SW:ToR: RP - Jedi Orden

"Wenn niemand diese Höhle betreten soll, dann dürfen wir aber auch nicht sagen, wo sie ist und wie man dahin kommt.", meinte Sarinah nachdenklich. Sie sah auf das ruhige Wasser und schüttelte sich leicht, eher unbewusst aufgrund dessen, was sich da unten drunter verbarg.
"Sollen wir uns trennen, sodass einer im Tempel die Jedi fragt und einer im Archiv nachschaut, ob auf Tython Jedi verschwunden sind?", fragte sie, während das Mädchen langsam an der Seite ihrer Meisterin zurück zum Tempel ging, die Schwimmsachen unterm Arm geklemmt.
Hinter ihrem Kopf arbeitete es fieberhaft und nach ein paar Schritten blieb sie stehen. "Wir sollten auch in Kalikori nachfragen, nicht dass da auch welche verschwunden sind."
Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her, während jeder seinen Gedanken nach hing. Die Gnarls ließen sie hinter sich, während sie dem Weg folgten, der direkt zum Tempel führte. Sarinah hob automatisch den Kopf und blickte nach rechts, wo der Tempel hinter dem Gebirge auftauchte.
Es tat gut, wieder hier zu sein. Kam es ihr doch vor, als sei sie ewig fort gewesen.

Sarinah ging zuerst in die Cantina, um sich dort etwas zu essen zu holen, anschließend ging sie zurück zu ihrer Meisterin ins Archiv, um ihr zwei Sandwiches zu geben.
Es war schon etwas später, als sie in die Technikabteilung ging und dort sagte, sie bräuchte eine Kamera auf einem fahrbaren Untersatz.
Als sie erklärte, dass sie dies für eine Höhle brauchte, stand man vor dem Problem, welchen Unterbau man nehmen sollte, wegen dem unebenen Terrain.
Am Ende entschied man sich für eine schwebende, fernsteuerbare Kamera. Sarinah erhielt eine ausführliche Erklärung, wie sie die Kamera zu bedienen hatte.
Da es schon zu spät war, ging sie anschließend direkt ins Bett, ihr fielen auf dem Weg zu ihrem Zimmer schon fast die Augen zu.

Ein paar Tage später saß Sarinah in dem Archiv und lernte, als ihre Meisterin dazu kam. Da auch Meister Zykkar vor Ort war, wurde er hinzugezogen, um über das Phänomen in der Höhle zu sprechen. Nachdem man nicht sicher sein konnte, ob die Macht ihre Hand im Spiel hatte und man auch nicht wollte, das jemand wieder für mehrere Stunden in einer Traumwelt lebt, beschlossen die Meister den See mit Hilfe von Droiden abzusperren. Auch wurden die Droiden darauf programmiert jedem Lebewesen, der im See schwimmen wollte, davon abzuhalten, mit der Begründung, es fänden derzeit wichtige Untersuchungen im See statt.
Auf die Idee, einen Droiden in die Höhle zu schicken um Innenaufnahmen zu erhalten, wurde zu Sarinahs Enttäuschung nicht weiter eingegangen. Dennoch wollte man wohl erstmal den näheren Bereich kartographieren.
Wie es nun also mit der Höhle weiter gehen würde, oblag ihrer Meisterin.

Zwei Tage später erhielt Sarinah die Nachricht von der Technikabteilung, dass der Droide einsatzbereit sei. Es habe etwas länger gedauert, da man wegen der Stalaktiten weitere Sensoren anbringen musste. Auch wurde die Aussenhülle verstärkt, aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit.
Das Mädchen erhielt eine Unterweisung in der Programmierung und dann wurde ihr die fliegende Sonde überreicht. Anschließend ging sie in die Kantine, um sich einen luftdichten Beutel zu holen und verpackte den Droiden sicher dadrin.
Es war schon zu spät, um zu ihrer Meisterin zu gehen. Zudem hatte sie im Stillen eh einen Entschluss gefasst. Als sie die Nacht von einer endlos weiten Wiese träumte, bestärkte dies ihren Entschluss.

