Mhh schwierig.
Kein wirklich schlechter Film, aber dennoch an vielen Stellen handwerklich nicht ganz fein. Vieles ist ja schon in dem Review drin, den Skyran gepostet hat. Ein paar Gedanken von mir dazu.
Cool, dass der Fokus am Anfang auf Bruce Wayne und nicht Batman liegt, denn da kann Affleck seine Interpretation gut zeigen. Bei den Nolan-Filmen (die ich großartig finde), erschien mir Batman immer der Protagonist zu sein und Bruce Wayne die Maske - hier ist es einmal erfrischen anders herum.
Wonder Woman war auch sehr authentisch, was mich positiv überraschte, weil ich sehr skeptisch ob des Castings war.
Jeremy Irons ist fast immer fantastisch und diese Interpration des Alfred passt wirklich gut zu ihm. Ich freue mich schon auf den Solo-Streifen mit ihm und Affleck, das wird sicher gut. Mit Argo hat Ben ja gezeigt, dass er Regie führen kann.
Lex Luthor war ... etwas anderes. Ich mag Jesse Eisenberg und er hat wirklich überzeugend gespielt, doch er erinnert mich zu sehr an den Joker. Das tolle an Lex Luthor in den Comics ist, dass er über sein technisches Genie auch eine Manipulationsfähigkeit besitzt, die ihn sogar einmal zum Präsidenten macht. Er hat häufig sehr gut durchdachte Motivationen und ist ein sehr interessanter Charakter, da er wie auch Superman (oder Batman) zwischen seinen Rollen wechselt: Lex Luthor, der Industrie Gigant, vs. Lex Luthor, das bösartige Genie. Das kommt mir alles zu kurz und seine Motviation macht einfach keinen Sinn. Ein Paradebeispiel wie man einen Bösewicht glaubwürdig und interessant gestaltet ist Wilson Fisk in Daredevil, der von Vincent D’Onofrio so perfekt gespielt wird, dass jede Szene ein genuss ist und man sich als Zuschauer häufig ertappt, für ihn zu "rooten."
Alle Charaktere bleiben merkwürdig flach, doch während das bei Superman normal ist und Batman und Wonder Woman zumindest kurze Einblicke geben, ist es bei Lex einfach eine merkwürdige Interpretation.
Mir scheint das Skript mehrfach überabreitet worden zu sein, so dass sich keine wirkliche Kohärenz einstellt, sondern Stückwerk übrig bleibt.
Die Einführung der Justice League war beispielsweise etwas müde und die Clips alle sehr "herbeigezogen".
Es wurden soviele Comic-Topics verwandt, das man den Überblick verliert. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen, evtl. mit einem Superman oder Batman Film vor dem Match-Up und das Finale auch zu einem späteren Zeitpunkt. Man merkt einfach, dass DC Panik hat, dass der Hype vorbei ist, bevor sie richtig Kohle gemacht haben. Schade, denn dadurch ist der Film überlaufen.
Dennoch macht der Film vieles richtig. Musik und Soundeffekte sind fantastisch, auch cineatisch ist es astrein gemacht mit gewaltigen Bildern, die fast 1:1 aus den Comics zu kommen scheinen. Die Action (obwohl schlecht motiviert) ist auf Top-Niveau inszeniert, Batmans Prügelorgien sind einfach richtig gut.
Alles in Allem war es wert den Film gesehen zu haben, nochmal werde ich ihn nicht im Kino sehen. Er macht in jedem Fall Freude, weil man erahnen kann was noch möglich ist und viele Interpretationen finde ich gut gelungen & passend besetzt.