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Freitag, 25. Dezember 2015, 20:45

Daahros Aufzeichnungen

[Sporadische Aufzeichnung von Daahro, IC nicht einsehbar, sofern es nicht anders erwähnt werden sollte]

(25.12.2015)
Zwangauszeit, Frieden und Erkenntnis:

*Das Bild beginnt mit übermäßigem hellblau, ehe die Gestalt zurück tritt, eindeutig ein Togruta mit grimmiger wirkende Mimik, was wohl auch an den Mustern seines Gesichtes liegt. Die Aufzeichnung ist in einem Holoblau und die Farben daher nicht weiter deutbar.*

"Reflektieren... Meister Eodoo legte es mir schon am ersten Tag nahe. Es erschien mir unnötig, aber ich erinnerte mich an die Worte meiner Meisterin: dass sie auf seine Meinung Wert legt.“ *Kurze Pause* „Ich tat es und war dennoch unfähig zu sehen... Sie war erst zwei Monate tot und ich wollte schon wieder an die Front. Alles in mir fühlte sich dorthin gezogen. Mein Schicksal, meine Gefühle, die Macht selbst war wie ein Sog am Werk. Ich war blind aber urteilt selbst“

*Hier fährt er in Schriftform fort*

Auf Arkania erschien das kalte Öldland viel trostloser als sonst. Seit meine Meisterin in die Macht eingegangen war, war es für mich wahrlich tot. Die Tiere die ich bewunderte dort zu überleben, ich vergaß sie allesamt. Meine Gedanken lenkten sich weg von der Gegenwart, hin zur Zukunft. An die Gegenwart dachte ich nicht mehr, sie trat als bedeutungsloser in den Hintergrund. Die Philosophie der allumfassenden Macht, die ich zu schätzen gelernt hatte, begann einen noch viel größeren Platz einzunehmen als zuvor, wurde übermächtig, dominierte und war eine gute Erklärung für einfach alles. Ja das Schicksal meiner Meisterin hatte sich erfüllt und auf mein Schicksal zustreben, war auch richtig. Das musste ich natürlich sofort und dabei auch gleich dem Rest der Galaxis zur Seite stehen... wer könnte mich mit dieser Begründung noch davon abhalten meine Pflicht zu erledigen? Aber da spielten die Meister nicht mit. Sie waren misstrauisch, ja so kam es mir vor und sie hatten wohl ihre Gründe, die ich nicht sah. Der Tod eines Meisters verdaut kein Padawan so schnell, der nicht wirklich schon alles Notwendige verinnerlicht hatte. Selbst ausgebildete Jedi konnte es treffen, dagegen war ich ein leichtes Ziel. Ich war jemand, der täglich mit dem Tod anderer zu tun gehabt hatte und mein Verstand konnte es einfach abhaken: Nur ein weitere Person, die in die Macht einging.

Arroganz hatte sich eingeschlichen, dort an der Front... ich überlebte wo viele starben, ich konnte das Blatt wenden wo andere versagten, ich konnte viele retten wo andere nur verendet wären. „Ich“ war wichtig für diesen Krieg. Ja das „Ich“ nahm viel mehr Platz ein, aber ich sah es nicht und hatte weder die Andeutung meiner Meisterin damals verstanden, noch die Worte von Meister Eodoo. Für mich war es einfach nur eine Tatsache, dass ich helfen konnte und dass ich dort draußen gebraucht wurde. Eine Falle die ich mir unwissend selbst gestellt hatte. Die Soldaten an der Front, wie sie sich mehr und mehr abwandten, statt einen Kameraden oder gar Hoffnung zu sehen, hätten mir Warnung sein sollen. Sie sahen das was ich nicht sah: meine sich mehrende Arroganz.

Dann schlichen sich kurz vor meinem Aufbruch nach Tython auch noch diese Bilder ein... Visionen. Zu klar und doch viel zu undeutlich um etwas zu sehen. Sie nahmen verschlingend viel Platz ein. Es passte alles nicht zusammen und auch Meister Eodoo konnte mir damit nicht viel helfen. Ich musste es einfach akzeptieren dass sie da waren. Auch die Meister hier verstand ich nicht... jeder den ich ansprach zum Training, schien nicht zu wollen, als hätten sie sich mit den Meistern auf Arkania abgesprochen. Wieso ließ man mich nicht mit ebenwürdigeren Jedi trainieren? Wieso musste ich mit kleineren üben, lehren, statt meine Fähigkeiten zu verbessern?

