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Samstag, 27. Februar 2016, 15:28

Nadila Lanaa 7 - Am Abgrund

Der Angriff der unbekannten Macht hatte die Republik wie auch das Imperium völlig überraschend getroffen und beide Kontrahenten bereits in den ersten Wochen in erhebliche Schwierigkeiten gebracht.
Nach den ersten mysteriösen Überfällen auf die Randsysteme war für einige Wochen Ruhe eingekehrt , eine trügerische Ruhe die die Aufmerksamkeit des Sith Imperium und der galaktischen Republik dazu veranlasste ihre Aufmerksamkeit wieder dem jeweils anderen zu widmen um Kriegsanstrengungen weiter zu verstärken.

Doch schon bald wurden Nachschubdepots und Werften auf beiden Seiten angegriffen und zerstört. Dieses mal jedoch war der Feind nicht subtil vor gegangen wie bei seinen ersten Überfällen , sondern griff ganz offen an.
Aufzeichnungen und direkte Übertragungen der Zielobjekte wiesen auf eine gewaltige Flotte hin die ihre technologische Überlegenheit völlig bewusst offen zur Schau stellte und den Eindruck erweckte praktisch überall gleichzeitig zuschlagen zu können.

Der verzweifelte Widerstand republikanischer oder imperialer Flotten wurde förmlich hinweg gefegt und lies in tobenden Schlachten zuweilen seltsame fragile Bündnisse entstehen in denen sich die zerstrittenen Kriegsparteien gegenseitig unterstützten sobald der neue Feind auftauchte.

Derartige Zusammenarbeit wurde von den Oberkommandos nur mit größtem Widerwillen geduldet, führte aber auch so gut wie nie zu nennenswerten Erfolgen und fand deshalb kaum Erwähnung in der Öffentlichkeit.

Kurz darauf ging der Feind dazu über sein Visier zu öffnen und sein Gesicht offen zu zeigen. Zwei Brüder aus dem wilden Raum Arkan und Teksen überrannten planetarische Verteidigungsstreitkräfte mit ihren Bodentruppen nahezu überall in der Galaxis.
Ihre Ziele waren stets militärische Infrastrukturen und Verbände , doch nahmen sie dabei auch den Tod von tausenden Zivilisten billigend in kauf.
Zur Verwunderung aller nahmen sie aber die eroberten Planeten nicht in Besitz sondern zogen kaum das eine Welt am Boden lag sofort weiter zur nächsten.

Bei diesen Bodenschlachten , die eine Größenordnung erreichten in welcher bisher nur selten gefochten wurde stieg die Zahl der Gefallenen Jedi wie auch Sith in kürzester Zeit ins dramatische.
Da Jedi wie auch Sith schon in den voran gegangen Jahren einen hohen Blutzoll hatten zahlen müssen gerieten beide Organisationen jetzt in ernsthafte Schwierigkeiten was den eigenen Nachschub an brauchbaren Kämpfern anging.

Dann kam der Tag an dem Thyton fiel.

Nach dem imperialen Angriff auf die Heimatwelt der Jedi hatte man die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt. Die geheime Position alleine gab keinen Schutz mehr und doch fühlte sich der Orden in einer trügerischen Sicherheit.

Mehr Kriegsschiffe und Jägerstaffeln sowie ein Netz aus Waffenplattformen und Minenfeldern umgaben den Orbit um die kleine Welt und erweckten den Eindruck einen Durchbruch hier nur unter aller größten Verlusten bewerkstelligen zu können.
Luftabwehrgeschütze und ein Netzwerk aus Deflektorschilden der neuesten Generation wären in der Lage jedes Schiff das es dennoch durch die Blockade schaffen würde abzuschießen bevor es Schaden anrichten könne.




Zusätzlich waren die Tempelwachen durch republikanische Kommandotruppen am Boden verstärkt wurden welche sich in den Bergen rund um den neuen Tempel eingegraben hatten.

Der Tempel fiel an einem Tag.

An diesem Tag hatte der Orden der Jedi den kritischen Wert der zu verkraftenden Verluste endgültig überschritten und begann ernsthafte Auflösungserscheinungen zu zeigen.
Mit knapper Not gelang es den Verantwortlichen des Tempel noch eine Evakuierung einzuleiten wie sie die Jedi seit dem Fall des alten Tempel auf Coruscant nicht mehr erlebt hatten.

Die Zahl der Gefallenen Ritter und Meister die sowohl die Schätze des Ordens verteidigten als auch den Rückzug der Jünglinge und Padawane deckten war so erschütternd das sie jedes machtsensitive Wesen in der Galaxis hatte spüren können.

Nadila und Monral waren zu einem geheimen Sammelpunkt beordert worden um eine Gruppe von sieben Jünglingen nach Cerea zu bringen wo sich eine ältere Ordensschwester um ihre Ausbildung und Sicherheit sorgen sollte.
Die Gruppe bestand ausschließlich aus Kindern kaum eines älter als 7 Jahre , und Nadila erinnerte sich wie sie einst am Boden eines Schiffes kauerte als der alte Tempel erstürmt wurde.

Damals hatte sie sich schuldig gefühlt noch nicht an der Seite ihrer großen Brüder und Schwestern kämpfen zu können sondern wie ein Stück Fracht ausgeflogen zu werden.
Die völlige Hilflosigkeit der damaligen Situation erzeugte eine Wut in ihr die sie nahezu betäubte und in den Wahnsinn zu treiben gedroht hatte.

Sie war damals ernsthaft besorgt ob aus ihr überhaupt noch eine Ritterin werden könne wenn so viele potentielle Meister ihr Leben lassen mussten.
Diese verstörten Emotionen nahm sie nun auch bei ihren kleinen Passagieren war , und während Monral Tunasi das Schiff durch den Hyperraum steuerte versuchte sie angestrengt die Gedanken der Kinder in eine andere Bahn zu lenken , ihnen etwas Hoffnung zu geben.

Alles hatte sich verändert. Stand sie heute da wo einst ihr Meister stand an dem Tag als er sie als Padawan annahm ?
Tarvin hatte nie über seine Sorgen und Nöte gesprochen und zu dieser Zeit schon gar nicht. Wie auch?
Er war ein Ritter der den Kodex für sich sehr streng auslegte und versuchte sich in allen belangen daran zu halten. Seine damalige unverrückbare Haltung bildete den Fels den sie brauchte um sich von dunklen Gedanken und Emotionen zu lösen .

Auch ihr Weg in den Ritterstand hatte auf Cerea begonnen , doch hatte sie die volle Aufmerksamkeit eines erfahrenen Meisters. Die Frischlinge die vor ihr auf dem hockten und ihr zu hörten als sie von ihren Abenteuern auf Cerea erzählte um sie auf das kommende vor zu bereiten erwartete eine alte Cereanerin , die mit so einer Bande vermutlich ziemlich überfordert war.

Für den Augenblick wirkte das Echo der traumatischen Ereignisse der letzten Tage in ihnen nach und hielt sie still und beinahe etwas Scheu , doch sobald sie sicher und geborgen fühlen würden wäre es sicherlich leichter einen Sack voll Sandflöhe zu hüten.
Nadila empfand bei dem Gedanken daran aufrichtiges Mitleid mit ihrer unbekannten älteren Ordensschwester.


Unsanft wurde sie bei ihrer Schilderung der Fauna und Flora des Zielplaneten unterbrochen als die Trägheitsdämpfer der Spirit mit an Arbeitsverweigerung grenzender Dynamik darauf hinwies das das Schiff den Hyperraum verlassen hatte.

So früh hatte die Twilek nicht damit gerechnet den Zielort zu erreichen und so forderte sie die Kleinen auf in der Kabine zu bleiben damit sie sich zur Brücke begeben konnte.

„Sind wir schon da ?“, fragte sie den Togruta als sie das Cockpit betrat etwas verwundert , und blickte aus dem Fenster in die gähnende Leere des Alls.

Monral versuchte sich an einem für ihn so typischen Lächeln , was ihm aber nur geringfügig gelang.
Er reckte sein Kinn um nach außen zu deuten als er die Antwort gab:“ Ich habe einen Notruf aufgefangen. Ein ziviler Frachter.“

Nadila legte skeptisch ihre Stirn in Falten :“ Hälst du es für klug darauf zu reagieren solange wir unsere Passagiere nicht in Sicherheit gebracht haben ?“

„Du weißt genau so gut wie ich das wir keine wirkliche Alternative dazu haben. Wir müssen auf einen Notruf reagieren , nur ein weiteres Signalfeuer abzusetzen würde denen nicht helfen.“

Sanft legte die Twilek ihrem Gefährten die Hand auf die Schulter und spähte weiter in die ewige Nacht des Alls.
„Wir sind hier irgendwo zwischen Nichts und kennne ich nicht. Die Sache hat einen seltsamen Beigeschmack .“

Nun gelang Monral sein Lächeln doch noch , es wurde sogar geradezu frech.
„Seit wann scheust du dich vor kleinen Abenteuern ?“

„Ich denke in erster Linie an die Kinder.Ich will sie so schnell es geht in Sicherheit bringen.“

„Die da draußen sind auch irgend Jemandens Kinder.“ erwiderte der Togruta nun wieder etwas ernster und die Twilek seufzte schwer. Sie wusste das er Recht hatte. Das man Jedem zur Hilfe eilen sollte der in einer verzweifelten Lage nach Hilfe suchte.
Unter normalen Umständen hätte sie nicht einmal daran gedacht vorbei zu fliegen , doch was war seit den letzten Wochen noch normal ?

