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Elon

Schüler

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Samstag, 17. Dezember 2016, 14:51

Elliyas Gutenachtgeschichten

Wasser für die Wüste

Dunkel erstreckte sich die Dämmerung der unausweichlichen Nacht über die seichten Dünen des Jundlandes und vertrieb die letzten, wehrlosen Strahlen beider Sonnen Tatooines. Es war ruhig, denn, Stille kehrte mit der Dämmerung einher. Wie ein wärmender Mantel hing sie an den Schultern der nahenden Dunkelheit und vermochte es, ihre Ausläufer selbst bis in den kleinen Nebenraum des Hauptgebäudes zu erstrecken.

Elliya war wach. Sie konnte nicht schlafen. Ob es daran lag, dass sie den halben Tag lang dösend auf der Couch gesessen hatte, oder ob ihr unaufhörlicher Gedankenfluss verantwortlich für ihre Schlaflosigkeit war, das vermochte sie nicht zu beurteilen. Nachdenklich schlugen sich ihre Zähne in die volle, aber dennoch blasse Unterlippe und machten sie zum Opfer ihrer ungezielten Nervosität. Kurz schlossen sich ihre blauen Augen, vom erneuten Versuch der Frau unterworfen, einfach einzuschlafen. Doch sie konnte nicht. Ein leises, langgezogenes Seufzen entwich ihrem Mund, als sich ihr Unterkiefer widerwillig entspannte und ihre Unterlippe freigab. Die Fingerspitzen ihrer rechten Hand tasteten nach dem Zipfel der dünnen Bettdecke und streiften diese umständlich von ihrem Körper. Sie drehte sich etwas und löste ihren Kopf von dem weichen Kissen der Schlafgelegenheit. So gut es ging richtete sie sich auf. Etwas angespannter krallte sich ihre ausgestreckte Hand in die Matratze unter ihr, um sich so, bis hin zur Seitenkante, rücken zu können. Vorsichtig und leise setzten ihre nackten Füße auf dem metallenen Grund neben ihrem Bett auf. Sie öffnete die Augen wieder und starrte mit geweiteten Pupillen hinab auf den Boden.

Er war so kalt, so unfreundlich, so skrupellos. Wieso war er das? Wieso tat er ihr weh? Wieso musste er seine eisige Berührung nach ihrer Haut strecken und konnte sie nicht einfach wärmen? Weil der Boden ihr Feind war, darum konnte er ihr nicht helfen. Genauso, wie Frell Orden ihr nicht helfen konnte. Trübselig ließ sie den Kopf hängen, löste ihre Hand aus dem Bettlaken und legte sie in ihren Schoß, die offene Handfläche nach oben gewandt. Schwermut überkam ihr Inneres, als sie an all das Denken musste, was der Ritter in ihr zu bekämpfen versuchte. Wie ein unzerstörbarer Kreis erschien ihr die Misere, die auf ihrer Seele lastete und sie davon abhielt zufrieden zu sein, mit anderen, mit sich selbst, glücklich zu sein. War nicht Meister Orden immer und immer wieder der Urheber ihres Schuldempfindens? Ihr war Verantwortung zuteil geworden. Verantwortung, der sie nicht hatte nachkommen können, nein, der sie nicht hatte nachkommen wollen. Sie hätte gekonnt, zweifelsfrei. Doch sie war zu töricht gewesen. Sie hatte versagt. Allmählich hatte sie damit begonnen dieses längst vergangene Versagen, den Grund ihrer Krankheit, mit den Menschen zu verbinden, die versuchten dagegen anzukämpfen. Frell war immanent, Yerana war immanent und ihr eigenes Versagen war es auch.