Die Arbeit im Service Corps war erstaunlicherweise wohltuend, zumindest jeden Tag eine Weile, ehe sich früher oder später meine Ungeduld anstaute und die Freude versiegte. Ich wollte zu meinem Schicksal, dort draußen. Es wartete! Und wenn schon nicht das, dann wenigstens etwas was zu diesem beitragen würde. Ach wie war das lästig als ich ernsthaft zu einer Unterrichtseinheit von Meister Eodoo musste, nur weil ich mich nicht höchst höflich verhalten hatte. Ich musste ihm auch noch dabei helfen die Jünglinge von 4-6 Jahren in Etikette zu unterrichten. Als ob ich das nicht wüsste, als ob das überhaupt nötig wäre! Aber ich war machtlos etwas zu ändern, ich musste es tun, meine Disziplin ließ dort keine Verweigerung zu. Es würde seinen Sinn haben, ich musste mir das nicht groß einreden, ich war dem gewahr dass ich vorwiegend noch der war, der auf dem Schlachtfeld stand: und da gab man sich nicht mit großen Höflichkeiten ab.

Die Zeit änderte das kaum, wobei alles irgendwie ruhiger wurde, es sackte etwas. Dennoch blieb der Wunsch präsent, einen Meister zu finden um endlich wieder loszuziehen. Dazu gesellte sich meine sich erhaltende Arroganz. Das änderte sich vor allem dann, als mich Meister Eodoo auf eine „Mission“ mitnahm. Es war in Wahrheit eine Prüfung, für mich. Ich sollte selbst erkennen, dass ich noch immer sehr viel lernen kann, für dort draußen, auch ganz abseits von meinen Kampffähigkeiten und das es auch nötig war dies zu tun. Ich hatte die schleichende Dunkelheit dort nicht bemerkt, die sich bei mir einschlich und sich breit machte. Meine Sinne waren zu sehr auf das Grobe geeicht, wie die Präsenz eines Sith, ein Leben in der Nähe und ähnliches. Mein Gefahrensinn meldete sich erst, als ich schon unwissend in meinen Halluzinationen steckte. Der Nebel war seltsam... und Meister Eodoo wurde seltsam.

Als dann aber Sedra auftauchte, ein Sith der meine Meisterin durch Konfrontationen gut kannte, trat das wieder in den Hintergrund. Der Fokus lag auf dem vermeidlichen Sith. Meister Eodoo wurde schlimm getroffen, so erschien es mir und Sedra war noch viel mächtiger als ich es in Erinnerung hatte. Übermächtig... ich war unterlegen. Keine Hilfe. Ich musste hier mit Meister Eodoo weg, aber dann durchbohrte mich selbst das Lichtschwert des Sith und kaum war ich auf den Knien, wurde Meister Eodoo enthauptet. Ich akzeptierte in dem Moment meinen Tod, ich würde in die Macht eingehen, wenn das eben mein Schicksal war... auch wenn es noch so früh war. Viel zu früh...
Die Dunkelheit bemächtigte sich mehr und mehr meinen Geist, so dass es nicht das Ende dieses Alptraumes war, nein, ich hörte im Geiste einen Gespräch zwischen einem Jedi und den Ärzten zu: Ich würde überleben aber nie mehr kämpfen können, der Jedi meinte, dass ich ihnen so nichts mehr nützen würde. Alles in mir begehrte auf, ich wollte etwas greifen doch konnte ich nicht, denn in diesem geistigen Alptraum fehlten mir die Gliedmaßen. Dunkle Verzweiflung schwemmte über mich hinweg und ließ mich gefühlt ertrinken, denn selbst wenn ich überleben würde, was dann? Was dann?! Mein Schicksal...

