-140210-
Hallo Tagebuch,
da ich meine Kamera nicht dabei habe, mach ich einen schriftlichen Eintrag.
Wir, das heißt meine Meisterin und ich, sind auf Tatooine. Sie holt gerade die Zelte aus dem Außenposten. Ich habe in der Zwischenzeit einen Lagerplatz gesucht und denke, der Ort, den ich gefunden habe ist gut geeignet. Er liegt im Schatten eines großen Felsens, der uns vor dem Wind schützen und die Nacht über Wärme spenden wird.
Sie wird sicher noch einige Minuten benötigen, die Zeit nutze ich, um diesen Eintrag zu machen.
Vor ein paar Tagen, sprachen Meiterin Ti'en und ich über die Macht und das man manchmal zu viel denkt und sich damit selbst blockiert. Sie erzählte mir, dass sie Probleme mit dem Zusammenbau ihres Lichtschwertes hatte, als sie noch Padawan war und wie sie die Probleme löste. Dann fragte sie mich, wobei ich mich am meisten entspanne, das ist natürlich das Klettern. Als sie das erfuhr, brachen wir sofort nach Tatooine auf. Früher als sie es eigentlich geplant hatte.
Wir wollen versuchen, durch das Klettern meine eigene innere Blockade zu durchbrechen, die, die mich daran hindert, die Macht so selbstverständlich zu nutzen, wie es sein sollte. Besonders da ich Probleme mit den nach innen gerichteten Fertigkeiten habe.
Wir sind heute Morgen in Anchorhead eingetroffen und nach einem kleinen Rundgang durch die Stadt zu einem der entlegenen Außenposten aufgebrochen.
Kaum angekommen gingen wir direkt zu einer der Felsnadeln, die es hier überall gibt und ich sollte klettern. Es war sehr entspannend, das mal wieder tun zu können. Ich muss aber zugeben, dass ich selbst überrascht war, wie einfach ich in die Bewegungsmeditation kam. Ob das an der Übung in Altus Sopor liegt, oder an der Anwesenheit meiner Meisterin kann ich schwer sagen. Vielleicht beides. Auf jeden Fall beruhigt mich ihre Nähe. Ein sehr angenehmes Gefühl.
Sie schien ziemlich beeindruckt, wie instinktiv ich die Macht beim Klettern nutze. Das war mir selbst nicht klar, ich bin immer einfach nur geklettert.
Nach der ersten kleinen Kletterrunde sollte ich es noch einmal tun, aber mit verbundenen Augen. Das habe ich mir viel schwieriger vorgestellt. Ehrlich gesagt, bin ich selbst ziemlich überrascht, wie einfach mir das fiel. Ich wusste einfach instinktiv, wohin ich greifen musste, welchen Tritt ich nehmen konnte. An den Weg, den ich nahm, kann ich mich kaum noch erinnern. Aber plötzlich sagte mir die Macht, dass ich loslassen und mich ein Stück fallen lassen soll. Ich hab ihr vertraut und es getan. Erst als ich fiel, wurde mir bewusst, dass Meisterin Ti'en einen Machtstoß auf mich abgegeben hat, dem ich so auswich. Das war faszinierend.
Ich kletterte weite und sie griff mich mit Steinen an, die sie auf mich zuschießen lies. Ich versuchte sie mit dem Schwert abzuwehren. Es klappte ganz gut, wenn ich auch nicht alle abwehren konnte. Aber in einer Felswand hängend und mit nur einer freien Hand ist das alles Andere als leicht.
Danach sollte ich die Gegend erkunden und versuchen, das Leben um mich herum zu spüren. Meine Meisterin erledigte derweil etwas in dem Außenposten.
Viel gab es nicht. Nur ein paar Wompratten. Bisher kann ich nur eine allgemeine Gefühlslage spüren und auch das nicht von Individuen. Also ich kann nicht sagen, der Person geht es so und dieser geht es so, aber nicht jeder ist ein Empath. Ich glaube diese Technik heißt Tactus Otium. Manche können das instinktiv, ich muss mich darauf konzentrieren. Wie dem auch sei, ich muss sagen Tatooine fühlt sich merkwürdig melancholisch an, traurig. Das Leben scheint hier nicht zu leben, sondern nur zu existieren. Ein merkwürdiges Gefühl.
Später sind meine Meisterin und ich gemeinsam geklettert. Das heißt, eigentlich war es weniger klettern. Wir haben uns mi einem Seil verbunden und sind mehr oder weniger springend eine Felswand nach oben. Ich musste spüren, wann Meisterin Ti'en springen würde, da wir synchron bleiben mussten, denn großes Unterschiede ließ das Seil nicht zu. Es hat überraschend gut geklappt, zum Glück. Es war ein tolles Gefühl, so eng mit meiner Meisterin verbunden zu sein, zu wissen, zu spüren, wann sie was tun würde und instinktiv darauf zu reagieren. Ich bin sicher, das hat mein Band zu ihr zusätzlich gestärkt.
Oben angekommen, hat sie mir noch eine Technik gezeigt, die sich Sandlevitation nennt. Sie kann einen Sandwirbel um sich erzeugen. Sehr beeindruckend! Sie zeigte mir auch, wie ich anfangen soll, diese Fähigkeit zu erlernen und ich probierte es gleich aus. Aber es ist so schwer. Ich habe nur etwas Sand mit der Macht angehoben, aber es ist so verwirrend. Mit den Augen sehe ich nur Sand, aber in der Macht sehe ich jedes einzelne Sandkorn, was mich völlig überfordert. Es wird sicher noch lang dauern, bis ich das auch nur ansatzweise kann. Aber ich habe ja Zeit.
Meine Meisterin kommt zurück, ich spüre ihre Präsenz näher kommen. Mit jedem Tag wird das Band zwischen uns stärker. Ein schönes Gefühl.
Ich muss jetzt Schluss machen, bis zum nächsten Eintrag.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Mira Koos« (23. Februar 2014, 17:36)