Sie zuckte zusammen, als sich ein brennender Schmerz in ihren Knien ausweitete, der stark genug war, um sie aus ihren Gedanken zu reißen. Erst jetzt realisierte Elliya, dass sie auf dem harten Boden saß, vorn über gebeugt, zusammen gekauert, sich mit ihrem Arm abstützend. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie sie vom Bett gerutscht war, wie sie mit beiden Schienbeinen über das Metall zu ihren Füßen geschrammt war, wie sie sich mit ihrem rechten Arm gerade noch gestützt hatte. Blinzelnd leckte sie sich über die trockenen Lippen, die bei dem dürren Klima Tatooines viel zu schnell aufrissen. Davor wahrte sie selbst die Arretierung nicht. Mit einem kleinen Hauch aus ihrem Mund befreite sie sich von den langen, blonden Strähnen, die ihr ins Gesicht fielen. Sie nahm die Hand dazu, um sich ihr Haar hinters Ohr zu streichen. Dann erhob sie sich. Ein kurzer Blick glitt an ihr herunter. Prüfend betrachtete sie ihren Körper und richtete dabei das Nachtkleid. Der Schmerz in ihren Beinen war bereits langsam dabei wieder zu verebben. Für eine weitere Sekunde schloss sie ihre Augen, ehe sie sich zusammen nahm und leise hinüber zum Tisch, am anderen Ende des Zimmers, schlich. Ein einzelnes Glas ruhte leer, alleine auf der rötlichen Tischdecke, die längliche Wasserkaraffe etwas abseits daneben. Die junge Frau streckte ihre Finger nach dem Griff des gläsernen Gefäßes aus und hob es behutsam an. Die klare Flüssigkeit war schwer und wiegte mit jeder Bewegung ihres Armes unruhig hin und her.

Wie nur konnte Wasser so leicht sein? Es sah so glücklich aus, wie es in der gläsernen Karaffe kleine Wellen schlug und sich langsam in das darunter stehende Glas ergoss. Wasser schien frei von jeder Sorge, auch wenn es nur allen Grund dazu gehabt hätte, sich Sorgen zu machen. Hier, vor Elliya, war es gefangen. Eingesperrt in die Ränder seines Gefäßes, das auf einem Tisch stand, in einem geschlossenen Raum, auf einem trostlosen Planeten. Würde man Elliya in ein Glas sperren wollen, so würde sie daran kaputt gehen, dessen war sich die junge Frau zweifellos sicher. Angst kroch ihre Brust empor und drückte auf ihre Lunge. Sie hatte Angst verrückt zu werden. War sie nicht schon längst gefangen, wie das Wasser in seinem Glas? Nein, sie war noch nicht verrückt. Ihr ging es doch gut, oder?

Ihre Hand begann zu beben. Vor Anspannung zitterten ihre Finger, die sich in den gläsernen Griff der länglichen Wasserkanne gekrallt hatten. Sie war bereits gefangen. Hier war sie gefangen. Ihr gezeichneter Körper hielt sie fest, ihr zerrütteter Verstand klammerte sich an sie. Mit zornig schimmernden Augen blickte sie auf den Tisch hinab. Tatenlos musste sie mit ansehen, wie sich das Wasser aus seiner neuen Gefangenschaft erhob. Immer weiter lief es über den Rand des Glases, bis es schließlich auf der darunterliegenden Tischdecke verging. Wasser konnte ausbrechen, doch sie konnte es nicht. Sie wurde böse, als sie realisierte, wie viel schlechter sie war. Wasser konnte heilen, Wasser konnte Leben retten. Es ließ sich nicht gefangen nehmen, nicht von einem Glas. Und Elliya? Immer noch bebend erhob sie ihre Hand, die das nun leere Gefäß umklammert hielt. Ruckartig und wütend holte sie aus, um das instabile Material gegen die Wand des Zimmers zu werfen. Ob es zerschmettern würde? Sie hoffte es. In diesem Moment klickte die Türsteuerung ihres Raumes. Schleifend erhob sich die Schiebetür in seinem Rahmen und verschwand in der Decke. Alle Anspannung wich aus ihrem Körper, als der bärtige, hoch gewachsene Mann eintrat und die Tür hinter ihm wieder zu fiel. Sie ließ den Arm sinken und stellte die Karaffe wieder auf dem Tisch ab. Dann drehte sie sich um.