Gebrüll geriet an mein Ohr, so mein Eindruck, ich hörte darauf nicht, konzentrierte mich auf mein „überleben“ während ich beim Atmen nur die dunklen Fluten einzuatmen schien, qualvoll ertrank. Dann war da aber ein Druck an meinem Kopf und irgendwie klärte sich alles, holte mich aus dieser Dunkelheit heraus. Meister Eodoo... er lebte. Völlig orientierungslos blieb ich erst noch liegen, ehe ich mit Hilfe von den Worten von Meister Eodoo begriff: Ich hatte versagt, auf ganzer Linie. Enttäuschung und Wut machten sich breit. Dies war keine sonderlich große Dunkelheit im Verhältnis zu dem was sein konnte, so offenbarte sich, als ich fragte. Er wollte das ich scheiterte! Ja das dachte ich und aus einer Perspektive hatte ich damit recht, doch der Grund war das Wichtige daran. Langsam aber stetig, begriff ich durch diese Prüfung, durch mein Scheitern, zumindest etwas von der Gänze meiner Verfehlung: Ich brauchte noch Hilfe, in mehr als nur dem Kampf. Das zu leugnen war mein größter Stolperstein gewesen. Noch war ich aber nicht bereit alles einzugestehen, als wir mit dem Shuttle zurück flogen. Es war die Einsicht da, das ich noch der Lehre benötigte, auch merkte ich nun ein wenig die Arroganz, aber so ganz, wollte ich sie mir anfangs noch nicht eingestehen. Es schien mir nicht schlüssig, denn auch ein Jedi konnte sich auch einfach mal verschätzten. So musste es sein.

Die Tage darauf vergingen weiter und ich verbrachte sie nicht groß anders als zuvor. Ich trainierte und lernte für mich, aber ich meditierte auch, reflektierte mehr. Langsam steigerte sich dadurch etwas von dem Frieden, den ich hier um mich auf Tython verspüren konnte. Die Arbeit im Agri Corps, es wurde etwas besser und dieser stetige Drang an die Front zu streben nahm etwas ab. Für mich zu dieser Zeit ein zweischneidiges Schwert, denn zum einen, fühlte es ich gut an, aber zum anderen, schien es mich von dem zu entfernen was ich werden wollte, wohin ich wollte und das sorgte für inneren Konflikt. Es dauerte etwas bis ich mich damit anfreunden konnte. Zu lange, war die Ruhe stets nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen, der Augenblick bevor eine Schlacht begann oder der Augenblick wo man dem Gegner ins Auge sah, wo man sich einfach nur sah, ehe man einander abzuschätzen und dann auch zu kämpfen begann. Ich würde noch zu meinem Schicksal kommen, darauf vertraute ich.

Schließlich erfuhr ich, dass ich zu einem Teil Meister Eodoos Jünglingsklassen übernehmen musste. Es kam ziemlich überraschend und aus dem Grund suchte ich ihn auch auf. Er war etwas anders als sonst, irgendwie weiter weg mit seinem Geist. Das lag scheinbar an etwas was er gesehen hatte. Als wir aber über die Jünglingsklasse sprachen, hörte ich etwas was ich im ersten Augenblick kaum glauben konnte: Er würde es „seinem“ Padawan zutrauen diese Aufgabe zu übernehmen und erwarte nur das Beste. Eine Unsicherheit überfiel mich kurz, glaubte ich in diesen Worten das zu hören was ich gerne hören wollte? Nein, er bestätigte es mir. Ich hatte nun wieder einen Meister und ich verspürte Freude aber ein „Aber“ trat deutlich in meinem Hinterkopf: Mein neuer Meister ist... sehr alt, er würde wohl kaum noch an die Front gehen. Heißt das ich würde diese so lange nicht wiedersehen, bis ich Ritter war? Ich stellte die Frage nicht, nein, das war nicht der richtige Zeitpunkt. Stattdessen erfragte ich meines Meisters Erwartungen, was er von mir wollte, abseits der zu übernehmenden Jünglingsklassen und das hörte sich nach wenig an: Offenheit für die Lehren, selbst wenn sie seinen jetzigen Ansichten widersprechen würden. Das würde sich einrichten lassen, so war mein Gedanke und inzwischen hatte ich auch genug reflektiert um die Arroganz, die mein Meister wieder erwähnte, zumindest in Betracht zu ziehen. Ob es daran lag, dass sich die Soldaten abgewandt hätten, so war meine Frage, die bejaht wurde.

