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Samstag, 27. August 2011, 09:53

Nadila Lanaa (1)-Weg einer Padawan

So wie versprochen packe ich nun die ersten drei Kapitel der Padawanzeit von Nadila hier rein.
Geplant sind noch zwei weitere die dann mit der Ritterprüfung ihr Ende finden werden (hoffentlich schaffe ich das vor Release).

Die ersten beiden Kapitel wurden von Tarvin und mir ein wenig wie ein Experiment (zumindest für uns beide) gestaltet,indem wir uns als Autoren abwechselten. Dabei heraus kam eine Art Kreuzung aus Roman und Forenrollenspiel.

Das erklärt dann vermutlich auch den teilweise wechselnden erzähl Stil.
Leider war Tarvin ab Kapitel 3 so beruflich eingebunden das ich alleine weiter machen musste, hoffe aber ich habe es ganz gut hin bekommen.

Ich wünsche viel Spaß und Ausdauer beim lesen und bedanke mich hier nochmal besonders bei meinem Coautor Tarvin der sich trotz erhöhten beruflichen Stress die Mühe gemacht so lange durch zu halten :thumbup:

Update :Kapitel 4 wurde hinzugefügt
Update: Ende von Kapitel 4 wurde noch einmal überarbeitet und ist nun ausführlicher
Update: Kapitel 5 wurde hinzugefügt und schließt damit die erste Erzählung ab
42.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (30. Mai 2012, 06:02)


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Samstag, 27. August 2011, 10:03

20. Tag NVC

Tarvin Yar'Om schritt langsam über eine der zahlreichen Landeplattformen in Richtung Ausgang.
Mit einem Zischen schloss sich hinter ihm die Ladeluke des Raumfrachters, mit dem er von Coruscant nach Tython gereist war.

Selbst jetzt, wo die Nacht langsam hereinbrach, zog der Jedi-Meister seine Kapuze tief ins Gesicht, denn er wollte um jeden Preis unerkannt bleiben.
Tython war schon immer ein Ort der Macht gewesen, sowohl der hellen als auch der dunklen Seite, und in Zeiten wie diesen war es klug, sich vorsichtig und wachsam zu bewegen. Die dunkle Seite der Macht war stark geworden, jetzt, wo sich das Sith-Imperium ausbreitete wie eine Plage.
Seit kurzem war der 28 jährige Krieg zu Ende gegangen. Doch zu welchem Preis? Was in Coruscant als „Waffenstillstands-Vertrag“ zwischen der Republik und dem Sith-Imperium in die Geschichte eingehen sollte, kam in Wahrheit der Unterzeichnung einer Kapitulation gleich.
Die Republik hatte diesen Krieg verloren, das stand ausser Frage. So blieb auch den Jedi keine andere Wahl, als sich aus Coruscant zurückzuziehen. Dies geschah auf Anweisung des grossen Rates der Jedi und zu Tausenden strömten nun die Anhänger des Ordens nach Tython.
Tarvin Yar'Om würde sich in ein paar Tagen mit seinem alten Lehrer und Meister Shoma Erpai treffen. Er habe ihm viel zu sagen, hiess es in der Nachricht, die er von ihm erhalten hatte.

Kurz nachdem Tarvin die Plattform verlassen hatte, kamen plötzlich drei Männer aus dem Halbdunkel herangestürmt und stellten sich ihm in den Weg. Tarvin kannte den mittleren von ihnen: Es war der Kapitän des Raumfrachters.

„Halt! Du Betrüger!“, der Kapitän richtete drohend seinen Scoutblaster auf Tarvin. Die beiden andere taten es ihm nach.
Tarvin hielt inne. „Womit kann ich Euch dienen, mein Freund“
Ich bin nicht dein Freund, du verdammter Jedi! Und nun rück das Geld heraus, das du mir noch schuldest!“
„Ich schulde Euch nichts. Das Geld für die Reise habe ich Euch bereits in Coruscant gegeben. Erinnert Ihr Euch nicht mehr daran?“

Tarvin Yar'Om sprach mit ruhiger beinahe bedächtiger Stimme ohne zum Kapitän aufzuschauen.
„Ihr wollt doch nicht zweimal für Eure Dienste entlohnt werden, oder?
Nun grinste der Kapitän. „Ich weiss nicht, wovon du redest! Du schuldest mir das Geld und nun heraus damit, oder ...!“

„Wollt Ihr wirklich Euer wertvolles Leben für eine handvoll erschwindelte Credits opfern? Tarvins Stimme war gefährlich leise geworden und noch bevor der Kapitän darauf antworten konnte, drückte eine unsichtbare Kraft die Waffen der drei Angreifer nieder, so dass sie auf den Boden zielten. Wie sie sich auch anstrengten, sie konnten ihre Blaster nicht gegen den Jedi-Meister erheben. Stattdessen zeigte plötzlich die Spitze eines Lichtschwerts auf die Kehle des Kapitäns.
Blaues, fahles Licht ging von dem Schwert aus und ein leises Brummen war zu hören. Wehklagend und drohend zugleich.

„Nun, mein Freund. Wie ist Eure Antwort?“, Tarvins Gesicht lag immer noch unter der Kapuze verborgen. Sein Lichtschwert kam langsam zur Ruhe, nur ein leises Summen war noch zu hören.
Langsam liess der Kapitän von dem Versuch ab, seine Waffe auf den Jedi zu richten. Seine Hand zitterte und Schweiss rann ihm über die Stirn. In seinem Gesichtsausdruck war eine Mischung von Angst und Staunen zu erkennen.

„... Also gut... Ihr..Ihr schuldet mir nichts“, stotterte er und schluckte trocken, als wären ihm gerade die eigenen Worte im Hals stecken geblieben.

Tarvin nickte geduldig. „Ihr seid wirklich ein weiser Mann, Kapitän. Ich schlage vor, Ihr geht nun - gemeinsam mit Euren Freunden - Eures Weges, denn mein Schwert entwickelt hin und wieder so eine Art 'Eigenleben'. Ich möchte nicht, dass Euch etwas zustösst.“
Der Kapitän nickte heftig und so schnell wie die drei aufgetaucht waren, verschwanden sie auch wieder.

Langsam zog Tarvin die Lichtklinge seines Schwertes wieder ein und machte sich auf den Weg zu Shoma Erpai.



25. Tag NVC

Fünf Tagesmärsche durch die Wildnis von Tython hatte Tarvin Yar'Om hinter sich gebracht,
als er schliesslich - weit entfernt aller bekannten Wege - vor der Behausung seines
Meisters Shoma Erpai stand. Erinnerungen kamen in Tarvin hoch. Mit einem Lächeln dachte
er daran, wie viel Geduld sein Meister ab und an aufbringen musste, um seinem jungen,
zeitweise ungeduldigen Schüler das Wissen und die Fähigkeiten der Jedi beizubringen.

Die Hütte, in der der Meister zu wohnen schien, war dem Zerfall nahe, so wie schon viele
Jahre zuvor. Sie wäre bestimmt schon lange in sich zusammengebrochen, wäre da nicht
der grosse Felsen gewesen, an dem sie förmlich klebte. Doch wie oft täuscht das Äusserliche
über die Wahrheit hinweg? Die kleine Hütte war nichts weiter, als ein Orientierungspunkt
für fremde Besucher. Tarvin hingegen schritt zielsicher zum verborgenen Eingang, der sich
ein gutes Stück neben der Hütte am Felsen befand. Versteckt hinter dichtem Gebüsch und
Bäumen betätigte er einen geheimen Mechanismus, und mit einem erstaunlich leisen, schabenden
Geräusch öffnete sich das Tor.

Tarvin stieg die sanft abfallenden Stufen hinunter. War es anfangs noch etwas düster und
eng gewesen kam er bald in einen grossen Raum, der taghell erleuchtet war.
Er betrat den grossen Raum und lächelte.

„Tarvin Yar'Om!“, sagte eine gütige aber feste Stimme. „Es ist schön, dass du gekommen bist.“ Shoma Erpai stand mit dem Rücken zu Tarvin gewandt an einem grossen Tisch und werkte
an irgendwelchen kleinen Geräten herum. Gemächlich drehte er sich um und lächelte
seinem Besucher zu.
„Mir scheint, du wurdest aufgehalten ... Ich sehe die Spuren eines Kampfes an dir haften.“Tarvin lächelte ebenso zurück. Es wunderte ihn nicht, dass sein Meister und Lehrer noch
Tage später die Spuren der Macht an jemanden seinesgleichen erkennen konnte.
Shoma Erpai war ein Arkanianer. Mitglied eines Volkes, das über besondere visuelle Fähigkeiten
verfügte. Schon mancher Feind hatte sich von den weissen, pupillenlosen Augen eines Arkanianers
täuschen lassen. Was wie Blindheit aussah, war in Wahrheit das Gegenteil. Diese Spezies konnte
selbst im Dunkeln hervorragend sehen und Shoma Erpai konnte noch mehr als das.
Ebenso typisch war ihr weisses Haar und die Tatsache, dass sie nur vier Finger an jeder Hand besassen.

„Ja, Meister Shoma Erpai, so ist es.“ Tarvin nickte und lächelte während er auf ihn zuging und sich vor
ihm verbeugte.
„Du hast nach mir gerufen, Meister? Ich bin gekommen, so schnell es ging. Tython wird von Rückkehrern
und Flüchtlingen regelrecht überflutet.“

„Ja, ich weiss“, erwiderte Shoma Erpai, „es herrscht Verwirrung und Angst, nicht nur im Rat der Republik. Es ist wichtig, dass wir Jedi die Zuversicht und die Ordnung wieder herstellen, auch wenn man uns inzwischen die Schuld an der Niederlage anzuhängen versucht.“

Shoma Erpai führte seinen Gast in einen anderen Raum und bat ihn sich zu setzen.
„Und wie kann ich meinen Beitrag dazu leisten, Meister?“

„Der Rat der Jedi hat angewiesen, dass der Orden sich neu formieren soll. Es geht darum die Kräfte neu
zu bündeln. Was in alle Richtungen zerstreut worden ist, soll wieder zusammengefügt werden.“

Tarvin hörte aufmerksam zu, während er dankbar ein heisses Getränk entgegennahm, das
Shoma Erpai ihm reichte.
„Die Rückbeorderung der Jedi nach Tython könnte man als einen törichten Akt bezeichnen.
Schliesslich ist der Orden geschwächt und wir wären ein leichtes Ziel für das Imperium. Tython
gleicht im Augenblick mehr einem Präsentierteller als einer sicheren Zuflucht. Doch der Orden der Jedi
hat einen anderen Plan.“


Shoma Erpai machte eine Pause, nahm langsam einen Schluck des heissen Getränks zu sich und fuhr dann weiter fort.

„Es soll anders geschehen. Die Jedi werden nach Ankunft hier auf Tython in Gruppen aufgeteilt. Der Orden
soll dezentralisiert werden um kein leichtes Angriffsziel für die Sith zu bieten.“


Tarvin hatte seinem Meister aufmerksam zugehört und nickte. „Und welcher Gruppe soll ich mich anschliessen?“

„Gar keiner, denn für dich habe ich eine andere Aufgabe.“ Shoma Erpay machte eine Pause und beobachtete
mit einem versteckten, verschmitzten Schmunzeln die Reaktion seines einstigen Schülers.

„Es gibt da einen Padawan ...“, fuhr er weiter fort, „Ein Mädchen ... Du sollst sie bei dir aufnehmen an einen
Ort, den ich dir noch beschreiben werde. Die Macht ist in diesem Mädchen sehr stark und ausgeprägt.
Es darf ihr nichts geschehen und ihre Ausbildung muss um jeden Preis fortgeführt geführt werden, Kriegswirren hin oder her.“ Shoma Erpai machte eine wegwischende Handbewegung.

Die beiden Männer schwiegen für geraume Zeit.
„Sag Meister, wie alt ist mein zukünftiger Padawan? Und vor allem, wo hält sie sich im Augenblick auf?“Shoma Erpai nickte zufrieden. „Du nimmst die Aufgabe also an? Sehr gut!“

„Sie ist dreizehn Jahre alt ... Du erinnerst dich an den verborgenen Wasserfall im nordwestlichen Wald? Ich habe sie dorthin geschickt mit einer Aufgabe ...“

Tarvin schaute auf „Sie ist hier?“


Nadila kaute lustlos auf dem letzten Bissen der zähen Notration herum . Es würde ihr ein ewiges Mysterium bleiben wie man diese Spezialnahrung zwar mit Proteienen , Vitamaninen und weiß sonst noch was vollstopfen konnte , es aber nicht für nötig hielt einen Geschmack beizumengen der einem nicht die Stiefel auszog.
Sorgfältig musterte sie das flache unruhige Gewässer am Fuße des Wasserfalls , bis sie schließlich fast in der Mitte das Gewächs ausmachen konnte weswegen sie Meister Shoma Erpai her geschickt hatte.

Mit innerem Wiederwillen schluckte sie den letzten Brocken der zähen Masse in ihrem Mund herunter und drehte gedankenverloren den kleinen Becher in ihrer Hand hin und her.
Dieser kleine Auftrag hier war wohl ihre Fahrkarte ins Agrikultur-Korps.
Sie hatte es nicht geschafft einen Meister zu finden .
Von klein auf , eigendlich solange sie denken konnte war sie bei den Jünglingen ihres Alters immer durch gute Leistungen und Gehorsam aufgefallen und doch wurde sie nicht erwählt , während die anderen Jünglinge einer nach dem anderen zum Padawan wurden.
Um so schmerzlicher traf sie die Erkenntnis wenn man bedachte das die Verluste der Jedi in den letzten Jahren so dramatisch waren das der Orden wirklich jeden Machtsensitiven dringend brauchen konnte.

Würde so ihre Zukunft aussehen ?
Pflanzensäfte sammeln und Gartenarbeit waren wirklich nicht das wozu sie sich berufen fühlte.
Zugegeben sie hatte hier und da ein kleines Problem mit ihrer Disziplin , doch das alleine durfte doch nicht der Grund sein sie praktisch zu disqualifizieren.
Sie wusste sie hatte das Zeug für mehr als nur zu einer Botanikerin.

Seufzend lies sie sich im Gras nieder und zog ihre Stiefel aus . Sie würde durch das Wasser waten müssen um an die Miaskali -Lilie zu kommen. und ihren Stengel so anzuritzen das der milchige Saft in den Becher laufen konnte.
Was für eine Herausforderung , dachte sie etwas bitter und stapfte los.

Das klare Wasser war sehrviel kälter als sie angenommen hatte . Vorsichtig suchte sie sich ihren Weg über die glitschigen Steine .
Konzentriert machte Nadila einen Schritt nach dem anderen auf die Pflanze zu , bis ihr das kalte Nass schließlich bis an die Knie reichte.
Hier direkt an der Lilie war der Untergrund derartig glitschig das es ihr selbst mit ihrer bisherigen Ausbildung schwer fiel einen stabilen Stand zu finden.
Behutsam beugte sie sich vor um mit einem Fingernagel den Stengel unterhalb der prächtigen lila Blüte anzuritzen und ihren Auftrag abzuschliessen,als die Pflanze völlig unerwartet und in einer kaum mit dem Auge zu verfolgenden Geschwindigkeit lange scharfe Stacheln ausfuhr.
Nur ihrem bisherigen Trainning war es zu verdanken das Nadila zurückweichen konnte ohne sich zu verletzen , doch mit ihrem Gleichgewicht auf dem Untergrund war es nun vorbei.
Ihr rechter Fuß fand keinen richtigen halt und so landete sie wenig elegant mit dem Hintern im Wasser.

"Das hätte mir Meister Erpai auch sagen können " , schnaubte sie und lies frustriert ihre Hände auf die Wasseroberfläche klatschen bevor sie anstalten machte sich wieder zu erheben und würdiger auszusehen.
Den Becher in ihrer Hand mit strengem Blick fixierend überlegte sie sich eine Lösung für das Problem.
Der alte Meister wartete sicherlich bereits auf sie und den Liliensaft , was auch immer er damit vorhaben sollte , doch würde sie es noch einmal so versuchen wie eben würde es nicht ohne den einen oder anderen tiefen Stich abgehen.
Es war weniger der Gedanke an den Schmerz einer solchen Wunde der sie Schreckte , damit würde sie umgehen können , als die peinliche Zurschaustellung es soweit kommen gelassen zu haben.
Vielleicht würde sie kein Meister erwählen wollen aber deswegen würde sie Probleme noch lange nicht wie ein Mandalorianer lösen.

Ihr Blick wanderte über die Böschung und blieb an einem Schillfähnlichen Gewächs hängen.
Mit kleinen Schritten ging sie zurück zum Ufer um diese andere Pflanze näher in Augenschein zu nehmen.

"Perfekt!" murmelte sie als sie die Beschaffenheit des Schillfs näher betrachtete. Der Stengel war hart und konnte zu einer scharfen kannte gebrochen werden. Das innere war zähflüssig, ähnlich wie der Harz eines Hazrokbaumes.
Sie brauchte ihn nur ausspülen und schon hatte sie passende Werkzeug der wiederwilligen Blume an den Kragen zu gehen.

Mit einer gewissen Vorfreude das Problem so schnell gelöst und ihren Auftrag nun rasch beenden zu können machte sie sich wieder auf den Rückweg zur Lilie , welche ihre Stacheln bereits wieder eingefahren hatte und nun dieses völlig harmlose Bild ausstrahlte.
Die Augen können den Geist täuschen , dachte sie an eine ihrer alten Lektionen zurück.
Ja zweilellos eine Lektion die man sich in der Praxis immer in Erinnerung rufen sollte , ob nun bei Humanoiden oder Pflanzen.

Auf ihrer Unterlippe herumkauend suchte Nadila den günstigsten Winkel um den Stengel anzubohren und stach schliesslich erfolgreich zu.
Blitzschnell schossen erneut diese langen üblen Stacheln aus der Blume hervor , doch diesmal erreichten sie Nadila nicht.
Zufrieden lächelnd hielt sie nun den Becher an das untere Ende ihres improvisierten Bohrer und betrachtete wie die milchige Brühe zu fliessen begann.
Tropfen für Tropfen füllte sich der jetzt viel größer wirkende Becher in ihrer Hand.
Nadila war gerade im Begriff eine Meditationsübung durchzuführen bis sie genug vom Saft für Meister Erpai hatte , als eine Präsenz ihre Aufmerksamkeit erregte. Eine vertraute Präsenz wie sie sie in der nähe anderer Jedi spüren konnte.



Mir scheint, mein Padawan sucht mich – und hat mich soeben gefunden.“
Tarvin blickte lächelnd auf und sein Blick wanderte in Richtung Tür, die zu den Stufen
und ins Freie führte. „Sie spürt meine Anwesenheit.“

„Wie ich schon sagte, die Macht ist stark und ausgeprägt in diesem Mädchen“, Erpai nickte bekräftigend, während er sprach.

„Muss ich sonst noch etwas über meinen jungen Padawan wissen?“, fragte Tarvin.
„Nein, nichts! Ausser vielleicht, dass sie sehr lernbegierig ist und manchmal etwas eigensinnig ...“Tarvin blickte bei Erpais Worten alarmiert auf.
„Eigensinnig?“, Tarvin runzelte die Stirn.

„Ja, eigensinnig ... Aber das warst du ja auch ... damals“. Nun glaubte Tarvin bei Erpai ein verstecktes Grinsen zu erkennen. Eines, das man zwar nicht sah,
aber von dem man genau wusste, dass es da war.
„Ich verstehe“. Tarvin presste die Lippen zusammen.
„Du hast mich hereingelegt und dieses Mädchen ist deine Rache für damals, als ich dich mit
meiner dauernden Fragerei und meiner kritischen Einstellung zur Macht zur Weissglut gebracht habe.“

Nun war es Tarvin, auf dessen Gesicht ein breites Grinsen zu sehen war.

„Sagen wir es einfach mal so:“ Erpai schmunzelte und war einem herzhaften Lachen nahe.

„Du sollst die gleichen Prüfungen durchlaufen, wie ich sie mit dir durchlaufen musste ...

Sie haben aus mir einem geduldigen Arkanianer und Jedi gemacht.“ Die beiden Männer lachten leise.

Nach einer Weile stand Tarvin auf. „Ich werde mich draussen mal ein wenig umsehen ...“

„Ja, tu das, mein Padawan.“ Erpai lächelte und Tarvin überhörte nicht, dass sein Meister
das Wort 'Padawan' besonders betonte. So wie früher, manchmal, wenn es Tarvin gelungen war,
schwierige Aufgaben für den Meister zufriedenstellend zu lösen.
Tarvin nickte nur und verliess den Raum in Richtung Treppe.


Das wuchtige Felsentor schloss sich langsam hinter Tarvin Yar'Om und
rastete mit einem dumpfen Ton in der Verriegelung ein.

Tarvin machte ein paar Schritte und hielt dann wieder inne.
Es tat gut wieder den Himmel über sich zu sehen, denn er
mochte keine unterirdischen Behausungen, obwohl er
viele Jahre in einer solchen gelebt hatte. Wie oft war er in den
Wäldern Tythons umhergestreift, hatte es mit gefährlichen Pflanzen
und Tieren zu tun bekommen, um dann gleich darauf wieder die sanfte
Ausprägung der Macht in Form einer wunderschönen Blume oder eines
stillen Sees im Wald zu spüren.

Langsam neigte Tarvin seinen Kopf mit geschlossenen Augen nach
oben, während er die Kapuze seiner Robe zurückzog.
Sonnenlicht streifte durch das lose Blätterwerk der Bäume und streifte
sein Gesicht. „Die Macht möge mit Euch allen sein“, flüsterte er lächelnd
und dachte dabei an die Bäume, die Tiere, die Steine, die vor ihm lagen
und die Erde, auf der er stand.

Langsamen Schrittes begab sich Tarvin
tiefer in den Wald hinein, dabei folgte er keinem
festen Ziel, sondern liess sich von einem sicheren Gefühl leiten.
Er spürte die Anwesenheit der Macht, wie sie nur von einem lebenden
Wesen ausgehen konnte und die Machtpräsenz, derer er immer
stärker gewahr wurde, wühlte Körper und Geist in hohem Masse auf.

Tarvin wusste, dass er in kurzer Zeit dem Mädchen gegenüberstand.
Sie würde sein zweiter Padawan sein, sofern ihm seine innere Stimme
nicht im letzten Augenblick noch davon abriet.

Tarvins Gedanken schweiften in die Vergangenheit. Da war noch ein anderer Padawan gewesen ...

Er hielt inne und blieb stehen. Bilder von Krieg, Kampf und Tod traten in
sein Bewusstsein ein, doch er schob sie beiseite. Zu traurig, zu schmerzhaft
waren die Ereignisse gewesen und sie warfen ihre Schatten
bis zum heutigen Tag. Auch das war ein Teil dessen, das die Jedi seit
jeher „die Macht“ nannten.

Kurze Zeit später setzte Tarvin seinen Weg fort. Das Rauschen von Wasser war zu hören
und dann, wie aus dem Nichts, tauchte eine Waldlichtung auf an dessen Ende sich ein kleiner
Wasserfall von den dahinterliegenden Felswänden in die Tiefe stürzte.

Tarvin ging näher heran, bis er in einiger Entfernung eine Gestalt erblickte. Es war Nadila, Erpais
Jüngling.

Nun wusste Tarvin auch, was das Mädchen hier machte. Er
lächelte, denn sie schien mit etwas beschäftigt zu sein, das er
selbst nur zu gut kannte. Meister Shoma Erpai nannte es
die „Miaskali-Lilien-Aufgabe“ und es ging bei dieser um mehr als nur
um das Sammeln von Pflanzensaft. Einst, vor langer Zeit hatte Erpai
sie ihm ebenfalls aufgetragen.

„Eine sehr, sehr schwierige Aufgabe ...“, dachte Tarvin noch und trat aus
dem Schatten der Bäume hervor, denn Nadila schien seine Anwesenheit
zu spüren und hatte aufgeblickt. Tarvin legte noch etwa fünfzig
Schritte des Weges zurück, ehe vor dem Mädchen stand. Sie schien nicht
überrascht zu sein.

"Ich grüsse dich, Fremde“, Tarvin lächelte. „Was tust du hier?“

Vorsichtig rutschte Nadila mehr oder weniger sicher über die glitschigen Steine ans Ufer . Dabei hatte sie einige Mühe nichts von dem Blumensaft zu verschütten der sie nun einiges an Mühe gekostet hatte.

"Ich sollte Meister Erpai etwas Saft von der Miaskali-Lilie bringen , leider hat er versäumt mich darüber zu informieren das diese Blume sich zu verteidigen pflegt weswegen nun meine Sachen nass sind.. Ihr seit auch ein Jedi nicht wahr ?"

Sie legte den Kopf etwas schief und Musterte ihr Gegenüber sorgfältig , den Becher nun mit beiden Händen vor ihrer Brust haltend was den Eindruck erwecken konnte das der Inhalt besonders kostbarer Natur sei.

Ja, ich bin ebenfalls ein Jedi, und ob du es glaubst oder nicht, auch ich war einst Shoma Erpai's
Padawan. Und auch ich musste diese Aufgabe lösen",
Tarvin deutete auf den Becher.
"Du bist doch sein Padawan, oder irre ich mich da?"

Während er sprach mussterte er das Mädchen vor ihm. Ob sie wusste, dass sie noch unzählige
Male diesen Ort hier und noch etliche andere aufsuchen würde, um den Saft der Miaskali-Lilie
zu sammeln, bis die Aufgabe gelöst war?
Tarvin dachte wieder daran, dass Nadila dreizehn Jahre alt sei. Wenn sie keinen Meister finden
würde, der bereit war, sie zum Jedi auszubilden, war die Chance vertan. Dieses Mädchen stand
bestimmt unter grossem Druck.

"Ich wurde noch nicht erwählt einem Meister folgen zu dürfen. Wahrscheinlich ist das hier sowas wie eine Vorbereitung für das Agrikorps ", die Enttäuschung in ihrer Stimme war nur schwerlich zu überhören. Sie trat aus dem seichten Wasser und sah so selbstbewusst es ihr möglich war zu dem sie um einen ganzen Kopf überragenden Jedi auf.

"ich habe mir stets Mühe gegeben meine Aufgaben so gut es möglich ist zu erfüllen ,und meine Prüfungen waren eigendlich auch nicht so schlecht , ehrlich gesagt weiss ich nicht was ich falsch gemacht habe. Würdet ihr bitte kurz den Becher für mich halten Meister damit ich mir meine Stiefel wieder anziehen kann ?"

Nadila reichte dem Mann vorsichtig den Becher. Ihre grünen Wangen verfärbten sich leicht ins dunkle was wohl ein Anzeichen für verlegenheit war.

Tarvin nickte und nahm schweigend den Becher entgegen.

Dann sagte er mit einem Lächeln: "Alle Dinge haben ihren bestimmten Augenblick, in dem sie beginnen
zu entstehen und auch wieder zerfallen. Selbst unsere Gedanken haben diese Eigenschaft und auch die
Entscheidungen die wir treffen. Der Sinn, den deine Aufgaben und Prüfungen haben, zeigt sich vielleicht
nicht immer dann, wenn du sie erfüllst oder bestehst. Das wahre Wesen vieler Dinge offenbart sich erst
wirklich dann, nachdem wir sie schon Jahre zuvor erkannt haben, aber nicht begreifen konnten."


Tarvin beobachtete ruhig wie Nadila ihre Stiefel über die nassen Füsse streifte.
"Wo sind deine Eltern? Und vielleicht die noch wichtigere Frage: Willst du wirklich ein Jedi sein?
All die Strapazen auf dich nehmen, welche die Ausbildung zum Jedi mit sich bringen? Es wäre einfacher,
dich zu einer guten Soldatin ausbilden zu lassen. Der Umgang mit den verschiedenen Waffen würde dir
schnell viel Macht verleihen."


Nadila war wieder aufgestanden und forschend sah Tarvin dem Mädchen in die Augen, als wollte er die
Antworten auf diese Weise erkennen, noch bevor sie über ihre Lippen kamen.

Nadila stutzte kurz . Machte sich der Jedi über ihre missliche Lage lustig ? Forschend hörte sie in ihr inneres. Nein sie verspürte nichts dergleichen und so antwortete sie :

"Man hat mich damals von Ord Mantell geholt . An meine Eltern habe ich nur ein Gefühl als Erinnerung , grenzenlose Liebe und grenzenloser Schmerz. Sie haben wohl damals sehr gelitten als man mich aus ihrer Obhut nahm. Alleine um diese Gefühle meiner Eltern zu ehren und zu würdigen empfinde ich es als meine größte Pflicht eine Jedi zu werden. Für was hätten sie sonst diesen Schmerz ertragen müssen ? Dafür das ich Bäume beim Agrikorps Pflanze ? "

Sie schüttelte sich wie ein nasser Wookie der das Wasser aus dem Pelz haben wollte. Langsam schritt sie auf Meister Tarvin zu um den Becher wieder an sich zu nehmen.

"Ich erscheine euch sicher undankbar Meister , vielleicht werde ich deshalb nicht erwählt."

"... Oder weil du nur um deiner Eltern willen Jedi werden willst."
Tarvins Worte waren eine Mischung zwischen Frage und Feststellung.

"Nein Meister aber ich habe die Möglichkeit ihr Opfer zu ehren und wirklich etwas zu bewegen...ach ich weiss auch nicht....vielleicht bin ich wirklich nicht würdig eine Jedi zu werden egal wie sehr ich es mir wünsche . "

Nadila nahm den Becher mit gesenktem Haupt entgegen und schaute tief in die milchige Brühe in seinem inneren.

"Meister Erpai erwartet mich sicherlich bereits. " seufzte sie so schwer als würde das Gewicht des Universums auf ihren schmalen Schultern lasten.

"Nein, ich glaube nicht, dass Meister Erpai auf dich wartet", Tarvin lächelte der jungen Twi'lek gütig zu.
"Nicht bevor wir dieses Gespräch hier beendet haben. Sage mir aber eines, Nadila.
Willst du wirklich, mit ganzem Herzen und allem was du bist ein Jedi werden? Ist es dein sehnlichster
Wunsch dieser Berufung zu folgen, nicht nur um deiner Eltern willen?
Und wenn ja, weshalb, willst das tun?"


Tarvin hoffte innständig, dass Nadila nun die richtigen Antworten auf diese Fragen fand, denn er spürte,
dass sie immer noch im Schmerz eines langen Abschieds von ihren Eltern gefangen war. Die Macht
war stark in ihr, das spürte Tarvin genau. Doch sie konnte dieses Mädchen nicht durchdringen, konnte
sich nicht in ihr entfalten. Zu stark wüteten die Zweifel und das Gefühl der Verlassenheit in ihr.

"Ihr habt mit Meister Erpai über mich gesprochen ?"Die kleine Twilek wirkte überrascht und neugierig zugleich. Woher sonst sollte der unbekannte Jedi ihren Namen kennen?

"Aber ja , natürlich will ich eine Jedi werden , Meister. Ich würde alles dafür tun. Ich spüre mit jeder Faser meines Körpers das es das ist was ich sein sollte . Alles andere fühlt sich einfach....falsch an!

Nadila warf Tarvin einen fast verzweifelten Blick zu , flehntlich auf das er erkennen möge das ihr einfach alle Worte unzulänglich schienen um zu beschreiben welche Sehnsucht sie zu zerreissen schien, Wie untrennbar ihr Sein mit dem Pfad der Jedi verbunden war , und wie sehr es sie schmerzte nicht erwählt worden zu sein.

"Dann, mein junger Padawan, wird es Zeit, dass wir unsere Reise antreten."

Tarvin hatte die Worte 'mein junger Padawan' leise ausgesprochen und wenn die kleine Twi'lek so gelehrig war,
wie er sie einschätzte, würde sie schnell erkennen, dass er mit 'Reise' nicht die Rückkehr in Erpais Quartier meinte.
Es würde die Reise ihres Lebens werden.

Schnell realisierte was der Jedi da gerade gesagt hatte. Ihre Hauttöne wechselten sicher im Sekundentakt als sie spürte wie ihr das Herz in der Brust raste. Eine riesige Last , Sorge und all die Zweifel weggewischt mit einem Wort : Padawan!

Er wollte sie ausbilden und sie würde ihn nicht enttäuschen , ganz sicher nicht. Sie sammelte sich um ihre Beherrschung wieder zurück zu erlangen und sagte schliesslich :

Danke Meister , ich werde mein bestes geben um euren Anforderungen gerecht zu werden. Es gibt da nur noch eine Sache....dieser Saft hier.

"Dann sei willkommen zuhause, Nadila. Mein Name ist Tarvin Yar'Om.", Der Jedi lächelte.
"Ich habe Jahre lang auf Tython gelebt, so dass ich ihn meinen Heimatplaneten nenne. Meister Erpai
ist mir stets ein guter Lehrer und wie ein Vater gewesen. Von hier aus haben wir gemeinsam am
Grossen galaktischen Krieg teilgenommen und gleichzeitig hat er mich zum Jedi ausgebildet. So will ich es
ihm gleich tun. Möge die Macht mit uns allen sein."


Tarvin schwieg nach diesen Worten für eine geraume Weile, während er gedankenverloren zum Wasserfall blickte.
Dann drehte es sich zu Nadila um.
"Was den Liliensaft betrifft ... Nun, ich denke, es wird das Beste sein, du bringst ihn zu Meister Erpai, so wie er es dir aufgetragen hat.
Wenn du bereit bist, brechen wir auf.
42.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (27. August 2011, 10:32)


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Samstag, 27. August 2011, 12:01

Kapitel 2

Cerea

mittlerer Rand


Mit schweissüberströmten Körper hastete Nadila seit Stunden über weite Grasebenen und kleine Wälder auf der nördlichen Halbkugel des abgelgenen Planeten.

Jeden Tag nach der Morgenmeditation stand dieses Ausdauer und Krafttrainning an , und das schon seit dem ersten Tag ihrer Ankunft auf dieser Welt.

Sie kämpfte gegen Seitenstiche und Erschöpfung an , der Zeitpunkt einer weiteren Meditationsübung war gekommen.
Trotz schmerzenden Muskeln und brennenden Lungen versuchte sie ihren Geist völlig von dem Martyrium ihres Körpers zu lösen.
Sie besiegte den Drang über die Belastung nachzudenken welche sie gerade an den völligen Rand der Erschöpfung trieb. Ihr Atem fand ohne das sie einen Gedanken daran verschwendete wieder einen gleichmässigen Rythmus.

Die ersten Wochen nach ihrer Ankunft auf dem Idyllischen Planten war sie an dieser Übung nahezu verzweifelt , doch ihr Ehrgeiz zwang sie weiter immer weiter an die Grenzen dessen zu gehen was sie selbst für machbar hielt , ja diese sogar zu durchbrechen.
Sie war ernster geworden , die Unbefangenheit die ihr noch als Jüngling zu eigen war machte dem Ernst ihres neuen Lebensabschnitt allmählich Platz , und auch wenn es seltsam erscheinen mochte , so genoss sie diese Wandlung insgeheim.

Die Meditation zeigte nun immer mehr ihre Wirkung. Der Schmerz wich aus ihrem Bewusstsein , die Atemnot und die Erschöpfung verschwanden. Sie war Eins mit allem was sie Umgab.

Teil des weiten blauen Himmels , der saftigen Wiesen , der Tiere ja des ganzen Universums.
Ohne es selber zu realisieren steigerte sie ihr Tempo , schien förmlich über den Untergrund zu fliegen.
Ihr Gedankenfokus lag nun völlig ruhig auf dem Ziel und nicht wie noch wenig zuvor auf dem Weg .

Ihr Herzschlag beruhigte sich , die Zeit verlor jede Bedeutung ausschliesslich das Ziel war noch wichtig.
Tiefe Zufriedenheit und Ruhe durströmte Nadila für den Rest ihres Weges.

Tarvin Yar'Om lächelte zufrieden, als er seinen Padawan beobachtete. Nadila war sehr eifrig bei der
Sache und die zwei Aufgaben, die er ihr gegeben hatte, verfolgte sie mit einer Hartnäckigkeit, die
ihn überraschte. Die erste dieser Aufgaben bestand darin, den Körper zu fordern und an seine
Grenzen zu bringen. Nadila sollte selber entscheiden, wie weit sie dabei gehen wollte. Es ging Tarvin
darum, dass das Mädchen lernte, ihre eigenen körperlichen Grenzen zu ertasten, ohne sich dabei in
Gefahr zu bringen.

Die zweite Aufgabe hatte mit der Annäherung an die Macht zu tun. Hier galt es behutsam vorzugehen.
Nadila sollte einfache Meditationsübungen machen, die sich immer auf ihr körperliches Empfinden wie
Schmerz, Atmung, Müdigkeit und noch etliches mehr bezog.

Tarvin liess seine Schülerin mehrere Wochen an diesen Aufgaben arbeiten und hielt sich mit Anregungen
oder Kritik zurück. Es war wichtig, dass Nadila in der Anfangszeit ihrer Ausbildung Vertrauen zu sich
selbst fand. Er hatte sie als schüchternes, ja sogar verzweifeltes Mädchen kennengelernt, das nicht
mehr daran glaubte, sich je auf den Weg eines Jedis begeben zu können.

Und wenn er sie heute vor sich sah, erfüllte ihn das mit grosser Freude. Sie war sehr aufgeweckt,
neugierig und willensstark. Seit ein paar Tagen strotzte sie vor Selbstvertrauen, das er aber schon
sehr bald auf eine schwierige Probe stellen musste.

Jeden Abend berichtete Nadila ihrem Meister über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. So wusste Tarvin,
wenn es Zeit war, die nächste Hürde auf dem langen Weg zum Jedi-Ritter zu nehmen.

„Wenn du die Ehre hast, einen Padawan auszubilden, beachte vor allem dies: Setze den Massstab der
Anforderung nie wesentlich höher als das, was dein Padawan gerade noch vollbringen kann. Lass ihn
dabei über seine Grenzen gehen, zwei, drei Schritte nur - und dann rasch dieselben Schritte wieder
zurück. Wiederhole sie solange, bis dein Padawan dies mit Leichtigkeit vollbringt und er sich
seiner Sache sicher ist. Ist dies vollbracht, weite die Grenzen um weitere zwei oder drei Schritte
aus, bis schlussendlich dann der Weg zum Jedi-Ritter erfüllt ist, von den unzähligen Schritten eines
Padawan.“

Dieses Wissen hatte Tarvin von Meister Erpai erhalten und dieser von seinem Meister. So wurde es
weitergegeben von einer Jedi-Generation zur nächsten.
Doch wusste Tarvin auch, dass sich ein Padawan von jedem anderen unterschied. Was einer mit
Leichtigkeit schaffte, war für den anderen eine sehr grosse Herausforderung, an der er möglicherweise
scheitern konnte.

So konnte Tarvin zwar die Erfahrungen aus seiner eigenen Padawanzeit in die Waagschale werfen, aber
einzig ihnen zu folgen wäre ein grosser Fehler gewesen.
Waren es deshalb für Nadila die ersten Schritte ihrer Ausbildung, war es für Tarvin die Zeit des
Beobachtens und Abwägens. Er studierte Nadilas Bewegungen, wenn sie über einen Steinbrocken sprang.
Wenn sie sich duckte, schwimmend einen Fluss überquerte oder sich zur Meditation hinsetzte. Sie war
ein Mädchen und würde, was die körperliche Kraft betraf, einem gut ausgebildeten Krieger nicht das
Wasser reichen können. Doch sie besass etwas, das sie zu einer unberechenbaren und äusserst gefährlichen
Kämpferin machen würde: Sie war eine Twi'lek.

Bei diesem Volk waren die Frauen bekannt für ihre körperliche Geschmeidigkeit, ihre Schnelligkeit
und ihre Anmut. Und genau das war es, was Tarvin in der Ausbildung von Nadila berücksichtigen würde.
Eine Fähigkeit, die ihr bereits angeboren war. Mit Hilfe der Macht würde es ihr gelingen, jedem
noch so starken Hieb auszuweichen und jeder Hieb oder Stich, den sie mit dem Lichtschwert ausführen
würde, würde schneller sein als der Biss einer Wüstenschlange.

Eines Abends berichtete Nadila ihrem Meister voller Stolz und Eifer, dass sie nun eine gute
Möglichkeit gefunden hatte, selbst grosse körperliche Strapazen leicht zu überstehen.
Ich konzentriere mich auf mein Ziel! Nur dieses existiert, wenn ich mich durch die Felder oder
Flüsse bewege. Auf diese Weise scheint mein Körper zu schweben und ich spüre die Anstrengung kaum."


Der Meister hörte ihr aufmerksam zu, und wusste, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, seine
Schülerin auf den Weg der Jedi zu lenken.

Das waren die „zwei, drei Schritte zurück“ von denen Erpai einst gesprochen hatte.

„Du warst fleissig und hast viel gelernt, Nadila. Jeder militärische Ausbilder wäre stolz auf
dich und ich bin es auch.“
Tarvin machte eine kurze Pause. „... Doch es ist nicht der Weg eines Jedi.“
Entsetzt schaute Nadila auf. Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Sei nicht enttäuscht, was du erfahren hast, musstest du erfahren. Es ist wichtig, dass du an
diesem Punkt angekommen bist. Er ist Teil deiner Ausbildung",
fuhr Tarvin fort und beobachtete
seine Schülerin aufmerksam. Diese schüttelte nur den Kopf und verstand gar nichts mehr.

„Komm mit nach draussen, ich zeige es dir.“Meister Tarvin stand auf, wies einen Droiden an ihm zu folgen und verliess das kleine Haus,
in dem sie wohnten. Es war eine helle Sternennacht. Nadila war ihm zögernd gefolgt.

Als Nadila neben Meister Tarvin stand, zeigte dieser auf einen Baum, der in etwa hundert
Schritten Entfernung stand.

„Siehst du den Baum dort drüben? Versuche ihn zu erreichen, so schnell du kannst. Dieser
Droide hier, wird für dich ein visuelles Zeitsignal an die Hauswand projizieren. Du musst
innerhalb von 30 Sekunden am Baum und wieder zurück sein. Wende dabei deine Methode an,
dich auf das Ziel zu konzentrieren. Schaffst du das?“


Nun schaute Nadila auf und lächelte. „Natürlich Meister, es ist der kleinste Teil dessen,
was ich an Training jeden Tag bewältige.“


Der Meister nickte nur. „Also ... Los!“, rief er und hob die Hand. Der Droide gab ein
eindringliches „Piep-Piep“ von sich und Nadila rannte los. Sie war schnell wie der Wind
und als sie schon wieder auf dem Rückweg war erkannte sie das Zeitsignal an der Hauswand,
so wie Meister Tarvin gesagt hatte. Sie lag gut in der Zeit und würde den Meister noch
innerhalb der gesetzten Frist erreichen.

Zwanzig Schritte vor ihrem Ziel lachte sie freudig und rief: „Seht Ihr Meister, ich hatte reee...“

Weiter kam sie nicht, denn Tarvin hatte blitzschnell sein Lichtschwert vom Gürtel
genommen und es ihr, ohne die Lichtklinge zu aktivieren, zwischen die Füsse geworfen.
Nadila stolperte und landete unsanft auf dem Bauch. Dann rutschte sie noch ein halbes Dutzend
Schritte und kam schliesslich mehr als sieben Schritte vor dem Meister zum Stillstand.

Glücklicherweise bestand der Untergrund vor dem Haus aus dichtem Gras und war entsprechend nachgiebig.
„Piep-Piep“, gab der Droide lauthals bekannt und es klang wie Spott, doch das hörte Nadila schon
gar nicht mehr.

„Das ist ungerecht!“, schrie sie wütend. „Ihr seid ungerecht, Meister!“, doppelte sie nach, während
sie mit einer Faust auf den Boden schlug und sich mit der anderen im Gras festkrallte.

Ja, das war in der Tat ungerecht, mein Padawan. Doch es ist ein geringeres Lehrgeld, das du heute
bezahlt hast, als wenn dir dasselbe Missgeschick in einem Kampf passiert. Dort würdest du es mit
deinem Leben bezahlen.“

Meister Tarvin schwieg für kurze Zeit und sagte dann mit gütiger aber bestimmter Stimme:
„Und nun steh auf, wir haben zu reden!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging ins Haus.

Einige Zeit später kam Nadila ebenfalls ins Haus und setzte sich zu ihm. Ihr Haupt war gesenkt.
Tarvin konnte nur erahnen, wie sehr er sie gekränkt hatte. Doch selbst dies geschah nicht ohne
Sinn und irgendwann würde sein Padawan gelernt haben, die schlimmsten Gefühle wie Angst und
Wut zu kontrollieren.

Ohne ein Wort zu sagen, goss der Meister Tee in einen Becher und reicht ihn Nadila.
„Trink diesen Tee! Er ist gut für Körper und Seele.“ Ohne aufzublicken, nahm Nadila den Becher
entgegen, trank aber nichts.

„Warum bist du hingefallen, mein Padawan?“

„Weil Ihr mir Euer Lichtschwert ...“ Nadila hielt inne. „... Weil ich nicht aufgepasst habe ...“, murmelte sie schliesslich.

„Und weshalb hast du nicht aufgepasst?“, Tarvin sprach ruhig.

„Ich dachte, ich hätte mein Ziel erreicht, das hat mich übermütig gemacht.“Tarvin nickte.

„Ziele, mein junger Padawan, sind eine Illusion. Sie machen uns glauben, dass wir von dem, was uns
umgibt, getrennt sind und es deshalb erreichen sollen.
Auf dem Weg zum Baum liegen Steine in der Grösse meiner Faust. Kannst du mir sagen, wie viele es sind?“


Nadila schüttelte traurig ihren Kopf.

„Vielleicht sind diese Steine gar keine Steine, sondern Minen, die es zu umgehen gilt, doch du konntest
sie nicht erkennen, weil du nur dein Ziel vor Augen hattest. Die Macht hätte dir helfen können, doch
sie kann nur in dir wirken, wenn dein Geist frei ist. Kannst du das verstehen, mein junger Padawan?“


„Ja, Meister, ich kann es verstehen ... Ausser, dass das Ziel eine Illusion sein soll ... Das verstehe
ich nicht ganz.“
Tarvin nickte und überlegte kurz.

