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Dienstag, 27. November 2012, 12:15

Die Welt hörte auf...

... und mit einem Male herrschte Krieg. Er hielt sich den dröhnenden Schädel, tiefrotes Blut ronn aus seiner Nase, aus den Augen und den Ohren. Der Mann riss seinen Mund auf und erbrach eine Mischung aus Blut und Mageninhalt auf die zerstörte Straße. Er fühlte wie sein Zahnfleisch ebenfalls Blut absonderte. Es überraschte ihn, als aus der Taubheit ohne Vorwarnung die gesamte Umwelt wieder über ihn hereinbrach. Der Mann hörte Schreie, Schüsse, weitere Explosionen in der Ferne. Ein Wolkenkratzer stürzte auf der anderen Seite der Stadt in sich zusammen. Die Erschütterung spürte man auch über Meilen hinweg. Er hörte Jäger und Bomber über sich ihren eigenen Kampf austragen. Mit dem wachsenden Schmerz kam die Erinnerung. Der Mann war auf seinen Beinen und rannte durch die Trümmer der ehemaligen Straße zu dem Wrack des Gleiters. Ohne großartige Gedankengänge packte er eine Stange vom Boden und rammte sie in den Türspalt des Wracks. Er hebelte es auf und fing die herausstürzende Frau mit weißem Haar auf. In ihm schnürte sich bereits alles zusammen, als er den zerquetschten Oberköper seiner Liebsten zwischen den Fingern spürte. Sie spuckte Blut und Galle. Die Rippen hatten sich in ihre Organe gebohrt. Ein kurzer, hektischer Blick zeigte ihm, dass seine Tochter nicht bei ihr war. Er strich ihr durchs Blut verfilzte Haar, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, hörte ihre flüsternde Stimme.
"Hol' unser Kind zurück. Hol' sie zurück..."
Anschließend schrie sie mit einer Mischung aus Verzweiflung, Wut und Tod.
"BRING' SIE MIR ZURÜCK!"
Dann war sie tot. Er weinte, als er ihren fehlenden Puls feststellte und gab ihr einen letzten Kuss auf die Lippen. Der Mann ließ sie liegen, eilte um das Wrack, suchte nach einem kleinen Körper mit weißem Haar. Sie fehlte. Mit der Stange in der rechten Hand kletterte der alte Echani über die Trümmer. Ungesehen betrachtete er die vielen Kämpfe zwischen den Trümmern und in allen Teilen der Stadt. Ein verteidigender Jäger brach in eines der Gebäude und die aufkommende Explosion riss Hunderte mit in den Tod.

Der Mann sprang herunter und eilte in die Häuserschluchten. Sie musste überlebt haben, dachte er sich. Sie war bestimmt vor Angst und Verwirrung geflohen. Er musste nun seine Familie retten. Dieser simple Gedanke brannte sich in seinen Kopf, gleich einer Obsession. Niemand würde ihn daran hindern. Der Mann hörte das militärisch, rythmische Stampfen der Angreifer und ging instinktiv an der Ecke in Deckung. Nicht einmal ein imperialer Elitsoldat würde sich zwischen ihn und seine Tochter stellen können. Es war ein Squad aus vier Soldaten. Elite. Sie kamen näher, der Echani war bereit und die Soldaten waren es nicht. Die Spitze des Trupps bekam die Stange auf den Helm, er taumelte zurück und prallte gegen seinen Hintermann. Der Mann packte ohne weiteres Zögern das Gewehr des Soldaten, drehte und entsicherte es. Der Anführer des Squads lebte nicht einmal lange genug, um seinen Mörder zu erkennen. Mit beschädigtem Visor und zertrümmerter Rüstung ging er zu Boden. Der zweite Schuss ließ Helm und Schädel des Hintermannes bersten. Zeit genug für die restlichen Zwei hinter einigen Tonnen am Rande der Gasse Deckung zu finden. Der Echani machte einen Satz zur langsam zu Boden fallenden Leiche des Kopflosen und riss an dem Gürtel um sie oben zu behalten. Die leblosen Arme fielen wie von selbst über seine Schulter und die ersten Schüsse drangen in den toten Körper.

