Eintrag von Ritter Tanaar: (28.01.2015)
Ich habe bewusst etwas Zeit zwischen diesen beiden Einträgen gelassen, um mir ein Bild von den Veränderungen zu machen und zu überlegen, ob ich diese Einträge überhaupt weiterführe, weil meine Zeit durch meine Aufgaben im Archiv, man mag es kaum glauben, für solcherlei Dokumentation äußerst beschränkt ist.
Girru hat über die letzten zwei Monate im Verhalten geringe, aber zufriedenstellende Fortschritte gemacht. Ich muss gestehen, daß ich in zwei Monaten keine großen Sprünge erwartet habe, dennoch werde ich versuchen, meine Beobachtungen, ob positiv oder negativ, so gut es geht niederzuschreiben:
Meine Padawan besitzt den Drang dazu sich gerne einmal selbst zu überschätzen und die Auffassung zu haben, daß alles innerhalb von ein paar Stunden oder Tagen abgeschlossen ist. Dieses Verhalten sehe in allen Bereichen des Tempelalltags, sei es im Training der Machtfertigkeiten, im theoretischen Klassenunterricht oder beim philosophischen Diskurs. Jeglicher Versuch diesen Sachverhalt mit Worten zu beheben, wirkt fürs Erste, nach einer neuen Lektion fällt sie aber wieder in dieses Schemata zurück. Ob dies ein typisch, kindliches bis vorpubertäres Verhalten ist oder doch mehr da hinter liegt, kann ich noch nicht sagen, ich werde diesem Verhalten aber auf den Grund gehen müssen.
Die übermäßige Verlustangst zu ihrer Familie und besonders zu ihrem Onkel hat sie, wie es mir scheint, abgelegt und den Abbruch jeglichen Kontaktes auf unbegrenzte Zeit vollends akzeptiert. Der Sachverhalt wird sie sicherlich irgendwann noch einmal beschäftigen, daß ist sicher, nur wird sie sich hoffentlich an die Probleme, die dieser mit sich führt, erinnern und auch danach handeln.
Wenn die Macht so will wird dies aber der letzte Eintrag zu diesem Thema sein, denn genug Zeit wurde durch meinen Fehler dafür verschwendet.
Die Unruhe im Unterricht und in alltäglichen Begebenheiten, wie Speisezeit und Freizeit, sind bei Girru deutlich gesunken, dies resultiert zu einem aus mehreren Sporteinheiten am Tag, die für ihr Alter fast schon überdurchschnittlich sind und einer erhöhten Zahl an Meditationseinheiten. Ich werde mit ihr dennoch noch einmal die Med-Station aufsuchen, um sie daraufhin untersuchen zu lassen, auch wenn ich vermute, daß es eher kindlicher Übermut und Unruhe ist, als ein wirklicher Hang zur Hyperaktivität.
Im Fall der Fähigkeitenübersicht von Girru, kann ich nicht viel mehr sagen, als wie zu Beginn ihrer Padawanzeit. Zur Zeit liegt das Augenmerk auf dem Ausbau von Grundfähigkeiten, die nun erweitert werden. Besonders in Sachen von Curato Salva, hatte sie zu Anfang Schwierigkeiten und Defizite, die nun langsam schwinden. Die sehr wenigen, neuen Fähigkeiten in den nächsten Monaten werden deshalb nur kurz und größtenteils theoretisch angeschnitten, um ihr einen Einblick über das zu geben, was in diesem Jahr noch vor ihr liegt.
Allgemein ist mein Unterricht im Falle der Machtfertigkeiten auf den Zielen „Verteidigen und Überleben“ ausgelegt, um mit ihr überhaupt eine Mission bestreiten zu können.
Dazu habe mich vor kurzen in einem längeren Gespräch mit Meister Quor über den Stand ihres Ataru-Trainings informiert. Er sagte, daß sie eine fleißige und engagierte Schülerin ist, aber nicht gerade heraussticht. Die Tagesleistung ist immer von der Laune meiner Padawan abhängig, dennoch scheint ihr Ataru gewisser Weise „Spaß“ zu machen. Ich gestehe dabei, daß ich mit ihrer Formwahl zu aller erst nicht gerade glücklich war, alleine durch den Ruf, der dem einen oder anderen Ataru-Nutzer hinter her eilt. Zugleich vertraue ich aber auf Meister Quor' Erfahrungen, der schon seit gut drei Jahrzehnten Padawane in dieser Form ausbildet.
Auch möchte ich mit diesem Eintrag auf die Interessen von Girru eingehen. Noch bevor sie meine Padawan wurde und wir uns kurz nach dem Angriff auf Tython kennenlernten, hatte sie Interesse in Astronomie und Technik bekundet und konnte für eine Anwärterin viele Grundkenntnisse wiedergeben. Das Interesse in Technik ist nun soweit fortgeschritten, daß sie mit Hilfe von anderen Technikern, einen kleinen, zivilen Spähdroiden gebaut hat, der mit einem einfachen Repulsor ausgestattet ist. Die eigene Benutzung des Droiden ist natürlich unter Auflagen gestattet und dient vielleicht auch ein wenig als Ablenkung für Dinge, dir ihr Sorgen bereiten. Meiste Zeit dient TE-827 als Botendroide im Archiv und in anderen Tempeleinrichtungen. Den Droiden nutze ich als Belohnungsystem, da sie ihn nur herausholen darf oder benutzen kann, wenn ich es ausdrücklich erlaube oder mich mit einem trifftigen Grund überzeugen kann. Als Beispiel aus kürzerer Zeit: Anpassung an die Witterungsbedingungen.
Ein großes Problem was zur Zeit besteht ist ihr einfacher Wortschatz und die verbundenen Verständnisprobleme, die mit diesem einher gehen. Vieles muss ihr ein zweites oder drittes Mal, deutlich leichter und vereinfachter erklärt werden, da sie es sonst einfach nicht versteht und nachvollziehen kann. Besonders problematisch wird es im Unterricht oder außerplanmäßigen Lehrveranstaltung, wo sie nicht von einem Lehrmeister einzeln unterstützt werden kann, weil dafür keine Zeit besteht oder andere Schüler dadurch vernachlässigt, bzw. in den Stillstand geraten. Ich habe mich deshalb entschlossen außerplanmäßige Veranstaltungen, die nur aus einem reinen theoretischen Vortrag bestehen, mit ihr für eine gewisse Zeit nicht mehr zu besuchen und die Themen lieber im Einzelunterricht zu behandeln.
Zudem werde ich ihr mehr Lektüre und Ausarbeitungen, sowie Referate zuteilen, die ihren Wortschatz dementsprechend entwickeln sollen. Außerdem wird es wohl nötig sein, den Unterrichtsstoff des Tages mit ihr noch einmal aufzuarbeiten, was zur Zeit auf freiwilliger Basis geschieht und nicht funktioniert. Wo ich diese Zeit in ihren Tagesplan einbaue, werde ich mir überlegen, sie wird dabei wohl Einschränkungen in ihrer freien Zeit hinnehmen müssen, zudem werde ich vielleicht die Aushilfe im Archiv, die nun lange genug künstlich von mir aufrecht erhalten wurde, streichen. Es gibt ausreichend Wissenshüter und Mitarbeiter des Bildungscorps, da ist diese Aushilfe verkraftbar.
Meine Padawan wird Zeit benötigen, damit alles in den gewünschten Bahnen verläuft, sicherlich muss ich meine angestrebten Pläne hier und dort anpassen oder komplett verändern, dies wird die Macht aber zeigen. Wann der nächste Eintrag folgt, entscheide ich nach der ein oder anderen Zeiteinheit.