„Der Gedanke an ein Ziel ist der Gedanke an Zukunft. Du hast bereits beim Start an die Erreichung deines
Ziels gedacht und wie du es erreichen könntest. Das hat dich unvorsichtig und ehrgeizig gemacht, nicht wahr?.


Nadila nickte, „Ja, so ist es.“

"Eines Tages, wird vielleicht auch für dich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft EINS sein. Doch du, mein
Padawan, sollst im Hier und Jetzt leben, denn du stehst erst am Anfang deiner Ausbildung.“

Tarvin goss sich Tee nach und deutete Nadila, endlich auch etwas davon zu trinken.

„Viele der grossen Jedi-Meister beherrschen die Fähigkeit, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als eine
Einheit zu sehen. So können sie scheinbar in die Zukunft blicken, doch in Wahrheit ist alles dasselbe.
Auf diese Weise haben sie auch die Fähigkeiten Erschütterungen der Macht wahrzunehmen. Egal wie gross die
Distanz auch sein mag. Kannst du dir vorstellen weshalb?“


Nadila überlegte. „Nicht so ganz, Meister.“„Das wird deine nächste Aufgabe sein, mein Padawan. Versuche in der Meditation die Antwort darauf zu finden.“

Nadila schwieg und schien zu überlegen.
Und wie soll ich mein Training fortsetzen? Jetzt, da es kein Ziel mehr geben soll?

„Dein Ziel soll sein, im Hier und Jetzt zu leben. Wähle eine Strecke von hundert Schritten. Zieh deine Stiefel
aus und gehe diesen Weg. Versuche alles zu benennen, was du mit deinen Sinnen wahrnehmen kannst,
während du diesen Weg durchschreitest. Wenn du glaubst, dass dir das gut gelingt, schreite die Strecke
etwas schneller ab, immer darauf achtend, alles wahrzunehmen und zu benennen, was dir begegnet, was du
hörst, riechst, fühlst und was sich unter deinen Füssen befindet.
Wenn dir auch dies möglich ist, erhöhe das Tempo. In dieser Weise fährst du fort, bis es dir gelingt,
die Strecke in einem Sprint zu bewältigen. Diese Aufgabe mag dir unlösbar erscheinen, doch hab Vertrauen.
Wenn du sorgfältig und geduldig übst, mein Padawan, wird sich die Macht schon sehr
bald deiner annehmen. Sie wird dich durchströmen und durch alle Gefahren leiten.“,
Tarvin lächelte ihr
aufmunternd zu.
„Doch nun solltest du schlafen gehen. Es ist schon spät und morgen wartet ein aufregender und
anstrengender Tag auf dich.“




Sanft fast katzenhaft schritt Nadila die Linie der hundert Schritte ab. Ihre Sinne waren geschärft um alles um sie herum zu regestrieren und sich zu merken.

Das kühle Gras unter ihren nackten Fußsohlen , der sanfte Wind der ihr ins Gesicht blies , die Geräusche die von allen Seiten leise an ihre Ohren drangen , einfach alles nahm sie mit äusserster Sorgfalt in sich auf .
Das was sie dabei am schwierigsten empfand war es sich das alles zu merken und später wieder zu geben ohne etwas zu vergessen.

Seit einigen tagen hatte sie sich dieser Übung bereits gewidmet , ihr Tempo hatte sich bereits unverkennbar gesteigert und auch die Wahrnehmung war bereits merklich gesteigert worden

Fast gelang es ihr einige Teile der Strecke mit geschlossenen Augen zu absolvieren , in diesen Momenten fühlte sie sich völlig eins mit allem um sie herum.

Sie spürte völligen Einklang und Harmonie mit sich und dem Universum. Sie war Teil des ganzen Teil eines Großem dessen gasammten Umfang sie nicht einmal erahnen konnte und auch nicht musste um zu wissen das es richtig war.
In Nadila reifte die Erkenntnis das das Ziel das es zu erreichen galt immer am Ende vieler kleiner Reisen stand in der eine einzige Reise allein der nächste Schritt war.

Nur wer die Gegenwart völlig erkennen konnte war in der Lage auch die Vergangenheit und die Zukunft zu sehen.
Alles war Eins.
Verbunden durch ein unsichtbares Band welches dieses unvorstellbare Gebilde in einem harmonischen Einklang hielt
Ein Gebilde das starr zu sein schien und dennoch in ständiger Bewegung war..
Frieden und Harmonie so erkannte sie waren der Quell unglaublicher Kraft und Weiheit.

In Nadila wuchs die Zuversicht das ein geworfener Gegenstand sie so schnell nicht mehr ins straucheln bringen würde.

Die Zeit war gekommen, dass Tarvin Yar'Om von Nadila die drei Prüfungen einforderte, die jeder
Jüngling abzulegen hatte, wollte er sich in die Obhut eines Meisters begeben. Es gab Jedi-Meister,
die das Erfüllen dieser drei Prüfungen zur Voraussetzung machten, bevor sie überhaupt einen
Jüngling als Padawan zu sich nahmen.

Tarvin Yar'Om stand dieser Haltung eher skeptisch gegenüber. Er war der Ansicht, dass es andere,
bessere Wege gab, sich ein Bild über die Eignung eines zukünftigen Schülers zu machen.
Und dennoch: Tarvin war ein Jedi und dem Orden und seinen Traditionen verpflichtet. Er würde von
Nadila die Prüfungen abverlangen, das stand ausser Frage, doch er sah sie bereits als Teil der Ausbildung und nicht als Voraussetzung.

Für Tarvin Yar'Om war ein Padawan ein „Garten der Macht“. Gute, fruchtbare Erde, in der die
Macht zum Blühen gebracht werden konnte. Ebenso war es das Geschick des Gärtners, die Erde,
die er in diesem Garten vorfand, mit viel Sorgfalt und Geduld nutzbar zu machen.

Als Erstes würde er Nadila über den Jedi-Kodex befragen. Die Jünglinge mussten ihn auswendig lernen,
auch wenn sie seine Bedeutung nicht einmal im Ansatz verstehen konnten.

Die zweite Aufgabe bestand darin ein Lichtschwert zu bauen. Der Sinn dieser Aufgabe bestand darin,
dem Padawan das Verhältnis eines Jedi zu seinem Schwert nahe zu bringen. Es ging dabei weit
mehr, als um den Bau einer Waffe. Es war das Schaffen einer Verbindung zwischen dem zukünftigen Jedi mit seiner Waffe.

Es war aber die dritte Aufgabe, die für einen Padawan am schwierigsten zu bewältigen war. Ein Padawan
musste beweisen, dass die Macht stark in ihm ist und er somit in der Lage, die Anforderungen, die an
einen Jedi gestellt werden, zu erfüllen.

So kam schon bald der Tag, an dem Meister Tarvin seinem Padawan die erste Prüfung vorlegte und
Nadila nach dem Jedi-Kodex befragte.
Wie sie es gelernt hatte, rezitierte Nadila den Kodex in Tarvins Anwesenheit.

Gefühle gibt es nicht,
Frieden gibt es.
Unwissenheit gibt es nicht,
Wissen gibt es.
Leidenschaft gibt es nicht,
Gelassenheit gibt es.
Tod gibt es nicht,
Die Macht gibt es.


Nachdem Nadila geendet hat, nickt der Meister zufrieden.

"Was weisst du sonst noch über den Jedi-Kodex? Was sagt er dir?
Es würde mir zum Anfang genügen, wenn du mir etwas über die ersten zwei Zeilen sagen könntest."

Der Meister lächelt seiner Schülerin aufmunternd zu.

Nadila musste nicht lange überlegen um eine Antwort geben zu können. Oft hatte sie bei den
Jünglingen über den Kodex philosophieren und über die Worte meditieren müssen.

"Unsere Machtsensivität macht uns in gewisser Weise zum Werkzeug der Macht. Wir sind durch sie
meistens mächtiger als andere, woraus grosse Verantwortung erwächst. Wir sehen mehr als andere
und verstehen deshalb auch mehr Zusammenhänge, Meister.
Das verpflichtet uns die Schwachen zu schützen und das erreicht man am besten durch Frieden.
Frieden ist Harmonie und aus Harmonie erwächst Macht. Als Werkzeuge der Macht ist es also
unsere Aufgabe alles im Gleichgewicht zu halten."


Sie sah ihren Meister forschend an, ob dieser zufrieden mit der Antwort war. Insgeheim jedoch
fürchtete sie er würde nachhaken.

"Wie ich sehe, mein Padawan, hast du schon viel über diese Dinge nachgedacht. Du hast die Grundlage
der Macht erkannt und was sie bewirken kann."
Tarvin nickte zufrieden und lächelte dabei.

"Doch sag mir eines. Weshalb soll es Gefühle nicht geben, Frieden jedoch schon? Sind es nicht unsere
Gefühle, die uns gemeinsam mit unserem Verstand und der Macht leiten? Ist nicht sogar die Macht
sehr oft nichts weiter als ein Gefühl?"


Tarvin wusste, dass Nadila noch zu jung war, um diese Fragen vollumfassend beantworten zu können.
Doch er wusste auch, dass die Art und Weise, wie Nadila argumentieren würde, ihm einen wichtigen
Hinweis darüber gab, wie sehr sie sich mit diesen Fragen beschäftigte. Hier war nicht das Richtig oder
Falsch massgebend, sondern die Auseinandersetzung mit dem Kodex. Warum also sollte Tarvin von seiner
Schülerin Antworten auf Fragen fordern, die nicht einmal die Jedi-Ritter wussten?

Die junge Twi'lek überlegt kurz um sich die Worte passend zurecht zu legen und formulierte schliesslich ihre Antwort.

"Gefühle an sich sind nichts Schlimmes, doch sind sie wechselhaft. Ein Gefühl wie Stolz auf etwas zu
sein bedeutet unter Umständen es nicht gehen lassen zu können. Man bindet sich an etwas und daraus
kann die Angst vor Verlust erwachsen. Angst wiederum kann Hass hervorrufen, der zu Leid führt.
Beschreitet man diesen Weg, beschreitet man den Weg der Sith."

Nadila sah Meister Tarvin von unten herrauf an.
"War das richtig, Meister?"

"Deine Antwort beinhaltet mehr, als ich zu erwarten hoffte. Sie zeigt mir erneut, dass du viel über
diese Dinge nachdenkst
." Tarvin nickte abermals.

"Denke immer daran, mein Padawan, Gefühle sind der Antrieb, der uns bewegt. Gedanken und
Vernunft machen uns die Welt begreiflich, doch es sind die Gefühle, die uns zum Handeln bringen.
Haben wir ein Gefühl von Durst, trinken wir. Sind wir hungrig, essen wir. Sind wir gekränkt, ziehen wir
uns zurück. Verspüren wir Mut, kämpfen wir. Hassen wir, so töten wir.“


Tarvin machte eine Pause und betrachtete aufmerksam die Reaktion seiner Schülerin auf diese Worte.
Nadila hatte ihren Kopf gesenkt und schien zu überlegen. Dann schaute sie plötzlich auf und rief:
"Jetzt verstehe ich!"

Tarvin zog überrascht seine Augenbrauen hoch. "Dann lass hören, junger Padawan. Schildere mir deine Einsichten!" Er lächelte.

"Gefühle leiten unser Tun, doch sie können uns auch in die Irre führen. Sie können sogar bewirken,
dass wir ihre Gefangenen werden. Geschieht dies, kann die Macht nicht in uns fliessen, denn sie
kommt auf diese Weise zum Stillstand. Deshalb ist der innere Friede so wichtig, damit wir uns mit der
Macht verbinden können!"


Meister Tarvin nickte anerkennend. "Genau so ist es, Nadila. Für einen Jedi sind also die ersten beiden
Zeilen unseres Kodex' das Zugangstor zur Macht. Deshalb stehen sie ganz am Anfang. Wer nicht bereit
ist dieses Tor zu durchschreiten, wird niemals den Weg eines Jedi gehen können."


Nadila lauschte aufmerksam den Worten ihres Meisters. Noch nie hatte er mit ihr über den Kodex gesprochen,
noch nie über Gefühle und welche Bedeutung diese hatten und dennoch - all diese Gedanken waren ihr
so vertraut, als hätte sie nie ohne dieses Wissen gelebt.

"Wir müssen loslassen, damit die Macht in uns wirken kann", sagte sie nach einer Weile leise,
mehr zu sich selbst und blickte zu ihrem Meister auf. "Ist es nicht so, Meister?"

"Du hast soeben deine erste Prüfung zum Padawan bestanden", antwortete Tarvin Yar'Om
stattdessen und ging lächelnd davon.


Tarvin Yar'Om hatte Nadila erklärt, dass es nun Zeit für die zweite Prüfung sei. Nach alter Tradition der Jedi bekam ein Padawan die Aufgabe gestellt, selbständig ein Schwert - sein Schwert - ohne die Mithilfe seines Meisters zu bauen. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, mussten sich Meister und Padawan seit jeher auf den Planeten Ilum begeben.

Der Planet war reich an adeganischen Kristallen. Jene Kristalle also, die für den Bau des Schwertes unabdingbar waren. In der Zitadelle von Ilum befanden sich deshalb Werkstätten, die von den Padawanen für ihre Prüfung benutzt wurden. Aus welchen Komponenten ein Lichtschwert bestand, wurde den Jüngern der Jedi schon früh in den Jünglingsjahren auf Coruscant beigebracht. Man hätte nun annehmen können, dass diese Prüfung deshalb eine einfache Sache sei, doch dem war nicht so. In den Händen eines Unerfahrenen waren die Kristalle bei jedweder Manipulation eine tödliche Gefahr. Die Jedi aber, verfügten über das Wissen, die Kraft der Kristalle zu kontrollieren, die sich bereits während des Schwertbaus entfalten konnte.

Der Padawan musste einen Kristall finden, der genau auf der Schwingungsebene seines zukünftigen Besitzers lag. Näherte er sich dem richtigen Kristall, begann dieser schwach zu leuchten und der Jedischüler fühlte die Schwingungen der Macht in seinem Körper und seinem Geist. Die Padawane berichteten davon, dass es wie ein Dialog sei, näherte man sich „seinem“ Kristall. Viele erzählten auch, dass nicht sie den geheimnisvollen adeganischen Kristall gefunden hätten, sondern der Kristall den Padawan.

Tarvin Yar'Om hatte Nadila schon Wochen vor der eigentlichen Prüfung angewiesen, sich nun verstärkt den Einflüssen der Macht hinzugeben und zu meditieren.

„Such dir einen Ort in der Abgeschiedenheit, an dem Wasser fliesst!“, hatte er gesagt. „Merke dir, mein Padawan, die Macht ist stark an Flüssen und besonders in unmittelbarer Nähe von Wasserfällen.“

„So wie damals, am Wasserfall auf Tython?“ Sie lächelte. Erinnerungen kamen auf.
„... Und ich hatte nur diese Lilie im Kopf.“

„Ja, so wie damals ...“ Tarvin lächelte zurück. „Heute würdest du wohl ein wenig anders verfahren, mit dieser Aufgabe. Nicht wahr?“
Nadila seufzte. „Ja, das würde ich“. Dann sah sie zu ihrem Meister auf und tiefe Dankbarkeit leuchtete in ihren Augen.

Einige Stunden später hatte sie sich auf den Weg gemacht, um einen geeigneten Platz für ihre Meditation zu finden. Jeden Morgen kehrte sie dorthin zurück und kam erst spät abends wieder nach Hause.
So ging das zwanzig Tage lang, doch am einundzwanzigsten hielt Tarvin Yar'Om sie zurück.

„Bist du bereit?“, fragte er sie. Sein Blick war ernst, die Stimme leise.
"Ich habe ein Kurierschiff gefunden, das uns nach Ilum bringt."

„Ja, ich bin bereit, Meister ... Ich bin bereit!“ Nadila atmete tief durch. Der Tag der Prüfung war nun zum Greifen nah.

„Dann lass uns noch heute abreisen. Ilum ist weit entfernt, in einem Teil der Galaxis, den man 'Unbekannte Regionen' nennt.“


Auf Ilum

Sehr viele Stunden später, Nadila war es wie eine Ewigkeit vorgekommen, schwenkte das Handelsschiff, mit dem sie gereist waren, in den Orbit von Ilum ein. Erst einmal auf dem kalten und unfreundlichen Planeten gelandet, würden sie ohne fremde Hilfe weiterreisen müssen. Denn der Ort der Zitadelle war geheim, genau so wie die Kristall-Höhlen, die an verborgenen Orten in grossem Umkreis der Zitadelle zu finden waren.

Als Tarvin Yar'Om und Nadila Lanaa nach einer langen Wanderung durch Eis und Schnee, müde und gepeinigt von Schneestürmen endlich die Zitadelle erblickten, hielt der Jedi-Meister inne.
„Hier trennen sich unsere Wege, mein Padawan. Für nicht allzu lange Zeit, so hoffe ich.“

„Ich werde dort auf dich warten." Er zeigte zu der Zitadelle.
„Du aber, musst nun eine der Kristall-Höhlen aufsuchen und deinen Kristall finden. Gib dich der Macht hin. So wird sie dich sicher leiten.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, trennte sich Tarvin von seiner Schülerin und begab sich auf das letzte Stück des Weges, der ihn in die Zitadelle führen würde.


Viele Stunden später


Das Innentor der Zitadelle öffnete sich, Nadila schritt hindurch. Dann durch ein weiteres Tor, das in den Innenbereich führte. Nadila würde bald in den Räumen stehen, wo Meister Tarvin auf sie wartete. Sicheren Schrittes ging sie durch die langen Gänge und Türen an den Ort, an dem sich ihr Meister aufhielt. Sie konnte seine Anwesenheit fühlen, so wie sie den Kristall fühlen konnte, den sie wie einen Teil ihrer selbst mit sich trug.

Als sie vor ihm stand, blickte sie müde aber glücklich in die vertrauten Augen ihres Meisters.
„Ich habe meinen Kristall gefunden, so, wie er mich gefunden hat. Der Bau des Schwertes kann beginnen.“Obwohl sie sehr müde war, wusste sie, dass sie nicht ausruhen durfte. Solange nicht, bis die Prüfung bestanden oder gescheitert war.

Tarvin nickte nur und führte sie an einen der grossen Tische in dem von Fackeln erhellten Raum.

Da lagen Gegenstände und Werkzeuge. Nadila erkannte sofort, dass es sich um die Lichtschwertkomponenten handelte, die sie Wochen zuvor unter der Anleitung des Meisters fertiggestellt hatte. Der Bau dieser Komponenten hatte viele Stunden in Anspruch genommen und Nadila konnte kaum glauben, dass sie nun kurz davor stand, sie zusammen mit dem Kristall in ein Lichtschwert – ihr Lichtschwert – zu verwandeln.

Nadila atmete tief durch und schloss die Augen. In Gedanken ging sie nochmals alle Schritte durch, die nötig waren, ihr Werk zu vollenden.
Tarvin ging mehrere Schritte zurück. Sein Padawan war nun ein weiteres Mal auf sich allein gestellt. Ihr stand nun der schwierigste Abschnitt der zweiten Prüfung bevor.

Auf einmal waren aus dem Mund des jungen Twi'lek-Mädchens jene Worte zu hören, die unzählige Padawane vor ihr schon gesprochen hatten:

„Der Kristall ist das Herz der Klinge.
Das Herz ist der Kristall eines Jedi.
Der Jedi ist der Kristall der Macht.
Die Macht ist die Klinge des Herzens.
Alles ist miteinander verflochten.
Der Kristall, die Klinge, der Jedi.
Ihr seid eins.“


Wie ein Gebet drangen diese Worte immer und immer wieder leise durch den Raum und hallten ebenso leise zurück, während Nadila eine Komponente nach der anderen zusammensetzte. Beim Einbau des Kristalls hielt sie inne und zögerte. Ihre Hände zitterten leicht, kamen aber gleich wieder zur Ruhe und setzten die Arbeit fort. Die Zeit verging und schien dennoch stillzustehen. Und dann lag es vor ihr: ihr erstes, eigenes Lichtschwert.

Nadila schloss ihre müden Augen und atmete tief durch. Vergessen war auf einmal die endlos scheinende Mühsal, die Kälte, die Schmerzen und auch die bangen Momente, in denen sie nicht wusste, ob der Kristall sie zerreissen würde, noch bevor er sicher im Schwert eingebaut war.

Nadila nahm das Schwert in beide Hände und begutachtete es ein letztes Mal. Sie wollte sich umdrehen, wollte die Verriegelung öffnen, welche die Klinge freigab. Wollte ihrem Meister sagen, dass ihre Arbeit beendet sei.

Doch da sah sie aus ihren Augenwinkeln, wie eine blaue Lichtklinge die Luft durchschnitt und auf sie zuraste. Die Klinge des Meister würde sie durchtrennen und auf der Stelle töten, dachte sie noch, doch da kam das Schwert des Meisters mit einem lauten Aufschrei zum Stillstand.
Nadila schaute fassungslos und konnte nicht glauben, was sie gerade sah:
Sie hatte ihr eigenes Schwert im Bruchteil einer Sekunde gezogen, die Klinge aktiviert und den Schwerthieb ihres Meisters geblockt.

„Fühlst du die Macht, die dein Schwert durchströmt und in deinen Geist und in deinen Körper übergeht? Fühlst du auch, wie die Macht deinen Körper dann wieder verlässt und durch deinen Arm in das Schwert zurückfliesst?“, schrie Tarvin und seine Stimme vermischte sich mit dem gefährlichen Brummen der beiden Schwerter.

„Ja, Meister, ich fühle es ...“ Nadilas Stimme klang aufgeregt und ungläubig zugleich. Mehr konnte sie nicht sagen, denn Tarvin holte ein zweites Mal aus und schlug zu, doch wieder blockte sein Padawan den Schlag ab.

„Was tust du, damit meine Schwerthiebe dich nicht erreichen?“, rief Tarvin und schlug ein drittes mal zu.

„Ich weiss es nicht, Meister, es geschieht einfach ... Ich kann es nicht erklären.“

„Es ist so, ja“, langsam senkte Tarvin sein Schwert. „... weil du dich der Macht hingegeben hast.“Seine Stimme klang wieder ruhig und einen Augenblick später war die blaue Lichtklinge verschwunden. Nadila tat es ihm gleich und starrte immer noch ungläubig auf ihre neue Waffe.

„Und wieder hast du eine Prüfung bestanden, mein Padawan“, Tarvin lächelte und deutete eine Verbeugung an.
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (28. August 2011, 13:35)


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Samstag, 27. August 2011, 12:02

Cerea


Nadilas Blick schweifte über die Berggipfel die sich weit über den Horizont erstreckten und mit ihren weißen Gipfeln den strahlend blauen Himmel berührten..

Mit großen Schritten zog sie ihnen entgegen um ihre dritte und vorerst letzte Prüfung bestehen zu können.
Die Aufgabenstellung erschien ihr durchaus mit guter Puste lösbar zu sein.

Sie hatte drei Tage Zeit die Ausläufer der Berge zu erreichen und dort ihren Meister aufzuspüren.
Die Herausforderung bestand wohl in der Distanz die sie zu Fuß zurück legen mußte.
Viele Pausen würde sie nicht machen können, so das sie sich dessen bewußt wurde das sie die wenigen die ihr blieben mit Meditationsübungen möglichst effezient nutzen mußte.

Da sie über nichts weiter als das was sie am Leib an Kleidung und ihrem Lichtschwert an Ausrüstung verfügte würde sie sich ausschließlich von der Natur ernähren müssen um bei Kräften zu bleiben.

Eine grüne und fruchtbare Welt wie Cerea sollte da allerdings wohl kaum größere Probleme machen.
Hier in der weiten Steppe wuchsen überall Sträucher mit Beerenfrüchten und Wurzeln die man ausgraben konnte um sich zu versorgen.
Der Wald der die Steppe von den Bergen trennte würde ein noch üppigeres Mahl bereit stellen, ausserdem brauchte man nicht weit gehen um von einem kleinen Bach zum anderen zu gelangen.

Das hüfthohe Gras bremste ihre Bewegungen leicht aus, doch das kannte sie bereits von den Monaten davor in denen sie immer und immer wieder durch die Steppe gejagd war um ihre körperlichen Grenzen auszutesten und sie Stück für Stück zu erweitern.

Nadila fühlte sich gut vorbereitet und der Prüfung gewachsen, ihr Meister würde zufrieden sein.
Ihr derzeitiger Kampf war der Kampf gegen ihren Stolz.

Sie wusste darum das Stolz keine der Eigenschafften der Jedi war, doch der Erfolg auf Ilum war nicht spurlos an ihr vorbei gegangen.
Sie besaß nun endlich ihr eigenes Lichtschwert. Sie hatte es selbst gebaut ,so wie es Generationen von Padawanen vor ihr getan hatten.
Sie hatte einen Schritt in eine größere Welt getan , und sie hatte sich das erste mal in ihrem Leben wirklich von der Macht leiten lassen ohne sich vorher darauf konzentrieren zu müssen.

Der Schwertstreich ihres Meister kam blitzschnell und völlig unerwartet,und obwohl sie sich sicher war das er sie niemals verletzt hätte, so war der Angriff doch mit tödlicher Präzession geführt worden.
Die Macht hatte sie in diesem Augenblick völlig erfasst.

Noch bevor sie begriffen hatte was eigendlich gerade geschah, war der Hieb pariert.
Selten zuvor hatte sie sich derartig mächtig gefühlt.

Nun zwei Wochen später war ihr klar das sie sich in ein neues Stadium ihrer Ausbildung begeben hatte.
Alles was sie vorher über die Macht gelernt hatte war nur eine kleine Vorbereitung darauf gewesen wessen sie sich nun bewußt machen mußte.
Nadila erkannte das diese Fähigkeit die sie zu einer aussergewöhnlichen Kämpferin machen würde, eine Verantwortung mit sich brachte die fast zu schwer für die Schultern eines Sterblichen schien.

Während sie unermüdlich unter der Nachmittagssonne voran schritt grübelte sie unaufhörlich darüber nach, und ebenso unaufhörlich schien eine innere Stimme zu ihr zu sprechen welche sie weniger mit Worten mehr mit wohligen Liebkosungen ihrer Seele umschmeichelte und das Gefühl von Stolz auf das bisher erreichte sanft umgarnte.

Sie gestand sich ein das es ein Gefühl war dem es schwer war zu wiederstehen, besonders wenn man in den einsamen Weiten der Steppenlandschafft wanderte.
Deshalb beschloß sie sich etwas abzulenken indem sie sich etwas zu Essen sammelte ohne dabei zu weit von ihrer eigendlichen Wanderroute ab zu kommen.
Ihre Weste würde ihr Proviantbeutel werden und da sie nichts dabei hatte um Wasser zu speichern würde sie sich auf das sammeln von Beeren konzentrieren deren süßer Saft genügend Flüssigkeit bereitstellen würde um ihren Durst zwischen den Bachläufen zu stillen.

Es hatte den Anschein als hätte sie einen Plan ihren Weg ohne weitere Probleme fortzusetzen.

Nadila fühlte sich stark, der Aufgabe ihres Meisters fast überlegen, und die stimme in ihr bestättigte sie darin.
Es schien ihr beinahe so als könne sie diese Stimme in ihrem inneren immer besser hören, und was sie flüsterte gefiehl ihr.

Sie schmeichelte ihr unaufhörlich ,und Schmeicheleien waren nichts was man ihr bisher hatte zukommen lassen.
Man ermutigte Jünglinge in ihren Jahren im Tempel , schenkte ihnen Aufmerksamkeit , Geduld und Nachsicht.
Man ermutigte sie unaufhörlich daran an sich und die Macht zu glauben und beständig und beharrlich an seinen Zielen zu arbeiten , doch Schmeicheleien gewährte man ihnen nicht.

Zwischen einer kleinen Gruppe Felsbrocken machte sie einen winzigen Teich aus.
Golden glitzerte die Wasseroberfläche in der späten Nachmittagssonne , und erinnerten Nadila daran wie durstig sie inzwischen geworden war.
Ihre Kleidung war geschwitzt und sie wurde sich gewahr wieviel Flüssigkeit ihr Körper seit ihrem Aufbruch am Morgen bereits verloren haben musste.
Ihre Füße schmerzten bereits etwas in den zu eng gewordenen Stiefeln.
Sie war gewachsen in der Zeit seit sie Meister Tarvin auf thyton geholt hatte, und es wurde Zeit sie neu einzukleiden.

Schnaufend lies sie sich am Wasser nieder und tauchte ihre Hände in das erfrischende klare Nass um ihren Durst zu stillen.
Köstlich kühl und erfrischend rann es ihre Kehle herunter um sie zu beleben und mit neuer Kraft für den Marsch zu versorgen.

Mit beiden Händen etwas Wasser aus dem Teich schöpfend übergoss sie ihren kopf.
Es war ein befriedigendes Gefühl das Wasser die Lekkus herab tropfen zu spüren.

Auf der anderen Seite des kleinen Ufers wuchsen Büsche mit faustgroßen blauroten Früchten die eine gute Mahlzeit versprachen.
Nadila zog hastig ihre Stiefel aus und verband die oberen Schnallen miteinander so das sie sie wie eine Satteltasche über der Schulter tragen konnte und machte sich auf sie mit ihrem Reiseproviant zu füllen.
Ein prüfender Biss versetzte sie beinahe in Verzückung , so süß und saftig waren diese Dinger.

Hier würde sie ihre erste Meditation seit dem Morgen durchführen um Kräfte für die Nacht zu sammeln.
Ihr Marsch würde die ganze Nacht andauern. Vielleicht würde sie ihre Aufgabe auch in zwei Tagen erledigen können.
Sicher würde das ihren Meister beeindrucken und ihm zeigen das er sich in ihr nicht getäuscht hatte, und sie würdig war eine Jedi zu werden.

Flink kletterte sie auf einen der Felsbrocken und lies sich dort nieder um ihre Meditation zu beginnen.
Die Anstrengung ihrer Wanderung machten es ihr leicht den gewünschten Zustand zu erreichen um ihre Muskulatur zu entspannen und ihren Geist von allem überflüssigen zu reinigen.
Frieden war alles was sie umgab , alles war Eins , es gab nur Frieden.


Als Nadila ihre Übung beendete stand die Sonne tief am Horizont. Sie fühlte sich ausgeruht und voller Tatendrang.
Mit einem Satz sprang sie auf und schulterte ihre Stiefel.
Mit der aufziehenden Nacht war sie beinahe froh das sie ihre Weste anbehalten und sich für die zuengen Stiefel als Behälter entschieden hatte.

Der kühle Boden unter ihren Füßen war erfrischend und belebend zugleich , er würde ihr helfen länger durch zu halten.
Mit erstaunlicher Leichtfüßigkeit sprang sie von dem Felsen und setzte ihre Prüfung fort.
Wieder war sie sehr zufrieden mit sich und ihrer bisherigen Leistung. Alles schien sich so zu entwickeln wie sie es sich vorgestellt hatte und genau das war es das sie wieder für diese innere Stimme empfänglich machte.

"Niemand hätte gedacht welches unglaubliche Potenzial in dir stecken könnte , nicht wahr ? Du wirst sie alle überflügeln Nadila."

Sie stutzte . Nicht nur das es eigendlich garnicht ihr Ziel war alle zu überflügeln , es war als hätte sie die Stimme dieses mal regelrecht mit ihren Ohren hören können.
Es war ihre eigene Stimme die da gesprochen hatte , doch sie hatte nichts gesagt , oder vielleicht doch?

Langsam eroberte die Nacht das Land über das sie zog und mit der Nacht kam eine unerwartete kühle Luft.
Eine Kühle die sie umfing und sie frösteln lies. Auch die Geräusche schienen sich um sie herum zu verändern. Es wurde stiller , sehrviel stiller.
In Nadila kroch ein Gefühl herauf beobachtet zu werden.

Ein ungutes Gefühl das jedoch keinerlei Ursprung zu haben schien. Sie lauschte aufmerksam in die Dunkelheit die sie umfing.
Tatsächlich! Sie hörte ein rascheln im hohen Gras , begleitet von einem rythmischen Klicken.

Ohne ihren Gang zu verlangsamen versuchte sie dieses Geräusch zu untersuchen.
Mal war es hinter ihr und wenig später wieder vor ihr , immer auf Distanz bedacht. Es verfolgte sie.
Nadila hatte keinerlei Ahnung was es sein könnte , doch etwas das einen im Dunklen verfolgte wollte sicherlich nicht einfach nur mit ihr plauschen.
Sie konzentrierte sich . Vielleicht würde es ihr möglich sein eine Präsenz zu erspüren die ihr einen Anhaltspunkt geben konnte wer oder was das Geräusch verursachte.

Nichts!

Sie verbiss sich nur mühsam einen Fluch. Doch als sie sich zur Ruhe zwang bemerkte Nadila das es verstummt war.
In ihr reifte die Erkenntnis das es wohl nur ein harmloses Tier war welches einfach den selben Weg eingeschlagen hatte wie sie selbst.
Fast kam ihr ein leises Kichern über die Lippen als sie darüber nachdachte das sie sich hatte von sowas aus dem Tritt bringen zu lassen.

"Warum bist du so nervös ?"

Nadila wirbelte herum. Diesesmal war sie sich sicher die Stimme klar und deutlich gehört zu haben.
Ihre Augen durchforschten die Nacht um sie herum.

"Wer ist da ?" fauchte sie so selbstsicher wie es ihr möglich war.

Das Dunkel blieb ihr die Antwort schuldig. Vorsichtig setzte sie ihren Weg weiter fort,. Ihre Hand ruhte an ihrem Gürtel nahe ihres Lichtschwertes.
Nadilas Selbstsicherheit war binnen weniger Augenblicke stark ins wanken geraten und einer unangenehmen Anspannung gewichen.

Da drang wieder das rascheln an ihr Ohr,etwas bewegte sich eindeutig erst hinter und dann neben ihr.
Ohne das es ihr bewusst war erhöhte sie ihr Tempo. Jetzt fühlte sie sich indirekt bedroht.
Ihre Füße flogen leicht fast katzenhaft über den Boden.

Nicht weit von ihr zogen Nebelschwaden auf. Für einen kleinen Moment umspielte ein siegessicheres Lächeln ihre Lippen.
Der Nebel würde ihr neben der Dunkelheit eine weitere Deckung bieten. Wer auch immer sie verfolgte, in den dichten Schwaden würde er sie nicht mehr sehen oder hören können.
Augenblicke später tauchte sie in die Wand ein.
Aufmerksam lauschte sie wieder. Alle ihre Sinne waren aufs äusserste gespannt.

"Es fühlt sich nicht gut an wenn du es nicht nutzt." ertönte die Stimme erneut.
Sie war direkt neben ihr. Klar und deutlich zu hören. Es war ihre eigene aber wie konnte das
sein ?

"Wer bist du ? Was willst du von mir ? fragte Nadila noch immer etwas gehetzt.

"Angst kann ein sehr starker Verbündeter sein Nadila . Ich gebe zu als Berater taugt sie nichts , doch sie schärft deine Sinne und kann dir ungeahnte Kräfte verleihen."
In den Nebelschwaden vor ihr formten sich die Umrisse einer Gestalt.
Nadila erfasste eine unheimliche Kälte welche an ihr hoch kroch bis sie sie völlig zu umgeben schien.
Instintiv zog sie ihr Schwert. Das blassblaue Licht der Klinge durchschnitt die Dunkelheit und tauchte die Szenerie in einen unheilvollen Schein.

"Zeig dich mir wenn du mir was zu sagen hast!"

"Denkst du wirklich du kannst mir mit deinem Schwert Furcht einflössen Nadila ?"

"Vielleicht keine Furcht aber ich kann dich Respekt lehren!" knurrte sie mit aller ihr möglichen Überzeugungskraft.
Selbstsicher Schritt sie auf die Schemen zu welche ihr den Weg versperrten.

"Ich kann Zorn in dir Spüren Nadila. Mach ihn dir zu Nutzen ! Fühlst du wie er dich mit Kraft durchflutet ? Du solltest dich deinen Gefühlen hingeben um deine Entwicklung zu beschleunigen ,nicht ich bin dein Feind sondern der Steppenläufer der dich fressen will."

Nadila wirbelte bei dem letzten Satz herum um einen vermeindlichen Angreifer abzuwehren, doch da war nichts.
Kein Rascheln , kein Klicken , alles war still.
In einer flüssigen Korreographie drehte sie sich wieder zu dem Schemen um eine Verteidigungshaltung einzunehmen , doch als sie vor sich ein Abbild von sich selber stehen sah erschrak sie derartig das sie zurück setzte , strauchelte und auf dem Hintern landete.

"Sehe ich denn so furchterregend aus ?" fragte das Abbild mit zuckersüßer Stimme.

Nadila sprang wieder auf und nahm eine Kampfhaltung ein.

"Was bist Du?" presste sie hervor.

"Ich bin du , erkennst du mich denn nicht ?" Das Abbild machte einen gespielten Schmollmund .
Nadila musterte die Gestalt im blauen Licht ihres Schwertes voller Misstrauen.
Das Abbild drehte ihr den Rücken zu und machte eine Geste mit der Hand ihr zu folgen.

"Wir haben einen weiten Weg vor uns Nadila und einen hungrigen Steppenläufer in unserem Rücken. Wenn du hier bleiben willst , so bleib aber unser Meister wartet auf uns."

Nadila schnaubte. "Er ist mein Meister , nicht deiner!"

Mit diesen Worten nahm sie Verfolgung des Abbilds auf das bereits im Nebel untergetaucht war. Dennoch war es leicht diesem Ding zu folgen da es eine Spur aus reiner kälte hinter sich her zog.

Bereits nach den ersten zügigen Schritten setzte das Rascheln und Klicken wieder ein.
Das Tier hatte gelauert. vielleicht war sie nur knapp einem Angriff entgangen.
Vor ihr erklang wieder die Stimme

"Steppenläufer können eine Beute die so groß ist wie wir nicht direkt angreifen , sie hetzen sie bis sie erschöpft ist und greifen dann an weisst du ?"

"Das sind ja wunderbare Aussichten. Was tun wir also ?"

"Ich werde garnichts tun Nadila. Ich empfehle dir dich umzudrehen und es zu jagen. Töte es bevor es die Gelegenheit hat dich zu töten."

"Ich kann es nicht einfach töten , es folgt seiner Natur . Wenn es angreift werde ich mich zu verteidigen wissen. Es ist nicht die Art der Jedi gedankenlos zu töten!"

"Dann verspielst du deinen Vorteil Nadila. Ich wette ihm läuft schon das Wasser in seinem mit scharfen Zähnen bestückten , zuckenden und sabbernden Maul zusammen. Hörst du das Klicken ? Das sind Schnappgeräusche. Es Folgt deiner Spur."

Nadila wurde zunehmend unwohler. Von ihrem Selbstbewusstsein am Morgen war fast nichts übrig. Immer wieder spürte sie Angst die sich ihrer bemächtigen wollte, und immer wieder versuchte das Abbild das knapp vor ihr durch den Nebel huschte sie davon zu überzeugen den Kampf aufzunehmen um ihr Leben zu retten.

Es versuchte Zorn in ihr aktivieren , Gedanken an Rache.

Sie wehrte sich innerlich mit all ihrer zur verfügung stehender geistiger Kraft ihre Gefühle zu kontrollieren , sich nicht hinreissen zu lassen der Stimme zu folgen und blind zum Angriff über zu gehen.

Das Abbild kannte all ihre Schwächen und Ängste , und es war unermüdlich darin sie mit liebevoller Stimme dazu zu bewegen ihren Ratschlägen zu folgen und sie zu überwinden.

Zeitweise fragte sich Nadila was wirklich real war. Das Abbild , der Steppenläufer , beide oder keines von beiden.
Ihr Marsch hatte sich in eine Jagd verwandelt in der nicht eindeutig geklärt war wer Jäger und wer Beute war. Alles schien surreal wie in einem Traum , und doch spürte sie die Anstrengung in ihren Muskeln , die Erschöpfung die das Schritttempo mit sich brachte und die mangelnden Pausen.

So zog sich die Nacht Stunde um Stunde hin. Nadila war als ob sie nie enden würde und sie überlegte fieberhaft nach einem Ausweg.
Lange würde sie das Tempo nicht mehr durchhalten,sie benötigte eine Meditation , etwas Ruhe und Wasser.

Im Morgengrauen setzte mit dem erreichen des Waldrand starker Regen ein,und durchnässte die ohnehin vom Nebel und vom Schweiß klamme Kleidung der Padawanschülerin.

Der Steppenläufer war noch in uhrer Nähe. Mal hörte man ihn , dann war wieder eine zeitlang Ruhe.
Verminderte Nadila ihr Tempo setzte das Rascheln immer wieder ein. Er trieb sie förmlich vor sich her in der Erwartung das sie irgendwann erschöpft zusammen brechen würde.

Ihr Abbild hingegen schien weder nass noch erschöpft.
Es war nicht einmal ausser Puste wenn es unablässig mit ihr sprach um ihr Versprechungen einzuflüstern welche so verführisch und einleuchtend waren das man ihnen kaum wiederstehen konnte.

Mit zunehmender Erschöpfung fiel es ihr immer schwerer den Verlockungen nicht nach zu geben.
Sie kämpfte verbissen darum Herrin über ihre Gefühle zu bleiben , sich nicht gehen zulassen und zumindest den Kampf mit dem Tier das sie jagde zu suchen.

Immer wieder rang sie die aufwallenden Zorn in ihr nieder und unablässig versuchte sie ihre Angst zu kontrollieren die sie beinahe lähmte sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren.
Jeder Schritt zu ihrem Meister war ein Sieg .
Der nächste Schritt immer das neue Ziel.

Nadila hatte sich entschlossen ihren Plan zur Lösung ihrer Aufgabe so fort zu setzen wie sie es am Vortag geplant hatte.
Die Zeit für die Meditation war gekommen , und würde sie das Raubtier angreifen so würde nun eine Entscheidung fallen.
An einem kleinen Bach der aus den Bergen unruhig den Wald durchschnitt sah sie einen Felsvorsprung der ihr sogar Schutz vor dem Regen bieten würde.

Ein guter Ort , sie würde trinken und ihre Kräfte neu sammeln können.
Mit müden Bewegungen kniete sie sich am Bach nieder um zu trinken.Das kalte Wasser aus den Bergen war das köstlichste was sie je getrunken hatte.

"Willst du wirklich hier rasten Nadila ? Denk an den Steppenläufer!" sagte das Abbild mit sorgenvollen Tonfall.

Nadila blickte sie mit müden Augen an und erhob sich langsam

"Ich habe drei große Pausen eingeplant , hier auf der Mitte des Weges ist Zeit für die zweite." antwortete sie und begab sich unter den Felsvorsprung.

Mit gespielter Gelassenheit griff sie in einen ihrer Stiefel und fischte sich zwei der Früchte heraus die ihr im Augenblick wie ein kleiner Schatz vor kamen. Sie hatte bisher garnicht bemerkt wie hungrig sie eigendlich war.
Umso köstlicher war nun der erste Biss in das saftige Fruchtfleisch.

"Da drüben ist der Steppenläufer ! Er beobachtet dich. Er wartet darauf das du einschläfst,dann wird er dich holen Nadila." flüsterte das Abbild mit aufgesetzter Sorge, und deutete auf einen alten mit Flechten überwucherten Baum in der Nähe.

Nadila blieb das Essen fast im Halse stecken als sie das Tier sah das sich an dem knorrigen Stamm festgesetzt hatte.
Das beindicke gut zweieinhalb Meter lange Insekt schien sich aus unzähligen Beinen zusammen zu setzen welche in regelmässigen Abständen unter einem schwarzen Citinpanzer angeordnet zu sein schienen.

Am Ende des langen Körpers befand sich etwas wie ein Stachel und der Kopf welcher sie aufmerksam beobachtete bestand eigendlich nur aus einem grossen runden Maul das mit zahllosen Zähnen bestückt war.
Die sechs leblosen Facettenaugen die um das Maul angeordnet waren hatten sie fest im Blick, einem Blick ohne jedes Mitgefühl.

"Bring dich in Sicherheit Nadila oder töte es !Du hast keine Wahl !"

"Ich werde mich zu verteidigen wissen sollte es mich angreifen. Es folgt nur seiner Natur."

Ihr Mahl beendent lies sie ihren Verfolger nicht aus den Augen. Nun hatte er sich ihr gezeigt und sie wusste das die Auseinandersetzung unmittelbar bevor zu stehen schien.

Sie brauchte dringend ihre Meditation an Flucht war also nicht zu denken.
Nadila befreite ihren Geist nur unter größten Anstrengungen, doch mit einiger Mühe gelang es ihr endlich sich in die Meditation zu begeben.
Ruhe und Frieden gewannen die Herrschafft über ihren Geist zurück.

Die Kälte des Abbilds schien von ihr zu weichen und auch ihre nassen Kleider spürte sie nun nicht mehr.
Sie verschmolz mit Hilfe der Macht geistig mit ihrer unmittelbaren Umgebung.Sie wurde ein Teil des Waldes der sie umgab.
Der Schmerz in ihren Muskeln verging.

Ihr Bewusstsein floss im Wasser des Bachs,tanzte im Wind der durch das Laub fuhr, manifestierte sich im Gestein um sie herum.
Sie mußte sich nicht mit offenen Augen umsehen um sich sicher vor dem riesigen Insekt zu fühlen. In diesem Zustand war ihre Wahrnehmung um ein vielfaches gesteigert.
Scheinbar aus weiter Ferne und doch laut und deutlich drang eine Stimme an ihr Ohr. Eine aufgeschreckte Stimme die eine Warnung ausstieß.

"Es kommt Nadila ! Wach auf ! Es kommt dich holen!"

Nadila lauschte tief in sich hinein . Geist und Körper waren völlig ruhig. Ihrer Wahrnehmung würde nichts entgehen das sich ihr nähern würde , doch da war nichts.