Wir redeten noch etwas und gleichermaßen, musste ich ihm mein Lichtschwert geben. In den ersten Augenblicken dachte ich nur kurzfristig aber im Laufe des Gesprächs, merkte ich dass es lang dauern könnte und spürte meinen Widerwillen gegen diese Maßnahme. Er wollte das Lichtschwert nämlich erst einem „bescheidenen“ Beschützter der Republik zurück geben, den er noch kennenzulernen hätte. Er sah mich als sehr arrogant, ich war gerade erst dabei ein wenig dieser Arroganz überhaupt zu sehen, geschweige denn bescheiden zu sein. Deshalb war diese Abgabe des Lichtschwertes hart, denn es ist ein Teil von mir, und er nahm es mir. Wie konnte er mir etwas so essenzielles vorenthalten? Wie konnte er mich so bloßstellen. Ich spürte meinen Stolz sich gebärden, aber ich vertraute meinem Meister; seine Taten hatten mich schon davor die Augen etwas geöffnet, es würde also seinen Sinn haben. Wir sprachen noch etwas über die Dunkelheit, über das Lehren und ich wusste zuwider meiner Worte, dass solche Aufgaben wie eine schriftliche Interpretation für den Kodex, weit kniffliger waren als ich gerade durchscheinen ließ. Ich würde auf jedes Wort achten müssten, damit man meine Interpretation des Kodex wiederum nicht irgendwie anders interpretieren kann als ich es mir gedacht habe. Das würde einiges an Arbeit werden und dann soll ich auch noch über vergangene Meisterungen über die Dunkelheit nachdenken, meine Erlebnisse dazu. Alles leichter gesagt als getan...

Es verging wieder seine Zeit und ich hatte ein Gespräch mit einem Padawan namens Xine. Er schaffte es, was die Jünglinge bei mir kaum zu tun vermochten: mir auf die Nerven zu gehen. Sein Talent das Offensichtliche verlauten zu lassen, gingen mir gehörig auf den Keks, ebenso wie seine Art alles gleich als unhöflich zu sehen und dieser Luge machte gleich bei dem unnötigen Tamm-tamm mit. Es reichte schon wenn mein Meister selbst die Verschränkung meiner Arme gleich als unhöfliche abweisende Geste ansah, da brauchte er „so einen“ nun wirklich nicht. Da wusste ich meine Zeit besser zu verbringen, ich hatte noch genug zu tun also ging ich und widmete mich lieber meinen Pflichten.

Alsbald suchte mich ein Ritter auf, Andenus Dexter sein Name. Ich war schon bei einem seiner Gesprächsrunden gewesen. Nicht mit allem was er sagte war ich immer einverstanden gewesen aber er erschien sehr ruhig, weise vermutlich. Es stellte sich heraus das mein Meister ihn geschickt hatte um mit mir zu philosophieren. Das fehlte mir noch. Der Anfang lies mich im Geiste nur auf Alarmstufe Gelb schalten aber als er dann auch noch Interpretationen vom Kodex hören wollte, konnte ich nur eines Denken: „nicht schon wieder“, immerhin hatte ich das Thema erst kürzlich mit den Jünglingen und habe ihnen sogar eine Musterlösung geschrieben, da wollte ich nicht wirklich auch noch darüber debattieren. Der Macht sei Dank, kam noch ein anderer Ritter namens Illokai dazu und nachdem ich angefangen hatte ein wenig von Meister Dexters Kuriosität, für andere Ansichten, zu befriedigen, geriet er mit Meister Illokai ins Philosophieren. Eine sehr sehr glückliche Fügung, so musste ich nur noch da sein, zuhören und meine Ansicht hinein streuen, statt alles herunterzurattern. Der fremde Jedi teilte nämlich auch noch einen Teil meiner Ansichten, ich musste es nicht erst in Worte suchen verpacken, die einem so wissbegieriger und Wort analysierender Jedi wie Meister Dexter genügend. Es war also einfach perfekt und seltsamerweise, war es auch irgendwie interessant das zu beobachten, wie die beiden sich verständigten, ihre Ansichten austauschten. Vielleicht, nur vielleicht, konnte so etwas doch seinen Sinn haben... wenn man sich seiner Sache nicht so sicher war, den Grundfesten – ich war es allerdings, daher war es eigentlich überflüssig für mich, auch wenn es interessant war zu lauschen.

