Das Treiben auf Tibrin war relativ hektisch und doch geregelt. Es wurde akkribisch gepackt und gesammelt, was es zu retten galt. Gestern gab es wieder einen größeren Sturm und das Wasser kam dem Tempel immer näher. Die Transportschiffe flogen nahezu im Stundentakt um Güter und Ressourcen, sowie Nutztiere zu transportieren und nach Tython zu bringen. Tibrin wäre bald verloren, auch wenn es noch einige Wochen dauern sollte.
In der Zelle hockte er, allein, in Meditation versunken. Zwei Jedi und ihre Padawane und ein halbes Dutzend Soldaten bewachten ihn. Der Planet war zwar noch geschützt, aber man wollte einen Moment zum Transport des Gefangenen abwarten, den der „Feind“ nicht erwarten würde. Die meisten waren schon überrascht genug, wie er es unbehelligt nach Tibrin schaffen konnte und niemand weiß genau, was er dort wollte.
Irgendwann war es soweit. Krad wurden Machtfesseln angelegt und ihm wurde ein Beruhigungsmittel injiziert. Er konnte laufen, war aber nicht wirklich anwesend. Der Transporter war unscheinbar und startete vom Landeplatz mitten in der Enklave von Tibrin. Die Zugänge wurden bewacht, nur autorisierte Personen wussten überhaupt von dem jetzt bevorstehenden Transport. Man wollte selbst auf eine gesonderte Eskorte verzichten, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Der Transporter hob ab und flog in den Orbit und drehte einen Bogen um den Mond, um von dort aus über eine gesonderte Route in den inneren Kern zu fliegen. Kaum in den Schatten des Mondes eingetreten meldete
der Pilot drei anfliegende Schiffe ohne Kennung oder bekannter ID. Sekunden später wurde das Feuer eröffnet und das Schiff schwer getroffen. An Bord kam Hektik auf, die Anwesenden wussten, was das zu bedeuten hatte. Nach den Schüssen gab es Ruhe. Das Notrufsignal des Transporters wurde abgesetzt, es würde nur wenige Minuten dauern, bis es die anderen republikanischen Schiffe erreichen würde.
Ein größerer Rums ging durch das Schiff, eines der feindlichen Schiffe hatte angedockt. Geräusche an der Luke. Die Jedi mahnten zur Besonnenheit, die Soldaten luden ihre Waffen durch. Die Luke öffnete sich langsam… doch war niemand zu sehen. Sekunden, die sich für einige wie Stunden anfühlten, vergingen. Einer der Jedi näherte sich langsam der Luke. Die beiden Padawane, etwa 20 Jahre rückten aus Nervosität etwas näher zusammen. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, so ruhig war es, bis ein Kichern ertönte. Es klang leicht verrückt und plötzlich blitzte es nur rot auf, genau zwischen beiden Padawanen. Beide gingen zu Boden, zwischen ihnen stand eine Frau. Klein, hager, mit vernarbtem Gesicht und wahnsinnig kichernd.
Der Blick wanderte zu der Frau, die Soldaten legten an. Die Frau stand da nur und hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte weiter.
„Mein Gebieter hat gesagt, ihr solltet Euch ergeben. Oder ihr werdet alle sterben.“
Die Jedi aktivierten ihre Lichtschwerter als eine starke Welle durch den Korridor mit der Luke raste. Lt. Kyrunda, anders als die anderen Republikaner, konnte sich gerade noch hinter einen Träger der Schiffsverstärkung ducken, während die anderen erfasst und weiter durch den Gang geschleudert wurden. Schon kurz darauf zuckten Blitze durch die Gänge, zwei weitere Frauen traten durch die Luke und attackierten Soldaten sowie Jedi
mit den Blitzen. Während die Jedi noch ihre Lichtschwerter entgegen halten konnten, wurden die Soldaten schwer getroffen. Zwei von Ihnen würden wahrscheinlich in nächster Zeit auch nicht mehr aufstehen.
Eine weitere Person trat durch die Luke und aktivierte ein blaues Lichtschwert. Er trug eine Maske und einen dunklen Umhang. Die beiden anderen Frauen machten ihm Platz und mit einem gewaltigen Satz sprang der Mann zwischen die beiden Jedi und begann zu kämpfen. Eindeutig konnten diese spüren, wie sehr die Wut diesen Mann durchfloss. Aber seine Schläge waren nicht wie die eines Sith, vielmehr muss er einst das kämpfen bei den Jedi gelernt haben.
Er drängte die Jedi zurück, als Kyrunda aus ihrer Deckung hervortrat und das schwere Gewehr samt einem Brandgeschoss gegen die linke der beiden Frauen richtete. Diese, scheinbar etwas überrascht von diesem Angriff wurde von dem Geschoss erfasst und ging regelrecht in Flammen auf. Währenddessen hatte die kichernde Frau mit dem Doppellichtschwert zwei weitereSoldaten einfach kaltblütig erstochen. Kyrunda, scheinbar selbst kurz überrascht von ihrem Erfolg lud die Sturmkanone erneut durch und wollte sie auf die zweite Frau ausrichten, als ihr plötzlich die Luft fehlte. Die Kanone glitt ihr aus den Händen, aber sie konnte noch erkennen, wie noch eine Person mit ausgestrecktem Arm das Schiff durch die Luke betrat. Sie kannte ihn, wie die meisten vermutlich.
Haidoo selbst war gekommen um seinen ehemaligen Zögling aus der Gefangenschaft zu befreien. Die Jedi selbst schienen kurz verunsichert, was der Mann mit dem blauen Lichtschwert eiskalt auszunutzen vermochte und einem beide Hände abtrennte. Die Frau mit dem Doppellichtschwert bohrte ihre Klinge in den Rücken des anderen, welcher auch nur noch kraftlos auf die Knie sinken konnte. Kyrunda flog mit sehr viel Kraft gegen die gegenüberliegende Wand des Korridors und rutschte daran hinunter. Die zweite Frau an der Luke trat an Haidoo heran und legte einen Arm um seine Hüfte, den anderen auf seine Brust. Ihr Lächeln war intrigant, finster und ebenso leicht amüsiert angehaucht. Die beiden Streiter vorne bahnten sich dann ihren Weg zu Krads Zelle.
Haidoo stand währenddessen neben der brennenden Frau neben der Luke. Eine kurze Aktivierung seines Lichtschwertes, ein rotes, später, war die Frau tot. Kurz darauf kam auch Krad mit den anderen beiden zurück. Kyrunda kämpfte sich zurück auf ihre Beine und starrte Haidoo nur an. Dieser sprach in einem tieferen Ton als sonst:
„Richte dem Orden aus, er soll sich nicht in meine Angelegenheiten einmischen oder mein Gefolge belästigen. Ich werde jedesmal wiederkommen und dafür die Bezahlung fordern. Und kümmere Dich um die am Boden.
Mit etwas Glück überleben sie.“
Die „Entermannschaft“ verließ das Schiff darauf schnell wieder und die Luke schloss sich. Kyrunda stand da und ballte ihre Fäuste, als dann weitere Teile der Besatzung bereits angelaufen kamen und sich um die
Verwundeten kümmerten. Drei schafften es nicht. Ein Jedi, ein Padawan und ein Soldat waren ihren Verletzungen bereits erlegen. Und die Inquisition war bereits wieder auf und davon. Doch die Hilfe der Republik war unterwegs...
Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Haidoo« (9. Juli 2012, 18:00)