Sie stutzte , könnte es sein das der Steppenläufer nicht von der Macht erspürt werden konnte ?
Sollte sie die Augen öffnen um den Gegner zu sehen ?
Ihr kamen Bilder der Miraluka in den Sinn welche ohne Augen geboren wurden, und doch mit Hilfe der Macht ihre Umgebung schärfer wahrnehmen konnten als Wesen mit Augen.

Im Tempel hatte sie das stets fasziniert. Selbstsicher hatten die Miralukajünglinge immer darauf hingewiesen das das Auge den Geist täuschen kann, und die erhabenen Jedilehrer bestättigten diese Aussage.
Nein sie würde die Meditation nicht unterbrechen !
Konzentriert erfasste sie alles um sie herum im geiste. Hier gab es nur Frieden. Kein Hinweis auf irgend eine Gefahr.

"Nadila es ist gleich bei dir , zieh dein Schwert oder lauf weg aber tu etwas ! Ich flehe dich an , wach auf !" fast panisch klang die Stimme an ihr Ohr.

Diesmal wiederstand sie dem Abbild ohne Zweifel. Ihre Konzentration bildete etwas wie eine Mauer gegen die eindringliche Stimme.
Frieden , es gab nur Frieden. Alles war so wie es sein mußte. Keine Störung im fluss der Macht um sie herum.
Sie befand sich im Zentrum der kosmischen Harmonie.

Nadila spürte den Kies am Boden , das Laub , das Wasser und den Wind.
Sie roch die tausend Gerüche des Waldes und lauschte dem Gesang der Baumkronen die sich im sanften Wind bogen.
Die ferne Stimme verstummte. Nadila sank tiefer in ihre Übung.

Als sie die Meditaion beendete hatte der Regen aufgehört und die Sonne stand weit oben über dem Blätterdach.
Das Abbild stand noch immer an dem Fleck wo es stand bevor sich Nadila in ihre Meditation begeben hatte.

"Siehst du ? Nichts ist geschehen ich wurde nicht gefressen!" sagte sie triumphierend.

" Ich habe es vertrieben weil du nicht aufgewacht bist. Wie kann man bei der Meditation nur so fest einschlafen ?"

"Ich habe nicht geschlafen , und wenn du ich wärest wüsstest du das auch."
Die Gestalt musterte die junge Padawan sichtlich erbost.

"Wenn du meinst das du nicht geschlafen hast solltest du jetzt noch etwas ruhen. Wir sind sehr gut voran gekommen und du kannst es dir erlauben noch etwas zu schlafen und zu essen damit du wieder völlig bei kräften bist."

"Nein wir müssen weiter! Du kannst ja noch hier bleiben und Insekten jagen." Nadila bemerkte das sie nicht nur wieder bei Kräften war , sondern auch ihr Selbstbewusstsein war wieder hergestellt.

Voller Entschlossenheit setzte sie ihren Weg durch den Wald fort. Mit festem Schritt ging nun sie voran während der Schemen ihr missmutig folgte und sie wieder versuchte geistig zu beeinflussen.
Das Rascheln und Klicken des Steppenläufers war fort. Nichts deutete mehr auf diese Bedrohung hin , und so kam Nadila eine Erkenntnis.

"Du hast mir diesen Steppenläufer vorgegaukelt nicht wahr ?"

Lange Zeit antwortete das Abbild nicht und Nadila empfand diese Ruhe beinahe als Wohltat.

"Ich muß deine Entwicklung voran bringen. Die Angst die du empfunden hast wäre so ein mächtiges Werkzeug für dich gewesen , aber du hast es verspielt. Du erkennst nicht welche Möglichkeiten , welch unermässliches Potenzial in dir schlummert."

"Du bist genausowenig echt wie es dieses Insekt war, wie willst du mich also in meiner Entwicklung voran bringen ?"

Der Schemen lachte merklich erheitert bevor er antwortete.

"Ich bin du , ein untrennbarer Teil von dir Nadila und so wirklich wie du selbst. Ich zeige dir Seiten der Macht die dir dein Meister niemals eröffnen wird weil er es nicht kann. Doch noch ist es nicht soweit. Du mußt deine Ausbildung zum Jedi vollenden bevor ich dich in eine größere Welt führen kann , fern ab der einengenden Regeln der Jedi."

Nun war jeder Zweifel beseitigt. Nadilas Verdacht hatte sich bestättigt. Das Abbild das sie seit gestern begleitete war eine Ausgeburt der dunklen Seite der Macht.
Eine Abscheulichkeit die die Macht verzerrte und gegen alle Ideale handelte für die die Jedi eintraten und bereit waren ihr Leben zu geben

Mit einem beeindruckenden Sprung setzte sie zurück , das Lichtschwert in der Luft aktivierend führte sie einen Streich mit tödlicher Präzession gegen die Kreatur die alles verkörperte was die Jedibekämpften.

Ihre Attacke kam völlig ohne Vorwarnung und mit einer Wucht die ein normalsterblicher niemals hätte parieren können , doch mit einem surrenden Knistern parierte der Schemen welcher sein Schwert unerwartet schnell ebenfalls aktiviert hatte.
Die Gesichter dicht voreinander und nur durch die summenden Laserschwerter getrennt belauerten sich beide, jederzeit bereit eine Schwäche der anderen auszunutzen.

Hast du gedacht du kannst dich selbst überraschen ? Für einen Padawan bist du überraschend einfältig Süße !" knurrte das Abbild.

"Du bist nicht ich ! Ich werde eine Jedi und du wirst mich niemals verführen das zu verraten woran ich glaube!" fauchte Nadila und löste mit einem gekonnten Tritt die belauernde Haltung welche beide gefangen hielt.

Der Schemen sprang zurück. Mit einer von Hass verzerrten Fratze ging er jedoch sofort seinerseits zum Angriff über ,und lies einen erschreckenden Schlaghagel auf Nadila niederprasseln den sie nur mühsam parieren konnte , derartig kräftig waren die Schläge.
Nadila machte einen mächtigen Sprung rückwärts und brachte sich so in eine bessere Verteidigungshaltung.

"Du kannst der dunklen Seite nicht ewig wiederstehen! Ich werde immer bei dir sein egal wie sehr du dich mir verweigerst !" knurrte das Abbild

"Du wärst überrascht wenn du wüsstest was ich alles kann " erwiederte Nadila trotzig und ging ihrerseits erneut zum Angriff über.

Wie hunderte wütende Bienen summten die Klingen der Schwerter wenn sie die Luft durchschnitten und in ihrem tödlichen Tanz energetisch knisternd aufeinander prallten.
Beide Kämpferinnen schenkten sich nichts und übernahmen abwechselnd die Inititative.

"Nur wenn du deinem Zorn freien lauf lässt kannst du mich besiegen , und wenn du das tust habe ich gewonnen!" Lachte das Abbild sich seinem Sieg sicher zu fühlen triumphierend.

Hinter Nadilas Schläfen pochte und hämmerte es. Wenn das wirklich ein Abbild ihrer selbst war dann wären beide in einem ewigen Kampf gefangen da keine besser kämpfen konnte als die andere.
Sie hatte durch ihre Ruhe und Besonnenheit die Täuschung entlarvt das sie ein Steppenläufer jagte und ihm so jede Macht über sie genommen.

Dieser Kampf war entbrannt weil sie ihn eröffnett hatte , nun mußte sie ihn beenden.

"Wenn du mich tötest wirst du selber sterben !" knurrte Nadila und parierte einen weiteren wütenden Angriff.

"Du weißt garnichts !" schrie sie der Schemen an.

Diese Reaktion hatte sie erwartet. Das Abbild entfesselte mehr Emotion als vorher. Nur um sicher zu gehen ergänzte Nadila ;

"Ich werde dich nicht weiter bekämpfen, das kleine Duell hier ist ohnehin langweilig."

Das Abbild stutzte kurz und musterte die Padawanschülerin eindringlich. In einer Angriffshaltung fixierte sie Nadila aber griff sie nicht an.
Auch das hatte sie erwartet , nun fühlte sie sich bestättigt und löste den Finger vom Aktivierungsknopf des Lichtschwerts.

"Kämpfe!" schrie das Abbild mit vor hass triefender Stimme.

"Du hast keine Macht über mich. Es gibt Methoden zu kämpfen denen Du nicht gewachsen bist!"

Mit diesen Worten drehte sich Nadila fast desinteresiert um um machte die ersten Schritte von ihrem Abbild weg. Ihre Lekku kribbelten dabei regelrecht da eine Attacke aus dem Hinterhalt nun wahrscheinlich war. Doch nach den ersten Schritten fühlte sich Nadila immer sicherer das genau das nicht eintreten würde. Sie beruhigte ihr Inneres und versuchte positive Gefühle zu erzeugen.

"Lass mich hier nicht so stehen du Miststück!" die Stimme des Schemen wirkte beinanahe hysterisch.

Das war es also ! Sie hatte die Waffe gegen die dunkle Seite in ihr gefunden. Sie begriff nun das der Kodex selbst nicht nur Leitfaden oder Lebenshilfe wat , sondern auch die mächtigste Waffe gegen die dunkle Seite der Macht.

Das Erfassen dieser Wahrheit erfüllte sie mit der Selbstsicherheit die ihr auf dem Weg verloren gegangen war .
Nein es war eine andere Art von Selbstbewusstsein das da in ihr aukeimte. Eine reinere Form ohne jede Selbstüberschätzung.
Eine demütige Erkenntnis.

"Ich werde dich nie verlassen Nadila ! Du wirst mich nie los werden !" drang die nun verzweifelt klingende Stimme an ihre Ohren

Nadila setzte ihren Weg unbeirrt fort.

"Und du wirst nie wieder Macht über mich haben !" erwiederte sie in einem fast gleichgültigen aber sich ihres Sieges bewussten Ton.

Nach diesem Satz wich die Kälte von ihr die sie seit dem Vortag begleitete. Die wärmenden Strahlen der Sonne die das Blätterdach des Waldes durchstiessen hüllten Nadila ein und gaben ihr die Gewissheit den größten Sieg in ihrem bisherigen Leben errungen zu haben.

Den Rest ihrer Prüfung konnte sie so durchführen wie sie es geplant hatte. Nach der Konfrontation mit der dunklen Seite hatte sie neue Kräfte aktivieren können die sie mit einer neuen Leichtigkeit ihrem Ziel entgegen trieben.

Noch vor Sonnenaufgang erreichte sie die Berge und begann die Präsenz ihres Meisters zu erspüren.
Hier zwängte sie sich auch wieder in die Stiefel welche sie leicht auftrennen mußte um überhaupt wieder in sie hinein zu passen , so geschwollen waren ihre Füße.

Müde aber voller Zuversicht erklomm sie die Felsen und bestieg die Berge , immer darauf bedacht ihre Sinne scharf zu halten damit ihr nicht der kleinste Hinweis entgehen konnte.
Letztlich jedoch war es der Geruch von frisch aufgebrühten Tee in ihrer Nase der Tarvins Position verriet.

Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Tarvin Yar'Om von seinem einfachen Lager aufstand und unter dem grossen Felsvorsprung ein kleines Feuer entfachte. Er hätte andere Möglichkeiten zur Verfügung gehabt, das Teewasser zu erhitzen, doch er liebte es, das Holz einzusammeln und die Wärme eines Feuers zu spüren.

Zaghaft erklomm die Morgensonne den weit entfernten Horizont. Zuckten die Sonnenstrahlen zuerst nur vereinzelt über das weite Land, verwandelten sie sich bald darauf in eine willkommene Wärmequelle, die jedoch schon wenige Stunden später die weiten Steppen und sanften Hügel in einen glühenden Ofen verwandeln würden.

Doch im Augenblick schlichen immer noch Nebelschwaden aus den Sümpfen hervor und überzogen weite Teile des Landes mit einer Decke geheimnisvollen blau-gelben Lichts.

Tarvin legte etwas Holz nach und bereitete den Tee zu. Er lächelte dabei – Nadila war nicht mehr weit entfernt. Er konnte ihre Anwesenheit deutlich spüren.

Als er von der Teekanne, die auf dem Feuer dampfte, aufblickte, stand sein junger Padawan vor ihm. Tarvin nickte zufrieden. Das Mädchen konnte sich anschleichen wie eine Katze. Eine Fähigkeit, die er ihr nie beizubringen brauchte. Sie konnte es einfach.

Schweigend tauschten sie ein Lächeln aus und Tarvin deutete ihr, sich ebenfalls ans Feuer zu setzen.

„Du hast mich also gefunden?“, sagte er und drückte anerkennend die Lippen zusammen.
„Ich gehe nicht davon aus, dass es der Duft des Tees alleine war, der dir den Weg gewiesen hat.“ Tarvin lächelte und deutete auf die heisse Kanne über dem Feuer.

„Nein Meister, obwohl er mir seit beinahe einer halben Stunde ein willkommener Begleiter war.“Ohne weitere Worte hielt Nadila ihrem Meister und Lehrer einen Becher hin. Tarvin entging nicht, dass sie sehr müde war.

„Dieser Tee wird dir gut tun", sagte er, während er den dampfenden Tee in die Becher goss. Anschliessend tranken sie schweigend und blickten in das weit unterhalb liegende Tal.
Schliesslich stellte Tarvin den Becher hin und blickte Nadila forschend an.
„Du hast in den Spiegel geblickt. Nicht wahr?“ Nadila schaute auf. Sie wusste sofort, was ihr Meiste damit meinte.
„Woran erkennt Ihr es, Meister?“, fragte sie anstelle einer Antwort.
„Deine Augen ... Sie verraten es mir. Dein Blick hat sich verändert.“

Nadila wusste, dass ihr Meister oft zwei- und manchmal sogar mehrdeutige Aussagen machte. Hier meinte er zweifellos nicht nur die Art und Weise, wie sie blickte, sondern viel mehr die Tatsache, dass sie Erfahrungen gemacht hatte, die ihren Blick auf die Zusammenhänge für immer veränderte.

„Ja, das habe ich“, antwortete sie und nickte leicht, dabei schaute sie in ihren Becher und wie zur Bestätigung ihrer Worte, spiegelte sich ihr Gesicht in dem dunklen Tee.

„Nicht alle Padawane wiederfährt dieses Ereignis. Nur jene, die in ihrer Ausbildung schon weit gekommen sind. Einige Jedi berichten sogar, dass sie ihrem Spiegelbild erst bei der Prüfung zum Ritter begegnet seien.“

Bei diesen Worten holte Tarvin die Kanne vom Feuer und goss Tee nach.
Nadila blickte auf, sagte aber nichts. Sie wusste mit einem Male, dass die dritte Prüfung nicht darin bestand, die drei Tage und Nächte zu überstehen, sondern darin, welche Erkenntnisse sie daraus gewinnen konnte. Es war gleichgültig, ob sie zwei oder drei Tage gebraucht hätte. Es ging nicht um die Geschwindigkeit, mit der sie durch Steppe und Sümpfe gekommen war, sondern um die Erfahrungen, die sie dabei gemacht hatte und welche Einsichten sich daraus gewinnen liessen.
In diesem Augenblick schämte sie sich für den Ehrgeiz, den sie zu Anfang der Reise an den Tag gelegt hatte, und senkte erneut den Blick.

Meister Tarvin würde prüfen, welche Erkenntnisse das sind. Sie kannte seine Art zu unterrichten und zu prüfen nur zu gut. Doch was sollte sie nun auf die Fragen antworten, die er ihr gleich stellen würde? Sie konnte das Erlebte ja selbst kaum begreifen und schon gar nicht irgendwelche Schlüsse für ihren weiteren beschwerlichen

Die Zeit verging und Tarvin Yar'Om blickte unablässig und ohne ein Wort zu sagen über das Tal. In der Haltung eines meditierenden Jedi verharrend, schien sein Blick sich weit hinter dem Horizont zu verlieren. Die letzten Nebelschwaden lösten sich auf und machten der flimmernden Hitze Platz. Eine brütende, gnadenlose Sonne begann ihr Tagewerk an den Pflanzen und den Tieren, die nun Schutz in schattigen Verstecken suchten.

Warum liess der Meister sie so lange im Ungewissen?, fragte sich Nadila. Warum teilte er ihr nicht mit, ob sie die Prüfung bestanden oder in ihr versagt hatte? Warum kamen die üblichen Fragen nicht, die Tarvin Yar'Om ihr bis jetzt nach jeder Aufgabe oder Prüfung gestellt hatte?
Minuten wurden ihr zu Stunden und die quälende Müdigkeit in der zunehmenden Hitze raubten dem jungen Mädchen beinahe den Verstand.
Sie ertappte sich bei dem Gedanken, sich einfach nur hinzulegen und zu schlafen. Doch eine innere Stimme sagte ihr, dass sie gegen diese Müdigkeit und die quälenden Fragen ankämpfen musste, wollte sie die Prüfung bestehen.
Und so spürte Nadila mit jeder weiteren, endlos langsam dahinkriechenden Minute, wie die Verzweiflung in ihr hoch kroch.

„Was war der Sinn dieser dritten Prüfung, mein Padawan. Was denkst du?“

Die Frage des Meisters kam plötzlich und liess Nadila aufschrecken.
Sie hatte erwartet, dass er sie nach ihren Erlebnissen fragen würde, nach der Auseinandersetzung mit dem Steppenläufer, dem Schemen. Doch da kam nichts dergleichen.
Nadila dachte nach. Sie wollte nicht sogleich antworten, wollte ihre Gedanken ordnen, auch wenn die Müdigkeit einen dumpfen, dunklen Schleier über ihren Verstand gelegt hatte, und er liess sich nicht abschütteln. Sie kniff die Augen zusammen und zwang sich zur Konzentration.

„... der Sinn der Prüfung?“, murmelte sie und dachte nochmals angestrengt nach. Die körperliche Anstrengung und der Schlafentzug konnten es nicht sein. Auch nicht das Überleben in der Wildnis, denn jeder junge Trooper, der später einmal einer Elite-Einheit angehören wollte, machte ein weitaus anstrengenderes Training durch. Dies konnte also nicht der Inhalt einer Padawan-Prüfung sein. Da musste es noch etwas anderes geben.

„Ich habe meine eigene dunkle Seite gesehen“, sagte sie schliesslich langsam.
„Die Prüfung sollte mir zeigen, dass ich beide Teile der Macht in mir trage. Sie gehören zusammen.“

Tarvin Yar'Om schwieg, sodass Nadila bereits befürchtete, dass dies die falsche Antwort gewesen sei. Sie spürte ihren eigenen Herzschlag bis in die Schläfen hinaufschlagen.

„Das ist richtig“, sagte der Meister und nickte. Nadila atmete erleichtert auf.
„... und weiter?“ Tarvin drehte sich nun um blickte seine Schülerin forschend an. Er wusste, dass er dem Mädchen etwas abverlangte, das weit über den physischen und psychischen Grenzen eines derart jungen Padawans lag. Nadila war der vollständigen Erschöpfung gefährlich nahe. Verlangte er zu viel?

„Unwissenheit gibt es nichtWissen gibt es ...“, murmelte der Meister jedoch unbeirrt seinem Weg folgend, aus einem Padawan einen wahren Jedi-Ritter zu machen.

Müde schaute Nadila auf

„Unwissenheit gibt es nichtWissen gibt es ...“, wiederholte Tarvin und es klang wie ein beschwörendes Gebet.

„Strebe nach Wissen, Nadila. Ungeachtet dessen, was ein müder Körper und ein erschöpfter Geist dir raten. Lass niemals davon ab, die Macht in deinem Herzen und in allen Dingen zu erkennen und zu verstehen.“
Tarvin zeigte bei diesen Worten zuerst auf seine Brust und dann in die Weite des Tales, das glühend zu seinen Füssen lag.

„Wissen, so wie der Kodex es beschreibt, kann sehr schmerzhaft sein. Du hast es erkannt, als du der dunklen Seite in dir begegnet bist – und du hast erfolgreich dagegen gekämpft. Bereits zu diesem Zeitpunkt, mein Padawan, war deine Prüfung erfüllt.“ Tarvin lächelte.

Nadila wollte ebenfalls lächeln, doch es war mehr die Andeutung eines Lächelns.
„Doch da gibt es noch mehr, Meister“, ich kann es fühlen, da gibt es noch mehr zu wissen über die Begegnung mit der dunklen Seite in mir.“

„So ist es.“ Tarvin nickte „Doch lass es genug sein, ich erachte deine Prüfung als bestanden. Leg dich nun schlafen, du hast es dir verdient.“
Langsam schüttelte Nadila ihren Kopf „ ... ungeachtet dessen, was ein müder Körper und ein erschöpfter Geist mir raten ...Meister. Ich will es wissen", wiederholte sie die Worte, die Tarvin kurz zuvor zu ihr gesprochen hatte.

Nun blickte Tarvin Yar'Om überrascht auf. Die Reaktion seiner Schülerin hatte er nicht erwartet und sie zeigte ihm, wie weit dieses Mädchen in ihrer Ausbildung bereits fortgeschritten war.

„Dann will ich es dir gerne erklären, mein Padawan.“ Der Meister lächelte und machte eine kurze Pause.

„Die Tatsache, dass ein Jedi seine eigene dunkle Seite der Macht in sich entdeckt, zeigt ihm, dass Hell und Dunkel nicht getrennt werden können. Das eine bedingt stets das andere. So wie hellstes Sonnelicht immer auch Schatten erzeugt, sobald es auf einen Gegenstand trifft.“

Nadila nickte. Sie begann zu verstehen.
„... Und wollten wir die dunkle Seite der Macht zerstören, müssten wir uns selbst zerstören ... Nicht wahr?“

Tarvin nickte „Ja, so ist es, mein Padawan. Und nun merke dir gut, was ich dir nun sage, es könnte eines Tages von grosser Bedeutung für dich sein.“Der Meister machte eine kurze Pause und fuhr dann fort:
„Die Dunkle Seite der Macht kämpft, um zu zerstören. Die Helle Seite der Macht hingegen kämpft, um den Ausgleich zu schaffen. So drehen sich Dunkel und Hell um diese Achse, schon seit ewigen Zeiten und halten so das Gleichgewicht.“

Nadila nickte bei diesen Worten. Ihr schien alles plötzlich so einfach. Wenn man nur den ersten Gedanken verstehen konnte, erschlossen sich auf einmal alle weiteren.

„Sei also wachsam, wenn eine Stimme, eine Erscheinung oder eine Gestalt dir zu einem Kampf rät, der das Wesen der Zerstörung in sich trägt", mahnte der Meister.
„Es könnte sein, dass es sich um einen Gesandten der Dunklen Seite der Macht handelt.“

„Ich werde es nie vergessen, Meister“, versprach Nadila. Kurze Zeit später stand sie auf und liess sich auf das bescheidene Lager unter dem schattigen Felsen fallen, um endlich für sehr lange Zeit zu schlafen.
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Samstag, 27. August 2011, 12:03

Kapitel 3

Nal Hutta , 3 Jahre später


Krusa Mentu drückte sich so unauffällig wie es einem Mandalorianer möglich war in die finsteren Schatten der verdreckten kleinen Seitengasse.
Ungeduldig wartete er auf seinen Kontaktmann der ihn mit den Daten versorgen würde auf die er bereits so lange gewartet hatte.
Viel zu lange hatte Mentu bereits auf diese Informationen warten müßen. Zeit die ihm jeden Tag nicht nur Credits kostete.

Auf seine Umgebung konzentriert verfolgte er den geisterhaften Tanz der Dunstschwaden welche unablässig von den Belüftungssystemen der Bar nebenan in den schmalen Korridor geblasen wurden um dort einen stinkenden Nebelschleier zu bilden.

Der Manalorianer sties einen leisen Fluch aus als eine in einen weiten Umhang gekleidete Gestalt ihren Weg durch die Schwaden fand.
Den Kopf unter einer weit geschnittenen Kaputze verborgen drehte sich die Person immer wieder nervös um um sicher zu gehen das sie nicht verfolgt würde.
Krusa Mentu trat aus seinem Versteck und versperrte den Weg , was die Gestalt augenblicklich erstarren lies.

"Olo Nedoo ?" zischelte der mandalorianische Söldner dem Mann im Umhang entgegen.

"Ja ich bins ! Mentu , nehme ich an." flüsterte die Gestalt unsicher zurück und bewegte sich langsam auf den Mann zu welchen er hier treffen wollte.

Sich noch einmal vergewissernd das ihm niemand gefolgt war streifte er seine Kaputze nach hinten und gab sich so zu erkennen.
Mit einem verächtlichen Grinsen musterte der Mandalorianer sein Gegenüber. Für ihn sahen alle Rodianer ohnehin gleich aus , doch wenn seine kontaktperson meinte es wäre hilfreich würde er dem grünhäutigen Schuppenwesen nicht verraten das er die Exemplare seiner Gattung weder unterscheiden konnte noch wollte.

"Wo ist der Datenkristall ?" flüsterte er den Grünhäutigen mit einer fast körperlich spürbaren kälte an.

"Wo ist meine Bezahlung ?" fragte der Kontaktmann ,mit einer leicht zu erkennbaren gespielten Selbstsicherheit.

Mentu konnte die Furcht des Mannes fast riechen die anscheinend nur durch seine Gier nach der Bezahlung übertroffen zu werden schien.
Fast in Zeitlupentempo lies Krusa Mentu einen Creditchip zwischen seinen Fingern hervorwachsen.
Der Rodianer leckte sich kurz gierig über sein schlauchartig anmutendes Maul.

"Der Datenkristall !" wiederholte Mentu seine Forderung.

"Es gab Probleme Mentu !"Needo wirkte nun noch unsicherer als noch eben gerade. Der Mandalorianer legte seinen Kopf leicht schief aber verriet keinerlei emotionale Regung.

" Der Kristall wurde mir von einem Jedi gestohlen , zumindest glaube ich das er es war. Aber ich habe vorgesorgt und die Informationen vorher eingesehen .Ich habe den Namen des Mannes der die Pläne die du suchst besitzt , seinen Aufenthaltsort und die Sicherheitscodes die du brauchen wirst noch einmal extra abgespeichert , hier" Olo Needoo hielt einen Datenkristall stolz in der Hand.

"Du verräterische kleine Made hast die Daten kopiert ?" knurrte der Söldner bedrohlich.

Abwehrend hielt der Rodianer seine Hände vor sich und schüttelte heftig den Kopf.

"Ich habe nur euch beliefert Mentu ! Ich bin ein ehrlicher Geschäfftsmann ! Für den Jedi und seine Hexerei konnte ich nichts. Du hast mir nicht gesagt das auch Jedi die Daten suchen.
Wenn ich das gewusst hätte......"


"Hättest du deinen Preis wahrscheinlich verdreifacht!" unterbrach ihn Mentu.

Entschuldigen spielte der Rodianer mit seinen Händen.
" Jeder muß sehen wo er bleibt , ich habe eine große Famillie und mehr Gefahr treibt natürlich auch meinen Preis hoch. Das verstehst du doch oder ?"

Mentu streckte seine Hand aus um den Datenkristall entgegen zu nehmen.

"Wenn ich raus finde das du auch an andere verkauft hast oder mich betrogen hast Nedoo werde ich deine große Famillie und dich besuchen kommen."

Der Rodianer schluckte vor Schreck und übergab hastig ohne jedes weitere Wort zu verlieren das ihm in der Gunst des Mandalorianers hätte weiter fallen lassen können , den Kristall.

Krusa Mentu steckte das begehrte Stück augenblicklich weg und hielt dem Grünhäutigen den Creditchip entgegen .
Offensichtlich erleichtert das Geschäfft erfolgreich abgeschlossen zu haben griff er danach um direkt zu erstarren als ein Blasterschuss die dunkle Gasse für eine Sekunde in unheilvolles blaues Licht tauchte.
Kurz versuchte er die Ursache für den Schuss zu finden , als der Schmerz bereits seinen Körper erfasste und dieser begann ihm seine Dienste zu versagen.

So ungläubig wie ein überraschter Rodianer nur gucken kann knickten ihm die Beine weg und Nedoo kippte leblos zur Seite um zusammengekrümmt und Tod auf dem schmierig schmutzigen Boden der Seitengasse liegen zu bleiben.

Mentu stupste die Leiche mit den Stiefeln an und drehte sie so auf den Rücken.

"Du hättest dich weder bestehlen lassen sollen noch die Daten kopieren dürfen Needo. Es war mir eine Freude mit dir Geschäffte zu machen."Mit langsamen unauffälligen Schritten mischte sich der Mandalorianer unter die Massen der Straße und tauchte in ihnen völlig



Corellianischer Großfrachtraumer Imphasy


Befar Mazarie schaute zufrieden auf den Datenkristall in seiner Hand. Die Mission war erfolgreich und glatt gelaufen , obwohl es kurz den Anschein hatte das er und sein Padawan zu spät auf Nal Hutta angekommen waren,

Ein rodianischer Angestellter von Biotech Zentu Inc hatte sich bereits vor ihnen das wertvolle Stück unter seine Saugnäpfe gerissen,und hätte es sicherlich an weiß die Macht alleine wen verkauft wären sie nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen um eben dieses zu verhindern..

Die Daten waren die überaus brisanten Forschungsergebnisse eines bei dieser Firma angestellten Wissenschafftlers welcher vor kurzem um ein Haar entführt worden wäre, weshalb man die Jedi inoffiziell um Unterstützung ersucht hatte.

Ein Auftrag den Mazarie nur ungern übernommen hatte da seine ganze Aufmerksamkeit seit Monaten auf die Ergreifung eines mandalorianischen Söldners gerichtet war.

Die Idee die Daten auf einer Aussenstelle der Firma auf Nal Hutta zu deponieren konnte sich der Jedi nur mit entsprechenden Schmiergeldern an die dort ansässigen Kartelle erklären, viel zu leichtsinnig erschien es ihm sonst.

Mazarie würde nun die Daten auf Corellia abliefern und die Sache wäre hoffentlich damit erledigt.
Dann würden sich er und sein Padawan Monral Tunary wieder der Jagd auf Krusa Mentu widmen , welcher wegen drei Morden an Jedi gesucht wurde , darunter auch der Padawan seines alten Freundes Tarvin.

Befar war sich sicher das der Mandalorianer seine Finger damals mit im Spiel gehabt hatte und der daraus erfolgte schwere Schicksalschlag für seinen Freund durch den Verlust seines Schülers machte diese Jagd fast zu etwas persönlichem.
Mazarie hatte keine Ahnung wie nahe er Mentu auf Nal Hutta gekommen war.

"Was ist es an was der Wissenschafftler forscht Meister ?" unterbrach der rothäutige Togruta Padawan die Gedankengänge von Befar.

Der Jedi blickte Monral Tunary einen Moment forschend an.
Wie würde er wohl mit dem Tod einer seiner Schüler umgehen ?

"Bioimplantate zur Leistungssteigerung Humanoider Soldaten."antwortete der Jedi und steckte die Daten wieder weg.

"Das ist doch nichts aussergewöhnliches Meister. Bioimplantate werden seit eh und je verwendet."
Befar Mazaries Miene verdunkelte sich für einen kleinen Moment.


"Diese hier schon.Sie steigern empahtische Fähigkeiten in einem gefährlichen Maß."

Der Padawan stutzte einen Augenblick. Die Antwort enthielt die Information die er haben wollte , doch warf sie gleich neue Fragen auf.
Mit den Jahren hatte er gelernt das es sinnlos war bei seinem Meister nachzuhaken. Er würde ihm nur sagen was er wissen mußte und Tunary müßte sich den Rest selber zusammen reimen oder was wesentlich schwieriger war darauf hin neue Erkenntnisse herbei schaffen.

Dieser zähe Informationsfluß machte dem jungen Togruta , dessen Spezies besonders enge und starke soziale Bande entwickeln konnten schwer zu schaffen.

Eine ständige Herausforderung die er so irritierend sie ihm erscheinen mochte , zu bewältigen hatte , wollte er ein Jediritter werden.



Corellia


Drei Jahre waren vergangen seit Nadila in den Stand eines Padawan erhoben worden war.
Drei Jahre die ihr ganzes Leben völlig verändert hatten. Die Sicherheit des Tempel war den Gefahren der Wirklichkeit gewichen.
Sie war gewachsen und ihr Körper hatte sich ihrem alter entsprechend verändert.

Rundungen waren gewachsen wo vorher keine waren und auch ihre Empfindungen und Gedanken waren nicht mehr die wie vor noch wenigen Jahren.

Ihr Meister hätte ihre Ausbildung wohl am liebsten komplett in der Abgeschiedenheit auf Cerea durchgeführt , doch wußte er auch das dies langfristig gesehen nicht die gewünschten Resultate bringen würde , und so hatte er vor zwei Jahren entschieden für die Zeit ihrer Ausbildung kleinere Aufträge für den Orden zu übernehmen um seiner Schülerin die Galaxis so zeigen zu können wie sie wirklich war.

Für Nadila waren die ersten Monate ernüchternd gewesen. Ihre Vorstellungen wurden oftmals ihrer romantischen Vorstellung beraubt.
Sie hatte Elend gesehen das sie sich hatte nicht einmal vorstellen können,und immer wieder war sie überrascht über das Verhalten vieler Lebensformen und Spezies das sich ausschließlich um Gewinn und persönlichen Nutzen zu drehen schien unabhängig davon welcher Spezies oder welchen kulturellen Hintergrund sie entwachsen waren.

Diese Beobachtungen hatten sie in dem Glauben bestärkt das nur die Jedi mit ihrem Tun in der Lage wären das Leid zu mindern und der Galaxies Frieden zu bringen.
Der Gedanke daran selber etwas dazu beitragen zu können befriedigte sie zutiefst.

Als Jüngling hatte sie nur gewußt das sie unbedingt eine Jedi werden mußte , heute als Padawan die bereits von nicht Jedi mit diesem Titel angesprochen wurde hatte sich zwar die Vorstellung ihres Weges verändert , doch die Gewissheit das es richtig war was sie tat enorm gefestigt.

Dieser neue Auftrag den ihr Meister angenommen hatte erschien ihr wenig reizvoll.
Eine Firma , Biotech Zentu hatte um Schutz für einen ihrer Wissenschafftler ersucht weil sie dem eigenen Sicherheitsdienst in dieser Frage nicht vertraute.
Sie hatten ihn in einem abgelgenen Teil eines Hotelkomplexes versteckt in den sich wohl nur besonders wichtige Gäste und das Personal verirrten.

Der Luxus hier war beeindruckend und sehr protzig , den Gästen schien es an nichts zu fehlen , und sollte es doch der Fall sein würde man das sofort ändern.

Der Padawanschülerin war es unangenehm sich hier auf zu halten. Sie hatte die Elendsviertel auf den unteren Ebenen von Coruscant gesehen, wo jeder Tag ein Kampf um eine Mahlzeit bedeuten konnte, verarmte Siedlungen im Outer Rim die sich in primitivsten Zuständen befanden und Sklaven die aufgrund von regelmäßigen Essen , einem Dach über dem Kopf und geringer ärztlicher Versorgung sich nicht mehr um ihre Freiheit bemühten.

Das es Leute gab die in solch einer Umgebung leben durften während die Masse der in der Galaxies lebenden Wesen soetwas nicht einmal vorstellen konnten , kam ihr falsch vor.

Aber noch heute würden sie diesen Planeten verlassen. Meister Tarvin hatte einen Bericht erhalten das ein weiterer Jedi einige Daten besorgt hatte die dem Mann in der Suite vor deren Tür Nadila Wache hielt zugespielt werden mußten.

Weil die Daten eine höhere Prioität besaßen als der Wissenschaftler selbst hatte sich ihr Meister auf zum Frachthafen gemacht um sie persönlich entgegen zu nehmen.
Warum ein Datenkristall wichtiger sein konnte als das Leben einer Person in Gefahr erschloß sich ihr nicht wirklich , doch war es nicht ihre Aufgabe ihre Missionen zu hinterfragen.
Wenn ihr Meister eine Entscheidung getroffen hatte gab es keinen Grund für sie diese in Frage zu stellen. Seine Weisheit und Voraussicht erkannte sie zweifelsfrei an.

Sobald ihr Meister zurück gekehrt war würden sie einen kleinen privaten Passagierraumer von Biotech Zentu besteigen und an einen ihr noch unbekannten Ort fliegen um den Mann den sie schützen sollten hier weg zu bringen.


Frachtgutraumhafen 23 , Corellia


Nachdem die Imphasy gelandet war verliessen Mazarie und sein Padawan Tunary das Schiff in Richtung der Zollabfertigungsgebäude, wo sie ihre kostbare Fracht in die Hände eines anderen Jedi übergeben sollten.

Mazarie befasste sich bereits geistig mehr damit seine Jagd auf Mentu fortzusetzen als das Areal geistig zu erfassen als sie über die riesige Landeplattform voran schritten.
Der junge Togruta war aufmerksamer.
Sein Blick schweifte unablässig hin und her , sich über eine derartig offene Fläche bewegen zu müssen die überhaupt keine Deckung bot gefiel dem Padawan garnicht.

In einiger Entfernung erregte eine Gruppe Antigravplattformen die zum be und entladen der Frachter genutzt wurden seine Aufmerksamkeit die eine großzügige Kurve umschrieben um sich der Imphasy zu näheren.

"Ihr seit abgelenkt Meister , darf ich fragen was euch beschäfftigt ?" unterbrach der Padawan die Stille.

Der Zabrak wendete seinen Kopf seinem Schüler zu.

"Deine Fortschritte sind bemerkenswert mein Padawan. Du der Schüler weißt mich auf einen Fehler hin. " Befar Mazarie lächelte sanftmütig und hätte der Togruta noch röter werden können er hätte es in diesem Moment wohl getan.

"Verzeiht Meister ich wollte euch nicht kritisieren , ich war nur neugierig."

" Es gibt keinen Grund dafür dich zu entschuldigen , du hast ja recht.Doch vertraue ich deinen Fähigkeiten durchaus soweit mir den kleinen Luxus zu gönnen kurz an etwas anderes zu denken als unseren Auftrag."

Tunasy lächelte leicht , wohl nicht zuletzt weil er die Situation wohl falsch eingeschätzt hatte und blickte wieder über die weite Fläche über die sie sich bewegten als ein Blasterschuß Mazarie aufstöhnen und nach vorne kippen lies.
Augenblicklich riss der Togruta sein Lichtschwert vom Gürtel und wendete sich blitzartig herum.

Der Angreifer näherte sich in rasanten Tempo aus der Luft. Das heulen des Jetpacks fuhr dem Padawan durch Mark und Bein.
Ein Mandalorianer ! Schoß es Mazaries Schüler durch den Kopf und er konnte zwei weiteren Blasterschüssen gerade noch ausweichen als der Angreifer direkt neben seinem am Boden liegenden Meister landete.

Tunasy rief sich selbst zur Ordnung um nicht den Kopf zu verlieren.
Der Angriff war so plötzlich und überraschend gekommen , sein Meister war völlig wehrlos und der Mandalorianer würde keine Gnade kennen.
Zu allem entschlossen setzte der Togruta zum Gegenangriff an.

Zwei weitere Blasterschüsse mit dem Lichtschwert parierend sprang er auf den in seiner Rüstung gut gepanzerten Mann zu , führte einen gezielten Schlag aus und drohte fast vor Schreck zu erstarren als er bemerkte das ausser einem wütenden Knistern seiner Klinge und etwas Funkenflug garnichts geschah.

Noch bevor Tunasy den Angreifer mit einem Tritt von seinem Meister etwas entfernen konnte schoß dieser eine Fangleine ab die sich in rasantem Tempo um ihn wickelte und ihm so jede Möglichkeit raubte sich zu bewegen.
Das Gleichgewicht verlierend fiel er auf die Seite direkt auf den reglosen Mazarie und noch bevor er sich mit seinem Lichtschwert befreien konnte traf ihn ein übler Tritt im Gesicht der ihn weiter rollen lies und fast die Besinnung raubte.

Wie durch einen Schleier beobachtete der Padawan wie der Mandalorianer hastig seinen Meister abtastete und etwas kleines in einer der Aussentaschen seiner Rüstung verschwinden lies.

Er stahl die Daten !

Tunasy versuchte mit aller Kraft sein Bewusstsein wieder herzustellen , einen klaren Kopf zu bekommen um das noch verhindern zu können , doch gerade als er dies halbwegs bwerkstelligt hatte sah er in den Lauf einer Blasterpistole.

Aus! schoß es ihm durch den Kopf.





Tarvin Yar Om stand am Ausgang zur Landeplattform 3 als er den Frachter Imphasy zur Landung ansetzen sah.
Der eigendlich riesige Frachter wirkte auf der weiträumigen Plattform um einiges kleiner als er in Wirklichkeit war. Tatsächlich hätte hier noch ein Schiff dieser größe landen können.

Das war es was Corellia ausmachte. Eine mehr als nur beeindruckende industrielle Kapatzität deren gigantische Anlagen den majestätischen Gebäuden auf Coruscant kaum nachstanden.

Der Jedi war dennoch froh diese Welt noch heute verlassen zu können.
Der Auftrag den er mit seiner Schülerin übernommen hatte nahm Züge an die ihm nicht gefielen , noch war es nur ein Gefühl , eine undefenierbare Unruhe aber diese konnte er nicht vor sich selbst leugnen.

Er wollte die Daten so schnell wie möglich an sich bringen und dann von hier verschwinden.
Ohne es selbst wirklich zu bemerken betrat er das Landefeld und verlies die Zollabfertigung in Richtung des Schiffs.
Hier kam er sich winzig vor , die Ausmaße waren in der Tat überwältigend.

Mit ruhigen Schritten setzte er seinen Weg fort. Er spürte eine vertraute Präsenz , eine die er seit Jahren nicht gespürt hatte und die dem sonst so beherrschten Jedi das Herz öffnette.

Tarvin spürte die Präsenz von Befar Mazarie einem alten Freund mit dem er als junger Ritter so manches Abenteuer bestanden hatte an die er gerne zurück dachte.
Sie gingen zusammen eine Zeit lang durch dick und dünn bis das Schicksal ihre Wege nach dem schmerzlichen Verlust seines ersten Padawan auseinander trieb.

Unbeabsichtigt steigerte der Jedi in freudiger Erwartung leicht sein Tempo.
Er hatte wohl mit vielem gerechnet aber hier seinen alten Weggefährten zu treffen gehörte nicht dazu.
In der Ferne erkannte er wie sich zwei Männer durch aufgewirbelte Staubfahnen auf ihn zubewegten , das musste er sein.
Tarvin lächelte , als er jäh aus seinen Gedanken gerissen wurde.
Blasterfeuer blitzte auf und einer der Männer fiel zu Boden.

Ohne weitere Gedanken zu verschwenden hetzte er los um den Männern zur Hilfe zu eilen.

Jetzt erkannte er einen Mann mit Jetpack der sie aus dem Hinterhalt angegriffen hatte.
Der zweite Mann offensichtlich ebenfalls ein Jedi aktivierte sein Lichtschwert um sich zum Kampf zu stellen.

"Was macht er denn da?" jagde es Tarvin durch den Kopf " Er muß doch wissen das das ein Mandalorianer ist und diese Rüstungen sich nicht mit einem Laserschwert durchschlagen lassen!"

Tarvin steigerte sein Tempo in einer weise die man einem normalsterblichen wohl kaum zugetraut hätte . Immer wieder setzte er zu riesigen Sprüngen über mehrere Meter an um die Distanz so schnell hinter sich zu bringen wie er nur konnte

Der andere Jedi fiel zu Boden und wurde unsanft von seinem Begleiter weggetreten über den er sich wohl schützend hatte fallen lassen.
Hastig durchsuchte der Mandalorianer den am Boden liegenden Zabrak wie Tarvin nun deutlich erkennen konnte.
Der Angreifer steckte etwas weg und erhob sich. Nun hatte er Tarvin bemerkt.

Unwillig sich einem weiteren Jedi zu stellen hob er seine Pistole und richtete sie auf den wehrlosen Togruta.
Für einen weiteren Machtsprung war die Distanz noch zu hoch aber einen Machtstoss würde Tarvin ausschicken können und mit der Hoffnung dies noch rechtzeitig zu tun konzentrierte er sich bevor er all seine energie in diesen Stoß setzte welcher in dramatischen Tempo über die freie Fläche jagde und den Mandalorianer schwer erschischte.

Der Ruck riss ihn von den Füßen und lies ihn einige Meter nach hinten rollen , sein Helm kullerte von ihm weg.
Heil froh darüber einige Sekunden gewonnen zu haben jagde Tarvin auf den Angreifer zu , wütend brummte das Lichtschwert in seiner Hand als er zum nächsten sprung ansetzte.
Nun erkannte er auch das Gesicht des Agressors , Krusa Mentu !

Mit diesem Mann hatte er es schon einmal zutun gehabt , man munkelte sogar das er eine Mitschuld am Tod seines Padawans trug.
Tarvin kämpfte mit einer woge aus Emotionen.
Als er bei den Männern landete sah er das Mazarie sich zu regen begann und der Togruta sich mit Hilfe seines Lichtschwerts befreien hatte können.
Das würde die Sache hier erheblich leichter machen , drei Jedi würde er nichts entegen zu setzen haben , das Blatt hatte sich binnen Sekunden zugunsten der Jedi gewendet.

Das erkannte nun auch Mentu der augenblicklich sein Jetpack aktivierte um so schnell wie ihn sein Flugtornister tragen konnte zu entschwinden.
Was er wollte hatte er , der Tod der drei Jedi war nicht mehr notwendig.
Er war erfahren genug um zu wissen wann er gewonnen hatte , und so zog er einen Rückzug einem sinnlosen Kampf vor.

Besorgt drehte sich Tarvin Yar Om zu den beiden anderen rum.
Der Togruta kniete neben Mazarie und stützte dessen Oberkörper mit einem sorgenvollem Gesicht.

"Ich glaube ich werde zu alt für solche Geschichten." presste der Zabrak unter Schmerzen hervor.
Er war bei Bewusstsein und konnte sprechen , Tarvin atmete auf. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen.
42.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (28. August 2011, 14:23)


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Sonntag, 28. August 2011, 14:07

Nadila aktivierte ihr Holocom und in ihrer Hand erschien das kleine blau leuchtende Abbild ihres Meisters.