Der Mann ließ sich keine Zeit und rannte mit der schwer gepanzerten Leiche auf die beiden Soldaten zu. Während der Vordere weiter feuerte gab die weiter hinten sitzende Imperiale einen kurzen Funkspruch ab. Ihr Kamerad flog kurz danach in drei Teilen an ihr vorbei fast bis zum Beginn der Nächsten Gasse. Der Echani hatte den am Gewehr montierten Granatwerfer genutzt. Die Imperiale hob ihr Gewehr, als ihr kopfloser Kamerad auf sie zuschoss. Sie schlug die Leiche mit ihrem linken Arm zur Seite, gerade rechtzeitig um den ersten Schlag auf den Helm zu bekommen. Sie taumelte zurück, ließ ihr Gewehr fallen, zog die Vibroklinge halb aus der Halterung. Der Echani packte sein Gewehr am Kolben und dreschte unkontrolliert auf die Soldatin ein. Sie konnte gegen die pure Wucht nichts erwidern, auch wenn ihre Rüstung den größten Schaden einsteckte. Statt eines weiteren Schlages, folgte ein unerwartet starker Tritt auf ihr rechtes Knie und es brach nach hinten durch. Sie hatte es zu wenig angewinkelt, sich zu sehr auf seine Schläge konzentriert. Heulend, schreiend brach sie zusammen, wurde auf halbem Weg von dem Echani begleitet, welcher sie zu Boden drückte, den Lauf des Gewehrs in ihre wenig geschützte Kehle rammte und abdrückte.

Der Angriff des Imperiums verlief planmäßig und schnell. Sie schlugen brutal zu und hatten binnen kurzer Zeit den Zentralbereich der Stadt eingenommen und geräumt. Vereinzelt war der Widerstand der Bevölkerung und der Miliz noch aktiv, doch würde auch dieser schnell niedergeschlagen werden. Sith Lord Mear war zufrieden und überließ dem Militär den Rest. Er verließ den provisorischen Stützpunkt gerade als der einzige Überlebende eines Hinterhaltes eingeliefert wurde. Unteroffizier Kassal nahm ihn in Empfang und schob die Trage, bewacht von zwei Soldaten zur Krankenstation.
"Name?", verlangte sie zu wissen.
"Sergeant Danner, Ma'am. Vom 39. Regiment. Aufklärung."
"Danner? Sah im Stehen kleiner aus... Weitere Überlebende?"
"Nein, Ma'am."
Sie betrachtete die Verwundung, während dem Aufenthalt im Turbolift. Es waren schnell hintereinander abgefeuerte Schüsse aus kurzer Reichweite. Der Helm wurde ebenfalls durch stumpfe Gewalteinwirkung beschädigt und wird nur schwer vom Kopf zu trennen sein. Ein Detail ließ ihr Misstrauen jedoch wachsen.
"War es Beschuss durch eigene Truppen?"
"Ma'am?"
"Diese Einschüsse stammen von einem der unseren Gewehre.", stellte sie schlecht gelaunt fest.
"Private Pesqui gab lediglich durch, dass ein ziviler Echani angreift. Captain Danner wird Ihnen genauere Informationen geben können."
Sie blickte den Soldaten mit gerunzelter Stirn an und dieser versteifte nach einem Moment des Begreifens seine Haltung und salutierte.
"Ma'am!"

