Sie sind nicht angemeldet.

81

Freitag, 21. Oktober 2011, 21:58

Veelari kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Erst diese vielen gigantischen Gebäude, Raumschiffe, vom Jäger bis hin zu deutlich größeren Schiffen für mehrere Personen. Doch als die Türen aufgingen, blieb ihr der Mund offen stehen. Sicher kannte sie sehr viele verschiedene Lebewesen, jedes Volk hatte auch arme oder kriminelle Vertreter, aber dies hier überstieg jede Vorstellungskraft des Mädchens. Die junge Twi'lek wollte sich grade aufmachen eine kleine Wanderschaft zu beginnen als Nivalis Worte sie aus ihren Tagträumen rissen.

Die vielen Roben und feinen Kleider, einmal ertappte sie sich bei dem Gedanken daran was man Shango nicht alles hätte kaufen können. Aber das war Teil ihrer Vergangenheit. So folgte sie Nivalis zügig um in der Menge nicht den Überblick zu verlieren. "Sag mal Frau Nivalis, heisst das dort oben nicht eigentlich das du DEIN Schiff benutzen musst, hast du denn eines?" Veelari scharrte ungeduldig mit dem Fuß während sie auf Nivalis Antwort wartete.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

82

Sonntag, 23. Oktober 2011, 19:31

"Ein eigenes Schiff habe ich nicht, der Orden stellt mir eines zur Verfügung, das ich benutzen kann."

Nivalis zwinkerte Veelari kurz zu, trat dann einen Schritt nach vorn, denn der Mensch hatte seine Formalitäten abgewickelt und verließ den Schalter in Richtung der Hangars. Die beiden Zabraks lehnten nun am Schalter und redeten gleichzeitig auf die Angestellte dahinter ein, so als ob sie dadurch die Prozedur beschleunigen könnten. Diese ließ sich davon aber nicht beirren und arbeitete in ihrem eigenen Tempo weiter. Dennoch waren auch nach einiger Zeit die beiden Zabraks fertig.

Jetzt trat Nivalis an den Schalter und begrüßte die Frau freundlich.

"Tag, welches Raumschiff isses?" Offensichtlich war sie nicht gerade gut gelaunt.

"Eine Defender, die Signatur ist X237BYCE. Läuft über den Jedi Orden."

"Eine Jedi? Ach, euch sieht man heutzutage auch nicht mehr allzu häufig. Nach Tython, richtig?"
Sie sah kurz auf und tippte dann auf Nivalis Nicken hin den Signaturcode auf ihrem Holoterminal ein. "Den Namen brauch' ich dennoch. Und wer ist die Kleine da?"

"Nivalis Thule, das Mädchen ist ein neues Mitglied des Jedi Ordens."

"Aha."

Ein paar Augenblicke später war auch diese Hürde genommen und Nivalis konnte mit Veelari im Schlepptau zur Defender gehen. Über die Laderampe betrat die Jedi das Raumschiff, ging direkt durch zum Cockpit und winkte die junge Twi'lek heran.

"Das hier ist das Cockpit, von hier aus steuert man ein Raumschiff. Setz dich am besten dort hin." Sie deutete auf einen Sitzplatz vorne rechts an den blinkenden Konsolen. "Sobald wir vom Tower die entgültige Freigabe bekommen, werden wir Coruscants Umlaufbahn verlassen und in ein paar Stunden sind wir auf Tython." Sie selbst rutschte auf den linken Sitz und startete mit ein paar Drücken auf die Konsolen die Defender.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

83

Sonntag, 23. Oktober 2011, 19:55

Veelari war nicht nach warten zumute, immer wieder musterte sie neugierig die Leute vor ihnen und die Lebewesen rund herum. Auch dem Gespräch der Zabraks folgte sie sehr aufmerksam, und konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen, als sie bemerkte von welch stoischer Geduld die Frau am Schalter sein musste. Dann waren sie an der Reihe. Nachdem die Dame hinter dem Schalter sie beide begrüßt hatte lächelte Veelari dennoch freundlich zu der Dame herauf. Die junge Twi'lek traute ihren Ohren nicht, 'Kleine'. Nun zumindest klang es besser als Gör, Ding oder Eigentum.

Sie hüllte sich lieber in Schweigen und beobachtete die Frau und Nivalis sehr genau. Leise murmelte sie vor sich hin 'Defender' heißt das nicht soviel wie beschützen verteidigen? Eine Jedi Ritterin die eine Verteidigerin fliegt. Veelari musste unwillkürlich schmunzeln. Aber ein paar kurze Worte, die anderen vielleicht niemals aufgefallen wären brannten sich in den Gedanken der kleinen Twi'lek fest. Ihre Lekku wippten aufgeregt als sie jene in Gedanken wiederholte 'ein neues Mitglied des Jedi Ordens'. Wie konnte Frau Nivalis sich dabei so sicher sein? Veelari würde es erfahren, nun hatte sie ihre Wahl getroffen und sie würde zu dem stehen was sie gesagt hat.

Auf dem Weg zum Hangar und durch die vielen Vorräume, wich Veelari keinen Schritt von Nivalis Seite, auch wenn hier alles so neu und aufregend war. Selbst im Raumschiff hütete sie sich irgendetwas zu berühren. Nivalis zeigte ihr das Cockpit und sofort huschten ihre Augen neugierig umher. Einige kleine Dinge kannte sie schon, dort war eine Sternenkarte zu sehen, sowas brauchte man für Kursberechnungen. Veelari hoffte darauf das sie auch eines Tages ein Raumschiff fliegen durfte.

Schnell ließ sie sich auf dem Sitz nieder den Nivalis ihr gezeigt hatte und suchte nach dem Gurt. Anfangs hatte sie Schwierigkeiten damit ihn zu schließen, es war halt kein einfacher Lederriemen, aber schlussendlich klappte es und es hielt sogar. Dann blickte sie zu Nivalis rüber nachdem ihr Blick ein letztes Mal durch den Raum geglitten war.