„Tut mir leid, Schätzchen.“ Der Mann rückte seinen Hut zurecht und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Die Hände wanderten an seinen Versorgungsgürtel, der ihm schief um die Schulter hing. Dort verweilten sie. „Ich konnte den Doc leider nicht finden. Heute musst du wohl ohne klar kommen.“
„Ah. Ist... ist Deikan nicht auf der Medistation?“ Die Wut, die sich in ihr angestaut hatte, war verflogen. Zu groß war die Enttäuschung darüber, dass Tup mit leeren Händen zurück kehrte. Leicht legte sie den Kopf schief und musterte den ergrauten Wachsoldaten.
„Was weiß ich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Selbst wenn... Sie findet es nicht gut, dass du auf Schlaftabletten angewiesen bist. Ehrlich gesagt finde ich das auch nicht. Bitte sei wirklich vorsichtig damit, sonst wirst du noch abhängig von dem Zeug. Versuch es doch ohne. Ich sag's dir, Dinge sind gefährlicher, als sie vorgeben zu sein.“
Elliya schüttelte den Kopf. „Ihr habt Euch wohl zu lange mit Sintra unterhalten.“ Leicht hob sie eine Augenbraue an, den Blick keine Sekunde lang von den Gesichtszügen ihres Gefängniswärters nehmend.
Dieser schnaubte belustigt. Ein leises, amüsiertes Lachen entwich seinem Mund. „Sintra? Dieser blinde Typ, der mit sich selbst redet?“ Glucksend stand Tup an der Wand, schob sich mit einer Fußspitze die verschlossene Kiste neben ihm heran, und ließ sich auf das raue Metall fallen. „Der spielt sich selbst irgendwelche Theaterstücke vor. Alleine. In seinem Zimmerchen. Ne ne, mit diesem Djerak habe ich nichts zutun.“
„Hm? Sintra ist ein Poet? Wer hat Euch das denn erzählt?“ Vorsichtig hoben sich die Mundwinkel der jungen Frau und formten den Hauch einer Emotion.
Tups Lachen erstarb. Etwas perplex sah er zu Elliya hoch. „War das ein Lächeln?! Verdammt, das war ein Lächeln! Ha!“ Schmunzelnd kratzt er sich über die Stirn. „Mist. Jetzt schulde ich der kleinen Hanaa einen Energieriegel.“ Immer noch ungläubig vor sich hin grinsend ließ der Mann den Kopf hängen.
„Ihr habt mit Anwärterin Hanaa um einen Energieriegel gewettet, dass ich nicht imstande dazu wäre zu Lächeln?“ Sie runzelte die Stirn und sah etwas skeptisch zu dem Soldaten hinüber, der sich nur räusperte.
„Und ich war mir so sicher, ich würde gewinnen. Na ja, wie dem auch sei...“

Ruhe kehrte im Zimmer ein. Tup saß auf seiner Kiste, etwas nach vorne gebeugt, nach unten starrend, schweigend. Elliya stand noch immer am Tisch, hinter ihr das volle, unberührte Glas Wasser. Er zögerte damit, weiter zu sprechen und entzog sich, durch seine abweisende Haltung, ihrem trübseligen Blick. Es war die Frau, die mit ihren Worten das unausweichliche Ende der Konversation ansprach.

„Ich lege mich wieder hin.“, flüsterte sie. Sie ging zurück, zu ihrem Bett, setzte sich schweigend auf dessen Kante und zog die Decke näher zu sich. Ungeachtet ihres gefüllten Wasserglases, schloss sie die Augen und legte sich nieder, auf die Seite gedreht.
„Ja. Ist gut.“, erwiderte der Mann mit ebenso leiser Stimme. Er räusperte sich erneut. „Ich wache.“ Sie konnte hören, wie er sich durch den grau melierten Bart strich und sich am Kinn kratzte, in seiner Beschämung förmlich erstickend. „Und ähm... Tut mir leid.“ Damit war auch er nun still und gab sich schon bald der Müdigkeit hin, die sich über das gesamte Zimmer hinweg erstreckte, nur nicht Elliya berühren wollte.
"Aggh! Buh-kah. Teedee Jedi! Teedee Jedi! Oowaaaaaaaaygh! Toota oolya! Bah! Pwegh! Pwegh! Oolyambwooba! Yahn Chass Eodoo chung Togruta! Oh koh loh yeah mayngabba ch’tass kun!"
- Anwärter Elon, als er von Meister Eodoo und seinem Padawan Daahro Aak auf Valca-Kane alleine gelassen wird

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Elon« (17. Dezember 2016, 14:56)


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Aico (17.12.2016), Hanaa (17.12.2016)