Die alten Regeln begannen wie die vertrocknete Schuppen einer Echse vom Körper abzufallen um einer neuen Haut Platz zu schaffen. Eine Haut die dem gewachsenen Körper des Reptils besser passte.
Sie selber hatte den Prozess eingeleitet bevor die Galaxis begann völlig ins Chaos abzugleiten.
Nun ertappte sie sich dabei wie sie die veränderte Situation als eine Entschuldigung für ihr neues Denken gebrauchte.
War es wirklich so , oder hatte sie das kommende im Unterbewusstsein vorher wahr genommen und nur darauf reagiert ?
Gleich einer Raupe die sich in ihrem Lebenszyklus an einem bestimmten Punkt verpuppte um als etwas neues wieder geboren zu werden.
Wenn es so sein sollte , was würde aus ihr werden ? In was würde sie sich verwandeln ?





„Da drüben ist es. Ich würde sagen der Pilot hatte wirklich Pech.“

Monral Tunasi riss Nadila aus ihren Gedanken und deutete auf das Wrack eines kleinen Frachtschiffs das hilflos vor ihnen im All trieb. Die Energiesysteme schienen völlig ausgefallen zu sein und an der Unterseite hatte sich eine Rettungskapsel verhakt. Eingeklemmt und ohne Aussicht sich vom Schiffswrack lösen zu können saß die Besatzung des Frachters in einer wirklich misslichen Lage.

„Versuchen wir sie raus zu ziehen.“,schlug der Togruta vor und brachte die Spirit vorsichtig näher heran. Mit der Macht würden sie den seit bereits geraumer Zeit ausgefallenen Traktorstrahl ihres Schiffs vortrefflich ersetzen können.
Etwas vorwurfsvoll sah Nadila zu ihrem Partner : „Wann war die Spirit eigentlich das letzte mal zur Wartung in den Docks ?“

„Sei nicht so streng mit ihr , bisher hat sie uns noch überall hin gebracht wo wir hin wollten. Die kleinen Macken nennt man Charakter.“ gab er zur Antwort und erhob sich aus seinem Sessel um sich auf die Rettungskapsel zu konzentrieren.

„Etwas weniger Charakter und etwas mehr funktionierende Technik würden sich beruhigend auf mich auswirken.“ brummte sie und tat es ihm gleich.

Langsam streckten sie in einer fließenden Bewegung ihre Arme aus. Ihre Gedanken glitten durch das Cockpit hinaus in die Leere wo sie sich an der kleinen Kapsel fest machten und eine Verbindung gleich einer energetischen Brücke schufen.
Sie spürten die kalte Außenhaut , das Vibrieren der Lebenserhaltungssysteme und eine Lebensform im Inneren.
Vorsichtig umschlossen ihre Gedanken die Kapsel wie in einer Blase an der sie nun gemeinsam zu ziehen begannen. Sie spürten den Ruck den sie verursachten , dann auch den Widerstand der das Objekt festhielt um es auf keinen Fall Preis zu geben.

Dann ein starker Ruck der ihnen fast das Gefühl gab das es ihr eigenes Schiff war welches sich bewegt hätte. Das war unerwartet und brachte die beiden Jedi für einen Moment aus der Konzentration.
Verwundert öffneten sie ihre Augen ,als der nächste Ruck die Spirit durchschüttelte die Trägheitsdämpfer und Masseneutralisatoren konnten die Stöße nicht kompensieren so das Monral das Gleichgewicht verlor und auf die erheblich kleinere Twilek stürzte um sie ebenfalls aus dem Stand zu Boden zu reißen.
.
„Was ist das ?“, presste Nadila hervor und versuchte sich von der Last des auf ihr liegenden Monral zu befreien.

„Piraten !“, knirschte er verächtlich als er aus dem Fenster heraus Blickte und die Unterseite eines großen unbekannten Schiffs erblickte das sich unheilvoll über das ihre schob und dessen Fangstrahl die Spirit unerbittlich näher zu sich heran zog.
So schnell er konnte rappelte sich der Togruta auf und warf sich in seinen Sitz. Seine Hände rasten geradezu über die Tastaturen.

„Was soll ich tun ?“,keuchte Nadila gehetzt und stierte sorgenvoll aus dem Fenster wo sich der stählerne Leib des fremden Schiffs immer weiter an nährte.
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Deikan (28.02.2016)

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Samstag, 27. Februar 2016, 15:28

„Versteck dich mit den Kindern in den Wartungsschächten! Zwischen dem Maschinenraum und dem kleinen Frachtraum befindet sich eine kleine Kammer hinter einer Abdeckplatte. Das wird sicher sehr eng für euch alle da drinnen aber die Wärmestrahlung des Reaktors sollte euch für Wärmescanns unsichtbar machen.“

„Und du ?“ , in ihrer Stimme überschlugen sich Sorge und Unwillen ihn in dieser Situation alleine zu lassen, auch wenn sie instinktiv wusste das es die einzig richtige Entscheidung war.

„Wenn die keinen Piloten finden werden sie das Schiff auf den Kopf stellen bis sie uns alle haben. Tu jetzt was ich dir sage ! Ich werde sie schon davon überzeugen das ich alleine an Bord war.“

„Wenn wir fliehen hol ich dich raus. Ich lasse dich nicht zurück!“, versicherte sie.

„Geh jetzt !“

Nadila zwang sich die ersten Schritte zu tun , weg von Monral. Ihn in dieser Lage alleine zu lassen widerstrebte ihr bis in die letzte Faser ihres Körpers.
Was war nur los mit ihr ?
Das Leben der Jünglinge war in Gefahr. Ihr Auftrag sie sicher nach Cerea zu eskortieren stand auf dem Spiel und dennoch sorgte sie sich mehr um den Mann den sie so sehr liebte.
Einzig ihr Verstand und ihr jahrelanges Training gaben ihr die Kraft gegen ihr Herz zu entscheiden und ihrem Geliebten in der Stunde höchster Not den Rücken zu kehren.

Mit jedem Schritt mit dem sie sich von ihm entfernte nahmen die Sorgen ihn zu verlieren und das Gefühl daran die Schuld zu tragen in fast unerträglichem Ausmaß zu. Drückten sie ihre Schultern mit der Last der Galaxis zu Boden und umschlangen ihre Beine mit bleiernen Griff.
Ihre Wahrnehmung intensivierte sich , die Zeit verlangsamte sich.

Eines der Kinder hatte die Kabine verlassen und taumelte Nadila entgegen . Das ruckhafte Aufbäumen des Antriebs der Spirit der versuchte die Umklammerung zu durchbrechen und frei zu kommen , brachten die kleine Mirialanerin völlig aus dem Gleichgewicht , so das sie geradezu unbeholfen auf die Twilek zustolperte.
Im Gesicht des Mädchens stand die nackte Angst geschrieben. Sie spürte eine Gefahr die sich auf sie und ihre Gefährten herab senkte wie ein schwarzes Tuch das drohte sie einzuhüllen und letztlich vielleicht vollständig verschwinden zu lassen.

Dann kam die Schwärze.





Nadila war kalt. Der Untergrund auf dem sie lag schmerzte unangenehm und wurde nur noch von dem Druck in ihrem Schädel übertroffen der sich bis in die Spitzen ihrer Lekku ausdehnte und ihr das Gefühl vermittelte das der Inhalt ihres Kopfes sich entschlossen hätte ein neues Gefäß zu suchen.
Sie öffnete ihre Augen und nahm noch etwas verschwommen die kalten sterilen Bodenplatten war.
Als sie versuchte sich auf zu setzen wurde sie fast von einem ungeheuren Schwindel übermannt. Nur die Wand hinter sich bewahrte sie davor sofort wieder umzukippen. An ihr drückte sie sich vorsichtig auf, bis sie eine sitzende Position eingenommen hatte.


Ihre Hände waren gefesselt. Dicke metallene Fesseln mit Magnetverschlüssen.Diese Fesseln beeinträchtigten sie.

Schon der erste Versuch sie mit Hilfe der Macht zu lösen scheiterten ohne auch nur die Spur eines Erfolgs. Machtfesseln !
Sie hatte schon von dieser Art Technologie gehört aber sie noch nie begutachten geschweige denn an sich selbst spüren können.Bisher ging sie davon aus das es sich bei dieser Technologie um etwas theoretisches handelte , das es nicht wirklich gab.

Ihr Blick wurde langsam schärfer. Sie versuchte ihre Umgebung zu erfassen die in einem dämmrigen Licht bedrohlich schlummerte.

„Geht es dir gut ?“, hörte sie eine ihr vertraute Stimme sanft fragen.

Nadila sah zur Seite. Monral stand innerhalb einer kleinen am Boden durch Linien eingegrenzten Zone nur knapp einen Meter von sich entfernt. Auch er hatte die Machtfesseln um seine Handgelenke und schien nicht fähig auf sie zu zu kommen .
Sie konnte es an seinen Augen erkennen das ihn etwas zurück hielt.

Ihre Augen erfassten den Rest des Raumes. Sie waren nicht allein. Ihnen gegenüber hingen zwei weitere Personen . Ihre Machtfesseln schienen an Magnetsicherungen der Wand fest gemacht zu sein, was ihnen etwas würdeloses verlieh.
Bei genauerer Betrachtung erkannte sie das es sich um eine weibliche Reinblütige und einen männlichen Menschen handelte.
Trotz ihrer wenig komfortablen Lage belauerten sie die Jedi auf der anderen Seite des Raumes still und mit ihren Blicken ohne auch nur eine einzige menschliche Regung zu zeigen.