"Nadila es gibt unerwartete Probleme. Schnapp dir Doktor Ulo Dotaney und komm mit ihm auf dem schnellsten Weg zum Bezirkskrankenhaus im Sektor 17. Ich erwarte dich dort bei den Landeplattformen. Lass alles stehn und liegen und beeil dich , ich habe Grund zu der Annahme das ein Mandalorianer zu dir unterwegs ist um den Doktor zu entführen oder zu töten."

Nach aussen um Ruhe bemüht schluckte sie den ersten Schrecken hinunter und antwortete kurz und knapp.

"Ja Meister ich habe verstanden."

Die Padawanschülerin steckte das Com in die Tasche und betrat die Suite ihres Schützlings ohne sich vorher mit dem Gong angekündigt zu haben.
Das verdutzte Gesicht von Doktor Dotaney nahm sie nur am Rande war.

"Wir müssen sofort aufbrechen , sie sind in großer Gefahr , kommen sie !"

Ohne zu zögern machte sich der kreidebleiche Mann bereit Der Jedi zu folgen. Er stand bereits die letzten Tage unter massiver Anspannung und die hektische Leibwächterin wirkte sich nicht unbedingt beruhigend auf seine Nerven aus.
Hastig eilten die zwei zum Turbolift am Ende des Ganges um von dort mit einem Speeder rüber zum Krankenhaus zu fliegen.

Nervös blickte Nadila den Korridor hinunter. Sie fühlte sich leicht aus dem Gleichgewicht gebracht , ein sicheres Zeichen dafür das sie in Gefahr waren.

Mit einem Gong öffnette sich die Lifttür,und Nadila schob Dotaney fast schon unsanft ins Innere der Transportkabiene.
Die Sekunden bis sich die Türen wieder schlossen zogen sich unnatürlich in die länge und kamen ihr vor wie eine kleine Ewigkeit.

Als sich die Transportkabiene endlich in Bewegung setzte atmete Nadila erleichtert aus.
Wenn sie erst im Speeder sitzen würden würde sie sich erheblich wohler fühlen.



Krusa Mentu hatte es geschaft ! Sein schnelles Eingreifen um die Daten dem Griff der Jedi zu entreissen war ein voller Erfolg gewesen.
Nach der kurzen Einsicht auf die Informationen des Datenkristalls konnte er nun auch den Standort des Wissenschafftlers ausmachen.

Mit einem geklauten Speederbike jagde er zwischen den Türmen der Stadt hindurch auf dem Weg zum Hotel , wo man Dotaney versteckt hielt.

Würde es ihm gelingen den Mann zu entführen hätte er alles was er bräuchte um den ersten Teil seines Planes zuende zu bringen.
Sollte er den Wissenschaftler nicht lebend bekommen so würde er Tod zumindest keinen Unsinn anstellen können der ihn bei seinem Plänen behindern könnte.

In beiden Fällen würde kein dritter Zugriff auf das haben was er sich gerade unter den Nagel riss.
Rasant lenkte er sein Speederbike durch den Verkehr , er durfte keine Zeit verlieren. Jede Sekunde zählte um vor den drei Jedi am Unterschlupf des Wissenschaftlers an zu kommen.

Endlich nach einer ihm endlos vorgekommenen Flugzeit kam der Hoteltower in Sichtweite.
Mentu schaltete einen Gang runter und scherte beschleunigend aus dem Verkehrsstrom aus.



Die Türen des Lift glitten zur Seite und gaben den Weg auf das überdachte Speederparkdeck frei.
Die Padawanschülerin verlies die Kabine und lies ihren Blick sorgsam hin und her schweifen .Alle ihre Sinne waren nun angespannt.

Als sie nichts bedrohliches enddecken konnte nickte sie Dotaney zu , um ihm zu verstehen zu geben das die Luft rein war und er ihr folgen sollte.

Der eingeschüchterte Mann hatte im Moment garnicht den Mut die Entscheidungen seiner Leibwächterin anzuzweifeln und gehorchte ihr mit sorgenvoller Miene sofort.
Dicht nebeneinander schritten sie durch die Reihen der geparkten und meist den Wohlstand ihrer Besitzer wiederspiegelnden Speeder.

Ihr eigener war nur noch wenige Schritte entfernt , es hatte den Anschein als würde die Sache gut gehen und sie würden im Gewimmel des Verkehrs untertauchen können.

Nadila öffnette die Tür zu dem blauen Flitzer den Biotech Zentu für sie hier bereit gestellt hatte. und der Docktor bestieg das Vehicle ohne ein weiteres Wort zu verlieren , allerdings wirkte er für einen kleinen Augenblick etwas entspannter als gerade eben noch.

Gerade wollte sich Nadila hinter die Steueramaturen klemmen als ein Speederbike mit halsbrecherischen Tempo das Parkdeck erreichte.

Für einen Moment hatte sie das Gefühl einen Eimer Eiswasser über ihre Lekku gegossen zu bekommen als sie erkannte das das Bike von einem Mandalorianer gesteuert wurde , der nun quer vor der Ausfahrt stand um ihnen den Weg zu versperren.

"Was ist los ? Wer ist das ?" Dotaney klang fast panisch.

"Halten sie sich fest , das wird jetzt etwas ruppig!" rief ihm Nadila zu als sie auf den Fahrersitz sprang und den Antrieb des Speeders aufheulen lies.

Der Mandalorianer stieg selbstsicher und lässig von seinem Bike und baute sich breitbeinig vor ihm auf.
Er schien sich sehr sicher zu sein das ihn die kleine Twilek ihn nicht über den Haufen fahren würde.

Eine dramatische Fehleinschätzung wie er schnell feststellen mußte , denn die grünhäutige
beschleunigte ihr Fahrzeug so stark sie konnte , und sie hielt direkt auf Mentu zu.
Mit einem gekonnten Sprung wich Krusa Mentu dem Speeder aus welcher direkt auf ihn zuhielt und krachend das Speederbike zur seite fegte.

Kaum das er sich abgerollt hatte feuerte er einen kleinen Peilsender auf die flüchtenden ab welcher sich am Heck des Firmenspeeders festsetzte. und sofort seine Arbeit aufnahm.
Der Mandalorianer erhob sich wieder und sah den beiden nach, welche in einem wahnsinnigen Tempo ihr Heil in der Flucht suchten.
Dann ging er auf den nächstbesten Speeder zu um die Verfolgung aufzunehmen.

Nachdem Nadila sich in den fliessenden Verkehr eingefedelt hatte , gab sie die Zielkoordinaten in den Navicomputer ein und hatte nun Zeit nach ihrem Schützling zu sehen.

"Ist alles in Ordnung mit ihnen ?" fragte sie besorgt .

Dotaney sah sie ungläubig an.

"Was glauben sie ? Bis vor kurzem war ich noch ein Mann der sein Leben der Forschung verschrieben hatte und zwischen seinem Labor und seinem Zuhause sein Dasein fristete. Ruhig und überschaubar und nun werde ich gejagd wie ein....ach vergessen sie es!"

"Bitte versuchen sie sich zu beruhigen Doktor sie müßen mir helfen den Verkehr im Auge zu behalten. Ich denke das uns der Kerl verfolgen wird." versuchte Nadila auf den Mann einzuwirken der nun wie ein Häufchen Elend auf seinem Sitz zusammen sackte.

"Es ist also noch nicht vorbei ?" schluckte dieser.

"Ich fürchte nicht , aber wenn wir zusammen arbeiten schaffen wir es ganz sicher , soweit ist unser Weg nicht."



Krusa Mentu fädelte sich geruhsam in den nicht enden wollenden Verkehrsfluß ein und folgte dem Signal seines Peilsenders.

Der Wissenschaftler würde ihm nicht entkommen.
Diesen Mann zu verschleppen würde wertvoller sein als der Datenkristall selbst und die Durchführung seines Plans erheblich beschleunigen.

Das einzige was ihn zwischen dem Abschluss seiner Mission und der nächsten Phase trennte waren die verdammten Jedi , welche ihre Finger immer dann im Spiel hatten wenn man sie am wenigsten gebrauchen konnte.
Ein Jedi war ein zu bewältigendes Problem , zwei Jedi schon etwas anderes aber gleich drei oder vielleicht sogar vier waren ein echtes Problem.

Er mußte behutsam vorgehen auch wenn das kostbare Zeit kosten würde. Bisher hatte er noch immer bekommen was er wollte und auch dieses mal würde es nicht anders sein.



Monral Tunasy stützte seinen Meister als die drei Jedi und unter dem Protest des Medidroiden den Behandlungsraum in richtung der Landeplattformen einige Stockwerke über ihnen verließen.
Mazaries Wunde war notdürftig zusammen geflickt worden und eigendlich hätte der Jedi einige Tage im Krankenhaus verbringen müssen , doch war das für den Jedi völlig inaktzeptabel.

Der Verlust der Daten so kurz vor Beendigung seiner Mission lies das einfach nicht zu.
Dazu kam die Tatsache das ein in seinen Augen noch wichtigeres Ziel zu verfolgen war , Krusa Mentu.
Er jagte diesen Mandolrianer schon seit langer Zeit und immer wieder war es dem Kerl gelungen ihm zu entwischen , ja schlimmer noch , mindestens drei Jedi hatte dieser Mann auf dem Gewissen.

Der Zabrak wollte diese blutige Spur die Krusa durch die Galaxis zog nicht weiter hinnehmen.
Die Sache war für ihn schon lange etwas persönliches geworden, auch wenn er sich immer wieder ins Gedächtnis rufen musste das solche Fehden nicht die Art der Jedi waren.

Das es dem Mandolrianer gelungen war ihn hinterrücks zu überraschen nagte an seinem Selbstwertgefühl.
Wäre sein Padawan nicht gewesen und hätte Tarvin nicht rechtzeitig eingegriffen hätte es noch schlimmer ausgehen können.

Die Macht hatte ihm eine Lektion in Demut erteilt.
Dankbar sah er auf den Rücken seines alten Freundes der schweigsam voran ging.
Wahrscheinlich sorgte er sich über seine Schülerin.

Die Tatsache das er wieder einen Padawan zu sich genommen hatte freute Mazarie insgeheim.
Die Weisheit und Besonnenheit von Tarvin Yar Om wäre verschwendet gewesen hätte er sich entschlossen sie nicht an junge Jedi weiter zu geben.

Insgeheim wünschte sich Mazarie manchmal er hätte die Ruhe seines Freundes , doch so glaubte er würde das Blut eines Zabrak heißer durch die Adern fließen als das eines Menschen.

Schweigend betraten die drei den Aufzug. Ein kleiner Raumer von Biotech Zentu würde oben bereits auf sie warten um sie von Corellia fort zu bringen.
Wären sie erst einmal an Bord des Schiffs würde er sich weiter erholen können.



Mentu erkannte wohin der Doktor gebracht wurde und war nicht allzusehr überrascht.
Das Signal steuerte eines der Krankenhäuser an , also war sein erster Verdacht richtig gewesen.
Es waren also sicherlich vier Jedi.

Nachdenklich knirschte er mit den Zähnen.
Sie würden sich wohl kaum in einem Krankenhaus verstecken und abwarten bis er abgezogen war. Vermutlich wußten sie bereits das er versucht hatte den Wissenschaftler zu erwischen und sammelten sich nun um den Mann besser schützen zu können oder vielleicht sogar den Planeten zu verlassen.

Ja das musste es sein, sie würden den Mann von hier weg bringen, zumindest würde er das tun und er sah keinen Grund warum die Jedi anders handeln sollten.

Das Versteck von Dotaney war aufgeflogen , sie brauchten ein neues.
Krusa Mentu beschleunigte seinen Speeder und scherte aus dem Verkehr aus um das Krankenhaus vor den Flüchtenden zu erreichen.



Nadila spürte die Nähe ihres Meisters. Das Krankenhaus war fast erreicht. Eine unheimliche Anspannung löste sich von ihr.
Würde sie erst bei ihrem Meister sein wäre sie sicherer und sie hätte nicht versagt.

Dotaney blickte sich noch immer hektisch und ängstlich um , immer darauf bedacht einen vermeindlichen Verfolger ausmachen zu können.

"Wir haben es geschafft , Meister Yar Om erwartet uns bereits." sagte sie beruhigend und ein kleines Lächeln flog über ihre Lippen.

Mit einer sichtlich unglaublichen Erleichterung sackte Dotaney auf dem Beifahrersitz wie ein Häufchen Elend zusammen.

Nadila bemerkte seinen Angstschweiß und seine zitternden Hände. Diesem Druck war der Mann nicht gewachsen , er brauchte dringend eine Pause um sich etwas erholen zu können.

Behutsam lenkte sie ihr Fahrzeug auf die Landeplattformen des Krankenhauses zu.
Ein sichelförmiges Raumschiff mit einem kleinen Kuppelaufbau hatte ihr Interesse geweckt.
Aus irgendeinem Grund wusste sie das das ihr Ziel war. Sie würden damit Corellia verlassen , und das war ihr garnicht so unrecht.

Der Speeder landete sanft und glitt langsam direkt unter die Einstiegslucke des Schiffs , wo sie Meister Tarvin bereits erwartete.
Sich noch einmal rasch umsehend vericherte sich Nadila das die Luft rein war bevor sie ihren Schützling aus dem Speeder half.

"Gut gemacht Nadila . Kommt an Bord wir haben wahrscheinlich nur wenig Zeit. Hattest du Probleme ?"

Die sanfte Stimme ihres Meisters wirkte in diesem Moment wie eine Quelle der Ruhe und lies die Padawanschülerin tief ein und aus atmen.

"Einen Mandalorianer , aber wir konnten ihn abhängen Meister."


Krusa Mentu hatte das derzeit einzige Hyperraum fähige Schiff auf den Plattformen mit einem weiteren Peilsender versehen , welcher in der Lage war den Navicomputer des Schiffs anzuzapfen und ihm so seine Sprungkorrdinaten zu übermitteln.

Danach hatte er sich rasch auf ein Gebäude gegenüber zurück gezogen von dem aus er einen guten Überblick zu den Plattformen hatte.

Keinen Augenblick zu Früh denn kaum hatte er sein Fernglas angesetzt um die alles beobachten zu können traten die drei Jedi aus einer der großen Türen zur Plattform und steuerten direkt auf den kleinen Raumer zu.

Der Mandalorianer nickte zufrieden , er hatte richtig vermutet.
Kaum das die Jedi das Schiff betreten hatten landete der Speeder mit Dotaney und die beiden Insassen stiegen nach einem sehr kurzen Wortwechsel um.

"Viel zu leicht !" brummte der Mandalorianer zufrieden , als er den Raumer in den Wolken verschwinden sah.



Dotaney hatte sich in seine Kabine zurück gezogen. Umgeben von vier Jedi irgendwo tief in den Weiten des Hyperraum fühlte er sich vermutlich das erste mal seit Wochen der Angst
halbwegs sicher,und so forderte sein Körper den Tribut der ihm zustand.
Der gehetzte schlief tief und fest.

Nadila hatte bemerkt wie sich Nachdenklichkeit und eine Spur von Trauer wie ein dunkles Tuch über ihren Meister gesenkt hatten, seit das Schiff gesprungen war.

Eine Reaktion die sie verwirrte , denn eigendlich war dieser Moment ein Augenblick des Triumphs über ihren Verfolger gewesen.

Sie waren entkommen und Dotaney war unversehrt.
Was also plagte Meister Yar Om ?

Als sie sich dazu durchringen konnte ihn zu fragen erhielt sie nur eine Antwort die eines Jedi würdig war und doch unbefriedigend auf sie wirkte.
Sie bestand nur aus einem Wort das alles aussagte und doch alles offen lies , Erinnerungen.

Nadila hätte ihn nur zu gerne aufgemuntert doch erkannte sie das ihr Meister für eine Zeit alleine sein musste um die Schatten der Vergangenheit wieder in den Mahlstrom der Zeit zu verbannen,und so entschied sie sich den beiden anderen Jedi in der kleinen Lounge des Schiffes Gesellschafft zu leisten.

Viel zu selten hatte sie die Gelegenheit mit anderen Jedi zu sprechen,und so könnte die Situation eine angenehme Abwechslung bieten um auf andere Gedanken zu kommen.

Der Zabrak und der Togruta hatten es sich auf einer weißen Ecksitzgruppe gemütlich gemacht und besprachen ihre weiteren Schritte um wieder an die Daten zu kommen die man ihnen entrissen hatte.
Als sie Nadila sahen baten sie sie freundlich sich zu ihnen zu ihnen zu setzen.
Eine Aufforderung der sie nur all zu gern nach kam.

"Wie geht es Euch Meister Mazarie ?" erkundigte sich die Padawan Schülerin mit aufrichtiger Sorge.

Der Jediritter lächelte : "Wenn du auf meine Verletzung anspielst , so geht es mir wahrscheinlich besser als ich selbst noch vor einigen Stunden für möglich gehalten hätte.
Die Macht hat mir eine kleine Lektion erteilt.


Die Padawane sahen den Zabrak neugierig an,es war leicht zu erkennen das sie eine Erklärung erwarteten.
Nach einer kleinen Pause fuhr er fort.

" Ich war zu selbstsicher. Statt meine Gedanken einzig auf den Abschluss meines Auftrages zu richten befasste ich mich mit der Jagd auf den Mandalorianer den du ja nun inzwischen ebenfalls kennen gelernt hast.
Ich war abgelenkt und bekam dafür die Rechnung präsentiert. Lasst euch das eine Lehre für die Zukunft sein Padawane , Nachlässigkeit kann selbst erfahrene Jedi das Leben kosten."


Monral Tunasy sah seinen Meister schuldbewusst an

Ich hätte es spüren müssen , es tut mir Leid Meister.

"Du hast keinerlei Schuld mein Schüler. Es ist nicht deine Aufgabe eine Mission die mir aufgetragen wurde zuende zu führen weil dein anscheinend bereits viel zu alter Meister dazu neigt töricht zu werden."

Der Jedi jagte den Mandalorianer also bereits seit einiger Zeit , was Nadila zu dem Schluss kommen lies das der Mann wohl um einiges gefährlicher war als sie sich bisher bewusst gemacht hatte.
"Warum jagd ihr diesen Mann Meister Mazarie ?" fragte sie schliesslich.

"Tarvin hat es dir also nicht erzählt ?" der Zabrak legte den Kopf etwas schief und sah Nadila nachdenklich an. Der Togruta fixierte sie förmlich mit seinem Blick und sie bekam das Gefühl nicht los das der andere Padawan mehr über die Vergangenheit ihres Meister wusste als sie selbst.

Tatsächlich hatte Meister Yar Om bisher nur wenig aus seiner Vergangenheit erzählt. Er vertrat die Meinung das es wichtiger sei im Jetzt zu Leben und sich der Gegenwart bewusst zu sein statt die Augen nach hinten zu richten, deswegen hatte sie ihn auch nur sehr selten nach seinen Erlebnissen aus frühren Tagen befragt..

Befar Mazarie holte tief Luft , beugte sich etwas vor und begann mit gedämpfter Stimme zu sprechen.

"Dieser Mandalorianer heisst Krusa Mentu. Er wird wegen den Morden an mindestens drei Jedi vom Orden verfolgt. Einer davon war der erste Padawan von Tarvin , dein Vorgänger.
Als das Machtband zwischen ihm und seinem Padawan zerrissen wurde traf es deinen Meister so schwer das er sich völlig zurück zog und die Einsamkeit suchte.
Er wollte nie wieder einen Schüler annehmen. Ich vermute das die Trauer in ihm Gefühle hervor brachte die drohten ihn vom Pfad abzubringen , aber das ist reine Spekulation."


Der Jediritter sah sich kurz um , er wollte wohl sicher gehen das niemand und schon garnicht sein alter Weggefährte ihnen zuhörte.

Während ich die Herausforderung annahm den Kerl zu stellen und seiner rechtmässigen Strafe zuzuführen verschwand dein Meister um die Wunden zu heilen die der Verlust in ihm gerissen hatte um nicht vom Weg der Jedi abzuweichen.
Es muss eine der schwersten Entscheidungen gewesen sein die ein Jedi in seinem Leben fällen kann. Seine Treue zum Kodex gegen seinen Schmerz und die Möglichkeit diesen rasch zu mindern.
Er hat letztlich gesiegt , denn nun hat er dich als Schülerin angenommen und wurde dadurch stärker als ich es vermutlich je werden werde.


Nadila sah die beiden betroffen an. Das waren also die Geister der Vergangenheit die ihren Meister nun einholten.
Sie war in eine finale Entscheidungsschlacht geraten. Der Wille der Macht hatte ihren Meister hierher geführt und ihr war klar das der Prozess der Gesundung der Seele Meister Tarvins nun auf die letzte Prüfung traf.

Er musste das vorhin gespürt haben , so wie sie gespürt hatte das er Ruhe brauchte um sich über einiges klar zu werden.
Nadila spürte plötzlich einen grossen Druck auf ihren Schultern lasten , welche Rolle würde sie in diesem Konflikt noch spielen.

Er wurde stärker Meister Mazarie ?"

Wenn du dich dem geistigen Kampf stellst den wir Jedi ständig führen um dem Kodex gerecht zu werden,wirst du irgendwann auf die Probe gestellt. Tarvin hat den Kampf gegen seine Gefühle aufgenommen und Weisheit erlangt.
Weisheit die du niemals in Holoarchiven erlangen kannst junge Padawan , sein Weg ist nur von wirklichen starken Jedi zu beschreiten ohne das sie von der Lehre abfallen.
Du hast allen Grund deinen Meister zu ehren.


Die Worte des Zabrak hatten sie tief berührt. Nadila entschuldigte sich und zog sich zur Meditation zurück, während sich das Schiff weiter auf Cerea zu bewegte, ohne zu wissen das ein kleiner Sender unaufhörlich ihre Flugroute an den Navicomputer eines kleinen Schiffes im Orbit um Corellia übermittelte.



Krusa Mentu war wieder an Bord seines Schiffes Bloodhound und grübelte über die Daten nach die er mit dem Kristall erbeutet hatte.

Das meiste was er dort an Aufzeichnungen fand verstand er nicht.
Eine gewaltige Masse an Formeln , Gleichungen und grafischen Darstellungen die wohl mehr als nur ein paar Jahre Biokinetische Studien voraus setzten um ihnen folgen zu können.

Das war es jedoch nicht wonach er nun suchte.
Der Mandalorianer brauchte etwas , etwas das es ihm erlaubte die vier Jedi in zwei Gruppen aufzuteilen.
Mit allen zusammen konnte selbst er unmöglich allein fertig werden und er wollte unbedingt den Wissenschafftler der all das hier aufgezeichnet hatte.

Es wäre sicher leichter seine Ziele zu verwirklichen wenn er diesen Mann an seinen Forschungsergebnissen weiter arbeiten zu lies als einen anderen Wissenschafftler zu organisieren der sich erst in die Materie einarbeiten musste und vielleicht etwas übersah.

Sein Blick jagte weiter über den blau flimmernden Holoscreen der unablässig Datenmengen vor seinen Augen tanzen ließ , und schliesslich stoppte er.

Neugierig beugte sich Mentu etwas nach vorne und ein kaltes zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen.
Er hatte gefunden was er gesucht hatte und binnen weniger Sekunden hatte er einen Plan.

Flink hasteten seine Finger über die Amaturen vor ihm und der Holoscreen öffnette eine Sternenkarte.
Einige wenige Eingaben auf der Konsole später nickte er mit grimmiger Entschlossenheit und baute eine holographische Verbindung auf.

Die kleine flimmernde Gestalt die auf den amaturen vor ihm auftauchte schien nicht wirklich erfreut darüber zu sein bei irgend etwas unterbrochen worden zu sein und entsprechend unfreundlich war der Tonfall der Mentu entgegen krächzte.

"Mentu ! Ist ne Zeitlang her das du dich gemeldet hast. Was willst du ?

"Du und deine Männer schulden mir noch einen Gefallen Duskan und den fordere ich nun ein."

"Und worum geht es ? Ich bezahle meine Schulden aber ich warne dich übereiz unsere Gutmütigkeit nicht , denn auch wir haben Grenzen."
Mentu machte eine wegwischende Handbewegung.

Der Duskan den ich kannte interessierte nur was für ihn rausspringt und dann lieferte er. Kann es sein das du alt wirst ? "

Die kleine Holofigur richtete sich nun zur vollen Größe auf und schleuderte einen Umhang zur Seite der den Blick auf eine mandalorianische Rüstung verborgen hatte.

"Was also sollen wir für dich erledigen und was springt dabei für mich raus Krusa ?"

Mentu lehnte sich nun entspannt zurück und faltete seine Hände.

Im Ribo-System gibt es einen kleinen staubigen Planeten, ziemlich trostlos , heiß und allgemein sehr unerfreulich. Auf diesem Planeten befindet sich ein geheimes Labor von Biotech Zentu."

"Und weiter ?" plärrte die Stimme des Hologramms.

"Ihr werdet dort eindringen und stehlen was ihr tragen könnt. Ich will Daten , Maschienen , Laboreinrichtungen und wenn möglich sogar ein oder zwei Wissenschafftler. Die Anlage ist nicht wirklich geschützt , sie liegt unter der Erde und oben drüber steht sowas wie eine verarmte Wasserfarm.
Und nun kommt das was dir am meisten Freude machen wird Duskan."


Stumm wartete das Holographische Abbild darauf das Mentu fort fuhr.

Du wirst einen Stimmenmodulator einsetzen und ihn auf meine Stimme einstellen , deine Leute werden dich mit meinem Namen ansprechen , alles muss so geschehen das die Sicherheitsaufzeichnungen keinen Zweifel daran lassen das ich das war , verstanden ?"

Duskan lachte krächzend aber sichtlich amüsiert.

"Du willst das ich ein Ding drehe und alle Welt denkt du wärst es gewesen. Du hast recht das klingt nach einem riesen Spass aber ich verstehe nicht recht wieso.

"Das Wieso ist meine Sache , ich hole die Ware dann in deinem Versteck ab. Danach sind wir quitt."

Der holographische Mandalorianer überlegte einen Moment und nickte dann zustimmend.

Wann solls los gehen ?"

Ihr macht euch direkt auf den Weg und bringt es hinter euch. Die Sache muss in zwei Tagen erledigt sein. Sobald du es durchgezogen hast informierst du mich.
Ich übermittele dir alle Daten die du brauchst.


Krusa aktivierte einen kleinen Datentransfer und beendete die Verbindung ohne ein weiteres Wort zu sagen.
Nun musste er warten.
42.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Nadila« (28. August 2011, 14:42)


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Sonntag, 28. August 2011, 14:48

Während Monral und Nadila bei Dotaney in der kleinen Hütte für etwas Behaglichkeit sorgten , waren Tarvin und Befar an Bord des Schiffes zurück gekehrt um einem Kontaktversuch des Ordens nach zu kommen

Fast einen ganzen Tag waren sie bereits auf Cerea und die erste Nacht hatten sie noch an Bord verbracht

Tarvin Yar Om hatte den Orden kontaktiert um einen Zwischenbericht der Mission abzugeben und sich neue Informationen zu beschaffen.

Viel war geschehen in den letzten Tagen , Dinge die den Jedi nachdenklich gemacht hatten.
Seine Vergangenheit hatte ihn eingeholt und er musste sich ihr stellen.

Nun einige Stunden nach seinem ersten Gespräch mit dem Tempel auf Thyton meldete sich dieser zurück , was nur bedeuten konnte das es Neuigkeiten gab.

Die beiden Jedi standen vor einem kleinen runden Tisch an Bord des Firmenschiffes in den ein kleiner Holoprojektor eingebaut war und schalteten auf einen gesicherten Kanal um ausschließen zu können das jemand das Gespräch verfolgte.

Das Abbild einer kleinen Menschenfrau in reiferem Alter erschien auf dem Tisch.

Ich grüsse euch Jedi Yar Om und Jedi Mazarie es gibt wichtige neue Entwicklungen in der Mission die euch anvertraut ist.
Krusa Mentu hat vor knapp einer Stunde ein geheimes Forschungslabor im Ribo -System überfallen.
Der Sicherheitsdienst von Biotech-Zentu hat uns freundlicherweise sofort darüber informiert und uns Aufzeichnungen der Überwachungssysteme zukommen lassen.

Dieses Labor stellt die Prototypen des Implantats her das Doktor Dotaney entwickelt hat.

Eine Eingreiftruppe des Sicherheitsdienstes des Konzerns ist bereits auf dem Weg, kann aber frühstens in drei Stunden Vorort sein. Laut den Daten die wir über das Schiff haben das euch zur Verfügung steht könntet ihr es in knapp einer Stunde schaffen und diesen Angriff vereiteln.

Ich übermittele nun die Aufzeichnungen von Biotech Zentu.
Möge die Macht mit euch sein.


Das Hologramm flackerte kurz auf und erlosch.
Der Zabrak sah Tarvin mit einem funkeln in den Augen an , sein Jagdfieber war erneut entfacht worden.

"Ich werde mich sofort auf den Weg machen doch du alter Freund wirst mir mit deiner Verletzung diesmal nicht zur Seite stehen . " sagte Tarvin mit ruhiger Stimme und legte dem anderen Jedi sanft die Hand auf die Schulter.

Dieser verzog leicht das Gesicht und protestierte.

"Es ist mein Auftrag den Kerl zu stellen. Ich jage ihn nun schon seit Jahren."

Tarvin sah dem Zabrak tief in die Augen und ergriff erneut das Wort.

"Du und dein Padawan schützen hier Dotaney und ich werde mit Nadila ins Ribo-System fliegen , ich vertraue dir meinen Auftrag an , vertraue du mir auch Befar, dieser Kampf ist der meine."

Mazaries Unwille war selbst für einen nicht Machtsensitiven leicht zu spüren.All die Mühe und Hartnäckigkeit die er in den letzten Jahren investiert hatte um diesen Kerl endlich zu stellen und jetzt war er so nah dran.

Mazarie musste sich selber eingestehen das die Sache inzwischen zu einer Passion geworden war , einer Leidenschafft gleich kam und einer persönlichen Fehde glich.

Nein das war nicht der Weg der Jedi , er hatte sich in seiner Jagd auf Krusa Mentu ein Stück weit verloren.

Wenn jemandem die Aufgabe zufallen sollte den Mandalorianer seiner gerechten Strafe zuzuführen war es Tarvin Yar Om.
Ihm hatte er unausprechlichen Schmerz bereitet , Mazarie würde sich dem Willen der Macht fügen.

"Ich gehe und schicke dir Nadila"

Die Enttäuschung in seiner Stimme war kaum zu überhören , Sorge um seinen Freund und der schwere Schritt nun den Weg für diesen frei zu machen nagten an ihm.

Tarvin nickte ihm bedächtig zu : " Danke Befar."

"Möge die Macht mit Dir sein Tarvin" der Zabrak wandte sich zum gehen , hielt dann aber noch einmal inne und fügte hinzu : " Tritt ihm in den Hintern !"
Ein Lächeln huschte über die Lippen beider Jedi als sie sich voneinander abwandten.
Tarvin Informierte den Piloten über das Ziel und machte sich an die übermittelten Aufzeichnungen des Überfalls, während er auf seine Schülerin wartete.

Es war deutlich ein Mandalorianer zu erkennen der an der spitze einer kleinen Gruppe Zwiellichtiger Gestalten die Sicherheitssysteme Überwand.

Zweimal wurde er mit seinem Namen angesprochen ansonsten nur mit Boss.
Irgend etwas jedoch machte Tarvin misstrauisch. Es war nur ein Gefühl fernab jeder Logik.
Er aktivierte die Protokolle der Stimmenanalyse da man Mentu unter seinem Helm ja nicht erkennen konnte und erhielt eine positive Bestättigung.

Alles deutete auf Mentu doch warum verschwand sein Zweifel nicht ?

Nadila hetzte so schnell sie konnte zum Raumschiff nachdem ihr Meister Mazarie kurz gesagt hatte das ihr Meister sie brauchen würde.
Was genau geschehen war hatte er ihr nicht gesagt , doch war das auch nicht nötig.
Jediritter Mazarie war gelaufen gekommen , er hatte es sehr eilig ihr den Ruf ihres Meisters zu kommen zu lassen. Alles was sie wissen müsste würde ihr ihr Meister sagen , das wusste sie.

Mit großen Schritten jagte sie die Rampe ins innere des Schiffs hinauf , welche sich direkt hinter ihr schloss. Sie bemerkte wie die Triebwerke zu fauchen begannen.
Sie flogen ab ! Ohne Dotaney und die anderen ?
Die Padawanschülerin eilte weiter zu ihrem Meister.



Die Bloodhound kreiste im Orbit über Cerea wie ein riesiger Raubvogel der bereit war sich im richtigen Augenblick auf seine Beute zu stürzen.
Duskan hatte Mentu informiert das sein Überfall begonnen hatte und nun überwachte der Mandalorianer die Zone auf der Planetenoberfläche die ihm der Peilsender unentwegt anzeigte.

Das Gebiet war sogut wie überhaupt nicht besiedelt. Das würde es ihm leichter machen an sein Ziel zu kommen.
Keine Hilfe und keine Zeugen ganz so wie er es am liebsten hatte.
Endlich spuckte der Peilsender neue Daten aus , die Jedi waren aufgebrochen und sie würden nicht törricht genug sein um Dotaney mitgenommen zu haben.

Duskan würde mit ihnen eine kleine Überraschung erleben. Ein siegessicheres schmunzeln lies seine Mundwinkel etwas zucken.



Tarvin hatte sich inzwischen in das Überwachungssystem eingeloggt und beobachtete die Piraten dabei wie sie fleissig etliche Kisten und Laborausrüstung aus der Anlage schafften.
Immer wieder tauchte ein Mandalorianer auf und gab Anweisungen.

Die Stimmenanalyse lief permanent und zeichnete jedes gesprochene Wort des Mannes auf. Die Ergebnisse der Analyse waren eindeutig ,er sprach mit Mentus Stimme.

Auch das Ziel des Überfalls machte durchaus Sinn , was also war es das Tarvin Yar Om nicht völlig überzeugte ?
Was erweckte in ihm das Bild das irgend etwas hier nicht stimmig war ?

Nadila die inzwischen kurz von ihrem Meister in die Situation eingeweiht worden war bemerkte dessen leichte Unsicherheit.

Er grübelte über die Bilder die vor ihm über den Monitor huschten .
Hoch konzentriert richtete auch sie ihren Blick auf die Geschehnisse auf Ribo
Immer wieder sah sie Leichen am Boden liegen dann sogar einmal drei gefesselte Wissenschaftler.
Die Respektlosigkeit der Piraten gegenüber ihren Gefangen und den Opfern welche ihr Leben völlig unerwartet verloren hatten lies die Twilek schaudern.

"Was beschäfftigt euch Meister ?" durchbrach sie das Schweigen.

Tarvin sah kurz zu seiner Schülerin auf und schien zu überlegen , dann antwortete er in gewohnten ruhigem Tonfall

Alles was wir hier sehen deutet darauf hin das es der Mandalorianer ist der uns schon auf Corellia Schwierigkeiten gemacht hat. Das ausgewählte Ziel , die Stimmenidentifkation er wird sogar mit Namen angesprochen, doch etwas in mir lässt mich zweifeln das er ist."

Nadila hob eine Augenbraue an. In der Tat schien alles auf diesen Mentu hinzuweisen.

"Vielleicht ein Klon , Meister ?"

Tarvin lächelte ; Nein sicher kein Klon , doch das Auge kann den Geist täuschen , du weisst das nicht alles was wir zu sehen bekommen das ist was tatsächlich da ist.""

Dann haltet ihr es für eine Falle Meister ?"

"Wenn es eine ist dann gilt sie nicht uns." brummte der Jedi nun sorgenvoll.

Nadila erschrak : Dotaney ! Wir müssen sofort umkehren !"

Tarvin legte seine Hand auf den Arm seiner Schülerin um sie zu beruhigen.

"Wir sind inzwischen näher am Ribo-System als an Cerea, wenn wir nun umkehren werden die Mitarbeiter von Biotech Zentu zu spät Hilfe bekommen . Wer kann sagen was sie diese Piraten mit ihnen vor haben. Eines ist in jedem Fall sicher , Krusa Mentu hat seine Finger im Spiel.

Nadila war hin und her gerissen, ja ihr Meister hatte wie immer Recht. Sie konnten den Wissenschafftlern auf Ribo ihre Hilfe nicht verweigern jetzt wo sie bereits so nahe bei ihnen waren, doch der ihnen Anvertraute Dotaney und die beiden anderen Jedi schwebten womöglich in großer Gefahr,und sie hatten keine Möglichkeit sie zu warnen.

"Meister , Meister Mazarie ist noch immer verletzt und Padawan Tunasy ist seiner Prüfung zum Ritter nicht mehr fern doch glaube ich nicht das er alleine mit dem Mandalorianer fertig wird.
Sie könnten sterben !"


Tarvin erhob sich aus dem Sessel und legte seiner Schülerin nun beide Hände auf die Schultern. Eine sofortige Beruhigung trat bei ihr ein.

"Nadila du musst lernen deinen Brüdern und Schwestern mehr Vertrauen entgegen zu bringen. Befar ist ein erfahrener Jedi und Tunasy ein sehr tapferer Padawan. Ich habe ihn kämpfen sehen.
Was geschehen wird ist der Wille der Macht , und weder du noch ich können daran etwas ändern. Die zwei werden zurecht kommen und wir werden denen helfen die unsere Hilfe benötigen.


Nadila senkte ihre Augen und atmete tief ein.Sie wäre beinahe drauf und dran gewesen die Leute auf Ribo im Stich zu lassen , das Leben weniger gegen das vieler zu tauschen.
Sie hatte tatsächlich einen Augenblick mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten gehabt als in die anderer Jedi.
Sie hatte sich dabei ertappt noch inmitten ihrer Ausbildung zu stehen, und sie war beschämt.


Mit dröhnenden Triebwerken durchstieß das Schiff mit den Jedi an Bord die nahezu Wolkenlose Atmosphäre von Ribo und nahm Kurs auf das Zielgebiet.
Der Pilot erwies sich als sehr geschickt als er einige weitläufige Canoyns ansteuerte und ungesehen zwischen zwei Felsmassiven zur Landung ansetzte.
Die Jedi entluden ein Speederbike und machten sich Staubwolken aufwirbelnd auf den Weg zum Forschungslabor , das mit der kleinen Maschiene nur wenige Minuten entfernt lag.

In etwas mehr als einer Stunde würde Verstärkung eintreffen , doch es stand zu befürchten das die Wissenschafftler diese Zeit nicht mehr hatten..



Duskan beobachtete seine Weequay beim verladen der letzten Kisten. Die Männer hatten ganze Arbeit geleistet , so wie er es von dieser kampflustigen Spezies gewohnt war.

Alles in allem war die Sache hier völlig glatt und reibungslos verlaufen. Er hatte genug Inventar und Materialien erbeutet und sogar drei der Forscher gefangen genommen, damit war seine Schuld bei Mentu beglichen als dieser ihm und seinen Männern vor zwei Jahren die Flucht aus einer Imperialen Strafkolonie ermöglicht hatte , in der sie sich sicher hätten zu tode schufften müssen.

Warum Mentu unbedingt Wert darauf legte das man ihm diesen Überfall ankreidete erschloss sich Duskan nicht doch der mandaloriansische Freibeuter war erfahren genug das er sicher nicht so leicht aus seiner Bringschuld entlassen war.
Entweder war diese Fracht weit mehr Wert als es den Anschein hatte oder es gab einen anderen Haken bei der Sache.

Mit einer lässigen Handbewegung winkte er einen seiner Männer heran.

"Sobald die Fracht vollständig an Bord ist verschwinden wir von hier. Die Gefangenen werden verhört , ich will wissen was an dem Zeug hier so wichtig ist das wir damit unsere Schuld abbezahlt haben."

Der Weequay nickte stumm und machte sich selber daran die Gefangenen an Bord des Schiffes zu treiben.
Die Sonne hier brannte gnadenloser wie auf Tatooine und Duskan war insgeheim über die Klimaregulierung seiner Rüstung froh die seinen Körper angenehm herunter kühlte.
Als sein Blick über den Horizont schweifte blieb er an einer sich schnell nähernden Staubfahne hängen.

"Wir bekommen Besuch !" rief er seinen Leuten zu die augenblicklich den Verladevorgang abbrachen und zu ihren Blastern griffen.


Tarvin steuerte das Speederbike mit Höchstgeschwindigkeit über die sandige Oberfläche des Planeten , und Nadila die sich fest an ihn klammerte um nicht herunter zu fallen versuchte sich zu beruhigen und ihren Geist frei zu machen.
Ihr war im Moment nicht klar was sie mehr aufwühlte , die Aussicht gleich in einen echten Kampf verwickelt zu werden oder das halsbrecherische Tempo mit dem ihr Meister diesem Kampf entgegen jagdte

"Halte dich hinter mir Nadila und befreie deinen Geist von allem was dich daran hindern könnte dich der Macht hinzugeben !" rief ihr Tarvin zu und Nadila deren Kopf auf dem Rücken ihres Meisters ruhte nickte nur.
Ihr Herz schlug so heftig das sie das Gefühl nicht los wurde es würde ihr gleich den Brustkorb sprengen.
Hatte da gerade etwas aufgeleuchtet ?

"Sie haben uns schon bemerkt , es geht los !" lies der Jedi seine Schülerin wissen, dann riss er das Bike herum und löste sich mit einem von der Macht geleiteten Sprung von seinem Sitz. Noch in der Luft leuchtete sein Schwert auf.

Nadila schwang sich mit einer Rolle Rückwärts vom Bike die sicherlich nicht weniger eindrucksvoll aussah.
Surrend fuhr die Laserklinge noch in ihrem Sprung aus dem Griff und ermöglichte ihr im letzten Augenblick zwei gut gezielte Blasterschüsse abzuwehren.

Nun war ihr Geist frei, die Gefühle und Sorgen die sie noch eben drohten für sich einzunehmen waren verschwunden.
Mit einem weiteren riesigen Satz brachte sie die Distanz zwischen ihr und zwei der Piraten hinter sich , welche sich eben noch in sicherer Entfernung zu der Twilek wähnten.

Während der eine sich mit einer schnellen Rolle über den staubigen Boden aus dem direkten Radius ihres Schwertes brachte hatte sein Kumpane weniger Glück.

Die Padawanschülerin kreiselte in einem unglaublichen Tempo um den Mann herum und jagde ihm die Laserklinge direkt in den Rücken wo sie den Körper durchstieß und aus der Brust wieder hervor trat.
Leblos sackte der Weequay zu Boden , als der andere bereits wieder zu feuern begann.

Völlig instinktiv parierte Nadila das Feuer des Piraten und tanzte förmlich in tödlicher Eleganz auf ihn zu als neben ihr weitere Plasmaentladungen einschlugen und einen Funkenregen auslösten als diese zwei Kisten neben ihr trafen.
Schnell wirbelte sie herum , Die Spitze ihres Lichtschwerts trennte dabei beinahe beiläufig den Kopf des Piraten vor ihr von den Schultern.

Die Zeit und der Raum schienen in diesen Augenblicken still zu stehen.
Nadila verspührte etwas das sie noch nicht kannte , etwas das plötzlich in ihren Geist einzudringen drohte.
Etwas in ihrer Seele zersprang plötzlich wie Glas , als ob sie etwas unwiederbringliches verloren hätte..
Dieser kleine Moment des stockens war das worauf der dritte gewartet hatte , er warf seinen Blaster zur Seite und zog ein Vibroschwert von seinem Rücken.

Mit einem furchterregenden Schreien warf er sich auf die ihm körperlich klar unterlegene Padawanschülerin.
Nur um Haaresbreite entging sie dem mit voller Wucht geführten Schlag.
Leichtfüssig tänzelte sie um den Angreifer herum , dessen Blick nun für eine Sekunde zu seinem Schiff glitt das die Triebwerke startete, doch anstatt das der Pirat versuchte schnell an Bord zu kommen , setzte er zu einem weiteren Angriff an.

Nadila stürzte sich dem Mann entgegen , tauchte unter seinem hieb ab und stieß von unten mit ihrer Klinge zu.
Noch bevor sie den Weequay fallen sah wurde er von einer dichten Sandwolke verschluckt die sie nun einhüllteund zu ersticken drohte.

Das Schiff hob ab!

Hustend taumelte Nadila in die Richtung in der sie die Kisten vermutete. Wo war ihr Meister ?

Als sich der Staub legte herrschte völlige Stille.
Was hatte sie getan ? Zum ersten mal in ihrem Leben hatte sie ihre Klinge wirklich gegen Lebewesen eingesetzt, und sie hatte....getötet.

Sie hatte sich immer wieder damit auseinander gesetzt das es irgendwann einmal dazu kommen könnte doch war sie nicht auf das Gefühl der Schuld gefasst gewesen das sich nun in ihrem Magen zu einem Stein entwickelte der drohte ihr das Innerste nach aussen zu drücken.

Vor ihr lagen drei Tote Männer die noch vor wenigen Augenblicken gelebt hatten.
Der Gedanke daran das diese Kerle sie ebenfalls umbringen wollten tröstete sie nicht.
Sie fühlte sich auf einmal schrecklich verloren. Übelkeit stieg in ihr auf.
Wo war ihr Meister ?

Sie suchte den Schauplatz des Kampfes mit verschwommen Blick ab. Tatsächlich sie hatte Tränen in den Augen , und als sie die Siluethe ihres Meisters endlich erblickte der sich ihr langsam näherte , musste sie sich übergeben.

Auf ihren Knien im Sand kauernd umklammerte ihre rechte Hand noch immer den Griff ihres Lichtschwerts.

Durch die sich noch legenden Staubschleier schritt Tarvin Yar Om langsam auf Nadila zu.

Er konnte ihren Schmerz spüren und auch die Tatsache, dass es in diesem Augenblick auch sein eigener war. Es war einer der seltenen Augenblicke, in dem Meister und Padawan eins waren mit dem, was sie empfanden.

