Die grellen Neonlichter der sonst so düsteren Unterstadt zogen Veelari wie jedesmal wenn sie erneut hier runter kam in ihren Bann. Die Gerüche die hier unten vorherrschend waren, konnte man nicht verkennen. Blut, Hydrauliköl und jeglicher Schmutz den Menschen und andere Lebensformen hier hinterließen. Nebelschwaden zogen umher un bogen um die Ecken wie Schatten aus anderen Welten. Inmitten dieses Chaos stand Veelari nun, unentschlossen neben dem Gleiter.
Hier unten kam ihr das Kleid vor als hätte es noch einen hundert mal höheren Wert. Hier unten war dieses Kleid nicht nur ein Stückchen Stoff sondern das Sinnbild für ein Leben außerhalb dieser Umstände. Und obwohl Veelari wusste was sie nun tun wollte, wonach sie sich sehnte, lief ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken. Beinahe wie ein Windhauch, der sich sachte über ihre Haut bewegt, kroch etwas in ihren Geist, ein Unwohlsein. Hatte Nivalis es auch bemerkt? Veelari straffte auch dieses mal wieder ihre Schultern und schüttelte sich, ein weiteres mal erlaubte sie dem Unwohlsein und der Furcht nicht, Besitz von ihr zu ergreifen.
So ging sie schnurstracks auf das Diner zu und schob sich durch die Tür hinein. Nachdem sie sich vergewissert hatte das Nivalis ihr gefolgt war sah sie sich vorsichtig um. Doch hier drinnen war alles wie sonst. Die Gäste in ihrem Zustand hatten sich kaum geregt, oder waren schon wieder in die selbe alltägliche Lethargie verfallen. So ging die kleine Twi'lek in den Küchenbereich, Mama Shango war wie jedesmal am Herd vorzufinden. Wo sie in einem großen Topf über einer seltsamen Flüssigkeit stand und immer wieder neue Zutaten hinein warf. Trotzdem das 'Experiment' sehr seltsam aussah roch es hier drinnen deutlich angenehmer. Veelari sah Mama Shango eine Weile an ehe sie sich traute zu sprechen.
"Mama Shango? Hast du noch einen kleinen Augenblick Zeit für mich?" Die alte Zabrak drehte sich herum und sah Veelari mit ihren großen freundlichen Augen an. Dann wandte sie sich vollends um und breitete die Arme aus. Schnell lief Veelari zu ihr herüber und lehnte sich mitsamt dem verpackten Kleid in die Arme hinein und an Mama Shango's Schulter.
"Ich habe etwas für dich Mama, ich möchte es dir schenken, denn ..." Veelari steckte wieder einmal ein Klos im Hals. "Ich werde diese Welt verlassen für eine sehr sehr lange Zeit. Dieses Geschenk soll dich daran erinnern das wir immer Freunde sein wollen." Mit diesen Worten übergab Veelari das Paket und deutete der alten Zabrak es zu öffnen. Nachdem das Paket offen war konnte auch die alte Zabrak Dame sich nicht mehr zusammen reißen, mit einem leisen Seufzen nahm sie Veelari in den Arm und flüsterte leise.
"Dann ist die Zeit für dich also gekommen ein besseres Leben zu beginnen. Ich bin froh das du diese Chance bekommst, versprich mir nur eines, vergiss mich niemals. Denn ich werde dich auch niemals vergessen mein kleiner blauer Engel." Mit diesen Worten hielt sie die kleine schluchzende Twi'lek noch eine Weile fest ehe sie ein letztes Mal von oben bis unten besah. Dann begleitete sie die kleine Twi'lek hinaus in den Schankraum und nickte Nivalis zu.
"Gebt gut auf sie acht, es wird notwendig sein." Obwohl sie versuchte lustig zu klingen konnten die beiden die diese Worte verstanden, den besorgten Unterton sehr wohl wahrnehmen. Und dann war es auch schon wieder da, der eisige Schauer auf dem Rücken von Veelari, selbst einer der eher schweigsamen Männer an der Bar meinte leise. 'Hier jeht gleech wadd mächtich inne Hose' Veelari sah Nivalis besorgt an.
"ALLE MANN IN DECKUNG!" Shango schrie keine Sekunde zu früh, als die Scheiben des Diner zerbarsten und die Druckwelle sich durch den Schankraum walzte. Durch den Rauch konnte kaum jemand etwas sehen, doch spüren konnte man sie. Drei Lebewesen standen vor dem Diner und lachten lauthals.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."
In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.