Es verging wieder etwas Zeit und beim Reflektieren von diesen Begegnungen, bemerkte ich nun doch endlich mal klar, dass da tatsächlich Arroganz war. Ich konnte sie sehen und das war erschreckend. Statt wegzusehen, blickte ich dem aber ins Auge, sonst käme ich nicht voran und das war etwas was ich wollte: Meiner Zukunft entgegen streben, nach wie vor, war eines meiner großen Ziele. Wenigstens wusste ich aber nun sicher, woran ich zu arbeiten hatte, damit ich mein Lichtschwert wiederbekommen würde. Daneben, um für meine Umwelt wieder – wie sollte man das am besten ausdrücken? – verträglicher zu sein? Es ist zumindest das beste Wort das mir gerade dazu einfällt. Während ich dies hier schreibe spüre ich auch wieder was ich noch bei dieser Aufdeckung spürte: Scham und Reue. Weniger wegen den Situationen hier, das waren harmlose Kleinigkeiten, als wegen den Dingen die ich zu den Soldaten sagte. Diese Abwertung, die ich ihnen unbeabsichtigt zukommen ließ, indem ich mich hervorhob, war widerlich. Noch dazu, mag ich sie nie wiedersehen, vielleicht sind sie schon tot, und zu allem Überfluss, habe ich damit auch noch den Ruf des Ordens geschädigt.

*Es wird wieder von geschriebenen Text zum Holobild umgestellt*

„Was für ein Narr ich war. Das ist mein Urteil über mich. Vielleicht habt ihr ein anderes. Vielleicht wird es auch nie jemand lesen.“ *Hält inne* „Nein, es wird jemand lesen, und zwar mein Meister.“ *Scheinbar wechselt er auch über direkt zu diesem zu reden.* „Ihr habt angedeutet, dass wir Tython vielleicht bald verlassen müssen, wann immer für Euch bald auch sein mag, und ich möchte sicher gehen, dass Ihr versteht. Vielleicht seht Ihr aber auch schon mehr als ich selbst sehen kann und das Ganze ist überflüssig... ... aber es schadet nicht. Die Macht mit Euch.“

*Das Schriftstück samt gesprochenen Wort speichert er auf einem Datenstick ab und schickt eine Kopie an Ritter Eodoo. Dann verstaut er den Datenstick gut: Noch soll es wohl niemand anderer lesen.*
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Zhay (26.12.2015), Dexter (26.12.2015)

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Sonntag, 31. Januar 2016, 22:48

(23.01.2016 – Morgens vor dem Angriff der Zakuul)

*Die Aufnahme wird wieder angeschaltet, es beginnt wieder mit übermäßigem hellblau, ehe die Gestalt eines Togruta sich auf seine Schlafgelegenheit legt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, schaut er nach oben statt in die Kamera. Er lässt die Kamera warten, ehe er etwas sagt*

„Wir kamen endlich zum Gespräch über die Aufzeichnung die ich ihm zukommen ließ und er sprach ein paar Punkte an. Es gab zumindest keinen Tadel dafür, eher Lob, wenn ich seine Worte richtig einschätze. Unsicherheit war vor dem Gespräch da. Nun ist sie wieder weg. Ich habe einen guten Meister bekommen, die Frage ist nun: wie lange werde ich ihn noch haben? Er hat mir von den Visionen erzählt. Er hat mir die Nummer seines Zimmers und seines Truhe anvertraut, falls er nicht Teil der Zukunft sein sollte. Dann soll ich sein Holocron dem Orden übergeben. Der Gedanke wiegt schwer. Einen neuen Meister zu bekommen und ihn vielleicht auch schon „in naher Zukunft“ wieder zu verlieren ist hart... aber ich werde es meistern, so nötig. Für den Fall der Fälle bin ich nun vorbereitet, aber wenn es in meiner Macht liegt... wird es nicht eintreten.“

*Er dreht sich auf die Seite und guckt zur Kamera* „Wieder in Schriftform weiter. Es ist einfach praktischer, zumindest wenn es irgendwer sich ein mal ansehen will. Diese Aufzeichnung hier werde ich aber nicht weiterreichen. Zumindest nicht bevor ich alt und grau bin und das als Jugendsünde abstempeln kann“ *Er grinst aufgrund seines Scherzes und geht die Kamera ausschalten, ein Schriftstück folgt*