"Dieser Raum hier ist mindestens 5mal so groß wie meine Wohnhöhle auf Coruscant. Werde ich im Jedi Tempel denn auch wohnen dürfen? Gibt es dort Betten? Ich könnte sonst schnell noch meine Decke holen, aber dafür ist es wohl zu spät oder, muss ich irgendwas tun oder muss ich dir bei etwas helfen Frau Nivalis? Ich weiß nämlich nicht welche Knöpfe ich drücken muss." Veelari plapperte wie ein Wasserfall, die Nervosität stieg in ihr empor und nahm sie ein, unruhig knetete sie ihre Finger und rutschte auf dem Sitz umher.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

84

Dienstag, 25. Oktober 2011, 23:57

"Nein, bleib einfach sitzen." Langsam hob die Defender vom Boden ab und verließ den Hangar. "Alle Jedi, gleich welchen Status sie innehaben, leben im Tempel. Alles was wir brauchen, also Kleidung oder Decken, bekommen wir vom Orden gestellt. Du brauchst dich also um nichts zu sorgen."

Das Raumschiff stieg stetig gen Himmel auf, ließ dabei die Häuserschluchten hinter sich und befand sich in der äußeren Atmosphäre, als der Comlink aufleuchtete und eine Stimme ertönte:

"DefenderX237BYCE, Sie können nun die Umlaufbahn verlassen und Ihr Reiseziel ansteuert. Tower Ende."

"Verstanden. Defender Ende."

Nivalis tippte Tythons Koordinaten in das entsprechende Terminal ein und als das Raumschiff den Sprungpunkt erreicht hatte, leitete sie den Hyperraumsprung ein. Die Sterne begannen zu verwischen, während die Defender mit einem leichten Ruck in den Hyperraum eintrat.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

85

Donnerstag, 27. Oktober 2011, 13:28


Als Nivalis den Antrieb startete, fasste die kleine Twi'lek die Lehnen ihres Sitzes. Wie bei den Swoopbikes damals konnte sie es auch heute fühlen, die sanfte Vibration ging vom Antriebskern aus durch das ganze Schiff. Ihr letzter Flug durch das Weltall war mit keiner erfreulichen Erinnerung verbunden. Jetzt erst kam alles wieder in ihr hoch, schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie wieder einmal alles hinter sich ließ. Nur mit einem Unterschied, dieses mal konnte sie auf eine bessere Zukunft hoffen.

'Alles was wir brauchen, ... , bekommen wir vom Orden gestellt' Diese Worte von Nivalis waren es nun die Licht auf die Neugierde warfen. Neugierde darauf was wohl kommen möge, was wohl der Preis dafür wäre oder ob man überhaupt etwas als Preis empfinden konnte. Vor Noch einem Jahr waren sie alle mitten in einem grausamen Krieg, die Unterstadt war nicht mehr und nicht weniger als ein kleines Schlachtfeld. Eine Durchgangs Zone quasi. Jedi - Sith sie alle rannte mit gezogenen Waffen durch die Unterstadt. Niemand wollte damals daran glauben das die Jedi auch mordeten, und das tat Veelari auch heute nicht. Aber die Aussagen der dunklen Krieger, dass man nur wegen den Jedi hier sei, saßen tief.

Veelari konnte nun auch immer deutlicher fühlen wie das Schiff Geschwindigkeit aufnahm, die hohen Häuser flogen nur so vorbei, und immer weiter hinauf trugen die Triebwerke sie. Als dann die Durchsage kam zuckte Veelari zusammen, nun war es endgültig zu spät sie würden die Umlaufbahn verlassen. Neugierig sah die kleine Twi'lek zu Nivalis herüber und hielt den Atem an, während jene die Sprung-Koordinaten eingab. Obwohl es nirgendwo einen Countdown gab wusste Veelari das es nur noch wenige Sekunden waren, wie ein sehr großes altes Herz schlug, so sandte der Hyperraum Antrieb Wellen durch den Schiffsrumpf.

3....
2....

1....

Dann schossen ihnen auch schon aber Millionen Sterne entgegen und Veelari's Mund blieb offen stehen. Dann endlich atmete sie aus. Es war als wäre ihr ein Stein vom Herzen gefallen, nun auch endlich bemerkte sie das ihre Fingernägel den Kunststoff des Sitzes schon mit sehr feinen Spuren versehen hatten. Beschämt lächelnd legte sie ihre Hände darüber und blickte zu Nivalis herüber. Ihre Lekku hatten sich vor lauter Aufregung am untersten Ende leicht eingekringelt und wippten nun sachte.

"Frau Nivalis? Ist der Flug nach Tü.. Tei.. ähm zu eurem Jedi Planeten sehr weit? Könnt ihr mir sagen wie es dort aussieht?"
Abwartend war der Blick des kleinen Mädchens und doch wieder erfüllt von Neugierde und dem Verlangen nach Wissen.

"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

86

Freitag, 28. Oktober 2011, 22:59

Nivalis registirierte schmunzelnd Veelaris Reaktion auf den Hyperraumsprung. Sie hatte ähnlich reagiert, damals vor so vielen Jahren. Damals, als ihre spätere Meisterin nach Alderaan kam und sie mit zum Orden nahm. Sie stammte zwar aus einer recht wohlhabenden Familie, zumindest insoweit sie sich noch erinnern konnte und ihre kindliche Sicht sie nicht täuschte, aber Alderaan hatte sie zuvor nie verlassen. Die Sterne waren auch für sie faszinierend gewesen, und umso spannender war es gewesen in das Raumschiff zu steigen und in die Sterne davon zu fliegen. Erst als sie im Tempel auf Coruscant vor dem Hohen Rat der Jedi stand, hatte sie begriffen, dass es wirklich keinen Weg zurück nach Hause gab. Für sie war die Anfangszeit im Tempel nicht leicht gewesen, daher hoffte sie, dass es Veelari einfacher hätte. Immerhin hatte das Twi'lek-Mädchen kein zu Hause wohin sie zurück kehren hätte können.

"Thython ist nur ein paar Stunden entfernt. Wie es dort aussieht? Nun ... es ist kein Vergleich zu Coruscant. Der Tempel befindet sich zum Teil noch im Aufbau, es gibt auch noch etliche Ruinen aus früheren Zeiten, die sicher noch einige Geheimnisse wahren. An sich existieren dort große Wälder und Berge."