Am Kopf der Zelle lümmelte sich eine schwarzhaarige Menschenfrau deren helle Pupillen ihren übermäßigen Spice Verbrauch verrieten.
Sie trug keine Fesseln und befand sich auch nicht innerhalb eines Kraftfelds. Tatsächlich sah es so aus als könne sie sich frei im Raum bewegen wenn sie es wollte.
Ihr Blick wanderte von einem der Gefangenen zum anderen und war so Vorwurfsvoll das man sich fragen mochte ob sie ihren Mitgefangenen die Schuld an ihrer Lage gab.

„Wo sind die Kinder Mon ?“, krächzte die Jedi und räusperte sich sofort. Ihre trockene Kehle verfremdete ihre Stimme unvorteilhaft.

„Ich weiß es nicht. Ich bin wie du hier drinnen aufgewacht.Da sie uns aber nicht umgebracht haben gehe ich davon aus das sie wie wir inhaftiert wurden.“ Seine Stimme war gedämpft. Fast als würde er vermeiden wollen das ihnen jemand zu hört, was in ihrer Lage natürlich ein vergebliches Unterfangen darstellte.

Die Schwarzhaarige erhob sich langsam vom Boden und schritt sehr langsam auf die Jedi zu um sie genauer zu begutachten.
„Es ist einfach unfassbar wie ihr Jedi es immer wieder schafft mich in Schwierigkeiten zu bringen.“
bemerkte sie und funkelte Nadila prüfend an.

Der Mensch an der Wand begann breit zu grinsen und spottete :“Sieh mal einer an, es hat in seiner Spice umnebelten Birne genug klaren Verstand um die Ursachen unserer Probleme zu analysieren.“



„Halt die Klappe Barax !“ knurrte die Reinblütige ihren Gefährten an und rollte kurz genervt mit ihren stechend gelben Augen.


„Genau halt die klappe Barax !“ , pflichtete die Schwarzhaarige bei, doch musste man nicht machtsensitiv sein um zu spüren das ihr ihre Bemerkung Unbehagen bereitete kaum das sie ihren Mund verlassen hatte. Gespielt selbstsicher wandte sie sich von den Sith ab und den Jedi wieder zu.

„Wenigstens habt ihr versucht mich zu retten , ich schätze dafür Schulde ich euch was.“,sagte sie und sah Nadila und Monral wieder an als würde sie nach etwas an ihnen suchen. Nach kurzem überlegen fügte sie hinzu :“ Andererseits hatte ich es in meiner Rettungskapsel sehr gemütlich und ihr habt unsere neuen Gastgeber mitgebracht. Ich schätze also wir sind Quitt.“

„Weiß einer von Euch wer unsere Gastgeber sind und wohin sie uns bringen ?“ fragte Tunasi.

Die Reinblütige legte ihren Kopf langsam schief. Selbst in ihrem Zustand strahlte sie die Bedrohlichkeit eines Raubtieres aus.
„Es sind Zakuul. Wo sie uns hinbringen wollen weiß ich nicht , aber ihre Entscheidung uns nicht gleich umgebracht zu haben wird ihnen noch Leid tun.“

„Demnach habt ihr heute also noch etwas vor ?“ antwortete Monral und kam nicht umhin etwas zu schmunzeln da die Situation der Sith offensichtlich noch etwas unvorteilhafter war als seine eigene.

„Spotte nicht Jedi ! Lord Lekta kann das ganze Schiff der Zakuul in Stücke reißen jetzt wo wir im Inneren sind. Die dunkle Seite verleiht ihr die Macht dazu.“ knurrte der Mann neben der Sith die wiederrum auf dessen Bemerkung erneut mit den Augen rollte. Offensichtlich betrachtete sie ihren Gefährten als eine größere Zumutung als ihre Fesseln.

„Ich habe jedenfalls nicht vor hier drinnen zu sitzen und zu meditieren bis wir an unserem Zielort angekommen sind. Solange wir noch unterwegs sind haben wir bessere Chancen zu entkommen als von dort wo auch immer die Reise hin gehen soll.“

Monral kam nicht umhin zuzugeben das die Sith in ihrer Überlegung Recht hatte. Außerdem mussten sie die Jünglinge irgendwie wieder an sich bringen und hier raus schaffen.

„Ich schlage einen Waffenstillstand vor um unsere derzeitige Lage gemeinsam zu unseren Gunsten zu verbessern.“ schlug Tunasi vor und blickte erwartungsvoll rüber zu der Reinblütigen , die ohne sichtbare Begeisterung langsam nickend zustimmte.

„Na dann sind wir ja schon einen ganzen Schritt weiter. Zwei Sith und zwei Jedi arbeiten mit mir zusammen gegen die Zakuul. Der Tag kann nicht mehr besser werden. Ich werde sterben!“ nuschelte die Schwarzhaarige mit einem resignierend Tonfall.

Der männliche Sith der die Frau offensichtlich völlig verachtete brummte lauernd :“ Aus welchem Grund sollten wir etwas wie dich in unsere Pläne integrieren ? Du bist nicht wertvoller als ein Insekt.“

Nun lächelte die Frau unerwartet und selbstsicher :“ Ein Insekt das einiges zu bieten hat.Im Gegensatz zu euch allen kann ich mich nämlich frei bewegen und habe gewisse Fähigkeiten auf die ihr nicht wirklich verzichten könnt.“


„Und die wären ?“ fragte Barax fast gelangweilt. Nadila kam nicht umhin darüber zu staunen wie man mit Machtfesseln an den Händen angepinnt an eine Zellenwand noch derartig arrogant wirken konnte.

Die Frau fummelte am Schafft ihres Stiefels herum und zog schließlich zwei dünne Drähte hervor die sie provokativ und sehr geschickt in ihrer Hand tanzen lies.

Tunasi realisierte zuerst was sie vor hatte.
„Könnt ihr unsere Fesseln entriegeln ?“

„Das kann ich und das werde ich , aber vorher müssen wir noch die Einzelheiten unseres kleinen Abkommens aushandeln , immerhin verliert meine Position an Wert sobald ihr frei seit eh“

„Ich werde dich wie einen Wurm zerquetschen du wertloses kleines Stück Pudu !“ fauchte der männliche Sith bedrohlich.

Lord Lekta blickte die Frau ungerührt an. Ihre Mimik verriet nicht die Spur irgend einer Emotion.
Vermutlich kreisten ihre Gedanken darum wem sie zuerst die Haut abziehen würde sobald sie hier raus war.

„Das ist nicht unbedingt sehr hilfreich Sith.“ , sagte Nadila belehrend und erhob sich vom Boden um etwas kräftiger zu wirken.

„ Ich will mit wenn wir abhauen, Ich will die Rechte an allen Schiffen die wir vielleicht stehlen werden , und ich will das der da mir nichts tun wird, egal was passiert.!“ , entschlossen deutete sie auf den immer noch an der Wand hängenden Barax dessen Augen vor Verachtung geradezu über zu laufen schienen.

Die beiden Jedi und die Reinblütige nickten zustimmend , während der Sith die Frau mit seinen Blicken geradezu zu vernichten suchte.
Zufrieden über das Arrangement nickte die Frau und ging auf den Begleiter der weiblichen Sith zu um ihm aus der Bewegung heraus und ohne mit nur einer Wimper zu zucken schwungvoll ihr Knie in den Schritt zu rammen.

„Entschuldigt diese Respektlosigkeit dunkler Lord ,aber mein Name ist nicht Pudu, Wurm oder Insekt. Ich heiße Carella , und ihr tätet gut daran nicht auf Rache zu sinnen, denn ich kann euch nicht nur aus eurer misslichen Lage befreien , sondern ich weiß auch wie man die Zugangskonsolen der Zakuul knackt.
Ohne mich wird eure Flucht also sehr wahrscheinlich schnell zu Ende sein.“ schnurrte die Frau fast genüsslich und löste eine kleine Bodenplatte unter ihren Stiefeln die einige Kabel abgedeckt hatte.

„Woher wusstet ihr wo man die Platte lösen kann ? ,fragte Nadila erstaunt.

„Ihr Jedi und Sith seit so sehr an eure übermenschlichen Fähigkeiten gewohnt das ihr eure anderen Sinne verkommen lasst. In der Zeit in der ihr versucht habt mit euren Fesseln und Begrenzungsfeldern klar zu kommen , habe ich unsere Umgebung studiert. Die Platte hier hat Kratzer die nicht an den Stellen abschließen wie die an ihren Nachbarplatten. Sie wurde also bereits entfernt und anders wieder eingesetzt.“ Carella lächelte und lockerte eines der Kabel. Außer einem leisen tiefen Brummton geschah nichts. Die Frau erhob sich und trat Tunasi leicht vor sein Schienenbein.Was dieser mit einem überraschten „hey“ quittierte.


„Die Kraftfelder sind aus.Wenn ich die Handschellen deaktiviert habe musst du sie weiter zusammen halten Jedi. Ich vermute das sie an ein Signalgeber gekoppelt sind der beim öffnen auslöst.“

Monral Tunasi nickte verstehend und sah kurz zu den anderen , die dem treiben gebannt zusahen.
Nach einigem Gefummel an der elektronischen Magnetsicherung der Fessel sprang die rote Kontrollleuchte auf grün.

