Aliera hatte die Zeit des Fluges dazu genutzt, sich ein wenig zu erholen. Dennoch war sie überrascht, wie sehr sie die Effekte des Netzes beeinträchtigt hatten. Als der Akolyth zurückgekehrt war, um die beiden Jedi zu erniedrigen und Bradley von dem erhabenem Wesen der Sitz zu erzählen, hatte Aliera sich aufgerichtet und die Worte schweigend entgegen genommen. Es hätte keinen Sinn gemacht, denn ein Jünger der dunklen Seite fand immer wieder Worte, um die ihren zu verdrehen. Aliera fragte sich, wie er sich in einem fairen Kampf machen würde, denn im Lichtschwertkampf war sie ziemlich gut.
Nachdem der Akolyth gegangen war, schloß Aliera ihre Augen wieder und so merkte sie kaum, wie die Zeit vergangen war. Vor ihrer Zelle standen zwei der Soldaten und packten sie an der Schulter. Kreyma wollte ihr zu Hilfe eilen, doch er wurde daran gehindert und schon kurz darauf war er aus ihrem Sichtfeld verschwunden.
Es dauerte einen Augenblick, dann kamen en Pulk Soldaten. Einige teilen sich auf, um die Vor- und Nachhut zu bilden, der Rest flankierte sie. Sie fühlte sich wie eine Schwerverbrecherin. Was sie allerdings überraschte, war die Tatsache, dass man ihre Hände nicht fesselte. Als sie aber das Schiff verließen und in einen großen Hangar traten, überraschte sie deren Selbstsicherheit kaum. Panzerschotts, automatische Schussanlagen, Sicherheitskameras, Soldaten und wer weiß wie viele versteckte Fallen und Mechanismen sicherten das Gebäude oder Bunker. Sie drehte ihren Kopf etwas, um einen Blick nach draussen zu erhaschen, doch die Natur und knapp erkennbaren Merkmale der äußeren Umgebung gaben keinen Aufschluss auf die Örtlichkeit. Sie keuchte, als sie nach vorne gestoßen wurde. Man führte die Jedi durch einige Gänge und durch eine etwas größere Halle. Unterwegs passierten sie mindestens zwei Sicherheitskontrollpunkte.
Einer der Soldaten öffnete eine dicke Panzertür und der Rest führte Aliera in den in Grautönen gehaltenen Raum, der auf der gegenüber liegenden Seite eine weitere, gesicherte Türe hate. In der Mitte befand sich ein Tisch, auf beiden Seiten von diesem befanden sich jeweils ein Stuhl. Der Rest des Raumes war leer. Ein medizinisch kaltes Licht strahlte von der Decke hinab. Einer der Soldaten drückte Aliera in den Stuhl. Sie keuchte auf, als sie an ihre inzwischen aber schwächer gewordenen Schmerzen erinnert wurde. Die Soldaten verließen den Raum und ließen die Jedi alleine.
Eine ganze Weile saß sie so da ohne das etwas passierte. Niemand kam herein. Da sie kein Chronometer bei sich trug, konnte sie nicht einmal abschätzen, wieviel Zeit vergangen war. Obwohl ihr klar war, in welcher Situation sie sich befand, begann sie sich zu langweilen und wollte sich schon erheben, als sich die Tür ihr gegenüber aufsprang. Aliera konnte deutlich die Dunkelheit und Finsternis dahinter spüren. Eine Frau mit roter Haut und langen, schwarzen Haaren trat ein. Sie war in schwarzblaue Roben gehüllt und hatte ein überhebliches Funkeln in ihren goldenen Augen. Sie trat an den Tisch heran, setzte sich aber nicht. Ihr schien es zu gefallen, auf Aliera herabzublicken. Aliera wollte ihr diese Genugtuung nicht gönnen und setzte daran, sich aus dem Stuhl zu erheben, doch sie spürte den eisigen Druck der Macht der Sith. "Nicht doch, Ihr seid doch noch so schwach..." verkündete die Sith gönnerhaft. In ihrer Stimme lagen Überheblichkeit und Amüsiertheit. Aliera legte nur den Kopf schief und grinste. "Ach, hast du vielleicht ein schmerzhaftes Problem mit dem Hintern, oder ist dein Stuhl nicht gemütlich genug?" meinte Aliera. Sie erwartete schon eine wütende Reaktion der Sith, doch sie hatte sich das einfach nicht verkneifen können.
Überraschenderweise sagte die rothäugige Frau nichts dazu und stattdessen wanderte diese durch den Raum. Als sie hinter Alieras Stuhl vorbei kam, blieb sie stehen und beugte sich vor. Ihr Gesicht war nun nahe von Alieras. Beinahe konnte die Jedi die Kälte, die von der Sith auszuströmen schien, auf ihrer Haut spüren. "Ganz schön frech, für jemanden, der in einem Verhörzimmer als Gefangene sitzt, nicht war? Wärst du von einem Sith ausgebildet worden, wäre dir das sicher nicht passiert. Euer Wille andere zu schützen, das Leben zu schützen ist eure größte Schwäche." Die Sith richtete sich wieder auf und ging um den Stuhl herum, um nun neben Aliera zu stehen. "Würdet Ihr nur begreifen, welch mächtiger Verbündeter Wut und Hass sind, ohne die lästigen Nebenwirkungen wie jene, von denen Ihr betroffen seid..." Aliera blickte die Sith eher desinteressiert an und als sie auch nach einigen weiteren Monologen nicht darauf einging, spürte sie, wie die Sith immer ungehaltener wurde. Aliera hoffte, dass Kreyma und der Junge in Ordnung waren.