Es ist ja mittlerweile wissenschaftlich bestätigt, dass man die CO2-Bilanz reduzieren kann, wenn man sich vegetarisch bzw. vegan ernährt. Viele Vegetarier machen das eben aus diesem Grund, was ich dann nicht nur nachvollziehen kann, sondern auch vorbildlich finde.
Mit der CO2-Bilanz ist mir auch mal wer angetanzt. Meine Meinung dazu: Wenn es schon so weit ist, daß man mit der CO2-Bilanz von Fleischverzehr argumentiert, dann sollte man sich viel eher darüber Gedanken machen, ob es nicht jetzt schon viel zu viele Menschen auf der Welt gibt, wenn die natürliche und angestammte Ernährungsweise des Menschen klimatische Probleme macht. Die Menschheit muß dringend zusehen, daß die explosive Vermehrung gestoppt wird. Wie soll das in hundert Jahren erst werden? Wieviele Menschen werden wir dann auf der Erde haben? 20 Milliarden? 50? 100? Die Menschheit muß sich so langsam, aber sicher darüber klar werden, daß unsere begrenzte Erde nicht unbegrenzte Kapazitäten hat. Ein unbegrenztes Wachstum ist nur möglich, wenn die Erde mitwächst. Soweit ich als Laie das beurteilen kann, tut sie das aber nicht.
Ein großes Problem der Menschheit ist, daß sie sich selbst als etwas heiliges, unantastbares betrachtet. Auf der einen Seite hat die Menschheit nicht die geringsten Probleme damit, Wildbestände durch Bejagung zu regulieren, damit die Rehe nicht unsere schönen Wälder kahlfressen. Was auch dringend notwendig ist, da die natürlichen Freßfeinde der Rehe wie Wölfe und Bären bei uns inzwischen echte Mangelware sind. Auf der anderen Seite hat die Menschheit aber erhebliche moralische Probleme damit, ihren eigenen Bestand in solcher Weise zu regulieren. Kann ich durchaus nachvollziehen. Ich wollte auch nicht zur Regulierung Menschen töten, oder auch nur auswählen, wer geschossen wird und wer nicht. Da der Mensch aber keine natürlichen Freßfeinde hat, die den Bestand regulieren, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder er reguliert sich selbst durch Verzicht auf hemmungslose Vermehrung, oder aber sein Bestand reguliert sich eines Tages durch massive Hungerkatastrophen und Kriege um Nahrungsmittel. Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber die erste Option erscheint mir die weit bessere. Ich selbst habe inzwischen beschlossen, mit freiwilligem Verzicht meinen Beitrag zu leisten, auch wenn ich durchaus selbst den biologischen Vermehrungsdrang verspüre. Und nein, ich meine an dieser Stelle nicht den Sexualtrieb. Diesem läßt es sich heutzutage ja problemlos auch ohne dabei stattfindende Reproduktion frönen. Ich meine ausschließlich das Bedürfnis, auch ein eigenes Baby in den Armen zu halten, es zu beschützen, zu behüten und großzuziehen.
Was mich noch interessieren würde: wie gehen Veganer mit Muttermilch um?
Das ist allerdings eine wirklich interessante Frage. Muttermilch ist schließlich ebenfalls ein tierisches Produkt. Außer natürlich für Leute, die arrogant genug sind, um zu behaupten, Menschen seien keine Tiere, sondern grundsätzlich etwas gänzlich anderes.
In unserer Gesellschaft haben Veganer schon die Option ihre Ernährung gut zu organisieren , weil es bei uns wirklich keinen Mangel an irgendwas gibt.
Nein. So pervers das ist, aber Millionen von Menschen in unserem "Wohlstandseuropa" sind auf diese billigsten Produkte angewiesen, um überhaupt genug zum Fressen zu haben. Gedanken darum, ob man sich teurere Nahrungsmittel kauft, die dafür schonender für die Tiere, schonender für die Umwelt, schonender für den Menschen beim Verzehr, weil gesünder, und was noch alles sonst sind, sind auch bei uns ein echter Luxus, den sich schon lange nicht mehr jeder leisten kann. Dieses "weil es bei uns wirklich keinen Mangel an irgendwas gibt" gilt schon lange nur noch für den Mittelstand und aufwärts. Auch wenn es nicht wenige wirklichkeitsblinde Menschen gibt, die sagen, "warum beklagen sich die Menschen, uns in Europa geht es doch gut," weil sie nicht in der Lage oder auch nur einfach nicht willens sind, über sich selbst und ihr persönliches Umfeld hinauszublicken.
Tjoa. Otto Carius hat es im Januar auch erwischt. Mit äußerst beschränktem Medienecho, als wäre er ein Niemand, wie beispielsweise ich.