Am nächsten Morgen stand sie schon früh auf, früher als sonst. Sie nahm ihr Survival Pack mit und überprüfte das Seil darin nochmal, den Rest vom Survival Pack warf sie achtlos auf ihr Bett. Dann stopfte sie ein Handtuch und ihre Schwimmsachen hinein.
Sie nahm den Droiden in der Tüte, schulterte den Rucksack und ging schnellen Schrittes zum See. Schon aus der Ferne sah sie die Droiden, die dort patroullierten. Sie kam durch, indem sie die Sonde zeigte und erklärte, sie gehöre mit zum Untersuchungsteam. Am Wasser zog sie sich um, legte den Rucksack ab und nahm das Seil heraus. Danach ging in den See und tauchte mit dem Seil und der Sonde in der Hand unter Wasser.
Es dauerte dieses Mal nicht so lange, um den Höhleneingang zu finden. Sie schwomm durch den kurzen Tunnel und kam dann in der Höhle wieder raus. Sie schaltete den Droiden ein und aktivierte seine Programmierung. Sofort flog er los, rotierte hier und da um seine eigene Achse und nahm eifrig Bilder auf.
Als er um eine Biegung verschwunden war, nahm sie das Seil, wickelte es fest um einen Stein, zog kräftig daran, um sicher zu gehen dass es auch nicht reißen würde und band das andere Ende vom Seil um ihre Taille. In ihrer Hosentasche hatte sie ein paar Clips und von diesen nahm sie ein paar in die Hand.
Sie nahm das Seil an dem Ende, welches um den Stein gebunden war und ging fünf große Schritte, dann steckte sie einen Clip in das Seil, als Markierung. Wieder ging sie fünf Schritte und befestigte den nächsten Clip am Seil. Wieder fünf Schritte und noch mal fünf Schritte. Sarinah griff erneut in die Hosentasche und holte ein paar Clips. Weitere fünf Schritte und wieder ein Clip. Sie sah kurz zurück und seufzte. Am liebsten würde sie nun zurück gehen. Aber dann hätte sie nichts erreicht. Sie wollte ja wissen, ab wann man in den gefährlichen Bereich kam.
Ein großer Schritt. Noch ein großer Schritt. Der dritte große Schritt. Das gelbliche Leuchten in der Höhle blendete sie nun fast. Der vierte große Schritt und um sie herum erstreckte sich eine Wiese, so weit das Auge reichte.

Sarinah lächelte entrückt. Kurz darauf rannten zwei Kinder in Begleitung einer jungen Frau auf sie zu. Nur zu gerne folgte die Twi'Lek den Dreien.

Sarinah saß auf einem Baumstamm, aß Kuchen und hörte vergnügt der Musik zu.
Sie wusste nicht, seit wann sie hier war, oder warum. Aber diese Fragen kamen nur ganz flüchtig und direkt darauf vergaß sie diese schon wieder.
Der Ort kam ihr vertraut vor, obwohl ihr die Gesichter fremd waren. Und dennoch fühlte sie sich ihnen dazu gehörig.
Es war nicht schlimm, das kaum geredet wurde. Worüber sollte sie sich auch unterhalten ?
Sie schob den letzten Bissen vom Kuchen in den Mund und rieb die Hände aneinander, um die Krümel weg zu wischen.
Ihr bauch schnürte sich ein wenig zu. Sie hatte doch nicht etwa zu viel Kuchen gegessen ? Hoffentlich würden das keine Bauchschmerzen werden.
Flüchtig warf sie einen Blick zurück über ihre Schulter. War da nicht gerade etwas gewesen ? Ach, egal. Unwichtig.
Das Mädchen klatschte in die Hände zum Takt der Musik und lächelte wieder, leicht entrückt.

Sarinah saß auf einem Baumstamm und schaute zwei Kindern dabei zu, wie sie fangen spielten.
Wieder verspürte sie ein Ziehen am Bauch und legte die Hand darauf. Sie hatte erst kürzlich etwas gegessen.
Irritiert blickte das Mädchen auf ihren Bauch. Regelschmerzen? Bitte nicht jetzt und hier.
Sarinah wollte aufstehen, doch irgendwas hielt sie zurück.
Aus einem unerklärlichen Grund öffnete Sarinah ihre rechte Hand, drehte sie mit der Handinnenfläche nach oben und schaute auf ein paar Clips. Sie griff in ihre Tasche und holte weitere von ihnen hervor.
Sie fühlte sich wohl behütet, wie in einer Umarmung, während in ihrem Unterbewusstsein irgendwas nach vorne wollte.
Sarinah ließ es zu, schloss die Augen und spürte kurz darauf die Nähe ihrer Meisterin.
Irritiert sah sich Sarinah um. Sie war nicht mehr auf der weiten Wiese, sondern in der Höhle. Ihre Meisterin hatte ein paar Steine auf den Boden gelegt, fast wie Grenzsteine.
Das Mädchen schnappte nach Luft und stand langsam auf. Sie griff nach dem Seil und löste es von ihrem Bauch. Die Clips am Seil hatten offenbar geholfen, dass ihre Meisterin nicht ebenfalls zu weit ging. Und nun wussten sie, wie weit sie in die Höhle gehen durften und ab wann man in einer Illusion gefangen war.
Sarinah lächelte flüchtig.

