläserne Außenfront der großen Fenster im Wohnzimmer. Ein kaltes blaues Flackern erhellt die untere Ebene der Wohnung, während eine herabgeregelte Frauenstimme zu vernehmen ist.
"Kommen wir zu den Nachrichten. Coruscant 34 Ebene ! Heute erschütterte.."
Ein stetes rasselndes Brummen bereichert die geringer Geräuschkulisse, als Peacemaker sich auf den Rücken dreht um eine neue Schlafposition einzunehmen. Wobei er ein vom Sabber durchnässtes Polsterstück auf der Couch hinterlässt. Ein eher im genervten Ton herausgegrummeltes "Peaz.." kommt vom schlummernden Tazen, als er mit einem Fuß nach Peaz tritt um den Horranth dazu zu bewegen sich anders hinzulegen.
Ein schrilles lautes Klingeln durchbricht die winterliche Bedrücktheit. Tazen schreckt hoch und zieht die Luft tief ein, ehe er ein genervtes Brummen von sich gibt während er sich streckt. Der Schlafzimmerblick gleitet durch die Wohnung, um den klingelnden Übeltäter auszumachen. Langsam setzt er sich auf und in Bewegung in Richtung der Küche, wo er schlussendlich den Com-Link auf der kleinen Bar ausmacht und den Anruf entgegennimmt.
"Yo ?" kommt es müde geschnauft über Tazens Lippen zu Begrüßung. Durch den kleinen Lautsprächer des Comlink dringt die erschöpfte Stimme seiner Mutter. "Tazen? Tazen..ich denke du solltest zu uns kommen." Abermals schnauft Tazen erschöpft. Vor drei Tagen waren seine ältere Schwester und seine Nichte nach Coruscant gekommen um die zerstrittene Familie zu besuchen. Er hatte zwar gehofft, dass die Familie zusammentreffen würde und sich im besten Fall auch alle versöhnen würden, allerdings selber nur mäßig Lust verspürt dem ganzen beizuwohnen, oder seinem Vater und seinem Bruder, der für ihn wie ein Ersatzvater gewesen war, gegenüberzutreten. Er hatte es letztlich doch getan und sich mit seinem Bruder wieder etwas angenähert. Das Verhältnis zwischen ihm und seinem Dad hingegen war unterkühlt geblieben. Tazen hatte sich nicht wirklich bemüht um eine Aussprache anzustreben, dafür war es in seinen Augen zu spät. Er hatte immer versucht den Respekt und die Achtung seines Vaters zu erringen, doch egal was er tat es war nie genug. Eigentlich sollte er dem alten Sack danken. Wäre er nicht so enttäuscht von der, in seinen Augen, nicht erwiederten Liebe gewesen, hätte er vermutlich nicht die Leute kennengelernt mit denen er jetzt zusammenarbeitete.
"Wieso was`n los Ma ?" erwiederte Tazen müde. "Dein Vater..es geht ihm immer schlechter. Marlinah meint, es würde nun bald zuende sein und ich dachte..mhm..vielleicht..." die Stimme seiner Mutter versagte und es war nur noch ein schluchzen zu hören. Im Hintergrund erklang die Stimme seiner Schwägerin, die offenbar näher an den Com-Link trat um seine Mutter zu trösten. "Dorma..rede du mit Tazen. Hee sh shh.." Dann ist ein rauschen zu hören als der Com-Link herumgereicht wird und die matte Stimme seines älteren Bruders Dormazen erklingt. "Hey.. mh Tazen. Wär ne gute Gelegenheit mit Vater endlich frieden zu schließen. Eine weitere wirst du eventuell nicht bekommen. Glaub mir, er liebt dich aber er ist eben enttäuscht von dem Weg den du eingeschlagen hast. Also komm..bitte. Wenn nicht für ihn, dann tu es für Mutter."
Tazen schwieg einen Augenblick ehe er antwortete. "Leck mich Dorma, er is` enttäuscht von meinem Weg? Er wär`auch enttäuscht wenn ich Chief einer Fabrik wär..nix is`dem alten gut genug !" Er bewegte sich langsam zur Fensterfront und blickte hinaus in den Regen und die Holoreklamen an den Häuserschluchten.
Ein seuftzen war von Dormazens Seite durch das Com zu vernehmen.