Er hat mich nach Arkania gefragt und nach meiner Meisterin. Ob ich sie vermissen würde. Ich musste überlegen aber etwas bejahen. Sie hat aber ihren Frieden aber in der Macht und ich einen neuen Meister. Das soll mir genügen und wird es auch. Er Sprach auch den Krieg an, das Mahl des Krieges, das in mir wäre. Wenn ich darüber nachdenke, merke ich, dass ich abgebrüht bin. Vielleicht zu sehr, für einen Jedi. Ich soll mir meiner Gefühle über die Verluste bewusst werden, so forderte mein Meister. Ich meditiere darüber und schreibe dann weiter:

Wenn ich bewusst an die Verluste auf unserer Seite denke, merke ich, was er meint: Ich sehe Howy, den Techniker, der gerade wieder mit meinem Jugendlichen Selbst plaudert. In unserem Gerede, vergessen wir geradezu die Nähe zum Feind, weil keine Blasterschüsse fliegen. Wir suchen Ablenkung und Auszeit, wollen erst dann wieder an den Krieg denken, wenn es soweit ist. Ein Fehler von mir, denn einer der ersten Schüsse der angreifenden Feinde galt ihm. Er war tot, ehe ich mein Lichtschwert gezogen hatte. Es hätte auch mich treffen können. Die Macht wollte es anders. Meine Unachtsamkeit, sein Tod, waren hart. Keine Zeit für Trauer: Ich musste los, mich auf anderes konzentrieren, wenigstens noch anderen helfen.

Darauf folgte die Erkenntnis, dass meine Aufmerksamkeit dort immer aktiv sein musste, jede Minute, jede Sekunde, jeden Augenblick. Die Macht war mit mir, es war meine Pflicht. Ich tat es, es gelang und ich rettete dadurch Leben, aber nicht alle. Unser Sanitäter, Bonie, wechselte die Position, ich konnte ihn nicht decken. Er starb. Er hatte mich mehr als ein mal behandelt, mein Leben gerettet und doch konnte ich es ihm nicht mit gleicher Münze zurückzahlen. Das war hart. Ich übernahm seine Rolle über die Länge der Mission, in Erste Hilfe, waren wir alle nicht besser, da war es gleich wer es übernahm und ich verspürte das drängende Bedürfnis, wenigstens noch etwas für ihn zu tun. Der Krieg kannte keine Gerechtigkeit. Verluste gehörten dazu. Eine Lektion die jeder lernte der auch nur kurze Zeit in einem Kriegsgebiet verbrachte.

Akzeptanz, war daher der nächste Schritt. Tode waren zu akzeptieren, sie gehörten zum Krieg. Jeder der neben mir stand, war also nicht nur der mögliche nächste Held, sondern auch das mögliche nächste Opfer. Es änderte nichts an meiner Kameradschaft zu jenen an meiner Seite, sondern stählerte mich. Wenn jemand fiel, spürte ich Bedauern, der Verlust seiner Nützlichkeit aber auch den Verlust seines Lebens für seine Kameraden, damit auch für mich. Es wurde aber abgehakt: es gehörte dazu. So machte ich da weiter, wo andere frische Soldaten Zeit brauchten. Ich hatte mich daran gewöhnt, an den Schmerz des Verlustes. Vielleicht war es nötig und gut, für eine kleine Zeit. Aber mehr?

Eine trügerische Gewohnheit kehrte ein. Fremde die man kaum kannte, wurden zu einem kleinen Schmerz, mehr und mehr auch jene, die man kannte. Alles fiel hinter einem grauen Schleier des Krieges, wo gut und böse verschwammen, zu einer Suppe der Grausamkeit, der harten Realität. War es gut was man tat? Wer es schlecht? Wer konnte das noch sagen? Es war richtig die Republik zu verteidigen, die Soldaten, die Leben, aber war es nicht gleichermaßen schlecht dafür die Angreifer zu töten? Es vermischte sich. Die Suppe war unklar, undurchsichtig und roch einfach nur noch nach Krieg: sie stank und betäubte die Wahrnehmung, die Sinne, die Gedanken. Es war gleich. Es war die Pflicht, meine Pflicht. Ich tat wie alle was wir mussten. Es gehörte zum Krieg. Mehr konnte auch ein Jedi nicht dazu sagen, oder? Es gab keine Rechtfertigung, keine moralische positive Sache daran, die alles Schlechte daran in den Schatten stellte. Es war einfach Krieg. Nichts daran war gut und doch konnte man ihm nicht entgehen.