Erfüllt von Scham und Abscheu über ihre eigene Tat erhob sich Nadila zitternd und blieb mit gesenkten Haupt gegen ihre Tränen ankämpfend stehen.

Sanft legte Tarvin Yar'Om seiner Schülerin die Hand an die Wange, dann wischte er mit dem Daumen in einer langsamen fast zärtlichen Bewegung eine Träne aus ihren Augen.

Deine Tränen entstammen aus einer guten, hellen Quelle, schäme dich ihrer nicht.“

Nach diesen Worten tat Tarvin Yar'Om etwas, das er noch nie zuvor getan hatte: Er näherte sich Nadila und küsste sie auf die Stirn.

Ein Moment in dem in der Padawanschülerin alle Dämme brachen.
Beinahe verzweifelt klammerte sie sich an ihren Meister und begann hemmungslos zu schluchzen.

Sie fühlte sich so allein mit der Schuld die sie auf sich geladen hatte und nur Meister Tarvin wusste wie sie sich fühlte. Er machte ihr keinen Vorwurf. Nicht für ihre Tat und nicht für ihre Schwäche diese so zu bereuen.

Was sie von ihm spürte war Güte und Geborgenheit.
Sie hatte die Unschuld eines Jünglings abgelegt und war nun einen nie wieder rückgängig zu machenden Schritt gegangen.

„Wie einfach ist es, einen Zweig von einem Ast zu schlagen ... und wie gleichsam schwieriger, ihn wieder dort anzubringen, damit er weiter wachsen kann?“
Sagte er und strich seiner Schülerin dabei beruhigend über den Rücken.

„Es ist gut, Nadila ... Es ist alles gut“, sprach er leise und trat wieder einen Schritt zurück.

Ihre normalerweise strahlend gelben Augen sahen Tarvin verweint an. Beinahe flehendlich als wollten sie darum bitten das er sie hielt und nie wieder los lies , doch sie wusste das das hier noch nicht beendet war.

Sie mussten zurück nach Cerea und Mazarie zur Seite stehen sofern dies noch zeitlich im Berreich des möglichen lag.

Sanft legte Tarvin seinen Arm um sie und führte sie auf diese Weise schweigend zum Speederbike. Sie mussten zurück.
Hier gab es nichts mehr für sie zutun.



Aus der Ferne beobachtete Krusa Mentu die kleine ärmliche Hütte in mitten des weiten Graslandes.
Auf einem Stein hatte sich ein bekanntes Gesicht bequem gemacht und sich der Meditation hingegeben , die anderen beiden mussten im Haus stecken.

Hätte Krusa seinen Helm nicht auf gehabt er hätte beim Anblick des Zabrak wohl ausgespuckt. Viel zu oft war ihm der Jedi in die Quere gekommen und doch empfand er gleichsam einen tiefen Respekt für den Mann den er bisher weder endgültig besiegt noch hatte dauerhaft abschütteln können.

Für den Mandalorianer stand diesmal aber zuviel auf dem Spiel als sich wieder von Mazarie verscheuchen zu lassen.
Beinahe bedauerte er es nun das er die Sache auf Corellia nicht ein für alle mal aus der Welt geschafft hatte.

Wäre der andere Jedi nicht gewesen alles wäre bereits erledigt , doch nun ging der Kampf in die nächste Runde und wie Krusa inständig hoffte die letzte.

Bisher hatte man keinerlei Verdacht geschöpft. Duskan hatte seine Sache gut gemacht.
Sollte er den Coup erfolgreich durchgezogen haben wäre alles gewonnen.

Die Energiezelle des Scharfschützengewehrs in Krusa Mentus Händen surrte leise auf als dieser die Waffe entsicherte und in Anschlag ging.

Die Bildwiedergabe des Zielfernrohrs flackerte etwas als der Mandalorianer den Zoom betätigte und das Fadenkreuz den Schädel des Zabrak direkt ins Ziel nahm.
Krusas Finger suchte den Abzug und bog sich ganz langsam durch.

Dann brach er unverzüglich ab , der Zabrak hatte geflimmert !
Das war kein Jedi sondern ein Hologramm!

Hinter ihm vernahm er das vertraute surren aktivierter Laserschwerter.
War er eben noch der Jäger hatte er sich für den Moment in Beute verwandelt . Diese verdammten Jedi hatten ihn ausgetrickst.





Sie waren in den Hyperraum gesprungen und Nadilas Körper begann wieder ihr zu gehorchen. Sie musste sich zusammen nehmen noch war all dies nicht beendet, doch konnte sie die Bilder einfach nicht abschütteln.
Auch fand sie einfach nicht die Ruhe um sich in eine Meditation zu begeben , sie war einfach noch zu aufgekratzt.

Seit ihr Meister sie auf Ribo zum Speederbike gebracht hatte und sie schliesslich gesprungen waren hatte er nichts mehr gesagt , und auch sie war verschwiegen geblieben , doch nun brach sie das Schweigen. Sie musste einfach über das erlebte reden um es besser verstehen zu können.

"Meister ich weiß das ich tun musste was ich getan habe , doch bitte verzeiht mir wenn ich euch damit jetzt behellige aber ich verstehe nicht warum es mir solchen Schmerz bereitet. Die Männer wollten mich töten und ich kam ihnen zuvor, doch warum belastet es mich so ?"

Tarvin schenkte der kleinen grünhäutigen einen gleichsam nachdenklichen wie auch wissenden Blick als er nach einigen Sekunden antwortete.

„Wäre der Tod dein Gefährte, mein Padawan, würdest du dich in seiner Gegenwart wohl fühlen, und dein Schwert hätte nichts weiter zu tun, als ihn unaufhörlich mit Nahrung zu versorgen. Doch da du das Leben achtest und dir nichts wichtiger ist, als das Leben selbst, wird dir der Tod immer Schmerzen bereiten. Und das ist gut so.“

"Dann erinnert mich der Schmerz daran das ich im Kampf nicht der dunklen Seite verfallen kann ,Meister ?"

„Solange du diesen Schmerz nach einem Kampf fühlst, weisst du, dass du dich auf der hellen Seite der Macht befindest. Was also könnte ich dich anderes lehren,Nadila als dass du dir dieses Schmerzes immer gewahr sein solltest?“

Tarvins Augen schlossen sich einen kurzen Augenblick , dann fügte er hinzu :

„Es kommen immer wieder Augenblicke, in denen du ein Leben beenden musst. Schäme dich dieser Handlung nicht, wenn dir keine andere Wahl bleibt. “

Die Twilek holte tief Luft. Ihrem Meister musste das in der Vergangenheit ebenfalls schon so ergangen sein. Zumindest schien er das beenden von Leben ebenfalls als eine schwere Bürde zu empfinden.
Ihr wurde bewusst das jedes Leben das sie jemals als Jedi nehmen würde eine Narbe auf ihrer Seele hinterlies , gleichgültig ob gerechtfertigt oder nicht.

"Meister ich möchte das ihr mir helft Leben zu erhalten und zu retten , vielleicht kann ich so einen Ausgleich schaffen."

Tarvin sah seine Schülerin mit väterlicher Güte an.

„Der Tod geht uns leichter von den Händen. Leben zu erhalten hingegen ist uns oft unmöglich. Der Weg den du einschlagen willst ist nicht weniger schmerzlich als der Weg den du gerade betreten hast , aber er ist rein und ich werde dich dabei unterstützen.

Nadila neigte in respektvoller Demut und Dankbarkeit ihr Haupt. Die Worte ihres Meisters und das Verstehen ihres Inneren waren wie ein Balsam auf ihre noch immer von dem Erlebten geschundenen Seele.
Kein Unterricht der Galaxie wäre in der Lage gewesen sie wirklich auf das erlebte vor zu bereiten.“

Nun begriff sie auch zum ersten mal wirklich was ihr Meister Mazarie auf dem Flug nach Cerea zu sagen versucht hatte als er vom immerwärenden Kampf des Jedi mit seinen Gefühlen sprach , und welche übermenschliche Leistung ihr Meister verbracht hatte als er sich nicht der Rache sondern der Lehre des Kodex hingab
Tiefe und aufrichtige Bewunderung für Tarvin erfasste sie und löste ohne das sie sich dessen in dem Moment gewahr wurde den Schmerz ab der sie noch eben peinigte.

"Danke Meister."



Nur um Haaresbreite entging Krusa Mentu der Attacke des Togruta in dessen Augen nicht weniger Entschlossenheit funkelte wie in seinen eigenen.

Hastig aktivierte der Mandalorianer sein Jetpack , doch kaum das sich seine Füße vom Boden lösten erfasste ihn soetwas wie eine Windböe die ihn mehrere Meter den Hang in Richtung des Hauses beförderte.

Die unsanfte Landung lies ihn sein Gewehr verlieren und löste in seiner Schulter einen reissenden Schmerz aus der ihm für einen Moment den Atem raubte.
Er wusste sofort das er von einem Machtstoss getroffen worden war.

"Dieses mal entkommst du mir nicht Mentu !"

fauchte ihn der Zabrak aus einigen Metern entfernung an und setzte wie auch sein Padawan nach.

Während sich Mazarie direkt vor Krusa aufbaute sprang Tunasy über dessen Kopf hinweg und platzierte sich in seinem Rücken.

Die Sache lief so garnicht wie er sich das vorgestellt hatte.

Mit einem schnellen Ausfall zur Seite versuchte er die Ausgangslage für sich zu verbessern und es gelang ihm.

Die Jedi starteten einen weiteren Angriff und befanden sich nun wieder direkt vor ihm. Krusa schoss die Fangleine auf den Togruta ab , doch dieser lies sich diesesmal nicht davon überraschen.
Der rothäutige hatte sich sein Missgeschick auf Corellia gemerkt und wich unglaublich geschickt aus.

Mazarie sprang vor und holte weit mit seinem Schwert zum Schlag aus , im gleichen Augenblick aktivierte der Mandalorianer erneut sein Jetpack und entkam dem gut geführten Hieb wieder nur knapp..

Noch im Flug begann Mentu mit seinem Blaster das Feuer zu eröffnen, doch gingen seine Schüsse an die Paraden der Jedi mit ihren Lichtschwertern verloren.

Rückzug !

Mentu wusste das er Dotaney so nicht bekommen würde, doch hatte er noch Duskan als Trumpf im Ärmel..
Mit einem gefährlich klingenden Fauchen aktivierte er die zweite Stufe des Jetpacks und machte sich aus dem Staub , wenn nicht lebend dann eben tod , dachte er.





Das Firmenschiff von Biotech Zentu hatte auf dem saftigen grün Cereas aufgesetzt und die Rampe ausgefahren.
Bereits im Anflug hatten Tarvin und Nadila den schwarzen Rauch gesehen der sich in den blauen Himmel dieser schönen Welt emporwand, und ein ungutes Gefühl überkam sie.

Hier hatte es einen Kampf gegeben und dieser schien längst vorbei.
Langsam schritten Meister und Schülerin durch das hohe Gras auf die Stelle zu wo sich noch vor wenigen Stunden ihr kleines Haus befunden hatte.

Kleine versengte Flecken im Gras waren die verräterischen Spuren von Blasterfeuer , von Dotaney und den beiden Jedi fehlte jede Spur.

Während Tarvin still verharrte und mit geschlossenen Augen versuchte eine Präsenz auszumachen ging Nadila zu den resten dessen was ihr einmal eine Heimstatt gewesen war und versuchte in den rauchenden Trümmern irgend etwas zu erkennen..


"Ich bin doch etwas verwirrt ! Hattest du nicht gesagt du willst dich um Mentu kümmern , Tarvin ?"

Mazaries Stimme lies die beiden Jedi herumfahren. Wie aus dem Nichts waren der Zabrak der Togruta und der Doktor aufgetaucht.

"Da wusste ich noch nicht was du mit meiner Hütte anstellst wenn ich dich kurz aus den Augen lasse , alter Freund." antwortete Tarvin Yar Om und seit langer Zeit hörte sie ihren Meister wieder Lachen.

Die zwei Jedi-Ritter gingen aufeinander zu und umarmten sich herzlich. In diesem Moment löste sich die Anspannung aller Anwesenden schlagartig.

"Das mit deinem Haus tut mir Leid , Mentu ist ein schlechter Verlierer , wir hatten ihn fast da wo wir ihn haben wollten aber er entwischte uns und wenige Augenblicke später jagde er mit seinem Raumer aus den Wolken und feuerte."

Der Zabrak zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Tarvin wurde skeptisch.

"Er wird wieder kommen , wenn er die Stelle hier aus dem Weltraum heraus scannt wird er unsere Lebenszeichen orten können."

"Das glaube ich nicht Meister Yar Om."

Monral Tunasy trat einen selbstbewussten Schritt nach vorne , und mit einem Anflug von Stolz hielt er ein kleines zylindrisches Etwas in die Luft.

"Dieses kleine Spielzeug kann die Scanner in einem kleinen Gebiet von 2 Metern blocken. Mein Meister hatte immer etwas gegen derartige technische Spielereien aber ich glaube ich habe ihn jetzt doch überzeugt das das kleine Ding einmal nützlich sein wird."

Befar Mazarie grinste breit.

Krusa hält uns für Tod , er wird also den Doktor nicht mehr jagen und sehr überrascht sein wenn er mich das nächste mal sieht."

Alle lachten für einen weiteren Moment herzhaft. Für den Augenblick war alles überstanden , doch jeder von ihnen wusste das sie nur ein Unentschieden erreicht hatten und Krusa Mentu wieder auftauchen würde.
42.

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Mittwoch, 21. September 2011, 16:05

Kapitel 4


Ord Mantell

Bright-Jewel-Sektor / mittlerer Rand



"Ich sage ihnen Meister Jedi ich bin froh das ihr hier seit. Unsere Situation hier ist alles andere als einfach.
Die Seperatisten werden von ortsansässigen Verbrecherkartellen mit Waffen versorgt und unterstützt und das Oberkommando steht unter dem Druck des Senat der die Sache hier mit möglichst wenig Gewalt unter Kontrolle bringen will.
Deswegen erhalten wir nur wenig Nachschub und sind gezwungen mit allerlei Glücksrittern und Schmugglerbanden zusammen zu arbeiten die vermutlich ebenfalls von Gangsterbossen kontrolliert werden die hier auf den Markt drängen wollen."
sagte der Captain der republikanischen Armee welcher es sich nicht hatte nehmen lassen Tarvin und Nadila am Landeplatz persönlich abzuholen als er den unbequemen aber gepanzerten Armeespeeder über den staubigen Untergrund des Planeten lenkte.

Tarvin nickte dem Offizier etwas nachdenklich zu.

"Euer Abschnitt scheint aber recht gut intakt zu sein , die Gebäude hier haben nicht viele Schäden die von Kämpfen stammen , eher von mangelnder Pflege."

"Die eigendliche Bevölkerung hier verarmt durch den Konflikt oder flieht in die Hauptstadt , aber täuschen sie sich nicht Meister Jedi. In meinem Abschnitt der strategisch eher weniger wichtig ist hatten wir noch keine offene Kampfhandlungen im Sinne von Schlachten über die man spricht." der Captain lächelte leicht
Wir plagen uns viel mehr mit Überfällen und terroristischen Anschlägen herum. Wenn es zu Schiessereien kommt können die an jeder Ecke zu jeder Zeit aufflammen und genauso schnell wieder beendet sein."

Die Dichte der Bebauung nahm zu und die Häuser rechts und links der Straße wurden größer.
Nadila hörte dem Gespräch der Beiden Männer nur am Rande zu. Sie war aufgewühlt seit sie wusste das sie Ord Mantell besuchen würden um einer vermeindlichen Spur Mentus zu folgen.

Man hatte sie informiert das hier eine Gruppe Seperatisten in den Kampf eingegriffen hätte die mit großer Wahrscheinlichkeit machtsensitiv war.
Da es laut dem Orden absolut ausgeschlossen werden konnte das es sich dabei um Jedi handelte wären noch Sith in betracht gekommen die die Lage weiter destabilisieren wollten , oder aber es war Mentu gelungen die Implantate von Dotaney herstellen zu können und sie zu vertreiben.

Nach Cerea hatte sich die Spur des Mandalorianers fürs erste verloren Er hatte viel Mühe darauf verwendet seine Spur zu verwischen , doch nun endlich gab es einen Anhaltspunkt der ihren Meister hoffen lies sie wieder aufnehmen zu können.
Der Jagd nach diesem Kerl hatten sich inzwischen nun auch weitere Jedi , einige Kopfgeldjäger und der republikanische Geheimdienst angeschlossen.
Sein Coup auf Ribo hatte einige Leute in den richtigen Positionen nervös werden lassen.
Aber da war noch etwas das Nadila grübeln lies.

Ord Mantell war ihr Geburtsplanet und wenn sie noch Angehörige hatte , so wären sie hier zu finden , doch auf welcher Seite ?
Auch wenn ihr diese Leute völlig fremd waren so waren sie doch mit ihr verwandt und sie hatte keinerlei Lust gegen sie kämpfen zu müssen sollten sich ihre dunkelsten Gedanken als wahr entpuppen.

Der Speeder verlangsamte seine Geschwindigkeit und schwebte nun langsam auf einen Kontrollpunkt zu, den die regulären Truppen hier errichtet hatten um den Verkehr überwachen zu können.
Die Identifikationkarten der Personen die in oder aus der kleinen Stadt strömten wurden sorgfältig gescannt. Einige Personen zur Seite genommen und näher nach Waffen oder anderen Dingen untersucht.
Eine beklemmende Szenerie wie Nadila fand.

Als einer der Trooper den Captain erkannte der zwar seine Rüstung trug aber nicht den dazu gehörigen Helm winkte er den Speeder durch.

"Diese Kontrollpunkte sind nur ein Teil unserer Sicherheitsmassnahmen , ausserdem Patrollieren im gesammten Stadtgebiet Streifen....naja das ganze unerfreuliche drum und drann.
Das schlimme daran ist das wir uns damit aufführen müssen wie Besatzer und das wiederrum bringt den Seperatisten Symphatien.


Der Speeder fädelte sich in den Verkehr ein. Die Gebäude hier waren nicht höher als nur zehn Stockwerke und der Verkehr selber spielte sich anders wie in den großen Metropolen ausschliesslich am Boden ab.

"Sagen sie Captain , haben sie den Überfall dieser Machtsensitiven direkt miterlebt ? fragte Tarvin Yar Om.

Ohne den Blick von der Strasse zu nehmen gab dieser Antwort

Nein aber ich habe meine Leute ausgiebig befragt , also die die überlebt haben , ausserdem habe ich mir Aufzeichnungen angesehen die keinen Zweifel aufkommen lassen. Ich nehme an ihr habt sie ebenfalls schon gesehen Meister Jedi. Diese kleine Truppe hat bisher viermal zugeschlagen und jedesmal waren sie erfolgreich. Wenn ihr mich fragt sind das Sith.

"Das Offensichtliche ist nicht immer die Wahrheit Captain" antwortete Tarvin ruhig.

Langsam lenkte der Offizier das Fahrzeug auf den nächsten Kontrollpunkt zu.

"Ihr meint damit das es eine Finte sein könnte , ich verstehe.Dennoch lassen diese Leute Dinge durch die Luft schweben und werfen mit einem Handstreich ganze Fahrzeuge nach meinen Leuten. Dabei benutzen sie keinerlei mobile Antigrav -oder Traktorstrahlen"

Der Posten winkte den Speeder auch hier durch und so nahm er wieder etwas an fahrt auf.
Sorgenvoll fügte der Captain hinzu :

"Wenn die Menschen hier beginnen daran zu glauben das sich die Jedi den Seperatisten angeschlossen haben wird ihnen das weitere Sympathien bringen. Eure blosse Anwesenheit kann genau das wieder zunichte machen , Meister Jedi"

Der Speeder erreichte ein Areal das von einer hohen massiven Mauer umgeben war. Die Anzahl von Soldaten und ausgebauten Feuerstellungen in unmittelbarer Nähe des Schutzwalls liessen keinen Zweifel daran aufkommen das sie am Hauptquartier angekommen waren.
Fast im Schritttempo glitt der Speeder auf ein wuchtiges Gebäude im inneren der Anlage zu.

"Wir sind da!" sagte der Captain nicht ohne etwas Erleichterung in seiner Stimme.




Zäh kämpften sich die Sonnenstrahlen durch die hoch aufgewirbelten Staubfahnen , die den wolkenverhangenen Himmel zusätzlich unheilvoll verdunkelten und den Tag in ein seltsames Zwielicht tauchten.
Die Kaputzen ihrer Umhänge tief in die Gesichter gezogen wanderten Tarvin und Nadila durch die schmalen Straßen der Kleinstadt am Rand der weitläufigen Staubebene deren Name ihnen nicht bekannt war.
Die Einweisung in die Gesammtlage auf Ord Mantell und des Sektors in dem sie sich befanden speziell, war trocken und sachlich verlaufen, und nachdem sie beendet war hatten sich die Jedi entschieden sich unter die Bevölkerung zu mischen um ihre eigenen Nachforschungen anzustellen.

"Du bist nachdenklich mein Padawan." stellte Tarvin Yar Om fest während die zwei Seite an Seite durch die von den Unruhen leicht gezeichneten Gassen gingen.

Seine Stimme hatte für Nadila in den letzten Monaten nach dem Kampf um das Forschungslabor auf Ribo einen anderen Klang für sie bekommen.
Am Anfang war es ihr nicht bewusst gewesen und später hatte sie versucht es vor sich selber abzustreiten , doch irgendwann musste sie sich eingestehen das sie sich auf eine neue , eine andere Weise zu ihrem Meister hingezogen fühlte als es gemeinhin der Fall sein sollte.

Seine Stimme , seine Bewegungen sogar sein Geruch und seine blosse Präsenz erweckten in Ihr Sehnsüchte von ihm anders gesehen zu werden als nur seine Schülerin.

"Das ist die Welt von der ich stamme Meister. Wenn ich nicht machtsensitiv wäre, wäre ich in diesen Konflikt hinein gewachsen. Ich frage mich wer ich heute wäre wenn mein Weg ein anderer gewesen wäre."

Tarvin lächelte leicht unter seiner Kaputze. Sie konnte es nicht sehen doch sie spürte es deutlich.

"Diese Frage stellt sich nicht Nadila, da dein Weg von der Macht bereits vor deiner Geburt festgelegt war. Es war nie etwas anderes für dich vorgesehen als das was du nun bist , doch ich spüre noch etwas anderes was dich bedrückt ."

Nadila senkte ihren Kopf etwas weiter nach unten. Er hatte die Gabe in ihr zu lesen wie in einem Buch und doch schien er ihre Gefühle für ihn nicht zu bemerken.
Diese Tatsache erweckte in ihr Sicherheit und Schmerz zugleich. Das das nur alles so schrecklich verwirrend sein musste.

"Ich weiss das meine Verwandtschafft hier sein muss und ich weiß nicht auf welcher Seite sie Kämpfen. Ich habe Sorge die Waffe gegen sie erheben zu müssen."
Tarvin hielt inne und schaute sich kurz um. Sein Blick blieb an einem Strassenimbiss hängen der mit einigen kleinen Sitzgruppen hinter seinem Schaufenster die Leute zum verweilen einlud.

"Wir sollten eine Kleinigkeit zu uns nehmen Nadila." Sagte er und deutete mit der Hand auf die andere Straßenseite.

Die Jedi überquerten die staubige Straße und betraten das kleine Restaurant dessen Hauptkundschafft wohl eher aus schwer arbeitenden normalen Bürgern mit wenig Zeit für die angenehmen Dinge des lebens bestand.
Einige wenige Gäste saßen auf den schmalen Hockern die vor der langen Theke mit dem Boden verschraubt waren und würdigten die beiden nur eines kurzen Blickes.

Tarvin steuerte auf den letzten Tisch in der hintersten Ecke zu und entledigte sich noch auf dem Weg elegant seines Umhangs welchen er dann auf der Sitzbank neben sich ablegte.
Nadila tat es ihm gleich.
Nachdem ein Servicedroide mit einer markanten weiblichen Stimme die Bestellung aufgenommen und geliefert hatte begann Tarvin erneut das Wort an seine Schülerin zu richten.

"Du bist nun vertraut mir dem Stil des Sun-Djem und des Cho-mai , zugegeben du hast noch einiges zu lernen was diese Schwerstile angeht aber unterschätzen sollte man dich auch nicht,ausserdem sind deine Fortschritte im Gebrauch der Macht um zu heilen unübersehbar.
Die Wahrscheinlichkeit das du deine Gegner nun im Kampf tötest ist weitaus geringer als noch vor einigen Monaten."


Nadila übergoss die frischen Waffeln auf dem Teller vor sich mit einem blauen sehr zähflüssigen Sirup und begann zu essen.
Unweigerlich verzog ihr Meister bei dem Gedanken an diesen wohl extrem süßen Geschmack kurz das Gesicht.

"Ich bin dank euch nun besser vorbereitet als ich es je war Meister , doch habe ich dennoch die Sorge vielleicht ein Elternteil oder vielleicht sogar einem Bruder oder einer Schwester Leid zufügen zu müssen." sagte sie und biss erneut an einer der Waffeln ab von der der Sirup geradezu herab tropfte

"Ist es Furcht die du spürst mein Padawan ?"

Nadila schüttelte energisch und noch kauend den Kopf und schluckte dann hastig runter.

"Nein Meister , sicher nicht. Ihr habt mich viel gelehrt und ich kann denke ich nun mit solchen Situationen besser umgehen , zumal ich diese Leute nicht kenne, aber..."
"Aber das Band ist noch immer da , nicht wahr ?"

"Ja Meister das kann ich nicht leugnen. Seltsam nicht wahr ?"

Tarvin lehnte sich etwas zurück und sah sie verständnisvoll an.Wieder einer dieser Blicke der in ihr etwas aufzuwühlen drohte.

"Du weisst die Macht durchströmt alles Leben im Universum , ohne sie würde es kein Leben geben und es gibt Verbindungen in der Macht die stärker und welche die schwächer sind.
Es ist naheliegend das du dich deiner Famillie enger verbunden fühlst, selbst wenn du sie nicht kennst."


All das war Nadila bewusst und doch tat es gut unter den gegeben Umständen es noch einmal zu hören.
Sie warf ihrem Meister einen fast sehnsüchtigen Blick zu. Als sie das bemerkte schlug sie hastig die Augen nieder und biss ein grosses Stück aus ihrer klebrigen Waffel.

"Versuche dich auf das Wesentliche zu konzentrieren.Wir sind hier weil wir einen Auftrag haben von dem viel abhängen kann."




Duskan hatte den Wissenschafftler am Kragen gepackt und drückte ihn nun brutal gegen die Wand des Labors
Mentu hatte sich direkt vor den beiden aufgebaut und beugte nun sein Haupt etwas vor so das er fast Nasenspitze an Nasenspitze mit dem verängstigten und fixierten Mann stand.

"Die Ergebnisse die ihr hier liefert sind völlig unzureichend ! Alle paar Wochen eine fünfer Einheit und diese sind obendrein instabil , das aktzeptiere ich nicht!" knurrte er.

Duskan zog sein Opfer etwas zurück und knallte es dann erneut an die Wand um ihm zu verstehen zu geben eine rasche Antwort parat zu haben.
Fast stotternd versuchte dieser sich zu erklären

"Wir sind froh das wir die Prototypen überhaupt soweit entwickeln konnten das sie nun einsatzfähig sind ,Sir. Der Tod von Doktor Dotaney drohte es fast unmöglich zu machen die Forschung an den Implantaten fortzuführen."

Mentus Zorn war so präsent das man ihn fast körperlich spüren konnte. Er hatte zwei Einheiten verkaufen können und dabei eine Stange Credits verdient doch die Testreihen zeigten das die Implantanten mit der Zeit körperlich und geistig verfielen.
Unter diesen Umständen würde seinen Getreuen und vor allem sich selbst eine operative Verbesserung nicht zumuten können.

Die Enzyme die die Stimmulation der Gehirnregionen zu Steigerung der emphatischen Fähigkeiten erst möglich macht verzehrt den Körper des Implantanten letztlich. Er brennt förmlich aus , das Problem können wir nicht in den Griff bekommen !"

Erklärte sich der Wissenschafftler verzweifelt. Sein Augen huschten ängstlich zwischen den beiden Mandalorianern hin und her die ihn und zwei seiner Kollegen seit über fünfzehn Monaten wie Sklaven hielten.

Krusa richtete sich wieder auf: " Ich will Ergebnisse die mich zufrieden stellen , das ist keine Verhandlungssache !"

Duskan lies den eingeschüchterten Mann los welcher sofort wie Häufchen Elend an der Wand zusammen sackte.
Zitternd sah er seinen Peinigern nach als diese mit zackigen Schritten das Labor verließen.





Die Druckwelle einer schweren Detonation lies die Schaufensterscheibe des kleinen Strassenlokals in tausende kleine Splitter bersten welche sich laut klirrend im Innenraum verteilten.
Die zwei Jedi die nicht direkt am Fenster saßen und somit dem Splitterregen nicht ausgesetzt waren sprangen alarmiert auf.
Während Tarvin Yar Om mit einem Satz durch das Loch auf die Straße sprang wo eben noch die Scheibe war , wandte sich Nadila an die drei am Boden liegenden Gäste des Lokals.

"Geht es ihnen Gut ? Sind sie verletzt ?" rief sie und besorgt und eilte ihnen zur Hilfe.

Hustend und fluchend begannen diese sich wieder zu bewegen. Unzählige Scherben kullerten dabei von ihren Kleidern auf den Boden.
Nun realisierte die Padawanschülerin das die Scheibe aus einer Art Sicherheitsglas gewesen sein musste.
Die Scherben würden wenn nur kleinere Verletzungen verursacht haben, doch hatte die Scheibe die Druckwelle fast vollständig absorbiert.

"Verdammt! hustete einer der Männer der sich mühsam an der Theke hoch zog und blickte auf die anderen am Boden die damit begonnen hatten sich von den Splittern halbwegs zu befreien.

Auf der Straße draußen jaulten Sirenen heran und Schreie waren zu hören. Einige Trooper rannten vorbei in Richtung der Explosion die sich soeben ereignet hatte.
Aufgewirbelte Staubschleier die nun die Straße hinauf zogen vernebelten die Sicht etwas.

Hier würde man Nadila im Moment kaum brauchen , sie mußte zum Ort der Explosion , ins Zentrum des Chaos um ihrem Meister zur Seite zu stehen.

Mit einem katzenhaften Sprung landete sie draussen und machte augenblicklich einen weiteren zurück als ein Sanitätsspeeder so schnell heran raste das er sie sicher voll erwischt hätte hätte sie nicht im letzten Moment reagiert.
Schemen aller möglichen Spezies taumelten aus dem aufgewirbelten Staub in ihre Richtung , andere hasteten zum Ort des Geschehens um zu helfen.
Der Rauch und Staub brannten in den Lungen und machten das Atmen zu einer echten Herausforderung.
Für einen Moment wünschte sich Nadila beinahe eine Methanatmerin zu sein weil sie dann ihre eigene Luftversorgung gehabt hätte.

Nadilas Augen begannen zu tränen und zu brennen als sie sich so schnell wie sie ihre Beine tragen konnten auf den Weg machte.
Taumelnde und in Panik versetzte Gestalten eilten ihr entgegen und wurden hier und da von Rettungskräften abgefangen , doch mit jedem Schritt den sie rennend hinter sich brachte lies deren Strom etwas nach.
Irgendwo vor ihr musste ihr Meister sein!

Nadila hatte die Quelle des Chaos fast erreicht hier legte sich der Staub langsam und gab den Blick auf zwei völlig zerstörte Hausfassaden frei.
Hier und da lagen die leblosen Körper derer die das Pech hatten zu nah am Zentrum der Explosion gewesen zu sein.
Eine Gruppe Trooper hatte bereits begonnen eine Straßensperre zu errichten und die rot-blauen Lichter der Einsatzspeeder tauchten das Szenario in ein gespenstisches Licht.

" Hey Kleine , hier kannst du nicht durch !" hörte sie die leicht durch das Helmmicrofon verfremdete Stimme eines Soldaten der sich ihr in den Weg stellte und sie versuchte mit sanfter Gewalt am Arm festzuhalten.

Sie stoppte und hielt dem Mann ihre Identifikationskarte entgegen. Dieser nickte kommentarlos und lies sie Augenblicklich los.
Seine eigendlich weisse Rüstung hatte sich durch den Staub und den Rauch nahezu vollständig gelblich grau verfärbt.
Kaum das sie weiter rennen wollte nahm sie einen großen Schatten war der sich schnell durch die Luft auf sie zu bewegte.
Mit einem instinktiv ausgefürhrten und vorsichtig dosierten Machtstoß wirbelte sie den Trooper gute drei Meter von der Straße und sprang selber in Deckung.
Krachend schlug der Schatten an der Stelle ein wo beide eben noch gestanden hatten.
Jetzt erkannte sie ein gut zwei Meter großes Trümmerstück eines Hauses.

Was war das? Wie konnte das sein ? Sie hatte keine Explosion gehört.
Aus den Augenwinkeln sah sie wie sich der Soldat etwas verstört aufrichtete und seine Waffe suchte.
Jetzt realisierte sie was geschehen war. Die Seperatisten die im Verdacht standen Jedi zu sein waren hier!
Ihre Hand griff nach ihrem Lichtschwert als ein Speeder unkontrolliert durch die Luft in ihre Richtung trudelte , dann seine Flugbahn veränderte und in eine Hauswand einschlug.

Hastig rannte sie los , vor ihr blitzte bereits Blasterfeuer kreuz und quer über die Straße.

Nadila sprang auf ein umgestürztes Fahrzeugwrack um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.

Zwischen Trümmerteilen und zerstörten Speedern hatten sich Soldaten Deckung gesucht und feuerten nun was sie konnten auf einige Gestalten welche sich ihren Weg direkt auf sie zu bahnten.
Diese feuerten zurück und immer wieder rasten größere Gegenstände durch die Luft auf die Trooper zu , knallten in deren Verstecke und schleuderten sie wie Spielzeuge durch die Luft.
Drei Trooper hatten sich an einer Hauswand platziert und leisteten von dort aus Wiederstand.
Als sie einen der Angreifer mit ihren Schüssen niederstreckten brach einer der Seperatisten ein Stück der zerstörten Fassade über ihnen aus der Wand und lies es auf die Gruppe herab sausen.

Noch bevor Nadila das Trümmerstück mit Hilfe der Macht abfangen konnte änderte dieses seinen Kurs und krachte auf den Angreifer der es vermutlich mit seinen telekinetischen Kräften gelöst hatte.

Meister YarOm ! Schoß es der Padawanschülerin in den Sinn.

Die Seperatisten stoppten ihren Angriff . Der Verlust zweier ihrer Kameraden hatte ihnen den Schwung genommen, und die zwei aufleuchtenden Lichtschwerter die sich ihnen nun in den Weg stellten taten ihr übriges um sich für den Rückzug zu entscheiden.

Die Trooper feuerten indes weiter aus allen Rohren , bemüht die Verwirrung des Feindes für sich auszunutzen.
Einige verliesen sogar ihre Deckung und bauten sich auf der Straße auf um ein Vorstossen für ihre Kameraden zu ermöglichen.

Unter den wütend aufbltzenden Plasmaladungen die den Seperatisten nachjagten kamen zwei von ihnen zu Fall , nur einer verschwand in den rauchenden Trümmern auf nimmer Wiedersehen.

Tarvin deaktivierte sein Schwert und sah seine Schülerin mit einm für sie nicht zu deutenden Blick an.
Noch bevor sie irgend etwas sagen konnte kam einer der Trooper auf sie zu.

"Danke Meister Jedi , als die halbe Wand auf uns zuraste hatten wir bereits abgeschlossen!"

Meister Yar Om wandte sich dem Mann zu

"Diese Gruppe wird in ihrem Abschnitt sobald keinen Schaden mehr anrichten , aber ich hätte gerne einen von ihnen lebend gehabt." brummte Tarvin nachdenklich.

"Damit können wir dienen Meister Jedi. Einer von ihnen ist nur bewusstlos.Er hat zwar zwei Schussverletzungen aber die sind nicht weiter tragisch, ein Medidroide flickt den schnell wieder zusammen , auch wenn ich ihm am liebsten den Rest geben würde."

Nadila hatte einen verwundeten Soldaten ausgemacht und löste sich von den beiden Männern um zu helfen, während ihr Meister weiter mit dem Trooper sprach.

"Wie ist euer Name Soldat ?"

"Leutnant Trevan Santine Meister Jedi , meine Leute und ich sind für den Abschnitt hier zuständig , darf ich euch fragen ob das hier wirklich abtrünnige Jedi oder sogar Sith waren ?"

Tarvin nickte bedächtigt : " Es waren weder noch. Was diese Männer befähigte Telekinese zu wirken weiß ich noch nicht aber sie sind keine Machtanwender soviel ist klar "
Leutnant Santine schien über diese Antwort etwas überrascht zu sein.

"Ich muss mich nun um meine Leute kümmern Meister Jedi , der Gefangene wird ins Hauptquartier gebracht , danke nochmal für euer Eingreifen."
42.

9

Mittwoch, 21. September 2011, 16:18

Tarvin und Nadila hatten sich nach ihrer Rückkehr ins Hauptquartier erst einmal wieder hergerichtet und den Staub sowie die verdreckte Kleidung beseitigt.
Captain Mahnides hatte es sich erneut nicht nehmen lassen die Jedi an ihrem Quartier abzuholen und führte sie nun in die unteren Ebenen des Stabsgebäude wo sich die Verhörräume und ein Zellentrakt befanden.

"Leutnant Santine hat mir einen Bericht über euer mutiges Eingreifen zukommen lassen Meister Jedi , ohne euch hätten wir wohl mehr Opfer beklagen müssen. Ich danke euch."
Tarvin nickte dem Offizier zu , eine höffliche Geste die den Dank des Mannes quitieren sollte.

"Ich bin überzeugt das ihr Leutnant auch ohne uns zurecht gekommen wäre , doch so können wir hoffen das zumindest dieser Spuk ein Ende gefunden hat."

Mahnides lächelte leicht , er wusste das der Jedi untertrieb denn Santines Bericht war eindeutig.
Sie hatten den Aufzug erreicht und betraten die Transportkabine.

"Wie dem auch sei , ich erhoffe mir von eurer Befragung einige Ergebnisse die uns im Kampf gegen die Seperatisten weiter bringen Meister Jedi , der Zustand des Gefangenen ist körperlich soweit stabil"

Tarvin wandte sich dem Captain zu und legte seine Stirn nachdenklich in Falten.

"Körperlich ? Da ist also noch etwas anderes ?"

Captain Mahnides holte tief Luft und bat Tarvin und Nadila mit einer Handgeste zuerst den Aufzug zu verlassen als er antwortete.

"Der Mann redet nichts als wirres Zeug. Er hatte eine direkt mit dem Schädel verbundene kleine Einheit am Kopf die wir nicht entfernen aber deaktivieren konnten. Man könnte annehmen das es damit zusammen hängt , aber er war bereits vorher nicht in der Lage vernünftig zu kommunizieren.
Um ehrlich zusein , ich habe nicht den Eindruck das der in der Lage wäre in einem Team einen solchen Überfall durch zu ziehen."


"Wenn dem so ist können wir ausschliessen das diese Gruppe eigenständig handelte , vermutlich ist dann der Kopf hinter ihnen noch auf freiem Fuß." sinnierte Tarvin nachdenklich als sie sich dem Raum näherten in dem der Gefangene verhört werden sollte.

Vor der Tür standen vier Trooper die augenblicklich Haltung annahmen als die zwei Jedi und der Captain sie passierten und schmucklosen Raum betraten.
In der Mitte der Verhörzelle war ein metallener Stuhl fest mit dem Boden verankert auf dem ein blasser recht mitgenommener Mensch mit hängendem Kopf saß.
Arme und Beine waren mit eigens für diesen Zweck vorgesehenen Vorrichtungen am Stuhl fest fixiert so das an Flucht oder körperlichen Wiederstand für den Mann nicht zu denken war.
Nadila empfand Mitleid für den Mann. Er war in einer für ihn ausweglosen Lage und wenn Mahnides Recht hatte war er sich dieser vermutlich nicht einmal bewusst.

Der Captain nickte den Beiden Soldaten die direkt hinter dem Stuhl standen und mit Schockstäben bewaffnet waren zu, worauf diese den Raum stumm verliesen.
Die Vorsichtsmaßnahmen mit dem Gefangenen waren trotz dessen Zustands recht hoch und nachdem was Nadila noch vor kurzem erlebt hatte wohl auch mehr als begründet.

Tarvin Yar Om beäugte den Gefangenen sorgsam. Hatte dieser überhaupt bemerkt das sie den Raum betreten hatten ? Äußerlich jedenfalls zeigte dieser keinerlei Regung die darauf hätte schließen lassen.

"könnt ihr mich hören Freund ?" sprach ihn der Jedi beinahe sanft an.

Als keine Reaktion erfolgte griff Captain Mahnides grob in die Haare des Gefangenen und riss dessen Kopf hoch.Die offene Feindseeligkeit des Offiziers gegenüber des wehrlosen Menschen vor sich war unter den gegeben Umständen zwar nachvollziebar , immerhin waren etliche seiner Leute durch die Hand dieser Männer gestorben , doch jagde es Nadila dennoch einen Schauer über den Rücken.

"Hast du nicht gehört das du was gefragt worden bist ?"

Die Padawanschülerin war erstaunt wie sich der eben noch so höffliche und aufgeschlossene Militär in ein scheinbar kaltherziges Packet aus nackter Autorität verwandelt hatte.

Ihr Meister hob beschwichtigend die Hand und blickte Mahnides besänftigend an.
"...bitte.." forderte er den Offizier auf seinen Griff zu lösen , dann hockte er sich vor den Stuhl um dem Mann in die Augen sehen zu können.
Auch Nadila sah ihm nun direkt ins Gesicht.
Dieser Mann hatte einen völlig entrückten Blick , so als wäre er völlig geistesabwesend.

"Ich bin Jediritter Tarvin Yar Om , wenn ihr mich hören könnt dann lasst es mich wissen."

Ein dünner Speichelfaden rann dem Seperatisten aus dem Mund als dieser versuchte seine Lippen zu einer Antwort zu formen.

"..Freiheit...für..Ord..Mantell !"

Er hatte zumindest reagiert dachte Nadila. Gespannt beobachtete sie ihren Meister dabei wie dieser versuchte sich Zugang zum Bewusstsein des Gefangenen zu verschaffen.
Captain Mahnides wirkte auf sie weit weniger geduldig. Sie konnte die Unruhe in dem Offizier wahrnehmen die sich langsam aber stetig ihren Weg an die Oberfläche erarbeitete.
Dann konzentrierte sie sich wieder auf den Gefangenen.
Sie konnte spüren das den Mann immer weiter die Kräfte verliessen. Seine Wunden waren versorgt und nicht lebensgefährlich und dennoch war es klar zu spüren , dieser Mann würde in Kürze sterben.
Ihr Meister spürte es ebenfalls doch wie sie behielt er diese Erkenntnis vorerst für sich.

Tarvin versuchte weiter den Mann zu erreichen. Ruhig sprach er zu ihm versuchte selbst den Rest des verbliebenen Geistes zu erreichen um ihn dazu zu bewegen eine Aussage zu machen , doch schien alles vergebens.

Nach einigen Minuten brach Tarvin Yar Om seine Bemühungen ab und erhob sich.

"Er wird sterben. " lies er den Captain wissen.

Mahnides starrte Nadilas Meisters ungläubig an.

"Das ist nicht möglich. Seine Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich."

"Es sind nicht seine Verletzungen die ihn umbringen , er sollte so schnell wie möglich ins Krankenquartier ,und ich möchte Einsicht in die Untersuchungsdaten , Captain."
Mahnides nickte dem Jedi bereitwillig zu.Das Ansehen und die damit verbundene natürliche Autorität die die Jedi bei dem Offizier genossen erlaubte ihm kaum sich dagegen zu sperren.
Die Padawanschülerin wünschte sich das mehr Offiziere so für die ihren empfinden würden , tatsächlich waren die Stimmen innerhalb des republikanischen Miltärs kaum noch zu überhören die den Jedi bestenfalls strategisches Unvermögen vorwarfen.

"Ich werde alles nötige veranlassen Meister Jedi. Wir treffen uns dann gleich drüben am Eingang von Bau 6 "

Tarvin nickte bedächtig und warf seiner Schülerin dann einen Blick zu.
Gemeinsam verließen sie diesen unerfreulichen Ort unterhalb des Stabsgebäudes.



Captain Mahnides hatte den Gefangenen durch einen unterirdischen Verbindungsgang in den Sanitätsberreich schaffen lassen und wie zugesagt die zwei Jedi am Eingang abgeholt.
Nun brütete der Jedi über den Holoscreens und versuchte aus den medizinischen Untersuchungsprotokollen schlau zu werden.
Nadila stand hinter dem Sessel in dem es sich ihr Meister bequem gemacht hatte und las interessiert mit , auch wenn sie sich eingestehen musste das sie viele der Fachausdrücke einfach nicht verstand.
Sie war inzwischen darin geschult mit Hilfe der Macht zu heilen oder zumindest Verletzte etwas länger am Leben zu halten , doch funktionierten diese Methoden der Heilung völlig anders als die galaktische Schulmedizin.

Mahnides stand neben einem Medidroiden und beobachtete sie stumm.
Der Gedanke daran den Gefangenen eventuell zu verlieren bevor dieser geplaudert hätte gefiel dem Offizier gar nicht und so wartete er ungeduldig auf einen kleinen Lichtblick den ihm die Jedi bescheren sollten , bevor die Zeit des Seperatisten abgelaufen war.

"In seinem Kopf sitzt ein Bioimplantat das bestimmte Gehirnregionen völlig überstimmuliert und ein unbekanntes Enzym produziert das den Körper regelrecht verzehrt.Wenn ich das hier richtig deute ist die kleine Einheit an seinem Hinterkopf eine Art Filtersystem um den Prozess zu verlangsamen." murmelte Tarvin eher zu sich selbst.