Nein, Tython war wirklich kein Vergleich zu Coruscant... Für Nivalis war der Tempel auf Coruscant ihre Heimat gewesen, und seit dem Vertrag von Coruscant fühlte sie sich geradezu entwurzelt. Zwar war sie noch oft genug auf Coruscant, aber es war nicht mehr das Selbe wie zuvor. Jetzt gab es keinen Tempel und keine Jedi mehr auf Coruscant, und sie selbst fand zeitweise Unterschlupf in Dag's Diner. Noch fühlte sie sich fremd auf Tython, irgendwie fast fehl am Platz und viel zog sie dort nicht hin. Da kam es ihr nur Recht, dass sie durch ihre Aufgaben meistens unterwegs war.

"Bis wir den Hyperraum wieder verlassen, haben wir noch Zeit. Du kannst dich gerne umsehen, ich muss währenddessen noch ein paar Dinge erledigen. Fass aber hier im Cockpit nichts an, das Schiff ist auf Autopilot."

Damit nickte Nivalis Veelari aufmunternd zu, verließ dann ihrerseits das Cockpit und wartete darauf, dass Veelari ihr folgen würde.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nivalis Thule« (30. Oktober 2011, 13:32)


87

Sonntag, 30. Oktober 2011, 09:01

Veelari nickte geistesabwesend, ihre Gedanken trieben grade durch die Galaxis. Sie hatte immer soviel davon gehört, wenn die Raum Piloten in den Cantina's saßen und erzählten. Endlose Weiten, voller Gefahr und Abenteuer. Um Nivalis dann zu bestätigen Antwortete Veelari mit einem leisen. Ja in Ordnung, und tappste unbedarft aus dem Cockpit. Ihre Schritte führten sie Anfangs ohne Ziel durch die Gänge der umgebauten Defender. Die vielen großen Räume waren leer.

Instinktiv folgte Veelari dem einen Geräusch das ihr vertraut war und fand sich auf diese Weise im Raum des Antriebgenerators wieder. Das leise stätige Brummen wirkte beruhigend. Gleichmäßig, ohne Fehl und ohne Chaos in seiner Existenz. Immer wieder wollten sich Zweifel in den Geist der kleinen Twi'lek drängen, aber an diesem Ort spürte sie etwas das sie selbst kaum beschreiben konnte. Unendliche Ruhe in den Schwingungen, jede Tat ihre Arbeit ohne zu murren ohne zu quengeln der Generator funktionierte. Jede einzelne Schwingung funktionierte und es waren Tausende in jeder Sekunde. Dennoch vernahm Veelari sie als wäre es eine leise Trommel im Hintergrund. So verschwammen ihre Gedanken langsam und suchten ferne Orte.

"Du gehörst nun nicht länger hier her, diese Menschen nehmen dich mit in ein besseres Leben"

Veelari hörte die Stimme ihrer Mutter. Doch welche Mutter war es, an ihre Heimat hatte sie kaum Erinnerungen, dunkle kalte Höhlen, die allgegenwärtige und ständige Mahnung nicht allein nach draußen zu gehen. Aber diese Heimat war es nicht diese heute verließ. Wieder war es ein Mensch der sie aus ihrem Leben zog, wieder musste sie Abschied nehmen. Heute jedoch von einer Frau die mehr war als ihre Mutter, die tiefer in ihrem Herzen wohnte als ihr Heimat Planet selbst. Sie war auf Coruscant geblieben. Wie es ihr wohl im Moment ging?

Veelari lehnte nun mit dem Rücken am an der Wand nahe dem Generator und schloss ihre Augen. Gleichmäßig durchströmte der Herzschlag des Schiffes sie und ihre Umgebung, so kam es das Veelari ihre Aufregung für den Moment vergaß und voller Ruhe einschlief.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

88

Mittwoch, 23. November 2011, 00:52

Nivalis blickte Veelari für einen Moment hinterher, wie das Mädchen an ihr vorbei den Gang hinunter tapste. Die Jedi konnte sich ohne weiteres vorstellen, dass Veelari von den für sie unglaublichen, neuen Eindrücken überfordert war. Veelari würde Zeit brauchen, um das alles aufzunehmen und zu verarbeiten. Wie lange blieb abzuwarten. Unbeachtet von dem Mädchen schlüpfte sie in den nahegelegenen Besprechungsraum und tippte in das HoloCom-Terminal den Code für einen gesicherten Kanal ein.

Das Terminal piepste und fing an zu blinken während sich die Verbindung aufbaute. Die Gestalt eines Mannes flackerte kurz auf, blieb dann aber nach ein paar Sekunden konstant.

„Ah, Lady Nivalis? Schön doch noch etwas von dir zu hören, bevor du wieder im Tempel verschwindest.“ Der Mann grinste und verschränkte die Arme vor der Brust.

Nivalis schnalzte gespielt tadelnd mit der Zunge. „Was denkst du nur wieder von mir, Campbell? Ich würde doch niemals im Tempel verschwinden ohne dir „Auf Wiedersehen“ gesagt zu haben…“

Er winkte lachend ab. Ja, die üblichen Geplänkel zwischen der Jedi und ihm selbst amüsierten ihn selbst nach Jahren noch. Auch wenn zu seinem Leidwesen nie mehr daraus geworden war, denn Nivalis war dazu doch zu sehr eine Jedi. So unterschiedlich sie sein mochten, so verband sie durch die Jahre hinweg eine tiefe Freundschaft und blindes Vertrauen.

„Dag hat mir erzählt was passiert ist…“

Nivalis nickte zufrieden, jetzt musste sie die Geschichte zumindest nicht komplett wiederholen. „Habt ihr noch etwas von unserem Spion gehört?“

„Ja, anscheinend ist ihm jemand auf die Schliche gekommen, behauptet er jedenfalls. Überprüfen können wir das natürlich nicht.“

Nivalis runzelte die Stirn, ihr kam gerade ein Gedanke, der ihr so gar nicht gefiel. „Campbell, sei so gut und überprüfe bitte ob wir Daten über eine „Shango“ haben. Das ist die Köchin der Cantina, in der ich mich mit ihm treffen sollte. Soweit ich weiß war sie einmal eine Jedi, möglicherweise eine Meisterin, ich könnte mir gut vorstellen, dass sie hier ihre Finger im Spiel hat.“

„Hm, eine Jedi als Cantina-Köchin?“ Er kratzte sich am Kinn. „Hört sich seltsam an, ich werde sehen, ob ich etwas finde. Allerdings sagt mir ihr Name nichts, mach dir also keine zu großen Hoffnungen.“