"Hör zu Tazen, ich will mich nicht mit dir streiten. Sicher ist unser Vater nicht einfach und hat vieles falsch gemacht, aber das hast du auch und ey..sag mir bitte nicht das er dir nichts bedeutet. Ich weiss von Mutter, dass du teure Med-Care Sachen gekauft hast und du es bist der die Wohnungen zahlt, also..belüg dich nicht selber, Bruder."
"Sag Ma` das ich kommen werde.." gab Tazen nur noch von sich, ehe er die linke Hand in der er den Com-Link hielt, herabsinken ließ. Der Com-Link rutschte wie in Zeitlupe langsam aus der Hand, die ein wenig zu zittern begonnen hatte und schlug dumpf auf dem Teppichboden auf. Tazen drehte sich mit dem Rücken zum Fenster und rutschte , den Rücken an die Fensterfront gepresst, langsam daran herab. Er hatte oft daran gedacht wie es wäre wenn sein Dad stirbt, doch nun wo es so weit war, war es anders als er es sich vorgestellt hatte. Er hatte schon hier und da einen Freund in Schießerein verloren, aber das war nichts im Vergleich dazu was er nun fühlte. Er zog die Luft tief ein. Seine Nasenflügel bebten und seine Unterlippe begann langsam aber sicher etwas zu zittern. Noch immer prasselte der Regen an die Fensterscheiben hinter ihm in einem stakatischen Rythmus. Er legte den Hinterkopf an die Fensterscheibe und schloss die Augen, ehe er begann zu weinen. Peacemaker, kam vom Sofa zu seinem Herrchen und legte den bulligen Kopf auf dessen Oberschenkel, ein besorgtes Schnaufen von sich gebend.


Coruscant - Ageta Sektor - Ort des Bestattung - 4 Tage später


Es waren überraschend viele Leute gekommen. Geschäftskunden aus der Zeit als die Familie noch eine Fabrik auf Balmorra unterhielt, Freunde der Familie von Corellia, ein paar Spice Roller und einige Personen die Tazen nicht kannte. Tazen stand neben Ulas und Jay, die ebenso wie er in teure schwarze Anzüge gekleidet waren. Er wusste, dass seine beiden Freunde vermutlich nicht wirklich trauerten, das taten vermutlich sogar die wenigsten der Anwesenden. Aber wenigstens kannten Ulas und Jay Tazens Mutter und Vater, auch wenn letzterer nie einen Hehl daraus gemacht hatte, wie wenig er von den Beiden hielt, so war Tazens Mutter immer freundlich und nett zu ihnen gewesen, wenn sie zu Gast waren. Unter den Rollern, war es eine Sache des Respekts, dass man sich auf Bestattungen blicken ließ. Zumindest wenn der Tote, ein naher Verwandter eines Vollmitglieds war. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich noch ein paar High Roller, samt ein zwei Rollern ihrer Crew und sogar der Unterboss, Sleepo, dort blicken ließen um ihren Respekt zu bekunden und ihr Beileid auszusprechen, auch wenn letzteres noch so geheuchelt sein mochte. Sleepo überreichte Tazen einen Umschlag vom Boss mit den Worten. "Für deine Mum."
Tazen nahm den Umschlag mit einem Nicken entgegen und steckte ihn weg. Auf Grund des Gewichts und der Ausbeulungen, waren in diesem Umschlag ein paar Creditsticks und vermutlich eine Nachricht, die besagte, dass man für die Beerdigung aufkomme und sein Beileid bekunde. Nach einer Rede und der Bestattung, verlief sich die Trauergemeinde.
Die Familie ging heim um dort in kleiner Runde noch zusammenzusitzen. Tazen hingegen zog mit Ulas und Jay ab in die Stadt um sich zu betrinken und Frust rauszulassen. Er war ohnehin das schwarze Schaf der Familie, da würde es auch nicht negativ auffallen wenn er der Familientrauerfeier fern blieb. Seinen Jungs hatte er gesagt, er habe kein Bock auf Trauern und sein totet Dad könne ihm am Arsch lecken. Doch insgeheim war ihm klar, dass es ihn einfach zu sehr schmerzte, seine Mutter so traurig zu sehen und nicht zu wissen wie er damit umzugehen hatte oder wie er sie trösten konnte.