„Das war einfacher als ich dachte !“, stellte Carella selbstzufrieden fest. Die kleine Geschicklichkeitsübung schien ihr sogar Spaß zu machen.
Nach dem sie auch Nadila und Lekta entriegelt hatte trat sie an den Sith heran der mit dem Tritt in seinen Schritt sicher noch nicht abgeschlossen hatte.

Verunsichert sah sie die Reinblütige an , die nun ihrerseits mit schnurrendem Ton sprach , allerdings mit dem Schnurren einer Katze die kurz davor war ihre Beute zu verschlingen..
„Du hast mein Wort. Er wird es nicht wagen dir etwas zu tun solange wir mit unserer Flucht beschäftigt sind. Was er allerdings tut wenn wir diesem Ort den Rücken gekehrt haben überlasse ich seiner ziemlich begrenzten Kreativität.“

Es kostete Carella einen kleinen Moment sich dazu zu überwinden dem Wort der Rothäutigen zu vertrauen und ihren Gefährten zu befreien , doch war ein wütender Sith mehr in ihrer Lage vielleicht ein Trumpf auf den man besser nicht verzichtete.

„Was jetzt ?“ , fragte Nadila und sah zur Panzertür.

Die Schwarzhaarige lächelte : „ Ich mache Theater bis sie kommen um nachzusehen.“

„Denkst du wirklich die haben keine Kamera die ihnen das öffnen der Türe erspart ? Wir reißen sie raus und suchen den Kontrollraum für die Haftsektion.“ widersprach Lekta und lies ihren Kopf zwischen den Schultern kreisen um sich etwas zu lockern.

„Das würde den Alarm auslösen. Die hätten die Gänge verriegelt und mit Gas geflutet bevor wir auch nur fünf Schritte aus unserer Zelle gemacht hätten. Wenn sie die Türe öffnen muss es schnell gehen. Ich vermute wir haben weniger als zwei Minuten bis sie den Braten riechen.“, ergänzte Tunasi erläuternd.

„Wenn Carella etwas Theater darbieten möchte sollten wir für eine passende Show sorgen. Ich hebe sie etwas über den Boden und sie wird sich röchelnd und schreiend an die Kehle fassen , als hätte ich sie in einem Würgegriff.“ , schlug Nadila vor. Lekta stutzte einen Augenblick bevor sie einwarf das es vielleicht glaubhafter aussehen würde wenn sie das Machtwürgen vortäuschen würde.

Die schwarzhaarige überlegte nicht lange und gab der Twilek den Vortritt.

Nadila trat aus ihrem deaktiviertem Kraftfeld heraus und lies ihre Fesseln klangvoll zu Boden gleiten bevor sie Carella in der Macht gut einen halben Meter über den Zellenboden hob um ihr mit einem Zwinkern das Startsignal für ihre Vorstellung zu geben.

Schlagartig begann die Frau zu zetern und zu schreien. Sie gestikulierte , röchelte und würgte in einem Ausmaß das selbst die Jedi für einige Sekunden nicht sicher war ob sie vielleicht doch von einem der Sith zusätzlich gewürgt wurde , nur um sicher zu gehen das es glaubhaft genug wirkte.
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Deikan (28.02.2016)

3

Samstag, 27. Februar 2016, 15:29

Der Togruta kam nicht umhin die Vorstellung mit einer ungläubig hochgezogenen Augenbraue zu bewundern.
Carella strampelte mit den Beinen, bettelte und flehte , schrie um Hilfe und verwünschte die Jedi im gleichen Masse wie sie ihr ewigen Gehorsam und unermessliche Reichtümer versprach , und nach einer endlosen Minute zischte die Verriegelung der Zellentür und gab den Weg für einen Zakuulritter und drei Sprungdroiden frei die mit zackigen Schritten den kleinen Raum betraten.

Noch bevor sie Nadila von der Menschenfrau trennen konnten warfen die drei anderen ihre Machtfesseln ab und schleuderten die Blechkameraden mit wuchtigen Machtstößen gegen den unglücklichen Zakuul dessen Rüstung ihn zwar sicherlich vor ernsteren Verletzungen bewahrte , jedoch nicht von dem technischen KO der den Kollisionen unmittelbar folgte.

„Zeit zu gehen!“ , sagte Lord Lekta und sprang in den Gang hinaus, gefolgt von ihrem Getreuen der sich noch in der Bewegung nach draußen die Waffe des Zakuulwächters aneignete.
Carella fingerte wieselflink die Zugangskarte vom Gürtel der Gefängniswache schnappte sich eines der Gewehre mit denen die Droiden ausgerüstet waren und setzte den Sith so schnell sie ihre Füße tragen konnten nach , gefolgt von den beiden Jedi die sich kaum das sie im Gang standen zuerst versuchten einen Überblick zu verschaffen.

Die Inhaftierungsebene schien kleiner als erwartet . Insgesamt befanden sich nur sechs Zellen auf jeder Seite des schmalen hell erleuchteten Korridors , an dessen Ende zwei Humanoide Wachen vor einer Konsole saßen und verwundert auf die Gruppe starrte die sich ihnen schnell näherte.
Noch bevor eine der Wachen auf den Alarm drücken konnte hatte Barax die Distanz mit einem eindrucksvollen Sprung überwunden und die beiden Unglücklichen ausgeschaltet.

Carella stürzte sich sofort auf das Terminal und schob ihre erbeutete Zugangskarte in die Lesevorrichtung. Ihr Kopf verschwand zeitweise geradezu in dem Monitor vor ihrer Nase als sie versuchte die aufgerufenen Daten zu entziffern.

„Alles gut , die haben nichts bemerkt. Hier ist noch eine Zelle mit drei Trandoshanern und eine mit zwei Rodianern besetzt. Es gibt weitere Haftsektionen über das ganze Schiff verteilt. Eine Zelle mit sieben Kindern befindet sich in der Nähe der Kommunikationsphalanx im oberen Teil des Schiffs.“
Ihre Hände glitten geschickt über die Tastaturen des Terminals und auf dem Monitor erschienen Lagepläne des Raumschiffs in dessen Eingeweiden sie offensichtlich fest saßen.

„Da müssen wir hin!“ platzte es aus Nadila heraus und ihr Ton lies keinen Widerspruch zu.

„Das wird nicht einfach Jedi , wir sollten lieber zusehen das wir schnell die Hangars erreichen und uns einen Untersatz besorgen der uns hier raus bringt.“ erwiderte Carella und legte einige kleine Schalter um die die Zellentüren der übrigen Gefangenen zu entriegeln.

„Barax und ich gehen in den Maschinenraum und fahren ihren Sprungantrieb manuell runter. Das wird sie hindern uns zu verfolgen. Unser vorlautes Schmuckstück nimmt sich die anderen Gefangenen und sichert uns eine Abfluggelegenheit. Die Jedi versuchen zu befreien wen auch immer sie wollen und es wäre hilfreich wenn dabei etwas Chaos entstehen würde. Ich will so schnell wie möglich weg hier !“

„Klingt nach einem Plan.“ stimmte Monral zu und bewegte sich zum Ausgang , während die Schwarzhaarige ein : „Dann mal los!“ hören lies.




Die Gruppe teilte sich auf. Bisher hatte offensichtlich noch niemand bemerkt das sie auf der Flucht waren. Ein Umstand der ihnen mehr als gelegen kam.
So schnell es ihnen möglich war rannten die beiden Jedi durch die langen und für ein Schiff dieser Größe ungewohnt schmalen Gänge zu den Turboliften.

Die Twilek kämpfte noch immer etwas mit den Nachwirkungen ihrer Ohnmacht. Mit der kleinen Showeinlange und der nun an den Tag gelegten Eile schlich sich immer wieder aufs neue ein leichtes Schwindelgefühl in ihre Wahrnehmung und drohte sie zeitweise ins Torkeln zu bringen.

Kaum das sie einen der Lifte betreten hatten schrillte das Alarmsignal los. Ihr Vorteil war aufgebraucht , ab jetzt begann die Jagd.

„Ich hoffe wir finden den Inhaftierungsblock auf Anhieb. Ich habe keine Ahnung wie ich den Lageplan erneut aufrufen könnte.“

„Kommt es dir nicht seltsam vor das diese Carella genau wusste was zu tun ist Mon ? Sie war nicht gefesselt , wusste wie man die Kraftfelder deaktiviert , die Machtfesseln und wie sie die Daten die wir brauchten aus dem Terminal holt .“ Der Blick der Twilek spiegelte ihr Misstrauen wieder.

„Außerdem war sie laut ihrer Aussage diejenige welche den Notruf abgesetzt hat. Ich verstehe dein Misstrauen , aber für den Augenblick haben wir nicht viele Alternativen als den anderen zu vertrauen. Uns rein zu legen macht für mich für keinen Sinn , immerhin saßen wir bereits in einer Falle.“

Seine Worte wirkten in einem geringen Maße beruhigend auf Nadila , und als er ihr sanft mit der Hand über die Wange strich verflogen ihre düsteren Gedanken für einen Moment vollständig.
Gerade als sie sich an ihn lehnen wollte , um ihm , wenn auch nur für den Bruchteil eines Augenblickes so nah sein zu können das die Gegenwart ausgesperrt worden wäre , ruckte der Lift sanft und seine Türen glitten zur Seite.