„Ich werde ohnehin im Archiv des Tempels nachforschen, eine mögliche Quelle mehr kann nur von Vorteil sein... So einfach lasse ich mich nicht übertölpeln.“, grummelte sie leise.
Campbell überhörte den letzten Satz gekonnt und zwinkerte der Jedi zu. „Bring erst einmal deine ‚Fracht‘ in den Tempel, dann sehen wir weiter. Das Mädchen muss Mumm in den Knochen haben, wenn sie versucht dir dein Lichtschwert zu stehlen. Du weißt ja, wo du mich findest.“

„Aber sicher. Wir sehen uns und grüß mir die anderen.“
Campbell hob nur grüßend die Hand, bevor das Bild erstarb und Nivalis‘ wieder alleine im Besprechungsraum stand. Ein Blick auf ihren Chrono verriet ihr, dass sie noch Zeit für eine kurze Meditation hatte. Nach den Ereignissen des Tages und im Anblick dessen, was sie auf Tython erwarten würde, war eine Meditation jetzt genau das richtige. Ohne sich einen geeigneteren Ort zu suchen, setzte sie sich vor dem Holo-Terminal auf den Boden und versenkte sich in die Meditation. Zu Ruhe kommen, die eigene Mitte finden, Gedanken sortieren…

Kurze Zeit später löste sie sich wieder aus der Meditation und erhob sich, um Veelari zu suchen. In der Nähe des Generators fand sie das schlafende Mädchen und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Wach auf Veelari, wir sind bald da.“
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

89

Mittwoch, 23. November 2011, 10:39

Vor ihr lag nur ein Gang der so lang war, das er nie ein Ende finden wollte. So schien es zumindest. Klamme feuchte Luft legte sich über jede freie Stelle ihrer himmelblau schimmernden Haut und der Geruch war eine Mischung von Seeluft und einer frischen Blumenwiese, alles zusammen wirkte sie abgestanden und alt, wie sollte es auch anders sein, hier wo kein Wind wehte. Anfang hatte sie gezögert als sie diesen Weg beschritten hatte, sie wusste es sehr genau, damals sah man das Licht noch nicht welches in der Ferne auf einen Ausgang hoffen ließ. Schritt für Schritt ging sie weiter und es kam ihr so vor, das jeder weitere Schritt ihr ein noch besseres Gefühl gab als der vorhergehende. Der Ausgang rückte näher was sie wohl erwarten würde?


'Wach auf Veelari wir sind bald da' die junge Twi'lek räkelte sich kurz und umschloss die Hand welcher sie berührte vorsichtig mit den Lekku. Ehe sie sehr leise murmelte.
"Ich weiß doch das ich bald da bin." Dann öffnete sie die Augen und sah Nivalis an, ein verstohlenes Lächeln zeigte sich auf ihren sanften Zügen. Irgendetwas kam auf Veelari zu, nur was... das wusste sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Grade deshalb war sie froh das Nivalis bei ihr war.

"Entschuldigt Frau Nivalis, ich glaube ich bin eingeschlafen." Müde rieb sie sich den Schlaf aus den Augen und streckte sich dann vorsichtig. Als sie feststellte das ihre Lekku noch auf der Hand von Nivalis lagen wurden das Blau ihrer Wangen von einem zarten rot abgelöst, ihr Lächeln wurde zu einem leisen Glucksen als sie ihre Lekku zurückzog. Dann stand die junge Twi'lek auf bereit Nivalis zu folgen.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

90

Mittwoch, 23. November 2011, 22:49

Nivalis schmunzelte leicht, das Mädchen schien innerhalb kürzester Zeit Vertrauen zu ihr aufgebaut zu haben. Einen Augenblick sah sie nachsinnend auf Veelari. War es der Wille der Macht gewesen, der sie beide zusammen führte? Es fühlte sich ... richtig an, so als ob bereits jetzt eine Verbindung zwischen der Jedi und dem Mädchen existierte. Vielleicht ... doch wo wäre in ihrem nicht ganz ungefährlichen Leben Platz für eine Schülerin? Nivalis verschob diese Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt, jetzt würde Veelari erst einmal als Jüngling im Tempel beginnen. Was danach folgen würde, würde die Macht schon zeigen, auf dem einem oder anderen Weg.

"Komm, wir müssen zurück ins Cockpit."

Sie ging voran durch die Gänge der Defender, im Cockpit angekommen setzte sie sich auch wie zuvor auf den linken Sitz. Noch sirrten tausende von Sternen vorbei, doch langsam aber sicher fuhr der Hyperraumantrieb herunter. Als die Defender mit einem Ruck wieder aus dem Hyperraum heraustrat, tauchte Tython schlagartig vor ihnen auf. Ein Planet bedeckt von Wasser und Landmasse - blau und grün, verziert mit weißen Tupfen. Tython wirkte friedlich, regelrecht einladend...

"Wir sind da.", sagte Nivalis mit einem Lächeln.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

91

Mittwoch, 23. November 2011, 23:20

Veelari war anfangs merklich müde hinterher getappst, hatte sich aber dann beeilt aufzuholen. In dem Moment als sie das Cockpit betrat konnte sie den Planeten Tython vor sich sehen. Er war wieder ganz anders als Coruscant oder Ryloth, und eine gewisse tiefsitzende Faszination ergriff Besitz von Veelari.

"Egal ob die Jedi mich wollen oder nicht, hier würde ich sehr gerne leben." Es war ihr nicht bewusst das sie diesen Satz laut gesagt hatte, denn sie wusste in diesem Augenblick genau was sie wollte und was sie bisher vermisst hatte. Woher ihr das so klar war konnte sie nur raten. Langsam nahm sie auf dem Copiloten Sitz platz und legte den Gurt an. Doch keine Sekunde ließ sie den Planeten aus den Augen während eine sehr kleine unscheinbare Träne ihre Wange herunterlief. Der letzte Kampf war endlich gewonnen und sie fürchtete sich nicht länger vor dem was kommen möge. Alle Eventualitäten waren wie weggewischt. Ein langer grader Tunnel und am Ende das Licht welches nun zum greifen nahe war. Konnte es wirklich sein das sie dies alles schon geahnt hatte oder war es nur ein großer Zufall, ein Wunsch von einem besseren Leben der sich so oder so erfüllt hätte?