Sarinah folgte ihrer Meisterin schweigend. Erst als sie kurz vorm Tempel waren, blickte sie zur Seite und musterte das Profil ihrer Meisterin.
Obgleich Aliera wirklich nett war, beinahe mütterlich, fiel es Sarinah schwer, die Gefühle ihrer Meisterin zu erkennen. Das war aber auch schon bei ihrem ersten Meister gewesen .. und bei ihrem zweiten Meister ..
Wieder ertappte sie sich bei dem Gedanken, dass es ihre Schuld war. Das sie eigentlich gar nicht wollte, das sie Gefühle spüren wollte, die die Meister-Padawan-Bindung betrafen.
Das Mädchen seufzte leise, zuckte mit den Schultern und scheuchte die Gedanken fort.
"Ich war gar nicht lange in der Höhle. Ich bin heute früh um kurz nach 7 hingegangen. Oder war ich einen ganzen Tag fort?"
Sarinah folgte ihrer Meisterin in das innere des Tempels.
"Der Droide sollte bestimmt auch bald zurück sein...", die Padawan unterbrach sich und blieb stehen, dann wandte sie sich Aliera zu.
"Ich hatte ihn programmiert und losgeschickt. Er sollte 10 Stunden aufnehmen und dann zurück kommen. Wie spät ist es ? Eventuell müssen wir sofort zurück und ihn bergen. Allein durch das Wasser kann er nicht. Aber er wird im Höhleneingang warten, wo ich ihn auch losschickte."
Abwartend sah sie zu ihrer Meisterin hoch.

Das Gespräch mit ihrer Meisterin war ruhig. Sie bekam sogar ein Lob, wegen der Idee mit dem Seil. Nun wusste man, wo der sichere Bereich war und ab wann in der Traumwelt landen würde.
Sarinah hatte gespürt, dass sich ihre Meisterin Sorgen um sie gemacht hatte. Dadurch war ihr ihre Meisterin ein wenig näher gerutscht. Aber sie wollte es nicht sagen.
Am nächsten Tag bekam Sarinah das Signal, dass der Droide zurück war und auf die Abholung wartete. Sie gab ihrer Meisterin Bescheid und zusammen holten sie den Droiden ab. Die Auswertung der Daten zog sich dahin, es gab viele, viele Stunden Filmmaterial. Während sich Sarinah die Aufnahmen ansah, nickte sie immer wieder kurz ein, so langweilig war es. Die Höhle war riesig, überall recht dunkel, Moos oder etwas ähnliches wuchs fast überall. An der Quelle des Lichts war es nicht anders. Warum es dort so hell war, konnte sie sich nicht erklären.
Der Droide hatte wohl ebenfalls die Helligkeit bemerkt und dem Bereich in der Höhle eine besondere Bedeutung bei gemessen. Gründlich war er in jeden Winkel geflogen, ohne etwas zu finden.
Hier und da fand man in der Höhle ein paar Öffnungen, die die schwaches Licht einfiel. Dies erklärte, warum die Luft dort nicht ausging.
Wieder ging es in jeden Winkel, sodass Sarinah ein Gefühl für den Aufbau bekam. Sie beschloss, später eine Skizze anhand der Aufnahmen vorzunehmen.
Der Droide flog wieder zurück, wieder war das helle Licht, das bald von der ganzen Kamera eingeschlossen wurde.
Dann hielt Sarinah das Bild an, spulte ein Stück zurück und ließ die nächsten Sekunden in Zeitlupe abspielen.
Da war etwas sehr, sehr helles gewesen, das aus einer Ecke zum hellen Lichtschein huschte.
Irritiert sah sich Sarinah die Aufnahme immer und immer wieder ein. Sie konnte sich nicht erklären, was das war. Es sah auf, als wenn ein Lichtball von der Ecke zum Licht gekullert wäre. Wie das Licht einer Taschenlampe, das man bewegt. Nur mit dem Unterschied, dass der Lichtfleck einen runden Körper hatte.
Sie hielt das Band an und machte sich auf die Suche nach ihrer Meisterin, um ihr davon berichten und ihr die Aufnahme zu zeigen.