„Na wunderbar !“ , knirschte der Togruta und sah sich einem Dutzend Sprungdroiden gegenüber die mit den Waffen im Anschlag bereits auf sie gewartet hatten.

Wie auf einen Stummen Befehl hin reagierten die Jedi völlig synchron und lösten eine regelrechte Druckwelle vor sich aus welche die Gruppe Droiden zurück warf und völlig durcheinander wirbelte.

Funken stoben , Einzelteile der Außenhüllen flogen durch die Luft und krachten zu Boden.
Die eben noch einschüchternd wirkende Blockade aus bewaffneten Kampfdroiden hatte sich in einen bemitleidenswerten Schrotthaufen verwandelt aus dem vereinzelt noch die surrende Töne sterbender Servos heraus drangen

„Weiter!“ keuchte Nadila etwas aus der Puste gekommen. Monral setzte sich an die Spitze und rannte los.
Nach dem was er auf dem Lageplan hatte sehen können musste ihr Ziel nicht weit vom Lift entfernt sein. Tatsächlich ähnelte dieser Gang sogar dem auf der Ebene von der sie selbst geflohen waren auf eine seltsam irritierende Art.
Es waren winzige Nuancen die ihm die Sicherheit gaben das Deck von dem sie aus aufgebrochen waren , überhaupt verlassen zu haben.




Vor ihnen tauchte die Tür zum Zellentrakt auf . Zwei Zakuul versperrten den Weg mit ihren Stangenschwertern.

„Im Namen des Imperators , ergebt euch oder sterbt !“ schallte ihnen die feste Stimme von einem der Männer entgegen, die durch das Helmmikrofon etwas leicht künstliches erhielt , aber keinen Zweifel daran aufkommen ließ das sie es ernst meinten.

Noch bevor sich Tunasi abwehrbereit aufbauen konnte drängte sich Nadila neben ihn und fokusierte die Beiden Wachen mit verengten Augenschlitzen. Konzentriert hob sie ihre Hand und sprach beinahe mit hypnotischer Stimme :“Ihr wollt uns nicht aufhalten ! Ihr wollt euren Vorgesetzten melden das die Jedi auf dem Weg zur Brücke sind !“

Die Zakuul stoppten für einen Moment und sahen sich schweigend an.
Auch Monral Tunasi hob skeptisch eine Augenbraue und musterte seine Gefährtin als hätte sie etwas auf den Kopf bekommen , noch bevor er etwas darauf zu sagen wusste gingen die Zakuulritter schon zum Angriff über.

Nadila wurde zurück gestoßen . In einer fließenden Bewegung wich der stattliche Togruta der Attacke in einer von ihm kaum zu erwartenden Eleganz aus , ergriff eine der langen Waffen und entriss sie seinem Angreifer so schnell das dieser völlig überrumpelt und entwaffnet auf die Twilek zu stolperte.

Der Jedi wurde augenblicklich klar das sie der Wucht des Zakuul weder ausweichen noch etwas entgegen zu setzen hatte sollte es zu einem Zusammenstoß kommen .
Sie erfasste das menschliche Geschoss das kurz davor war mit ihr zusammen zu prallen mit der Macht , bog sich durch und warf ihn über sich hinweg. Durch die zusätzliche Beschleunigung krachte die unglückseelige Wache mit voller Wucht in die Abdeckplatten der Wand und verlor das Bewusstsein.

Sein Kamerad der bei dem Angriff ebenfalls an Monral vorbei gerast war befand sich nun zwischen den Jedi , von denen zumindest einer jetzt ebenfalls bewaffnet war.
Sich seiner ungünstigen Lage im klaren wartete er nicht lange ab , sondern ging erneut zum Angriff über.
Mit schnellen zielgerichteten Stößen versuchte er den Togruta immer wieder am Kopf zu treffen , doch dieser parierte dessen Angriffe geschickt und wich dabei Stück um Stück zurück um die Tür des Zellentrakts.zu erreichen.

Nadila erkannte ihre Chance. Sie griff mit Hilfe der Macht nach den Beinen des Zakuul und zog ihm diese hinterrücks weg . Das lies ihn plump wie einen Holzklotz zu Boden stürzen. Fast zeitgleich trat sie mit allem was sie noch an Energie hatte einen gewaltigen Satz nach vorne an , raste an den beiden sich im Kampf befindlichen Männern vorbei auf die Tür zu , die sich gerade noch ausreichend schnell öffnete was ihr einen unsanften Aufprall ersparte.

Zwei Sprungdroiden versperrten ihr den Weg ! Noch bevor sie das Feuer eröffnen konnten hatte sie die Twilek erfasst und kraftvoll und laut scheppernd aufeinander prallen lassen. Von ihnen ging bis auf weiteres keine Gefahr mehr aus.
Hastig sah sie sich um. Die Zellen lagen direkt vor ihr. Sie konzentrierte sich. Es musste ihr möglich sein die Kinder zu spüren.




„Seit wann lernt man es dem Gegner von hinten die Beine weg zu ziehen ? Für eine Jedi war das unerwartet innovativ . Nicht fair oder elegant , aber innovativ.“ ,unterbrach sie Monral und machte einen Schritt auf das Kontrollterminal zu um eine Zugangskarte hinein zu schieben und die Zellentüren zu entriegeln.
„Ihr Vorbesitzer hat keine Verwendung mehr dafür.“ fuhr er lächelnd fort und Zwinkerte Nadila zu.

Gerade als sich die Jedi in den kleinen Gang bewegen wollte um die Zellen zu kontrollieren blinzelte ihr ein kleiner Zabrakjunge vorsichtig entgegen.
„Jedi Lanaa !“ , rief er erfreut aus und gab den anderen Jünglingen ein Zeichen ihm zu folgen.

Mit einem Gefühl fast überwältigender Erleichterung stellten die Jedi fest das alle Kinder wohl auf waren. Man hatte ihnen sogar die Machtfesseln erspart obgleich sie sich bestimmt sicher waren das man das man es mit Sensitiven zu tun hatte.

Aus den anderen Zellen traten mehrere Männer und Frauen in imperialen und republikanischen Uniformen. Insgesamt ganze neun Personen. Sie erkannten die Lage sofort und ihre militärische Ausbildung lies sie sich um die Jedi versammeln um deren Befehle erwarten. Hier musste nichts erklärt werden , allen war klar das ihnen kaum Zeit blieb um von hier zu verschwinden.

„Nadila nimm die Jünglinge und drei der Leute hier und bring sie zum Hangardeck ! Ich habe noch eine Idee die ich umsetzen will und komme mit dem Rest nach sobald wir fertig sind.“

„Was hast du vor ?“ fragte sie überrascht.

„Direkt über uns ist die Kommunikationsanlage des Schiffes. Ich setze einen Hilferuf ab und zerstöre sie danach. Wenn die Sith den Sprungantrieb sabotiert haben sitzen unsere Freunde hier nach unserer Flucht nicht nur fest sondern können uns auch nichts hinterher schicken.“
Er wandte sich den Soldaten zu :“ am Ende des Ganges liegen Gewehre, bewaffnet euch und teilt euch dann auf. Wir haben es eilig.!“

„Ihr habt den Mann gehört ! Los bewegt eure eingerosteten Hintern hier raus und tut was er gesagt hat !“, bellte ein auffallend großer und mit reichlich Muskeln bepackter Imperialer der es wohl gewohnt war Soldaten zu scheuchen.

Nadila bemerkte beinahe beiläufig wie die republikanischen Soldaten auf den Mann nahezu völlig automatisch reagierten und wie dieser ohne zu zögern Monrals Anweisungen versuchte umzusetzen.
Unter anderen Bedingungen hätte man vermutlich auf ein und der selben Seite stehen können , doch war das was hätte sein können nie eingetreten und nur die jetzige Notlage schuf diese völlig absurde Allianz zwischen Sith , Jedi und an sich verfeindeten Soldaten.

Dieser bisher unbekannte Feind hatte innerhalb von Wochen etwas geschafft was den besten Diplomaten der Galaxis bisher nicht gelungen war. Eine Kooperation zwischen der hellen und der dunklen Seite. Zwischen der Republik und dem Imperium.
Die schiere Angst die die Zakuul aufgrund ihrer Überlegenheit ausgelöst hatten setzte eine Energie frei von der Nadila in den letzten Jahren zeitweise dachte das es sie vermutlich gar nicht geben würde.






„Los Kinder ,bleibt dicht zusammen und lauft den Soldaten nach ! Jedi Tunasi und ich sind direkt hinter euch !“, trieb Nadila die Jünglinge mit motivierenden Tonfall an , und schob die kleine Mirialanerin die fest die Hand eines Menschenmädchens umklammert hielt vorsichtig Richtung Ausgang.

Völlig verängstigt traten die Kinder auf den Gang hinaus und zwängten sich an der im Gang liegenden Leiche des zweiten Zakuul vorbei in dessen Rückenpanzer ein hässliches rundes Loch prangte.
Nadila nahm dessen Waffe an sich und nickte Monral zu. Gemeinsam sicherten sie die Gruppe auf dem Weg zu den Turboliften ab. Hier teilten sie sich auf. Zwei republikanische Soldaten und eine imperiale Soldatin mit Sanitätsabzeichen am Revers schlossen sich Nadila und den Jünglingen an , der Rest folgte dem Togruta nach oben.