Das kleine Twi'lek Mädchen faltete die Hände, schloss für einen kurzen Moment seine Augen und entließ in diesem Bruchteil eines Augenblickes nur ein Wort aus ihrem Munde. "Danke." Auch wenn ihr nicht klar war wem sie dankte oder wofür eigentlich, aber in diesem Augenblick fiel ihr kein besseres Wort ein, um ihr Dasein zu beschreiben.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

92

Donnerstag, 24. November 2011, 21:58

Nivalis streckte instinktiv eine Hand aus und drückte die gefalteten Hände des Mädchens. Für Veelari war die Reise vorerst vorbei, hier auf Tython würde das Mädchen es besser und vor allem eine Zukunft haben.

"Die Wege der Macht sind unergründlich... Die Macht zeigt uns viele Wege, die wir gehen könnten, und wenn wir selbst mit uns im reinen sind, treffen wir die richtige Entscheidung. Aber manchmal ... braucht es einen kleinen Schubs, um weiter zu gehen. Ich bin mir sicher, dass du deinen Weg gut meistern wirst, kleine Veelari."

Nicht die gleichen, aber beinahe die selben Worte hatte ihr ihre frühere Meisterin einmal mit auf den Weg gegeben. Nivalis hatte damals vor einer Entscheidung gestanden, die alles verändert hatte. Bis heute hatte sie diese Entscheidung nicht bereut. Bevor sie noch etwas sagen konnte, meldete sich der Raumhafen Tythons:

"DefenderX237BYCE, bitte weisen Sie sich aus."

"Ritterin Nivalis Thule, bitte um Landeerlaubnis."


Die Verbindung rauschte kurz. "Landeerlaubnis erteilt. Ritterin Thule meldet Euch bei Verbindungsoffizier Kaion."

"Verstanden."

Stetig flog die Defender auf den Planeten zu, drang in die Atmosphäre ein und flog durch die Wolkendecke hindurch. Vor Nivalis und Veelari breitete sich eine weite, bergige, größtenteils von Wäldern bedeckte Landschaft aus, die jetzt in das rötliche Licht der untergehenden Sonne getaucht war. Der Raumhafen war deutlich zu erkennen, so dass Nivalis die Defender direkt darauf zu steuerte und sicher im Hangar landete. Sie schenkte dem Mädchen ein kurzes, aufmunterndes Lächeln, bevor sie sich erhob und die Defender verließ. Davon ausgehend, dass Veelari ihr folgen würde, durchquerte sie den Hangar und trat durch eine Schleuse hindurch auf einen Gang.

"Geh schon einmal nach draußen..."Sie deutete den Gang hinunter. "...und sieh dich ein wenig um. Währenddessen werde ich mit Offizier Kaion sprechen und dafür sorgen, dass wir so bald wie möglich vor den Rat treten können."
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

93

Freitag, 25. November 2011, 10:23

Veelari war schon seit dem Beginn des Landeanfluges, nicht mehr und nicht weniger gewesen wie eine Startbereite Boden - Boden Rakete. Als dann Nivalis auch noch meinte sie dürfe sich draußen ein wenig umsehen gab es kein halten mehr. Natürlich die ersten drei Schritte ,der kleinen Twi'lek, die Rampe hinab waren noch vorsichtig und zögernd. Auch ihr Blick den sie einmal im Kreis schweifen ließ war am Anfang noch als vorsichtig zu bezeichnen, sehr schnell jedoch entdeckte sie so viele Sachen die ihr Interesse weckten, dass es niemals reichen würde von der Zeit her, sie alle zu bestaunen. Aber einen Versuch war es doch wert. Veelari rannte los.

Das erste was sie sich näher ansehen wollte waren drei Wesen die abseits saßen, nur mit dem riesen Unterschied das sie nicht auf dem Boden saßen sondern in der Luft. Nicht gerade sehr hoch, es war vielleicht ein Standard Meter aber hoch genug um Veelaris Aufmerksamkeit zu erregen. Besonders einer von ihnen, er trug ähnlich wie sie kleine Auswüchse am Kopf, doch kannte die kleine Twi'lek keinen ihres Volkes der derart viele Lekku besaß, es mussten mindestens 50 sein. Veelari hielt vor ihm an und zupfte an einem herab hängenden Zipfel seiner Robe.

"Entschuldigung, ist das bei dir normal das du mehr Lekku hast? Bist du ein besonderer Twi'lek?" Was die kleine Twi'lek vorher nicht wusste war offensichtlich, diese drei Padawan Schüler übten hier das meditieren und jener junge Nautolaner den sie angesprochen hatte, fiel promt zu Boden ob der Störung. Erschrocken zuckte Veelari zurück und nahm automatisch schützend die Hände vor das Gesicht. Doch der junge Mann lächelte nur, während er sich aufrappelte.
"Ich nehme an du bist neu hier im Tempel oder? Ich heiße Filliarim. Zu deiner Frage, ich bin kein Twi'lek auch wenn unsere Rassen sich ähnlich sehen. Ich gehöre zum Volk der Nautolaner." Dann musste er schmunzeln als er schlussendlich noch etwas hinzufügte "Nur ein kleiner Tipp kleine Twi'lek, wenn jemand so hochkonzentriert herum sitzt, oder schwebt, dann rufe ihn lieber und berühre ihn nicht." Er zwinkerte ihr schelmisch zu und streckte ihr zur Begrüßung die Hand entgegen.

Veelari nahm ihre Hände runter und ergriff jene des Nautolaners und hörte dem Jungen gut zu, jetzt erst erkannte sie das ja seine Augen etwas anders waren als ihre und er noch andere Körpermerkmale aufwies die ihn von den Twi'lek unterschieden. Am Ende jedoch nahm sie seine Hand und begann zu lächeln. "Tut mir sehr leid, ich heiße Veelari und bin grade erst angekommen, ich wollte nicht stören." Nachdem Filliarim ihr glaubhaft versichert hatte das nichts schlimmes passiert war und das er ihr nicht böse war flitze Veelari schon wieder los, es gab ja noch soviel zu entdecken hier unten.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Veelari« (26. November 2011, 13:59)


94

Dienstag, 6. Dezember 2011, 23:13

Nivalis folgte Veelari schmunzelnd mit dem Blick, wie sie den Gang hinunter ins freie flitzte. Dass Veelari neugierig sein würde, war ihr klar gewesen, aber dass das Mädchen dermaßen aufgekratzt sein würde, hätte sie nicht erwartet.