"Dann ist der Verdacht nun bestättigt Meister ?" fragte Nadila und beugte sich leicht zu Tarvin vor.

Meister Yar Om nickte : " Mentu hat es wirklich geschafft die Implantate funktionsfähig zu bekommen. Der Orden muss davon unbedingt erfahren.""

Würdet ihr mir bitte mitteilen was das zu bedeuten hat , Meister Jedi ?" in Mahnides kam Bewegung.
Tarvin sah den Captain ernst an bevor er in gewohnt ruhigem Tonfall antwortete.

"Das kann ich leider nicht Captain , aber die Sache ist ernst. Ich brauche eine Abhörsichere Verbindung nach Thyton."

"Ich werde mich sofort darum kümmern , Meister Jedi. " sagte Mahnides Tarvin zu.






Nachdem Tarvin Yar Om mit dem Tempel gesprochen und seine Informationen weiter gegeben hatte , waren die beiden Jedi mit einem Passagierschiff von Ord Mantell abgereist.

Nadilas Sorge Angehörige ihrer Famillie zu treffen und sie vielleicht sogar bekämpfen zu müssen hatte sich nicht erfüllt und so hatte sie noch eine Zeit auf dem Aussichtsdeck der Dawn of Guma nachdenklich auf ihre zerüttete Heimatwelt geblickt ,die ihr so fremd war wie es eine unbekannte Welt nur sein konnte.

Die Hand ihres Meisters auf ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken und erzeugte eine wohlige wärme in ihrem Herzen.
Sie hatte keine wirkliche Bindung mehr zu Ord Mantell. Sie war inzwischen mehr eine Jedi geworden als sie es sich vor ihrer Ankunft in diesem System hätte eingestehen können, und obgleich sie diese Vorstellung auf eine seltsame Weise glücklich machte rief sie auch etwas wehmütiges in ihr hervor.
Das Gefühl etwas verloren zu haben das sie niemals wieder zurück erlangen könnte.

Das war vor zwei Tagen gewesen und obwohl die Dawn of Guma über ein großzügiges Angebot an Freizeitaktivitäten verfügte hatten die beiden Jedi auf Wunsch Meister Tarvins ihre Kabine nicht einmal zum Essen verlassen.
Nadila bedauerte das sehr denn etwas Abwechslung hätte sie gerne für sich in Anspruch genommen.
Der Umstand das ihr Meister mehr meditierte als gewöhnlich und nur wenig mit ihr sprach verletzte sie zusätzlich , und so blieb ihr oft nichts anderes zutun als seine Gegenwart zu geniessen und zu hoffen das er vielleicht irgendwann ihre Zuneigung zu ihm bemerken würde.

Wo die Reise hin ging wusste sie nur weil sie den Zielort auf dem Ticket gelesen hatte , was sie dort erwarten würde und warum sie dorthin flogen hatte ihr Tarvin noch immer nicht verraten.

Narshadaa ! Der Stadtmond der Nal Hutta umkreiste und genauso berüchtigt war wie sein Planet.
Kontrolliert von Verbrecherkartellen in einem neutralen aber völlig rechtlosen Raum.
In diesem System hatte alles begonnen, würde sich nun hier der Kreis schließen ?"

Der Türsummer wurde betätigt und lies Nadila aufschrecken.
Die Padawanschülerin aktivierte den Öffner und ein mit einer großen Tischdecke abgedeckter Speisewagen wurde von einem Zabrak hinein geschoben.
Der Kabinenstewart lächelte freundlich und deckte sofort den kleinen Tisch in ihrem Quartier.
Als er damit fertig war nahm er selber am Tisch platz und schenkte sich etwas zu trinken ein.
Nadila sah den Mann völlig perplex an. Ein solches Verhalten irritierte sie doch sehr.
Tarvin der lächelnd vor dem Tisch stand und nun ebenfalls platz nahm ohne ein Wort zu sagen verwirrte sie zusätzlich.

"Es war garnicht so leicht die Dinge zu beschaffen und umzuarbeiten so wie es Meister Mazarie gewünscht hat. Euren Anzug konnte ich bei einem der Herrenausstatter auf dem Promenadendeck besorgen , aber die Verkleidung für eure Padawanschülerin musste ich aus dem Fundus der Reveumädchen stehlen und umarbeiten."

Ein Agent schoss es Nadila durch den Kopf. Deswegen hatten sie sich hier verborgen. Ihre Tarnung war schlichtweg noch nicht da.
Der vermeintliche Stewart schlug die Tischdecke des Wagens zur Seite und zog eine mittelgroße Kiste hervor die wohl zur Ausrüstung der Schiffwäscherei gehörte , dann erhob er sich und legte Tarvins Anzug auf dessen Bett aus.

Bei der Vorstellung ihren Meister den sie eigendlich nur in schlichten Roben kannte in einem weissen eleganten Anzug zu sehen musste sie schmunzeln.
Sie war sich durchaus sicher das ihm das Outfit stehen würde , aber gewiss wäre es ihm auch unangenehm soetwas tragen zu müssen.
Die hochgezogene Augenbraue Tarvins verstärkte ihren verdacht was das betraff.

"Ich hoffe das sie tanzen können Miss Lanaa." sagte der Zabrak mit einem feisten Grinsen im Gesicht und fischte einige erdfarbene Stoffteile aus der Kiste.
Nadila entgleisten sämtliche Gesichtzüge in diesem Moment.
Was hatte er gesagt ? Er hatte aus dem Fundus der Revuemädchen gestohlen ?
Fast ruckartig drehte sie ihren Kopf zu ihrem Meister welcher nun soetwas wie ein dezentes schadenfrohes Grinsen in seinen Mundwinkeln hatte welchem er nicht erlauben wollte an die Oberfläche zu gelangen.

"Das soll ich anziehen ?" fragte sie etwas entrüstet nach obwohl sie Antwort bereits kannte.

"Eine ausgezeichnete Idee Miss Lanaa. Es wäre nützlich wenn wir ihre Verkleidung gleich einmal auf ihren Sitz überprüfen." gab der Zabrak zurück und reichte ihr die Sachen.

Mit ungläubigen Blick nahm Nadila ihr Kostüm entgegen und verschwand im Bad.
Das was man ihr gegeben hatte überhaupt als Bekleidung zu bezeichnen erschien ihr wie ein schlechter Witz.
Der größte Teil dieses Kostüms bestand aus mit billigen Kunstedelsteinen besetzten Bändern welche sich um Arme und Beine windeten.
Das einzig wirklich prächtige Teil war eine Art Krone die mit zwei Öffnungen versehen waren welche die Schädelansätze ihrer Lekku hinter knallig roten Federn verbarg..

Wo sie hier ihr Lichtschwert verbergen sollte war ihr völlig schleierhaft.
Etwas beschämt verlies sie das Badezimmer und trat wieder in die Passagierkabine.

Der Agent pfiff anerkennend in die Luft als er Nadila sah und ihr Meister schien fast zu erröten , jedenfalls hatte sie den Eindruck das es ihm beinahe unangenehm war sie so bloßgestellt zu sehen, was sie nur noch verlegner machte.
Ihre Wangen färbten sich dunkelgrün das konnte sie deutlich spüren.

"Ich bin mir nicht sicher ob man mir das abnimmt , was soll das überhaupt darstellen ? Ich kann doch nicht so in die Öffentlichkeit treten." versuchte sie zu protestieren.

"Keine Sorge Miss Lanaa wir sind ja noch nicht fertig. Kommen wir nun zu den Accessoires."

Der Zabrak beugte sich zu der Kiste herab und angelte einen aufwendig gearbeiteten Blasterholster daraus hervor und reichte ihm Tarvin der sich das edle stück wortlos umschnallte.
Danach reichte er ihm einen Blastergriff aus Elfenbein der in verchromten Metalteilen endete. Das Ding sah aus wie ein Blaster dem die wichtigsten Teil abgetrennt worden waren.
Tarvin sah den Zabrak fragend an.

"Stecken sie ihr Lichtschwert in die Kappe." erklärte er und der Jedi verstand. Mit einem leisen schnappen verankerte sich der Griff des Schwertes magnetisch mit der Blasterattrappe.
Zufrieden schob er das ganze nun in das Holster an seiner Hüfte.
Die Täuschung war in der Tat perfekt , niemand würde ein Laserschwert in dem Holster erwarten.

"Für einen Moment dachte ich das ich auf eine unzivilisiertere Waffe zurück greifen müsste."

"Keine Sorge Meister Jedi , meine Anweisungen waren eindeutig und ich bin ein Profi in meinem Fach."

Der Agent drehte sich zu seinem Servicewagen , schlug die Tischdecke weiter zur Seite und zog leicht an einer vermeindlichen Zierleiste.
Mit Erstaunen sah Nadila wie wie aus dem Nichts ein kleines Kosmetikstudio unter der Abstellfläche hervor kam.

"Ich gehe nicht davon aus das euer Meister es für nötig gehalten hat euch die Künste der Kosmetik zu lehren , deswegen werde ich euch ein dauerhaftes Makeup verpassen , das ihr euch nach eurem Einsatz von jedem Medidroiden ohne Mühe entfernen lassen könnt....aber ich würde es mir an eurer Stelle überlegen Miss Lanaa , wie ich schon sagte ich bin Profi und das was ich jetzt zaubere ist ein Kunstwerk das die Unanehmlichkeiten eures Outfits hoffentlich etwas ausgleicht."

Er drückte Nadila sanft auf einen der Stühle nieder und begann ohne weiteres nachfragen mit seiner Arbeit.
Er werkelte an ihren Augen herum um diese größer und an ihren Lippen um diese voller zu gestalten. Ihre Wangenpartie wurde mit einem zarten Grünton unterstrichen und ihre Lekku bekamen ein aufwendiges aber dezentes Schlingenmuster verpasst. Zu guter letzt manikürte und lackierte er ihr Hand-und Fußnägel.
Diese Erfahrung war Nadila völlig neu aber im Gegensatz zu ihrer neuen Bekleidung keineswegs unangenehm , sie hätte sich direkt daran gewöhnen können , doch wusste sie das das unter ihres Gleichen eher weniger auf Aktzeptanz stossen würde.

Der größte Vorteil ihrer Verkleidung lag aber wohl darin das Meister Tarvin nun gezwungen war sie ebenfalls als Frau wahrzunehmen auch wenn sie bereits jetzt das Gefühl nicht los wurde das er sich mehr genierte als sie es ohnehin schon tat.
Was hatte sich Meister Mazarie nur dabei gedacht ?

"Darf ich fragen wo ich an dieser Bekleidung mein Lichtschwert verstecken soll ?" fragte Nadila und betonte dabei , dieser Verkleidung, besonders abwertend.

Der Agent bückte sich noch einmal zu der Kiste herunter und holte einen edlen weissen Umhang hervor.

"Passend zum Anzug eures Meisters , Miss Lanaa. Dieser Umhang hat an seinem Äusseren Saum ein flexibles leichtes Gestell eingearbeitet das den Sitz beim tragen stabilisiert.Ich war so frei das original Teil aus dem Kragen zu entfernen und die Stelle so umzuarbeiten das ihr euer Schwert dort nur einschieben braucht , niemand wird verdacht schöpfen."

Er legte ihr den Umhang um und so bedeckt fühlte sich die Padawanschülerin sofort wesentlich besser. Dieser Umhang würde wohl bis auf weiteres ihr lieblings Kleidungsstück sein und das lag nicht an dem äusserst edlen Stoff.

Als sie ihre Waffe in den Kragen einschob reichte ihr der Zabrak noch einen Datenkristall

"Das ist ein kleiner Hololehrgang. Er enthält einige verführerische Tänze und soetwas wie Verhaltensregeln für Sklavinnen im administrativen Dienst."
"Im Was ?!" platzte es aus Nadila heraus. Sie war wirklich bemüht um ihre Fassung zu ringen.

"Miss Lanaa , Nar Shaddaa ist ein finsterer Ort. Es blinkt ,leuchtet und glitzert wie in den Vergnügungssektoren auf Coruscant aber die Fassade täuscht. Die Gesetze dort machen einzig und alleine die Verbrecherkartelle. Als Sklavin eines Unterweltbosses wird niemand
versuchen sie zu entführen. Eine junge attraktive Dame ihrer Spezies fällt so wirklich am wenigstens auf."


Tarvin brummte leise : Unterweltboss und Sklavin...ich werde mich mal mit Befar über seinen Humor unterhalten müssen."
42.

10

Mittwoch, 21. September 2011, 16:43

Duskans Männer transportierten die in Karbonit eingefrorenen neuen Implantanten aus dem Hangar des Großraumfrachters der Krusa Mentu als Hauptquartier diente und irgendwo im Nirgendwo trieb in die Lagerkammer, wo sie für die Operation vorbereitet werden sollten.

Unzufrieden mit den Berichten die ihn eben erreicht hatten beobachtete er durch das Fenster eines kleinen Kommandoraumes wie die Arbeiten voran gingen.

"Wir haben drei Einheiten geliefert und der Provit erfüllt unsere Erwartungen , aber unsere Kundschafft droht uns das Geschäfft zu versauen Duskan." knurrte er seinen Partner nachdenklich an.

"Was meinst du Krusa ? Wir machen mit einer fünfer Einheit hundertfünfzigtausend Gewinn.
Das Geschäfft ist lukrativer wie alles was wir vorher angestellt haben, wenn wir so weiter machen können wir uns schon bald zur Ruhe setzen."


Mentu wandte sich um und lehnte sich mit finsterer Miene an die Scheibe hinter ihm.

"Ich habe garnicht vor mich zur Ruhe zu setzen, unsere Ware bietet uns Möglichkeiten die praktisch unbegrenzt für uns sind. Das Problem ist das zwei unserer Einheiten bereits zur Strecke gebracht wurden."
Duskan runzelte die Stirn.

"Zwei? Soweit ich weiß wurde nur die Einheit geschnappt die im Imperialen Raum kleine Aussenposten überfallen hat , welche denn noch ?"

"Mich hat gerade die Meldung erreicht das die Seperatisten auf Ord Mantell ihre Einheit fast vollständig verloren haben."

Duskan lachte leise und lies sich auf einem der Sessel an einem Kontrollpult nieder.

"Was machst du dir Gedanken darüber Krusa ? Unsachgemäße Handhabung unserer Ware kann man uns nicht vorwerfen , Wir werten doch nur die Kämpfer auf die man uns schickt, das Krieger sterben können ist doch nichts neues , im Gegenteil die Ausfälle sollten uns Folgeaufträge sichern."

Mentu drehte sich wieder zum Hangar und betrachtete das fast leere Deck. Die Karbonit -Lagervorrichtungen waren bereits entladen und vermutlich auf dem Weg in den Laborberreich.

"Du bist überraschend kurzsichtig Duskan. Auf Ord Mantell waren es Jedi die sogar einen Implantanten lebend fassten , Im Imperialen Raum haben sie drei Stück lebend kassiert.
Zumindest die Jedi wissen nun das ich im Waffenhandel tätig geworden bin."


Die haben dich doch vorher schon gejagd und nicht bekommen , übrigens gibt es gute Neuigkeiten. Einer unserer Kontaktleute trifft in Kürze einen Gangsterboss von Coruscant auf Nar Shaddaa der vielleicht mehrere Einheiten bestellen will. Unter Umständen könnte das sehr lukrativ werden und unseren Kundenstamm erweitern."

Duskan legte seine Hände in den Nacken und grinste zufrieden.

"Du verstehst es einfach nicht!" knurrte Mentu mit einem leichten Resignieren im Tonfall.Er winkte ab und lies Duskan alleine im Kontrollraum zurück.




Nar Shaddaa


Die Dawn of Guma hatte in die Umlaufbahn des Schmugglermonds eingeschwenkt und mit ihren Transportshuttles begonnen Passagiere auf Nar Shaddaa abzuladen und neue auf zu nehmen.
Tarvin Yar Om und seine Schülerin schritten durch die Abfertigungshallen einer der größeren Raumhäfen welcher ausschließlich für den Tourismus errichtet worden war.
Entgegen der Erwartungen die Nadila an einen solchen Ort hatte waren die Einrichtungen hier auffallend sauber und gepflegt.
Eine unüberschaubare Anzahl von kleineren und größeren Geschäfften flankierten die Aussenwände der ausladenden Hallen , und die leuchtenden und blinketen Werbetafeln und Monitore wirkten in ihrer Konzentration noch dichter wie alles was sie schon von Coruscant kannte.
Der Eindruck wirkte durch das dichte Gedränge das hier herrschte zusätzlich überladen.

Mit demütig gesenkten Haupt ging die Padawanschülerin eingehüllt in ihren Umhang dicht neben ihrem Meister .
In dieser Masse von Lebewesen aller Art kam ihr der Weiße Stoff der sie umhüllte beinahe wie ein Panzer vor der sich schützend vor ungebetenen Blicken um ihren Körper gelegt hatte.

Als sie sich dem Ausgang näherten erkannten sie bereits Befat Mazarie der sie eingehüllt in einen dunklen Anzug mit drei weiteren Gestalten bereits erwartete.
Tarvin schien kurz zu stutzen , er hatte wie Nadila auch nicht mit einer Eskorte gerechnet.
Man nickte sich grüßend zu und begab sich zum Speeder-Port wo sie ein sehr luxuriöses Model bestiegen und schließlich abhoben.

"Es ist schön euch zu sehen , seit Monral seine Prüfung abgelegt hat bin ich zuviel alleine Unterwegs , ich bin es einfach nicht mehr gewöhnt." sagte der Zabrak freundlich lächelnd.

Tarvin und Nadila gaben das Lächeln höfflich zurück und deuteten eine verbeugung an.

"Du hast uns einen ziemlichen seltsamen Aufzug verpassen lassen Befar. Denkst du wirklich das das nötig war ?" gab Tarvin mit hörbarer Skepsis zurück.

"Das war es Meister Jedi , ihr seit nun offiziell Teil des Projekts Deep Water. Ich bin Mako Sevren vom Geheimdienst."
Die zwei Jedi sahen den Miralaner fragend an und Mazarie lehnte sich entspannt zurück, er kannte bereits was nun kommen würde.
Tarvin Yar Om hatte soetwas in der Art beim Anblick der drei Unbekannten bereits vermutet , nun hakte er nach.

"Projekt Deep Water ?"

"Deep Water wurde ein Jahr nach dem Überfall auf Coruscant ins Leben gerufen. Wir etablierten fiktive Gangsterbosse auf den tiefsten Ebenen von Coruscant und schufen einige kleine Unterweltkarieren. Einige Bosse stiegen recht weit auf und wurden auch gesehen andere waren aktiv aber stets unsichtbar , so wie ihr Meister Jedi. "

Begann Mako Sevren sie einzuweihen. Die Padawanschülerin geriet ins grübeln. Der Geheimdienst der Republik agierte mit Gangsterbossen und Verbrechern ? Wie war das mit den Idealen der Republik vereinbar ?

"Es hat gewisse Vorteile die Unterwelt beeinflussen können , der Informationsfluss kann dadurch erheblich gesteigert und problematische Situationen wie diese hier diskret gelöst werden. Ihr Meister Yar Om seit ein Waffenschieber der sich auf exotische Waffensysteme und Prototypen spezialisiert hat. Es gibt eine umfangreiche Strafakte von Euch aber keine Bilder oder Dna Proben. Ihr seit ein Phantom."
Der Miralaner zückte einen Datenkristall aus seinem Jacket und reichte es Tarvin.

"Da drauf ist eure komplette Kariere , eure Strafakte und vorallem eure Kontakte sowie einige Deals die ihr bereits erfolgreich abgeschlossen habt. Macht euch damit vertraut und bedenkt das die darauf aufgeführten Transaktionen nicht erfunden sind."

Nadila erschrak etwas :" Sie haben wirklich Waffen auf dem Schwarzmarkt verkauft ?"

"Miss Lanaa um glaubhafte Legenden zu schaffen kommen wir um solche unangenehmen Dinge leider nicht herum. In den Reihen des Projekt Deep Water befinden sich auch etliche wirkliche Ganoven die keine Ahnung haben für wen sie in Wirklichkeit arbeiten.
Ihre Kontakte und Werdegänge sind aber für das Projekt von unschätzbaren Wert."


Tarvin legte Nadila beruhigend die Hand auf die Schulter als er bemerkte das sie angewiedert das Gesicht verzog.
Man hatte sie gelehrt das ein Sieg ohne die Achtung der eigenen Ideale immer eine Niederlage sein würde und nun war sie Teil eines Projekts das sich darauf konzentrierte möglichst wenig Ideale zu haben um das Ziel direkt anzugehen.
Ein Gebilde aus Lug und Trug.

Der Geheimdienstler spürte das die Padawanschülerin und ihr Meister die Situation nicht zu schmecken schien , weswegen er entschuldigend fortfuhr.

"Bitte bedenken sie das die Geheimdienstarbeit eine der schmutzigsten ist die man sich vorstellen kann , doch leider auch unverzichtbar. Deep Water füllte ein Machtvakuum und verhinderte das wirkliche Verbrecher oder sogar der imperiale Geheimdienst ungestört operieren konnten. Wenn sie es so betrachten hat das Projekt sogar Verbrechen verhindert und die Lage etwas beruhigt. Ganz zu Schweigen von der Möglichkeit die sich uns nun bietet diesen Krusa Mentu zu stellen und unschädlich zu machen."

Tarvin drehte nachdenklich den Datenkristall mit seiner neuen Identität zwischen seinen Fingern bevor er mit nüchternen Tonfall eine weitere Frage stellte

"Wie genau wird die Sache hier ablaufen ?"

Sevren lehnte sich nun ebenfalls etwas entspannter zurück und begann die Jedi in die Feinheiten des Planes einzuweihen , während ihr Speeder sich seinen Weg durch den dichten Verkehr bahnte.






Mit grimmigen Gesichtern betraten Mazarie und Sevren gefolgt von Tarvin und Nadila ein edles aber dennoch recht gut besuchtes Casino des Schmugglermonds.
Die beiden anderen Geheimdienstler , ein Rodianer und ein Mensch warteten beim Speeder.
Das sie dort nicht tatenlos sein würden konnte sich Nadila denken , wahrscheinlich würden sie genau kontrollieren wer das Casino durch den protzigen Eingang betrat und wieder verlies.

Während sich Mako Sevren scheinbar gelassen und kühl einen Überblick über die versammelten Gäste des Hauses machte löste sich Befar kurz von der kleinen Gruppe und kam mit einem Bediensteten wieder zurück der ihnen nun voraus ging um sie in einen Berreich für besondere Gäste zu führen.

Der etwas kleinere Spielsaal den sie nun erreichten war mehr eine Mischung aus einem Restaurent der Oberklasse und einem Spielertreff.
Nobel gestaltete Sitzecken die durch schmale Wände voneinander getrennt gehalten wurden sicherten den Besuchern ein gewisses Maß an Privatsphäre.
Die Spieltische befanden sich zwar im Zentrum des kleinen Saals waren aber etwas im Boden abgesenkt um den Blick auf die Bühne nicht zu versperren , auf der sich abwechselnd Mädchen aller erdenklicher Spezies in aufreizenden Kostümen zum Klang der Musik bewegten

Der Concierge führte sie zu einer der Sitzecken , verneigte sich und verschwand diskret.
Tarvin nahm auf einem der Sessel mit dem Rücken zur Wand platz , er hatte sich wohl inzwischen mit seiner Rolle abgefunden und Nadila musste sich eingestehen das ihr Meister wirklich ein Talent zum Schauspieler hatte.

Die Padawanschülerin hätte ihm seine Rolle wirklich abgekauft hätte sie ihn nicht gekannt.
Sie selbst schlug ihren Umhang nun nach hinten zurück um die Vorzüge ihres Körpers offen zur Schau zu stellen , so wie sie es bei anderen , echten Begleiterinnen hier im Haus gesehen hatte und stellte sich leicht seitlich versetzt hinter den Sessel in dem Tarvin saß.
Wie erniedrigend musste es wohl sein so ein Leben wirklich führen zu müssen , dachte sie sich während Befar und Mako sich dezent vor der kleinen Lounge postierten und klar als Leibwächter zu erkennen waren.

Eine wie Nadila fand wunderschöne halbnackte Twielek nährte sich ihrem Tisch und nahm Tarvin seine Bestellung ab , an die drei anderen wandte sie sich erst garnicht , offensichtlich war es hier üblich das nur die in der Hierachi einer Gästegruppe oben stehenden bedient wurden.
Dieses Etablissement wiederte Nadila an und sie hatte wirklich Probleme damit freundlich naiv grinsend wie ein Schmuckstück hier still stehen zu müssen.
Ihr einziger Trost bestand darin das es den beiden anderen Jedi nicht anders erging als ihr , das konnte sie spüren.
Doch sie spürte noch etwas....eine Disharmonie in der Macht , etwas das sie zum ersten mal bei ihrer Padawanprüfung auf Cerea gespürt hatte und das nun alle Warnlampen in ihr anspringen ließen.
Langsam beugte sie sich zum Ohr ihres Meisters und flüsterte ihm zu :


"Meister da ist...." Weiter kam sie nicht denn Tarvin hob leicht die Hand um sie zu unterbrechen.

"Ich spüre es auch. "
Befar Mazarie drehte sich kurz zu den beiden um , sein Blick verriet das auch er es spüren konnte. Ein Anhänger der dunklen Seite der Macht hatte den kleinen Saal betreten.
Nun konnten sie ihn auch sehen , ein hochgewachsener hagerer Mensch in einem grauschwarzen Anzug bewegte sich langsam und aufmerksam die Gäste beobachtend auf die Bar am gegenüber liegenden Ende des Saals zu.
Dort bestellte er einen Drink und drehte sich dann mit dem Rücken zur Theke um ihnen dezent zu zu prosten.
Er hatte sie also auch bemerkt , oder wusste er etwa warum sie hier waren ?

Einen offenen Angriff würde er hier nicht riskieren , doch hatte die ganze Sache nun plötzlich eine Wendung genommen die den Jedi gar nicht ins Konzept passte.
Er könnte sie verraten oder ihnen anderweitig die Suppe versalzen. Äußerlich wirkte er völlig ruhig , doch sein Blick ruhte stechend auf der kleinen Gruppe und bürdete ihr eine Last auf mit der sie nicht gerechnet hatten.
Alles drohte nun in Gefahr zu geraten und selbst Tarvin Yar Om welcher immer ein Musterbeispiel für Gelassenheit war schien nun etwas angespannter zu werden.

Nadila beobachtete den Mann an der Bar nicht weniger lauernd als dieser sie. Noch nie hatte sie einem Sith Auge in auge gegenüber gestanden und hier war nun wirklich der denkbar schlechteste Zeitpunkt für so eine Begegnung , aber gab es dafür überhaupt einen richtigen ?
Sie war so angespannt das sie die Bedienung fast garnicht bemerkt hätte die Tarvin nun seinen Drink auf den Tisch stellte und einen Kleinwüchsigen Menschen in einem dem Etablissement angemessenen Aufzug im Schlepptau hatte der nun selbstsicher auf dem Sessel gegenüber ihres Meisters platz nahm.

"Mister Nonto Kawan nehme ich an ?" fragte er überaus höfflich

Tarvin nickte stumm und lenkte seine Aufmerkamkeit nun auf den Neuankömmling.

"Mein Name ist Gosak , ich bin ihr Kontaktmann für das hoffentlich anstehende Geschäfft. Mein Klient hat mir sämtliche Vollmachten übertragen mit ihnen handelseinig zu werden.Nach meinen Unterlagen sind sie an vorerst drei Einheiten unseres Produckts interessiert ?"

Wieder nickte Tarvin stumm , er hatte nun seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Auftrag gerichtet und den Sith spührbar ausgeblendet.
Sein Vertrauen lag vollends auf Befar und ihr, das konnte Nadila erkennen.

"Das ganze würde auf vierhundertfünfigtausend Credits kommen , zu zahlen im Vorraus und wir müssten auf dreimal liefern , da unsere Fertigungsstätten mit einem solchen Auftrag etwas überlastet sein werden."

"Ich will die drei Einheiten auf einmal! Denkt ihr Boss ich wäre ein Idiot ? Der Preis ist sehr hoch angesetzt und wenn ich im Vorraus zahle will ich Sicherheiten."

Tarvins kalter und dennoch höfflicher Tonfall lies seine Schülerin erschaudern , so hatte sie ihn niemals reden hören.

"Mister Kawan sein sie versichert das wir ihren Auftrag mit größter Priorität behandeln werden aber unsere technischen Möglichkeiten sind zur Zeit noch begrenzt. Wir befinden uns mit unserem kleinen Unternehmen noch am Anfang auch wenn wir stark expandieren
"Sie haben da ein hübsches Stück , ist die zu verkaufen ?""
versuchte Gosak nun beschwichtigend abzulenken und zeigte mit seinen wullstigen kurzen Fingern auf Nadila.

"Vierhunderttausend wenn sie nicht alles auf einmal liefern." Tarvin hatte auf die Frage garnicht reagiert.

Obwohl Nadila wusste das sie hier sicher nicht verkauft würde hatte die Frage des Kleinwüchsigen ihr ein mehr als flaues Gefühl in der Magengegend verpasst.
Ihr Blick wanderte zur Bar rüber....der Sith war verschwunden!
Nur kurz war sie nicht aufmerksam gewesen und dann sowas. Was würde er nun
unternehmen ? Würde er überhaupt etwas unternehmen ?

"Mister Kawan , bitte. Wir liefern ein einzigartiges Produkt , in der ganzen Galaxis gibt es kein vergleichbares Sytem. Überlegen sie nur alleine das Prestige für ihr Unternehmen wenn sie sowas in ihrem Sortiment haben. , da können wir im Preis nicht runter gehen."

"Ich wäre bereit mich davon überzeugen zu lassen Mister Gosak wenn ich die Ware begutachten kann und sozusagen bei gefallen als sagen wir Vertragshändler bei ihnen einsteigen dürfte."

Tarvin lächelte sein Gegenüber mit kalten Augen an , und dieser geckerte vergnügt drauf los.

"Mister Kawan das ist leider völlig ausgeschlossen , selbst die Implantanten kommen nur in Karbonit zu unseren Labors . Die Geschäfftsführung ist sehr auf Diskretion bedacht."

Nadila suchte so unauffällig wie es ihr möglich war mit den Augen den Spielsaal ab und obwohl er nicht so gefüllt war wie das Casino davor konnte sie den Anhänger der dunklen Seite nicht sehen oder spühren.
Kurz sah sie wieder zu dem Unterhändler am Tisch , der ihr sofort ein schmieriges Grinsen schenkte und sie anzwinkerte.

"Sie missverstehen mein Angebot Gosak. Ich habe die Kontakte und die Mittel um ihr Unternehmen sehr schnell aufsteigen zu lassen.Kleine Firmen mit exklusiven Angebot sind verletztlich und haben keinen guten Überblick über den Markt. Wenn wir unsere Resourcen vereinigen kann sich das für uns beide als sehr lukrative Verbindung heraus stellen."

Der Kleinwüchsige schluckte und schien zu überlegen. War da eine versteckte Drohung ausgesprochen worden ?
Er hatte Erkundigungen über den Mann im weißen Anzug vor sich einholen lassen. Gosak wusste das er ausgezeichnette Verbindungen besaß und einer der aufsteigenden Sterne in der Unterwelt auf Coruscant war. Ein Schemen der nur dann in Erscheinung trat wenn es ihm wirklich um etwas ging.
Sicher durfte er diesen Mann nicht unterschätzen. Bisher hatte er mit Seperatisten und Piraten verhandelt , doch Nonto Kawan war ein ganz anderes Kaliber.

"Wie wäre es wenn ich ihnen zweitausend Credits für das Mädchen gebe ? Ich nehme sie dann gleich mit und wir treffen uns morgen Abend wieder hier. Dann habe ich sicherlich das OK von meinem Auftraggeber."

Tarvin beugte sich leicht vor und senkte seinen Ton in einer gefährlichen Art und Weise.

"Wenn sie zum Verkauf stünde hätte ich sie das bereits vorhin wissen lassen Mister Gosak.Ich sage ihnen jetzt wie die Sache läuft. Wir machen uns auf zu ihrem Schiff und fliegen zu ihrer Produktionsstätte , dort treffe ich ihren Boss und werde ein Arangement aushandeln das uns beide zufrieden stellt. Ich habe keine Lust mit Lakaien zu feilschen wie ein kleiner Ganove.Haben wir uns verstanden ?"

Gosak schluckte erneut. In ihm kam die Gewissheit hoch das Kawan kein Mann war dem man Bedingungen diktieren konnte. Sein völlig emotionsloser Blick lies in ihm die Erkenntnis wachsen das er ihn vermutlich ohne mit der Wimper zu zucken verschwinden lassen würde , würde Gosak den Bogen noch etwas weiter überspannen.

"Mein Boss wird mich aus einer Luftschleuse werfen lassen wenn ich auf ihre Forderung eingehe." begann er zu jammern.

"Das wäre im Vergleich zu dem was ich mit ihnen mache wenn sie mich noch länger hin halten doch wirklich human." konterte Tarvin und Nadila unterstrich die Aussage mit einem süffisanten Lächeln.

Mit einem schweren resegnierenden Seufzer rutschte Gosak aus seinem Sessel und machte eine Geste ihm zu folgen.
Tarvin erhob sich langsam und beinahe gebieterisch von seinem Platz und kam hervor.
Es hatte funktioniert. Krusas Lakai würde sie direkt zu seinem Versteck führen , nur eine Frage blieb offen : wo war der Sith ?




.Gosak hatte die Gruppe auf sein kleines und schäbiges Schiff geführt um den Wünschen des
Jetzt konnte er nur noch hoffen das das anstehende Geschäfft für Mentu sehr zufrieden stellend sein würde , denn sonst hätte das sehr unangenehme Konsequenzen für ihn.
Alleine der Gedanke daran was Mentu mit ihm anstellen würde schnürrte ihm den Hals förmlich zu.
Kurz überlegte er vor dem Sprung in den Hyperraum seinen Boss zu kontaktieren und die Herrschafften anzukündigen , entschloß sich dann aber um .
Würde Mentu den Besuch verweigern würde Kawan vermutlich sehr ungehalten reagieren. Er steckte in einer echten Zwickmühle und musste nun auf Zeit spielen.
Gosak hatte keinelei Zweifel daran das die vier Begleiter von Kawan ihn Stück für Stück in kleine handliche Päckchen zerlegen würden , würde ihr Boss auch nur mit dem Finger schnippen.


Nadila beobachtete ihren Meister und Meister Mazarie die sich offensichtlich in Meditation begeben hatten um sich auf die bevorstehende vielleicht finale Begegnung vozubereiten.
Sevren und seine Männer befanden sich im Cockpit um sicher zu stellen das der kleinwüchsige keine Dummheiten machte.
Sie wusste das es sicher einen unvermeidlichen Kampf geben würde, und sie fühlte große Sorge um Tarvin. Es wäre ihr am liebsten gewesen Mentu selbst zu stellen um unbedingt zu verhindern das dieser Kerl ihm Schaden zufügen könnte.

Ihre Gefühle waren in Aufruhr. Natürlich war ihr klar das ihr Meister ein besserer Kämpfer war als sie , doch die Vorstellung das ihm etwas zustossen könnte war für sie fast unerträglich.
Die Padawanschülerin war zu aufgewühlt um sich ebenfalls einer Meditation hinzugeben.
Selbst den Sith hatte sie beinahe völlig aus ihrem Geist verdrängt.
Mit jeder Minute die verstrich und die sie näher an Krusa Mentus Versteck brachte wurde sie unruhiger.
Die Sorge um ihren Meister wandelte sich in Angst.
Nadila wollte es sich nicht eingestehen.
Angst war etwas das im Geist eines Jedi nichts zu suchen hatte , schon garnicht vor einer Situation wie dieser, die sich nun vor ihr manifestierte.

Wie hatte sie es nur zulassen können sich auf diese Weise zu verlieben ?
In ihr erwachte die Erkenntnis das die Liebe zu einem einzigen Wesen ein echtes Hindernis für eine Jedi sein könnte.
Sie war völlig ausser stande sich auf ihre Mission vorzubereiten Ihre Augen hafteten an ihrem Meister wie an etwas seltenem unendlich kostbaren.
Nadila beobachtete seinen Atem , spührte die Ruhe die von ihm ausging und versuchte diese für sich selbst zunutzen.
Mühsam kam sie innerlich etwas zur Ruhe , doch immer wieder spielten sich vor ihrem geistigen Auge Bilder ab die Tarvin in für sie fast unerträglichen Szenen zeigten.



Krusa Mentu lag auf dem Bett seines ungewöhnlich spartanisch eingerichteten Quartiers.
Luxus war nicht unbedingt das was er für sich in Anspruch nehmen musste , vielmehr vertrat er die Aufassung das er einen verweichlichte und träge werden lies.
Seine Geschäffte waren vielversprechend angelaufen , doch die stümperhaften Einsätze seiner Kunden hatten schnell Aufmerksamkeit erregt.
Die Anzahl der Einheiten die er liefern konnte musste unbedingt gesteigert werden um seine Ziele zu erreichen , doch noch fehlten ihm die finanziellen Mittel.

Er wusste das er unter Zeitdruck stand , doch war ihm auch klar das er nicht unvorsichtig werden durfte
Irgendwann würde Mentu seine eigene Kriegsflotte haben und den Verlauf des galaktischen Konflikts mit bestimmen.
Bis dahin mussten auch die Probleme mit den Implantaten gelöst sein , damit er seine Getreuen damit ausstatten konnte.
Er Krusa Mentu würde weit aufsteigen im Gefüge der galaktischen Hierachie , ja vielleicht sogar eines tages Mandalore werden , doch so wie es bis jetzt aussah wäre das noch ein langer Weg.

Der Lautsprecher seines Quartiers riss ihn aus seinen Gedanken.

"Gosak kommt von Nar Shaddaa zurück Boss , er sagt die Verhandlungen liefen besser als erwartet. Er wird in Kürze auf dem Verladehangar landen."
"Endlich mal gute Neuigkeiten." brummte der Mandalorianer und erhob sich um seine Rüstung wieder anzulegen.


Der kleine Raumer des Unterhändlers der wahrscheinlich nur noch von Rost und Farbe zusammen gehalten wurde, trat in den Normalraum ein.
Sevren blickte suchend aus dem Fenster in eine tiefe Schwärze.
Sie waren irgendwo im leeren Raum , ein Blick auf die Stellarkatographie zeigte das sie sich hinter der Grenze auf imperialen Gebiet befanden.
Der Geheimdienstler nickte einem seiner Männer zu der sich sofort auf dem leeren Copilotensitz niederlies und damit begann an den Amaturen zu arbeiten.

Gosak protestierte mit einem : " Hey!" , doch ein scharfer Blick seines neuen Sitznachbarn lies ihn sofort wieder verstummen.

Langsam hob sich ein riesiger Schatten von der Dunkelheit vor ihnen ab. Ein eindrucksvoller Großraumfrachter unbekannter Bauart schien im Nichts vor ihnen zu treiben.

"Wir sind auf dem Leitstrahl." knurrte Gosak , der sich inzwischen sicher war das sich sein Schicksal in den nächsten Minuten entscheiden würde.

Wortlos drehte sich Sevren um und begab sich in den hinteren Teil des Schiffes um die Jedi über ihre bevorstehende Ankunft zu informieren.
Jeder wusste was er zutun hatte.
Die soeben abgesetzte Positionsangabe würde ihnen rasche Verstärkung garantieren , dennoch würde es verhältnismässig schnell ablaufen müssen.
Das Risiko das die Imperialen sie enddeckten und die Operation vielleicht im letzten Moment zum scheitern brachten war einfach zu hoch.


Krusa beeilte sich zum Verladedeck zu kommen, entgegen seiner eingeübten Routine beim anlegen seiner Rüstung hatte er seinen Helm diesmal in seinem Quartier zurück gelassen.
Das was Gosak ihm zu berichten hatte war zu wichtig um warten zu können
Wenn es diesem kleinen Halunken wirklich gelungen war ein Geschäfft mit diesem Waffenschieber einzufädeln wäre seine Truppe aus der vordersten Schusslinie raus und das würde ihm die Luft verschaffen die er brauchte um seine Planungen weiter voran treiben zu können.

Etwas gehetzt betrat er den Hangar in dem Moment als Gosaks Schiff das blau schimmernde Eindämmungsfeld durchstach und zur Landung ansetzte
Es verstrichen nur einige Sekunden bis sich die Rampe senkte , Sekunden die sich für Mentu schier endlos zogen , doch dann trat der Unterhändler auf das Deck.

Als der Mandalorianer erkannte das Gosak nicht alleine war sondern ihm sechs weitere Personen folgten stieg Zorn in ihm auf.
Diese Leute waren weder gemeldet worden , noch hatte der schmierige kleine Schuft das Recht irgend jemanden hier her bringen zu dürfen.
Ein zweiter Blick auf die Gruppe traf Krusa dann aber wie ein Schlag ins Gesicht.

"Boss ich habe Mister Kawan gleich mitgebracht , er hat interessante Vorschläge was die zukünftige Zusammenarbeit angeht." legte der Kleinwüchsige sofort los in der wagen Hoffnung so die Initative für sich ergreifen zu können, doch die vereisten Gesichtszüge seines Bosses ließen ihn schnell erkennen das dieser Wunsch nur eine Illusion war.

"Du verdammter Idiot ! Weißt du wen du uns da direkt ins Versteck gebracht hast ?" fauchte Mentu ihn an , und weder Blick noch Tonlage des Mandalorianers ließen Gosak daran zweifeln das er soeben in Ungnade gefallen war.

Befar Mazarie grinste breit , für den Moment war er sehr zufrieden. Diesmal würde Mentu ihnen nicht entkommen.

"Ich freue mich auch dich wieder zu sehen Krusa." sagte er und unterstrich seine Worte mit der Aktivierung seiner Lichtklinge.
Tarvin und Nadila taten es ihm gleich.
Noch einmal sah die Padawanschülerin zu ihrem Meister , es war soweit. Gleich wie dieser Kampf für sie alle ausgehen würde , für Tarvin Yar Om schloss sich hier der Kreis des Weges den er vor Jahren unfreiwilig begonnen hatte.
Er schien völlig ruhig , kein Hass oder Rachedurst spiegelte sich in dem Jedi. Er hatte seinen Frieden mit der Situation gemacht und egal was passieren würde , es wäre der Wille der Macht deren bescheidenes Werkzeug er war.

"Befar nimm Nadila und kümmere dich um das Labor ! Das hier ist mein Kampf!"

Nadila spürte inneren Wiederstand Mazarie zu folgen und ihren Meister alleine mit diesem Scheusal zu lassen, sie stand wie angewurzelt , beinahe unfähig sich von Tarvin in diesem Augenblick trennen zu können.
Erst als sie den harten Griff des Zabrak in ihrem Nacken spürte der sie mit sich riss löste sich ihre Starre.
Mazarie hatte sie aber nicht mit Gewalt mitschleifen wollen, sondern zog sie vielmehr in Sicherheit als ein kleiner Raumer, nicht größer als ein Jäger unsanft auf dem Hangardeck aufsetzte und unter dem schrillen Kreischen aufeinander reibenden Metalls üner den Boden rutschte.

Für einen winzigen Augenblick schien die Szenerie wie eingefroren. Alle Blicke ruhten auf dem kleinen Schiff aus dem sich nun eine in schwarze Roben gehüllte Gestalt schälte und ein Lichtschwert aktivierte das unheilvoll rot leuchtete.

"Jetzt wissen wir wenigstens wo er hin ist , der hat sich an unsere Fersen geheftet."knurrte Befar und schnappte sich nun Gosak im Nacken.
"Wenn du die nächsten zwanzig Minuten überleben willst dann bring uns zum Labor!"

Krusa Mentu hatte sich gefangen. Hastig wandte er sich um und löste über Comlink Schiffsweiten Alarm aus. Hier war er hoffnungslos unterlegen und die Ankunft eines Sith hatte seine Aktien nicht gerade steigen lassen.
Wenn es ihm gelingen würde den Kampf hier zu vermeiden und sich abzusetzen , würden sich die Jedi und der Sith vielleicht selber gegenseitig umbringen ,er musste also Zeit gewinnen.

Tarvin und der Sith sahen sich wortlos an , zwischen ihnen stand jahrtausende alte Feindschafft . Ein Konflikt den keiner von beiden begonnen hatte und egal wer von beiden den Kampf gewinnen sollte wenn sie ihre Klingen kreuzten , sie würden den Konflikt auch nicht beenden.

"Lauft schon los !" schrie Tarvin , und die anderen gehorchten.

Wieselflink rannte Gosak als erster los. Seine kurzen Beine trugen ihn in einer Geschwindigkeit voran die man ihm niemals zugetraut hätte.
Auch Mentu hastete zu einem Ausgang am gegenüber liegenden Ende des Hangars.
Nadila und Befar folgten Gosak und Sevrens Geheimdienstler machten sich so zügig wie möglich auf zur Brücke.

Der Sith hatte Tarvin fixiert wie ein Raubtier , völlig regungslos stand er da und Tarvin Yar Om hielt seinem Blick stand. Wie ein Rachengel nahm er gerade zu langsam eine Kampfhaltung ein.
Dann tat der Anhänger der dunklen Seite etwas völlig unerwartetes , er deaktivierte seine Klinge und gab so zu verstehen das er keinen Kampf mit den Jedi zu suchen schien. Statt dessen durchquerte er den Halben Hangar mit einem eindrucksvollen Sprung und verfolgte nun Nadila und Mazarie.

Tarvin war kurz hin und her gerissen. Sollte er den Sith stoppen und Krusa Mentu ein weiteres mal entkommen lassen ?
Nein !
Er selber hatte diesen Kampf für sich beansprucht. Alles was er an Leid erfahren hatte war diesem Mann zu verdanken.
Es würde hier und heute enden. Entschlossen jagde er dem Mandalorianer nach.