Nachdem die Twilek die Soldaten angewiesen hatte nach hinten zu sichern und darauf zu achten das keines der Kinder zurück bleibt übernahm sie selbst die spitze ihrer Gruppe und eilte mit der ungewohnt langen Waffe in ihrer Hand voran.

Für den Augenblick wunderte es sie das sie kaum auf Widerstand trafen. Die Zwischenschotts standen alle offen , einzig vereinzelte kleine Gruppen von nicht mehr als drei Droiden sicherten hier und da Kreuzungen und Schnittwege . Sie stellten für die Jedi kein nennenswertes Hindernis dar , gefährdeten aber unter Umständen die Kinder.

Immer wieder sah sie nach hinten um sicher zu stellen das sie nicht doch noch eines der Kleinen verlor . Einer der Soldaten hatte den Zabrakjungen wie ein Päckchen unter seinen Arm geklemmt . Vermutlich war der Junge umgeknickt und konnte nicht mehr Schritt halten.
Sie waren alle noch da .

Der Geruch von verbranntem Ozon und Kunststoff drang in ihre Nase und ein sehr leichter Rauchschleier wanderte geisterhaft durch die Gänge auf die Gitter der Lüftungsanlagen zu. Hier war bis vor wenigen Augenblicken noch gekämpft worden !

Nadila verlangsamte das Tempo der Gruppe und gab ihnen Zeichen etwas weiter zurück zu fallen , während sie selber wie eine Nexxu in lauernder Haltung voran schlich.

Bereits an der nächsten Abbiegung sah sie die Leiche von einem der Rodianer die Carella begleitet hatten . Sorgenvoll sah sie nach vorn. Wenn die Menschenfrau mit der großen Klappe es nicht bis zum Hangardeck geschafft hatte oder nicht auf die anderen hatte warten können, wäre ihre Flucht beendet. Die Konsequenzen waren sicherlich noch unerfreulicher als das was man ihnen ohnehin angetan hätte.

Ab hier zierten immer wieder zerschossene Droiden , abgerissene Beleuchtungselemente oder ähnliche Dinge den Boden . Einige gefallene Zakuul aber auch der zweite Rodianer und einer der Trandoshaner lagen leblos in ihrem Weg.
Was man auch immer von dieser Carella halten mochte, sie feuerte sich offensichtlich skrupellos den Weg frei , und Nadila begann inständig zu hoffen ihren Körper nicht ebenfalls auf dem Weg liegen zu sehen.






Sie lauschte. Dicht vor ihr mischte sich das Trampeln von schweren Stiefeln und das wütende Fauchen abgefeuerter Blaster zu der unverkennbaren Melodie eines tödlichen Feuergefechts.

Donnernde Einschläge zerlegten Droiden reihenweise , zerfetzten deren Chassis und schleuderten Einzelteile scheppernd mehrere Meter zurück.
Die Lücken der ausgeschalteten Angreifer wurden sofort durch ihre nachrückenden Kameraden geschlossen , und so rückte eine unaufhaltbare Blechlawine auf die drei Verbündeten zu , die weder in den Hangar vorstoßen noch sich zurück kämpfen konnten um einen alternativen Weg zu suchen.

Die Twilek erblickte einen Sicherheitsschalter für eines der Schotts rechts von ihr. Aus diesem Gang drang die nicht enden wollende Kolonne kampfbereiter Droiden.

Nadila erfasste zwei der Klappergestelle telekinetisch und warf sie in die nachrückende Marschformation.
Beinahe unnatürlich beschleunigte sie aus dem Stand und stürmte auf den Schalter zu , doch musste sie bereits nach wenigen Schritten erkennen das sie es nicht schaffen würde ihr Ziel rechtzeitig zu erreichen bevor die Wand aus stählernen Leibern ihr den Weg erneut versperren würde.

Beherzt warf sie ihr Beuteschwert , das sich funkensprühend in die Elektronik in der Wand bohrte und so den Sicherheitsmechanismus auslöste. Zischend verschloss sich das Schott so schnell das es das Auge fast nicht erfassen konnte.
Doch zwei der Droiden hatten es dennoch auf die andere Seite geschafft und eröffneten nun das Feuer auf die Jedi , die sich elegant mit einem Flic Flac zurück zog.
Lichtblitze schossen an ihr Vorbei und schlugen in die Droidenköpfe ein , was diese funkensprühend zu Boden schickte , wo ihre leblosen Gehäuse rauchend liegend blieben .

Nadila beendete ihr Rückzugsmanöver, erfasste mit einem Machtgriff das Stangenschwert und wandte sich um damit sie sich für die überraschende Unterstützung bedanken konnte.
Einer der Republikaner hatte die Nachhut verlassen und ihr vermutlich so schlimmeres erspart , doch bevor sie ihrer Dankbarkeit Ausdruck verleihen konnte , hatte dieser das Feuer auf die Droiden im Gang vor sich eröffnet , die es scheinbar gar nicht bemerkten das sie nun selbst ins Kreuzfeuer geraten waren.

Der Rest war schnell überwältigt und der Weg zu Carella frei.
Diese stand wie eine archaische Rachegöttin auf einem Haufen völlig zerschossener Schrottteile die eine soweit man das sagen konnte natürlich gewachsene Barrikade darstellte.
Während einer der Trandoshaner sich die blutende Seite versuchte zusammen zu halten grunzte , knirschte und zischte der Andere aufgeregt auf die Schwarzhaarige ein.

„Ihr habt euch wirklich Zeit gelassen Jedi , wenn ich gewusst hätte das ihr es nicht eilig habt hätten wir zuerst versucht die Schiffskantine zu erobern um einen Happen zu essen. Versteht eigentlich irgendjemand was mein neuer Kumpel hier sagt ?“ , sie deutete mit dem Daumen auf den Echsenmenschen der nicht müde wurde bei dem Versuch auf etwas hin zu weisen.

Nadila gab Zeichen das der Rest ihrer Gruppe nachrücken konnte bevor sie Carellas Frage beantwortete :„Er sagt das hinter der Panzertür zum Hangar weitere Zakuultruppen auf uns warten und sein Freund nicht mehr lange durchhält.“





„Sag ihm er kann aussteigen wenn er keine Lust mehr hat !“ giftete die Menschenfrau und sah den Trandoshaner der sie um fast zwei Köpfe überragte mit einem vorwurfsvollen Blick an.
Dieser knurrte sofort eine Antwort die keiner weiteren Übersetzung bedurfte. Offensichtlich verstand er das übliche Basic hervorragend.
Carella wich etwas zurück , wandte sich der Verriegelungselektronik zu und murmelte für die Anwesenden mit gespielter Gekränktheit aber gut verständlich : „Was sind wir heute wieder empfindlich.“

„Vielleicht sollten wir warten bis die Anderen zu uns gestoßen sind.“ wandte die imperiale Sanitäterin besorgt ein und beugte sich zu der verletzten Echse herab um die Wunde auf irgend eine Art und Weise zumindest notdürftig zu versorgen.

„Ich fürchte das wir die Zeit nicht haben. Die werden das Schott in wenigen Minuten aufgeschweißt haben und diese Position erneute überrennen.“ knurrte einer der Soldaten und deutete grimmig auf den Seitengang.

Der Echsenmensch neben der eben noch versucht hatte der Menschenfrau eine Warnung zu kommen zu lassen , gab eine Reihe leise Klicklaute von sich und hob seine Klaue.

„Ich höre es auch !“ bestätigte ihm die Jedi und schob die Jünglinge schützend hinter sich.
Erst war es durch den dauerhaften Alarmton fast gar nicht zu hören gewesen , doch dann kam das Geräusch schnell näher. Das widerhallende Getrappel von Stiefeln auf dem nackten Boden , gemischt mit dem obligatorischen Sound von Feuerwaffen.

„Sieht so aus als ob die anderen gleich bei uns sind .“ raunte die Twilek der Sanitäterin zu, „Was macht die Tür ?“

„Ich habs gleich.“ rief Carella zurück , deren Anspannung sich kaum noch verbergen lies.
Wieselflink fummelte sie an den Kabeln hinter der abgerissenen Abdeckung herum ohne sich auch nur einmal umzudrehen . Ihre ganze Konzentration lag darauf den Schließmechanismus zu überwinden um endlich dieses verdammte Schiff verlassen zu können.

Die Soldaten gingen in Anschlag , während der Trandoshaner seinen Kameraden gegen den Protest der Imperialen auf die Beine half. Dieser hatte kaum noch die Kraft eigenständig auf den Beinen zu stehen , doch nahm er seine Waffe und lehnte sich keuchend an die Wand hinter sich um etwas halt zu finden.

Immer näher kamen die Schritte , und dann endlich bogen der Togruta und drei der Männer die ihn begleitet hatten um die Ecke und die Hölle folgte ihnen.
Plasmalanzen erleuchteten den Gang , zerfetzten Rauchschwaden die sich dutzendweise bei den Einschlägen in die Wände und Deckenverkleidung bohrten und sich zu einem regelrechten Nebel formierten.

„Da ist Jedi Tunasi !“ , rief eines der Kinder aufgeregt und deutete in den Gang vor sich.

„Kopf runter !“ fauchte die Sanitäterin den Kleinen an und zog ihn hinter die Barrikade nach unten.
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Deikan (28.02.2016)

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Samstag, 27. Februar 2016, 15:29

Mit einem erschreckten Schmerzensschrei wurde einer von Monrals Begleitern in den Rücken getroffen und schlug leblos der Länge nach hin.