Durch eine Tür betrat sie das Zimmer des Verbindungsoffiziers, dieser saß hinter seinem Schreibtisch, sah auf einen Holo-Bildschirm und hielt eine dampfende Tasse in den Händen. Kaion blickte gelangweilt auf, er schien nicht gerade erfreut über die Störung zu sein.

„Ich habe Pause.“, verkündete er genervt der Jedi.

„Das sehe ich wohl, trotzdem habe ich eine Nachricht für den Hohen Rat, die sofort übermittelt werden sollte.“

„Ach … tatsächlich? Um was handelt es sich denn … Meisterin Jedi?“ Kaions Tonfall war seine schlechte Laune eindeutig anzumerken.

Nivalis zog leicht die Augenbrauen zusammen. Sein Verhalten ihr gegenüber gefiel ihr gar nicht. Normalerweise war Kaion nicht so übellaunig, sondern recht zuvorkommend…

„Ich habe ein machtsensitives Mädchen gefunden und mitgebracht. Daher es sehr dringlich, dass der Rat von hier aus kontaktiert wird, so dass ich das Mädchen so schnell wie möglich zum Rat bringen kann.“


Kaion gab unwilliges Schnauben von sich. „Ja ja, ich werde die Nachricht übermitteln…“ Wirklich tatkräftig hörte er sich nicht an, er machte auch keinerlei Anstalten seine Tasse aus der Hand zu stellen.

„Sofort, Offizier Kaion.“
, sagte Nivalis mit deutlichem Nachdruck in der Stimme.

Als sich Nivalis sicher war, dass Kaion das von ihr gewünschte auch tat (mit langsamen Bewegungen und genervten Blicken) verließ sie das Büro des Offiziers wieder und ging durch den Gang entlang ins Freie. Suchend sah sie sich nun nach Veelari um.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nivalis Thule« (7. Dezember 2011, 15:36)


95

Donnerstag, 8. Dezember 2011, 21:41

Veelari dankte dem freundlichen Nautolaner, und sah sich um was sie als nächstes erforschen könnte. Die Landeplattformen in der einen Richtung, wundersame steinerne Ruinen in der anderen Richtung. Der helle gelbe Sandstein weckte ihr Interesse und so stapfte sie auf die halb verfallene Mauer zu und begutachtete sie. Ein kleiner Rest einer Vergangenheit die lange zu ende war.

Langsam ließ sie ihren Blick schweifen, dies alles kam ihr vor als wäre es eben grade erst aus dem Wald auferstanden. An einigen Stellen konnte man immer noch sehen wie letzte Ranken sich an den Wänden festhielten. Die Geräusche der umliegenden Wälder waren ganz andere als Veelari sie von Coruscant kannte. Vögel unterschiedlichster Größe ließen ihre Schreie erklingen, gleich danach war ein dumpfes tiefes Grollen zu vernehmen. Hier war Leben, nicht mehr als auf Coruscant aber ein anderes Leben... ein kraftvolles Leben.

Ihre Hand glitt über die Oberfläche des Mauerrestes, der Stein war glatt nur eine dünne Schicht Sand und Staub machte sich auf ihm breit. Irgendetwas fehlte Veelari. Nein, fehlen war der falsche Ausdruck, es hatte sich nur verändert. Der Puls hatte sich verändert, hier gab es keine Maschinen in der nähe, keine Generatoren oder ähnliches. Es hörte sich nun unregelmäßig an, frei, unkontrolliert und zufällig.

Damm...
Damm damm ...
Da damm ...

Veelari war sich unschlüssig, war das ein gutes Zeichen oder ein schlechtes? Zögernd schlossen sich ihre sonst großen runden Augen, tief und regelmäßig atmete sie durch und lauschte. Der Puls war da, war dieses Geräusch etwa die Macht? Falls ja, warum veränderte sie ihre Geräusche warum klang sie nicht überall gleich?

Ohne es zu merken hatte die kleine Twi'lek eine Handvoll des Sandes aufgenommen und stand nun dort, den Sand in ihrer Hand und alle Sinne auf das Geräusch des Pulses gerichtet. Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, sie wusste auch nicht das der Offizier die Anfrage weiter geleitet hatte und das sich ihr jemand näherte... suchend.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

96

Sonntag, 11. Dezember 2011, 22:17

Nivalis hatte die vor einer Ruine stehende Veelari entdeckt und war auf sie zu gegangen. Abermals legte sie dem Mädchen eine Hand auf die Schulter.

"Faszinierend, nicht war?" Sie lächelte auf das Mädchen herunter. Diese Ruinen stammen von den ersten Machtnutzer, die hier auf Tython lebten. Das ist viele Jahrtausende her und im Laufe der Zeit hat die Natur die Gebäude zurück erobert... Aber jetzt folge mir, der Rat erwartet uns."

Der Weg vom Raumhafen zum Tempel war nicht weit, zu Fuß war er innerhalb einer Viertelstunde zu bewältigen. Natürlich könnten sie einen Gleiter benutzen, doch Nivalis hielt für besser zu gehen, da Veelari so noch ein paar Eindrücke von ihrer neuen Heimat erlangen konnte, bevor die Twi'lek vor den Rat trat und von mehr als einem dutzend kritischer Augen begutachtet werden würde.

Der Weg führte die Jedi und das Mädchen durch eine Schlucht, dessen Hänge über und über mit Bäumen und Büschen bewachsen waren. Irgendwo plätscherte ein Bach vor sich hin, während die Vögel in den Bäumen saßen oder herum flogen und ihr abendliches Lied zwitscherten. Ja, Tython hatte eine beinahe unwirtlich wirkende, friedliche Aura, ohne jegliche Spur des vergangenen Krieges.

Am Ende der Schlucht tat sich vor ihren Augen ein weites Tal auf, in dessen Mitte der Tempel des Jedi-Ordens lag. Obwohl die Jedi erst seit einigen Monaten wieder auf Tython waren, hatten sie es in kürzester Zeit geschafft, den Tempel wieder aufzubauen. Zwar wurde noch überall gebaut, doch im Großen und Ganzen fügte sich der neue Tempel so in das Bild des Tales ein, als er dort schon immer gestanden hatte. Vor dem Tempel herrschte, trotz der sich neigenden Sonne, reges Treiben. Ein paar Jünglinge flitzen quitschend auf einer Rasenfläche herum, einer immer den anderen hinterher, denn anscheinend spielten sie Fangen.

