Jüngling Ann Suz
Im Unterricht
Ann ist eine eher brave und artige Natur und entsprechend selten ein Problem, das nicht ignoriert werden kann. Hier liegt aber auch eine ihrer größten Schwächen, denn sie kann sich nur schlecht in der Gruppe durchsetzen. Ihre Gesprächigkeit skaliert gegenläufig zur Gruppengröße, ab einer gewissen Menge muss man ihr schon ins Gesicht schauen, um ihre Meinung zum aktuellen Thema zu erfahren.
Das Ergebnis kann auch 'keine Meinung' heißen, denn auch wenn Ann nicht dumm ist, fehlt ihr doch die Neugier eines echten Bücherwurms. Hinzu kommt, dass ihr Erwerb der Muttersprache in der Küche einer schäbigen Kneipe auf Iridonia stattgefunden hat, weshalb sie schwerere Wörter und Fachausdrücke bis heute eher meidet. Driftet eine Diskussion in den hocheloquenten Bereich ab (oder ist das Thema der Dreizehnjährigen zu komplex), verliert sie irgendwann den Anschluss an das Gespräch und ihr Geist fängt an zu wandern.
Ähnlich geht es bei Themen, für die sie sich nicht interessiert. Im Gegenzug kann sie sich bei Fokusthemen (u.A. das Tempelareal und die TSF) mit Leichtigkeit jedes Detail merken. Durch diverse gute Vorbilder im Orden hat ein Themenfeld gerade den Wandel vom Antifokus zum Fokusthema vollzogen, so dass Ann sich seit Neuestem für den Schwertkampf interessiert und alte selbstverschuldete Bildungslücken auffüllt. Entgegen ihrem eigenen Selbstbild und dem allgemeinen Eindruck beim
Wissenserwerb, ist Ann durchaus im philosophischen Bereich begabt, in dem
sie teilweise tiefgründige Zusammenhänge in einfachster Sprache
ausdrückt.
Wenn ihr Geist nicht gerade fluchtartig die Reise antritt, ist die für ihr Alter eher zierliche Zabrak eine gute Beobachterin und mit einer generell recht hohen Achtsamkeit gesegnet und verflucht. In ihrem direkten Umfeld entgeht ihr wenig, auf dem Tempelvorplatz kennt sie mittlerweile fast jeden Stein so gut, dass ihr auffällt, wenn er weggetreten wird. Wenn einem bei einem Gesprächspartner das Lachen nicht die Augen erreicht, merkt dieser nicht selten, dass er plötzlich unter einer stummen und genauen Beobachtung der kleinen Zabrak steht. Als Kehrseite der Medaille muss sie allerdings ungleich mehr Eindrücke ausblenden, um die Ruhe zur Meditation zu finden. Lange ein Problemthema, kommt ihr hierbei zu Gute, dass sie mittlerweile nicht mehr auf einem Praxeumschiff sondern auf dem stark mit der Macht durchwobenen Tython lebt, worauf sie recht gut anspricht.
Körperlich bleibt die iridonianische Frühgeburt hinter den (v.A. eigenen) Erwartungen zurück. Für manche Übungen fehlt ihr schlicht die Muskelmasse, um zu einem Lernerfolg zu kommen. Im direkten Vergleich mit ihren Mitjünglingen verliert sie, aber seit Ash ihr den Kopf ge...rade gerückt hat, gibt sich Ann Mühe, die nötige Geduld aufzubringen, bis Zeit und die natürliche Veranlagung ihrer Spezies an dieser Front Erfolge verbuchen können. Etwas, was dem durchaus sturen und zu sich selbst nicht eben gnädigen Mädchen wirklich nicht leicht fällt.
In der Machtanwendung scheint Ann unaufgeregt normalbegabt. Dadurch, dass ihr wenige bis keine vergeistigten Hürden im Weg stehen, tut sie sich mit manchen Bereichen sogar leichter als ihre Mitjünglinge. Ihre hohe Aufmerksamkeit für ihre Umgebung ist keine rein profane Thematik, ihre Wahrnehmungsfähigkeiten finden in ihrem üblichen Verhalten und ihrer Veranlagung hingegen sogar gute Partner.
Im Umgang mit anderen Clansmitgliedern
Ann hat vor vielen Dingen Angst, nicht aber vor Leuten (und interessanterweise auch nicht vor Geschwindigkeit). Aus der Perspektive heraus findet sie großes Verständnis für andere, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Sie hat den Impuls zu trösten und folgt diesem oft, meist eher durch Gesten und Berührungen als durch Worte.
Auffällig ist, dass sie miserabel lügen kann, sowohl anderen als auch sich selbst gegenüber. Ein in ihren Augen ungerechtfertigtes Lob ist in der Lage, bei ihr Widerworte gegen Mitschüler oder sogar ihre Lehrer auszulösen. Ann ist sich bewusst, dass viele ihr (u.A. wegen ihrer Niedlichkeit) mit mehr Rücksicht begegnen. So hat sie sogar schon mit ihrem besten Freund Shano ernste Gespräche über dessen mangelnde Objektivität ihr gegenüber geführt, zur Erheiterung der moderierenden Jedi. Weil sie auch ganz objektiv betrachtet viel Hilfe bekommt, sucht sie nach Möglichkeiten, mit ihren Mitteln etwas zurück zu geben.
Im alltäglichen Umgang merkt man oft noch die Zeit auf dem Praxeumschiff. Ann hat gelernt, nicht unaufgefordert Ritter und Meister anzusprechen, mit geringem Platz zu haushalten und hinter sich so aufzuräumen, das auch bei einem ruppigeren Eintritt in die Atmosphäre nichts aus den Regalen fliegt. Sie kennt recht viele Arbeitsschritte der Routinewartung von Hyperraumantrieben, hat aber vor wenigen Tagen zum ersten Mal unter freiem Himmel geschlafen.
Die dunkelbraune Zabrak weist ein ausgeprägtes Safeplaceverhalten auf, teilt aber das Wissen um ihre geborgenen Orte mit Leuten, denen sie vertraut. Unter Anderem, um sich selbst die Möglichkeit zu nehmen, sich dort vor Sachen zu verstecken, denen sie sich eigentlich stellen müsste.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Hels Aett« (14. August 2018, 23:14)