„Wir haben den Orden erreicht ! Sie schicken Hilfe !“ rief der Togruta und sprang hinter die Ecke der Weggabelung , während seine beiden verbliebenen Kameraden sich zu Boden warfen und das Feuer auf ihre Verfolger eröffneten .

Das massive Gegenfeuer der fliehenden Gruppe traf die Zakuul unerwartet und verfehlte seine Wirkung nicht. Schemenhaft gingen die Silhouetten getroffener Gegner in den durch Plasmaladungen und Funkensprühenden erhellten Rauch reihenweise zu Boden.
Für den Moment hatten sie sie festgenagelt.

„Ich habs !“ , hörte man Carella schreien , als die Tür zum Hangar zischend nach oben rauschte und den Weg frei gab.

„Keinen Augenblick zu früh !“ , murrte einer der Soldaten , doch war ein gewisser Grad an Erleichterung in seiner Stimme nicht zu überhören.

Nadila hechtete in die riesige Halle hinter der Tür , gefolgt von den beiden Trandoshanern und einer breit grinsenden Carella deren ohnehin offenkundiges Selbstvertrauen soeben eine weitere Aufwertung erlebt hatte.

Direkt vor ihnen stand die Spirit , flankiert von zwei kleineren Schiffen unbekannter Bauart.
Allerdings verteilten sich auf dem ganzen Deck Sprungdroiden und versperrten ihnen den Weg zum Schiff.

Nun brach auch hier der Kampf in voller Härte aus. Zwischen Kistenstapeln und Laderobotern Deckung suchend arbeiteten sich die drei vor.

Der verletzte Trandoshaner war zu langsam und ein leichtes Ziel. Wild feuernd hatte er sich in der Flanke der Gruppe positioniert und einen Trupp der vorrückenden Droiden aufs Korn genommen.
Tatsächlich schaltete er noch drei von ihnen aus , bevor ein regelrechter Sturm von Plasmaentladungen seinen Körper traf und ihm ein schnelles Ende setzte. Sein Kamerad quittierte das noble Opfer seines Gefährten mit einem anerkennenden Nicken und einem kurzen tiefen gutturalem Laut.

Sie hatten es fast geschafft . Mit einem eindrucksvollem Sprung katapultierte sich die Jedi zur Rampe des Schiffs und gab den Zugang frei. Doch statt das innere zu betreten und die Spirit startklar zu machen setzte sie zu einem weiteren Sprung an. Einige Kistenstapel nutzend arbeitete sie sich hinter die Linien der Zakuul und begann dort einen eigenen Gegenangriff.

Die Angriffsformation der Droiden brach auf und ermöglichte jetzt Monral und den anderen zum Schiff nachzurücken.
Diese erfassten ihre Chance augenblicklich und stürmten , die Kinder in die Mitte genommen das Deck.
Unter dem Deckungsfeuer einer völlig außer Kontrolle geratenen Carella erreichten alle mit knapper Not das Ziel ihrer Sehnsüchte. Selten hatte der alte Eimer in Monral Tunasis Augen so wundervoll ausgesehen.




Nadila konnte nicht sehen ob die Anderen es geschafft hatten zum Schiff zu kommen. Wie vom Teufel besessen raste sie zwischen allen möglichen Gegenständen hin und her. Warf mit Kisten und Paletten die sie mit Hilfe der Macht erfassen konnte um sich und verbreitete ein Chaos wie ein wild gewordener Gundark es hätte nicht überbieten können.

Doch sie spürte wie ihre Kräfte sie langsam aber unvermeidlich verließen. Sie hatte sich bereits nahezu völlig verausgabt , und nun bemerkte sie das von einem Zugang an der Seite der Halle weitere Verstärkungen für die Droiden ins Innere strömten.

Die Jedi hatte sich zu weit von der Spirit entfernt als das sie sie hätte noch rasch erreichen können , und für eine weitere Serie ihrer eindrucksvollen Sprünge fehlte ihr inzwischen die Kraft.
Sorgenvoll musste sie sich eingestehen das sie in echten Schwierigkeiten steckte. Die Masse ihrer Gegner verdichtete sich unerbittlich , es war nur noch eine Frage der Zeit bis sie über ihr wie eine Welle zusammen schlagen würde.

Fieberhaft suchte sie nach einer Fluchtmöglichkeit. Der einzige Weg der ihr noch zu bleiben schien waren die Kräne über ihr. Hoffnungsvoll sah sie nach oben um vielleicht einen Greifhaken zu erspähen den sie mit der ihr verbliebenen Kraft noch erreichen konnte.
In diesem Moment wurde sie durch ein gleißendes blau-weißes Licht geblendet , das von oben auf ihre Gegner herab schoss , sie einhüllte und dutzendweise lahm legte in dem es die Schaltkreise durchbrennen lies.

Die Reinblütige war gekommen ! Sie musste das Kampfgeschehen über den Weg umgangen haben den Nadila sich als Fluchtroute ausgesucht hatte.
Kaum das sich ihre Augen von der unerwarteten heftigen Reizüberflutung erholt hatten , spürte sie wie sie von der Macht in die Höhe gezogen wurde.

„Es ist mir ein Rätsel wie ihr Jedi solange überleben konntet .“, spottete die Sith als sie die Hand der Twilek ergriff und sie zu sich auf den breiten Metallarm der Kranvorrichtung hob.

Nadila wollte ihr eine passende Antwort geben , hielt dann aber ein knappes „Danke“ für angemessener . Die Sith nickte und zog ihre Hand zurück die eine erschöpfte und etwas verwirrte Jedi vergessen hatte los zu lassen.

„Wir können später Händchen halten , los weiter !“ , gab Lekta unmissverständlich von sich und bewegte sich schnell und elegant über die Stahlträger. Von ihrem Begleiter fehlte jede Spur.

Die Twilek versuchte sich noch schnell einen Überblick von hier oben zu verschaffen doch schlugen bereits die ersten Ladungen um sie herum ein.
So gut es ihr aufgrund ihrer Erschöpfung möglich war machte sie sich an die Verfolgung der Sith , die nicht einmal versuchte auf sie zu warten.
Immer heftiger wurde das Feuer auf die beiden nach oben gelenkt , und immer näher kamen sie der Spirit.
Hoffnung keimte wieder auf , sie hatten es fasst geschafft. , als eine Explosion wenige Meter vor ihnen den Träger auf dem sie standen in zwei Teile zerlegte.

Ein wehmutiges leidendes Quietschen erfüllte den Hangar als sich der zerbrochene stählerne Arm aus den Verankerungen löste und dem Gesetz der Schwerkraft folgenden aufs Deck krachte.



Nur knapp verfehlten die Tonnen schweren Trümmer der Anlage die Schiffe unter sich.
Nadila rutschte unsanft mit dem Träger auf dem sie stand nach unten und prallte hart am Boden auf. Es brauchte einige Sekunden bis sie sich wieder orientieren konnte.
Neben ihr lag Die schwarzhaarige Menschenfrau , die sich noch schwach bewegend gegen eine aufkommende Ohnmacht stemmte.

„Nadila ?“ , die vertraute Stimme drang an ihr Ohr. Sie war voller Angst und Sorge , das konnte sie spüren. Benommen rappelte sie sich auf und blickte herüber von wo die Stimme gekommen war.
Monral stand an der Rampe der Spirit und machte Anstalten zu ihr herüber zu kommen , doch schlug ihm ein heftiger Beschuss entgegen der ihn vermutlich unmittelbar erwischt hätte sobald er sich näher heran getraut hätte.

Die Sith bewegte sich geduckt auf das kleinere Schiff neben der Spirit zu und aktivierte die Einstiegsluke.
„Los haut ab , ich nehme die Jedi mit in meinem Schiff !“, rief sie dem Togruta zu ,der hin und her gerissen zwischen seinem Pflichtbewusstsein und seinen Gefühlen für die Twilek in einem riesigen Konflikt mit sich selbst geriet.

Schließlich traf er eine Entscheidung und rief über das Feuer der sich neu formierten Droiden hinweg :“ Hilfe ist unterwegs ! Der Orden ist bald hier. Möge die Macht mit euch sein !“
Dann betrat er das Innere seines Schiffs und schloss die Tür hinter sich.

„Los Jedi , beeil dich oder ich haue ohne dich ab !“ keifte Lekta zu Nadila herüber die sich Carella untergehakt hatte , welche mit ihren blassen Pupillen verwirrt irgendwelche Fixpunkte zu suchen schien. Die Stirn der Menschenfrau zierte eine stattliche Beule.
Mit wackeligen Beinen stolperten die Zwei in den Bauch des kleinen zwei Kabinen Schiffs , das nicht größer als eine kleine Fähre war.

Lekta sprang in den Pilotensitz und fuhr die Systeme hoch. Behutsam legte die Jedi die Verletzte auf dem kalten Schiffsboden ab und kletterte auf den Sitz neben der Sith.

Aus dem kleinen schmalen Fenster sah sie wie sich die Spirit durch das Eindämmungsfeld hinaus ins All schob. Die Erleichterung darüber das Monral und die Jünglinge frei kamen führte sie beinahe in Versuchung einen Freudenschrei auszustoßen .

Der Ruck des eigenen Schiffs welches sich langsam vom Boden des Hangars hob konnte sie gerade noch daran hindern ihren Emotionen nach zu geben.
Nicht unbedingt vorsichtig beschleunigte die Sith die Maschinen ihres Raumers und jagte in die Ewigkeit hinaus.