Nivalis ging zielstrebig auf das große Eingangstor des Tempels zu, wohl wissend, dass Veelari ihr folgen würde. Ein Padawan schritt gerade ins Freie und trat respektvoll zur Seite, als er registrierte, dass er der älteren Jedi im Weg stehen würde. Sie nickte ihm dankend zu, bevor sie an ihm vorüber ging und den Tempel trat. Sonnenlicht, das durch die großem Fenster herein viel, malten rötliche Flecken auf den hellen Boden der Eingangshalle und auch hier waren einige Jedi unterwegs oder standen herum und plauderten. Nivalis blieb für einen Moment stehen und sah sich nach Veelari um.

"Komm, wir wollen den Rat doch nicht lange warten lassen." Und obwohl ein Lächeln in ihrer Stimme mit schwang, empfand sie eine leise Wehmut, denn Veelari würde wohl im Tempel bleiben und Nivalis würde wieder fort fliegen. Wer konnte schon wissen, wann Nivalis das Mädchen, das sich klamm heimlich und völlig unerwartet in ihr Herz gestohlen hatte, wieder sehen würde.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nivalis Thule« (11. Dezember 2011, 23:39)


97

Montag, 12. Dezember 2011, 11:59

Veelari hatte sich einen Teil des Sandes in die Hosentasche gesteckt, warum wusste sie selbst nicht. Nivalis' Stimme riss sie aus den Gedanken und mit erhobenen Händen fuhr sie herum, wobei ein kleiner Rest des Sandes aus ihrer Hand, sich über ihren Kopf und die Lekku verteilte. Prustend und hustend entledigte sie sich dieser Unannehmlichkeit, und lauschte Nivalis aufmerksam.

Jahrtausende... die kleine Twi'lek konnte nicht umhin darüber nach zu denken was in dieser Zeit hier passiert war. Während sie neben Nivalis daher lief sah sie immer wieder in das Unterholz und auch die Hänge der Schlucht weckten mehr als einmal ihre Aufmerksamkeit. Veelari war sich mittlerweile sicher das Tython ganz anders war als Coruscant. Würde man sie fragen und Antworten erwarten wie 'Weniger Häuser, weniger Lebewesen' dann wäre die Überraschung groß, denn alles was die kindliche Twi'lek sagen könnte war "Ihr Atem zeugt vom Leben, doch ihr Herzschlag könnte unterschiedlicher nicht sein."

Das war es was Veelari spürte. Als die beiden dann das Tal erreichten war es vorerst um die Fassung der kleinen Twi'lek geschehen. Sie blieb am Eingang des Tales tatsächlich einige Sekunden stehen und versuchte, im Kampf gegen die Verwunderung, ihren Mund wieder zu schliessen. Es dauerte eine Weile bis sie registrierte das Nivalis weiter gegangen war und schnell huschte sie ihr hinterher. Je näher sie dem Tempel kamen umso näher hielt Veelari sich bei Nivalis.

"Den Rat? Wer ist dieser Rat, ist das sowas wie der Anführer der Jedi Gang?" die unschuldige kleine Twi'lek wusste das es bei den Jedi anders genannt wurde, nur war ihr in diesem Moment entfallen wie man diesen Zusammenschluss nannte. Neugierig beobachtete sie andere Leute hier, sie kannte ja schon viele Alien Rassen aber was sie hier sah überbot jede noch so volle Cantina auf Coruscant. Als sie im vorüber gehen mithörte wie ein Selkarth zu seinem Padawan sprach entfleuchte es ihr unwillkürlich "Ich glaube hier erkältet man sich sehr leicht."
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

98

Freitag, 23. Dezember 2011, 16:10

"Genau, der Rat sind die Anführer des Jedi-Ordens.", schmunzelte Nivalis, wobei sie das Wort "Orden" nachdrücklich betonte. "Du wirst sehen, dass man sich hier nicht öfters erkältet als anderswo."

Sie gab dem Mädchen mit einem Wink zu verstehen ihr zu folgen. Zielstrebig durchquerte sie die Eingangshalle und nach wenigen Minuten standen sie vor den Türen des Ratszimmers. Nivalis nickte dem Mädchen aufmunternd zu, bevor die Türen des Ratszimmers mit einem Zischen aufglitten und die Jedi und das Mädchen herein gebeten wurden.

„Seid gegrüßt Ritterin Thule und auch du, junge Veelari.“, begrüßte eine Togruta-Meisterin die beiden. „Offizier Kaion hat uns über eure Ankunft informiert.“

Nivalis schob Veelari vor den Rat und verbeugte sich dann respektvoll. „Habt Dank, Meisterin, dass wir so schnell vor euch treten durften.“

Einer der anderen Meister machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nicht dafür, gerade heute ist Nachwuchs wichtiger denn je. Doch sagt, wo habt Ihr das Mädchen entdeckt?“

„Auf Coruscant in einer Cantina auf den Unteren Ebenen. Sie … nun, sie hat versucht mir mein Lichtschwert zu stehlen, da sie mich für einen Sith hielt und ihre Freunde beschützen wollte. Veelari hat mir erzählt, dass sie das Summen meines Lichtschwertes hörte.“

Ein amüsiertes Raunen lief durch die Reihe der Meister des Hohen Rates. So etwas hatten sie noch nicht gehört und alle Augen hefteten sich jetzt an das Mädchen. Die Togruta-Meisterin ergriff wieder das Wort:

„Ritterin Thule, das ist wahrlich eine interessante Begegnung. Ihr habt sie getestet?“
Auf ein Nicken von Nivalis hin, fuhr sie an Veelari gerichtet fort. "Gut, wir werden den Bluttest wiederholen und eine weiteren Test mit dir machen. Hab keine Angst und konzentriere dich.

Ritterin Thule, Ihr wartet so lange vor dem Ratszimmer, wir möchten noch etwas mit Euch besprechen.“


„Ja, Meisterin.“ Nivalis neigte zustimmend den Kopf, bevor sie sanft Veelaris Schulter drückte und dem Mädchen leise zu flüsterte: "Keine Sorge, du schaffst das. Vertraue der Macht, denn diese wird immer bei dir sein."

