Eintrag 4443
Bei einem der Gespräche hatte ich gemerkt, wie verbissen Minuial ist. Ich sah sie nicht einmal lächeln, nicht mal eine Andeutung dessen. Sie hat sich in ein Schneckenhaus zurück gezogen und lässt niemanden so wirklich an sich heran. Ich entführte sie kurzer Hand nach Coruscant, ganz spontan. Ich wusste, in den unteren Ebenen gab es ein Swooprennen. Nicht ganz legal. Aber ich wusste, das würde was für sie sein.
Ich meldete sie an, brachte sie zu den Speedern und sah ihr beim Rennen zu. Es war nicht ganz einfach, aber sie gewann. Ich spürte die Freude in ihr, als sie über die Ziellinie raste. Also ist es doch nicht so hoffnungslos mit ihr.
Eintrag 4445
Ich wurde zum Rat gerufen. Hätte nicht gedacht, das sie merken, wenn Minuial für einen Tag abwesend ist. Das nächste Mal werde ich Bescheid geben. Und ich habe da auch schon eine Idee, was ich machen könnte. Ich werde mich mal darum kümmern.
Eintrag 4446
Ich habe mit einer Diplomatenschule auf Coruscant Kontakt aufgenommen und darum gebeten, eine Jedi Anwärterin für einen Tag bei sich aufzunehmen. Zuerst wurde versucht, mich abzuwimmeln, als ich dann aber sagte, ich würde immer zugegen sein, willigte die Leiterin dieser Schule schlussendlich ein. Ich informierte den Rat darüber, das ich Minuial für einen Tag mit nach Coruscant nehmen würde.
Eintrag 4447
Minuial und waren in dieser Schule und haben an einigen Unterrichtsstunden teilgenommen. Während der Hin und Rückfahrt habe ich sie das Schiff steuern lassen, sie kann es besser als ich und fliegt zudem noch gerne. Ich hasse es.
Der Unterricht erwies sich als sehr gewöhnungsbedürftig, ich musste so manches Mal den Kopf schütteln. Eine der Lehrerinnen schlug die Schüler bei falschen Antworten, oder wenn sie nicht schnell genug erfolgten. Minuial ging dazwischen und hätte sich beinahe noch Schläge von der Lehrkraft eingehandelt, was ich jedoch untersagte. Zum Glück wurden die nächsten Stunden immer erträglicher und ich denke, am Ende fand es Minuial sehr lehrreich und interessant. Ich hoffe, sie behält ein wenig was von dem, was sie lernte.
Eintrag 4448
Ich nahm mir die Zeit, mich ein wenig mit ihr zu unterhalten, sie genauer kennen zu lernen. Ich weiß, was sie kann, wie sie denkt, nur muss ich noch rausfinden, wie ich es schaffe, ihr diese elendige Gossensprache abzugewöhnen. Ihr Sprachschatz ist sehr karg, viele Worte kennt sie gar nicht und ihr versuche stets, ihr Synonyme beizubringen. So, wie sie ja immer von einem Deal sprach und ich ihr sagte, sie könne statt dessen Kompromiss, oder auch Konsenz sagen. Das würde auch für einen Jedi besser klingen.
Auch ist es nur noch eine Woche, von den vereinbarten zwei Wochen. Dennoch werde ich morgen zum Rat der Jedi gehen.
Eintrag 4449
Wie zu erwarten, war der Rat nicht gerade in Höchststimmung, als ich ihnen offenlegte, Minuial als Padawan auszubilden. Ich solle es mir gut überlegen, rieten sie mir. Und ich sagte, das es sicher ganz gut wäre, wenn ich Minuial mal mit auf eine einfache Mission nehme. Sie stimmten mir zu und ich erhielt direkt einen Auftrag, der uns wieder nach Coruscant führen würde.
Ich kontaktierte Minuial, die direkt zur Orbitalstation reiste. Also nach Coruscant. Wenigstens habe ich einen guten Piloten bei mir.
Eintrag 4450
Ein Desaster, diese Mission, ein absoluter Fehlschlag. Und Minuial trägt keine Schuld daran. Ich weiß noch nicht, wie ich es dem Rat berichten soll. Aber dieser steinreiche Geschäftsmann, dessen Tochter entführt wurde, sprach die ganze Zeit immer nur von sich, wollte uns sogar als Leibwächter engagieren und fing später an, mich als "Sklavenrasse" zu beleidigen. Es war sehr, sehr schwer das Thema auf seine vermisste Tochter zu lenken. Er zeigte uns eine Holovidaufnahme, in der wir sie auf einem Stuhl sahen, gefesselt. Die beiden Entführer verlangten bis Sonnenuntergang ein Lösegeld.
Ein Blick aus dem Fenster verriet uns, das es bereits dämmerte, also brachen wir sofort auf.
Wir fanden das Mädchen tot auf dem Boden liegend, nur wenige Meter vor dem Stuhl. Ein harter Schlag, selbst Minuial, die immer so stark tut, musste schlucken und ich wusste, dass es ihr nahe ging. Das tote Mädchen war noch so jung, zwischen 10 bis 12 Jahren.
Ich nahm sie mit und während dem Rückflug fand ich am Körper mehrere Hämatome, die teils nur noch grün und gelb waren, also noch vor der Entführung entstanden sein mussten. Die Leiche wurde der örtlichen Sicherheit mit der Bitte auf eine Obduktion übergeben.