Der dumpfe Klang der Alarmsierene blöckte durch das gesammte Schiff als Duskan mit zusammen gekniffenen Augen die Überwachungsmonitore beobachtete.
Das er , ein erfahrener Freibeuter ,einmal erleben müsste das man ein Schiff kaperte auf dessen Brücke er stand hätte er sich niemals träumen lassen.

" Zieht ein Backup aller Daten aus dem Laborberreich und seht zu das ihr die Wissenschafftler zu Mentus und meinem Privathangar bringt! Sichert die Brücke und den Laborberreich ! Los! Los! Los!"

"Das Backup wird einige Minuten in Anspruch nehmen Duskan !" informierte einer seiner Männer mit einem fast entschuldigendem Tonfall.
Der zweite Mann auf der Brücke hatte eine noch unerfreulichere Nachricht.

"Jemand verucht das Sicherheitssystem zu hacken !"

"Da ist ein Schiff aus dem Hyperraum getreten! Es aktiviert seine Waffen!"

Duskan beschlich ein sehr ungutes Gefühl. Wie konnten sie nur so unvorsichtig gewesen sein ?



Durch schier endlos anmutende Gänge jagden Befar und die Padawanschülerin Gosak hinterher ,der völlig ausser Atem versuchte er sich zu Wort zu melden

"Wir...sind...gleich am..Labor...berreich..."

"Wehe du legst uns rein !" knurrte ihn Mazarie an, doch wurde er das Gefühl nicht los das der Unterhändler bereits die Seiten gewechselt hatte um sein Leben zu retten. Die Rache seines Chefs würde sehr eindeutig ausfallen.

"Da vorne...nur..noch..ein paar Meter!" quiekte Gosak fast panisch als ein Ruck durch das Schiff ging.
Die Jedi sahen sich an .

"Was war das ?" fragte Nadila

"Eine Explosion ! " antwortete Mazarie als ein zweiter noch heftigerer Ruck den Frachter erschütterte und Nadila nach hinten schleuderte.
Noch bevor sie sich aufrappeln konnte schloss sich ein Sicherheitsschott und trennte sie von Gosak und Meister Mazarie.
Aus dem Com an ihrem Handgelenkt meldete sich Befar.

"Nadila schweiß das Schott mit deinem Schwert auf und komm uns nach , ich kann nicht warten , uns läuft die Zeit weg. Ich schätze irgendwer hat das Feuer auf das Schiff eröffnett"

"Verstanden Meister Mazarie. "

Es war ein seltsames Gefühl hier nun plötzlich in einem stillen langen Gang alleine zu stehen. Noch eben pulsierte alles um sie herum und nun war sie eingehüllt wie in eine Blase fern ab des eigendlichen Geschehens.
Die dröhnende Schiffsierene war alles was sie hier hörte. Entschlossen setzte sie ihr Lichtschwert an und begann es gegen das Schott zu drücken.
Wie würde es nur gerade ihrem Meister ergehen ?
Nadila erkannte das sie die Angst um Tarvin viel zu sehr von ihrer Aufgabe ablenkte , das Liebe auch Schattenseiten haben konnte. Sie würde das für sich beenden müssen auch wenn es weh tun würde.
Liebe durfte keinen Besitzanspruch hervorrufen der sich vielleicht sogar gegen den Willen der Macht selbst stellen würde . Besitzanspruch förderte Verlustangst und Eifersucht , ja sogar Gier.
Dinge die einen auf die dunkle Seite der Macht und weg vom Pfad der Jedi führten.
Sie wunderte sich wie sie in einer solchen Situation derartige Gedanken entwickeln konnte , es erschien ihr geradezu suspekt , und doch empfand sie soetwas wie Dankbarkeit für diese Erkenntnis.
Plötzlich vernahm sie Schritte hinter sich sowie das vertraute Surren eines Laserschwerts.



Tarvin rannte so schnell ihn seine Füße trugen hinter Mentu her welcher in Richtung einiger Frachthallen floh.
Schließlich sah er ihn vor sich durch ein Hallentor schlüpfen und noch bevor dieses sich schließen konnte war auch er durch und fand sich in einer leeren Lagereinrichtung wieder die groß genug gewesen wäre ein Raumschiff unterbringen zu können.

Mentu hatte seinen Flugtornister aktiviert und schwebte nun wie ein Raubvogel über ihm.
Ohne Tarvin eine Verschnaufpause zu gönnen eröffnette er das Feuer aus seinen Blastern , das der Jedi nur mühsam dank seines Schwertes parieren konnte.

"Ich mache dich fertig Jedi !" spuckte ihm der Mandalorianer all seinen Hass entgegen.

Mit einem gewagten Machtsprung brachte sich Tarvin hinter einem mächtigen Träger aus der Schusslinie.
Krusa Mentu schleuderte eine Blendgranate in seine Richtung die ihre Wirkung nicht verfehlte.
Vor den Augen des Jedi explodierte das Licht und nahm ihm für einige Sekunden die Sicht.
Sich der Macht völlig hingebend versuchte er rasch seine Sicht wieder herzustellen , doch als ihm dies gelungen war stand Mentu bereits vor ihm und zielte direkt auf seinen Kopf.

"Das wars für dich !" sagte der Mandalorianer und ein zufriedenes grinsen umspielte seine Lippen , als ein starker Ruck durch das Schiff ging und ihn von den Füßen riss.
Tarvin sprang auf und aktivierte seine Klinge erneut.

"Anscheinend noch nicht!" gab er entschlossen zurück.



Duskan hatte seine Aufmerksamkeit nun dem anderen Schiff gewidmet das das Feuer auf sie eröffnet hatte. Da Mentu bisher auf seine Rufe über das Com nicht reagiert hatte lag es nun an ihm selbst vorerst alle wichtigen Entscheidungen zu treffen.
Da der Kapertrupp nun auch Hilfe von aussen bekam zwang es ihm die Flucht auf.

"Fahrt die Triebwerke hoch und bereitet einen Sprung vor!" bellte er seine Leute an als ein weiterer Treffer den Frachter erbeben lies.

"Sie konzentrieren das Feuer auf den Antrieb Duskan , wenn wir mit beschädigten Triebwerken springen wird es den Kahn auseinander reissen !"

Duskan fuhr mit einem Blick herum der zweifellos in der Lage gewesen wäre jemanden auf der Stelle zu töten.

"Hab ich dich um deine Meinung gebeten ? Warum sind die Schilde noch noch nicht oben ?"

"Wir haben keinen Zugriff auf die Deflektoren , wer sich auch immer ins System gehackt hat , er blockiert uns !"

Über den Lautsprecher meldete sich einer seiner Männer die er zu den Labors geschickt hatte.

"Die Wissenschafftler sind auf dem Weg zu deinem Schiff, sollen wir die Bloodhound auch startklar machen ?"

Duskan überlegte fieberhaft ob der Zeitpunkt schon gekommen war alles stehn und liegen zu lassen , doch noch wollte er sich nicht geschlagen geben. Ohne die Sicherheitskopien aus dem Labor würde er nicht von hier verschwinden.

"Ich gehe runter zu den Laboratorien und hole das Backup , haltet mich auf dem laufenden , und fahrt die verdammten Triebwerke hoch !" schnautzte er die Brückencrew an.


Langsam drehte sich Nadila um. Vor ihr stand der Sith in einigen Metern Entfernung und grüßte sie in dem er seine rote Klinge kurz vor sein Gesicht führte und dann eine Ausgangsstellung einnahm.
Das ungute Gefühl diesem Kampf nicht ausweichen zu können bemächtigte sich der Padawanschülerin.
Hatte Tarvin den Kampf gegen ihn verloren ?

Nein , sicher nicht. Wäre ihrem Meister etwas geschehen sie hätte es gespürt.
Der Kampf war unvermeidbar , Nadila grüßte mit dem Schwert auf gleiche weise zurück und gab sich der Macht hin. Ihr Geist reinigte sich augenblicklich von allen anderen Gedanken die sie eben noch wie in Ketten gefangen hielten.

Eine kalte Welle von Hass und Verachtung schlug ihr entgegen als der Sith zum Angriff über ging und ihr mit einem Schlaghagel von wilden Attacken klar machte das er nicht vor hatte sie lebend entkommen zu lassen.
Für großzügige Ausweichmanöver war der Gang einfach zu eng und dennoch wußte sie das sie sich nicht bis an das noch geschlossene Schott zurück drängen lassen durfte.
Mit dem Mut der Verzeiflung ergriff Nadila die Initative und startete einen ebenso wütenden Gegenangriff der ihren Wiedersacher zumindest für einen kleinen Moment zu überraschen schien.
Meter für Meter gelang es ihr den Sith zurück zu drängen.
Körperlich war er ihr zweifellos überlegen , doch war sie schneller in ihren Bewegungen und das musste sie nutzen.



Nachdem sich Krusa Mentu wieder erhoben hatte wich er einem mit tödlicher Präzession geführten Schwerthieb von Tarvin aus der seinen Tornister traf und nun Treibstoff verlor.
Wollte er nicht das Risiko eingehen sich in eine lebende Fackel zu verwandeln musste er das Ding rasch los werden.
Noch während sich Mentu versuchte von dem Jedi zu lösen schleuderte er ihm den kleinen Raketenantrieb entgegen.
Scheppernd landete er auf dem blanken Metallboden und bildete dort sogleich eine Pfütze aus hochexplosiven Treibstoff.
Mentu aktivierte seinen kleinen Flammenwerfer und setzte den Boden unter Tarvin Yar Om in Flammen. Dieser setzte zeitgleich zu einem weiteren Machtsprung an und erhob sich über den Kopf des Mandalorianers um hinter ihm wieder zu landen.

Die Flammen flossen förmlich über den Boden der Lagerhalle und tauchten die Szene mit ihrem flackernden Licht in ein kleines Inferno.
Mentu aktivierte seine Fangleine und nur knapp gelang es dem Jedi auch diesem Angriff auszuweichen. Mit einem Machtstoss beförderte er Mentu fast bis ins Feuer dessen zusätzliche Rauchentwicklung nun auch noch begann die Sicht zu erschweren.
Erneut rappelte sich der Mandalorianer auf und richtete seine Pistole gegen Tarvin der aber schon wieder dicht bei ihm war.
Fast gleißend leuchtete sein Lichtschwert auf als es Mentus Kopf vom Torso trennte und dieser leblos zusammen sackte.

Es war vorbei.


Mazarie und Goskan hatten die Labore erreicht als ihnen Blasterfeuer entgegen schlug und den Kleinwüchsigen voll erwischte.
Er taumelte zurück und fiel wie ein kaputtes Spielzeug um.
Befar hingegen kämpfte sich den Beschuss in beeindruckender weise parierend weiter vor bis er zwei von Mentus Handlangern erreichte und mit einer schnellen Schlagkombination ausser Gefecht setzte.
Leblos sackten ihre Körper zusammen und blieben reglos am Boden liegen.
Der Weg war nun frei!
Zischend fuhr eine der Türen auf und der Jedi betrat einen fast völlig in weiß eingekleideten Raum.
Beinahe unangenehm erschien ihm der krasse Kontrast zu den eher weniger grellen Gängen und Lagerberreichen des Frachters. Sein Blick blieb an einem Mandalorianer haften der offenbar ungeduldig an einer Konsole stand und auf irgend etwas zu warten schien.

Natürlich , er sicherte die Daten ! schoß es Befar in den Sinn.

"Nimmst du mir Arbeit ab ?"

Duskan fuhr erschrocken herum , er hatte den Mann an der Tür garnicht herein kommen hören.
Wie konnte er so schnell an seinen Männern vorbei gekommen sein ohne das die ihn gewarnt hatten ?
Schnell griff er nach seinem Blaster um den Jedi zu erledigen , doch dieser war schneller.
Mit einem geübten Wurf schleuderte er Duskan sein Schwert entgegen und erwischte ihn am Hals.
Der einstmals geübte Freibeuter fand so ein Ruhmloses Ende irgendwo in den leeren des Weltalls.

Befar Mazarie ging rüber zu der Konsole an der eben noch der Mandalorianer stand. Er hatte recht gehabt. Hier wurden gerade Datenkristalle graviert und der Vorgang war beinahe abgeschlossen. Er hatte es also gerade noch rechtzeitig geschafft zu verhindern das die Daten in falsche Hände gefallen wären.
Sein Versagen vor über einem Jahr war somit wieder ins Lot gebracht. Er lächelte zufrieden.


Nadila hatte die Initative verloren. Verzweifelt versuchte sie den gewonnen Boden Zentimeter für Zentimeter zu verteidigen , doch drängte sie der Sith immer weiter zurück.
Seine schiere körperliche Kraft lies der Twilek nahezu kaum eine Chance sich gegen den Angreifer zu stemmen.
Ein harter Tritt in ihre Magengrube warf sie schließlich fast auf ihre Ausgangsposition am Sicherheitsschott zurück und raubte ihr den Atem.
Zusammengekrümmt am Boden liegend versuchte sie Luft in ihre Lungen zu ziehen. Vor ihren Augen tanzten bunte Lichter.
Sie rappelte sich auf die Knie , versuchte wieder auf die Beine zu kommen, da sah sie bereits die Stiefel ihres Wiedersachers vor sich stehen.
Sie hatte den Kampf verloren.

Nadila bereitete sich auf ihr Ende vor als das Schott hinter ihr sich wieder öffnette und sich die Stiefel vor ihren Augen zurück bewegten.
Das war ihre Chance das Blatt vielleicht noch einmal zu ihren Gunsten zu wenden.
Sie rollte sich gegen die Wand und nutzte den Schwung um wieder auf die Füße zu kommen.
Ein Schatten jagde an ihr vorbei und bevor sie den Kopf heben konnte hörte sie wie Lichtschwerter wild knisternd aufeinander trafen.

Mazarie ! Das Erscheinen des Zabrak erfüllte sie mit neuem Mut. Gemeinsam würden sie den Sith besiegen können.
Sie umklammerte den Griff ihres Schwertes und atmete tief durch. Befar trieb den Sith wieder zurück. Ihre Klingen tanzten in unglaublicher Geschwindigkeit durch die Luft.
Nadila hatte sich für den Moment wieder gesammelt und griff nun ebenfalls wieder an , doch bevor sie Mazarie zur Seite stehen konnte traf sie ein Blitz völlig unerwartet den der Sith auf sie abgefeuert hatte und lies sie erneut zu Boden gehen.
Für einen winzigen Moment war der Jedi abgelenkt , ein Moment den der Sith mit tödlicher Gnadenlosigkeit für sich zu nutzen wusste.
Er trieb dem Zabrak seine Klinge direkt in die Brust. Dieser taumelte ungläubig auf seine Verletzung starrend zurück und ging auf die Knie.

Ohne zu zögern marschierte er jetzt auf die Padawan zu um die Sache zu beenden , doch der Seelische Schmerz den Nadila empfand als Meister Mazarie getroffen zu Boden ging überwältigte sie beinahe.

Mit einem Machtstoss von einer Intensität wie sie es nie zuvor erlebt hatte schleuderte sie den Sith gegen die Wand. Dann sprang sie auf und stürmte auf den überrumpelten Angreifer erneut ein.
Noch bevor dieser sein Schwert heben konnte hatte sie ihm das Handgelenk durchtrennt und mit einer fast tänzerischen Drehung den Kopf von den Schultern getrennt.
Sie suchte Meister Mazarie und sah ihn an die Wand gelehnt , er lebte noch !

Nadila sprang zu ihm und hockte sich zu ihm nieder. Sie versuchte die Macht fliessen zu lassen um seine Wunde zu versorgen , doch der Zabrak hielt ihre Hand fest.

"Dazu ist es...zu spät Nadila..." presste er gequält hervor. " In meiner Tasche sind die Datenkristalle....Ich will ..das ..du sie dem Orden..übergibst...hörst...du ?..du !" er hustete.

"Bitte Meister Mazarie lasst mich veruchen eure Wunde zu heilen !" Nadila flehte ihn geradezu mit Tränen in den Augen an , doch sie spürte wie das Leben aus seinem Körper wich und der Jedi sich begann mit der Macht zu vereinen.

"Dein Herz...ist groß..Na..dila..sein Licht..wird..die Galaxis ...heller ..mach..."Weiter kam er nicht . Nocheinmal lächelte er die Padawanschülerin an , dann schloß er die Augen.
Von Schmerz und Trauer übermannt durchsuchte Nadila schnell den Leichnahm nach den Kristallen um seinen letzten Auftrag ausführen zu können , dann wandte sie sich ab und rannte zurück zum Verladehangar.

Sie fühlte sich schuldig Mazarie nicht hatte retten zu können und schuldig seinen Körper zurück lassen zu müssen ohne ihm die Ehren eines gefallenem Jedi erweisen zu dürfen , doch er war zu schwer für sie und noch wusste sie nicht was mit ihrem Meister war.


Die Stimme von Mako Sevren ertönte aus Tarvins Comlink.
"Wir begeben uns jetzt zurück zum Hangar Meister Jedi , ich weiss nicht wie weit ihr seit , aber soeben ist ein Imperialer Kreuzer hier aufgetaucht und nimmt Kurs auf uns. Wir haben die Selbstzerstörung aktiviert also beeilt euch , wir müssen verschwinden!"

Tarvin bestättigte knapp und machte sich auf den Weg. Etwas erschütterte ihn plötzlich innerlich , ein Verlust !
War es Nadila gewesen ? Für einen Moment schien ihn die Sorge um seine Schülerin zu zerreissen.
Voller Konzentration forschte er nach ihr in seinem Geist und er fand sie. Sie war völlig aufgewühlt , voller Trauer , sie Litt aber sie war wohlauf.
In die Erleichterung über diese Erkenntnis mischte sich jedoch sogleich ein schwerer Schatten.
Er konnte seinen alten Freund Mazarie nicht mehr spüren.

Etwas schreckjliches musste geschehen sein.
Tarvin beschleunigte seine Schritte noch einmal , wie ein rasender Gundark schoß er den Gang runter zum Hangar.
Als er das Schiff erreicht hatte mit dem sie gekommen waren fiel ihm Nadila heulend in die Arme.

"Meister Mazarie...!" schluchzte sie.

Tarvin legte ihr die Hand unter das Kinn und drückte ihren Kopf so sanft hoch. Er sah ihr in die Augen und antwortete : "Ich weiss"

"Ich konnte ihn nicht retten Meister." wimmerte die Padawanschülerin , und obgleich ihre Bindung weit weniger intensiv zu Befar Mazarie war wie die von Tarvin litt sie furchtbar unter dem Verlust.

"Er ist nun eins mit der Macht , seine Suche ist damit beendet. Ich weiß das du alles getan hast was es zutun gab. " versuchte ihr Meister sie zu trösten. Er legte zärtlich seinen Arm um sie und führte Nadila sanft die Rampe zum Schiff hoch.

Hinter ihnen schloss sich der Schiffskörper und die Triebwerke von Gosaks altem Eimer heulten auf als sie den kleinen Raumer aus dem Hangar des Großraumfrachters schoben.

Kaum das sich das Schiff im offenen Weltraum befand konnte Mako Sevren aus dem Fenster einen imperialen Kreuzer ausmachen der das wesentlich kleinere republikanische Schiff das zu ihrer Unterstützung hier war mit einem wahren Feuerwerk seiner Geschütze einddeckte.
Die Deflektorschilde des verbündeten Raumschiffs würden ein solches Dauerfeuer nicht lange aushalten , die Besatzung hatte nur noch die Möglichkeit zu springen und sich so in Sicherheit zu bringen.

Vom imperalen Kreuzer lösten sich kleine Flugkörper und nahmen Kurs auf Mentus Schiff.

"Die werden sich wundern!" lachte der Geheimdienstler mit einem harten Unterton , als eine Serie von aufblitzenden Lichtern den Großraumfrachter erhellten und durchrüttelten. Druckwellen breiteten sich ringförmig von dem sterbenden Schiffkörper aus und liesen es auseinander brechen.

"Wooohuuu!" jubelte einer von Makos Männern als Mentus Hauptquartier in mehreren Teilen in der schwärze des Alls abtauchte, immer wieder erschüttert durch weitere Explosionen die die noch intakten Abschnitte der Trümmer auseinander rissen.

Vor dem Fenster des Cockpits schienen die Sterne einen Tunnel aus Licht zu bilden , sie waren gesprungen.


Die Mission war erfolgreich abgeschloßen und Sevren hatte den Jedi ein Shuttle für den Weiterflug nach nach Thyton organisiert wo Nadila Mazaries letzten Auftrag erfüllte und dem Orden die Datenkristalle übergab.
Wohlwollend nahm der Orden der Jedi das Ende dieser schlummernden Bedrohung und das Ende von Krusa Mentu auf.
Zahlreiche weitere Gefahren galt es noch von der Republik abzuwenden ,
doch für Tarvin Yar Om und seine Schülerin Nadila Lanaa gab es vorerst etwas anderes in Angriff zu nehmen.

"Wir werden nun nach Cerea zurück kehren mein Padawan." sagte Tarvin als sie mit gemütlichem Schritt die ehrwürdigen Hallen des Tempels durchschritten.
Cerea ? Nadila war verwundert, und als ihr Meister die Verwunderung bemerkte fuhr er fort.

"Ein Kreis hat sich für mich geschloßen , Nun ist es an der Zeit das sich ein Kreis für dich schließt."

"Ich verstehe nicht Meister , was meint ihr ?"

"Deine Ausbildung ist sehrviel schneller verlaufen als man es hätte erwarten können Nadila . Du hast sehrviel Dinge in sehr kurzer Zeit erleben müssen und alle Herausforderungen auf eine Art gemeistert die ich selbst nicht für möglich gehalten hätte als ich dich vor einigen Jahren am Wasserfall bei Erpais Haus zu mir genommen habe , selbst die letzte Große."
Nadila blieb stehen und blickte zu Tarvin auf. Noch immer hatte sie diese intensiven Gefühle für ihn , doch sie gestattete sich nicht den Luxus ihnen nach zu geben. Sie hatte erkannt welche Gefahr die Liebe in sich barg wenn sie sich mit Begierde mischte.

"Die Letzte große Herausforderung ? Ihr meint das ich einem Sith gegenüber getreten bin , Meister ?"
Tarvin lächelte voller Güte.

"Nein den meinte ich nicht , sondern deinen inneren Kampf den du noch immer führst. Hier kannst du ihn nicht gewinnen deswegen gehen wir zurück nach Cerea. Es ist wohl das letzte wobei ich dir noch helfen kann wie man es von mir erwartet."
Die Wangen Padawanschülerin färbten sich dunkelgrün. Er hatte es die ganze Zeit gewusst. Wie hatte sie annehmen können das ihr Meister ihre Gefühle zu ihm nicht bemerken würde.
Er hatte sie nicht ignoriert weil er zu unsensibel oder desinteressiert an ihr war sondern um sie einer Prüfung ihrer Sehnsüchte auszusetzen.
Nun hatte er in ihr Herz gesehen und erkannt das sie den richtigen Pfad eingeschlagen hatte.

"Wenn wir auf Cerea sind wirst du dich auf deine Ritterprüfung vorbereiten Nadila, Monral Tunasy erwartet uns dort bereits "
Monral ? wiederholte Nadila überrascht.

"Er bestand darauf mich zu unterstützen wenn ich dich auf deine Prüfung vorbereite. Und nun komm , wir wollen ihn nicht länger warten lassen als nötig !"
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42.

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11

Montag, 10. Oktober 2011, 11:07

Kapitel 5

Cerea



Seit Wochen waren Nadila , Tarvin und Monral Tunasy mit dem letzten harten Trainning für die Padawanschülerin beschäfftigt.
Jeden Tag trieb ihr Meister sie über ihre eigene körperliche Leistungsfähigkeit hinaus um ihre Grenzen Stück für Stück noch etwas zu erweitern.
Die von Tarvin gestellten Aufgaben trieben sie oft an den Rand der Verzweiflung , doch stets wenn sie fast bereit war vor einer Aufgabe einzuknicken ,war der Togruta da und gab ihr die Kraft für einen weiteren kleinen Schritt.

Nadilas Verständnis für die Philosophie und den Umgang mit der Macht waren ausgeprägt. Sie hätte sich dort bereits mit ausgebildeten Rittern messen können ohne sich verstecken zu müssen , doch ihre Schwachstelle war nach wie vor der Umgang mit dem Lichtschwert.

Es gelang ihr die Koreographien ihrer erlernten Kampfstile erfolgreich zu kombinieren und mit der tödlichen Eleganz einer Schwerttänzerin ihre Gegner unter Druck zu setzen , doch letztlich verlor sie die meisten ihrer Trainningskämpfe gegen Monral , ganz zu schweigen von den Kämpfen gegen ihren Meister dessen Erfahrung die ihre bei weitem zu übersteigen schien.

Nadila hatte für sich erkannt das sie Schwertduelle nur dann für sich entscheiden konnte wenn sie mit Hilfe der Telekinese die Bedingungen denen ein solcher Kampf stets folgte für sich veränderte , doch das war ihr hier verboten und so stand sie zwei eindeutig überlegenen Trainningspartnern gegenüber, welche ihr stets vor Augen führten das es immer noch etwas zu verbessern gab.

Abends saßen sie zusammen am Lagerfeuer vor dem Raumschiff das man Tarvin Yar Om auf Thyton zur Verfügung gestellt hatte und welches ihnen hier eine Art Heim ersetzte nachdem Die Hütte von Tarvin bei Mazaries Kampf gegen Krusa Mentu zerstört worden war.

Hier nahmen sie ihr Essen zu sich und redeten und philosophierten , und nahezu jeden Abend wenn sie so beisammen saßen übermannte Nadila die Müdigkeit und Erschöpfung, so das sie immer wieder einnickte bis man sie schliesslich in ihre Kabine entlies um sich zu erholen.

An einem Morgen tappste Nadila noch etwas schlaftrunken durch das Schiff zur automatischen Lebensmittelausgabe um sich ihr Frühstück zu holen, als sie eine ihr Fremde Person am Tisch sitzen sah die ihren Kopf der auf einem unverhältnismässig lang wirkenden Hals mit einem freundlichen Lächeln der Padawanschülerin entgegen reckte.

"Guten Morgen Nadila Lanaa." begrüsste sie der Unbekannte Quermianer.

Sie kannte die Spezies auch wenn man sie nicht allzu häufig traf. Quermianer waren für ihre telephatischen Fähigkeiten bekannt.
Sie waren in der Lage nicht nur die Gefühle anderer Wesen zu erspüren sondern auf eine Art in den Geist eines anderen einzudringen die den Gedankentrick eines Jedi noch überstieg.
Gekleidet war der Neuankömmling in eine der klassischen Roben des Ordens

"Darf ich dir Meister Kerr Teru vom Orden vorstellen ? " erklang Tarvins Stimme hinter ihr.
Er hat den weiten Weg auf sich genommen um deine Fortschritte zu begutachten Nadila."

"Es freut mich euch kennen zu lernen Meister Kerr Teru , eure Anwesenheit ehrt mich."Noch immer etwas überfahren von der Situation aber nun hellwach verbeugte sich die Padawanschülerin um dem Jedimeister dem ihm gebührenden Respekt zu bezeugen.

"Ich habe bereits einiges von dir gehört Padawan, dein Dossier ist vielversprechend."

Sagte der Quermianer und fuhr seinen Kopf scheinbar zurück , wahrscheinlich aber richtete er ihn nur in die gewohnte Position. Dann fuhr er fort :

"Du bist noch sehr jung für jemanden der für die Erhebung in den Ritterstand in Frage kommt. Der Wunsch deines Meisters hat einige Diskussionen ausgelöst , doch sind Yar Om und Tunasy fest der Überzeugung das du bereit wärst. Wie siehst du das ? "

Nadila fühlte sich unsicher . Der Quermianer hätte die Antwort doch direkt in ihren Gedanken lesen können wenn er es gewollt hätte. Vielleicht hätte er in ihren Gedanken sogar mehr erkennen können als sie selbst die sie noch immer mit ihren Gefühlen kämpfte was ihren Meister betraf.
Einen kurzen Augenblick erschrak sie. Was wenn Meister Kerrteru das sehen würde ?

"Ich vertraue dem Urteil meines Meisters , Meister .!

Kerr Teru gab etwas wie ein leises Lachen von sich.

"Eine gute Antwort. Deine Gefühle sind etwas in Aufruhr , macht dich meine Anwesenheit nervös ?"Nadila schluckte etwas , sie war unsicher ob der Jedimeister ihre Gedanken bereits erforscht hatte oder nicht. Sie fühlte sich der Situation etwas zusehr ausgeliefert

"Ja Meister Kerr Teru. Ich gestehe das mich eure Anwesenheit überrascht hat."

Der Jedimeister nahm einen Schluck Tee zu sich und stellte dann seine Tasse zur Seite.
"Du hast keinen Grund nervös zu werden Nadila Lanaa. Deine bisherigen Bewertungen sprechen für sich und letztlich entscheidet der Willen der Macht darüber ob du bestehst oder nicht.
Nun aber ist es an der Zeit das du dein Trainning für heute beginnst. Mach deinen Geist frei und versuche einfach nicht an mich zu denken. Ich werde mich völlig im Hintergrund halten."


Die Padawanschülerin verneigte sich noch einmal bevor sie der Togruta aus dem Schiff führte um einen weiteren Tag an ihren Grenzen zu arbeiten.
Ausgerechnet heute sollte sie Schwertkampfübungen machen. Vielleicht würde es ihr gelingen beim Trainning in Telekinese wieder Boden zurück zu gewinnen.
Wie sie es aber drehen und wenden würde , ihre Leistung durfte solange sie unter der Beobachtung eines Jedimeisters stand auf keinen Fall Zweifel aufkommen lassen das das Vertrauen ihres Meisters in sie gerechtfertigt war.
Angespornt durch die neue Herausforderung begann sie ihre Übungen.




Tunasy schenkte ihr nichts , tatsächlich hatte sie beinahe das Gefühl das er sie noch mehr unter Druck setzte als er es für gewöhnlich ohnehin schon tat.
Immer wieder trieb er die Padawanschülerin Stunde um Stunde vor sich her und einzig ihre natürlich angeborene Geschicklichkeit sich schnell und elegant bewegen zu können bewahrte sie immer wieder davor den Übungskampf zu verlieren.

Tarvin und Kerr Teru standen etwas Abseits des Geschehens und betrachteten das Kräftemessen mit scharfen Augen.

"Eure Schülerin bewegt sich auf faszinierende Art und Weise doch sie scheint Monral Tunasy nicht gewachsen zu sein ." bemerkte der Jedimeister.

"Sie hat bereits bewiesen das sie fähig ist einem ausgebildeten Gegner im Kampf siegreich zu begegnen , die Bedingungen hier sind anders. Nadila darf ihre Stärke nicht ausspielen um sich rein auf ihren Schwertstil konzentrieren zu können. Leider ist der Schwertkampf eine wirkliche Schwäche bei ihr wie ich zugeben muss." antwortete Tarvin ohne den Blick vom Geschehen zu nehmen.

"Das ist nicht ihre einzige Schwäche Yar Om und das wisst ihr. Das Mädchen führt einen stetigen Kampf gegen ihre Gefühle. Ich frage mich ob es verantwortungsbewusst ist sie die Prüfung absolvieren zu lassen solange sie nicht emotional völlig gefestigt ist. "

Tarvin sah Meister Kerr Teru nun mit ernster Mine an.
"Nadila Lanaa hat ihre Gefühle erkannt und unter Kontrolle. Den Kampf den ihr meint führt jeder Jedi jeden Tag seines Lebens."

"Ich frage mich gerade ob euer Urteilsvermögen nicht durch eure eigenen Gefühle getrübt ist Yar Om ."

"Wie meint ihr das Meister Teru ?" Tarvin wirkte unangenehm überrascht.

"Es ist sicher nicht einfach den bewundernden Augen einer jungen Twilek auf dauer stand zu halten , besonders nicht wenn diese sich nichts sehnlicher wünscht als von ihrem Meister mehr als Gefährtin denn als Schülerin gesehen zu werden"

"Nein sicher ist es das nicht und dennoch ist es gut das sie sich mit diesen Gefühlen auseinander setzt.Ihr könnt ihr Gefühlsleben vielleicht als eine Schwäche sehen doch ihre Loyalität solltet ihr niemals anzweifeln Meister Teru "

"Wir werden sehen Yar Om , wir werden Sehen." antwortete der Quermianer und verfiel wieder ins Schweigen.


Die Sonne am Himmel zog über den Horizont und eine Herausforderung für Nadila löste die andere ab. Ihre Muskeln schmerzten ihre Lungen brannten und ihre Knochen schienen zuweilen ein Eigenleben zu entwickeln. Als Monral das Trainning einstellte war sie wirklich völlig am Ende ihrer Kräfte angekommen.
Unter den wachsamen Augen des Jedimeisters kam es ihr vor als hätte sie noch etwas mehr gegeben als sie es ohnehin jeden Tag seit sie auf Cerea waren getan hatte.
Nichts wünschte sie sich im Augenblick sehnlicher als einen ganzen Eimer klares Bergquellwasser und ihr Bett , doch fürchtete sie das ihr das vorerst verwährt bleiben würde.

Nadila bemühte sich mit möglichst würdevollen Schritten ans Lagerfeuer zu gelangen , was ihr allerdings nur mit mässigen Erfolg gelang.
Immerhin war ihr Geist völlig frei , einzig der Durst quälte sie etwas.
Als sie das Feuer erreicht hatte trat ihr der Quermianer entgegen.

"Du hast heute viel von deinem können offenbart Nadila Lanaa , wir werden morgen reden . Du darfst dich nun zur Ruhe begeben."

Der Padawanschülerin fiel ein Stein vom Herzen. Zwar schätzte sie das abendliche beisammen sein , doch die ihr eingeräumte Möglichkeit sich auf den morgigen Tag vorbereiten zu können in dem sie vielleicht etwas mehr Schlaf erhalten würde als üblich erschien ihr wie das Paradies , wie hätte sie auch ahnen können das das kräfte zährende Trainning heute nur die Vorbereitung auf das war was sie noch in dieser Nacht erwarten würde.

Nachdem Nadila eine Schalldusche genommen sowie den Flüssigkeitshaushalt ihres Körpers wieder in einen Normalzustand gebracht hatte , kletterte sie müde in ihr Bett.
Kaum das ihr Kopf auf dem weichen Kissen eingesunken war verfiel sie in einen tiefen bleiernen Schlaf, und so bemerkte sie nicht wie die drei anderen Jedi sich eine Stunde später in ihre Kabine schlichen und wortlos damit begannen ihren Geist zu beeinflussen.



Nadila erwachte unter den Augen eines ihr unbekannten republikanischen Offiziers. Das grelle Licht des Raums schmerzte in ihren Augen.
Wo war sie ?
Vorsichtig begann sie sich zu orientieren. Um sie herum erkannte sie medizinische Gerätschafften.
Ihr Kopf schmerzte bis in die letzte Spitze ihrer Lekku.

"Können sie mich hören ?" fragte der Offizier der sich mit sorgenvollem Blick zu ihr herunter beugte.

Die Padawanschülerin nickte : Wo bin ich ? Was ist geschehen ?"

"Ihr seit an Bord des republikanischen Kreuzers Sword , Meisterin Jedi. Nach der Evakuierung von Cerea seit ihr in ein Koma gefallen. Ich bin froh das es euch nun wieder besser geht , wir können es uns nicht leisten auf euch zu verzichten."

Evakuierung von Cerea ? Koma ? Sie versuchte sich zu erinnern doch sie wusste nur noch wie sie ins Bett geklettert war um sich zu erholen.
Noch sehr geschwächt erhob sie sich langsam von der Liege. Wo waren die anderen ? Wo war ihr Meister ?Wo war Monral ?
Der Offizier stützte sie behutsam und reichte ihr eine Robe. Erst jetzt bemerkte die Twilek das sie völlig nackt war.
Dankbar nickend nahm sie das Kleidungsstück entgegen und begann sich anzukleiden.

"Ihr hattet großes Glück das wir eure Lebenszeichen im Wrack eures Schiffs überhaupt wahrgenommen haben als wir soviele Leute retteten wie es uns Möglich war.Die Imperialen haben in allen Sytemen gewütet wie Herden hungriger Rancors."

Ihre Gedanken überschlugen sich. Was hatte der Mann da gerade gesagt ? Die Imperialen haben in allen Systemen gewütet ?
"Wo ist mein Meister ?" Ich muss dringend mit ihm sprechen. presste Nadila hervor.

"Es tut mir Leid Meisterin Jedi , aber wir fanden nur die Leichen eines Quermianers und eines Togrutas bei dem Wrack. Einer meiner Leute vom Bergunskommando hat die Lichtschwerter geborgen und an Bord gebracht. Er dachte das ihr vielleicht Verwendung dafür haben würdet."

Der Offizier der, wie Nadila nun erkennen konnte im Rang eines Major stand öffnette eine Schublade des schmalen Spints neben der Liege und offenbarte drei Laserschwerter , keines davon war ihr eigenes.
Der Gedanke das Monral und Meister Terru gefallen waren schnürrte ihr den Hals zu. Trauer und Schmerz erfassten ihr Herz und drückten schwer auf ihre Seele, doch die Leiche ihres Meisters war nicht gefunden worden.
Sie erforschte ihre Gefühle , hörte in sich hinein...nein !
Sie spürte nichts davon das Tarvin verstorben war. Es gab berechtigte Hoffnung das er lebte , auch wenn man sein Schwert gefunden hatte.

"Mein Meister lebt ! Er muss noch auf dem Planeten sein. Bitte Major machen sie ein Shuttle startklar ich muss runter und ihn suchen."

Der Offizier schüttelte den Kopf.
"Ihr habt mir nicht richtig zugehört. Ihr wart drei volle Wochen ausser Gefecht. Mein Verband ist schon lange nicht mehr im Orbit von Cerea. Tatsächlich fliehen wir gerade. Der Krieg läuft mehr als schlecht für uns. Das Imperium hat uns völlig überrascht und selbst euer Orden ist nahezu ausgelöscht. Derzeit fliegen wir zu einem Sammelpunkt wo wir uns noch einmal formieren werden."

"Der Orden der Jedi besiegt ?" Nadila war völlig verwirrt. Wie konnte sowas sein ?
Der Major setzte zu einer weiteren Erklärung an.

"Die Invasion kam völlig überraschend. Plötzlich tauchten in allen relevanten Systemen große Flottenverbände auf und eröffnetten ohne Vorwarnung das Feuer. Coruscant , Corellia und einige andere Planeten sind völlig verwüstet. Der Senat ist zusammen gebrochen , etliche Systeme kapitulierten in der ersten Woche um ihre Bevölkerung zu schonen.
Der Jedi-Orden sammelte seine Kräfte auf Thyton für einen Gegenangriff , doch bevor sie ausrücken konnten wurde Thyton angegriffen und tagelang bombardiert."


Es war als würde man Nadila den Boden unter den Füßen weg ziehen. Alles woran sie geglaubt hatte , was ihr Wert und Teuer war, war kurz davor für immer zu verschwinden. Sie brauchte die Führung von Tarvin. Was sollte sie nur tun ? Was erwartete man von ihr ?
Mit wackeligen Knien setzte sie sich wieder auf Liege und seufzte schwer.
Diese neue Situation überforderte sie völlig , und der Kopfschmerz machte es nicht besser.

"Gibt es weitere Jedi die noch am leben sind ?"

Der Offizier nickte.
"Das ist die gute Nachricht. Die Jedi die dem Massacker auf Thyton nicht zum Opfer fielen oder zum Imperium übergelaufen sind, befinden sich ebenfalls auf dem Weg zum Sammelpunkt, aber es sind nur wenige."

Übergelaufen ? Ihr müsst euch irren Major. Vielleicht werden Einzelne von uns schwach aber im Angesicht des Feindes sicher kaum einer. Wir Jedi fürchten den Tod nicht."
Nadila sagte das mit all ihrer zur Kraft stehenden Überzeugung , doch wusste sie das es nicht ganz so war.
Der Gedanke eins mit der Macht zu werden war als höchstes Gut in den Geistern der Jedi verankert , doch hatte sie in ihrer kurzen Laufbahn bereits bemerkt das es kein Jedi wirklich eillig damit hatte , sie selbst eingeschlossen.

Dazu kam durchaus die Furcht jemanden zu verlieren der einem nahe stand. Niemals würde ein Jedi diesen Zustand zugeben , schon garnicht vor Ordensbrüdern oder Schwestern und dennoch waren die Wächter des Friedens keine gefühllosen Wesen.
Sie unterschieden sich von Nichtjedi gefühlsmässig darin das sie darin geschult waren ihre Emotionen weitesgehend zu kontrollieren und nicht umgekehrt.
War das so bei ihr ?

Je klarer ihr Kopf wurde umso mehr stieg in ihr der Drang hoch Meister Tarvin zu suchen.
Der Gedanke er könne verletzt auf Cerea sein oder in Gefangenschafft des Imperiums war ihr schlicht unerträglich.
Grausame Bilder spielten sich vor ihrem geistigen Auge ab , als sie in den Spint griff und Monral Tunasys Schwert nahm.
Nachdenklich drehte sie den Schwertgriff in ihrer Hand bevor sie ihn an ihrem Gürtel befestigte und in die Stiefel schlüpfte die vor der Liege standen.

"Sie sagten die Republik formiert sich noch einmal ?"

"Erwartet nicht zuviel Meisterin Jedi. Was von der Republik noch übrig ist wird von Admiral Hace gesammelt um weitere Schritte zu besprechen. Ich glaube nicht daran das wir noch zu einem Gegenschlag in der Lage sind. Es wird wahrscheinlich darauf hinaus laufen das wir in unbekannten Raum fliehen und von vorne Anfagen."
Die Worte des Offiziers waren mit klar erkennbarer Resegnation gesprochen worden. Er musste in der kurzen Zeit der Invasion viel erlebt haben das sein Weltbild erschüttert haben musste.
42.

12

Montag, 10. Oktober 2011, 11:28

Nachdem man Nadila ein spärliches Quartier zugeteilt hatte und sie wieder bei Kräften war ,hatte es auch die Sword geschafft den Sammelpunkt zu erreichen.
Was hier in der gähnenden Leere des Raums lag war auf den ersten Blick eine stattliche Flotte.
Etliche Großkampfschiffe , Trägerschiffe , Versorger und kleinere Raumer mischten sich mit zivilen Raumschiffen welche vermutlich bis an den Rand mit Flüchtlingen gefüllt waren.
Einige der Schiffe zeigten übelste Hinterlassenschafften von massiven Beschuß , was darauf schließen lies das sie nur mit knapper Not entkommen waren.

Ein Shuttle hatte sie auf die Agretta ,das Flagschiff von Admiral Hace gebracht wo sie sich mit den anderen hier gesammelten Jedi traf um weitere Schritte zu beraten.
Nadila wusste das sie kaum Einfluss auf die Entscheidungen der überlebenden Jedi haben würde, doch alleine als Padawan der Sache beiwohnen zu dürfen war eine große Ehre für sie.
Immerhin würde sie vielleicht einen Anhaltspunkt erhaschen können wie es nun weiter ging und wie die Lage des Ordens wirklich aussah.
Vielleicht wusste sogar einer der Jedi etwas über den verbleib ihres Meisters.
Ein kleiner Schimmer der Hoffnung in einem Meer aus Leid und Verzweiflung. Sie war nur allzu willig diesen funken der Hoffnung zu greifen und dem Schicksal vielleicht eine positive Wendung zu geben.

Die Padawanschülerin war erschrocken als sie die umfunktionierte Halle auf der Agretta betreten hatte. Was hier versammelt war waren weit weniger Mitglieder des Ordens als sie erwartet hatte.
Keine vierzig Jedi , einige mochten sogar noch wie sie selbst Padawane sein wie sie an dem traditionellen Zöpfen und Bändern erkennen konnte , so wie sie selbst eines am Handgelenk trug.
Allen sah man die Erschöpfung an die sie in den letzten Wochen seit beginn der Invasion wohl Stück für Stück auslaugte.
Sie war absolut sicher , jeder Einzelne der hier Anwesenden hatte sich bis zur völligen Ermattung verausgabt um die Republik zu retten.
Ein Mirialaner in einer Soldatenrüstung führte das Wort und genoss die volle Aufmerksamkeit aller hier Versammelten.
Seine Stimme klang Müde aber dennoch spürte man festen unerschütterlichen Willen in ihr.

"Brüder und Schwestern, der Rat ist Tod , die Republik geschlagen,die große Finsternis hüllt unsere Galaxis mit seinem Mantel aus Furcht und Gewalt in einen tiefen Schlaf.
Admiral Hace wird keinen Gegenschlag mehr unternehmen. Sein Ziel ist der unerforschte Raum , wo die Republik wieder erstarken soll um eines Tages zurück zu kehren und die Ordnung wieder her zu stellen."


Ein leises Raunen ging durch die Reihen. Die schlimmsten Befürchtungen der Twilek hatten sich bewahrheitet. Die Reaktion der anderen Jedi schien dieselbe zu sein wie die ihre.
Die Unfassbarkeit der Aussage des Mirialaners war allen hier ins Gesicht geschrieben.
Einigen wenigen rannen sogar Tränen über die Wangen.

"Wir haben nun zwei Dinge zutun. Wir müssen sicherstellen das der Jediorden weiter lebt.
Gemeinsam werden wir entscheiden wer von uns genügend Weisheit und Wissen hat um dem neuen Rat beizuwohnen. Diese von uns Erwählten werden Admiral Hace begleiten und sicherstellen das das Opfer das der Orden in diesem Krieg erbracht hat nicht umsonst war."


"Was ist mit den anderen ? Da draussen gibt es noch mehr von uns, wir können doch nicht einfach abziehen und sie im Stich lassen!" meldete sich ein Zabrak zu Wort und sprach damit offensichtlich einigen aus der Seele.

Auch Nadila war unwillig zu gehen und die Chance ungenutzt verstreichen zu lassen Meister Yar Om zurück zu lassen ohne einen Rettungsversuch unternommen zu haben.
Der Mirialaner erhob beschwörend beide Hände und fuhr fort.