Dann verbeugte sie sich noch einmal vor dem Rat, wandte sich um und verließ den Raum, um vor der Tür zu warten.
"Wahrer Mut bedeutet nicht, ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren."
Gandalf der Graue

99

Dienstag, 27. Dezember 2011, 12:43

Diese riesige Tür erhob sich mahnend vor de beiden. Die Verzierungen darauf waren in sanften Schnörkeln gehalten und ein wenig farblich abgesetzt. Am obersten Ende, waren die Torbögen halb rund, und wie für alle Türen typisch, verlief ein senkrechter Spalt vom Boden bis hin zu Decke. Veelaris Lekku wippten leicht hin und her, die äußersten Spitzen kringelten sich mehr als einmal ein.

Nachdem sie dann endlich inmitten des Raumes standen und wirklich alle Anwesenden Veelari anstarrten, wurde es nur noch schlimmer. Ihr Magen schien inzwischen aus einem Raumgleiter zu bestehen der ohne Stabilisatoren flog, immer im Kreis und Saltos und Loopings schlagend. Doch die kleine tapfere Twi'lek schluckte dieses Unwohlsein herunter. Wie so oft straffte sie nur ihre Schulter und schüttelte sich.

"Gut, wir werden den Bluttest wiederholen und eine weiteren Test mit dir machen. Hab keine Angst und konzentriere dich." Veelari zuckte zusammen, diese Worte waren an sie gerichtet gewesen, noch bevor sie etwas erwidern konnte oder Hilfe suchend Nivalis ansehen konnte, war jene schon auf dem Weg wieder hinaus aus durch das Tor das sie vor kurzem erst empfangen hatte. Die kleine Twi'lek sah einmal im Kreis alle Meister an, und nickt dann bekräftigend grade so als hätte sie sich selbst überzeugen müssen. Bisher schien einzig die Togruta zu erkennen was in dem Mädchen vor sich ging zumindest war sie die Einzige die es ansprach.


"Wir gehen das gemeinsam in aller Ruhe an." Noch während sie sprach, hatte sie sich erhoben und war zu Veelari gekommen, sie hielt ein ähnliches Gerät in Händen wie es Nivalis auf Coruscant. Erneut wurde ein Tropfen ihres Blutes untersucht, und während sie gemeinsam auf das Ergebnis warteten erklärte die Togruta ihr die Funktionen und die Skala des Apparates. Das Ergebnis erschien und die Togruta nickte zufrieden.
"Dann wollen wir einmal beginnen Veelari."


"Ich habe hier ein Holopad," mit ruhiger Stimme hatte der Kel'dorianer Meister Veelari angesprochen und hielt das Holopad hoch damit es alle sehen konnten. "Es wird mir nacheinander Bilder zeigen. Ich sehe mir diese Bilder an und ich möchte das du mir sagst, was du von dir aus vermutest was ich sehe." Der Kel'dor schaltete das Gerät ein und zeigte allen in der Runde das erste Bild, dann drehte er das Display zu sich herum und nickte Veelari zu. Es dauerte eine halbe Stunde und Veelari konnte dem Kel'dor am Ende jedes Bild beschreiben.


"Sehr gut. Doch nun Veelari sag mir bitte wie es dir geht." Die sanfte Stimme der Togruta riss die kleine Twi'lek aus ihren Gedanken und sofort schaute Veelari zur Togruta auf.
"M.. mir geht es gut. Glaube ich." Veelari Stimme war unsicher als sie sprach.
"Vergiss niemals, wir alle sind verbunden durch die Macht, ich spüre das dir etwas Sorgen bereitet." Die Togruta lächelte sanft und auch die anderen Meister zeigten keine Spur von Enttäuschung. Es gab keine Hinweise das ihre Antwort falsch war, dennoch sollte sie nochmal antworten.


"Ich habe schon einmal eine Welt verlassen. Ich war sehr klein und kann mich nicht an alles erinnern. ich weiß nur das es nach der Reise nicht besser war. Darum habe ich mit Nivalis einen Pakt geschlossen, ich komme her sehe mir alles an und entscheide dann ob ich bleibe. Falls ihr das erlaubt meine ich." Veelari war sehr nervös und jeder hörte es, irgendwo steckte trotz all der Neugierde noch die Vorsicht in ihren Gedanken.
"Was du erwartest wenn bei uns du bleibst?" Ein unscheinbares kleines grünes Männchen hatte sich eingemischt und Veelari bemühte sich seine Worte zu sortieren.
"Das es besser wird, das ich besser werde. Einen Weg." Dieses mal war ihre Aussage ohne jeden Zweifel, ohne jede Scheu. Es war die Wahrheit wie sie reiner nicht sein könnte.


Das Gespräch zog sich noch ein wenig hin, jeder der Meister stellte ihr eine Frage und sie beantwortete von hier an alle auf diese Weise. Sie war wieder ruhig geworden und fühlte sich sicher. So sicher das sie einem der Meister sogar die Zunge rausstreckte. Der blasse Mensch hob eine Braue und lächelte dann.
"So so, Kampfgeist. Dann ist wohl nicht alles was man in so einer 'Gang' lernt, schlecht." Nachdem Veelari sich für den Ausbruch entschuldigt hatte, ergriff schlussendlich die Togruta wieder das Wort.


"Das ist genug für heute. Veelari sei so gut und warte draußen während wir mit Ritterin Thule sprechen. Sie wird es auch sein, die dich später holt damit du unsere Entscheidung hören kannst." Veelari versuchte Nivalis nach zu ahmen was ihr mehr schlecht als Recht gelang, sie verneigte sich also ein wenig ungeschickt und lief dann tappsend auf das Tor zu welches sich vor ihr auftat.
"Sie wollen jetzt mit dir... mit euch Sprechen Ritterin Thule." Es war ihr sichtbar ungewohnt Nivalis so zu nennen. Dennoch schmunzelte sie.
"Wir messen unsere Stärke nicht daran wie hart wir zuschlagen können, sondern daran wie viel wir ertragen können ohne zu zerbrechen."

In der Zukunft wir es einen Tag geben, an dem das Chaos danieder liegt auf dem Amboss von Loyalität und Standhaftigkeit und an welchem Vertrauen, Mut und Hingabe es zerschmettern als wären sie der eherne Hammer der Ordnung.

Ähnliche Themen