Aliera bedeutete Kreyma ihr zu folgen. Sie begaben sich an den Rand des Marktes. Dort ging es viel ruhiger zu und man konnte schon die ersten Ausläufer des Dschungels erkennen. Die Luft war stickig und warm. Sie begab sich zu einer eher heruntergekommenen Parkbank und lies sich darauf nieder.
"Nein, wir haben keine Kontaktperson. Wir müssen Nedjine und den Schlüssel finden, viel mehr an Informationen haben wir nicht. Der Dschungel sendeet Sporen aus, die Triebwerke massiv beschädigen. Daher ist das hier ist einer der wenigen Orte, an denen Raumschiffe landen können.Das schrenkt also auch Nedjines Möglichkeiten ein wenig ein, allerdings hat sie einen guten Vorsprung. Die Überlegung ist nun: Was will sie hier mit dem Schlüssel. Ich würde vorschlagen, wir fragen ein paar Leute, ob sie die Frau und oder Arlea gesehen haben. Des weiteren wäre noch gut zu wissen, ob es Orte außerhalb dieser Raumhafenstadt gibt, die für Fremde interessant sein könnten, ich glaube nicht, dass es viel ausser kleinere Siedlungen gibt, diese Welt ist was das besiedeln angeht sehr unwirtlich." Aliera wünschte sich, sie hätte sich etwas genauer über Hatr´hri informiert, aber es war zu dem Zeitpunkt noch unklar gewesen, ob sich Nedjine wirklich dort befand. Die Jedi war überzeugt, dass sie noch auf diesem Planeten war.
"Lass uns anfangen, wir treffen uns in einer Stunde wieder hier. Ich werde nebenbei noch ein paar Vorräte zur Sicherheit besorgen. Platzsparende Energieriegel oder so etwas. Ich hoffe zwar, dass wir nicht lange brauchen werden, aber sicher ist sicher." erklärte sie, während sie schon die ersten Schritte ging.
Kreyma hatte Schiwerigkeiten, Zugang zu den Leuten zu finden. Sie schienen alle eher distanziert und unfreundlich zu sein. Ob es an der Verkleidung als Forscher lag? Allerdings konnten sie nicht riskieren, dass sich rumsprach, das Jedi vor Ort waren, also blieb er bei der Geschichte. Niemand hatte Nedjine gesehen, aber ein Kind, das alleine mit einem Ball gespielt hatte, glaubte Arlea erkannt zu haben. Er erklärte, dass sie ein seltsames Mädchen gewesen sei. Eine Erwachsene war aber nicht bei ihr gewesen. Arlea hätte erzählt, dass sie den Planeten endlich verlassen könne, weil sich endlich ein Weg dafür geboten hätte. Das Kind, ein blonder Junge mit mitgenommener Kleidung wirkte bei seinem Bericht beinahe ängstlich. Kreyma warf einen Blick auf sein Chrono und musste feststellen, dass die Stunde fast vorrüber war.
Aliera, die auf der anderen Seite des Marktes und an den Außenbezirken des Raumhafens die Leute befragte, musste feststellen, dass die hießigen Siedler Fremden gegenüber ziemlich unwirsch waren. Sie hatte kaum zu einer Frage angesetzt, da drehten sich die meisten schon weg. Sie wollte sich aber auch nicht mit Gedankentricks Gehör verschaffen, also probierte sie weiter, bis sie jemanden fand, der eines Gespräches willig war. Es war ein alter Mann, der irgendwie gar nicht an den Ort passen wollte. Er bedeutete Aliera, sich neben ihn auf die Bank zu setzen. Sie folgte der Aufforderung lächelnd. "Danke, dass ihr mit mir sprecht, es scheint mir nicht einfach zu sein, zu den Siedlern hier Kontakt zu bekommen." Er nickte, während er seine Hände auf seinen Stock, den er vor sich in den Boden gestemmt hatte, legte und diesen ein wenig kreisen ließ. "Das stimmt. Ich habe Jahre gebraucht, um mich hier halbwegs einfügen zu können." erklärte er mit raspelnder Stimme. Aliera hob eine Augenbraue. "Dann seid Ihr ursprünglich gar nicht von Hatr´hri?" Alieras Gegenüber erlaubte seinem faltigem Gesicht ein Lächeln zeigen zu lassen. "Richtig. Ich war einst auf einer langen Suche, die ich nie beenden konnte. Da ich damals aber geschworen hatte, nicht ohne den Fund zurückzukehren, bin ich hier geblieben. In meinem Clan gilt es als großes Versagen, ein gesetztes Ziel nicht zu erreichen. Irgendwann ist alles gleichgültig geworden." Aliera warf einen Blick auf das Chrono, doch sie wollte den Mann nicht unterbrechen, es schien ihm gut zu tun, darüber sprechen zu können. Außerdem beschlich sie das Gefühl, dass er auf irgendeine Weise wichtig sein könnte, also lauschte sie weiter seinen zittrigen Worten. "Das traurige an der Geschichte ist, ich weiß nun, wo dieser Schlüssel ist, aber nun bin ich viel zu alt für das."