"Einige Kommandeure haben Hace diesen Befehl verweigert. Sie wollen unbedingt Kämpfen.
Da ihre Zahl ausreichend ist um den militärischen Teil der Flotte zu teilen wurde der Plan verabschiedet das die die Kämpfen wollen einige massive Angriffe auf die Nachschubwege der imperialen durchführen werden. Ziel dieser Angriffe ist es Hace Zeit zu erkaufen um sich mit seiner Flotte abzusetzen , indem das Imperium seine Aufmerksamkeit auf den Gegenschlag lenken muss.
Wer nicht in den neuen Rat berufen wird und ebenfalls kämpfen will kann sich dieser Flotte anschliessen und versuchen die unseren zu retten , doch ich bitte euch alle zu bedenken das jeder von euch mit all seinem Wissen und seinen Fähigkeiten von unschätzbaren Wert für den Orden ist. "


Erneut setzte ein gemurmel ein.Für Nadila stand ihre Entscheidung jedoch bereits fest. Sie würde alles daran setzen Tarvin zu finden. Er würde dann weiter entscheiden was sie tun würden.
Ohne seine Führung fühlte sie sich derzeit fast verloren. Unentwegt drehten sich ihre Gedanken um ihn. Die Gefühle zu ihrem Meister mischten sich mit den Gedanken darum was hier richtig und was falsch gewesen wäre.
Verlor sie Fähigkeit des klaren denkens an ihre Gefühle ?

Nein !

Nadila war sich sicher das sie als Padawan bei der Restrukturierung des Orden nur von begrenztem Wert war , doch selbst wenn sie Tarvin nicht finden würde den Bürgern der Republik in den besetzten Gebieten die Flamme der Hoffnung in die Finsternis tragen könnte.
Die blosse Anwesenheit eines Jedi in einer verzweifelten Situation lies so manches mal Wunder geschehen.
Hoffnung war eine starke Waffe und sie war entschlossen sie zu nutzen.

"Die Padawane verlassen nun bitte die Halle , damit wir die neuen Ratsmitglieder bestimmen können!" hörte sie den Mirialaner sagen.

Was Nadila wissen musste wurde gesagt. Mit sieben anderen Padawanen begab sie sich wortlos zum Ausgang.




Ein ziehender Schmerz pochte in ihrem Schädel bis in die Spitzen ihrer Lekku als Nadila mühsam die Augen öffnette.
Regen hatte ihre Kleidung völlig durchnässt und Kälte hatte von ihrem Körper Besitz ergriffen.
Wo war sie ? Was war geschehen ?

Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern. Noch eben war sie doch an Bord der Agretta unter ihres Gleichen.
Mühsam rappelte sie sich auf,kam aber nur in eine Sitzposition da sich die Welt um sie herum drehte wie ein Karussel.
Dem Gefühl in ihrem Kopf nach musste sie eine Beule haben die einem dritten Lekku nicht unähnlich aussehen würde.

Um sie herum lag alles in einem divusen Dämmerlicht.
Das hier glich einer Raffenerie oder einer Aufbereitungsanlage. Die Mauern um sie herum stiegen scheinbar in den Himmel und selbst wenn es dort oben strahlenden Sonnenschein geben sollte , hier unten würde er niemals ankommen.
Fröstelnd machte sie einen zweiten Versuch auf die Beine zu kommen , stellte aber schnell fest das es wohl besser war bis zur nächsten Trägersäule auf allen vieren zu gelangen.

Die Padawanschülerin konzentrierte sich. Derartig hohe Gebäude kannte sie am ehesten von Coruscant , doch sollte das hier Coruscant sein so würden ihr annährend zwei Wochen im Gedächtnis fehlen.
Der Sammelpunkt der Flotte war einfach zu weit vom Herzen der Republik entfernt gewesen als das man schneller hätte hier ankommen können.

"Da ist jemand.!"

Nadila wurde aus den Gedanken gerissen. Die typische von der Helmtechnik verzerrte Stimme eines Troopers klang in ihren Ohren , gefolgt von den schnellen Schritten mehrerer Personen.

An Flucht oder Kampf war nicht zu denken, ihr Körper schien einfach unwillig ihr gehorchen zu wollen. So blieb ihr nur zu hoffen das es keine imperialen Soldaten waren die sich ihr näherten.

"Helft der Frau auf ! Wir müssen hier weg!"

Nadila versuchte ihren Kopf etwas anzuheben um den Besitzer der verfremdeten Stimme zu erblicken , doch alleine der Versuch den Kopf zu heben lies die Sterne vor ihren Augen explodieren.
Sie spürte wie sie von zwei Soldaten nach oben gerissen wurde , dann wurde wieder alles um sie herum tief schwarz.



Nadila erwachte in einem angenehmen Halbdunkel als jemand versuchte ihr ein warmes Getränk zu verabreichen und sie sich daran verschluckte.
Hustend richtete sie ihren Oberkörper auf und rang nach Luft.
Eine Hand klopfte ihr sachte wie man es bei kleinen Kindern zu tun pflegte auf den Rücken.

"Sachte Meisterin Jedi. Ihr seit vorerst in Sicherheit."

Die Padawanschülerin blickte in das Gesicht einer Menschenfrau die sie in einer geradezu mütterlichen Art anlächelte.

"Wo bin ich ?" fragte Nadila noch immer etwas verwirrt , einzig der Kopfschmerz schien allmählich nach zu lassen.

"Ihr seit auf den untersten Ebenen. Hier leisten wir noch Wiederstand gegen das Imperium."

"Untersten Ebenen ? Welche Welt ?"

Ein Soldat in sichtlich mitgenommener Rüstung trat an Nadilas Bett und stellte seinen Stiefel auf die Kannte. Dann ergiff er das Wort.

"Auf Coruscant!
Ihr hattet Glück das ihr eure Rettungskapsel verlassen konntet bevor sie ihre Reise nach unten weiter fortsetzte.Die Sauerstoffaufbereitungsanlage über uns ist derzeit noch ausser Betrieb , deswegen konnten sich unsere Leute dort auch relativ sicher umsehen,das sie allerdings einen Jedi bringen würden überraschte uns alle trotzdem.
Wir können es uns in diesen finsteren Tagen kaum erlauben auf einen Jedi zu verzichten."


"Das höre ich in letzter Zeit öffter." gab Nadila noch immer sehr geschwächt zurück.
Coruscant. Was in aller Welt hatte sie nach Coruscant gebracht ?

Sie erinnerte sich daran das sie Meister Yar Om suchen und wenn nötig retten wollte.
Erneut machte sie Anstrengungen sich an die letzten Tage zu erinnern, doch dort wo ihre letzten durchlebten Tage sein sollten klaffte nur ein dunkles gähnendes Loch.
"Können sie mich auf den neuesten Stand der Dinge bringen ?" bat sie die Anwesenden beinahe resegnierend.

Der Soldat setzte sich auf ihr Bett und vergrub müde sein Gesicht in den Händen.

"Die Zerstörungen auf Coruscant sind gewaltig , einige Sektoren sind sogar von der Energieversorgung abgeschnitten. Das Wetterkontrollsystem ist noch immer nicht wieder in Betrieb.Die Republik hat sich auf die untersten Ebenen zurück gezogen und leistet noch immer Wiederstand , aber so wie es aussieht ist es nur eine Frage der Zeit bis wir aufgeben müssen.
Uns fehlt es vorallem an Lebensmitteln. Bereits jetzt macht sich der Hunger hier unten breit und neben den Imperialen müssen wir uns gegen die Banden hier unten um jede Mahlzeit streiten. Ich meine nicht die üblichen Verbrecherkartelle von weiter oben mit denen man Verhandeln kann. Ich meine die völlig unkontrollierbaren Wahnsinnigen die selbst ein Hutten meiden würde."


Nadila spürte die große Sorge auf den Schultern des Mannes. Er hatte das Gewicht der Welt zu tragen. Den Wiederstand gegen die Besatzer, die Verantwortung für die die ihm Vertrauen und Hoffnung entgegen brachten und die ständige Frage nach dem nächsten Tag.
Die Padawanschülerin musste diesem Mann wie ein Geschenk des Universums vorkommen. Eine effektive Kämpferin und ein moralischer Haltepunkt in einer Welt die im Chaos versank.
Beinahe bereute sie ihre flappsige Bemerkung von eben.
Diese Leute hatten sie gerettet , und trotz dessen das es ihnen selber an allem mangelte teilten sie mit ihr.
"Wie sehen die oberen Ebenen aus ?"

Der Soldat verzog das Gesicht. Verbitterung zeigte sich deutlich in seiner Mimik.

Neben den imperialen Truppen lassen es sich viele die ihre moralischen Werte über Bord warfen gut gehen. Viele kooperieren mit dem Imperium,es gibt sogar Senatoren von übergelaufenen Systemen die sich noch in Amt und Würden befinden. Die anderen wurden verhaftet und weg von Coruscant gebracht, wohin weiss niemand.
Würde man es nicht selbst gesehen haben , man könnte es nicht glauben.
Das Volk hungert und leidet und diese verdammten Kolaborateure...."
er brach ab.

Zorn war in dem Soldat aufgestiegen. Nadila spürte eine nahezu erschreckende wenn auch nachvollziehbare Wut in dem Mann.
Dieser hier würde sich niemals ergeben. Er würde bis zum Ende weiter Kämpfen selbst wenn er der Letzte Mensch im Universum wäre der noch an die Republik glaubte.
Seine Gefühle waren ehrlicher Natur , man musste kein machtsensitives Wesen sein um das spüren zu können.

Nadila griff nach der Tasse mit dem heissen Getränk das die Frau neben ihr noch immer in der Hand hielt und trank einen Schluck.
Erst jetzt bemerkte sie wie durstig sie gewesen sein musste. Die Flüssigkeit benetzte ihren Mund angenehm mit Feuchte und eine wohlige Wärme breitete sich in ihrem Magen aus.

"Gibt es ausser mir noch andere Jedi auf Coruscant ?"

"Es gibt sie , doch die meisten von denen die noch am Leben sind haben die Seiten gewechselt und beweisen ihre Treue zum Imperator dadurch das sie ihre einstigen Verbündeten jagen und töten. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.
Ein menschlicher Jedi stellte einen unserer Beschaffertrupps der sich bereits auf dem Rückweg befand. Er hat sie alle niedergestreckt und die Nahrung und Medikamente die sie erbeutet hatten vernichtet. Ich selbst entkam nur mit knapper Not."


Es war also wahr.
Das was ihr der Major auf der Krankenstation der Sword gesagt hatte entsprach der Wahrheit. Jedi die vom Kodex abfielen und sich der dunklen Seite der Macht hingaben.
Noch immer erschien ihr diese Aussage völlig unglaubwürdig , doch der Mann der neben ihren Füßen saß log nicht.
Sie spürte seine Bitternis über all das erlebte , eine intensive Verzweiflung darüber das alles woran er fest glaubte trotz all seiner Anstrengungen in seinen Händen zerann wie trockener Sand.

"Diese Frage mag euch sicher seltsam erscheinen, aber könnt ihr den Jedi beschreiben der euch angegriffen hat." hakte Nadila vorsichtig nach.

"Diesen Teufel werde ich nie vergessen." antwortete der Soldat und fuhr mit einer Beschreibung fort.
Er war etwas über einen Meter achzig groß und hatte schulterlange Weiss graue Haare die streng nach hinten gekämmt waren. An den Seiten hatte er je einen kleinen recht unauffälligen Zopf. Er war wohl im mittleren Alter und seine Haut war etwas blasser als es vielleicht normal schien...und dann diese Augen..."

Nadila lief ein Schauer über den Rücken , Dieser Mann hatte gerade Meister Yar Om beschrieben, doch wusste sie das ihr Meister eher sterben würde statt zur dunklen Seite der Macht überzulaufen . Tarvin würde soetwas schreckliches Niemals tun. Er musste von einem anderen Jedi sprechen .
"Was war mit seinen Augen ?" fragte sie und spürte wie ihr der Mund austrocknete.

"Er blickte geradezu Gütig als er meine Leute abschlachtete wie Tiere. Das was er tat war nicht von Hass oder anderen Gefühlen geleitet , es schien ihn nicht einmal in irgend einer Art emotional zu beeinflussen.
Er hatte den Blick eines Mannes der Geschenke an Kinder verteilte. Ich habe derartiges noch nie bei einem Menschen gesehen und ihr könnt mir glauben ich bin nicht erst seit gestern Soldat."





Die Padawanschülerin hatte ihre Kräfte sammeln können und auch die Beule am Kopf war dank einer überaschend guten Versorgung in den letzten Stunden fast völlig verschwunden.
Nadila hatte sich der Meditation hingegeben und im Geist nach ihrem Meister geforscht.
Zuerst war ihre Suche ohne Erfolg gewesen, doch schliesslich hatte sie einen kleinen Anflug seiner Präsenz erspüren können.
Wie eine Sternschnuppe war sie in Nadilas Geist aufgetaucht und genauso schnell wieder verschwunden.
Er war hier !
Die Gewissheit irgendwie durch den Willen der Macht praktisch direkt vor Tarvins Füßen gelandet zu sein gab ihr inneren Frieden und große Unruhe gleichermassen.

Hatte sie gewusst das er hier war und es nur durch den offensichtlichen Schlag auf den Kopf vergessen oder wurde sie wirklich her gelenkt ?
Was wenn der abgefallene Jedi von dem man ihr erzählt hatte wirklich Tarvin Yar Om gewesen sein sollte ?
Nadila Ohrfeigte sich im Geist für einen derartigen Gedankengang.

Es war einfach nicht möglich!

Das sie für einen kleinen Augenblick an der Treue ihres Meisters zum Orden und seiner Liebe zum Kodex der Jedi gezweifelt hatte kam ihr einem kleinen Verrat gleich.
Sie schämte sich dafür beinahe vor sich selbst.
Es musste an der völlig veränderten Situation liegen in der sie sich befand. Noch vor wenigen Wochen bereitete sie sich auf Cerea auf den größten ihrer Tage vor. Die Prüfung und die Erhebung in den Ritterstand standen kurz bevor.
Nun fehlten ihr fast alle Erinnerungen an die vergangen Wochen. Trotz Meditation war es ihr nicht gelungen sie zurück zu erhalten. In einer Galaxie die in Chaos und Terror versank war ihr nur ihre Mission geblieben an der sie mit eisernem Willen fest hielt.
Sie musste ihren Meister finden!

Völlig lautlos schlich sie durch die Gänge und Straßen die weiter nach oben führten. Sie umging kleinere Gruppen unterschiedlichster Spezies die hier und da in dunklen Ecken lagerten und deren täglicher nackter Kampf ums Überleben sicher die eine oder andere Hemmschwelle hatte bereits fallen lassen.

Die Republik mochte sich auf die unteren Ebenen zurück gezogen haben , doch die Ordnung hatte hier unten selbst keinen Einzug gehalten, als die oberen Ebenen noch unter ihrer Kontrolle stand.
Hier unten herrschten von je her andere Gesetze und die Eroberung des Planeten durch die imperiale Invasionsstreitmacht hatte die Sache alles andere als verbessert.
Für die die hier lebten war es gleichgültig wer oben das Sagen hatte und die republikanischen Neuankömmlinge hier unten machten ihnen nicht nur das wenige streitig was sie hier hatten , sondern zogen zusätzliche schwere Auseinandersetzungen an , was das Leben hier nicht leichter machte.

Nadila hatte sich bereits um etliche Stockwerke nach oben gearbeitet als sie die ersten imperialen Soldaten ausmachte welche den Zugang zu etwas bewachten.
Ab hier müsste sie noch weit vorsichtiger sein als sie es ohnehin schon war.
Die mangelnde Beleuchtung hier unten bot ihr eine gute Deckung, und so hielt sie sich noch weiter Abseits um mit der Dunkelheit und den Schatten ihrer Umgebung zu verschmelzen.

Wie eine Raubkatze schlich sie sich an den Posten heran. Der Zugang war ein Turbolift nach oben.
Das Imperium war sich also der Gefahr aus dem Untergrund angegriffen zu werden jederzeit bewusst , sehr wahrscheinlich auch darauf vorbereitet.
Die Padawanschülerin würde sich einen anderen Weg suchen müssen um weiter nach oben zu gelangen ohne Aufmerksamkeit zu erregen.
Gerade als sie sich daran machen wollte sich einen anderen Weg zu suchen spürte sie den harten kräftigen Griff einer Thrandoschaner Pranke auf ihrer Schulter.

"Na da habe ich ja einen kostbaren Fang gemacht. Sowas wie dich unbeaufsichtigt herum laufen zu lassen ist mehr als leichtsinnig. Du wirst einen guten Preis bringen." knurrte das Echsenwesen.
Nadila biss sich vor Wut auf die Lippe. Wenn sie irgend etwas jetzt nicht brauchen konnte war es jemand der Ärger mit ihr suchte.

"Komm schon Schätzchen , du bist meine Fahrkarte hier raus !" unterstrich der Thandoschaner seine Absichten.

Die Twilek konzentrierte sich. Vielleicht gelang es ihr dieses kleine Missgeschick in einen Vorteil zu verwandeln.

"Du findest mich absolut unansehlich !" raunte sie dem Echsenwesen zu und versuchte in seinen Geist einzudringen.
Es war für sie das erste mal das sie den Gedankentrick der Jedi versuchte und es kam ihr beinahe erschreckend vor wie leicht es ihr gelang ihre Gedanken über den Willen ihres Gegenüber zu stülpen so das sie seine Gedanken formen konnte wie eine Modeliermasse.

"Du bist völlig unansehlich , niemand würde etwas für dich bezahlen." gab der Thandoschaner beinahe apathisch und mit einem entrückten Blick von sich.

"Du willst zu den Imperialen Soldaten am Turbolift gehen und sie um etwas zu Essen bitten"Beschwörend bewegte Nadila ihre Hand vor den Augen des Wesens.

"Ich will die Soldaten nach etwas zu Essen fragen."

Der Echsenmensch wannte sich ab und machte sich auf den Weg. Ein kleines Ablenkungsmanöver das ihr ermöglichte sich unaufällig von diesem Posten abzusetzen ohne das man ihr weitere Beachtung schenken würde.
Beinahe unsichtbar huschte sie im dunkeln wieder zurück.
Kaum das sie um die Ecke war erfasste Nadila etwas im Geist. Erst war es nur ein Gefühl , dann aber sehr schnell Gewissheit, eine vertraute Präsenz hatte sie wahrgenommen , Tarvin .

Nun war jeder Zweifel beseitigt. Er war hier und er wusste nun auch das sie hier war.
Sie würden sich bald wiedersehen und vielleicht gemeinsam versuchen Coruscant wieder verlassen um freien Raum zu erreichen.
Ein Licht der Hoffnung in einer dunkel gewordenen Galaxie.





Sie konzentrierte sich auf das Band zwischen Meister und Padawan während sich Nadila einen Weg nach oben suchte auf dem sie vor unerwünschter Enddeckung sicher war.
Tarvin versuchte wirklich den Kontakt aufrecht zu erhalten, er wollte gefunden werden.

Jeder Zweifel ihr Meister hätte vielleicht der Sith gewesen sein können von dem der Soldat ihr erzählt hatte waren damit zerstreut.
Wenn Tarvin Yar Om vom Kodex abgefallen wäre hätte er keinen Grund gehabt sich um seine Schülerin zu kümmern.
Vorsichtig schlich sie sich weiter durch die dunklen Strassen und Gänge.
Immer höher führte sie ihr Weg auf dem sie Tarvins Präsenz wie ein Leuchtfeuer warnehmen konnte.
Musste sie anfangs häufig Imperialen und zwielichtigen Gestalten ausweichen ,so wurde es nun langsam immer einsamer um sie herum.

Das hier war eine industrielle Ebene ,bemerkte sie rasch.
Das normale Leben war nach der Invasion noch nicht auf den Planeten zurück gekehrt und so wie es aussah würde das auch noch eine Weile dauern.
Die Folge daraus war das wohl viele Einrichtungen bis auf weiteres nicht genutzt wurden.
Hier bewegten sich nur vereinzelt Wartungsdroiden durch die im dämmerlicht liegenden Hallen um ihren Arbeiten nach zu gehen.

Nadilas Blick fiel auf einen kleinen Turbolift der völlig Abseits am äusseren Rand der Montagehalle lag.
Niemand hatte sich die Mühe gemacht ihn zu bewachen.
Hätten Jedi an das Glück geglaubt , hier hätte die Padawanschülerin es sicher gepriesen.
Einem dunklen Schatten gleich huschte sie auf ihr Ziel zu,jede sich ihr bietende Deckung geschick ausnutzend.
Jetzt bloß Nichts riskieren ! dachte sie.

Die Aufzugkabiene war sehr klein. Gerade zwei Humanoide hatten in ihr Platz.
Vermutlich führte sie direkt in ein Büro der Geschäftsleitung.
Der Gedanke daran beruhigte Nadila. Es war sehr wahrscheinlich das diese Räumlichkeiten ebenfalls verweist waren solange hier unten niemand arbeitete.
Noch einmal sah sie sich aufmerksam um.

Der Weg war frei, und so hechtete sie schnell in den Lift,drückte den Knopf nach oben und stemmte ihre Beine gegen die Wand der kleinen Kabiene .
Mühsam drückte sie sich zwischen den Wänden hoch, bis sie direkt unter dem Dach klemmte.
Wenn sich weiter oben eine Wache befand, würde sie zuerst nur in den vermeintlich leeren Aufzug blicken.
Mit einem leisen Summen begann sich der Lift nach zu bewegen.

Ein obligatorisches leichtes Rucken das sie fast von der Kabienendecke fallen lies sie wissen das sie angekommen war .
Fast ohne ein Geräusch glitten die Türen auf und gaben den Blick auf einen gut ausgeleuchteten und völlig leeren Gang frei welcher in regelmässigen Abständen von Türen gesäumt wurde.
Ihre Vermutung hatte sich als richtig erwiesen,das hier war Verwaltungsabteilung.

Es war nicht mehr weit. Hier ganz in der Nähe musste sie ihren Meister treffen.
Wie eine Raubkatze landete die Padawanschülerin wieder am Boden.
Ihre Hand glitt zum Griff ihres Lichtschwerts.

Das der Gang normal ausgeleuchtet war lies den Verdacht aufkommen das sie hier doch noch auf unliebsame Überraschungen stossen konnte.
So selbstsicher wie es ihr in anbetracht der Lage möglich war schritt sie den Gang ab, immer darauf bedacht das sich eine der Bürotüren jederzeit öffnen könnte.
Die hier herrschende Stille hatte etwas gespenstisches.
Bevor das Imperium Coruscant eingenommen hatte mussten hier Tag und Nacht Angestellte geschäftig ihren Aufgaben nach gegangen sein , jetzt hallten einzig ihre Schritte von den Wänden wieder.

Meter für Meter kam sie dem Ausgang am Ende des Gangs näher. Jeder Schritt war ein kleiner Erfolg der sie ihrem Ziel näher brachte.
Nadila zwang sich innerlich zur Ruhe.
Von ganzen Herzen hoffte sie es würde ihrem Meister gut gehen. sie wünschte sich er würde ihr alle offenen Fragen beantworten können.
Warum hatte er sie auf Cerea zurück gelassen ? Wer hatte Tunasy und Meister Terru getötet ? Wie kam er nach Coruscant ?
Alles würde sich nun bald klären , so hoffte sie inständig.

Nadila hatte das Ende des Gangs erreicht.Als sich die Türe öffnette fand sie sich auf einem halb zerstörten Speederparkdeck wieder.
Herabstürzende Trümmerteile hatten hier etliche geparkte Fahrzeuge unter sich begraben.
Hier war noch kein Aufräumkommando durchgekommen.
Alles wirkte als wäre der Angriff erst vor wenigen Stunden erfolgt , so das sich Rauch und Staub gerade hatten verziehen können.
Das hier herrschende Chaos jedoch würde ihr erneut wieder eine gute Deckung bieten um sich weiter vor zu arbeiten.
Nocheinmal hielt die Padawanschülerin inne um in sich hinein zu hören.

Meister Yar Om war hier.

Sie hatte es geschafft. Hier irgendwo musste er sich versteckt halten , doch sie spürte noch etwas.
Etwas das ihr vertraut war und das sie zutiefst verabscheute. Zuletzt hatte sie es an Bord des Raumschiffs des mandalorianers Krusa Mentu spüren müssen.
Etwas das alle Sinne in ihrem Körper aktivierte , die Präsenz der dunklen Seite der Macht.

"Du hast mich lange warten lassen Nadila."

Die Stimme schien von überall gleichzeitig auf sie einzudringen.
Es war Tarvins Stimme . Warum zeigte er sich nicht ? Lauerte er dem Sith auf der hier sein musste ?

"Meister seit vorsichtig ! Hier irgendwo muss ein Sith lauern." antwortete sie etwas gehetzt und aktivierte ihre Lichtklinge. Das gelbe leuchten ihrer Waffe tauchte die Padawanschülerin in einen fahlen Lichtkeis auf dem unterbeleuchteten Deck.

"Was du nicht sagst. Ich habe gewusst das du mich finden wirst.Deine Gefühle für mich waren einfach zu stark als das du mich aufgegeben hättest , nicht Wahr ?"
Nadila kroch die Kälte an den Beinen hoch. Die Stimme war unverkennbar die ihres Meisters , seine Präsenz war eindeutig gegenwärtig , doch die Art wie er sprach war ihr auf eine unheimliche Weise fremd.

"Meister ich bedarf eurer Führung. Alles hat sich verändert . Der Orden ist nahezu ausgelöscht und die Republik gefallen. Meister wo seit ihr ?"

Der Schemen eines Mannes der in einen langen Mantel gehüllt und eine Kaputze über dem Kopf trug schälte sich langsam aus dem Zwielicht und kam mit langsamen Schritten näher.

"Alles hat sich verändert meine Schülerin. Du musst nun deine Ausbildung neu beginnen und deinen Platz in der neuen Ordnung der Galaxie finden."Die Gestalt streckte Nadila die Hand entgegen.
"Komm mit mir und ich werde deine Ausbildung vollenden.Ich werde dir Dinge zeigen die dich mächtiger werden lassen als es je ein Jedi zu erreichen vermag."
Die Erkenntnis traf Nadila wie ein Faustschlag ins Gesicht. Völlig geschockt taumelte sie einige Schritte von ihrem Meister weg. Tarvin hatte sich an die dunkle Seite verkauft.
Niemals hätte sie es wirklich für möglich gehalten. Die schlimmsten all ihrer Ängste hatten sich vor ihr manifestiert.

"Ich sehe du hast nicht damit gerechnet das ich meinen Horizont erweitere. Es war absehbar das die Republik fallen würde und mit ihr der Orden. Nun habe auch ich meinen Irrtum erkannt , die Lüge die ich mein ganzes Leben lang aufrecht erhielt."

Es schnürrte Nadila die Kehle zu. Ohnmächtiger Schmerz ihren geliebten Meister an die dunkle Seite der Macht verloren zu haben peitschte ihre Gefühle auf.
Tarvin ging erneut einige Schritte auf sie zu und streifte seine Kaputze zurück.

"Endlich können wir zusammen sein Nadila. Wir müssen unsere Liebe nicht verbergen. Komm zu mir und ich kann dich in eine Welt führen in der sich all deine Sehnsüchte erfüllen."

So sehr sie sich das auch in den letzten Monaten gewünscht hatte , nun war jedes Wort das Tarvin sagte ein Stich tief in ihre Seele.
Sie konnte sich keinem Sith anschliessen und alles verraten wofür sie bis zum jetzigen Zeitpunkt gelebt hatte. Alles was sie ausmachte. Mühsam presste sie ein
"Warum....?" hervor.

"Weil ich blind war Nadila. Die Jedi mit ihrem Hang nach Frieden und Freiheit für alle Völker förderten nur die Anarchie im Universum. Anarchie ist endloser Kampf. Nur der Imperator kann dem Universum die Ordnung bringen. Ordnung bedeutet Frieden für alle.!"

Nur unter größter Mühe gerieten die Gefühle und Gedanken der Padawanschülerin wieder unter ihre Kontrolle. Der Schock saß einfach immer noch viel zutief. Das alles erschien ihr plötzlich so unreal wie ein böser Traum.

"Meister was hätte euer Freund Befar gesagt wenn er euch so sehen müsste.? Er hat euch stets bewundert und ihr habt seinen Tod nun entehrt und euren Freund verraten.!"

"Du dummes kleines Ding. Ist dir niemals in den Sinn gekommen das er heute noch leben würde wenn ich damals den Mut aufgebracht hätte den Tod meines ersten Schülers direkt zu rächen ? Wieviele Leben hätte ich wohl gerettet wenn ich mich nicht in der Einsamkeit hinter einem wertlosen Kodex versteckt hätte ?"

Tarvins Tonfall wurde nun aggressiver. Zorn stieg in ihm auf. Sie bemerkte wie er die aufwallende Wut unterdrückte , doch die negativen Gefühle strahlten förmlich von ihm aus wie das Licht der Sonne.

Vorsichtig trat Nadila zwei weitere Schritte zurück und brachte ihr Laserschwert unter aufbietung ihres ganzen Willens in eine Abwehrhaltung.
Alles in ihr wehrte sich dagegen diesen Kampf führen zu müssen , doch sie war sicher es wäre unvermeidbar.

"Was für eine sinnlose Verschwendung von Potential." sagte Tarvin mit künstlicher Resegnation in der Stimme und aktivierte seine Klinge.
Das rote Leuchten seines neuen Lichtschwerts hüllte ihn in einen bedrohlichen Schimmer.
Wie ein Sendbote des Todes nahm er eine Angriffshaltung ein.
"Dann lässt du mir keine andere Wahl!"

Mit einem gewaltigen Satz brachte er die Distanz zwischen sich und Nadila hinter sich. Mit einem wütenden knistern prallten die Klingen aufeinander als die Padawanschülerin nur knapp den Angriff parieren konnte.
Eine ganze Serie von heftig geführten Schlägen trieb Nadila immer weiter zurück.
Hatte sie bisher gedacht der erste Sith mit dem sie gekämpft hatte wäre ein gefährlicher Gegener gewesen so lehrte sie nun ihr alter Meister das das nicht ansatzweise der Fall war.

Tarvins Schwertkünste würde sie nie erreichen können und einem Kampf mit ihm würde sie so nicht lange standhalten.
Ein verzweifelter Machtsprung hob sie über seinen kopf hinweg und brachte ihr für einen winzigen Moment den Abstand zu ihrem Gegner den sie brauchte um mit Hilfe der Macht ein mächtiges Trümmerstück zu heben und telekinetisch nach ihm zu schleudern.

Erschrocken musste sie mit ansehen wie er den Brocken mit einer lässigen Handbewegung zur Seite wischte noch bevor dieser ihn erreichten konnte.
Sie versuchte es ein weiteres mal mit einem anderen Stück und ernetete das gleiche Ergebnis.
Ungläubig sah sie den Trümmerstücken nach die irgendwo im dunklen berstend auf Wiederstand krachten sobald sie etwas trafen.
In der Telekinese war sie ihrem Meister nie unterlegen gewesen , doch das umlenken ihrer Geschosse schien ihn nicht einmal anzustrengen.

"Du kannst nicht gewinnen mein Padawan. Ich bin viel mächtiger als du es dir vorstellen kannst."

Tarvin hob nun seinerseits das Wrack eines zertrümmerten Speeders an und schleuderte es auf Nadila.
Mit einer schnellen und geschmeidigen Rolle wich sie gerade noch rechtzeitig aus um nicht erwischt zu werden.
Was Nadila dringend brauchte war ein Vorteil , eine Schwäche die sie nutzen konnte.
Noch war sie unwillig ihren Meister zu töten und so wie der Kampf für sie lief würde sie auch kaum eine Gelegenheit dazu bekommen.

Mit gesenktem Schwert und einem wehenden Umhang näherte er sich ihr mit ruhigem Schritt an.
Erneut sammelte sich die Padawanschülerin und ging zum Angriff über. Schnelle gezielte und gut einstudierte Korreographien regneten auf Ihren Meister nieder , doch dieser parierte ebenso schnell und geschickt , ja er wich nicht einmal zurück.

"Was lässt dich glauben das du heute in der Lage bist mich mit deinem Schwert niederzuringen wenn du es bisher noch nicht geschafft hast ?" fragte Tarvin und sein Tonfall triefte nur so vor Geringschätzung.

Mit einer lässigen Handbewegung sties er seine Schülerin mit einem Machtstoss zurück.
Die völlig von der Aktion überraschte Nadila flog mehrere Meter zurück in Richtung des Abgrunds wo ein riesiger Teil des Parkdecks bei dem Angriff abgebrochen und in die gähnende Leere gestürzt war.

Es gelang ihr eine halbwegs elegante Landung hin zu bekommen nur um ein rotes Laserschwert durch die Luft auf sich zurasen zu sehen.
Das war vielleicht die Chance auf die sie gewartet hatte.
Unter Aufbierung aller ihr zur Verfügung stehenden telekinetischen Fähigkeiten lenkte sie Tarvins Klinge direkt in ihre freie Hand.
Ihr Gegner war für den Moment entwaffnet. Wenn sie einen weiteren Angriff starten wollte , dann jetzt!
Nadila setzte zu einem Sprung an. Voller Kraft stiessen sich ihre Füße vom Boden ab und katapultierten sie direkt auf ihren Gegner zu, als sie ein unglaublich intensiver Schmerz traf und sie erneut zurück schleuderte.

Blitze zuckten um sie herum, wanden sich um ihren Körper und raubten ihr fast jede Möglichkeit einer Gegenreaktion.
Unsanft landete sie auf dem kalten Betonboden und rollte bis direkt an die Abbruchkannte des Decks.
Als sich die Padawanschülerin aufrappeln wollte musste sie mit Entsetzen feststellen das ihr bei dem Angriff beide Schwerter verloren haben musste.
Noch auf allen vieren blieb ihr Blick auf den schwarzen Stiefeln hängen die nicht weiter als zwei Meter von ihr entfernt standen , Tarvin hatte sie erreicht.

"Suchst du das hier ?"

Mit einem hässlichen Geräusch warf er Nadila ihr Schwert vor die Füße.
Von Schmerz und Verzweiflung gezeichnet griff sie beinahe Kraftlos danach.
Ihr Kampf war verloren so wie sie einst gegen ihre eigene dunkle Seite keine Gelegenheit bekam den Kampf für sich zu entscheiden so war es auch hier allem Anschein nach ausweglos.

Schwerfällig erhob sie sich und kam wieder auf die Beine.
Ihr Körper zeigte keine Anzeichen für Verbrennungen wie er sie hätte haben müssen.
Sie stutzte.

"Der Kampf ist vorbei Nadila. Unterwerfe dich der dunklen Seite oder trage die Konsequenzen. Es war von Anfang an sinnlos Wiederstand zu leisten."

In Nadilas Kopf überschlugen sich die Gedanken. Die fehlenden Tage und Wochen in ihrem Gedächtnis , Durst der erst bemerkt wurde wenn man trank , fehlende Verletzungen , der Untergang der Republik selbst.....
Ihr kam ein wahnwitziger Gedanke. Noch einmal flammte in ihr Hoffnung auf.
Ja dieser Kampf war verloren, doch niemals würde sie ihre Ideale verraten, niemals zur dunklen Seite übergehen.

"Ich mag euch nicht im Kampf besiegen können Meister , aber dennoch werde ich euch eine Niederlage beibringen können."
Mit diesen Worten lies sie sich nach hinten direkt in den finsteren Abgrund fallen
42.

13

Montag, 10. Oktober 2011, 11:35

Nadila schreckte aus ihrer Machttrance auf. Verwirrt versuchte sie sich schnell zu orientieren. Ihre Augen huschten suchend durch den Raum und blieben schliesslich an Meister Kerr Teru , Meister Tarvin und Tunasy hängen welche sie allesammt sanft anlächelten.
Was war hier gerade geschehen ?
Die Padawanschülerin ordnete ihre Gedanken.

"Das hast du gut gemacht Nadila Lanaa. Ich muss gestehen das ich nicht damit gerechnet habe das du diese Prüfung bestehst." sagte der Quermianer mit einem gütigen Tonfall und wog seinen Kopf auf seinem überlangen Hals leicht hin und her.

Prüfung ? Man hatte sie geprüft ? In ihrem Kopf arbeitete es fieberhaft.
Aber natürlich! So wie sie es sich gedacht hatte war alles nur eine Illusion aus der sie sich letztlich durch das richtige Handeln selbst befreien hatte können.
Sie war ihren Gefühlen bis zu einem Punkt gefolgt an dem sie die Grenze zwischen Hell und Dunkel erreicht hatte.
Sie hatte die Situation in der sie sich befand richtig analysiert und letztlich an den Lehren der Jedi festgehalten obgleich es auch ihren Tod hätte bedeuten können.

"Steh auf Nadila , es gibt Dinge zu besprechen." forderte sie Meister Tarvin mit einem beinahe erleichtert klingenden Ton auf und verlies ihre kleine Kabiene ohne ein weiteres Wort.
Meister Teru folgte ihm , nur Monral blieb noch einen kleinen Augenblick.
Der Togruta trat dicht an sie heran und strich ihr kurz mit dem Handrücken über die Wange.

"Atme durch Nadila , was du erlebt hast war nur schwer zu ertragen aber du hast es gemeistert."
Dann folgte er den beiden anderen.

Die Padawanschülerin sah auf die Zeitanzeige an ihrem Bett. Seit sie sich hingelegt hatte waren gerade zwei Stunden vergangen.
Dennoch fühlte sie sich erholt. Keinerlei Müdigkeit oder körperliche Erschöpfung schien sie zu plagen. Sie selbst hätte schwören können das es Tage waren in denen sie sich gegen das Imperium gestemmt hatte.

Es war nun klar warum es ein Quermianer war der eine weitere Prüfung von ihr gefordert hatte.
Die telepathischen Fähigkeiten des Jedimeisters waren mehr als beeindruckend. Er hatte mit ihrem Geist gespielt wie mit einem Musikinstrument.
Nadila schwang sich aus dem Bett und kleidete sich rasch an. Sie wollte ihren Meister nicht warten lassen.

Einige Minuten später betrat sie den Aufenthaltsraum der Rellon Zero wo sie bereits erwartet von den anderen erwartet wurde.
Nachdem der Quermianer sie aufgefordert hatte sich zu ihnen zu setzen richtete er erneut das Wort an sie.

"Padawan Lanaa ich bin hergekommen um deinen Ausbildungsstand zu überprüfen. Dein Meister hat sich sehr dafür verwand das du deine Erhebung in den Ritterstand bekommst.
Wir haben viel darüber diskutiert ob du bereits soweit sein könntest aber auch Jediritter Tunasy sprach sich dafür aus , und obgleich du uns als noch zu jung für diesen Schritt erschienen bist haben wir uns entschlossen dem Drängen von Jedi Yar Om nachzugeben.

Er machte eine bedeutungsvolle Pause und sah zu den beiden anderen Männern bevor er fort fuhr.

"Lass uns nun sehen welche der fünf Prüfungen der Jedi du bestanden hast die deine Erhebung rechtfertigen würden.
Zu beginn deiner Ausbildung hast du dich bereits der dunklen Seite der Macht gestellt. Du hast sie entlarvt und überwunden. Eindrucksvoll wie ich gestehen muss.
Das war die Prüfung des Geistes.


Du hast dich im Kampf gegen einen Sith gestellt und ihn besiegt, das war die Prüfung des Mutes
und auch die Prüfung der Fähigkeiten. Wenn man bedenkt das deine Schwertführung stark verbesserungswürdig ist so wiegt dieser Sieg sogar beinahe schwerer als er ohnehin schon ist.


Ausserdem hast du die Prüfung der Erkenntnis bestanden als du dich selbst aus meiner Illusion befreien konntest und du hast die Prüfung des Fleisches gemeistert als du dich deinem Meister zum Kampf gestellt hast um den Kodex zu verteidigen obwohl du es hättest vermeiden können um deinen eigenen Sehnsüchten nach zu geben.
Wenn ich richtig gezählt habe sind das im ganzen fünf
."

Tarvin und Monral grinsten nun zufrieden.
Nadila lies die Worte von Meister Teru noch einen kleinen Moment auf sich wirken. Fünf. Fünf von Fünf.
Das musste heissen das sie bereit war erhoben zu werden. Das sie es letztlich nicht nur geschafft hatte, sondern auch um einiges früher als es gemeinhin der Fall war.

"Heisst das..ich...bin soweit ?" ihre Stimme klang verunsichert.

Meister Kerr Teru schob seinen Kopf etwas vor und beäugte die Twilek noch einmal prüfend.

"Fühlst du dich denn bereit ?" fragte er in einem fast väterlichen Ton.

Ihr ganzes Leben hatte sie sich nichts mehr gewünscht als eine richtige Jedi zu werden. Die Frage die ihr der Quermianer nun stellte schien ihr deshalb schon eher befremdlich.
"Aber ja , ich bin soweit." bestättigte sie schnell und voller Selbstbewusstsein.





Tython


Tarvin Yar Om und Monral Tunasy flankierten Nadila durch die weiten und ehrwürdigen Gänge des Tempels der Jedi.
Die Erhebung in den Ritterstand würde bereits in wenigen Minuten statt finden und obgleich sie etliche Übungen beherrschte sich zu kontrollieren schien der Padawanschülerin das Herz bis in den Hals zu schlagen.

Sie hatte das Ende einer langen Reise erreicht und eine neue stand nun kurz bevor.
Es war ein feierlicher Tag vielleicht der wichtigste in ihrem Leben.

Egal was die Macht für sie noch bereit hielt , an diese Stunden würde sie sich bis an den Rest ihres Lebens erinnern.
Sie würden es verändern.
Sie war kurz davor in eine Reihe von Männern und Frauen einzutreten die seit jahrtausenden den Frieden in der Galaxis bewahrten und mit ihren Leben verteidigten.
Das Gewicht eines gewaltigen Erbes lag schwer auf ihren Schultern und doch war sie nur allzu bereit es zu tragen.

Einzig die Tatsache das sich nun über kurz oder lang der gemeinsame Weg mit ihrem Meister trennen würde drückte ihr auf der Seele.
Noch immer empfand sie mehr als sie sollte für diesen Mann dem sie letztlich alles zu verdanken hatte was sie bis hier her geführt hatte.
Ihren eigenen Weg zu finden ohne ihn an ihrer Seite zu wissen würde ihr mehr als schwer fallen.
Dennoch wusste sie das es richtig war. Vielleicht konnte sie sich nur auf diese Weise von ihren Sehnsüchten befreien.

Der Gang endete vor einer großen und prächtig verzierten Flügeltür die beinahe völlig lautlos aufschwang und den Blick auf eine im Dunkel liegenden Halle freigab an dessem Ende ein warmes angenehmes Licht die Gestalt einer Menschenfrau beleuchtete.
"Dir wird eine große Ehre zuteil , die Großmeisterin selbst wird dich zur Ritterin schlagen." flüsterte Tarvin leise und schob seine Schülerin sachte nach vorn.

Nocheinmal atmete Nadila tief durch. Satele Shan war eine Legende. Noch nie hatte sie der Frau gegenüber gestanden über die man unter den Jedi nur mit größter Ehrfurcht sprach.
Zu ihrer Beruhigung trug diese Ehre jedenfalls nicht sonderlich bei.
Die Padawanschülerin riss sich zusammen und begann mit möglichst selbstsicheren und würdevollen Schritten auf die Großmeisterin zu zugehen.
Als sie die Halle betreten hatte aktivierte eine Ehrenabordnung des Ordens rechts und links von ihr die Lichtschwerter und standen Spalier.
Mit nun fast wieder wackligen Knien setzte sie ihren Weg durch die Gasse der bunten Lichtklingen weiter nach vorne fort.

Beim näher kommen bemerkte Nadila die von Großmeisterin Shan ausgehende Präsenz.
Diese Frau war nicht nur ungemein mächtig sondern auch sehr charismatisch.
Es war ihr fast unmöglich den Blick von der menschenfrau zu nehmen die mit einem fast strengen Blick die Twilek auf sich zu kommen sah.
In diesen Sekunden fühlte sich Nadila kleiner als sie eigendlich war.

Als sie den Lichtkegel erreicht hatte kniete die Padawanschülerin ehrfürchtig vor der Großmeisterin nieder.
Ausser dem leisen Surren der Lichtschwerter herrschte völlige Ruhe.

"Padawan Nadila Lanaa , du hast einen Zyklus abgeschlossen und stehst davor einen neuen zu beginnen."

Satele Shans Stimme klang feierlich und fest.

"Es kommt nicht häufig vor das ein Padawan die Zeit seiner Ausbildung so schnell durchlaufen kann wie du es getan hast, es ist also sehr wahrscheinlich das die Macht noch einiges mit dir vor hat.
Sei also stets ihr williges Werkzeug , bewahre den Frieden wo immer dich deine Wege hin führen , ehre das Erbe deiner Brüder und Schwestern und verteidige stets den Kodex der Jedi !"

Mit diesen Worten aktivierte sie ihr Lichtschwert und durchtrennte Nadilas kleines
Perlenband an ihren Handgelenk das sie seit beginn ihrer Ausbildung getragen hatte und ihren Status als Padawan für jeden ersichtlich machte.

"Erhebe dich Ritterin Nadila Lanaa!" Die besondere Betonung des Wortes Ritterin lies Nadila
eine kleine Freudenträne in die Augen steigen.

Auch wenn Jedi solche Gefühle für gewöhnlich unterdrückten war sie doch in diesem Moment voller Stolz.
Beinahe demütig blickte sie zu der Großmeisterin auf deren Gesichtszüge nun ein warmherziges Lächeln wiedergaben.
Das Licht in der Halle wurde langsam verstärkt und die Ehrenformation deaktivierte ihre Waffen und begann zu klatschen.
Soviel Aufmerksamkeit um ihre Person war der Twilek schon fast peinlich.

Noch einmal verneigte sie sich vor der Großmeisterin und wandte sich dann zum verlassen der Halle.
Nun galt es sich zu bedanken und und einen Abschied hinter sich zu bringen.
42.

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