Schließlich lag der Schmerz des Verlustes lag hinter dem Schleier des Kriegs. Wann hatte sich das eingestellt? Ich könnte keine Zeit benennen. Es spielte alles keine Rolle mehr. Es gab gefühlt keinen Schmerz mehr, der betäubende Schleier dieser Suppe hatte sich ausgebreitet. Ich konnte verstehen wenn andere trauerten. Ich konnte verstehen wenn sie brachen. Ich konnte verstehen, wenn sie flüchteten. Doch nichts davon tat ich mehr selber. Und wenn ein mal der Sieg kam? Dann hatte sich nur meine Arroganz gemehrt. Meine Meisterin versuchte dem entgegenzuwirken. Wenn ich nachträglich darüber nachdenke, sagte sie genug, rückte mich zurecht, aber es war eine Korrektur die von ihr aus ging, nicht von mir. Ich war dort schon zu blind zum Sehen. Ich glaube sie wollte neben dem Gespräch auch eine längere Auszeit mit mir nehmen, es wäre wichtig, aber sie kam nicht mehr dazu: sie starb.

Wenn ich darüber nachdenke, merke ich, dass der Tod meiner Meisterin dazu verholfen hat mir die Augen zu öffnen. Als sie fiel, spürte ich nur die Leere dieses Krieges, der Schleier verdeckte selbst den Schmerz den ich bei ihrem Verlust verspürte. Auch auf Arkania merkte ich es kaum, nicht bewusst, wieso dort alles Leben eintönig und grau erschien, was ich einst so bewunderte. Ich danke den dortigen Meistern dass sie mich nach Tython schickten und meinem jetzigen Meister für seine Weisheit, mich darüber nachdenken zu lassen. Ich glaube, ich verstehe nun besser, meine sich mehrende Ungeduld in Bezug auf den Krieg, dass ich nicht dort bin. Nicht nur mein Tatendrang treibt mich, das Gefühl nützlich sein zu wollen, nein... hier auf Tython, kann sich der Schleier nicht halten: der Frieden verdrängt ihn, zieht ihn wie ein Vorhang zur Seite. Der Verlust dahinter mag Schmerzen aber es ist wichtig ihn zu sehen aber ich wollte ihn weiter tragen. Jedes Stück Frieden, zog den Schleier aber mehr und mehr erbarmungslos zur Seite. Dagegen begehrte ich mich auf, dagegen ging ich an. Erst erkannte ich den Schmerz in Bezug auf meine Meisterin und nun den Schmerz in Bezug auf die vielen anderen Verluste des Krieges.

Ich gebe zu, das wühlt auf. Dennoch bringt es irgendwie auch Frieden. Meine Augen öffnen sich hier mehr und mehr wieder. Dafür bin ich dankbar. Ich habe hier wohl genug Zeit, den Schleier zu lüften, zu erkennen und erfahren wie andere Jedi damit umgehen, wie ich es besser machen kann und das ist gut. Wer weiß wie fern die „nahe Zukunft“ meines Meisters dort wieder ist. Wir werden es sehen aber egal was ich bekomme, es soll mir genügen: ich habe genug bekommen, es ist an der Zeit dass ich noch mehr gebe und sei es bei dem herausfordernden Unterricht an die Jünglinge von meinem Meister.

Ich habe mein Lichtschwert auch wiederbekommen und damit gleich mit einem Makashi Meister trainieren dürfen. Wenn dieser auch gerne beim Lichtschwertkampf zu philosophieren scheint: Sichere die pure Absicht meines Meisters. Aber dann werde ich es eben lerne, was ich laut meinem Meister zu lernen habe. Es kann nicht schaden.

Es ist schon spät, ich muss zum Training. Das soll für heute reichen.

Eintrag Ende.
Jedi Chars: Yerana Deikan und Girru Wuhri

"Der Weise erwartet von den Menschen wenig, erhofft viel und befürchtet alles."

~ Chinesisches Sprichwort

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Dexter (31.01.2016)

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