Aliera ruckte fast zu schnell auf und konnte nur dank ihrer Reflexe verhindern, dass sie seinen Stock umtrat. "Schlüssel? Sieht er in etwa so aus?" sie zog ihr Pad energisch aus der Jackentasche und hielt es dem Mann unter die Nase. "Mein Kind, ich bin alt und meine Augen sind nicht mehr so gut, aber ich kann ihn dir beschreiben." Aliera zog das Pad zurück und lauschte seinen Beschreibungen, die Eins zu Eins auf ihr gezeichnetes Bild passten. "Das ist er... ich Suche diesen Schlüssel auch.. Naja genauer gesagt eine Person, die ihn angeblich haben soll." Was sie allerdings verwirrte war, dass der Mann gesagt hatte, er wisse wo sich der Schlüssel befände, aber ihren Informationen nach hatte Nedjine ihren schon eine ganze Weile. "Moment,... gibt es etwa zwei dieser Schlüssel? Denn die Person, die ich suche, hat schon so einen Schlüssel. Kann das vielleicht zusammenhängen?" Der alte Mann drehte seinen Kopf zu Aliera und schien einen Augenblick zu grübeln. "Du wusstest das nicht? Das sind Zwillingsschlüssel, es gibt zwei, und man benötigt auch zwei davon, um das Portal zu öffnen." Aliera war verwirrt, es kamen immer mehr Dinge dazu, von denen sie noch nichts wusste. Entweder hatte der Rat ihr dies Verschwiegen oder selbst nicht gewusst, aber weshalb hatte man sie dann überhaupt auf diese Suche geschickt? Sie mussten mehr davon wissen, und sie ärgerte sich, dass man ihr Informationen vorenthalten hatte. So etwas konnte eine Mission oder Personen gefährden und das war ihr nicht recht. "Wo und was ist dieses Portal?" wollte Aliera wissen, denn sie musste so viel Informationen wie möglich zusammentragen. "Das kann ich dir nicht sagen, aber es befindet sich nicht auf diesem Planeten. Ich denke, um das herauszufinden, benötigst du beide Schlüssel. Ich vermute, die Frau, die du suchst, will es finden. Ich kann dir eine Karte zu dem Schlüssel geben. Ich denke nicht, dass außer mir noch jemand den Weg kennt, also kannst du ihren Vorsprung sicher verkleinern." Er holte ein Stück Flimsi aus seinem Wams und gab es Aliera. Die Jedi wirkte verwundert, es wirkte fast, als hätte er die ganze Zeit auf sie gewartet, um ihr zu helfen. Sie drehte die kleine, handgezeichnete Karte auf die richtige Seite und überblickte sie kurz. Sie hob ihren Kopf, um den alten Mann etwas zu fragen, doch er war spurlos verschwunden. "Alterchen?" Sie hatte ihn nicht aufstehen gehört. Ringsum waren nicht viele Leute unterwegs, sie hätte ihn noch sehen müssen. Verwirrt fuhr sie sich durch das Haar.
Als Kreyma den Treffpunkt erreichte, war Aliera noch nicht da, dabei hatte er sich selbst schon verspätet.