In SWTOR fehlt leider eine Gruppierung, die es in anderen Quellen (Bücher, SW-Rollenspiel D20) gibt, die Macht-Adepten. Sie führen kein Lichtschwert, sondern meist Lanzen, Stäbe oder auch Vibroklingen. Manche zeigen sogar eine große Begabung im Umgang mit Raumschiffen und sind daher Piloten, die die begrenzten Macht-Fähigkeiten nutzen, ihre Raumschiffe besser steuern zu können, sei es in Raumkämpfen oder beim Erkunden neuer Territorien. Streng genommen wären alle Miraluka Macht-Adepten, da jeder eine gewisse Machtsensitivität besitzt, aber ihre Fähigkeiten zum großen Teil eben nur auf die Wahrnehmung begrenzt sind. Das Gros der Luka Sene würde ich dann als das Äquivalent zu den Macht-Adepten der anderen Spezies verstehen, eben etwas mehr machtbegabt als die Mehrheit, aber noch nicht soweit, dass sie Jedi werden könnten.
Zu einem gewissen Grad ist die Macht in der Star Wars Welt durchaus etwas Göttliches, die Jedi und die Sith, zwei gegensätzliche Religionen derselben Gottheit. Vieles spricht dafür, so die gern verwendeten Floskeln: "Möge die Macht mit Dir sein", "bei der Macht", "die Macht leitet mich/Dich", "der Wille der Macht". All dies sind Floskeln die in unseren Religionen in ähnlicher Form auch vor kommen: "Bei Gott", "der Wille Gottes", "Gott mit Dir" usw.. Auch die zentralen Anlauf- und Ausbildungszentren der Jedi (und auch der Sith), die als Tempel bezeichnet werde, sprechen für eine Art Religion.
Doch ich denke nicht, dass es mit Religionen wie dem Christentum, dem Islam oder dergleichen verglichen werden sollte. Es wird oft gerne der Buddhismus als Parallele für den Umgang mit der Macht hergenommen. Wobei der Buddhismus sowohl Religion (mit Göttern) also auch Philosophie (Lebensweg) sein kann und ich denke genau letzteres ist es, womit man die Macht am ehesten vergleichen kann. Die Macht ist in Star Wars doch weniger eine Gottheit, der man huldigt und die man anbetet, sondern eher ein Quell des Lebens, eine Art Schicksalsfaden, der in alles Leben eingesponnen ist. Ein sehr wichtiger Punkt ist dabei, dass jeder die Existenz der Macht anerkennt, weil sie einfach allgegenwärtig und präsent ist. Nicht nur Jedi und Sith verwenden die oben genannten Floskeln, auch Nicht-Machtbegabte nutzen sie.
Die beiden Götter der Miraluka verstehe ich weniger als zwei personifizierte Gottheiten, sondern eher als zwei Aspekte der "Gottheit" Macht. Soetwas gibt es im Cabalismus, in dem Satan kein eigenes Wesen ist, sondern einer von vielen Aspekten Gottes. Vielleicht ist für uns Abendländer der Begriff Gottheit hier zu sehr an ein Personifiziertes Überwesen gebunden.
Abschließend möchte ich betonen, dass ich mit meinem Post die Macht nicht vergöttlichen will, sondern dass sie und der Umgang mit ihr Parallelen zu Religionen hat. Sie ist mit Sicherheit keine Gottheit, die erzürnt werden kann, wenn man ihr nicht huldigt und nach ihren Geboten lebt, weshalb sicher kein Jedi beten wird.