Über die Kommunikationsanlage drang Monrals Stimme wohltuend an Nadilas Ohr :
„Wir sind frei , haben aber ein neues Problem. Unser Sprungantrieb lässt sich nicht hoch fahren. Ich schlage vor das wir uns dem kleinen Mond vor uns nähern und dort mit ihnen verstecken spielen bis unsere Verstärkung eintrifft.“

Die Sith nickte und murmelte mehr zu sich selbst :“ Das könnte klappen. Barax und ich haben ihren Maschinenraum förmlich demontiert. Die Gravitation des Mondes könnte zu stark sein als das sie uns dorthin folgen könnten.“





Nadila griff zum Mikrofon :“ Lord Lekta stimmt dir zu Mon , sie sagt das die Gravitation des Mondes vermutlich zu stark ist um uns dorthin zu verfolgen ohne einen Absturz zu riskieren.“

„Darauf hatte ich spekuliert. Wie geht es dir Nadila ?“

Ein Lächeln huschte ihr über das Gesicht :“ Ich bin etwas erschöpft aber ansonsten geht es uns gut. Ich schätze die Schwarzhaarige wird ein paar Tage Kopfschmerzen haben . Sie hat eine Beule an der Stirn das man sie für eine Zabrak halten könnte. Und bei euch ? Geht es den Kindern gut ?“

„Sie sind verängstigt aber den Umständen entsprechend sind sie alle wohl auf. Wenn wir das hier hinter uns haben schwöre ich dir machen wir unseren Urlaub an den Goldstränden.“

Die Reinblütige verzog angewidert das Gesicht. „ Es wäre nett wenn ihr beide auf hören könntet über unwichtige Details zu sprechen , wir bekommen Gesellschaft !“

Auf den Monitoren begannen mehrere kleine rote Lichter nervös hin und her zu tanzen. Mal waren es zwei dann teilten sie sich und blinkten zehnfach.

„Ist die Zielaufassung defekt ?“ , fragte die Jedi besorgt.

Die Sith schüttelte energisch den Kopf :“ Das sind Abfangjäger der Zakuul. Ihre Schiffe sind für unsere herkömmlichen Zielauffassungen nicht greifbar. Unsere Systeme erfassen nur die Wärmesignaturen , deswegen die fehlerhafte Anzeige.“

„Sie kommen schnell näher. Der Plan mit der Gravitation des Mondes zu spielen könnte schief gehen.“ wandte die Jedi besorgt ein und spähte angestrengt aus dem Fenster nach draußen.

Buchstäblich wie aus dem Nichts rasten vier Runde flache Objekte mit ausgefransten Rändern an ihnen vorbei und begannen zu feuern.
Das kleine Schiff schaukelte unwillig als der Heckdefelktor einen ersten Treffer abwehrte.

„Was sind denn das für Dinger ?“ hörte man Tunasi über die Kom rufen.
Die Spirit hatte zwei von ihnen am Heck ohne nur die geringste Chance sie abschütteln zu können.

Ununterbrochen feuerten diese auf die Deflektoren der corellianischen Corvette die mit allerhand Manövern versuchte die Trefferzonen so zu streuen das die Schilde nicht zu schnell überhitzten.

Die eigenen Verfolger ignorierend jagte Lekta die Triebwerke hoch und raste hinter der Corvette her. Direkt hinter sie gesetzt feuerte sie ihr eigenes Schiffsgeschütz ab , verstärkte ihre Frontschilde und drängte sich zwischen die Verfolger.
Einer der Zakuul kam der Sith dabei zu nahe , kam ins trudeln und verlor die Kontrolle über seinen Jäger.
Sie überflog die Spirit und machte dabei eine Rolle um den beiden Zakuul die ihr selber nachjagten das treffen so schwer wie möglich zu machen.

„Einer weniger !“ lachte die Sith triumphierend , riss das Steuer herum und versuchte sich hinter die beiden zu setzen die es auf sie abgesehen hatten.




„Danke Nadila , das war knapp. Unsere Schilde sind auf unter zwanzig Prozent gefallen.“

„Bedank dich bei unserer Sith-Partnerin , ich sitze hier nur rum und bewundere die Aussicht.“ versuchte sich die Twilek locker zu geben , doch in ihr machte sich Angst breit.
Unter zwanzig Prozent Schildkapatzität würden sie noch so einer Attacke nicht standhalten können.

Ein krachen aus dem Komgerät lies sie zusammen schrecken.

„ Unsere Schilde sind unten und wir verlieren Triebwerksleistung .“

Nadila schreckte zusammen. Hilflos starrte sie auf die Armaturen vor sich , suchte nach Optionen ihrem Geliebten irgendwie zu Hilfe kommen zu können. Die Machtlosigkeit ihrer Situation lies sie wütend werden.

Lekta setzte zu einem weiteren Angriff an. Mit heulendem Antrieb raste sie auf Monrals Schiff zu und begann ihre Geschütze heiß zu feuern. Die Lichtlanzen rasten knapp über den Rücken der Spirit direkt auf die Schilde der Zakuul verursachten dort aber keinerlei sichtbare Schäden. Einzig der bevorstehende Zusammenstoß mit Lektas Schiff veranlasste sie auszuweichen.

Die Sith flog einen engen Bogen um der Corvette Deckung zu geben , da sah sie wie die Triebwerke der Spirit flackernd ihren Dienst einstellten. Das Schiff bewegte sich noch mit minimalen Restschub voran.
„Die müssen da raus !“ , stellte Lekta analytisch fest.

Nadila riss das Mikrofon förmlich an sich :“ Ihr müsst da raus Mon ! Sie kommen zurück ! Ihr müsst aussteigen !“

Unbarmherzig rasten die Verfolger erneut heran . Die Spirit sendete ein automatisches Notsignal.
„Hier ist das republikanische Schiff Spirit wir ergeben uns, ich wiederhole wir ergeben uns! Nicht feuern!“ Monrals Ton war der Gefahr der gegenwärtigen Situation unangemessen ruhig

Die Sith machte noch einen letzten Versuch sich zwischen die Corvette und die Angreifer zu schieben , als die tödlichen Salven die Außenhaut der Spirit durchschlugen und der Leib des Schiffes unter einer Serie Explosionen bebend auseinander brach.

Nadila wurde von der Wucht ihres Schmerzes tief in ihren Sitz gepresst. Entsetzt starrte sie auf die brennenden Trümmer welche sich wie in Zeitlupe zu einer Wolke zu formieren schienen die sich direkt vor ihr auszubreiten begann.

Die Kinder , ihr geliebter Mon zerfetzt in dieser Trümmerformation.

Sie spürte seinen Tod unmittelbar. Es war als würde man ihr einen Teil ihrer selbst mit einer kalten Klaue entreißen . Sie selbst starb in dieser endlosen Sekunde selbst einen unsagbar quälenden Tod.
Nie zuvor hatte sie einen solchen Schmerz gespürt , nie zuvor so gelitten.
Ihre Lippen formten einen nicht enden wollenden unendlichen Schrei des Leids , bevor sich die Gnade einer Ohnmacht über sie senkte und die Welt um sie herum in tiefe Schwärze sank.







Nadila erwachte beim Landeanflug auf eine kleine Minenstation am Rande eines unbekannten Asteroidengürtels. Die Schwarzhaarige hockte am Boden neben ihrem Sitz und hielt ihre Hand. Eine solche Reaktion von einer Person wie dieser erschien der Jedi unerwartet , geradezu unpassend.
Mit einem leisen Stöhnen rappelte sie sich in ihrem Sitz auf und nahm eine würdevollere Haltung ein. Carella sah zu ihr auf , sagte aber nichts weiter. Noch einmal drückte sie die Hand der Twilek leicht und nickte ihr verstehend zu bevor sie sie gehen lies.

Diese Miene ist in der Hand der Hutten. Von hier kommt ihr schnell weg , wenn ihr euch nach einer Mitfluggelegenheit umseht. Ich nehme an ihr versteht warum sich unsere Wege hier trennen.“ unterbrach die Sith die drückende Stille.

„Wir kommen klar , danke.“ sagte die Menschenfrau und zog sich an der Lehne von Nadilas Sitz hoch.

Behutsam setzte sich das kleine Schiff auf das Landedeck.

„Unsere Zusammenarbeit war kein völliger Fehlschlag , auch wenn es sich für euch im Augenblick so anfühlen mag Jedi. Als ich euch auf dem Hangardeck kämpfen sah , erkannte ich einen Schatten auf eurer Seele , und als euer Partner starb bahnte sich dieser Schatten seinen Weg an die Oberfläche. Ich musste euch deswegen leider ausschalten. Das Risiko das ihr in eurem Schmerz unser Schiff beschädigt hättet war einfach zu groß. Dennoch solltet ihr Kraft aus euren Schmerzen ziehen. Ihr könnt derzeit vielleicht noch leugnen wer ihr seit , doch ihr werdet nicht ewig vor euch selbst weglaufen können. Die Wahrheit holt euch irgendwann ein Jedi.“

Lord Lekta lächelte zufrieden. Sie deaktivierte ihre Schiffssysteme und erhob sich aus ihrem Sitz. Mit ruhigem Schritt trat sie an die Ausgangstür und fuhr die Rampe aus.

„Zeit lebe wohl zu sagen.“
42.

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Deikan (28.02.2016)

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