Es tat ganz gut dem Soldaten die Aufgabe zu geben für die nächsten zwei Wochen die Latrinen zu reinigen, dachte sie sich mit stillem Grinsen, während sie ihre Hände wusch und sich den Operationskittel anziehen ließ. Mit zwei Kollegen betrat sie rasch den Operationssaal, blickte den halbtoten Soldaten missmutig an und nickte anschließend den Anderen zu.
"Vermutlich mehrere Schusswunden, geschmolzenes Metall. Wir werden zuerst versuchen die Panzerung vom Torso zu lösen, ohne weitere Verletzungen zu verursachen."
"Ja, Ma'am."
"Sedativum.", befahl sie.
Rohe Brutalität war von Zeit zu Zeit notwendig. Vor allem im Krieg. Der Mann reagierte, als die Ärztin die Spritze an seine neue Panzerung ansetzte. Er zog sie halb auf sich, zerquetschte die Spritze, wie auch ihre Hand mit der Seinen und rammte ihr die Nadel in die Brust, ließ sie über sich fallen und schnappte sich als Nächstes den Arzt in Armreichweite. Der Echani warf ihn auf die Dritte Ärztin, schnappte sich anschließend ein Skalpell. Der Trieb zu überleben setzte bei den lebenden zwei Ärzten an. Sie sprangen auf und während sich der Mann gegen den Operationstisch warf um diesen gegen den unbekannten Feind zu befördern, machte die Ärztin zwei Schritte zurück und zog den Blaster aus ihrem Holster am Bein. Der Echani wurde durch den Tisch zurückgeworfen, ließ sich davon nicht lange aufhalten und rammte seinen Fuss gegen das Hindernis um es umzuwerfen. Anschließend machte er einen Satz zu dem Arzt, welcher zurückwich und einen tiefen Schnitt durch das Skalpell hinnehmen musste.
"Aus dem Weg!", brüllte die Ärztin und richtete den kleinen Blaster auf den Angreifer.

Ihr Kollege sprang zur Seite und sie gab Feuer. Der Unbekannte nahm drei Schüsse in seine Brust hin, ehe er den Operationstisch anhob und als unzuverlässigen Schild gebrauchte. Sie feuerte weiter, während der Arzt zu ihrer Linken mit stark blutender Brust zur Tür, an welcher sich auch der Alarm befand. Der Mann drehte sich mit dem Tisch und schlug damit der Ärztin die Waffe aus der Hand. Anschließend hob er das beschädigte Ding über seinen Kopf und warf es auf den torkelnden Arzt. Dieser brach zusammen. Die Frau hob instinktiv ihre Arme und ging zur Wand zurück.
"Ich ergebe mich!", rief sie laut und rückte sich an jene Wand. Der Mann blieb vier Schritte von ihr entfernt stehen.
"Wo werden Gefangene untergebracht?!", brüllte er durch den zerstörten Helm.
"Turbolift, Ebene 3. Bitte töten Sie mich nicht." Ihr war nicht einmal bewusst, dass sie sich eingenässt hatte und weinte. Sie wollte nicht sterben.
Der Mann nahm die letzten Schritte in zwei großen Sätzen und rammte ihr seine Rechte ins Gesicht, anschließend schlug er noch einmal zu, umgriff ihren Hals und schlug zu, bis in ihrem Gesichts nichts Ansehnliches mehr zu erkennen war. Adrenalin rauschte wild durch seinen Körper, sein Blut tobte, war am Kochen. Zorn und Verachtung brannte in seinen Augen. Sie würden für den Schmerz bezahlen. Jeder Einzelne. Er ließ sie fallen.
"Das war für meine Frau.", sprach er und ließ sie bewusstlos, mit unzähligen, gebrochenen Knochen, aber Lebend liegen. Der Arzt am Boden war bereits an der Skalpellwunde verstorben.

Die Wachen vor der Tür des Operationssaales zu töten, stellte keine Herausforderung dar. Er nahm die Waffe des ersten Soldaten, betrat den Gang zum Turbolift und zog den Helm von seinem Kopf. Sein Haar war weiß, sein Gesicht vernarbt, die Augen silbrig grau, von roten Adern durchzogen. Die Haut von Blut durchtränkt. Er war schon immer ein kräftiger Mann gewesen. Im Krieg hatte er mit bloßer Hand Knochen gebrochen; seine bloße Anwesenheit schüchterte ein. Er hatte es nie über den Rang eines Unteroffiziers hinausgeschafft, aber das wollte er auch nie. Er wäre niemals klug genug für so eine Aufgabe gewesen. Aber... wen interessierte es schon?

Er entsicherte das Sturmgewehr.
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Altering things is fun. I'll show you... I'll turn your fingers into bloody mush! Where's my hammer?